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hafte Ehre genießt, das Landhaus seiner Familie von 1000| nicht mehr anders können, als durch Zerschmetterung der moralis| führen werde, verwies auf seine bisherigen Erlaffe und stellte weitere Mann bewacht zu sehen, den mag wohl die Freude heimatlich schen Grundlage des Diktats von Versailles  " den Sicherheits- wirtjame Maßnahmen, die sich bereits in Borbereitung befänden, in paft zu zerschlagen! Oder sollten etwa auch die deutschnationalen Aussicht. Minister auf die Offiziers: erbände pfeifen?

anmuten.

Und das ist nun wieder eine Provokation. Denn die Faschisten lieben es nicht, daß die Leute der Opposition ins Ausland gehen. Bleiben sie im Lande, so ist das allerdings auch provozierend, wie die Lektion zeigt, die man Amendola erteilt hat, aber im Auslande tönnten sie schlecht über den Faschismus reden. Und dieser hat schon eine ungemütliche Zahl von Emigrierten: Nitti, von Sturzo, Sforza, Donati und jetzt auch Amendola, Labriola   und andre mehr. Die einzig Logische Lösung dieser Situation ist das 3 wangsdomizil Wer das Pech hat, im eigenen Lande als Provokation zu mirfen, und im Ausland auch so daß die Faschistenim Auslande schon von der italienischen Parteipreffe zu Ge. walttaten gegen die Emigrierten aufgefordert werden für den ist offenbar fein Raum auf dieser Erde, außer dem Zwangsdomizil. ,, Wenn erst die faschistische Gesetz­gebung vollendet ist, wird die Opposition die Zeit des Knüp­pels zurücksehnen", hat der Justizminister unlängst gesagt. Als geeignetes Lokal dieser Sehnsucht kommen wohl die Teufels­inseln" des vierten Italiens   in Betracht.

Der Börse hat man 14 Tage Ferien gegeben, weil man ihr eine gewisse Empfindlichkeit gegenüber der rapide wachsenden Teuerung zutraut. Aber, wenn auch Brot und Mehl und Del und Fleisch, und alles, was man ißt, und alles, was man anzieht, mit jedem Tage teurer wird, so haben wir doch die große Freude, daß einige nordamerikanische Großbanken Geld in italienischen Industrien anzulegen ge= denken. Was haben nicht die Nationalisten geschrien, als noch viel deutsches Kapital in italienischen. Industrien steckte, daß das Land zu einer deutschen   Finanzkolonie würde. Und doch ist diese Gefahr heute vielleicht etwas größer. Man dente fich die Folgen einer Allianz zwischen nordamerikanischen Trusts und Faschismus. Wir fürchten, daß uns dabei sogar das Kolosseum nach New York   verschoben wird: ohne Zögern und ohne Erbarmen....

Inzwischen fin ft, war zögernd, aber erbar­mungslos, die Kauftraft der Lira: von 18,35 Pro­zent des Vorkriegs im Juli 1924 ist sie im Juli d. Is. auf 15 Prozent herabgegangen.

Luthers Ehrenschuld.

Offiziersverbändler gegen die Rechtsregierung. Der Nationalverband deutscher Offiziere", der Stammtisch der Unbelehrbarsten aus dem einstigen deutschen   Offizierstorps, hält es zu passender und unpassender Zeit für angezeigt, mit einem schmetternden Zusch an die Deffentlichkeit zu treten. So schreibt er neuerdings in einem Offenen Brief  " an den Reichstanz­ler Dr. Luther:

,, Am 29. August 1924 hat in einer Kundgebung im Namen der Reichsregierung der Herr Reichskanzler Marg   zu­gesichert, daß die Reichsregierung öffentlich in einer Rund­gebung das Deutschland   abgepreßte Bekenntnis feiner Schulb am Weltkriege widerrufen würde. Seit einem Jahre warten Millionen deutscher   Männer und Frauen vergeblich auf eine derartige Erklärung. Immer wieder wird uns von einer gewissen Presse versichert, es sei nicht zweckmäßig, mit einer derartigen Rundgebung heraus­matische Verhandlungen gestört werden könnten. das, was seitdem über die Kriegsschuldlüge gedruckt und ge= sprochen worden ist, fann in seiner Wirkung eine Regierungs­erflärung nicht ersetzen. Nach unserer festen Ueberzeugung ist die amtliche Widerrufung jenes unfeligen erpreßten Bekennt nisses unserer Kriegsschuld eine Ehrenschuld der Regie­rung."

