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politit, das Streben nach der Herrschaft über Deutschland die Trieb­federn waren, angeftachelt überdies noch durch den Haß gegen die Katholiken. Das Unrecht am deutschen Volke würde verewigt werden durch Erhebung des 18. Januar zum Nationalfeiertag." Fünfundzwanzig Jahre hat es in dem für Bismards Werf begeisterten Bayern gedauert, bis die schwarzweißrote Fahne ohne Krakeel der Reichstreuen" im Königreich aufgezogen werden konnte. Heute geht alles schneller. Die politischen Rückblicke der echten Patrioten stellten als Ergebnis der Prä­fidentenfahrt mit Genugtuung fest, daß in den Straßen Münchens ! Schwarz- Weiß- Rot einträchtig neben Schwarz­Rot- Gold zu sehen war. Wartet, und über ein Kleines wird man erleben, daß Bismarck und Weimar sich in das eine Lob der bajuvarischen Großmacht teilen müssen.

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Ruhmlos bleiben diese Jahre für die bayerische Ge­schichte, weil Ehre und Ansehen nur gewonnen werden aus Blut und Wahrheit. Leere, geschwollene Worte haben Ent­widelungen zu hemmen und zwingende Tatsachen zu forri gieren versucht. Was ist aus dem stolzen, schönen, mannhaften Worte des Herrn Ministerpräsidenten Dr. Held vom 26. Ja­nuar 1923 geworden:

Wenn der bürgerlichen Regierung Cuno das Verbleiben unmöglich gemacht würde, wenn an ihre Stelle eine solche nach den Wünschen Breitscheids treten sollte, dann kommt ein entschei dender Augenblick für die bayerische Politik. Bayern fann mit einer Linksregierung, die eine Außenpolitit im Sinne der Sozial­demokraten mache, teine gemeinsame Politik machen. Das muß ein­mal offen ausgesprochen werden?"

Was ist aus diesem feierlichen, patriotischen Bekenntnis geworden? Eine Unterstüßung der deutschnationalen Außen­politik, der Fortsehung der Friedenspolitik der früheren Links regierungen! Schall und Rauch felbst bei den Klugen. Wort und Tat in jammervollem Gegensah. Ja, ruhmlos sind sie geblieben, weil von je und je der Mut in diesem Lande fehlte zu bekennen: wir haben Jahrhunderte protestiert, am Ende bleibt aber doch nur ein einziges, einiges Reich.

Seid auf der Wacht!

Deutschnationale Forderungen an Schiele- Luther. Man soll die Geschichte nicht nur von Berlin aus ansehen. Man muß vielmehr gerade die Kräfte beobachten, die im Reiche tätig sind und dort mehr oder weniger ernsthafte Minierarbeit treiben, um den Interessen ihrer Hintermänner zu dienen.

Reichskommissare ernennen. Nicht etwa für Thü ringen, wo die Rechtsregierung jeden vernünftigen durch die Sozialdemokratie herbeigeführten Fortschritt be feitigt hat, sondern für Preußen, wo immer noch Severing Minister des Innern ist.

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Ganz ernsthaft wird immer wieder verlangt, Schiele als Vertrauensmann der Deutschnationalen solle in Preußen Ordnung schaffen und der Reichspräsident folle gar den Artikel 48 der Reichsverfassung zur Anwendung bringen, um Severing seines Amtes zu ent fegen!

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Das flingt zunächst komisch. Ist es auch. Aber durch die dauernde Wiederholung dieses Unsinns in den verschiedensten Organen von der Deutschen Zeitung" über die Pom­merſche Tagespost" bis in die fernsten Kreisblätter wird schließlich der Sinn für Humor beseitigt und irgendein Schiele tönnte tatsächlich auf den Einfall fommen, in Berlin vom Rönigsplay nach der Straße Unter den Linden , wo das Preußische Ministerium des Innern sich befindet,.einen Reichskommissar" zu entfenden und dazu gar die ,, bewaff­nete Macht" aufzubieten, wie die Pommersche Tageszeitung" ganz offen verlangt.

