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Vorwärts und aufwärts! Wir sind in einer Wirtschaft- lichen Krise, und die Wirtschaftsgesetzgebung der Rechts- Parteien, weit entfernt davon, den Weg aus der Krise zu zeigen, wird sie verschärfen. Wenn erst das Wechselspiel zwischen Preiserhöhung und Lohnerhöhungen und nachfolgen- den Steuererhöhungen wieder in Betrieb kommt, so sind die Hoffnungen auf eine Ueberwindung der Krise in relativ kurzer Frist dahin. Das Gespenst einer wirtschaftlichen Ka- tastrophe ist durch diese Gesetzgebung heraufbeschworen worden. Das Wirtschaftsleben befindet sich in einem Zustand dauernder Nervosität. Es brennt unter der Decke. Den Vor- gängen, die sich um den Krach des Stinnes-Konzerns und die Versuche zu seiner Sanierung gruppieren, kommt sympto- matische Bedeutung zu. Eine Gesetzgebung, die in dieser Si- tuation nach dem eigenen Urteil der Gesetzgeber einen Sprung ins Ungewisse darstellt, zeugt von Abwesenheit jedes Verant- wortungsbewutztseins. Wir fürchten, daß dieser Sprung ins Ungewisse ein Sprung ins Unheil gewesen ist, und wir stellen von vornherein fest, daß die volle Verantwortuna dafür jene Parteien trifft, die als w i r t f ch a f t s p o l i t i f ch e H a f a r- d e u r e den Weg vorwärts und aufwärts mit einem Sprung ins Ungewisse zu erreichen glaubten. » Aber sie meinen ja gar nicht den Weg, der vorwärts und aufwärts führt. Sie denken nicht an die Interessen des ganzen Volkes, an den Aufstieg der ganzen deutschen   Wirtschaft, an den Weg zu Kultur und Wohlfnbrt für die ganze Nation. Sie denken nur an die eigenen Interessen. Sie wollen die soziale Verschiebung, die in der Inflationszeit stattgefunden hat, verewigen und verschärfen. Sie haben sich den Umstand, zunutze gemacht, daß die Arbeiterschaft als Klaffe aus den Wirren der Inflation geschwächt hervorgegangen ist. Sie haben ihr neue Lasten auferlegt. Sie haben zugleich einen erfolgreichen Feldzug gegen die Interessen der Beoölkerungs- gruppe geführt, die ihre soziale Stellung am Ende der In- flationszeit behauptet hat: die Bevölkerungsgruppe des Be- amtentums in weitestem Sinne des Wortes. Diese Bevöl- kerungsgruppe und mit ihr die breiten Massen der Ver- braucher hat die Last des Tributs zu tragen, den die Zoll- und Steuergesetzgebung der Rechtsparteien dem Volke auf- erlegt hat. Vorwärts und aufwärts heißt für die Rechtsparteien: Von der Demokratie zum plutokratifchen Regiment. Der Weg dazu ist beschritten. Der Einfluß der Schwerindustrie hat den Einfluß der verarbeitenden Industrie und des ge- werblichen Mittelstandes beiseite geschoben. Die Großagrarier haben sich im Rcichslandbund ein Organ geschaffen, mit dessen Hilfe sie gegen die Interessen der arbeitenden landwirtschaft- lichen Bevölkerung ihre eigenen Interessen politisch durch- zusstzen vermögen. Der wahre Weg vorwärts und aufwärts erfordert den Kampf aller demokratischen Kräfte gegen die plutokratifchen Tendenzen, die die Rechtsparteien vertreten.- Die allgemeine Situation spiegelt sich im besonderen in der inneren Lage des Zentrums wider. Dort kämpfen agrarifch-kapitalistische Interessen gegen die demokratische Ge- sinnung der breiten Massen der Zentrumswähler. Dort haben in dem abgelaufenen Tagungsabschnitt des Reichstages die plutokratifchen Interessen über die demokratischen Tendenzen einen Erfolg davongetragen. Der wirtschaftspolitische ..Sprung ins Ungewisse" ist für das Zentrum selbst ein Sprung in ein ungewisses politisches Schicksal. Die Verant- wortung, die es zu tragen hat, wiegt schwer. Noch schwerer die Entscheidung, vor der es in der nächsten Zukunft steht. Will es niit den Deutfchnotionalen weiter vorwärts gehen zur Herrichaft des Plutokratismus, oder will es mit den Kräften der Demokratie um den Weg zur Gesundung kämpfen? Von der Haltung des Zentrums in der Zukunft wird es ab- hängen, ob bei der kommenden Sammlung aller demokra- tischen Kräfte gegen die plutokrallschen Tendenzen der ent- scheidende Kampf mit dem Zentrum oder gegen das Zentrum geführt werden muß.
