Der neue Präsident der Reichsbahndirektion Berlin. Das Publikum will er als„ guten Kunden" behandeln. Die Reichsbahndirektion Berlin hat einen neuen Bräsidenten erhalten. Präsident Weihrauch, der Nachfolger des in den Ruhe stand getretenen Präsidenten Wulff, ist nach furzer Dienstzeit in das Berkehrsminifterium, aus dem er gefommen war, zurückgegangen. Sein Nachfolger im Amt des Präsidenten der Reichsbahndireftion Berlin wird jetzt der bisherige Präsident der Reichsbahndirettion Frankfurt a. M., Dr. Stapff.
Gestern hatte Präfident Dr. Stapff, um sogleich Fühlung mit der Berliner Presse zu nehmen, Pressevertreter zu einer Sigung nach dem Dienstgebäude der Reichsbahndirektion eingeladen. Er mies darauf hin, daß Berlin ihm nicht fremd ist. In Berlin hat er, als er aus der Justizlaufbahn in den Reichsbahndienst überging, einen Teil seiner Ausbildungszeit durchgemacht. Nach längerer Tätigkeit bei den Direktionen Königsberg , Essen und Köln fam er abermals nach Berlin und arbeitete als Geheimer Oberregierungsrat im Ministerium. Das ihm später übertragene Amt des Präsidenten der Direktion Frankfurt a. M. vertauscht der jetzt Siebenundfünfzigjährige mit dem Amt des Präsidenten der Direktion Berlin , so daß er zum dritten Male in die Hauptstadt zurückkehrt. Präsident Stapfi will, wie er ausführte, in der Verwaltung den faufmännischen Geist pflegen. Weg mit der alten Bureaufratie!" verspricht er. Die Benutzer der Eisenbahn will er so behandelt wissen, wie der Kaufmann feine guten Kunden behandelt Diesen Grundfag allen Stellen der Verwaltung einzuprägen und ihnen Höflichkeit gegenüber dem Bublikum zur Pflicht zu machen, werde sein Bestreben sein. Weniger erfreulich flang, mas der neue Bräsident über die Pflicht der Sparsamteit sagte. Gerade die Reichsbahn habe unter den Reparationslasten zu leiden. Darum müffe das Publikum, menn fie die Ausgaben auf das Notwendige beschränkt, Nachsicht üben! Präsident Dr. Stapff schloß mit der Berficherung, daß troß dieser Fessel die Reichsbahn sich auf der Höhe ihrer Entwicklung halten und dem Wohl des deutschen Volkes dienen
werde.
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Auf die befondere und schwierige Aufgabe, die der Reichsbahn. direktion Berlin durch den örtlichen Berliner Verkehr gesteckt ist, ging der neue Bräfident nicht näher ein.
Erlebnis im Berliner Ratskeller. Lichterfelder Poftjekretäre als Ruhestörer? Daß bei der gegenwärtigen Hike oft ein Glas über den Durst getrunken wird, fann man verstehen. Was man aber vor einigen Tagen im Berliner Ratskeller sah und erleben fonnte, spottet denn doch jeder Beschreibung und man ist erstaunt zu sehen, daß dieses einst so ruhige solide Lokal immer mehr zum Tummelplay national befoffener Menschen wird.