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Für diesen Fall sei jetzt schon gesagt: Wir leben nicht mehr im Herbst 1923, mir leben auch nicht in dem schönen Weimar . Bielmehr sind wir im Herbst des 3oll mucherjahres und leben in der Millionenstadt Groß Berlin.

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Herr Schiele weiß das. Und auch der Reichspräsident weiß das. Und beide fennen den preußischen Minister des Innern zu genau, als daß sie mit ihm und mit Preußen das Spielchen wagen würden, das die Stresemann- Jarres 1923 im Taumel der Inflationswirren mit dem kleinen Thüringen gewagt haben.

Im übrigen hat über Preußen der preußische Landtag und nicht zuletzt- der preußische Wähler zu ent scheiden!

Freiheit für Kapp- Putschisten. Aufhebung des Haftbefehls gegen Hauptmann Papst. Die B- S.- Korrespondenz meldet:

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Der in der Revolutionszeit und in den Tagen des Kapp- Putsches Dielgenannte Hauptmann Baldemar Bapst war, wie erinnerlich, bei Ausbruch des Kapp- Putsches Geschäftsführer der Nationalen Ver­einigung, von der die Oberreichsanwaltschaft annahm, daß in ihrem Schoße Pläne für den Rapp Putsch ausgearbeitet worden seien. Außerdem sollte Papst, der angeblich auch kurz vor Wie war es, bevor der unselige Jarres seinen unseligen Ausbruch des Putsches vielfach in Gesellschaft der Erzellenz Reichskommissar, und der Reichskanzler" Stresemann die v. Lüttwizz gesehen worden war, an den militärischen Borbe­Reichswehr mit außerordentlichen Bollmachten nach Thüreitungen hervorragend Anteil genommen haben. Da Bapst während ringen und Sachsen schickte? Wochen, ja monatelang des Putsches, auf der Reichskanzlei gearbeitet hatte und bei den vorher hatte die deutschnationale und nur nationale" Presse, Berhandlungen, die zur Beilegung des Butsches führten, hervor aus bestimmten Bureaus gespeist, die unheimlichsten Schauer- ragend beteiligt war, so nahm der Oberreichsanwalt an, daß geschichten über Thüringen und Sachsen verbreitet. Steter er einer der Urheber und Führer des Unternehmens ge= Tropfen höhlt den Felsen und selbst das felsenharte Herz wesen sei. Es wurde daher der gegen ihn erlassene Haftbefehl und eines Stresemann. Bon Jarres ganz zu schweigen. Und so Steckbrief aufrechterhalten, furz nachdem durch das Amnestie. murde denn auf Grund der vielfachen Beschwerde" das gefeß vom August 1920 allen Teilnehmern, die sich nicht als Führer Reichskommissariat für Thüringen und Sachsen in Betrieb oder Urheber hervorgetan hatten, Straflosigkeit zugesichert worden gefeßt, nachdem die Reichswehrgeneräle Müller und Hassel war. Papst, der sich nicht der Gefahr einer langwierigen Unter­vorher militärisch Ordnung geschafft" hatten. fuchungshaft ausfeßen wollte, zumal er inzwischen in Innsbrud zum Leifer des Selbstschutzverbandes Tirol und anderer Alpenländer bestellt worden war, hat nun von dort aus durch seinen Berteidiger, Justizrat Dr. Siegfried Löwenstein, seine Rehabilitierung betrieben. Auf deffen Antrag hatte der Staatsgerichtshof im März 1925 die eingehende Bernehmung aller seitens der Berteidigung ge­nannten Zeugen durch den Untersuchungsrichter am Staatsgerichts. hof, Landgerichtsdirettor Richter, angeordnet. Dieser hatte nun eine fehr große Reihe von Beugen, insbesondere damalige Regierungs. stellen, ferner Offiziere der Reichswehr und der Schutzpolizei , endlich auch die hervorragenden Mitglieder der Nationalen Ber einigung vernommen. Die Zeugen haben( selbstverständlich!) übereinstimmend befundet, daß Papst sich allerdings um die Bei legung des Putsches in hohem Maße verdient gemacht hatte. Es

