Der Kampf gegen die Agrarzölle.
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Was man jetzt in den Nächten bald nach Sonnenuntergang Vor Schluß des Blattes erreicht uns die traurige Nachricht, daß auf Schwingen zarten feelischen Mitempfindens durchleben darf, Vor Schluß des Blattes erreicht uns die traurige Nachricht, daß ist so einzigartig schön und so selten, daß man aus diesem Grunde die greife Borkämpferin der Arbeiterinnenbewegung, Genoffin Ottilie Baader , 78jährig im Birchow- Krankenhaus gestorben ist. fast das Weiterbestehen der Hize wünschen möchte: es ist die berühmte römische Sommernacht, die über Berlin mit all ihrer und Schönheit leuchtet. Ja, diese Nacht leuchtet. Nichts Feineres fann fich das Auge an Licht und Farbe denten, als diesen nächtlichen Himmel, der aus flarftem Smaragdgrün in tiefes Blau über. geht und überall Mischungen hat und Farben ineinander zerfließen fonst fönnte man sich bei den läßt. Es fehlen nur die Palmen Thermen des Diokletian wähnen. Zum erstenmal überrascht uns das prächtige Naturschauspiel im Tiergarten vor dem Branden burger Tor und gleich fesselt es uns mit einem Anblick, der feine Steigerung mehr zuläßt. Ueber dem dunklen Grün der Bäume heben sich schwarz und ungemein scharf die Umrisse des Reichs tagsgebäudes ab. Das Auge unterscheidet aus der schweren Masse mur die begrenzenden Linien, um die das Grün des Himmels in mildem Licht spielt. Auch die Siegesfäule wirkt auf diese Weise ganz seltsam. Nun fommen aber auch noch von Menschen hervor. gerufene Lichtwirkungen hinzu die hellen Bogenlampen vor dem Tor mirfen blendend und strahlend wie weiße Edelsteine, die von Smaragden umgeben sind. Das Tor selbst scheint uns wahrhaft ein griechisches Bauwerk zu sein, seine Farbe ist ungemein weich, der Wagen mit Pferden und Göttin offenbart sich uns in der ganzen Schönheit seiner Gestaltung. Wir gehen die Linden hinunter, der Himmel verliert sich in immer dunkleres Blau. Dazu frischer Windt hauch, wogendes Grün, strahlende Beleuchtung und friedliche, faft festliche Menschen- o fönnte man doch alles, was durch Müdigkeit und Sorge an das Zimmer gebunden ist, herausholen zum Genuß der römischen Nacht in Berlin - deren magischer Zauber vielleicht allzubald verschwunden sein wird, um uns erst nach langen Jahren wieder einmal erfreuen und aus dem Alltag zu erheben, der unser erbarmungslos martet
Ende der Generaldebatte im Ausschuß. In der heute zu Ende geführten General debatte über die Agrarzölle sprach zuerst der Kommunist Hörnle. Er wurde erst interessant, als er sich zum Schluß in einer sehr bilet tantenhaften Weise mit den sozialdemokratischen Borschlägen aus einandersezte. Er machte den Sozialdemokraten den Vorwurf, daß ste nicht ernsthaft gegen den tapitalistischen Freihandel und gegen ben tapitalistischen Hochschuzzoll fämpften. Genoffin Sender, die mit einer großen Rede die Generaldebatte abschloß, und noch einmal den Standpunkt der sozialdemokratischen Fraktion zur Zoll- und Handelspolitik zusammenfaßte, feßte sich mit den Argumenten des tommunistischen Redners auseinander. Sie fragte ihn, weshalb die Kommunisten nicht ein den sozialdemokratischen Vorschlägen überlegenes Produktionsprogramm vorgelegt hätten und wies darauf hin, daß bei der Beratung der Industriezollpofitionen die Kommu nisten sehr oft mit uns den Weg beschritten haben, der durch Abbau der Zölle schließlich zur Zollfreiheit führt. Wollen, so fragte unsere Rednerin, die Kommunisten eigentlich diese Abschnürung Deutschlands ? Nach der Ansicht aller praktischen Wirtschaftsführer, tifer ist die Eingliederung Deutschlands in die Weltwirtschaft die einzige Möglichkeit zur Gefundung und auch eine sozialistische Re gierung müßte, vielleicht unter Aenderung der Formen, diese Eingliederung mit aller Energie betreiben. Genoffin Sender ging dann zur Besprechung des Zollkompromisses über. Die agrarischen Vertreter hätten zu dem Kompromiß sich vollständig ausgeschmiegen. Charakteristisch für die interessierten industriellen und agrarischen Kreise sei, daß man aus den in der Agrarenquetekommission zutage geförderten wissenschaftlichen Ergebnissen nur das herausfischt, was müßlich erscheine. Die entgegenstehenden Urteile anerkannter Fach Leute und Theoretifer würden furzerhand unterschlagen. Das Be ftreben der Landwirtschaftlich - industriellen Allianz geht dahin, auch für die Agrarprodufte einen lüdenlosen Zolltarif zu schaffen, der alles vom Rohstoff bis zum veredelten Artikel umfaßt. In ihrer Engstirnigkeit übersehen jene Kreise jedoch ein wichtiges Moment: Durch diese uneingeschränkte Solidarität wird der eventuelle Vorteil der einzelnen Gruppen absolut aufgehoben. Wir bekommen, das muß immer wiederholt werden,
ein erheblich erhöhtes Preisniveau mit all feinen wirtschaftsschädlichen Folgen.