Drei anscheinend den besseren Ständen" angehörende Herrchen, mie wir in Erfahrung brachten, Postsekretäre aus Lichter felde , gerieten bei Bezahlung ihrer Beche mit dem Kellner in Wortwechsel, der nach ihrer Meinung drei Glas Bier zuviel bezahlt haben wollte. Hierüber große Entrüstung und einer der Herren drohte. fogar, dem Kellner einen Stuhl ins Kreuz zu werfen, wenn er nicht mache, daß er fortfomme. Das andere in der Nähe figende Gäfte sich über eine solche Ungezogenheit aufregen, versteht sich von selbst. Es gab eine Aufregung, die sich erst legte, als die Ratstellerfapelle mit ihren Weisen einsetzte. Der erste Streit war beigelegt. Wer aber glaubte, daß sich nun bei den Klängen der Musik die Situation wieder bessern würde, hatte sich geirrt. Die drei Herren gebärdeten sich nunmehr wie Beffene, schlugen auf den Tischen herum, stellten sich vor der Kapelle auf und dirigierten und belästigten jeden, der ihnen in die Quere fam. Alles war für sie Judengesindel"! Die Mufiter wurden reichlich mit Bier trattiert und bald bildete sich zwischen ihnen und den drei Wilden ein recht freundschaftliches Verhältnis heraus. Fridericus Reg wurde verlangt und wurde auch gespielt, was bei einem Teil der Gäste Widerwillen auslöfte und als ein Gaft, und dies mit demselben Recht, die Marseillaise verlangte, ging es bald redyt lustig zu. Hierauf erschien die Polizei und die Herren wurden mit einer außerordentlichen Rücksicht gebeten(!), des Lofal zu verlassen. Nach ungefähr 5 Minuten waren fie wieder ba und ihr Treiben ging von vorn los. Wieder wurden die Gäste belästigt und mit Schlägen be. droht, so daß viele der Gäste, die auf Reinlichkeit halten, den Ratsteller verließen. Der junge Wirt des Ratskellers spielte bei der ganzen Sache eine recht zweifelhafte Rolle. Auch die Herren Musiter ( welcher Organisation mögen diese Herren eigentlich angehören?), die für einige Glas Bier Unwillen unter den Gästen hervorriefen, jollten von berufener Stelle aus bald eines anderen belehrt werden, benn es ist nicht das erste mal. Ift gegen ein solches Treiben die Stadtverordnetenversammlung machtlos und wäre nicht einmal eine Aussprache darüber angebracht? Denn selbst Stadt verordnete wurden belästigt und mit Schlägen bedroht. Es ist doch wohl ausgeschlossen, daß man den Berliner Ratsteller zu einer Filiale des berüchtigten Cafés Wilhelma menden läßt. Dder hofft nian im Roten Haus, durch Zulassung völkischen Krafels in einein ftadteigenen Lokal den Berliner Fremdenverkehr zu fördern?
Wegen Verführung Minderjähriger..
Bor wenigen Monaten herrschten im Bürgerpart zu Bankom unglaubliche Zustände. Dort trieben sich scharenweife Schul. maden umher, die sich mit Spaziergängern einließen und mit ihnen zusammen in eine Bude auf einem Rummelplah gingen. Als Folge hiervon waren fürzlich sechs teils perheiratete Männer, darunter ein Oberingenieur und sogar ein Kriminal affiftent wegen Berführung minderjähriger Mädchen angetlagt. Bon diesen wurden allerdings fünf frei. gesprochen, weil fie fich über das Alter der Mädchen geirrt hatten. So blieb schließlich alle Schuld an einem Kaufmann T. hängen, der 1 Jahr 4 Monate Gefängnis erhalten und hiergegen Berufung eingelegt hatte. Landgerichtsdirektor Siegert führte in der gestrigen neuen Berhandlung aus, daß man menschlisches Mitleid dem Täter night versagen tönne, aber unter allen Um. ständen müsse die heranwachsende Jugend geschützt werden. An gefiagter, es ist nicht so, daß Sie von den Mädchen verführt wurden, fondern Sie haben die Mädchen verführt und Sie verderben damit das ganze Schicksal dieser Personen. Wir können nicht milder fein, als das vorige Gericht. Sie sollen 16 Monate lang im Gefängnis über Ihre Schandtaten nachdenten."
Die teure Bockwurft.
Die übermäßige Ausnutzung der Konjunktur hatte dem Schant. mirt Paul Mummert aus Weißenfee eine Antlage megen Preistreiberei zugezogen. Der Angeklagte hatte in einer Gastwirtschaft mährend des Weißenseer Pferdemarktes im vorigen Jahre von einem Händler für eine Bortion Bodmurft 2,50 M. verlangt, wozu dann noch der 10prozentige Bedienungsaufschlag Dem Gast erschien der Preis doch etwas zu ungeheuerlich
fam.
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und er ftellte ben Birt felbft zur Rebe, befam aber die höhnische Antwort: Wenn es Ihnen zu billig ist, tönnen Sie ja mehr zahlen." Darauf machte der Gaft Strafanzeige wegen Wuchers. Vor Gericht ergab sich, daß der Eintaufs preis für die Bockwurst, die ohne jede Beigabe lediglich mit einem Klecks Mostrich geliefert worden war, 80 Pfennig betrug, fodaß der Gewinn nicht weniger als 212 Broz. betrug. Das Gericht erkannte an Stelle einer verwirkten Gefängnisstrafe von einer Woche auf 150 Mart Geldstrafe. Auch die Straffammer des Land gericht III , die sich in der Berufungsinstanz damit zu beschäftigen hatte, fand feinen Anlaß, die Strafe herabzusehen, denn das anständige Bublifum müffe gegen derartige Ausbeutung geschützt werden.