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Der Berleumdungsfeldzugum nur ein Beispiel heraus zugreifen gegen den thüringischen Minister Hermann war ein Zeichen böfefter Berwilderung der politischen Sitten. Aber die Verhaftung Hermanns und der gegen ihn geführte Prozeß bleiben ein Sch and fled, der auf dem Ronto Stresemann Jarres für immer haften wird. Auch nachdem dieser Prozeß durch den Freispruch des Ge noffen Hermann seinen Ausgang genommen, den die Ver­Ieumberbureaus wahrscheinlich doch nicht vorausgesehen hatten. Wir erinnern an diese schmachvollen Vorgänge deshalb, meil jegt in einer Reihe von deutschnationalen" Blättern wie nach Verabredung die Forderung erhoben wird, ihr Minister Schiele solle Jarres spielen und auch

Balzacs schöpferisches Leben.

( 3um heutigen 75. Todestage des Dichters.) Bon Gerhart Pohl .

Der sich als Erbe alter Adelsgeschlechter fühlte und gab, war füdfranzösischem Bauerngeschlecht entsproffen. Noch der Großvater hatte den Pflug durch die heimatliche Scholle gelenkt.

| seien aber nach der ganzen Persönlichkeit dieses sorgfältig überlegen­den Offiziers, ferner nach seiner politischen Einstellung und endlich auch nach seiner oft geäußerten Ueberzeugung, daß das Unternehmen von vornherein zum Scheitern verurteilt sei, ausgeschlossen, daß er als Urheber oder Führer in Frage täme. Zudem wurde eimiesen, daß Papst unmittelbar vor Ausbruch des Putsches viele Wochen lang febr trant war und während dieser Krankheit feinerlei Beziehungen zu Kapp und Lüttwik unterhalten hatte. Auf Grund dieses Ergebnisses der Beweisaufnahme beantragte nunmehr die Verteidigung erneut die sofortige Aufhebung des Haftbe­fehls und Steckbriefes. Der Untersuchungsrichter hatte jetzt diesen An­trägen nach eingeholter Zustimmung des Oberreichsanwalts ohne jede Sicherheitsleistung Folge geben. Papst tann infolgedessen ungehindert nach Deutschland zurückkommen. Mit dem jüngst er­lessenen 2 m ne stiegesetz steht diese Aufhebung des Haftbefehls in feinerlei Zusammenhang.

Völkischer Geist.

Sie wollen noh mehr Blut sehen.

Die Bölkischen haben ihren Werner Dölle zu Grabe getragen. Niemand, der sich einen flaren Kopf und ein natürliches Empfinden bewahrt, wird mit dem Schicksal dieses jungen Menschen nicht mit­gefühl empfinden. Jeder Gutgesinnte wird den Tag herbeisehnen, mo nicht mehr wilder Fanatismus zum Bürgerkrieg herrscht, sondern wo des Volkes Wille als Gesetz für alle von allen freiwillig anerkannt wird. Die Völkischen scheinen darüber anders zu denken. In ihrer Deutschen Wochenschau" finden wir folgendes Inserat in Trauerrand:

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Kameradentrene!

In den Straßen Berlins flingt dumpf der Wider­hall der Schritte hunderter Kameraden.

Große Trauer liegt in der Luft, nur die flaren, nach Rache schreienden Augen scheinen in dieser Schwüle etwas Lebendiges zu sein.

Rache für vergoffenes Kameradenblut! Aus der Blüte des Lebens von der Waffe eines gesinnungslosen Strolches gerissen.... geht er dahin! Tief trauernd die Mutter es war das einzige

Kind

In dem dumpfen Widerhall der Schritte hunderter Kameraden spielen die Worte hinein:

Kameraden! niemals vergessen! Kameraden! Rache! Matthießen, Frontbann- Berlin.

