Deutsch nationale Selbstbespiegelung.
Ein ehemaliger Reichstagsabgeordneter über seine Partei.
In der Reichs- Sturmfahne" veröffentlicht der ehemalige deutschnationale Reichstagsabgeordnete Alfred Roth einen Aufsch über seine Partei, in dem u. a. folgendes ausgeführt wird:
Mindestens 150 Mark
( Einhundertffinizig Mark!)
muß der Familienvater jährlich für Lebensmittelzölle zahlen, wenn die Zollvorlage der Regierung Gesetz wird
liner Regierung, indem er auf die schwere Schädigung der Arbeiterschaft beider Nationalitäten in Ost- Oberschlesien durch den Bollkrieg hinweist.
Aus Ziffern, die in der letzten Zeit von den Gewerkschaften OstOberschlesiens veröffenilicht wurden, ergibt sich, daß z. B. die In dustrie angestellten des abgetretenen Gebietes immer noch zu reichlich drei Viertel in deutschen Verbänden organisiert sind. Ebenso die Grubenbeamten. Bei den Grubenarbeitern liegt das Verhältnis umgelehrt, erheblich günstiger für die soweit
Deutſchnationalen heißeſtes Bemühen gelohnt worden ist, und fie Das sind 12,50 Mark im Monat! Boten, zeit nicht Arbeitslosigkeit die Mitgliedschaft in den Ver
fich nun mit anderen in die Regierung teilen?
Ist die Lage außenpolitisch heute womöglich nicht noch zerfahrener geworben, als vor einem Jahre, da der deutschnatio nale Parteiführer Hergt im Reichstage seine große Rede hielt und die Fraktion durch den Mund des Professors Hoegsch ihre sieben un verzichtbaren Borbehalte" zur Stresemannschen Außenpolitik ver. tünden ließ?
Hat sich innenpolitisch etwa der Stand der nationalen Bewegung irgendwie gefestigt? Ist sie nicht vielmehr erfahrener denn je, und hat die Deutschnationale Volkspartei , die sich damals selbst als ihr letztes Bollwert bezeichnete, seitdem in der Führung des nationalen Willens- und wenn man will der nationalen Opposi tion- nicht fläglich versagt?
Es muß gesagt fein:
Der politische Kredit der Deutschnationalen ist vertan.
Das sind 10 Proz. bei einem Stundenlohn von 62 Pfg. Diese Last muß selbst ein Familienvater tragen, der wegen geringen Lohnes von der Lohnsteuer befreit ist!
Wehrt Euch gegen die Zollvorlage!
namen zu nennen, da man andernfalls im Klagemege fofort seine Behauptungen als ganz gewöhnliche Ehrabschneiderei charakterisieren fönnte. Daß dieser Herr natürlich eine befondere Dffiziersehre für fich in Anspruch nimmt, ist der humoristische Beigeschmack der Sache!
Schlieben droht mit Rücktritt.
Die Front der Regierungsparteien wackelt. Der Steuerausschuß des Reichstags beschäftigte sich am Donnerstag mit der Frage der Hilfe für die durch die Er. höhung der Tabaksteuer arbeitslos werdenden Arbeiter und Angestellten des Tabafgewerbes. Nach längerer Aussprache wurde ein fozialdemokratischer Antrag angenommen, daß diese Arbeitskräfte, wenn sie infolge des Tabaffteuergesetzes innerhalb der nächsten drei Jahre nach seinem Infrafttreten entweder vorübergehend oder für längere Zeit arbeitslos werden, ohne ander. weitig entsprechende Beschäftigung zu finden, Unterstügung aus der Reichstasse erhalten. Die Unterstützung im Falle cingetretener Arbeitslosigkeit darf nicht weniger betragen als drei viertel des entgangenen Arbeitsverdienstes. Die Mehrheit dieses Antrags tam zustande, da auch einige Arbeitervertreter aus der Zentrums. und der deutschnationalen Fraktion ihre Zuflimmung gaben.
