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eingebüßt hat von ihrem ehemaligen Glänze, so tragen die S<Kild jene Kreise, die ihre Wissenschaft zur gefügigen D,rne machten. Und in dem Kampfe um die Belastung des deutschen Volkes durch Lebensmittelzölle, durch Hungerzölle find es wieder dieselben Faktoren, die dem Volke wie im Kriege die Zukunft vorschreiben wollen, und die medizinische Wissenschaft, wenn sie auch nur indolent, politisch und sozial begriffsstumpf abseits am Wege sich hält, macht sich mitschuldig an diesem Verbrechen, läuft Gefahr, den Anspruch alsberufene Hüter und Wächter der Volks- gesundheit* zu gelten, völlig zu verlieren. Zentrum unü Zollkompromiß. Das schlechte Gewissen. Die»G e r m a n i a� veröffentlicht eine Zuschrift aus der Reichstagsfraktion des Zentrums, die der Ber- teidigung der Haltung des Zentrums zum Zollkompromiß dienen soll. Diese Zuschrift bemüht sich, den wahren Inbalt des Zollkomprv Misses zu verschleiern und den über die Gier der Agrarier entrüsteten Zentrumsarbeitern Sand in die Augen zu streuen. Die Zuschrift verschweigt, daß das Zentrum sich mit den anderen Regierungsparteien vertragsmäßig auf die Mindest zolle für Getreide gebunden hat» die es gesetzmäßig nicht zu verantworten wagt. Die Zuschrift verschweigt, daß die Uebergangszeit, in der ermäßigte Getreidezölle erhoben werden, im Jnteresi« der Agrarier abgekürzt worden ist. Die Zuschrift verschweigt, daß die F l e i s ch z ö l l e gegen- über dem Borkriegsstand um 50 Prozent erhöht werden sollen. Zum Schluß nimmt diese Zuschrift Herrn Stegerwald in Schutz und klagt über die sozialdemokratischen Angriffe gegen ihn und die Zollpolitik des Zentrums. Wir glauben schon, daß es Herrn Stegerwald unangenehm ist, wenn seine zweideutige Haltung in der Zollfrage öffentlich gekenn- zeichnet wird. Das Zentrum ist an die Seite der agrarischen Reaktion geschwenkt. Es hat dem Druck der Interessentenpolitiker nach- flegeben. Nicht die Stimmen der Arbeiterwähler des Zentrums, ordern die Stimmen der industriellen und agrarischen Inter - effenten sind gehört worden. Die Sozialdemokratie wird diese Schwenkung des Zentrums m aller Schärfe weiter feststellen, sie nimmt den schändlichen, sachlich nicht fundierten Verteidi- gmrgsversuch der Zentrumsfraktion für das, was er ist einen Ausfluß des schlechten Gewissens. Ein mißlungener Reinwafthuagsversoch. In derGermania ' versucht der Zentrumsabgeorbnete Ehr- Hardt, der zu den Bätern des Kompromisses gehört, das Zoll- kompromih reinzuwaschen. Er behauptet, daß für Gefrier- fleisch ein autonomer Zoll von 35, M. vorgesehen sei. während der autonom« Zoll 45, M. betragen soll. Trotz aller Mangel- haftigteit gibt der Artikel erwünschten Anlaß, noch einmal die Argumente gegen den Agrarzoll kurz zusammenzufassen, wie sie vom Standpunkt der Intensivierung der Landwirtschaft aus formuliert werden müßten. Bieh-undFleischzölle find überflüssig, weil l. die gesundheitspolizeilichen Kontrollmaßnahmen ohnehin keine starke Einfuhr erlauben, i. der Markt für Gefrierfleisch vom sonstigen Fleischmarkt un- abhängig ist. Getreidezölle sind darum abzulehnen, weil sie schon im letzten Borkriegsjahrzehnt die deutsche Landwirtschaft künstlich zum Getreidebau hingedrängt haben, der gegenüber der intensiven Vieh- Wirtschaft