Wie oft haben die deutschen Arbeiter einen der Ihren zu Grabe tragen müssen. Wie waren ihre Führer den Revolvern der Ban­diten ausgesetzt. Wer weiß nicht, daß hundertfach mehr die Linke Objekt politischer Morde wurde. Wo aber könnte man in der Presse der Linken etwas Aehnliches dem an die Seite stellen? Die Kultur des Mordes bleibt völkisches Vorrecht. Die deutsche Ar­beiterschaft geht andere und bessere Wege. Und auf ihrem We wird sie zum Ziele kommen trog völfischer Mordheze.

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Hugenberg und die Fleischteuerung.

Die Beratungen der Preisprüfungsstelle. Gestern fanden Beratungen in der mittleren Preisprüfungsstelle für Berlin und die Provinz Brandenburg mit dem Ziele statt, auf die Sentung der Fleischpreise hinzuwirken. die Sentung

Ueber

Verlauf und Ergebnisse der Beratung finden unsere Leser an anderer Stelle einen Bericht. Interessant ist jedoch, wie sich die schußzölne rische Bresse zu dieser Aktion stellt. Der Tag glaubt in seiner Nachtausgabe den Schluß ziehen zu können, daß die Landwirt Ichaft für die Ueberteuerung der Fleischpreise nicht verant

wortlich zu machen sei daß auch den Viehhandel, wenigstens in Berlin , feine Schuld treffe, daß also die Teuerung hauptsächlich durch die Ladenfleischer herbeigeführt sei. Dieses Urteil ist um so interessanter, als das Organ des Herrn Hugenberg ſelbſt feſiſtellen muß, daß die Ladenfleischer in Abwehr der gegen sie gerichteten Angriffe ausführliches Material zu der Frage vorgelegt haben, während die Großschlächtereien dieses nicht beigebracht haben. Dieser

Liebe einer nahen Gefährtin und einer wachsenden Familie.| mit Arbeitsbedingungen der Musiker und Technifer vor. Phantastisch wirken die Berichte seines Verlegers, Balzac habe sich oft Monate hindurch in sein Haus verschlossen und täglich 18 Stunden am Schreibtisch verbracht. Das Licht des Tages war abgeblendet und durch vier Kerzen ersetzt. Hinter ihnen Balzac in einer weißen Dominikanerfutte, ganz mönchisch dem Werke hingegeben. Einmal soll er 30 Nächte hintereinander gearbeitet und während dieser Zeit nur 60 Stunden geschlafen haben. Ich bin ein Galeerenstlave der Feder und der Tinte" schreibt er selbst in einem Brief.

Traumhaft mischen sich die Elemente der Realität mit denen seiner Welt. Oft weiß er selbst nicht mehr, ob er als Zeitgenosse sein Jahrhundert oder die Fittion einer metaphysischen Welt als ihr mystischer Magier erlebt. Der Drang, die Welt universell zu erfassen und den Mikrokosmos ihrer Totalität zu gestalten, ver­Sekretär von einer schweren Erfrantung seines Vaters berichtet: " Sehr wohl, mein Freund, aber kehren wir zur Wirklichkeit zurück, prechen wir von Eugénie Grandet .

Am 20. Mai 1799 wurde Honoré de Balzac in Tours geboren und tam, von einer Amme fern der Mutter aufgezogen, fünfjährig furze Zeit nach dem Elternhaus zurück. Von der strengen Ein­förmigkeit klöfterlichen Internatslebens, das er seit seinem 8. Lebens­jahr führen mußte, gesundheitlich schwer geschädigt, verließ er als vierzehnjähriger, sehr schlechter Schüler das Gymnasium und stürzte fich, wieder bei, den Eltern und ob seiner Sonderlingshaltung miß- wischt ihm die Grenzen zwischen Sein und Scheinen. Als ihm der verstanden und belacht, auf die Literatur. Er verschlang jedes Buch, tas in seine Hände tam, mit maßloser Gier, oft drei oder mehr an einem Lage: Kolportage, medizinische Kompendien, Dichtung, Geschichte, Kritik, Philosophie. Schon in den Jahren des Internats mar fein bedrucktes Blatt vor ihm sicher gewesen.