Heimwärts. von Walkher G. Ofchilewskl. Hannes, ich will kein« Geschichte erzählen. Doch was ist das Wort, zu einer kurzen Rede gedehnt, anderes als die Hinweisung auf das Ewige? Als ich vor einigen Wochen aus dem kleinen böhmischen Baworow kam, begegnete ich einem alten Holzhauer. Ich kroch miide und hungrig die vom Gewitter zerfetzte Straße hinan und wollte nach Budwaco, wo ich eine warme Suppe roch. Dieser alte Mann war seit Tagen wieder das erste menschliche Wesen, das ich in diesen tiefen und dunklen Wäldern sah. und das Herz war bereit, ihn wie einen nahen Verwandten zu begrüßen. Diese Heim- lichkeit des Gefühls In der Kürze des Entsagens wird nur der ver- stehen können, der selbst einmal ein Jüngling ohne Heimat war, und den monatelang auf der Landstraße und in den Bergen nur Regen. Bergfluch, Walddampf und der Teufel in den Händen hielt. Ich sog mich in die Gestalt hinein, als gäbe es keine Grenzen mehr zwischen alt und jung. Seine Augen schienen wie Bernstein   zu glühen: als ich ober tiefer hineinschaute, dunkelte es unter der hohen Stirn wie im Garten von Gethsemane  , und es war ein großes Kreuz darin. Meine Lippen zitterten und ein Name sprang darüber: es war das fromme Wort: Vater! Sollte ich rufen? Sollte ich schreien? Sollt« ich mich glauben machen, daß dieser Holzhauer auf der böhmischen Straße mein Voter sei?! Es war genug, daß mich diese magische Begegnung in die Heimat warf und ich wieder wußte, daß in den Steinfeldern des Nordens ein Haus steht, das mich einst der Welt gab, als ein Mensch, der ich nun bin. -» Ick, erinnere mich der Nacht, als unsere Mutter starb. Es war der 8. Juli ich sah von meinem Bett die große schwarze Zahl im Mondlicht dunkeln und es hätte noch 17S Tage bedurft, um wieder ein dürres Jahr beschließen zu können. Aber es gehört zu einer schönen oder vielleicht traurigen Freiheit des Menschen, in den Tod zu springen, wenn man will. Meine Müller, die die Schwere der Zeil wie eine eiserne Kette um den Hals trug, wollte das Ende, und als der Nachtwind durch das offene Fenster flog und eine kühl« Welle das Blatt des Kalenders auf den nächsten Tag warf, war sie tot. Ich, der ich damals noch ein Knabe war, empfand diese Mög- lichkeit, sterben zu wollen, als etwas Zauberisches. Und ich kann auch heute noch nicht leugnen, daß das Spiel mit dem Tod ein Spiel mit bunten Glaskugeln ist und sehr viel Freude macht. Aber mein Vater sprang empor wie eine Fontäne aus Blut und Schrei und lag dann wie ein zersplitterter Speer. Heute, ja erst heute, wird mir bewußt, daß der Zusammenbruch dieses starten, durch Arbeit und Kampf zu Stahl gewordenen Man- nes nicht sowohl der plötzlich überkommende Schmerz über den Tod war. als vielmehr der Gedanke der kommenden Einsamkeit seines Lebens, das nur durch die Verbindung mit der liebsten Kameradin die sinnvolle und vollendete Rundung erhielt. Diese Erschütterung war das Ende eines furchtbaren Wartens, das nun war. Ich höre