Antrag auf Todesstrafe im Mordprozeß Hauffe. Nach vierstündigem Plädoyer der Staatsanwälte in dem Prozeß um den ermordeten Bierfutscher Hauffe in Potsdam beantragte Affeffor Dr. Steinhirt gegen 25nnig aus dem Jugendgerichtsgeies heraus wegen Mordes, versuchten Raubes und Einbruch diebstahle auf 10 Jahre Gefängnis. Er beantragte, ein Jahr Untersuchungshaft als verbüßt anzurechnen. Gegen den Angeklagten Simon wurde wegen der gleichen Verbrechen die Todesstrafe und ein Jahr drei Monate 8uchthaus und dauernder Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte beantragt. Sechs Monate Unterfuchungshaft sollen bei ibm angerechnet werden. Die Angeklagten nahmen die Anträge vollständig gleichgültig auf. Das Urteil wird am Sonnabend gefällt.
Erhöhung der Milchpreise.
In den lezten Tagen verringerten fi die Eingänge an Frisch, milch nach Berlin infolge Mehrverbrauch der Erzeuger während der Ernte, Mehrabgabe von Butter an die Erholungsorte und durch Minderproduktion. Um die Zufuhren zu steigern, mußte der Er Der Milchpreis stellt sich zeugerpreis ab 31. Juli erhöst werden. in den Milchbandlungen ab Sonnabend, den 1. Auguft, auf 35 Bf. pro Liter Vollmilch und 17 Bf. für Magermilch und Buttermilch. mit anderen Worten, die Berliner fönnen Mild haben so viel fie toollen, so bald sie höhere Breise zahlen. Dann gibt es nämlich plöglich feinen Mebrberbrauch für die Ernte", keine Butter an die Erholungsorte" mehr und wie derartige Ausreden heißen.
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Wo ist das Verfassungstag- Abzeichen zu haben? Das Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold hat aus Anlaß der Verfaffungsfeier ein gefchmadbolles Verfassungstag- Abzeichen herfstellen lassen. Das Verfaffungstag Abzeichen berechtigt allein zur Teil nahme an allen Veranstaltungen am 8. und 9. Auguft ohne weitere Nachzahlung. Der Preis beträgt nur 1 M. Das Verfassungstag Abzeichen ist bei der Geschäftsstelle des Reichsbanners Schwarz Rot- Gold, Berlin S 14, Sebastianstr. 37/38, und bei den einzelnen Kamerabschaften sowie bei folgenden Stellen erhältlich: Reichsgefchäftsstelle der Deutschen Demokratischen Partei, Bernburger Straße 18; Reichsgeschäftsstelle der Zentrumspartei , Franzöfifche Straße 62; Erpedition des, Borwärts", Lindenstr. 3; Die Buchhandlung, Lindenstr. 2; Kaufhaus des Westens und in allen Warenhäusern von Hermann Zieg.
Gautreffen der brandenburgischen Jungsozialisten. Am Sonnabend, den 25. Juli fand in Oranienburg ein Gautreffen der brandenburgischen Jungfozialisten statt, das von etwa 90 Delegierten und Gästen besucht war. Nach der Jenaer Reichstonferenz der Jungsozialisten war durch Beschluß der Reichsleitung bei der Einteilung der jungsozialistischen Bewegung in Gaue ein gemeinsamer Gau Berlin- Brandenburg gebildet worden, und Berlin hatte den Auftrag erhalten, die erste gemeinsame Gaufonferenz einzuberufen, auf der nunmehr auch Fürstenwalde, Luden walde, Nowawes und Trebbin vertreten waren. Im Mittelpunkt des Treffens stand ein Referat des Genoffen Bittor Engelhardt über„ Die Aufgaben der Jungjozialiften". Genosse Engelhardt entwickelte einleitend feine Gedanken über die Entstehung und den Charakter der Jugendbewegung, die in der Zeit der absterbenden bürgerlichen Kultur den Kampf gegen den zum Materialismus und Egoismus erstarrten Individualismus aufgenommen und neue Werte zu bilden versucht hat. Diese Werte zu vermirtlichen vermag nur die sozialistische Jugend, indem fie einerseits durch die Führung des Klaffentampfes die fapitalistische Ordnung vernichten, andererseits durch Schaffung fozialistischer Kultur in ihren eigenen Reihen bereits heute die fozialistische Gesellfchaft gestalten hilft. Die Jungsozialisten sind berufen, an beiden Aufgaben mitzuwirken; fie follen aus ihren Reihen„ Strategen" gegen die bürgerlichen Mächte und Gestalter" für den Aufbau des neuen stellen. Sie selbst müssen über die bürgerliche Kultur inauswachsen, um voranzugehen in dem Kampf für die neue Gesellschaftsordnung An die Rede Engelhardts schloß sich eine Aussprache an, die den theoretischen Ausführungen des Referenten nichts hinzufügte, sondern praktische Fragen der Erziehungs- und Schulungsarbeit der Jungsozialisten behandelte.