wefterhin als eine extensive Form der Landwirtschaft anzu- sehen ist. Ferner liegen zurzeit keine Gründe zu der Annahme vor, daß die gegenwärtigen Weltmarktpreise den Getreidebau in Deutschland unrentabel machen. Der Getreidezoll ist e i n G e- schenk an die Großlandwirte, die Getreide verkaufen, ohne volkswirtschaftlich wünschenswerte Folgen zu haben. Wenn gesagt wird, daß Industriezölle auch Agrar- zölle notwendig machen, so ist 1. diese Notwendigkeit bisher nicht nachgewiesen worden, und noch am 4. Juli brachte die.Germania ' selb st einen Artikel, der die Notwendigkeit ausdrücklich bestritt, 2. bedeutet das keineswegs, daß nur bei völliger Zollsreihest auf Industrieprodukte auch Agrarzölle überflüssig seien, sondern daß die Zölle auf landwirtschaftliche Betriebsmittel und Konsumgüter des Massenbedarfs herabgesetzt werden sollen. Daß«in solcher Zollabbau bei den Industriezölleu möglich ist, haben die Vertreter der Sozialdemokratie im handelspolitischen Aus- schuß fest Wochen in mühseliger und dank Herrn Ehrhardts und seiner Freunde fruchtloser Arbest von Tarifposition zu Tarifvosition Nargelegt. Was bleibt, ist Seifenschaum und demagogisches Gs» schwätz. Das Zollkompromiß ist kein Fortschritt in irgendeinem sach- lichen Sinne. _ Das Lanüblmükompromiß. Laudbuudzölle Landbundpartei Landbundtriumph. Der Reichsernährungsminister, Graf Könitz, ist der Vertrauensmann des Landbunds in der Reichsregierung. Die Deutschnationalen sind die Treuhänder des Landbunds im Parlament. Wer noch zweifeln wollte, der wird durch die folgenden Feststellungen, die die ,K r e u z- Z e i t u n g" von .besonderer Seite' erhielt, eines besseren belehrt: .Um allen Mißverständnissen und Verärgerungen von vorn- herein die Spitze abzubrechen, sei folgendes festgestellt: 1. Die Zolltarifverhandlungen sind seitens der deutsch - nationalen Reichstagsfraktion von Anfang bis Ende im engsten Einvernehmen mit dem Reichs- Landbund als der zuständigen Dachorganisation der Landwirte geführt. 2. Von sämtlichen Mitgliedern der Fraktion einschließlich der Vertreter der Konsumenten wurden die Forderungen des R e i ch s- L a n d b u n d e s als für die Landwirtschast n o t w e o- dig und für die Volkswirtschaft und damit auch für die Ver- braucherschast als richtig anerkannt und mit allen Mitteln unter- stützt. 3. Es ist manche» Erfreuliche erreicht, wie die Zukunft noch klarer erweisen wird: wenn manches nicht erreicht wurde, was nicht nur die Landwirtschast, sondern auch die gesamte Fraktion für not- wendig hielt, so lag das an unüberwindlichen Schwierigtesten inner- halb des Parlaments rsscheu Systems, für die wir nicht oerantwort- lich sind. 4. Die Kompromißverhandlungen wurden» n- sererseits in er st er Linie geführt von den zur deutsch - nationalen Fraktion gehörig«, prominenten Führern de, Reichs- Laudbvndes, deren Namensunterjchriften die Sompromißanträge tragen. 5. Es darf schließlich ausgesprochen werden, daß die Haltung der Führer des Reichs-Landbundes, denen sich die Fraktion ein- mütig angeschlossen hat. richtig war. Jeder, der den Sachoer- hast aus der Nähe kennt, weiß, daß erreicht wurde, was unter Kenfigen Zeilläusen zu erreichen war.' Die Jnteressentenwirtschaft der Regierung und der Re- gierungsparteien hat für den Reicbslandbund Früchte ge- tragen. Sie haben, was sie wollten. Sie triumphieren. Und eine Partei, deren Wähler zum großen Teil Arbeiterwähler sind, das Zentrum, hat dieser Inter- essentenwirtschast des Landbunds auf Kosten des Volkes zum Triumph verholfen!