Gunter unü Richter. Preußischer Verkehrston:Hochachtung, die Jhueu zukommt. In Ostpreußen   sind die ganz echten reinpreußischen Junker nach dem Herzen derKreazzeitung* zu Hause, denen Preußen notwendig ist, Deutschand nicht. Zu diesen Gestalten gehört augenscheinlich jener Herr v. Bull- lor auf Venedien im Kreise Mohrungen  , von dem derOstpreußische Landbote�, das Gaumitteilungsblatt des Deutschen   Landarbeiter- Verbandes, folgende nette Sache erzählt: Der Freiherr Halle mit einem seiner Arbeiter eine Klage aus- zufechten. Diese Klage des Arbellers lautete auf Zahlung der Um- zugskosten. Nach dem Tarifvertrag hat der Arbellgeber die Umzugskosten für Arbeiter zu zahlen, die ihm aber zurückzuerstatten sind, wenn das Arbeitsverhällnis durch Verschulden des Arbeiters rorzellig gelöst wird. Die Klage wurde vom Deutschen   Landarbeiter- Verband vertreten. In vier Terminen erschien der Be- klagte nicht, sondern schickte seinen Oberinspektor, ohne ihm aber Dollmacht zu erteilen. Darauf erging am 23. Juni vom Mohrunger Amtsgericht das Versäumnisurteil gegen den Beklagten. Von seinem Einspruchsrecht machte dieser nun in folgendem Schreiben Gebrauch: C. 50/25. Venedien, den 4. Juli 1925. An das Amtsgericht Mohrungen  . In der Sache des fremdländischen Arbeiters Meier gegen mich Hot das Gericht ich muß schon sagennatürlich" den Russen in Schuh genommen und gegen mich geurteilt. Zunächst habe ich von vornherein darauf hingewiesen, daß ich nie mit dem Kerl selbst verhandelt habe, er lediglich vorbehaltlich nieiner Bestätigung als Arbeiter angenommen wurde und also sich ausschließlich mit meinem Beamten zu streiten Anlaß Hot. Dies zu kopieren ist wirklich einfach. Die Klage gegen mich hätte abgewiesen werden müssen. Zur Sache selbst aber verweise ich nunmehr auf folgende L o- gik des Gerichts: 1. Ich werde wegen Vergehens bestraft, weil ich es unterlasse, in Erledigung unendlicher bureaukratifcher Arbeit deutsche Rück- wandercr' rechtzeitig beim Landesarbeitsamt zwecks Legitimations- karten anzumelden. Die Leute sind bereits acht Jahre hier In meinem Strafregister wird das geführt! Nachdem nun ein Mann verkommenster Art seine Herkunft nicht angibt und also Betrug übt, werde ich wieder bestraft. -wenn man schon keine Gerechligkeil erwarlel gesunden Menschenverstand sollte man schon voraussehen können. 2. Die Hilfskräfte der Familie entivrachen ihren Lohnforde­rungen nach nicht den Leistungen, welche abmachungsgemäß an sie gestellt werden mußten. Das ist sogar indirekt von der Gegenpartei zugegeben. 3. Diese wilden Leute gehören überhaupt nicht zu der Arbeiterschaft, welche auf die Grundsätze im Tarif Anspruch haben. Also auch hiernach ist die Forderung aus Rück- Vergütung der Transportkosten unberechtigt. ' Alles in allem lege ich gegen dasUrtell" Berufung ein. Mit der Hochachkung, die Ihnen zukommt Frhr. von Buttlar." Das Schreiben zeigt den ganzen Herrendünkel, der einer ge- wissen Klasse von Bürgern der Republik   eigen ist. Daß der Arbeiter einKerl" ist nun, darüber sind sich ja alle Großagrarier einig. Aber daß der Freiherr von Buttlar dem Amtsgericht gesunden Menschenverstand und Logik abspricht, daß er schließlich dem Amts- gericht dieHochachtung" ausspricht, dieihm zukommt", das ist doch so ausgeprägt borussisch, wie es nur im Umkreis des Land- bundes wachsen kann. Wenn jedoch ein Arbeiter etwa einen Ein- spruch oder eine Berufung bei Gericht mit einem ähnlichen Brief begründen wollte, wie der Freiherr   was meint man wohl, wie viele Monate Gefängnis der Staatsanwall beantragen würde? Ein internationaler demokratischer Friedenskongreß wird in Luxemburg   vom 9. bis 14. September tagen.