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Das Rundfunkprogramm.
Freitag, den 31. Juli.
Außer dem üblichen Tagesprogramm:
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für die Wäscherei im Haushalt von Apotheker Georg Zander). 4.40 Uhr nachm.: Zehn Minuten für die Frau.( Ratschläge 5-6.30 Uhr abends: Konzert. 1. a) W. Mühldorfer: Ein Herz das nicht liebt, b) Sullivana: O laß mich träumen, c) V. E. Neßler : Ihr heißet mich willkommen, aus, Der Trompeter von Säkkingen ( Kammersänger Peter Lordmann, Baß), 2. Verdi: Arien der Leonore, aus, Der Troubadour ". a) Es glänzte schon das Sternenheer, b) In deines Kerkers tiefe Nacht( Edith Delbrück. Sopran). 3. Arthur Schnitzler ( Ida Orloff - Leppmann, Rezitation). V. E. Neßler : Als ich zum erstenmal dich sah, aus„ Der Trompeter von Säkkingen", b) P. Lordman: Rundlauf des Weines, c) F. Ries: Am Rhein und beim Wein( Kammersänger Peter Lordmann). 5. a) Brahms : Nicht mehr zu dir zu gehen, b) Die Mainacht, e) Hugo Wolf : Verschwiegene Liebe, d) Hugo Wolf : Verborgenheit, e) Gounod : Frühlingslied( Edith Delbrück). Am Flügel: Ludwig Preiß. 7-7.50 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule( Bildungskurse). 7 Uhr abends: Abteilung Gartenbau . Gartenbaudirektor Ludwig Lesser , Präsident der deutschen Gartenbaugesellschaft: Der Garten als Stätte des Wohnens und der Geselligkeit. 7.30 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule( Hochschulkurse). Abteilung Geographie. Dr. Konrad Kretschmer , Professor an der Universität Berlin: Das Erdbild im Wandel der Zeiten. 4. Vortrag: Im Zeitalter der Entdeckungen. 8 Uhr abends: Frau Dr. med. Hildegard JunkersKutnewsky: Der weibliche Körperbau und seine Bedeutung für den Sport. 8.30 Uhr abends: Orchester- Konzert Dirigent: Dr. W. Buschkötter. 1. Thuille: Romantische Ouvertüre. 2. Busoni : Violinkonzert( Stefan Frenkel , Violine). 3. Beethoven: Sechste Sinfonie( Pastorale ). Erwachen heiterer Empfindungen bei der Ankunft auf dem Lande Szene am Bach- Lustiges Zusammensein der Landleute Gewitter, Sturm Hirtengesang, frohe und dankbare Gefühle nach dem Sturm.( Berliner Funkorchester). 10 Uhr abends: Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten. Zeitansage, Wetterdienst, Sportnachrichten. Theater- und Filmdienst.
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Haselnüsse im Pudding
Der zweite Teil der Konferenz brachte die Erörterung organisatorischer Fragen. Es wurde eine Gau leitung gewählt, die sich aus je einem Vertreter der heute bestehenden brandenburgischen Provinzgruppen, drei Berliner Bertretern und dem Reichsausschußmitglied des Gaues zusammensetzen foll. Als Berliner Vertreter wurden die Genossen Lamm, Lepinski, Maria Hodann in die Gauleitung gewählt. Die Gruppen der Provinz werden ihre Bertreter noch benennen. Als Vertreter des Gaues für den Reichsausschuß, die der Reichsleitung beigeordnete Körperschaft, wurde Genoffe Bemmann- Berlin gewählt.
