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Verbandstog der Buchbinder.

Zweiter Berhandlungstag.

Hamburg  , 28. Juli.  ( Eigener Drahtbericht.) Der Berhandlungstag am Dienstag galt der Beratung über die Beitragsfestlegung und die Unterstützungseinrichtungen, wozu der Verbandstaffierer Lenser Berlin längere Ausführungen machte. Die Parole, einen Stundenlohn als Wochenbeitrag gelten zu laffen, habe sich als falsch erwiesen. Es sei dem Antrag des Verbandsvorstandes zuzustimmen, ungefähr den 1½­fachen Stundenlohn als Wochenbeitrag zu erheben. Sonst fönne man die Verbandstaffe nicht stärken. Deren verhältnismäßig gün­ftige Lage sei nur auf äußerste Sparsamkeit und Einschränkung zurückzuführen, die aber auf die Dauer nicht beibehalten werden könnte. Das Unterstützungswesen müsse wieder ausgebaut werden. Den Ausführungen des Verbandstaffierers folgte eine sehr aus­gedehnte Debatte, wobei die Meinungen über die Beitragsregulie rung und das Unterstügungswesen teilweise recht weit auseinander­gingen. Eine gewisse Erhöhung der Beiträge wurde jedoch von fast allen Rednern anerkannt. U. a. murde vorgeschlagen, bestimmte Säge festzulegen, die von dem Stundenlohn vollkommen unabhängig find. Die Mehrzahl der Redner setzte sich auch für

Wiedereinführung der Krankenunterstützung

etn. Einen breiten Raum in der Debatte nahmen die Invaliden, Erwerbslosen und Notstandsunterstützungen ein. Gefordert wurde 1. a. die Abschaffung der obligatorischen Beitragspflicht für die Invalidemumterstüßung in den niedrigen Beitragsklassen. Der jegtige Zustand murde von einigen Rednern als ungerecht für die weiblichen Mitglieder bezeichnet, weil diese meistens nicht in den Genuß der Invalidemunterstützung gelangen. Mehrfach wurde gegen verschiedene Gewerkschaften, so gegen die Verbände der Metall, Transport, Textil, Holz- und Steinarbeiter Stellung genommen, meil dort die Beiträge so niedrig gehalten feien, daß es für die anderen Verbände ein schweres Hemmnis bedeutet. Es müsse durch den Bundesvorstand des ADGB  . versucht werden, hierüber einen Ausgleich herbeizuführen. Von den weiblichen Delegierten murde darüber Klage geführt, daß das Unterstüßungswesen manche Mängel in den Leistungen aufweise und die männlichen mit glieder günstiger gestellt seien. Es müsse mehr Rücksicht auf die weiblichen Mitglieder genommen werden. Das Wort geredet wurde auch einer Umwandlung der Hinterbliebenenunter­ftügung in eine Sterbeunterstützung. In allgemeinen wurde jedoch betont, daß durch den Ausbau des Unterstützungswesens, der nun einmal notwendig sei, der Charakter der Gewerkschaft als Kampf­organisation nicht angetaftet werden solle.

Die Aussprache über die Beitrags- und Unterfügungsfragen nahm den ganzen zweiten Tag in Anspruch. Gegen 14 Stimmen wurde beschlossen, die Krantenunterstügung wieder einzuführen. Sämtliche zu diesen Fragen vorliegenden Anträge wurden sodann der Kommiffion für die materiellen Anträge zur Durchberatung überwiesen. Die Berhandlungen werden am Mittwoch fortgesetzt. Drifter Verhandlungstag.

Hamburg  , 29. Juli.  ( Eigener Drahtbericht.) Am dritten Berhandlungstag nahm der Verbandstag zwei Referate über wirtschaftspolitische Fragen und über die Bedeutung der Betriebsräte entgegen. Als erster Referent hatte Ehrenteit Hamburg  , Vorsitzender des Ortsaus­

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Aufgaben zunächst befchränken, bom fet schon viel ge wonnen. Nii ein weiterer Ausbau des Betriebsrätegefezes, son­dern ein Ausbau des Arbeitsrechts im allgemeinen müsse gefordert werden. Das werde der ganzen Arbeiterschaft und somit auch den Betriebsräten zugute fommen. Es fönne aber nur erreicht werden durch eine geschlossene machtvolle Gewert.