noch die Worte es ist aber keine süße Musik> die ich als Kind einmal auffing, als noch in einer der vielen Arbeitsnächt« die Näh Maschine durch meine Müdigkeit klirrte:Ich kann dich nie sterben lassen, Weib, so brauche ich den Saft deiner Stimme." Daß dies«in Mann sprechen konnte, der aus Stein gemauert schien, hat noch heute meine Andacht. Aber er mußte sie doch sterben lassen. Drei Tage und drei Nächte lag er zusammengeworfen wie ein Sack, drei Tage und drei Nächte lag er unter dem Mondlicht und dem Kristall der Sonne. daß schon die Tränen das Gesicht zerfraßen und der Leib gespcnsttsch leuchtete wie ein Totenhaus. Bis ihn am vierten Tage der Hunger seiner Kinder zur Arbeit mahnte und die Leichenträger kamen Es sind jetzt sechs Jahre vergangen. Eine lange Zeit, die sich in den Schmerz schob und ihn dauern machte. Der Bruch in seiner Stimm««st geblieben. Die Augen sind dunkel wie«in Iesusgarten. Und die Stirn ist ein grauer Fabrikpwtz. Wenn die Müdigkell des Tages wie Ruß   in den Sinnen liegt, wandert er hinauf auf den Kirchhof: Man glaubt, das Volk Israel  zöge durch die Wüste, denn viele Schatter wandern mit. Staub lieg! >n seiner» Gebet, und wenn die Sonn« vergißt, daß es Tag war, kann man sehen, wie ein Mann sich über das Grab beugt und dann zuiammenglbrochen liegt in den Trimmern seines Schinerzes wie einst in der furchtbaren Nacht. « Ich lag im Hamburger Hafen   zwischen Orangen und Reis und hiell das Herz wie eine Fahne: Wind sollte kommen und mich übers Meer tragen, ich lief durch Deutschland  , Böhmen  , und auch in Oesterreichs   grünem Wälderkessel wohnte ich, sprang nach Italien  . unruhigen Herzens, ein sehnsüchtiger Mensch aber ich bin arm geblieben. Und das Segel ewigen Manderns steht in mir. So werde ich dem alten Mann kein Haus aus Glas und Wunder bauen können, denn alle goldenen Dinge fahren an mir vorüber. Aber die Sternnächte in Oesterreich  , das goldene Vließ am Himmel, die Waldgewitter Böhmens   und Venedigs   Feuerstimmen gaben mir ein Herz, darin er wohnen soll. Wir alle hätten etwas Ehrfurcht nötig. Wenn die Väter alt werden, glauben wir gleich, die Well werde sterben gehen. Sie lebt aber noch immer und ist jung, schmerzbereit, glühend, groß. Hannes, sei nicht müde des ewigen Hinweises eines Sohnes, den der Dank offen macht, zu sogen, wen er liebt. Ich wollte lein« Geschichte erzählen. Ich wollte nur einige Aufzeichnungen machen, die das Anllitz eines Mannes zeigen, der mein Dater ist und auch dein Vater sein tonnte. Wir verlorenen Söhne in den Staubgruben der fremden Länder sind das Echo ihrer väterlichen Stimmen, das sie nicht hören wollen.
va, längste relephoakabrl der welk, nämlich die Verbindung New Aort   Chikaga. wurde in diesen Tagen vollendet. Da» Kabel ist rund 1400 Kilometer lang, zu gleicher Zeit iännen darauf SSO Telcpbongespräche gcsilbrt und 500 Telegramme übrrmiltelt werden. Die Herstellungskosten belausen sich aus 25 Millionen Dollars.
