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Aus dem Land der Fememorde.

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Wie die Befreiung der Fememörder ausgeführt werden soll. Das Berliner Tageblatt" hat bereits vor einiger Zeit über die Zustände in Mecklenburg   eingehende Beröffent lichungen gemacht, die allgemeines Aufsehen erregten. Nach der famosen Antwort, die der Reichsjustizminister Frenten auf die Anfrage der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion nach Einzelheiten aus dem letzten Fememordprozeß gegeben hat, muß man allerdings annehmen, daß diese Stelle" sich für diese Enthüllungen nicht interessiert. Immerhin sind die Mitteilungen des ,, B. T." doch derart, daß der Reichstag   nicht umhin fönnen wird, bei der Besprechung der Interpellation auf diese Dinge einzugehen. In der Medlenburger Zuschrift des B. T." heißt es u. a.:

Ein weiterer Grund, weshalb diese Herrschaften jetzt über nervös find, ist folgender: Fieberhaft fehen sie ihre Anffrengungen fort, um die beiden im Fememordprozeß zum Tode verurteillen Scholler und Nohon aus dem Schweriner   Gefängnis zu befreien. Eyon vor etwa zehn Tagen konnte ich melden, daß diese Absicht besteht. Heute ist weiteres durchgefidert. Bie bereits erwähnt, ist das Gruppenquartier nach Degtom verlegt worden, dessen Bächter ein Herr Elvers ist. Die Leitung des Frontbannes hat mun an Stelle des abgesetzten Leutnants Fride ein Dr. Reiting übernommen, der etwa 26 Jahre alt ist. Die Domäne Degtow ist oußerdem mit einem Kommando von Frontbannerleuten belegt, tie eine Art Garde der Gruppenleitung bildet. Es sind dies vor­wiegend Leute aus Schlesien  , Rheinland   und Bayern  . Mit Rüd ficht auf tommende Aftionen soll von der Verlegung des Gruppen­quartiers nach Degtom möglichst wenig Aufsehen gemacht werden," jo wurde den direkt Beteiligten gesagt. Zu diesen Lommenden ftionen" gehört auch

die Befreiung der Fememörder.

In Degtom wird der Befreiungsplan ausgearbeitet. Die Frau des zum Tode verurteilten Oberleutnants Schoeller ist auf der Domäne Degtow und wird dort unterstützt. Man will die beiden Feme­mörder um jeden Preis befreien, weil es eine Ehrenfache" ist, denn man hat ihnen, als man sie zum Morde gedungen, versprochen, ..im Falle die Sache schief ginge, fie herauszuhauen". Weiter mill man dadurch, daß man diesen Schlag ausführt, einen Propaganda­fall schaffen. Der Entführungsplan war bereits für Anfang Auguit geplant, doch hat man die hierzu notwendigen Geldmittel, die man durch freiwillige Gaben der Gutsherren" beschaffen will, noch nicht zusammen. Zahlreiche Leute sind unterwegs, die auf den einzelnen Gütern in dieser Angelegenheit vorgesprochen haben. Man hat ouch mit bayerischen Stellen verhandelt, und Dr. Neiling war zur Beschaffung von Geldern in Berlin  . Was bisher erreicht wurde, ist nicht bekannt. In Gesprächen hat man die Lage des Gefäng niffes in Schwerin   els ausgezeichnet" bezeichnet. Sie fönnte eine schnelle Flucht begünstigen. Horchposten fizen bereits in. Schwerin  . Wie denkt man sich die Entführung und wen glaubt man da­für gewinnen zu fönnen? Auch das hat bereits einer der Um­gefallenen" ausgeplaudert. Es ist daran gedacht, die beiden Ge fangenen mit Hilfe eines Autos, das bereits zur Verfügung steht, über Rostod nach Warnemünde   zu entführen und dann ins Ausland zu bringen. Man will auf einige Gefäng nisbeamte einwirken. Auch Mitglieder einer Medlenburgischen Loge sollen für die Sache gewonnen sein. Wer wird die Gesamt­führung übernehmen? Darüber ist im nölfischen Lager ein 3mift entstanden. Von einem Herrn, der den Dingen sehr nahe steht, wird mir folgendes erzählt: Zur Ausführung der Tat soll sich Elvers freiwillig angeboten haben. Man hat dies aber abgelehnt mit der Begründung, daß er in den letzten Jahren mehr als genug für die völkische Sache getan hat und außerdem Frau und Kinder habe.