Niemand, führt Herr Roth weiter aus, misse heute, was die Deutschnationalen wollten. Wenn Wels gesagt habe, sie hätten sich zur Erfüllungspolitit" befehrt, so habe das bis zu einem gewissen Grabe seine Richtigkeit. Herr Roth weckt dann peinliche Erinnerungen, indem er weiter schreibt: Meine Gedanten treisen immer wieder um das tiefe Erleben in den Tagen des Juli und August 1924. Damals zählte ich nod zu den deutschnationalen Reichstagsabgeordneten. Aber ich gehörte zu denen, welche die nationale Ehre und die Wahrung der deutschen Staatshoheit nicht zu einem Handelsobjekt um minister size herabzerren ließen. Wie es dazu fam, daß das mit stürmischem Gelächter und Händellatschen bei allen Reichsfeinden aufgenommene Hergtsche Bersprechen vom 25. August 1924 in der Vollfigung des Reichstages:" Ich möchte beinahe sagen: Hier stehe ich, ich fann nicht anders" eine bejammernswerte Bestätigung erfuhr das ge. hört zu den peinvollsten Erfahrungen meiner fur: zen Laufbahn als M. d. R. Sie haben mich veranlaßt, diesem ganzen parlamentarischen Betue angewidert den Rücken zu fehren. Herr Roth prophezeit der Deutschnationalen Bartei, fieber werde„ vom Zorn ihrer enttäuschten Anhänger als selb ständiges Gebilde hinweggefegt werden." Bon dieser Bartei bankerotter Betrüger aber läßt sich die Mehrheit des Reichstags für ihre Brot wucherpläne
einspannen!
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Welmar, 23. Juli. ( Eigener Drahtbericht.) Vor dem Schöffen gericht in Weimar fand am Donnerstag die Berhandlung gegen den ehemaligen völlischen Reichstagsabgeordneten Fahrenhorst wegen Bergehen gegen das Gesetz zum Schutze der Republik statt. Er hatte mit noch vielen anderen völtischen Agitatoren im Auguft vorigen Jahres am Deutschen Tag in Weimar in das Gästebuch des Fürstenfellers Verse geschrieben, in denen über die Novemberverbrecher Ebert, Severing ufw." hergezogen und sie als für den Galgen reif bezeichnet werden. Durch den preußischen Innenminister Severing wurde der Strafantrag gestellt. Eine Brüfung des Gästebuches des Fürstenfellers ergab, daß 3 Berse gegen das Republitschutzgesetz ver ffießen. Der Staatsanwalt beantragte gegen Fahrenhorst eine Ge fängnisstrafe von zwei Wochen. Das Gericht verurteilte ihn zu einer Geldstrafe von 140 mart und zur Tragung der Kosten des Verfahrens. Was tonnie man mehr erwarten?
20 Monate Untersuchungshaft und dann 3 Jahre Gefängnis.
Leipzig , 23. Juli. ( Eigener Drahtbericht.) Bor dem Staatsgerichtshof zum Schuße der Republit, Süddeutscher Senat, hatte sich am Donnerstag der Installateur Erfing aus Nieder. Schwörstadt ( Baden) wegen Beihilfe zum Hochverrat und Ge fangenenbefreiung zu verantworten. Dem Angeklagten wird zur Last gelegt, sich im September 1924 an den Tumulten in Lörrach beteiligt zu haben. Auch soll Erfing die Demonftranten aufgefordert haben, sich zu bewaffnen und die Gefängnisse zu stürmen. Daraufhin drangen die Demonstranten in die Gefängnisse ein und befreiten 5 Gefangene. Der Angeflagte verweigerte mährend der ganzen Ber handlung die Aussage und ließ durch seinen Berteidiger die Erflärung abgegeben, da er infolge einer 20 monatigen Unter fuchungshaft geistig und förperlich vollständig zu fammengebrochen jei. Durch die Beweisaufnahme murde der Angeflagte der Tat überführt. Nach 12stündiger Berhandlung wurde das Urteil gefällt. Erfing wird wegen Bergehens nach§ 7 des Republiffchuzgesetzes und Gefangenenbefreiung zu 3 Jahren Gefängnis und 300 mart Geldstrafe verurteilt. 20 Monate und die Geldstrafe gelten durch die Untersuchungshaft als verbüßt.