_ Die Klärung der Sciegsschuldstage. Die ftanzöfische Liga der Menschenrechte hat an Briand «inen Brief gesandt, worin sie diesen daran erinnert, daß Herr ist, als er noch Ministerpräsident war, sich bereit erklärt habe, die französischen Archive, die über die Kriegsschuld frage Aufschluß geben können, zu öffnen, und daß Herriot an diesem Borgehen nur dadurch verhindert worden sie, weil sein« Regierung zu Fall kam. Di« Liga der Menschen- recht« fragt Briand deshalb, ob er den Plan HerriotS gleichfalls übernimmt. Gegen die Zleifchzölle. Die Hauptgemeinschaft des deutschen Einzelhandel». der Reichsverband des deutschen Handwerks, der Zentral- band des deutschen Großhandels e. V. und der Fachaus­schuß für Fleischoersorgung e. B die als Arbestsgemem- schaft siebzehn Spitzenoerbönde umfassen, protestieren in einer längeren Entschließung gegen die im Zollkompromiß vorgesehene Regelung der Einsuhr von Gefrierfleisch. In der Entschließung wird ausgeführt, daß der in den Anträgen vorgesehene Prohibttiv- zoll von 22% Proz. die Einfuhr von Gefrierfleisch gänzlich unterbinden müsse. Es heißt in der Entschließung: Wird tatsächlich durch diese Bestimmungen die ausreichende Versorgung der deutschen Bevölkerung mst Fleisch, die von der deutschen Landwirtschaft in absehbarer Zeit erwiesenermaßen mchl bewirkt werden kann, in Frage gestellt, so würden die Reichs- regierung und die Regierungsparteien die Verantwortung für die schwere Schädigung tressen, welche dadurch dem deutschen Volte und seiner Wirtschaft erwüchsen. Die Resolution endet mit einer eindringlichen Mahnung an die Kompromißparteien, die ungeheure Gefahr zu erkennen und den Fleischzoll fallen zu lassen. Krankenkassen und Militäranwärter. Angriff auf das Selbstverwaltungsrecht. Dem Reichstag liegt eine Novelle zum Wehrmacht- Versorgungsgesetz vor, die bezweckt, die sozialen Verhaltnisse der entlassenen Reichswehrangehörigen zu bessern. Da sich unsere Partei der Notlage der Versorgungsonwärter nicht verschließt, haben ihre Vertreter im Ausschuß alles getan, um Erleichterungen durch- zusetzen. Die wesentlichst« Bestimmung der Novelle ist, künftig auch die Angestelltenstellen bei Behörden und Körperschaften desöffentlichenRechtsin erheblichem Umfang den Mllstär- anwärtern vorzubehalten. Den sich hierbei ergebenden Interessengegensatz zwischen Militär- anwärtern und Angestellten hat unsere Partei nach Möglichkett aus­zugleichen versucht, ohne allerdings besonderes Entgegenkommen bei den Regierungsparteien zu finden. Während der Beratung des Entwurf» hat sich nun herausgestellt, daß er mst einem versteckten Angriff auf das Selbstverwaltungsrecht der Kran- keu lassen belastet worden sst. Die Krankenkassen sind ebenso wie die Berufsgenossenschoften durch den§ 350 der Reichsversiche­rungsordnung ausdrücklich davor geschützt, MUitäranwärte? zangsweise aufzunehmen, weil ein solcher Zwang dem Grund- satz der Selbstverwaltung widerspricht. Durch das Dehrmachtversor- gungsgesetz hoffte man diesen gesetzlichen Schutz ganz unbemerkt zu beseitigen und den Krankenkassen sowohl Beamte