Diese Angaben gehen so ins Einzelne, daß man an ihnen nicht wird vorübergehen fönnen. Bor allen Dingen wird man im Reichstag unbedingt darüber Klarheit schaffen müssen, aus welchen Gründen der letzte Schweriner   Fememord prozeß nicht wie der offenbar viel weniger schwerwiegende archimer Fall dem Staatsgerichtshof über wiesen wurde. Ein Prozeß, dessen Einzelheiten unbedingt geheim gehalten werden müssen, tann gar nicht anders cls politischen Charafters fein. Bei der engen Ber­sippung der mecklenburgischen Behörden mit den völkischen Drganisationen muß eine Nachprüfung der Borgänge und Zu sammenhänge durch den Staatsgerichtshof unbedingt erreicht werden. Herr Schiele wie Herr Frenten merden sich darüber äußern müssen, ob sie ihrerseits den Schutz völlischer Mordorganisationen durch das Berhalten der mecklenburgischen Justizbehörden für richtig halten und was sie dagegen zu tun beabsichtigen.

Die Johanniter. Hindenburgs Rücktritt als Ordenshauptmann. Reichspräsident v. Hindenburg  , der es bis jest nie versäugnt hat, im schwarzen Drdensmantel mit dem Johanniterstern dem Ordensfest die höhere Weihe" zu geben, ist von seinem Bosten als Ordenshauptmann zurüdgetreten, und ein ganz gewöhnlicher General der Infanterie aus Dresden  - Blajemiz zum Drdenstomman danten gewählt worden. Die Herren Johanniter, die zwar auf dem Papier ein von Menschenliebe triefendes Programm befizen, in Birklichkeit aber wohl die verbohrteste und reaktionärste Clique unverbesserlicher Monarchisten darstellen, werden den Präsidenten der Republit auf ihrem alljährlichen Roftümball" als befondere Bugnummer schwer vermissen.

Die französische   Antwortnote.

Ju Ministerrat angenommen.

Berlin   in Erwartung.

Ein Rundgang.

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Die Stadt beginnt sich zu schmücken.

Das Vorwärts- Haus im Festschmud.

Warumi

Die Stadt, die gestern noch ihren Arbeitstag zurüdlegte, beginnt| dem Alltäglichen zu. Tatsä hlich überträgt man um 12 Uhr mittags heute schon ein festliches Gesicht zu zeigen. Der Südosten und die im Reichstag stattfindende Verfassungsfeier, der Norden Berlins   standen heute früh in reichem Flaggenschmuck Reichsregierung. Soffentlich schadet diese kurze Verbeugung und auch in den westlichen Biertein, den Domänen der Reaktion, jah Selbstverständlichkeit jedoch, daß das Reichsbanner und seine vor der Tatsache der Funk stunde nichts bei den reaktionär Gesinnten. man, wenn auch vorerst nur vereinzelt, die schwarzrotgoldenen und gebungen vornehm übersehen werden. Farben der Republit. Mit dem fortschreitenden Vormittag begann soll die Funtstunde" es auch mit der augenblicklichen Gesinnungs. das Bild wesentlich lebendiger und frischer zu werden, Girlanden tonjunktur verderben? werden gezogen und Begrüßungspforten errichtet, und besonders in den Arbeiterstraßen ist das Alltagsbild echter freiheitlicher Feiertagsstimmung gewichen. Am Potsdamer Play, schräg dem Bahnhofsgebäude gegenüber, ist eine reich mit Fahnen geschmückte Willkommenspforte aufgerichtet, die, wenn sie auch nicht an vorteilhaftester Stelle aufgerichtet wurde, ein würdiger und wirkungsvoller Gruß an die ungezählten Tausende deutscher   und deutschösterreichischer Kameraden ist, die in diesen Stunden Zug um Bug unaufhörlich auf den Berliner   Bahnhöfen eintreffen. Am nhalter Bahnhof grüßen von den Kandelabern 7 mächtige schwarzrotgoldene Fahnen. Aber das alles genügt noch nicht. Diese Verfassungsfeier der deutschen   Republikaner   muß an Stärke und Wirkung zu einem der Monumente republikanischer Tradition mer­den. Bon jedem Haus müssen die Farben der Freiheit wehen, Hunderttausende bewußter Republikaner wird der morgige Sonntag in den Mauern Berlins   vereinen. Hunderttausende werden das Gelöbnis für Freiheit und Bolt ablegen, den Feinden ein eherner Damm, den Freunden lebendigster Ansporn. Die Ausschmückung der Innenstadt muß dieser denkwürdigen Veranstaltung würdig sein. Darum: Republitaner, heraus mit den Bannern der Republif!