Stahlhelm- Regimentsbefehl.

,, Nationale" Jugenderziehung in Neukölln.

RAK.

Der Verschwundene meldet fich.

As die Haussuchung bei den Staatsanwaltschaftsaffessoren Rußmann und Caspary und im Bureau des angeblichen

Vor uns liegt ein Stahlhelm., Regimentsbefeht"|" Dr. Kluge", der in Wirklichkeit den schlichten Namen Knoll aus der allerletzten Zeit, vom 15. Auguft. Kein Regimentsadjutant trägt, stattfinden sollte, verschwand dieser Knoll aus seinem Bureau und fein Rompagniefeldwebel fönnte ihn forscher" abfaffen, wie mit der Bemerkung: Ich heiße von jetzt ab Klausing!" dieser Gruppenführer" mit Windjacke und Hakenstock. Zur Freude unserer Leser geben wir einige Partien daraus wieder:

1) Während der Abwesenheit des Kam. Fod übernimmt Ram. Rabbow die Führung der Gruppe.

2) Es haben sich umgehend bei Kam. Hattenbach, Neukölln, Fuldastr. 6 folgende Kameraden zu melden:

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3) Es ist unbedingt dafür zu sorgen, daß für das Nachrichten­blatt des Landesverbandes 3nferate gesammelt werden. Die Kameraden erhalten einen hohen Rabatt. 3ch erwarte, daß die Ortsgruppe Neukölln mindestens eine Seite mit Inseraten belegt. 4) Zum Ehrenratsmitglied murde Kam. Rabbow er nannt. Sämtliche Ehrenangelegenheiten sind diesem vorzutragen. 5) Am 22./23. August findet eine große Uebung statt. Ich erwarte, daß sowohl der Alt wie der Jungstahlhelm zahl reich daran teilnimmt, damit die Gruppe einen besseren Ein­druck hinterläßt wie bei der Uebung am 14. Juli!

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Treffpunkt Kolonie Neu- Seddin 10 Uhr Biwat, Selbst­verpflegung. 5 Uhr morg. Wecken. 6 Uhr Baden. 8 Uhr Ent­widlungsübung zwischen Frersdorf und Saarmund. tereffes am Stahlhelm". 6) Folgen eine Anzahl von Ausschlüssen wegen mangelnden In­

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7) Schluß: Ich lege in Zukunft nur Wert auf solche Kameraden, denen es flar geworden ist, wohin sowohl die wirtschaftliche wie die politische Not führt. Frontheil! H., Gruppenführer. Dieser Kommandobefehl im Stahlhelm- Jargon spricht für sich selbst. Er trifft den Ton, in dem die nationale" Jugend immer behandelt werden will, die vor Wolluft erschauert, wenn sie im Rasernhofstil angeschnauzt wird. Wie lange noch?

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Ein aufgewerteter Herzog. Millionenwerte für Nichtstuer.

Der Streit über die Abfindung" des Braunschwei. gischen Fürstenhauses neigt sich auf Grund eines Kompro­mißvorschlags der Regierung seinem Ende zu. Die splendide Braun­schweiger Stahlhelm"-Regierung erklärt fich, gestützt auf einen Ber­gleichsvorschlag des Oberlandesgerichts Braunschweig, bereit, ihrem verflossenen Landesvater eine jährliche Ben fton" von 75000 m. zu zahlen und den Großteil der ehemaligen Domänen und Krongutwälder dem legten Herzog zu übereignen!

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In einer Zeit, in der die Not der brutal enteigneten Sparer und Rentner zum Himmel schreit, in der Kriegsbeschädigte und Ar­beitsinvaliden mit fümmerlichen Groschen abgespeist werden, hält es die Stahlhelm- Regierung in Braunschweig   für angebracht, die einstigen Allerhöchsten Herrschaften für ihr Nichtstun aufzuwerten"! Diese Verwendung der den Rechtsregierungen anvertrauten Belber des Reichs und der Länder soll man sich sehr fest einprägen. Man wird noch oft daran erinnern müssen!