Schweres Fahrstuhlunglück.
In den Abendstunden des Donnerstags ereignete sich im Haufe Bleibtreust r. 15/16 au Charlottenburg ein Fahrstuhlunfall. Bei Ausführung von Arbeiten im Fahrstuhl stürzte der Hilfs. monteur Schner vom vierten Stod in den Fahrstuhlschacht, wo er mit sch toeren Verlegungen liegen blieb. Sch. wurde in hoffnungslosem Zustande von der Feuerwehr in das Krankenhaus Westend gebracht.
Ein Fest der Liebe wurde die Beranstaltung des Pflanzervereins Wilhelmstrand- Oberschöneweide am pergangenen Sonntag. Nachdem man die Waisenkinder im festlichen Zuge eingeholt hatte, wurden alle Kinder an die Kolonisten verteilt, von denen sie mit Kaffee und Kuchen bewirtet wurden. Danach ging es wieder zum Festplatz, wo Spiele, Theater und Tanz für die Kinder stattfanden. Der Borsigende Warnke hielt die Begrüßungsrede, Herr Reinhold, Borsitzender vom Provinzialverband der Kleingärtner, die Festrede, und die Genoffin Stadträtin Weyl hielt eine Rede über die Lage der proletarischen Kinder. Dann gingen die Kinder wieder zu den Kolonisten zum Abendbrot, wo fie reichlich bewirtet wurden. Um 9 Uhr erfolgte der Abmarsch nach dem Waisenhaus.
Die Einäicherung Emil Eichhorns. Am gestrigen Donnerstag vormittag fand die Einäscherung des verstorbenen tommunistischen Abgeordneten Emil Eichhorn , der nach der Revolution Polizeipräsident von Berlin war, statt. Bon sozialdemokratischen Abgeordneten war der Reichstagspräsident Löbe sowie die Abgeordneten Bubeil, Moses und Künstler erschienen. Der kommunistische Abgeordnete Fritz Hedert entrollte ein Lebensbild des Verstorbenen. Für die fommunistische Reichstagsfraktion sprach Abg. Koenen.
Landaufenthalt für Waffersportler. Ein sehr schön an der Havel gelegenes Gelände, das ftillgelegte Gaswert Heiligensee , der Berliner Städtischen Gaswerte 2.-G. gehörig, bietet Wassersportlern für deren Familien Gelegenheit zum Landaufenthalt. Auf dem etwa 12.500 Quadratmeter großen umzäunten Gelände mit 200 Meter Wasserfront tönnen fleine Wohnlauben mit 3iergärten angelegt werden. Waffer- und Gasleitungsanschlüsse sind vorhanden, ebenso massive Gebäude zur Unterbringung von Booten. Das idyllisch an Wald und Wasser gelegene Fleckchen ist bequem mit der Etraßenbahn zu erreichen. Weiteres im Inseratenteil.
Der Stand der Typhusepidemie.
Antlam meldet feine Beränderung der Lage. Hier ist die Situation stabil. Der Dtterslebener Krankheitsherd ist im Rüdgehen begriffen. Die Hamburger Krankheitsfälle find isoliert. Einige neue Erkrankungen sind hinzugefommen. Es handelt fich offensichtlich um Kontaktfälle. In den Ostseebädern sind auch weiterhin keine Tyhusfälle zu verzeichnen. Alle anderen laufenden Gerüchten beruhen auf Irrtum. In Solingen find be< fanntlich zwei neue Todesfälle hinzugekommen. Es verlautet, daß einige weitere tödliche Krankheitsausgänge zu ver zeichnen seien. Den amtlichen Stellen ist hierüber noch nichts be fannt. Die Gefahr in Beeliß bei Potsdam iſt behoben. Im übrigen sei festgestellt, daß, wie ein Typhustabellarium des letzten Jahrzehnts ergibt, um diese Jahreszeit die Typhusertranfungen regelmäßig jehr erheblich zunahmen.
für Groß- Serlin
ffets an das Bezirkssekretariat, 2. Hof, 2 Trev. rechts, au richten.