Und was macht die Funkstunde?

Jede anständige öffentliche Einrichtung sucht ihre Gesinnungs. tüchtigkeit dadurch zu bemeijen, daß fie alles Republikanische ignoriert, es exiftiert einfach für sie nicht. Selbstverständlich der Nationalen Dank ist ihr dafür gewiß. Schon den Rathenau­folgt die Berliner   Funfft unde diesem aufmunternden Beispiel, Gedenktag überging fie vollständig; nicht einmal die Kundgebungen am Grabe Rathenaus wurden für würdig genug befunden, um unter die neuesten Tagesnachrichten zu rangieren. Man erwartete nun, daß in den Tagen, die der Feier der Staatsverfassung dienen, das Programm der Wichtigkeit dieses Tages gedenken würde, dod) Sachen, die nicht nur Deutschland  , sondern die ganze Welt angehen, für die Funkstunde gibt es bedeutendere Sachen als die Verfassung, 3. B." Der landwirtschaftliche Obstbau" oder Ein Rundgang durch Alt- Berlin". Und ein Bortrag wie Madrid   drinnen und draußen" ist natürlich von einer solchen Wichtigkeit für die Fortentwidlung der Menschheit, daß demgegenüber alles andere zurückſtehen muß. Aber was soll der Verfassungstag, wenn man in höheren Regionen fchwärmt, einem Bortrag, wie der Was feifelt uns an die dieser Vortrag Bezug auf die deutsche Verfassung, indem er aus­Sterne?" fann nichts die Wage halten. Vielleicht aber nimmt einandersetzt, daß das Schicksal Deutschlands   in den Sternen ge schrieben steht. Aber am Dienstag neigt sich die Funfftunde" doch

Hamburgs   Jugendtag.

Hamburg  , 7. Auguſt.

Reichs- Arbeiterjugendtag, doch schon heute gibt er der Erst am Sonnabend morgen beginnt der 4. Deutsche  Stadt mit das Gepräge. Viele Tausende Jugendliche aus allen Gauen des Deutschen Reiches find schon eingetroffen, der Sonnabend wird über 25 000 auswärtige Jugendliche in Hamburg   fehen. Rührend ist die Solidarität der Arbeiter. Schon seit 14 Tagen mußte gestoppt werden mit den Angeboten der Freiquartiere, weil gar nicht so viele Jugendliche aufzutreiben find. Es ist dieselbe Soli­darität, die die erwachsenen Arbeiter vieler Ortsgruppen befundeten, indem sie Beiträge zur Reise für ihre Jugendlichen mit aufbrachten. mas es bedeutet, 25 000 Jugendliche nach Hamburg   zu bringen, welche Energie und Opferfreudigteit von allen Seiten aufgebracht wurden, das zeigt ein Gegenbeispiel. Der zweimal größere Berband des Christlichen Jungmännervereins brachte in dem viel günstiger