Später fommt er nach Paris , stemmt sich gegen den bürgerlichen Beruf, der ihm aufgezwungen werden soll. Will ein Genie der Feder" werden. Die Familie immer noch verständnislos dem Trängen dieses vollfommenen Originals" gegenüber, gewährt-- unsterblich der Spießbürger aller Länder und aller Zeiten! ein Probejchr", da sich das Genie beweisen" soll. Die Frucht ein­jähriger Dachfammerarbeit das noch unveröffentlichte, aber erhaltene Drama Cromweli" wird von einem Literatur.

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beflissenen im Familienrat unmögliches Machwert" genannt. Aber Balzac hätte nicht unverbrauchten Bauernblutes fein müssen, mut dem harten Schädel der Südfranzosen und dem schweren Küraß aus Ehrgeiz, Energie und Leidenschaft gewappnet, wäre der Literaturonfet" sein Schiedsrichter geworden. Er ging auf das linte Ufer der Seine zur Bohème und begann sein schöpferisches Leben. Von diesem Tage gerät seine bürgerliche Eristenz immer mehr unter das Diktat der schöpferischen Arbeit. Nur vier Jahre noch war er Buchdrucker und Verleger geworden, mit der Absicht, rasch ein Bermögen und damit die Freiheit zu erwerben. Bergeblich Hunderttausenden Schulden schloß das Experiment. Wollte man biographisch das Leben Balzacs firieren im Sinne der deutschen Oberlehrerphilologie würde eine dürftige Zahlenreihe folgen. Bis auf eine lange, sehnsuchtschmere, leidenschaftliche Liebe zu Frau von Hansta, die erst furz vor seinem Tode Erfüllung fand, ge schieht nicht mehr viel auf der Bühne seines menschlichen Lebens. Die großen Ereignisse meines Lebens sind meine Werte!" schreibt Balzac in der flaren Erfenntnis, daß der große schöpferische Mensch fein Recht und feine Zeit zu einem bewegten Privatleben hat. Er führt das Leben eines Schaffenden, ohne Rücksicht auf Gesund heit, Glüd, Wohlergehen. Ohne die beglückende, aber erschlaffende

Und zu einem Freunde, der ihn in Schlafrod und Pantoffeln eines Morgens auf der Place de la Concorde traf:

,, Ach Sie glauben an die Wirklichkeit! Ihre Naivität entzückt mich. Die Wirklichkeit! Nur wir schaffen sie.

Brach einmal der 3wang der Schöpfung, fonnte Balzac der heiterste Globetrotter und der gefräßigste Gourmet sein. Dann bummelte er durch die Nächte von Paris und verschlang Diners, deren Ueppigkeit, und Quantität in Erstaunen sehen. Aber auch hier schoben sich seine Welten vor die Welt. Er konnte es nicht inter­laffen, zu übertreiben, ohne sich der Verfälschung bewußt zu werden. Eine Legende berichtet, er habe in einem Restaurant der Kellnerin zugerufen:" Bringen Sie mir 1000 Basteten." Seinen Büsten fegte er nur Kognat vor, der in einer verpichten Tonne nach tausend jähriger Jrrfahrt aus dem Ozean gefischt sei. Und nie mar er jich flar zu lügen, zu übertreiben. Man muß diesen unaufhörlichen Kampf um die Illusionierung der Realität und die Realisierung der Illusion, das wahre Leben Balzacs, fennen, um seine Schöpfungen zu verstehen. Als der ungebrochene Lebenswille des Einundfünfzig jährigen den Kampf gegen den durch lleberarbeitung verfallenen Körper aufnahm, und nach Monaten schweren Ringens 18. August 1850 fich geschlagen gab, stand das gewaltige Wer, an Universalität des Wissens, Tiefe menschlicher Erkenntnis, Kraft der Gestaltung und Umfang taum jemals erreicht: Erruptivblock der Weltfiteratur.

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Arbeitsbedingungen der geistigen Arbeiter.