Die Wahrheitsliebe eines Generals.
Was die Offizierßehre zuläßt.
In der Nr. 336 der Deutschen Zeitung" schreibt der General major Freiherr v. Maltzan( Oberlößnig) über Untersuchungsausschüsse und prägt dabei in dem schlechten Deutsch, das er mit den meisten Alldeutschen gemeinsam hat, folgende Säge:
Wir haben es erlebt, wie parlamentarische Unterfudungsausschüsse bis in jüngster Zeit auf dem demokra tischen Kompost wie die Pilze nach einem Regen wuchsen. Es [ ei an die Barmat, Kutister, Höfle- und andere Ausschüsse erinnert, in welchen in der Sache selbst schwer belastete Abgeordnete zu Gericht in eigener Sache faßen, um aus parteipolitischen Gründen den ordentlichen Gerichten ihre Aufgaben fast zur Un möglichfeit zu machen. Ein ordentliches Gericht in Deutschland urteilt ohne Ansehen der Person, es fucht nach Pflicht und Gewiffen allein das Recht. Ein parlamentarisches Untersuchungs. gericht besteht aus von den einzelnen Parteien gewählten Barlamentariern, es fucht das Recht nach parteipolitischen Gesichtspunkten.
Zu diesen In ehrlichkeiten ist folgendes festzustellen: 1. Die meisten der hier genannten Untersuchungsausschüsse find auf Antrag der Deutschnationalen, also der poli. tischen Freunde des Generals v. Maltzan eingesetzt worden.
2. Der Höfle- Ausschuß hat seine Feststellungen fast ein. ftimmig( ohne die Rommunisten), aber mit fämilichen Stimmen der Deutsnationalen getroffen.
3. Sämtliche Ausschüsse haben stets in Fühlung mit den Gerichtsbehörden gearbeitet, und ihre Untersuchungen ftets bort abgebrochen, wo diese Behörden eine Erschwerung ihrer Tätigkeit fürchteten.
4. Was die Verdächtigung angeblich schwerbelasteter Ausschußmitglieder betrifft, so hütet sich der General mohlmeislich,
Weinsteuer erledigt. Auch hier zerbrach wieder einmal die Front In sehr ausgedehnter Beratung wurde die Vorlage über die In sehr ausgedehnter Beratung wurde die Vorlage über die Regierungsparteien, da neben den zwölf Abgeordneten der Linten auch die Abgeordneten der Böltischen und der Wirtschaftspartei gegen die Festsetzung der Weinsteuer auf 15 Broz. ſtimmten. benso wie dieser Satz wurden alle übrigen Säge mit Stimmen gleichheit abgelehnt, sodaß die Borlage überhaupt feinen beftimmten Steuersatz enthält. Diese Situation veranlaßte den Finanzminister v. Schlicben zu der Drohung, er werde, falls es bei diefen Beschlüssen bleibe, fein Amt zur Verfügung stellen. Die Zündwaren, tie Eclz- und die Zuckersteuer wurden nach Ablehnung der sozialdemokratischen Anträge underȧvbert angermen.
Der deutsch - polnische Wirtschaftskrieg.
Verschleypung der Verhandlungen.
Die deutsche Antwort auf die letzte polnische Note zur Biederaufnahme der Wirtschaftsverhandlungen wird, wie verlautet, in den nächsten Tagen abgehen. Von poln scher Seite wird erklärt, daß vor dem 16. September mit einer Wiederaufnahme der Berhandlungen nicht zu rechnen sei.
Wir finden, daß zur Verschleppung der Berhandlungen wirklich fein Grund vorliegt, denn die Klagen über die schweren Schädigungen des Wirtschaftstrieges nehmen von Tag zu Tag zu. Sowohl in Oft wie in West- Oberschlesien und auch über die Grenz gebiete hinaus hat die Unterbrechung der Berhandlungen der deut schen und polnischen Wirtschaft schon viel Schaden zugefügt, daß die beiden Regierungen gut daran täten, ihre Unterhändler schleunigst wieder an den Berhandlungstisch zu schicken.
bänden überhaupt unterbrochen hat. Für die Hüttenarbeiten aber ist wiederum ein leberwiegen des deutschen Elementes festzustellen.