Echweden, Dänen, Tschechen, Desterreicher und Polen   haben Dele

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gelegenen Hannover   nur 7000 Jugendliche auf die Beine. Auch die gationen entsandt. Der Hamburger Jugendtag verspricht seinem Programm und der Stimmung der Jugendlichen und der Hamburger Bevölkerung nach zu einer außerordentlich starken Rundgebung für Jugendschutz und Jugendrecht zu werden. Haben doch jetzt schon alle Arbeiterviertel reichen Flaggenschmud und Girlanden angelegt und sieht man überall in den Straßen Jugendliche und auch Aeltere mit dem Abzeichen des Jugendtages. Der Sonnabend bringt außer der morgendlichen großen Begrüßungsfeier im Gewerkschaftshaus ( das leider sich nicht feftlich genug schmückte!) noch Borträge wie So­zialismus und Politif"," Die Pflicht zum Neuen"," Jugendkultur oder sozialistische Kultur"," Jugendbewegung und Mufit". Auch die Abteilung Unser Fest" ist aus einem reichen Kranz von Feiern ge­wunden: Lichtbildervorträge, Jugendfeiern, Arbeiterdid; terabend und Auf dem Heiligengeistfeld werden viele Tausende von jugendlichen ein Kirchenkonzert. Am Abend findet ein großer Fadel zug statt. Fadelträgern den Beteranen der Partei, genannt seien nur Eduard Bernstein  , die beiden Stolten, B. Bod und Frohme, huldigen. Die freie Zeit ist für die Hamburger Sehenswürdigkeiten aufgehoben. Der Sonntag gilt außer der großen Jugendschutzfund gebung dem großen Jugendfest im Stadtpart, das mit einer internationalen Rundgebung und einer allgemeinen Schlußfeier enden soll. Der Montag gilt den Dampferfahrten nach Curhaven und Helgoland. Es waren nicht genug Dampfer dazu zu chartern, so groß ist der Andrang der Landratten, einmal wenigstens das meer zu sehen. Curhaven wird mit einer großen republikanischen Kund­

Jugendtag.

Paris  , 8. Auguft.( Eigener Drahtbericht.) Nach dem Befit gebung schließen. Das ist in groben Umrissen etwas vom Hamburger Parifien" hat der Entwurf der franzöfifchen Antwort auf die deutsche Garantienote, den Briand   am Dienstag Chamberlain zu unter­breiten beabsichtigt, bereits die 3uftimmung des franzo­fischen Ministerrates gefunden. Trok des Demenfis der zuständigen Stelle halten der Quotidien und andere Blätter die von ihnen gebrachten Informationen aufrecht, daß Briand   auch in London   die Regelung der franzöfifchen Schuld zu diskutieren gedente. Caillaug, der fich damit einverstanden erklärt habe, werde, wenn es Briand   gelänge, zu einer prinzipiellen Ber­fländigung mit der englischen   Regierung darüber zu gelangen, dann wahrscheinlich Ende August nach London   kommen, um dort die Detailfragen zu regeln.

Erleichterung des Grenzübergangs Deutschland  - Schweiz  . Die Frankfurter Zeitung  " melbet aus Triberg  : Der Grenzübergang von Deutschland   nach der Schweiz   ist erleichtert worden. In Bafel am Badischen Bahnhof werden von nun an ohne Förmlichkeiten und Stonjulatsbesuche vollgültige Schweizer   Bifa gegen die Normal gebühr erteilt. Ausgenommen von dieser Regelung sind Russen

und Armenier.

Zusammenstöße nach der Beisehung Eichhorns. Zu dieser Notiz teilt uns die Pressestelle des Polizei. präsidiums mit, daß die Begleitung des Trauerzuges durch Schutzpolizei   erfolgt ist, um Störungen des Trauerzuges zu verhindern. In früheren ähnlichen Fällen ist wiederholt um diesen polizeilichen Schutz gebeten worden. Im übrigen ist zu ver schiedenen aus diesem Anlaß gegen die Polizei gerichteten Angriffen folgendes zu bemerken: Der auf der rechten Seite der Straße fahrende Leichenwagen wurde durch zahlreiche Teilnehmer begleitet, die sich Straßenbahnschienen bewegten. Die natürliche Folge war, daß die nach der Seite hin sehr ausdehnten und sich zum Teil auf den fahrende Straßenbahn einzelne Leute abtrennte, die fich nicht in den Bug eingliederten. Trotzdem versuchten die Teilnehmer immer mieder, den Fahrdamm in feiner ganzen Breite zu benutzen, so daß der Berfehr wesentlich behindert wurde. Die begleitenden Polizei traftwagen mußten immer mieder an dem Zeichentonduft vorbei­fahren, um den Verkehr nur einigermaßen in Fluß zu halten. Zusammenstöße mit der Straßenbahn sind weder von dem aufficht. hobenden Reviervorsteher, noch von irgend einem diensthabenden Beaniten beobachtet worden. 2n der Ede Frankfurter Allee und