14. Rreis Renfeln. Die Ordner zum Kreisfest in der Rindl- Brauerei melden fich Sonntag frith 10 Uhr in der Rindl- Brauerei, Hermannstraße.
Heute, Freitag, den 31. Juli:
71. bt. Wilmersdorf . 6 Uhr Flugblätter bei Sonas abholen. Die Bezirks. führer forgen für Berbreitung. 70. bt. Schöneberg . Die Eintrittstarten zum Boltsfest müffen bis Sonntag nachmittag 4 Uhr beim Genoffen Wilhelm Martin abgerechnet fein. Sämt liche Genoffinnen und Genoffen treffen fich am Sonntag mit ihren F. milien nachmittags 24 Uhr zum Abmarsch nach dem Birkenwäldchen am Raiser- Wilhelm- Blah. Jungfezialisten. Groß- Berlin: Die Gruppen werben gebeten, die Abrechnungen des Untoftenbeitrages der Jungfozialistischen Blätter" und der Sommerfeftfarten unvergliglich mit dem Cenoffen Paul Sandelmann, D 112, Weichselstr. 9, vorzunehmen. Spielgemeinschaft: Bilder in Bostkartengröße vom Sommerspiel( Bauern, und Volkstanalzenen, Schlußaufnahme) fönnen zum Preise von 25 Bf. pro Stild gegen Boreinsendung des Betrages( Rüldporto beilegen) von Erwin Bahl, Berlin R 20, Vantitr. 26, bezogen werden. Mitte: 8 Uhr Gruppenabend Schule Gipsstr. 23a, Be fprechung des Barteiprogrammentwurfs. ,, Borwärts" vom 23. Juli mit bringen. Gruppe Schöneberg : 8 Uhr Gruppenabend Jugendheim Rubens. ftraße( Boltstanzraum), Bortrag bes Gen. v. Buttdamer über Die po Titische Lage".
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31. Abt. Am 3. Auguft findet unfer Frauenausflug nach Sirschgarten ftatt. Treffpunkt 11% Uhr Bahnhof Shönhauser Alfee. Gäste willkommen.
Sterbetafel der Groß- Berliner Partei- Organisation
44. Abt. Am Mittwoch, 29. Juli, verstarb unfer after Genosse Hermann Mahirschle, Manteuffelfte. 76. Die Einäscherung findet am Sonnabend, 1. Auguft, nachmittags 6 Uhr, im Krematorium Baumschulenmeg ftatt 102. bt. Baumschulen weg. Unsere alte Genoffin Frau Bothe, Behring
frake 31, it plöglich verstorben. Einäfcherung Sonnabend, 1 Auguſt, nach mittags 4% Uhr, im Krematorium Baumschulenweg. Allseitige Beteiligung der Genoffen und Genoffinnen erwünscht.
Jugendveranstaltungen.
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Heute, Freitag, den 31. Juli: Charlottenburg : Sofinenftr. 4, Bortrag: Aufgaben der EAS. Siemensstr. 20, Bortrag: Die Gefahren der Tuberkulose. Bloabit II: Schule Stephanplak. Diskussion: Bolitische Tagesfragen. Reukölln III: Rogatste. 53, Vortrag: Unfere Samburgfahrt. Niederschönhausen : Schule Blankenburger Straße 69/70. Rordoflen 1: Neue Königstr. 21, Bortrag: Alkohol und Nikotin. SD. Körenider Biertel: Mariannenufer la, Bortvag: Arbeiterjugend und Kirche.
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Rosenthaler Borstadt. 8 Uhr Lichtbildervortrag im Sandsgemeindebaus, Sophienstr. 23: Die fosialistische Arbeiterjugend.
Werbebeair! Rentölln. Alle Mitglieder treffen sich zur Probe am Sprech chor 7 Uhr Canner Straße.
abends 10 Uhr, Lehrter Bahnhof , Abfahrtseite. Syltfahrer. Treffpunkt zur Fahrt nach Samburg Sonnabenb, 1. August,
sind etwas Neuartiges. Der herzhafte Geschmack der unter der Südsonne gereiften Haselnüsse gibt dieser bisher einzigartig dastehenden Puddingart einen eigenen Reiz. Jeder Puddingfreund und Feinschmecker schwört auf diesen
MONDAMIN- FEINKOST- PUDDING