Man spricht gegenwärtig nicht mehr von der Preisscheere. Wir fürchten aber, daß, nachdem mit treuer Hilfe der landwirtschaftlichen Bertreter die Industriezölle eingeführt sind, sich die Preisscheere Lehr bald wieder zuungunsten der Landwirtschaft offnen wird. Die überaus schwache Position der Schutzöllner im Ausschuß wird aber auch dadurch dokumentiert, daß auf die verschiedenen von uns gestellten Fragen bis zur Stunde feine Antwort ergangen ist. Wir fragten, ob man daran dente, eine Intensivierung der Produktion zu ermöglichen bei finfender Kauffraft. Wir fragen, ob man glaubt, daß die Steigerung des Preisniveaus die notwendige Kapitalsneubildung ermögliche. Und wir fragen ferner, wie man sich eine Berbefferung der Handelsbilanz bei Droffelung der Ausfuhr vorstellt. Die Vertreter der Regierungsparteien, die sich jetzt auf die rettende Plante des Kompromiffes geflüchtet haben, gaben teine Antwort und mir erwarten auch feine auf die lezte und wichtigste, ob man nicht fürchte, daß die wirtschaftlichen Ausmir fungen des Zolltarifs eine Gefährdung der Kreditpolitit mit ihren mährungspolitischen Gefahren bedeuten fönne und schließlich den Transfer- Agenten einen Eingriff in die deutsche Währungspolitik veranlassen fönne. Auf all diese Fragen, die wir stellen im Bewußt fein der ungcheuren Verantwortung, die mir mirtschaftspolitisch und fozialpolitisch übernehmen, ist man die Antwort schuldig geblieben. Die Regierungsparteien schwiegen, in der Annahme, daß es genüge, im Ausschuß und im Plenum die Mehrheit zu haben, um den von einer Heinen Gruppe in Deutschland ausgedrückten Willen durch zusehen. Wir stellen fest, daß durch die Zollbelastung die Durch schnittsfamilie im Jahre 150 Mt. mehr aufbringen muß. Diese Ziffern wurden im Ausschuß bezweifelt. In der Sitzung der Agrarenquete tommiffion ist aber der Landesökonomierat Kaiser zu, mir gekommen, se stellt die Genoffin Sender fest, und fragte mich: Macht das wirklich auf alle in Frage kommenden Lebensmittel nicht mehr aus?
Die in dem Antrag zum§ 4 beabsichtigte Ermächtigung bebeutet in seiner Wirkung nichts anderes als
glatte Ausschaltung der ordnungsmäßigen Gesetzgebung. Darüber sind sich die Juristen einig, daß es fich in diesem Falle um ein verfassungsänderndes Gesez handelt, das nur durch die qualifizierte Mehrheit des Reichstages beschlossen werden fann. Es ist möglich, daß die Regierungsmehrheit den Mut aufbringt, diese Selbstverständlichkeit zu verneinen und dadurch der Brutalität ihrer antifozialen Handlung beim Zolltarif noch den glatten Rechtsbruch zugefellt. Die Brutalität des ganzen Bollgefeges wird nicht dadurch gemildert, daß man in pharisäerhafter Weise versucht, die Milliardenbelastung, die die Zölle für die Boltsmassen bringen werden, zu verfoppeln mit ein paar Millionen, die man gnädigst für soziale Zwecke zur Verfügung stellt. Genoffe Schmidt macht dann zum Schluß noch einige Richtig: ftellungen gegenüber dem deutschnationalen Abg. Domsch. Dann begann die Spezialberatung über die Gruppe Getreide usw., über die wir in der Morgenausgabe berichten werden.