Ein Memorandum Briands in London . Paris , 23. Juli. ( Eig. Drahtbericht.) Die französische Regierung hat am Donnerstag den Gedankenaustausch mit den alliierten Kabinetten über die am Montag überreichte deutsche note begonnen. Sie hat durch ihren Londoner Botschafter der englischen Regierung ein von Briand selbst ausgearbeitetes Memorandum überreichen lassen, das die französischen Vorbehalte und Gegenargumente gegen die von der deut schen Regierung entwidelten Gedankengänge näher darlegt. Jach Informationen von unterrichteter Seite sollen es die folgenden sechs Puntte sein, die von der französischen Regierung aufgestellt werden: Die von Deutschland an seinen Eintritt in den Bölkerbund geknüpften Bedingungen; die Anspielung der deutfyen Note auf eine Aenderung des Befehungsregimes im Rheinland ; die deutsche Auffassung des Begriffes„, fchiedsgerichtliche Regelung"; der Einspruch gegen das Recht der Alliierten zu automafischen Santtionen im Falle deutscher Berfehlungen gegen die Bestimmungen des Friedensvertrages und endlich die Ablehnung der franzöfifchen Garantie für die zwischen Deutschland und feinen östlichen Nachbarn abzuschließenden Schiedsverträge. Weiterhin foll die französische Regierung in Prag und Warichau haben wiffen lassen, daß fie unter feinen Umständen einen Verzicht auf ihre Bündnisverträge mit Polen und der Tschecho slowakei zulaffen werde
Pariser Echo Stresemanns.
Paris , 23. Juli. ( Eigener Drahtbericht.) Der Temps" schreibt die Stresemann zu der am Montag überreichten Note gegeben hat, zu der Rebe, die Stresemann am Mittwoch im Reichstage ge halten hat:" Trog ihres fonzilianten Tones find die Erläuterungen, nicht weniger unbestimmt als diese selbst. Der deutsche Außenminister hat zwar am Mittwoch auch versichert, daß Deutsch land den Wunsch hat, die Sicherheitsfrage einer endgültigen Lösung entgegenzuführen. Aber bisher scheint sich dieser Wunsch lediglich in dieser vagen Formel zu erschöpfen, die dazu bestimmt ist, die deut schen
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en Hintergebanten zu verschleiern. Wenn Strejemanı: von einer Friedensoffensive großen Stils spridit, so meint er damit offenbar eine Offensive zugunsten einer Revi sion des Versailler Bertrages. Der beste Beweis dafür ist, daß Graf Bestarp, der das gegebene Wort Stresemanns noch bis vor wenigen Tagen auf das heftigste bekämpft hat, am Mittwoch die deutsche Antwort rüdhaltlos gutgeheißen und der Redner des Sentrums der Hoffnung Ausdruck gegeben hat, daß Belgien eines Tages zu einer Revision des Statuts der Kreise Eupen und Malmebn bereit sein wird.( Für eine wirtliche Boltsabstimmung in diesen beiden Streifen hat sich aber wiederholt die belgische sozialdemo fratische Partei ausgesprochen, die jetzt Regierungspartei ist. Red. b. 2.") Noch ist der Vertrag, der den Status quo im Westen garan. tieren soll, nicht unterzeichnet, und schon reflamiert Deutschlank bie Gebiete, die es im Friedensvertrag hai abtreten müffen." Stresemann hat der Hoffnung Ausdrud gegeben, daß die ein geleiteten Berhandlungen bald zur Einberufung einer inter. nationalen Konferenz führen würden. Berlin bemüht sich offenbar, England für diese Idee zu gewinnen, aber Frankreich hat seine guten Gründe, sich deren Zusammentritt zu wider. feßen, solange nicht cine restlose Verständigung über die Prinzipien erzielt ist. Wenn die englische Bresse den deutschen Standpunkt bezüglich der Rückwirkung eines Garantiepaktes auf die beDeutsche und poluische Gewerkschaften für Wirtschafts- ftehenden Berträge und der Unhaltbarkeit automatischer Sanf. frieden. tionen sich zu eigen macht, so tann auch das Frankreich nicht beBreslau, 23. Juft.