schuffes des ADGB.  , das Borf. Er sprach über den Einfluß der Gemertschaften auf Wirtschaft und Politif. Eingehend beschäftigte er sich mit den Verhältnissen nach dem Kriege, die eine grund­legende Aenderung der Stellung der Gewert haften zum Staat, zur Wirtschaft und zur Polttit brachten, weil an Stelle des reaktionären Obrigkeitsstaates die politisch- demokratische Staatsform getreten ist. Leider sei die wirtschaftsbewegung. schaftliche Demokratie, wie sie dem Bolke in der Weimarer   Ver Beide Vorträge wurden vom Verbandstag mit Beifall aufge fassung versprochen wurde, nicht in die Tat umgefeßt nommen. Es schloß sich daran eine längere Aussprache, in der sich worden. Die Gewerkschaften werden gerade deshalb nach wie vor. mit Ausnahme eines Redners der sogenannten kommunistischen  ihre ganze Kraft an die Umformung der Wirtschaft sezen. Der Opposition sämtliche Delegierte im Rahmen der Ausführungen der Redner vertrat dann nachdrücklich die Forderung der Gewerkschaften beiden Referenten bewegten. Dann wurde über die zu dieſem Punkt nach Schaffung von Bezirkswirtschaftsräten und vorliegenden Anträge entschieden. Einige Anträge wurden dem Ber­nach einer paritätischen Zusammensetzung der Handels-, Industrie bendsvorstand überwiesen, während zwei Anträge aus dem und Gewerbekammer. Er begründete weiter die Notwendigkeit, den Oppositionslager unter den Tisch fielen. Alsdann erhielt noch der Einfluß der Gewerkschaften auf den Reichstag zu inzwischen eingetroffene Internationale Buchbindersekretär Hoch­verstärken, was nicht bedeuten solle, daß einer besonderen politischstrasser Bern das Wort zu einer kurzen Begrüßungsansprache. parlamentarischen Sondervertretung das Wort geredet werde. Der Er überbrachte die Grüße der ausländischen Kollegen und betonte die Redner setzte sich vielmehr für ein Notwendigkeit des internationalen Zusammen. schlusses und einer internationalen Zusammenarbeit. wurde der dritte Verhandlungstag geschlossen.

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enges Zusammenarbeiten zwischen Partei und Gewerkschaft ein. Das immer schnellere Tempo der aufeinanderfolgenden Wirt­schaftskrisen schreie geradezu nach einer Umgestaltung der Wirtschaft, an der die Gewerkschaften den aktivsten Anteil zu nehmen hätten. deutung der Betriebsräte. Er betonte, daß die Betriebsräte ohne starken Rückhalt der Gewerkschaften nicht denkbar seien. Die Betriebsrätebewegung dürfe feine selbständige, sondern nur ein Teil der Gewertschaftsbewegung sein. Er warnte vor lieberspannung der Betriebsrätebewegung, ohne damit ihre Bedeu­tung zu unterschäzen. Würden die Betriebsräte sich auf die Erfüllung der ihnen gefeßlich zugeschriebenen

Als nächster Redner sprach Bauer Hamburg über die Be Parteinachrichten

Das Rundfunkprogramm. Donnerstag, den 30. Juli.

Außer dem üblichen Tagesprogramm:

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5-6.30 Uhr abends: Nachmittagskonzert der Berliner   Funk­kapelle. Leitung: Konzertmeister Ferdy Kauffman. Fall Lehár  Oscar Straus  . 1. Lehár  : Luxemburg  , Marsch. 2. Fall: Vorspiel zu Die geschiedene Frau". 3. Fall: Walzer aus der Operette Der fidele Bauer  ". 4. Oscar Straus  : Potpourri aus der Operette Der letzte Walzer". 5. Lehár  : Potpourri aus Die Zigeuner­liebe. 6. Oscar Straus  : Walzerträume".- 7. Lehár: Vision aus Operette Die Rose von Stambul  . 7 Uhr abends: Dr. Rudolf der Operette Das Fürstenkind  ". 8. Fall: Potpourri aus der Schule( Bildungskurse). Abteilung Technik. Dr. Hans Dersin: Wegner: Aberglaube auf der See. 7.30 Uhr abends: Hans- Bredow­Leuchtfarben. 7.55 Uhr abends: Regierungs- Oberinspektor Schnitz­ler, Reichsverkehrs- Ministerium: Luftfahrt und Wirtschaft. 8.30 Uhr abends: Das deutsche Lied. Eine Vortragsreihe von Dr. Felix Günther, unter gesanglicher Mitwirkung von Karin Lindholm, Alfred Wilde, Maria Basca, Wilhelm Guttmann, Nora Pisling- Boas, Kammersänger Cornelis Bronsgeest  . Vierter Abend. Die Ballade. Wilhelm Guttmann singt zu dem Vortrage: 1. Erlkönig  ( Goethe) in drei Vertonungen. 2. Tom der Reimer( Fontane  ). 3. a) Die c) Die Heinzelmännchen( Kopisch  ). Am Flügel: Dr. Felix Günther. wandelnde Glocke( Goethe), b) Gutmann und Gutweib( Goethe), 10 Uhr abends: Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeit­ansage. Wetterdienst. Sportnachrichten, Theater- und Filmdienst. 10.30-12 Uhr abends: Tanzmusik.