Die Lage in Marokko . Abgeschlagener Angriff auf Ain Aischa? Paris , 24. Juli. ( WTB.) Wie Havas aus Fes berichtet, unternahmen die Rifkabylen einen lebhaften Borstoß auf Ain Aischa und Ain Maatuf. Als sie unter starkes Feuer von fran zösischer Artillerie aller Kaliber genommen wurden, flohen sie hastig nach Norden, wobei sie die Bevölkerung und das Vieh aus allen Dörfern nördlich der Linie Dichebel Aghil- Taunat- Senhadja mit sich führten. Die allgemeine Lage bessert sich meiter auf der ganzen Front.
Im Gegensatz zu dieser Meldung berichtet ein TU.- Telegramm Nach Meldungen aus Tanger wurden die Franzosen , obwohl sie neue Reserven einsetzten, unter schweren Kämpfen gezwungen, die Stellungen vor Fes zu räumen, auch be! Ain- Mediuna und Ain- Matouf wurden die Franzosen troz des Cinfayes von 40 Bombenfliegern geschlagen.
Ein Brief Abd el Krims.
Kairo , 24. Jufi.( WTB.) Die ägyptische Zeitung Al Siffal veröffentlicht einen offenen Brief Abd el Krims an das französische Parlament, in dem es heißt:
Der Krieg mit Frankreich habe erst begonnen, als naut hey in das Gebiet der Beni Zerual eingedrungen sei, um dies zu annettieren. Rifleute hätten das Feuer erst erwidert, nachdem die Franzosen es mit Artillerie und Flugzeugbomben eröffnet hatten. Er bente nicht an Eroberungen und fämpfe nur für die Unab. hängigkeit des Rifs.
Weiter bestreitet Abd el Krim , daß Europäer oder Bolschewisten am Rampf gegen die Franzosen beteiligt seien, und schließt mit dem Ausdrud der Achtung und Sympathie für das franzöfifche Barlament und dem Wunsch nach Frieben.
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Mord oder grober Unfug?
Der Tote liegt im Wald vergraben.
Auf ein neues Kapitalverbrechen deutet ein Fund blutiger Unterfleidung in der Bucher Forst hin, etwa eine Biertel stunde von der Stelle entfernt, wo die kleine Senta Edert ermordet aufgefunden wurde. In einem Waldzipfel nördlich der Chaussee nach Schönerlinde, zwischen den Schnitterfasernen des Rittergutes Schönerlinde, die an der Chaussee liegen, und Lauben folonien fand gestern abend um 6½ Uhr ein Mädchen, das dort Spazieren ging, ungefähr 500 Meter von der Chaussee entfernt zwei blutige Männerhemden, ein Baar Hosenträger, einen weißen braun gestreiften Kragen und einen grünlichbrauen Lodenhut.