gestern nachmittag ein von Stunde zu Stunde größer werdender In der Lindenstraße, am Halleschen Tor, ftaute sich Haufe, Neugieriger die zusahen, wie das Vorwärts" Gebäude Empfangstoilette 3. Ehren der vielen Zehntausende republikanischer Kameraden machte, die heute und morgen in nie gesehenen Massen für des Volkes Freiheit und Berfassung unter den Farben Schwarz­Rot- Gold demonfrieren werden. Immer weiter schritten die Arbeiten Tannenzweiggirlanden, und in den Abendstunden stand auf den Gerüsten, immer mächtiger schwangen sich die breiten das Ganze fertig und imposant da. Bom dritten Stod der breiten Straßenfront schwingen sich riesige Bierschlangen von immergrünem Tannengewächs bis hinab zur Erde. In de rMitte der. Hausfront find zwei gewaltige Transparente plaziert. Aus vielen Duzen> fleinster coter elektrischer Birnen wuchtet ein martanter Bekenntnis. vers mahnend in die Volksmaffen: Hoch die Verfassung­Repubit! Mehrt unsre Macht! auf dem zweiten Trans. Die Zukunft wacht. heißt es auf dem einen, Hoch die parent. Seute abend wirkt dieser Vers, dieser kategorische Imperatin republikancher Aktivität, zum ersten Male erglühen, ftilles Gedächt nis den Mirtgrern der Freiheit, die für die große Sache ihr Leben ließen, Gruß den Lebenden, den mitschaffenden, den kampfbereiten Freunden.

Republikaner, laßt Euch nicht provozieren!

2les deutet darauf hin, daß hezerische nationalistische Elemente, die ja teine Gelegenheit, Speltafel zu inszenieren, ungenutzt ver­streichen lassen, auch anläßlich der Verfassungskundgebung der Ber­ liner   Republikaner   provozieren und Unruhe erregen wollen. Heute zwischen den Fahrdämmen, Gruppen von Reichsbanner­morgen waren auf dem Potsdamer Platz   auf den Rasenbeet Leuten versammelt, die ihre stündlich in Sonderzügen eintreffenden Kameraden in Empfang nehmen und in Quartier geleiten. In diese Gruppen Republikaner   famen gegen 11 Uhr zwei Haten kreuzler, die auf einem übermäßig großen Bapplatat ihre faufen"." Der Sumpf der Judenrepublif"," Der Berrat findischen Hezblätter zur Schau stellten und begannen, zu ber der Novemberverbrecher", das ist so ungefähr die Devise, Böltischer Beobachter"," Der Sturm", Dinters Nationalsozialist", unter der diese Art Presse segelt. Hitlers pathologajch hegerischer eine feine Kumpanei. Oben prangen zwei Hatentreuz fähnchen, die Wahrzeichen des politischen Meuchemards. Die Abficht der völlischen Kolporteure ist ganz affenbar. Repu blikaner, laßt Euch von den nationalistischen Rowdies nicht zu un besonnenheiten hinreißen. Laßt die armseligen Gesellen stänkfern und bedenkt, daß dies alles nur der Ausfluß ohn mächtigster ut über Euren grandiosen Aufmarsch ist!