Soruch habo, er ks wkeöee öo. Ludendorffzu die Taitscheu vüu Paulen". Der grroße General vom Münchener   Büergerkeller, der Mann mit der blauen Brille, Erich Ludendorff  -Lindström, hat vor wenigen Tagen von München   sich nach Schneide- mühl begeben und dort gewaltige Töne geredet. Zu den aus Polen   vertriebenen deutschen   Optanten, die begreiflicher- weise wegen des Verlustes ihrer Heimat und ihrer Habe, wegen der Ungewißheit ihrer Zukunft ohnehin nicht in rosigster Stimmung sind. Ihnen hat Erich Lindström-Ludendorff, der Mann mit dem Reichstagsmandat, das er nicht ausübt, der Diäten und der Freifahrtskarte, in dieser Weise das Bater- land schmackhaft zu machen gesucht: Die fluchbeladene Revolution, die fluchbeladenen Volks beauf­tragten und ihre fluchbeladenen Gehilfen, z. B. Hello o. Gerlach. aber auch die Unfähigkeit militärischer Stellen in Posen und anderwärts und ihre Entschlußlosigkeit lieferten dieses alldeutsche Land... den Polen   aus. Damit verzichlek Schwarz-Rot- Gold auf die große deuifche Kulturarbeit in jenen Gegenden und zer- störte das Werk des großen Preußenkönigs. Sie krönten ihr eigenes verderbliches Handeln, das schon lange darauf gerichtet war. die Macht Deutschlands   und namenttich des von ihnen gehaßten Preußens in jenen Gegenden zu untergraben und fremdes Volkstum zu stärken. Hier wie überall arbeitete Schworz-Rot-Gold mit den staatlichen und namentlich überstaatlichen Felndmächten zusammen gegen das von ihnen unabhängige Deutschland  -Preußen, unter der protestantischen Hohenzollerndynastie, ganz gleich, welches deutsche   Volkstum, welche unendlichen Kulturwerte vernichtet wurden. Dieses Schwarz-Rot-Gold. mögen ihm immer auch Deutsche   heute den schwarzweißroten Stempel geben, hat jetzt zu aller Schuld neue Schande getan... Die B a r m a t s erhalten Geld, der Feind erhält Geld, die deut- sche Wirtschaft leistet den Juden Frondienste, ober für Märtyrer deutschen   Blutes und deutschen Volkstums fehll das Geld, um wirklich durchgreifende Hilfe zu leisten und große völkische Ausgaben in An- griff zu nehmen... Herr Slresemann soll gesagt haben, wir müssen alles hinnehmen. weil wir wehrlos wären. Fluch zunäch st denen, die uns wehr- los machten, statt zu kämpfen. Daß aber jenes wort gefallen ist. wird kaum zu bezweifeln fein, denn es entspricht ganz dem Denken jenes Mannes und dem Denken des Auswärtigen Amtes, da» ich schon im Kriege wohl als minderwertigste der vielen minderwertigen Behörden in verlin kennen lernen mußte... An Stelle ehr- und deutschwidriger Verträge und Sicherheitsparte mit dauernder Versklavung an alle Feind- mächte gehört eine Politik der Würde und dabei die A u f r o l l u n g der Schuldfrage, um endlich dem Lügeninstrument von Der- sailles die Grundlag« zu nehmen. Eine Regierung, die die Kräfte des Volkes hinter sich bringen will, muß an Stelle der überall herrschenden hin- kenden Korruption den sittlichen Staatsgedanken setzen, statt si ch s e l b st. wie bei derAbwertung", der Behandlung des Korrup- tionsskandals an die Spitze der Entsittlichung zu stellen. An Stelle der schwarzrotgoldenen Gewaltherrschaft, der Juden und einer die Religion mißbrauchenden politi- s ch e n M a ch t hat die Herrschaft des Volkes oder die Herrschaft für das Volt zu treten, oerantworttich, selbstlos, stark genug, der Hydra im eigenen Lande Herr zu werden... Wir wissen, daß die h« u t i g e Reichsregierung und die Bundesstaatsregierungen im all- gsmeinen, namentlich die hier in Betracht kommenden preußischen, nicht zur Lösung großer deutscher Kulturaufgaben f ä h i g sind... In diesem Stil redet dergrauße General"zu die lieben Dcritschen aus Paulen", wie er einstzu die Iidden in Paulen" zu reden wußte! Man fragt sich wirklich, ob nicht den Anbetern des alten Systems em Gefühl der Scham überkommt bei dem Gedanken daran, daß dieser Ludendorff einmal mit fast un-