Das Mädchen benachrichtigte die Polizei. Ein Schupobeamter ging mit ihm nach der Fundstelle und fand in einem der Hemden, als er fie aufhob, ein 10% X7 Bentimeter großes gelbliches Blatt Bapier, auf dem mit Bleistift frisch von ungelenker Hand geschrieben steht:" Der Tote liegt in dem Wald vergraben. Er ist ein geborener Strelißer und war hier in Stellung. Es ist eine Rache. Er ist noch in seinen besten Jahren. Die gefundenen Sachen sind immerhin noch so gut erhalten und brauchbar, daß man nicht annehmen kann, daß ihr Eigentümer, etwa ein Schnitter, sie als mertlos meggeworfen hätte. Um so mehr rechnet man mit der Möglichkeit, daß an ihrem früheren Besitzer ein Verbrechen verübt worben ist. Darauf deutet ja auch der Zettel hin, menn es auch nicht ausgeschloffen ist, daß es sich um einen groben Unfug handelt, denn es wäre eigentümlich, daß ein Märber, der die Leiche vergräbt, feinem Opfer erst noch einiges Zeug ausgezogen und mit einem Bettel über seine Tat im Walde hingeworfen hatte. Es sei denn, daß der Täter sein Opfer ganz wo anders beseitigt und mit dem Hinlegen der Sachen und des Bettels die Absicht gehabt hätte, die Polizei irrezuführen. Der Zettel kann aber auch, wenn ein Verbrechen vorliegt, von einem Mitmisser geschrieben worden sein, der sich nicht getraut, persönlich hervorzutreten. Gleich nach der Meldung des Fundes entsandte der Chef der Kriminalpolizei, Regierungsdirektor Dr. Weiß, Kriminalfommissar Dr. Riemann mit mehreren Beamten und dem Spürhunde Klaus" nach dem Fundort. Der Hund nahm an den Sachen in dem lichteren Kiefernbestande Witte rung und führte dann von der Fundstelle, in deren Nähe ein ziemlich reger Verkehr herrscht, nach den Laubenfolonien zu, wo der Wald dichteres Unterholz hat, so daß er schon mehr Mischwald ist. Er fand nichts und führte in großen Bogen wiederholt nach den Sachen zurüd. Unterdessen war es dunkel geworden, und die Nachforschungen mußten deshalb, nachdem man mit Laternen noch einige vergebliche Versuche gemacht hatte, abgebrochen werden. Heute morgen wurden sie mit einem größeren Aufgebot von Beamten und 6 Spürhunden wieder aufgenommen. Mitteilungen zur Aufklärung, insbesondere über die Herkunft der Sachen, an Kriminalfommissar Dr. Riemann im Zimmer 84 des Polizeipräsidiums.
mehr schmollend auf je de s Werbemittel verzichtet hat. Im Intereffe der Propaganda sür den Arbeitersport ein durchaus falscher Standpunkt. Die bürgerlichen Bereine verstehen sich jedenfalls beffer auf Retlame.
Die Brände in der Jungfernheide.
Die Berliner Feuerwehr wird jetzt fast täglich mehrere Male nach dem ehemaligen Schießplak in der Jungfernheide bei Tegel alarmiert. Fast regelmäßig brennen dort größere und tieinere Flächen des Plages. In den meisten Fällen liegt zweifellos fahrlässige Brandstiftung von Kindern und Erwachsenen vor. Gestern wurde die Feuerwehr abermals dorthin berufen. Es standen nicht weniger als 100 Morgen Wiesenflächen in Brand. Die Feuerwehr mußte sich darauf beschränken, die Brandstelle mit Schaufel und Aufwerfen von Erde ufm. abzuschneiden und dadurch eine weitere Ausdehnung zu verhindern. Der Schaden ist natürlich erheblich, und für die Anwohner und für die dort spielenden und Erholung suchenden Erwachsenen und Kinder recht unangenehm. Große Flächen find völlig abgebrannt und können taum betreten werden. Etwas mehr Borsight und weniger Zigarettenauch en sowie etwas mehr Aufsicht würden die Gefahr herab
mindern.
Geistige" Waffen der Nationalisten.
Im Hause Königgräger Straße 48 befindet sich der Laden einer sogenannten„ nationalen Buchhandlung. Das Schaufenster iſt eine permanente Ausstellung geiftiger minderwertigkeit. Alles, was auf beutschnationalem und völtischem Mist gewachsen ist, findet bort Aufnahme. Der neueste Schlager ist das angeblich vom Exfronprinzen verfaßte Buch„ Ich suche die Wahrheit". Neuerdings liege aber zwischen den Büchern im Schaufenster zwei riesige Dolchmesser nebst dazugehörigen Lederscheiden aus. Die Ungeniertheit ist geradezu verblüffend, mit ber die Händler in nationaler" Literatur auch die logische Ergänzung ihrer geistigen Propaganda zum Verkauf anbieten.
Roheiten eines Tierfeindes.