Schutz vor völkischem Terror.

Seit jener Zeit hat man von dem Manne mit dem falschen Doftorhut nichts mehr gehört. Aber jetzt taucht er mit einer Er. flärung in der Deutschen Zeitung" wieder auf. Dort schimpft er auf einen seiner früheren Angestellten namens Kranz, von dem er folgendes heitere Bild entwirft:

Er trat an nationale Kreise heran, friefend von nationaler Gesinnung und Reinigungsbedürfnis, selbstlos bis in die Knochen, nachdem er sich einen Berg von Aften aus den Deutschen   Wer­ten verschafft hatte, von denen er ehrenwörtlich versicherte, daß er sie im Altpapierhandel erworben habe. Nachdem Kranz be­reits erhebliche Vorteile aus der Aktenverwertung in nationalen Kreisen gezogen hatte, wußte er sich bedeutsame Teile dieser Atten zurüdzubeschaffen, um sie in allen möglichen politischen Lagern, von den Deutschvölkischen bis zu den kommu­niften, zum Verkauf anzubieten. Während er so den an sich be­rechtigten Feldzug gegen die Deutschen   Werke zu seinen Gunsten auszuschlachten wußte, bemühte er sich gleichzeitig, gemeinsam mit seinem Freunde, dem angeblichen Großfaufmann Aladom, erhebliche Werte aus den Beständen der von ihm selbst so schwer beschuldigten Deutschen   Werke nach Argentinien   zu verschieben. Nach Scheitern dieses Ge­schäfts" und einiger Erpressungsversuche, die er bei mir und anderen Personen machte, fehrte er zu seiner alten Liebe zurück. Er verkaufte alles, was er in nationalen Kreisen erfahren hatte oder glaubte erfahren zu haben, an den Vorwärts". Ergebnis: Die Aktion des Berliner   Polizeipräsidiums gegen die Staats­anwälte und die Haussuchung bei mir.

Mit einem Manne, der so von nationaler Gesinnung trieft", der gestohlene Atten und alles, was er weiß oder hört, verhöfert, haben sowohl Knoll- Kluge- Klausing, wie der deutschnationale Ober­regierungsrat Goebel in der Geschäftsstelle der Deutsch­  - Korrup nationalen lange gemeinsam gearbeitet, um die tion in der Politik zu bekämpfen! Dieser Mann war der Verbin­dungsmann zum Assessor Kußmann und Stammgast in Moabit  !

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Wir stellen das nur fest, um die Qualität der Reinlichkeits­priester ins rechte Licht zu rücken. Dabei sei nur ganz nebenher er­wähnt, daß die Behauptung, Kranz hätte sein Wissen dem Bor­wärts" verkauft, dreiste Erfindung ist. Die Redaktion des Borwärts" hat mit dem Ehrenmann Kranz nie etwas zu tun gehabt. Sie überläßt ihn neidlos den Deutschnationalen:

Völkischer Radau in Wien  .

Wien  , 15. Auguft.( Eigener Drahtbericht.) Aus Anlaß des 3ioniſtentongresses veranstalteten die Nationalisten am Freitag abend eine Demonstration, die mit Unruhen endete. In einer Ber fammlung erflärte ein Student u. a., daß die bewaffneten Studenten mobilisiert werden, weil Tausende von zionistischen   Turnern in die Stadt kamen. Im Anschluß an die Versammlung bildeten die Teil­nehmer einen großen Zug und marschierten unter dem Gesang natio­nalistischer Lieder und fortgesetzten Rufen: Nieder mit den Juden!" Infassen infultieren wollte, griff die Polizei mit blanter Waffe ein. Eine ganze Reihe von Berhaftungen wurden vorgenommen.

zukommen, weil dadurch im Gange befindliche diplo Der Reichsbund jüdischer Frontsoldaten  " beim Polizei- burch die Stadt. Ein Automobil wurde angehalten und als man die

All

Was soll das heißen? Marg, der Halbsozialist. Römling und Erfüllungs- Politiker, der es gewagt hat, sich dem" Retter" entgegen­zustellen, friegt vom Nationalverband" eine vorzügliche Benfur, dagegen trifft Luther   mit Stresemann   und Schiele der Bann­fluch wild gewordener Militärs! Nun wird die Reichsregierung

Russische   Tat.