als auch An- gestellte aus den Kreisen der Milstäranwärter aufzwingen zr können. Als unser« Genossen im Ausschuß auf diese Folge der Novelle aufmerksam machten und beantragten, daß durch die Verabschiedung der Novelle das geltende Recht für Körperschaften des öffenllichen Rechts, die bisher durch besondere gesetzlich« Bestimmungen von der Verpflichtung zur Annahme van Militäranwärtern entbunden waren, nicht berührt werden dürfe, fanden st« zunächst auch die Z u- stimmung des Zentrums. Das Zentrum zog jedoch seine Unterschrift zu dem Antrag zurück, als offenbar wurde, daß die Regierung dies«, Eingriff in das Selbstverwaltungsrecht der Krankenkassen gewollt hat. Die Angelegenheit kommt in der morgigen Sitzung des Reichstages zur Entscheidung. Man darf gespannt sein, ob sich«ine Mehrhest findet für den schweren Eingriff in das Selbstverwaltungsrecht der Krankenkassen. Zasthistenausjchreltungen in Parma . Mailand , 24. Juli. (EP.) In Parma ereigneten sich gestern schwere Zwischenfälle der Faschisten mst dem Vorstand der Kriegs- invaliden. Die Faschisten verwüsteten hierbet die Druckerei der Zeitung.Piccolo'. sowie die Bureaus de» sozialistischen Abgeordneten, Ingenieur Alb er- telliunddeskatholischenExministersMichelis. sowie des nationalistischen Rechtsanwaltes Grassi. E» wurde de- deutender Sachschaden angerichtet. der öucklige. Von Max Bernard i. Er saß aus der dunklen Treppe und wartete, bis das straffe, grüngestreiste Kleid mst den vielen weißen, kleinen Knöpfen an ihm oorbeihuschen würde. Kindliche Freude der Erwartung lag breit in seinem Gesicht. Da war sie! Ein hübsches, kleines, blondes Mädel, mit roten Lippen und viel stolzer Lebensfreude. Der Bucklige bewegte erregt sein« langen, schmalen Hände über die bis zur Brust heraufgezogenen»nie. Den häßlichen Rücken hiell er an Wand und Stufe gepreßt. Er wollte sie grüßen. So leicht nicken mst dem Kops, lächeln grüßen, wie man Kinder grüßt, mit väterlicher Freundlichkeit. Und wenn sie dann ganz nahe an ihm vorbei mußte, dann wollte er die Augen schließen, den Dust des frischen Waschkleides atmen und im Geiste die feinen Arme an seinem Nacken fühlen und den roten Mund. .Was wollen Sie da?* Eine helle, scharfe Stimme war es. Der Bucklige versuchte zu lächeln. Es ward ein grauenhaftes Grinsen. .Fräulein, liebes Fräulein--* .Sie sollen sich fortmachen! Gleich werde ich den Portier rufen.' Der Bucklige legte die Hände bittend ineinander. .Nicht. Fräulein, ich gehe ich gehe ja. Ich ich war nur so müde, da wollt ich mich ausruhen. Ich bin kein schlechter Mensch.' Das Mädel hatte einen roten Kopf. Jetzt schob sich der Bucklige von der Treppe und wendete seinen Rücken. Um den Mund hatte er einen bitteren, harten Zug, seine Augen blickten verschwommen in weite, weite Fernen und blickten doch nur auf die nächste Treppen- wand. Krampshaft hielt er sich am Geländer fest. .So, jetzt können Sie ja geh» ich seh Sie nicht an.' Es klang rauh, heiser, als wäre ein stummes Weinen darin. Und dos Fräulein ging. Er hörte, wie sie die Stufen nahm. Jetzt mußte sie in gleicher Höhe mit ihm sein. Und jetzt was war? Was zauderte sie? Blieb sie nicht stehen? Glühend heiß überkam es ihn. Zwei feine weiche Arme fühlte er an seinen Nacken schmiegen und ganz nahe strömte Dust frisch gewaschener Mädchenkleider. .Nicht