( Eig. Drahtbericht.) Eine gemeinsame Bestimmen, seine Auffassung darüber zu ändern. Die französische Retriebsrätefonferenz der deutschen und polnischen Gegierung hält sich hier an die von Chamberlain in seinem Briefe vom wertschaften Dst Oberschlesiens nahm eine Ent Ost Oberschlesiens nahm eine Ent. 8. Juni gegebene Erklärung, daß der in Aussicht genommene Batt fchließung an, die zum Abbruch des deutsch polnischen in feiner Weise die aus dem Friedensvertrag ich ergebenden Rechte Bollfrieges auffordert. Während die polnischen Gewerkschaften und Pflichten beeinträchtigen fann. Stresemann hat u. a. davon in den letzten Wochen wiederholt Delegationen mit ähnlichen Auf gesprochen, daß die Atmosphäre der Londoner Konferenz noch vor forderungen nach Barschau entfandt haben, mendet sich das Organ handen ist, die in Berlin herrschende Atmosphäre scheint dagegen der deutschen sozialistischen Arbeiterschaft Ost- Oberschlesiens, der Rattomizer Boltswille", in den legten Tagen wiederholt mit der einer befriedigenden Regelung der internationalen Fragen wenig gleichen Mahnung an die Warschauer und an die Bergünftig zu sein. Die Affiierten haben die in London gegebenen Versprechugen mehr als pünktlich gehalten, und Stresemann yat feiner Genugtuung über die vorzeitige Rückgabe des Ruhrgebietes Ausdruck geben fönnen. Bisher aber wartet man vergeblich darauf, daß Berlin mit einer ähnlichen Gefte des guten Willens auf das französisch- belgische Entgegenkommen antwortet."
Z.jr.
Das Fleisch und die Zollvorlage
love
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Abd el Krim zu Verhandlungen bereit?
Fünf Bedingungen.
Paris , 23. Jufi.( Eig. Drahtbericht.) Laut einer Information des Quotidien" soll Abd el rim bereit sein, in Frie. densverhandlungen mit Spanien und Frankreich einzutreien, wenn diese beiden Länder die von ihm gestellten Bedingungen als Berhandlungsgrundlage annehmen sollten. Das Blatt, das die Quelle seiner Information nicht nennt, glaubt, diese Bedingungen wie folgt zusammenfassen zu können:
1. Die staatliche Souveränität des Rifs soll durch den Völkerbund garantiert werden. Es soll ein ähnliches Statut erhallen wie Afghanistan , mogegen Abd el Krim bereit wäre, die Souveränität des Sultans von Marokko anzuerkennen. 2. Das von dem Stamine der Djeballa bewohnte Gebiet soll dem Rif angegliedert werden, dessen Grenze gegen die französische Brotettorats. zone der Fluß ergha bilden soll. 3. Spanien soll der Besiz von Ceuta und Melilla mit den an Eisenerzen reichen Hinterländern garantiert werden. Dagegen soll es die Städte Larasch, Tetuan und Arzilla an das Rif abtreten. 4. Abd el Krim verpflichtet sich, Spanien und Frankreich besondere wirtschaftliche Vorrechte einzuräumen, sowie die Kon zeffion zum Bau zweier Eisenbahnlinien von Fes nach Tanger und von Melilla nach Taza zu erteilen. 5. Das Rif soll die Erlaubnis zur Unterhaltung einer zahlenmäßig beschränkten regu lären Armee erhalten. Es behält sich weiterhin vor, sich an den Bölkerbund um Unterstüßung für die Entwicklung der wirtschaftlichen Kräfte des Landes und zu diesem Zweck insbesondere zur Auflage einer internationalen Anleihe zu wenden.
In unterrichteten Kreisen sieht man in dieser Meldung, die einen englischen Offizier, der längere Zeit im Hauptquartier Abd el Krims gewesen sei, zum Autor habe, einen Versuchs. ballon.