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Ausarbeitung von Studien über die Arbeitsbedingungen gewisser Das Internationale Arbeitsamt hat bereits die Kategorien der geistigen Arbeiter unternommen. So ist eine Bro­schüre über Ingenieure und Chemiker veröffentlicht worden. Ebenso liegt bereits umfangreiches Material für ähnliche Broschüren

Auf Wunsch mehrerer Journalistenvereinigungen hat das Inter nationale Arbeitsamt an eine Reihe journalistischer Be. rufsverbände in einer großen Zahl von Ländern einen Frage­bogen geschickt, der sich mit den Arbeitsbedingungen der Journalisten befaßt. Die hauptsächlichsten Punkte dieses Fragebogens sind die folgenden: Gesetzliche Grundlage für den Journalistenberuf, Ar. beitsmarkt, Arbeitsverträge, Arbeitsbedingungen, Gehälter und Honorare, Fürsorgelassen, Organisationsfragen, allgemeine Lage der Journalisten. Das Amt hatte sich an Journalistenvereinigungen in mehr als 20 Ländern gewendet, und bereits eine Reihe sehr aus­führlicher Antworten erhalten. So hat die französische Journalisten­gewerkschaft( Syndicat des Journalistes de France) eine Denkschrift ständige Antworten auf die verschiedenen im Fragebogen enthaltenen eingesandt, welche 43 Seiten umfaßt und sehr interessante und voll­

Antworten enthält.

Obschon es verfrüht wäre, schon jetzt die Ergebnisse der Er­hebung, die übrigens Gegenstand einer besonderen Veröffentlichung des Internationalen Arbeitsamis sein werden, zu besprechen, tann doch schon gesagt werden, daß die bisher eingegangenen Antworten bestätigen, daß in einer großen Zahl von Ländern der Jour. nalismus nach Ansicht der Journalistenvereinigungen ein un meisten Bereinigungen bestehen in ihrer Antwort auf der Not­genügend bezahlter und geschütter Beruf ist. Die wendigkeit, formgerechte Arbeitsverträge abzuschließen, Versiche­rungen gegen Berufsrisiken einzuführen und die Gehälter und Honorare zu verbessern.

Fliegende Tarameter. Chicago hat mit der Entwicklung be gonnen, zu der das rapide Anwachsen der Großstädte und die Fort schritte in der Flugtechnik zwangsläufig führen. Es hat sich eine Dienst gestellt hat. Der Preis beträgt 20 Cent pro Meile bei einer Gesellschaft gebildet, die Lufttarameter für den Vorortsverfehr in Geschwindigkeit von 160 Stundentilometern. Borläufig sind für den Betrieb 9 Luftdroschten eingestellt, deren Benzinverbrauch ganz ge­ringfügig ist. Daß Ford jr. fich, genau nach Analogie der väter­lichen Fabrikationsmethoden, auf die Herstellung von Serienflug­zeugen legen will, ist bekannt. Die Folge wird also sein, daß in absehbarer Zeit der feine Mann" seine eigene Luftdroschke hat und Luftverkehrsregelung, Luftverkehrspolizisten, Flugzeugfollisionen nur der geringer Bemittelte die Lufttarameter benutzen wird.

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werden nicht ausbleiben. Man braucht ja nicht einmal Phantasie, um sich die Zukunft auszumalen, sondern braucht nur ein wenig abgeändert die Entwicklung des Automobilverfehrs eine Etage höher gelegt zu denten.

Der Bau eines 63flödigen Gebäudes, das sogar den Eiffelturm an Höhe übertreffen würde, wird in der Nähe des Zentral- Bahnhofes in New Doit geplant. Der Bau würde ungefähr 15 Millionen Dollar fosten. Das bis. her größte Gebäude, nämlich das Woolworth- Building , zählt 55 Stoďwerte oder 240 Meter Höhe.

Die Handlesefunft als Wiffenfd aft. Unter dem Titel Der Chiro. mant" erscheint jest in München eine Zeitschrift für wissenschaftliche Hand. studien und Handleleiunst. Als Herausgeber zeichnet H. Schirmer, der auch ein Buch über Handstudien auf wissenschaftlicher Grundlage verfaßt hat, daß demnächst publiziert werden soll.