Von Mar Bernardi.

Eine Droschke verbindet einen kleinen Bahnhof mit einem kleinen Dertchen. Der fleine Bahnhof liegt an einer großmächtigen Stadt, in der Autos huppen, Bahnen unter und hoch über der Erde sausen, Flugzeuge starten. Und eine alte Pferdebroschke verbindet den fleinen Bahnhof mit dem kleinen Dertchen, eine alte Droschte mit alten Pferden und einem alten Rutscher, der auf dem Kutschbock weiß­haarig geworden ist. Er ist so alt, wie Wagen, Pferde und Ge­schirrzeug zusammengenommen.

Bon dem kleinen Bahnhof fort geht es über eine endlose Chaussee. Dann macht die Straße einen Bug und teilt sich. Teilt sich in ein ehrliches, holpriges Straßenpflaster und in einen ge­heimnisvollen Sandweg, der sich in einen dunklen Wald verliert.

Und viermal am Tage rollt der Wagen auf der Chauffee, macht einen Bug, rollt weiter holtepolter die Straße entlang dem kleinen Dertchen zu. Und wieder viermal zurüď.

Fern pfeifen Lokomotiven, fern huppen Autos, fern summen Propeller.

Wenn der Wagen den Bug nimmt, blicken Pferde und Lenker scheu nach dem Sandweg. Nach dem Sandweg, der sich sofort im Walde verliert. Biermal im Tage spielt eine Möglichkeit.

Dieser Sandweg mit den tiefen Radfurchen! Unheimlich leise müßten Hufschlag und Radrollen werden, unheimlich schnell müßten sie alle im Walde verschwunden sein. Im Schatten an uralten Stämmen, an Moos, über Tannennadeln, grüne Lichtungen, an Wasser vorbei.

Biermal am Tage blinzelt der Alte am Kutschbock, wenn die Chaussee sich gabelt. So Jahre hindurch erst zehn, dann zwanzig, jeht fünfunddreißig.

Und die letzte Fahrt soll er machen. Ein Auto, gelb und flobig liegt breit in einem Haus am fleinen Bahnhof. Die letzte Fahrt soll er machen, will das Auto. Die letzte!

Wieviel waren es? Nie hat er darüber gegrübelt. Und er zieht einen Bleistiftstumpf, ledt und schreibt und schreibt und leckt. Biermal am Tage macht im Monat hundertzwanzig, macht im Jahre mal zwölf, das macht so vierzehnhundertpierzig. Und fünf­unddreißigmal soviel, das macht so fünfzigtausendvierhundert- einfache Fahrt. Und davon ab ein paar freie Tage, eine Hochzeit, drei Taufen, zwei Feste und ein Tag grober Husten es müssen immer noch Fünfzigtausend bleiben. Fünfzigtausendmal die Chauffee, die Gabel und das holperige Bflaster und jetzt-

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Gr fteigt auf den Bod. Und jetzt-? Irgendwo in seinem Innern ist etwas getrübt. Er weiß nicht Wie Reue überkommt es ihn, wie ein Schmerz um Ver­lorenes, das er eigentlich nie beseffen hatte. Aber feine Sentimen­

was.

talität.

präsidenten.

Eine Abordnung des Bundesvorstandes des Reichsbundes jüdi­fcher Frontsoldaten und der Ortsgruppe Berlin   wurde am Freitag von dem Polizeipräsidenten Grzesinsti   und Vizepräsidenten Dr. Friedensburg empfangen. In längerer Unterredung mies die Abordnung auf die tiefe Erregung hin, die sich anläßlich der Ausschreitungen völkischer Elemente nicht nur der Mitglieder des Bundes, sondern der gesamten jüdischen Bevölkerung Ber­fins bemächtigt habe, und lenkte die Aufmerksamkeit auf die unab­fehbaren Folgen solcher Erzesse hin.