Archäologische Funde in Rhodesien  . Ein Fund von großer Wichtigkeit für die afrikanisch« Urgeschichte ist in den Ruinen des Injanga-Gebietes von Südrhodesien   gemocht worden. In dem lon« gen, engen Landstreifen östlich von Salisbury  , an Portugiesisch-Ost» afrika   angrenzend, befindet sich eine Reihe interessanter Ruinen, die an Größe nur von den Ruinen von Zimbabiwe übertroffen werden. Es gibt hier gewaltige Terrassen und Aquädukte, die einstmals für eine große Bewässerungsanlage errichtet wurden. Aber bisher hatte man noch nicht den geringsten Gegenstand gefunden, der einen An- Haltspunkt für die Ervauer dieser Ruinen geboten hätte. Nun ist es dem Archäologen Edward Rossiter gelungen, in einer-Tiefe von 10 Fuß eine Urne zu finden, die fünf sehr dicke Kupferringe enthält. Man schätzt das Atter dieses Fundes auf 8000 bis lOOOO Jahre; sie sind die einzigen Kunstarbeiten, die man bisher hier ent- deckt hat, und dürsten einigen Aufschluß über die rätselhafte Ur- kultur Ostasritas geben. Seltsames Vermächtnis. Eine amerikanische   Schriftstellerin, Helen Gardener  , die sich viel mit Untersuchungen des menschlichen Hirns befaßt und über diesen Gegenstand eine Anzahl volkstümlich- wissenschaftlicher Schriften herausgegeben hat, ist dieser Tage im Alter von 72 Jahren unter Hinterlassung eines sellsamen Testa- mentes gestorben. In der Annahme, daß die Wissenschaft bisher wenig Gelegenheit gehabt habe, das Gehirn von Frauen zu studieren, die im Leben ihre wirtliche geistige Gleichwertigkeit mit Männern bewiesen haben, und daß sich bis heute die Behauptung von der geistigen Minderwertigkeit der Frau nur auf die Unter- suchung der Gehirne solcher Frauen gestützt habe, die im Leben irgendwie Schiffbruch gelitten hatten, erklärt die Verschiedene in ihrem Testament, daß sie es nur für gerecht halle  , wenn nach ihrem Tod ihr Gehirn, daß sie immer nur zur Besserung der Lage der Frauen verwendet habe, durch Sachverständige untersucht werde, um zu beweisen, daß es den Vergleich mit den besten Männergehirnen der Well aushalle. Auf Grund dieses Testaments ist das Gehirn der Verstorbenen bereits in den Besitz der Cornell Unioersity über- gegangen. Man darf aus das Ergebnis der Untersuchung ge- spannt sein.
Staotsoper. Jm Opernbause Unter den Linden wkd die neue Epielzeit am Donnerstag, den 20., mit einer Aufführunq der .Zauberflöle' eröffnet werden. Vorverkauf ab Sonnlag täglich an den üblitcn Vertaus�stellen. Die Over am KönigSpIatz bleibt vom 17. bis SS. ilugnit wegen baulicher Arbeiten geschlossen. Am 30. August beginnt daS Pawlowa-Gasvpicl. Die grbßte Steniwarte der Welt soll jetzt auf dem Moni Taleve in Ober-Savoven errichtet werden. ES soll dort ein Fernrohr ausgestellt werden, das 105 Zoll im Durchmesser bat, serner«ine Anzahl von Fernrodren von SO und 60 Zoll Durchmesser. DI« isolierte Stellung dieses 1500 Meter Hoden VerggipselS, der die Stadt Genf   überragt, und feine guten atmoiphärischen Bedingungen lassen die Lag« als besonder« günstig erscheinen. Auch eine grotze Funtstation soll hier eingerichtet werden. 50 000.vslI.M-flersab«l.ver!,gorg durch dm S-ud. Die Tatsache, daß sich ein vor mebreren Fahren durch den Sund verlegtet Vasscrtabel von 35 000 Volt vorzüglich bewährt hat. gab Veranlassung, datz In diesen Tagen zwischen Helsinggcr(Tänrmarlj und Hclsingborg(Schwedens   eine weitere Kabeioerbindung durch den Sund hergestellt wurde, die durch ibre Hobe ve- triebSspanming von 50 000 Boll und ihre Länge von 5400 Meter einzig- artig ist.