Für die vielen Beweise der Anteilnahme bei dem Heimgang meines lieben Mannes

Johannes Veeser

allen Verwandten, Teilnehmern, Freunden und Be­kannten, besonders dem Einheitsverband der Eisen­bahner Deutschlands   herzlichsten Dank. Desgleichen für die überaus vielen Blumen und Kranzspenden. Berlin  , 29. Juli 1925. Anna Veeser Bethanienufer 10.

und Sohn.

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1. Kreis Mitte. Freitag, 31. Juli, Uhr, bei Dobrohlaw. Swinemünder Straße 11, Gigung des erweiterten Vorstandes mit den Delegierten zum Bezirkstag.

3. Kreis Webbing. Freitag, 31. Juli, 7 Uhr, Sigung des erweiterten Areis­vorstandes mit den Bezirtstagsdelegierten an bekannter Stelle.

4. Kreis Prenzlauer Berg  , Freitag, 31. Juli, 7% Uhr, bei Burg, Brenzlauer Allee 189, Gigung der Abteilungsmietervertreter und deren Stellvertreter der Abteilungen 24-31. Tagesordnung: 1. Neuwahl des ftellvertretenden Kreismieterobmanns. 2. Unsere Arbeit für die kommenden Stadt­verordnetenwahlen. Bufammenkunft der Bezirtstagsdelegierten am Frei­

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tag, 31. Juli, 8 Uhr, bei Alug, Danziger Str. 71.

6. Kreis Kreuzberg  . Freitag, 31. Juli, 7 Uhr, erweiterte Kreisvorstands. Flug fikung mit den Bezirkslagsdelegierten bei Reim, Urbanftr. 29. blätter find fofort abzuholen bei Schweifgardt, Köpenicker Str. 166. 9. Areis Wilmersdorf. Abteilungsleiter! Die Flugblätter find am 31. Juli von den Verteilungsstellen abzuholen und restlos am 1. Auguft zu ver teilen.

14. Rzeis Neukölln. Donnerstag( heute) 8 Uhr bei Gröder, Steinmegstr. 62, wichtige Sigung fämtlicher Abteilungsordnerobleute und deren Stell­vertreter, Sigung des erweiterten Borstandes mit den Delegierten zum Beziztstag am Freitag, 31. Juli, 7 Uhr, im Rarisgarten. 15. Areis Treptow. Freitag, 81. Juli, 8 Uhr, in Niederschöneweide   bei Graal, Berliner Straße, Kreisvorstandssigung mit den Abteilungsleitern und den Delegierten aum Bezirkstag.

Morgen, Freitag, den 31. Juli:

33. Abt. Die Bezirksführer habeit dem Raffierer die monatliche Rontozahlung fanellstens abzuliefern. Die Bücherkreisleser können das dritte Wert vont Raffierer Ben, Benmestr. 25, abholen. 38. Abt. 7 Uhr bei Bartusch, Friedenstr. 88, Funktionärsihung. Sollte an diesem Tage eine Kreisveranstaltung ftattfinden, fällt die Situng aus. 62. Abt. Siemensstadt  . 8% Uhr Mitgliederversammlung bei Sundheim. Die Mitalieber aus Haselhorst   werden ersucht, zu erscheinen. Jungsozialisten. Gruppe Lantwik: Bünttlich 8 Uhr Lokal ,, Sportede" Borfrag der Genoffin Erna Maraun: Die Geschichte der deutsch  - österreichischen Sozialdemokratie nad 1914". Gruppe Rozden: Freier Abend: Arieg dem Kriege. Beginn 8 Uhr. Leitung: E. Hing. Rinderfreunde Baltenplak. Ferienaufenthalt in Hegermühle bei Strausberg  vom 2.- 8. Auguft. Rostenzuschuß 5, M. Anmeldung am Freitag auf dem Spielplan.

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