böse sein, nicht traurig ,ch wußte nicht' Er wandte langsam den Kops und blickte in ein Paar Himmel- blaue Lugen, die voll Wasser standen. Ganz nahe waren sie und ei» roter Wund. .Nicht böse sei»' sagte sie es, oder klang es ihm noch in de« Ohre» f»rt? Da fühlte er plötzlich die weichen Mädchenlippen an seiner Sttrne. Als er ausblickte, war das Mädel verschwunden. Zitternd wollte er die Stufen hinabsteigen. Da verließ ihn die Kraft und er mußte sich niederlassen. Menschen kamen und ginge« und blickten voll Verwunderung, Hohn und Milleid auf den kleinen Buckligen. Er saß wieder in seinem Eck, den Rücken zwischen Wand und Stufe und seine Augen leuchteten so glücklich ins Dunkel. Henrp Jorü läßt nach seine? pfeife tanze«. Aus Detroit kommt die Meldung, daß Ford in seinen Fabriten eine Neuerung eingeführt hat. Man denke nicht an verbesserte Aus- nutzung de» Materials der Maschinen, der Menschen, der Mo- schinenmenschen, die sind bei Ford jetzt schon bis zum letzten Hauch ausgenutzt man denke an Musik und Tanz: denn Mister Ford ist ja Philanthrop. Also: er hat aus Boston einen Tanzlehrer an- gesteltt, der den Arbeitern die altmodischen Tänze beizubringen hat. was da sind Walzer, Polka und Gavotte. Mister Ford enthüllt sich als heftiger Gegner der neuen Tänze: er haßt Shimmy, Foxtrott und Tango, überhaupt alle«, was vom Nigger kommt. Schön. Und das Lustigste bei der ganzen Geschichte ist, daß Henry mst seinen Arbestern mittonzt: den himmlischen Walzer, die zierliche Gavotte, die lustig« Polka. Das alles sst kein Witz, das ist eine Funkmeldung aus Detroit . Gestern hatte Msster Ford den Einsall und heute meldet es die Presse erschauernd der ganzen Welt. E» ist doch etwas schönes um die Entwicklung der Funkentelegraphi«. Da sind allerhand Eni- Wicklungsmöglichkeiten. Daß sich Hemy um das Seelenleben der Arbeiter kümmert, wissen wir aus dem merkwürdigen und sehr lesenswerten Buch, in dem er seinen Aufstieg schildert. Daß er aber auch um den Tanz- rhythmus seiner Dreher, Nieter, Mechaniker. Schlosser, Monteure und Schmiede besorgt sst, das wußten wir nicht. Sein Beispiel wird die Weizen-, Kohlen-, Kupfer-, Eisenbahn-, Fleisch-, Holz- und Petroleumkönige der Staaten zu ähnlichen Taten begeistern und hinreißen. Darum also: Ion« live Mister Ford! William Garry. der Flesschkönig und westbekannte Vegetarier (tr weiß, warum) wird bald in seinen Betrieben mit einer lebhaften Propaganda für Wirsingkohl, getrocknete Bananen und Dörrgemüse einsetzen. Artur Bockebeller liebt den Segelsport und stellt seinen 16 000 Angestellten und Arbeitern seine Segeljacht in den Ferien zur Verfügung Elehu Slipps, der Kupferkönig, ist gegen das Alkohol- verbot und läßt in Zukunft anstatt Wasser guten Sherry in den Leitungen seiner Häuser lausen. Percy Kannemaaker legt seinen Angestellten die Bibel au», der Ruhm Bryans in Dayton läßt ihn nicht schlafen(also her mit einem neuen Affenprozeß!). Parier Haliman das ist der Mann, der die Baumwolle kontrolliett_ ist für Wiedereinführung der schwarze» Sklaverei in den Süd- staaten, tritt mit seinen 9000 besseren Angestellten geschlossen zum Klu-Klur-Klan über, agitiert für ein Denkmal für den bekannte» Richter Lynch und spendet als erster 6000 Dollar. Mast euch selbst au«, was sich nächstens fn Amerika