Polizeipräsident Grzesinski   erklärte, daß er den Schutz der ruhigen Bürgerschaft mit allen gefeglichen mitteln durch

Die Pferde ziehen an. Ob sie wissen-?

Weiter die Chaussee hinunter. Wie lang sie heute ist. Je näher sie der Gabelung kommen, desto schneller treibt er die Pferde an. Aus einem ganz unbestimmten Gefühl heraus. Als wenn er etwas nur rasch hinter sich legen möchte. Und da ist die Gablung und da das holperige Pflaster. Bon selbst lenken die Gäule ein. Und jetzt weiß er aufeinmal, weiß was ihn die ganze Nacht, den ganzen Morgen bedrückt hatte. Der Sandweg!

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vorbeifahren mußte. Man hatte ihn fünfzigtausendmal gezwungen Der Sandweg, an dem er fünfzigtaufendmal in seinem Leben die holperige Straße zu nehmen. Man hatte

Er reißt die Zügel. Die Gäule wehren sich. Nein! Ach guter Herr, hier ist der Weg!

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Die Peitsche fauft nieder. Da verstehen die Tiere. Ganz plötz Springen auf den Sandweg um. lich. Legen die Ohren zurück, zeigen das Weiße in den Augen. Ohne Lärm, ohne Gepolter. Tiefe Furchen ziehen die Räder bis in den Wald hinein. Angst im Wageninnern. ,, Die alten Teufel gehen durch!" schreit eine Stimme voll

,, Er ist betrunken ,, Man wird ihm

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!"

Der abgeschüttelte köhler. Unter den Optanten in Schneide mühl macht ein Herr Köhler, früher Stadtrat, unlängst wegen Bergebens gegen die Sittlichkeit verurteilt, völlische Propaganda. Er fälschte ein Telegramm an Ludendorff  . Die, Deutsche Zeitung" machte aus seiner Propaganda" großes Aufheben, sie war ihr mehr wert als Silfe für die Optanten. Der Reichsgeschäftsführer der deutschböltischen Freiheitsbewegung teilt mit, daß fie mit Köhler nichts au tun habe. Um zur Hege gegen Severing zu dienen, war er der Deutschen Beitung" gerade gut genug

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famosen Mischung, die ihrer Wirkung sicher ist, Ernst Gronau   einen taprigen Lebegreis, deffen Stimme ebenso hauchdünn ist wie seine zitterigen, asthmatischen Bewegungen, und Gustav von Wangenheim  ein Liebhaber von tastender Schüchternheit. Trog aller Mühe in der von Hans Sturm geleiteten flotten Borstellung ist nicht einzu­sehen, daß ein dringendes Bedürfnis zur Auswalzung eines Schwiegermutterwiges über zwei Stunden vorgelegen hat. Dgr.

Die erfte drahtlose Hilfsstation in den Alpen. Binnen furzem wird die Margaretenhütte auf dem Monte Rosa  , die sich in einer Höhe von 4600 Meter auf dem Gipfel dieses gewaltigen Berges be­findet, drahtlos mit einer Hilfsstation verbunden sein. Der draht­lose Apparat ermöglicht es einem Führer, jederzeit um Hilfe zu rufen. Zum erstenmal wird hierdurch die drahtlose Telephonie in den größten Höhen der Alpen   in den Dienst der Hilfsstationen ge stellt und man erwartet, daß durch diese Einrichtung so manches Menschenleben gerettet werden fann. Bisher wurden foftbare Stun den verloren, wenn ein Führer um Hilfe heruntersteigen mußte, und die Opfer von Unglücksfällen starben oft, bevor die Rettungserpe ditionen anlangten.

Ein frühchriftliches Kunstwert in China   gefunden. In Befing ist jetzt ein historisch interessantes Kunstwert mit einer altchriftlichen Darstellung aufgetaucht, das Bild eines nestorianischen Briefters in vollem Ornat. Bisher wußte man zwar aus chinesischen Quellen,

Der Wagen gleitet weiter. Gleitet wie auf Bolten, weich, unbe. baß die Nestorianer im Jahre 635 die erste chriftliche Mission in stimmt und zäh.