Ein Fall unerhörter Roheit beschäftigt die Gerichte. Im Fe bruar d. I. warf der Malermeister Quast aus Neuenhagen ( Ostbahn) ohne jeden Grund den Hund eines Restaurateurs lebend in einen brennenden eisernen Ofen. Die Tat fand am 26. März vor dem Amtsgericht Altlandsberg ihre Sühne, dem Täter wurde eine Haftstrafe von vier Wochen auferlegt. Gegen dieses Urteil hatte Quast Berufung eingelegt. Diesen Schritt bezeichnete der Staatsanwalt in der Berufungsverhandlung vor dem Landgericht III Berlin mit Recht als eine Frechheit". Mit welchem Rohling man es hier zu tun hatte, bemeist die dem Gericht inzwischen bekanntgewordene Tatsache, daß Qu. früher schon einmal im Lofal, während er frühstückte,(!) einem Hund mit dem Messer den Schwanz 3war wurde das Urteil, auf sechs Wochen Haft lautend, wie vom Staatsanwalt beantragt, verfündet, dem Täter aber unter Auferlegung einer Geldbuße von 300 M. Bewährungsfrist zu gebilligt.
Keine Beefiger Milch nach Berlin . Die Milchfrage ist in Beelitz anläßlich der Typhuserfrantungen brennend geworden, da Beelig einen großen Milchversand hat. Zur Beruhigung der Berliner Bevölkerung fann gesagt werden, daß auch nicht ein Viertelliter Beelizer Milch nach Berlin geschickt wird. Die Milchempfänger sind die Ortschaften Potsdam , Caputh , Werder und Umgegend. Ale nur erdenklichen Vorsichtsmaßregeln sind in den Beelizer Molkereien getroffen. Sofern die Milch von den großen Rittergütern anfommt, wird sie durch Alkohol auf ihre Versandfähigkeit geprüft, durch Gismaschinen pasteurifiert und unter Bewachung im Kühlraum aufbcmahrt. Auch die zur Berbutterung gefangende Milch wird vor der Verarbeitung teim frei gemacht. Man steht in Beelitz auf dem Standpunkt, daß die schlechte Kanalisation und deren Ausdünstungen Schuld an den Typhuserfrankungen find.
Cinienumlenkung der Straßenbahn. Wegen Bauarbeiten an der Rathenower Cde Turmstraße werden die dort verkehrenden Linien in zwei Nächten umgeleitet, und zwar in der Nacht vom 27. zum 28. Juli von 12,30 Uhr an und in der Nacht vom 4. zum 5. August von 11,30 Uhr an mie folgt: Linie 3 über Perleberger Straße, Stromstraße, Turmstraße; Linie 23 über Berleberger Straße, Stromstraße, Alt- Moabit; Linie 15 über Stromstraße, Alt- Moabit; Linien 11, 12, 13, 44 über Turmstraße, Stromstraße, Alt- Moabit.
In der Nähe von Rathenow ist ein riesiger Waldbrand ausgebrochen, der bisher mehr als 20 000 morgen vernichtet hat. Die Berbindung Rathenow- Havelberg ist unterbrochen. Stendal mar eine längere Zeit vollkommen in Rauch gehüllt. Die Löscharbeiten sind insofern sehr schwierig, als ein heftiger Bind das Feuer vor sich hertreibt. Das Dorf Carltal ist bereits geräumt worden. Berlegte waren bisher noch nicht gemeldet.
Die Unwetter, die über England und Frankreich niedergegangen find, haben bort eine gewisse Abkühlung gebracht und sind oftwärts weitergezogen. Trogbem wird Norddeutschland einschließlich Berlin von dem Tiefdrudgebiet nicht erreicht. Die Gewitterfront ist mehr in südöstlicher Richtung über Bayern , Böhmen und Dester reich zu suchen. Auch im Rheinlande ist es zu erheblichen Niederschlägen gekommen. So wird aus Mainz eine Niederschlagsmenge von 30 Millimetern, aus Straßburg non 19 Millimetern und Frankfurt von 11 Millimetern gemeldet. In der Nacht wurden Brag und Breßburg von Regenfällen heimgesucht, die in der ersteren Stadt eine Niederschlagsmenge von 13 Millimetern und in der letzteren von 30 Millimetern ergaben. Seit heute morgen ist der Himmel über Mitteldeutschland bewölkt. In Dresden regnete es. Diese Wetterlage drüdt fich auch in den Temperaturen aus. Während in Swinemünde heute morgen 26 Grad, in Berlin 23 Grad gemessen wurden, werden aus Dresden nur noch 17 Grad und aus München sogar nur noch 14 Grad gemeldet. In München war die Temperatur während der Nacht sogar bis auf 9 Grad gefunten. Diese Abfühlung ist auf die erwähnten Nieder schläge zurückzuführen. In Berlin betrug gestern die Temperatur 30% Grad, fie dürfte heute auf dieselbe Höhe fommen. Die Beworden, daß er seine Arbeit wieder aufnehmen konnte. möltung wird bei uns zunehmen, ohne daß es zu stärkeren Regenfällen fommen dürfte. An der Küste dagegen wird das Wetter in den nächsten Tagen unverändert heiter bleiben.