Möllendorfstraße bemühte fich der dort diensthabende Kommissar mit seinen Beamten vergeblich, den Zug für die Durchfahrt von Fahr­zeugen zu unterbrechen. Der Führer eines Polizeilasttraftwagens Fahrzeuge. Der Befehl, die Karabiner zu entsichern, ist nicht gegeben durchfuhr daher unter Abgabe von Warnungszeichen an dieser Stelle den Zug und ermöglichte so die Durchfahrt der dort wartenden In der Frankfurter Allee  , Ede Friedrich- Karl- Straße, wurde der morden; auch wurde fein Gebrauch vom Gummifnüppel gemacht. 21jährige Buchbinder Weiland auf dem Bürgersteig festgenommen, weil er zwei im Dienst befindlichen Boftbeamten die Dienstmüze rom   Kopf geschlagen hatte. Weiland widersetzte sich der Festnahme, und die beiden einschreitenden Beamten wurden von einer großen Menschenmenge bedroht, wobei ein Beamter zur Abwehr die Pistole 309, die er aber sofort wieder einsteckte, da im gleichen Moment der Beamten haben ihre Bistolen nicht gezogen. Vor dem Eingang des Reviervorsteher mit fünf Beamten zu Hilfe tam. Friedhofes waren teine Polizeibeamten aufgefrellt. Die übrigen Etma 100 Meter abseits stand gedeckt ein Kommando von einem Bolizeioffizier und 15 Beamten. Dieses Kommando ist nicht in Tätigkeit getreten. In einer Nebenstraße standen außerdem noch die die Polizei zu treffen gezwungen war, wurde auf den Charakter 3 Lastkraftwagen. Maschinengewehre sind selbstverständlich nicht der Trauerfeierlichkeit besondere Rücksicht genommen. mitgenommen worden. Bei all ihren vorbeugenden Maßnahmen,

Ein Fall von Schwarzen Pocken in Berlin  . Ein tödlich verlaufener Fall von schwarzen Boden hat bei den übertriebenen Befürchtungen Anlaß gegeben. Wir erfahren hierzu Bewohnern des Hauses Huttenstr. 25 in Charlottenburg   zu folgendes: Zu Anfang der Woche erkrankte der fünf Jahre alte alte Sohn des Schloffers Krüger mit podenartigen Begleit­erscheinungen. Ein sofort hinzugezogener Arzt ftellte ich marze Boden feft und verordnete die sofortige Ueberführung in das Birchow- Krankenhaus. Die Diagnose des Arztes fand hier ihre Bestätigung. Bereits am Donnerstag starb das Kind. Bom Ge Eheleute sowie die beiden Geschwister wurden im Birchow- Kranten­ſundheitsamt wurden sofort alle nötigen Schritte unternommen, um eine Weiterverbreitung der Seuche im Keime zu erstiden. Die Aufklärung des Falles verweilen müssen. Die Wohnung ist des. haus unter Quarantäne gestellt und werden dort bis zur refilofen infiziert worden, ebenso wurden Matrazen und Betten von der Städtischen Desinfektionsanstalt abgeholt. Den Bewohnern des Hauses Huttenstraße 25 murde gestern von der Polizei empfohlen, fich zur fostenlosen Schußimpfung zum Krantenhaus zu begeben. Einige haben dieser Aufforderung Folge geleistet, andere werden sich gleichfalls auf den Weg machen, um sich der Schuhimpfung zu unter. ziehen. Die A.'schen Eheleute haben in der Nähe der Siemensstadt  ein Stück Laubenland, mo fie in der warmen Jahreszeit ständig wohnen. Dort ist auch das Kind erkrankt, so daß für die Bewohner Irgendein Grund zur Beunruhigung liegt zurzeit nicht vor. Nach der anderen Sette hin werden eifrig Nachforschungen nach dem Seuchenherd angestellt.

des Hauses Huttenstraße kaum eine direkte Gefahr bestehen dürfte.

Schwerer Autounfall in Schöneberg  .

Heute vormittag zwischen neun und zehn Uhr ereignete sich in der Hauptstraße in Schöneberg   ein schmerer Unglüdsfall. An der Ecke der Sponholzstraße hatten 8 mei Anstreicher­gehilfen mit ihrem Handwagen gehalten, als plöglich ein schwerer Lasttraftwagen den Handwagen anstieß und die beiden Leute überfuhr, so daß der eine sofort tof war und der andere in hoffnungslosem Zustande ins Schöne­berger Krankenhaus transportiert werden mußte.

Falsche Kaffenzettel im Warenhaus! Bei Bertheim am Leip aiger Blas wurde fürzlich das Auftauchen gefälschter und ge ftempelter Raffenzettel entbedt. Die Beobachtungen ergaben, bag zwei Säufer" es verstanden hatten, auf diese Weise are ohne Bezahlung zu bekommen. Die Täter, ein Schlosser Albert Preuß   und ein Kaufmann Wilhelm Mud, erhielten wegen llifundens fälschung eine Strafe von 6 uns 4 Monaten Gefängnis,