Stämmen vorbei

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Die Tiere schnauben Waldluft, werfen die Schädel hoch. Ueber Tannennadeln rollen die Räder, an moosverwachsenen an Wasser an grünen Lichtungen. Bis der Wald aufhört. Weit drüben die Straße mit holprigem Pflaster und weiter, noch viel weiter das Dertchen. ,, Daß der Teufel!" Der Alte am Bod reibt die Hände.

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und

China   gründeten und etwa zwei Jahrhunderte lang eine Anzahl von Kirchen und Klöstern im Lande unterhielten. An Dokumenten

ihrer Anwesenheit aber waren nicht mehr bekannt als der berühmte Inschriftenstein von 781 aus Hsianfu, der im Abguß auch ins Ber­ liner   Museum fam, und das Bruchstück einer nestorianischen Hymne, das Belliot 1906 in Tun- huang in der Provinz Kansu   fand. Das neu aufgetauchte Bildnis eines Nestorianers stellt, wie die See­mannsche Kunstchronit" berichtet, offenbar einen Syrer in Begle:- tung eines chinesischen Christen dar und ist daher von besonderem

Fünfunddreißig Jahre, fünfzigtausendmal Teufel, ein Kerl Interesse. doch! Man wird ihm pah man hatte auch- pah man soll ihm pah- 1"

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Flauer Beginn der Theatersaison. Aeltere Leser erinnern sich vielleicht noch der verklungenen Zeit, wo die Familienwigblätter eine Reihe von Jahren und dann war das Thema abgeflappert. Im von den Scherzen gegen die böse Schwiegermutter lebten. Das ging Wizblatt. Sonderbarerweise hält es das Theater noch dazu das vornehmste Berlins  , die Komödie", für angebracht, den alten Schwiegermutterwig wieder aufzuwärmen, indem es mit Alexander Biffons Schwant Madame Bonivard" die sonst sehr hoffnungsvolle | Saison eröffnet. Madame Bonivard   ist die ewige Schwiegermutter, der Hausdrachen, der Schrecken des jungen Eheglücks, der sich wie ein unentrinnbares Schicksal an die Fersen des Gatten heftet. An diese abgelebte Type verschwendet Hedwig Bangel ihre reichen Gaben. Als fompatter Koloß stampft sie mit Talmiwürde auf die beinahe Furcht erregend. Baul Otto gibt den geplagten Ehemann Bühne, mit ihrer furiofen Energie, selbst in lächerlichen Situationen mit Quedfilbrigkeit, Liebenswürdigkeit und Wurftigtelt, einer

In der Ausstellung von Gemälden alfer Meister aus Berliner   Befit in der Akademie der Künfte am Pariser Blaz wird noch ein mal am 22., mittags 12 Uhr, eine Führung stattfinden, die Herr T. F. Foerster übernommen hat.

Ein Kunftantauf der Stadt Berlin  . Die Stadt Berlin   erwarb für ihre Kunstsammlungen jezt auf der Großen Berliner   Stunstausstellung ein( Se mälde von Professor Mag Nabes aus Schwäbisch Hall Im stillen Winkel".

Bergfon legt sein Völterbund samt nieder. Der Generalsekretär des Böller. bundes hat von Professor Bergson( Frankreich  ) ein Schreiben erhalten, in dem dieser aus Gesundheitsrüdsichten um seine Entlassung als Präsident der

Rommiffion für geistige Zusammenarbeit nachsucht.

Der Internationale Kongreß der europäischen   Studentenhilfe, der am 4. Auguft zusammengetreten ist, wurde am Mittwoch geschlossen. Die Konferenz fagte mehrere Entschließungen betreffend Sicherung der Zu sammenarbeit der Organisationen aller Länder zur materiellen Unter ftübung der notleidenden Studenten. Da die materielle Hilfeleistung im allgemeinen Aufgabe der nationalen Organisationen geworden ist, verbleibt geflüchteten georgischen, russischen und ukrainischen Studenten, deren Lage der europäischen   Studentenbilfe nur noch die Aufgabe: Unterſtüßung der äußerst bellagenswert ist.