ereignet, wenn«w« neue Hitze- welle kommt. Aber auch in Deutschland werden sich Nachfolger von Henry Ford finden. Die Ostelbier bringen sicherlich zur nächsten land- wirtschaftlichen Woche ihre Pferdcjungens und Kuhmägde mit und führen sie in das Nachtleben von Berlin ein. Der junge Herr Slinnes wird die Geschichte von Mister Bockebeller lesen und seine Ardeiier am Bankrott seine» Konzern es beteiligen wollen. Graf Könitz ladet dann, wenn die Z«t erfüllet sst, alle die Leute, denen das Brot und das Fleisch zu teuer ist, zum Kuchenessen ein. Luch der Graf Westarp wird aus seiner kühlen Schattenruhe steigen und den Neinen Sporern erklären, warum er unbedingt für die Auf- wirttmg'st._ 2a(Ins. Ebert-Poflkarle. Dem Andenken de» verstorbenen Reichs- Präsidenten Genossen Ebert ist die vom Hauptansschuß für Arbeiter- Wohlfahrt herausgegebene Postkarte gewidmet. Die Karte trägt das Bildnis de» Genossen Ebert mit dem Faksimile seiner Unterschrist und Widmung an die Arbeiterwohlfahrt. In guter Ausstattung ist die Karte zum Vertrieb auf Partei- und Gewerkschaftsveranstal- tungen und insbesondere zur Berfassungsseier besonders ge- eignet. Bestellungen und Anftagen sind an den Hauptaus- schuß für Arbeiterwohlsahrt, Berti» EW. 68, Lin­denstraße 3, zu richten. Archäologischer Fund in Finnland . Bei Erdarbetten in der Nähe des Gutes Kjulo in Finnland stieß man dieser Tage auf einen Begräbnisplatz aus der heidnischen Zeit des Landes. Die weiteren Erdarbeiten wurden sofort eingestellt und nach Eintreffen einer Konimission von archäologisch gebildeten Fachwissenschaftlern au» Helsingsor» Ausgrabungen vorgenommen. Bisher sind 16 Gräber bloßgelegt worden. Obgleich die Metallgegenständ« von Rost sehr mitgenommen sind, da die Gräber nur 80 Zentimeter unter der Erd­oberfläche liegen, tonnte doch schon festgestellt werden, daß es sich um einen Begräbnisplatz aus dem 9. Jahrhundert handelt. In den Frauengräbern sind verschiedene Schmuckgegenstände gesunden worden, Armbänder, Ketten, Ringe, künstlich«ingefaßte Bären- zähne sowie auch Münzen, unter diesen einige arabische. In den Männergräbern fanden sich Massen, wie z. B. Schwerter, Speere u. o. Ein jedes Grab enthielt einen Tontrug, der nach alter heidni- scher Sitte Nahrungsmittel für die letzte Fahrt des Toten auszu- nehmen hatte. Großes Aufsehen erregt unter den Gelehrten ein Schädel, dessen Stirn so niedrig ist» wie das bisher bei keinem einzigen Skelettfunde in Finnland beobachtet worden sst. vi« bremische helmatdlcht«!» ttoal DleberiAfca ist in Rotenburg im 70. ILebenSjabr gestorben. Jbre«Jolgrcickfltn ffierfe find der Gedichtband »Gladiolen' und da» häufig ausgesllhrte, Niederl ächfisch« Trachtensefisplel'. Sulllo de Petra, der langjährige Direktor der Neapolitanischen piuseen, ist im Aller von SS Iahren gestorben. vi« erst« tatorisch« 0p er. In den rusfischen Mostkerkreisen bringt man der bevorstehenden?lu»i!drung einer tatarischen Over, deren Mufti sich auf Motiven alter tatariicher und baichtirisch« Voltslied« ouibaut. grofic» Interefie entgegen, da sie die erste Openischöpsnng diese» volle« ist. Da» Bildungskommissariat der tatarischen Sowietrcvudlik ist der eiuentliche Ur- beber dieser Tondichtung, die übrigen« nicht von einem einzelnen sondern von einer ganzen Gruppe von Komponisten geschaffen wurden