Das Infanterieregiment 9 hat am gestrigen Donners tag seine Garnisonen Spandau , Potsdam , Groß- Lichterfelde plötzlich verlassen, um im Verein mit dem Reiterregiment 3 beim Löschen des großen Waldbrandes zwischen Rathenow und der Elbe zu helfen. Eile war geboten, weil das Feuer mehrere Ortschaften bereits bedrohte. Das Regiment wurde um 4 Uhr nachmittags alarmiert. Das 1. Bataillon traf schon um 8 Uhr abends an der Brandstelle ein, die anderen Bataillone wenige Stunden später. Die Mannschaften arbeiten gemeinsam mit der Bevölkerung und den Feuerwehren an der Bekämpfung des Riesenbrandes.
Großfeuer auf einem italienischen Flugplatz. Brand auf dem Flugfelde aus. Rom , 24. Juli. ( WTB.) Gestern brach in Spezia ein großer Es wurde das Offiziersquartier eingeäschert. Sodann drohte das Feuer auf die Flugzeugschuppen überzugreifen. Nach mehrstündigen Bemühungen wurde das Feuer gelöscht. Der Schaden wird auf 1 Million Lire geschäßt.
Abfahrt der Olympiateilnehmer.
Gestern abend fuhren in zwei Extrazügen die Berliner Teilnehmer an der Arbeiterolympiade nach Frankfurt am Main . Der erste Zug ging vom Potsdamer Bahnhof über Potsdam , Brandenburg , Magdeburg , Halberstadt und Goslar . Er fuhr pünktlich um 10,35 Uhr ab und nahm auf den genannten Stationen die dortigen Olympiafahrer mit. Nachts um 12,10 Uhr verließ der zweite Transport vom Anhalter Bahnhof Berlin , um in Ludenwalde, Jüterbog , Wittenberg und Bitterfeld noch Fahr. gäfte aufzunehmen. Die Abfahrt vollzog sich ziemlich lautlos, faft zu unauffällig. Rein Blafat, meder auf den Bahnsteigen noch an den Wagen, wies darauf hin, daß Berlins Arbeiter. Sportler zur Olympiade abfahren. Raum daß einmal an einem Bagenfenster ein schiefertafelgroßes Schild den Namen eines Vereins trug. Man hatte fast den Eindruck, als ob die hiesige Kartell. leitung, nachdem ihr vom Hauptvorstand des Arbeiter- Turn- und Sportbundes ein wenig die Zügel straffer gezogen worden sind, mun
Bergwerksunglüd in Bayern . Auf dem Bergwerk Marienstein wurden nach einer Meldung aus Miesbach 6 Arbeiter perschüttet, von denen 5 gerettet werden konnten. Der von einem herabgestürzten Gesteinsblod erdrückte sechste Arbeiter war vor einigen Monaten durch schlagende Better an Gesicht und Händen fchwer verlegt und erit vor furzer Zeit soweit wieder hergestellt
Die pfälzische Haardt für Wanderer freigegeben. Nach Mitteilung der französischen Besagungsbehörde sind die Schießübungen auf der Haardt( Rheinpfalz ) am 4. Juli d. J. abgebrochen worden und werden nicht mehr aufgenommen, so daß die Haardt von den Ausflüglern in ihrem ganzen Umfange zu jeder Zeit wieder betreten werden kann.
Sterbetafel der Groß- Berliner Partei- Organisation
13. Abt. Am 20. Juli verstarb die Genoffin Emilie Lehmann, Wilhelmshavener Str. 18. Die Einäfcherung findet am 25. Juli, vormittags 92 Uhr, im Krematorium Gerichtstraße statt.
Jugendveranstaltungen.
Werbebezirk Prenzlauer Berg I, Connabend, den 25 Juli, abends 72 Uhr, in der Aula des Lyceums, Greifswalder Straße 25, Werbefest zum Samburger Jugendtag. Sichtbilbervortrag: 3m Samburger Safen. Alt Samburg. Rezitationen. Bieber zur Baute Untoftenbeitrag 40 f