zr.. Unterhaltung unö ÄVissen
Mariechen Kublich. Von L. L. haedicke. Mariechen Kublich arbeitet in einem Schneideratelier. Acht stunden sitzt sie täglich an der Nähmaschine und näht. Das Nähen geschieht, indem sie die Füße aus einem eisenen Trittbrett gleich- maßig hin- und herwiegt und den Stoff langsam unter der Nadel vorschiebt, das andere kommt dann von selbst. Solange sie die Füße bewegt, rattert die Maschine und hält sie die Füße still, hält auch die Maschine still. Aber das Rattern ist wie ein altgewohntes Lied, hat Vor- und Abgesang und ist Mariechen Kublich lieb. Manch- mal kommt es ganz aus der Ferne, vom Himmel oder aus einem Lande, das Mariechen nie gesehen hat, und manchmal erzählt die Maschine sonderbare Geschichten wie eine Großmutter am Spinnrad, von Zwergen und Riesen, Prinzen und Prinzessinnen, die es früher gegeben hatte, und wenn dann der Faden riß, so ist es als ob Mariechens Lebensfaden entzwei gerissen wäre und das kam ost vor. Mariechen Kublich trögt ein blaues Kleid mit weißen Punkten. Man kann sie nicht zählen, so viele sind es. Und Mariechen hat Sommersprossen auf der Nase und rotes glattes Haar. Die Sommer- sprossen hätte man zählen können, aber das hatte noch niemand ver- sucht. Die Damen, die vormittag» zwischen 11 und 1 Uhr zum An- probieren in das Schneideratelier kamen, hatten keine Sommer- sprossen. Sie hatten auch keine Warzen an den Händen. Nur eine einzige hatte einen kleinen Leberfleck auf der linken Backe unter dem Ohrläppchen. Ueber den wunderte sich Mariecheu Kublich jedesmal, wenn sie ihn sah. Die Damen hatten rote Ledertäschchen w der einen Hand und kleine wohlverschnürte Pakete in der anderen und an beiden Händen goldene Ringe mit funkelnden Steinen. Sie kamen im Trippelschritt herein, bestellten Kleider aus Affenhaut, Crepe de Chine und Velours Chiffon und dabei sagten sie immer mehrmals.mein � Mann". Nach ein Uhr kamen keine Damen mehr. Die Entreetür wurde nicht so oft geklappt und es zog nicht so sehr an Mariechens Füßen. Nur ab und zu kam ein Lieferant. Und den ganzen Nachmittag noch wiegt Mariechen die Fußge- lenke auf und ab. Hin und wieder steht sie auf und macht ein Plätteisen warm. Dann tippt sie mit dem nassen Mittelfinger dar- auf und das Plätteisen zischt, und wenn das Plätteisen zischt, ist es heiß genug und Mariechen Kublich ist zufrieden. Um halb sieben Uhr deckt Mariechen ihre Nähmaschine mit einer blaugefärbten Decke zu. Die Decke war früher ein Wandbehang ge» wesen und gehörte eigentlich über einen Waschtisch. Es war mit großen Kreuzstichlettern daraus gestickt:.Morgenstund« hat Gold im Munde". Das las Mariechen Kublich jeden Morgen wenn sie kam, und jeden Abend wenn sie ging. Um sieben Uhr abends war Mariechen zu Hause. Fünf Treppen über dem Hofpflaster in einer Mansarde, die ehemals eine Wasch- küche gewesen war. Ein großer steinerner Herd stand in der einen Ecke mit einem großen Feuerloch. Da heizt Mariechen im Winter mit Zeilungspapier, auch mit ein paar Stückchen Holz, aber im Sommer zackt sie ein paar Zeitungsbogen an den Rändern aus und legt sie auf den Herd, und obenauf stellt sie Photographien von ihrer Mutter und von ihren Brüdern, die zur See gegangen waren. Um halb acht Uhr geht Mariechen hinunter, um Luft zu schöpfen und sich umzusehen. Sie geht zum nächsten Kino und bewundert die Bilder, die draußen hängen, und die Leute, die in das Innere des Kinos gehen. Da steht Mariechen oft zwei Stunden oder länger und verfolgt mit dem Zeigefinger die einzelnen Szenen der Kino- dramcn, die in einem großen Glaskasten ausgehängt sind. Daß sie auch hätte hineingehen und die Bilder auf der lebendigen Leinwand on sich hätte vorüberziehen lassen können, darauf kam Marlechen Kublich nicht. Sie begnügte sich damit, zu sehen, wie die anderen Leute hineingingen. Des Sonntags stand vor dem Kinotheater ein großer Mann mit breiten Schultern. Der hatte eine purpurrote Livree an und eine passende goldumränderte Mütze dazu. Er hielt einen langen polierten Holzstab in der Hand und sah prächtig aus. Der rote Kinomann hatt� einen Schnurrbart, der zu beiden Seiten der Nase steif in die Höhe stand wie zwei gleich hohe Fabritschornsteine. Er machte immer ein ernstes Gesicht. Aber einmal schnalzte er mit der Zunge und zwinkerte Mariechen mit den Augen zu; es hatte aber keiner ge- sehen. Am nächsten Tage trat Mariechen die Nähmaschine wie immer. Da erzählte die Nähmaschine eine Geschichte von einer Frau, die einen roten Kakadu zur Welt gebracht hatte——— der rote Kakadu--- Mariechen beugte sich ängstlich über ihre Arbeit: sie hatte an der seidenen Futtertaille den rechten Aermel in das linke Aermelloch gesetzt.--- Wenn Mariechen Kublich des Abends einkaufen geht, so muß sie erst quer über den Straßendamm und dann zur nächsten Ecke. Da bekommt sie alles was sie braucht, und zwar braucht sie meistens Fadennudeln. Auf dem Ladentisch stehen zwar noch allerlei seine Sachen, Aal in Gelee, Schinkensülze, Buchmanns feine Matjesgabel- bissen und allerlei Delikatessen mit ausländischen Namen, die Mariechen nicht entzifsern kann. Aber das braucht sie auch nicht, denn all das kaufen die Damen, die vormittags in» Schneideratelier kommen und.mein Mann" sagen, nicht aber Mariechen Kublich.— Am frühen Morgen wechselt das Straßcnbild genau nach der Uhr. Zuerst die Zeitungsfrauen, dann die Fabrikarbeiter, danach die Schulkinder und Lehrer und dann erst gegen neun Bureau- angestellte, Bankbeamte und Ladenfräulein: gegen zehn Uhr die Chefs mit goldenen Uhrtetten. um elf Uhr die gnädigen Frauen. Mariechen ist keineswegs unter diesen. Sie erscheint um halb neun mit den Ladenfräulein». Halb neun ist für Mariechen keine frühe Stunde. Als Kind bei den Eltern auf dem Lande hatte sie viel früher auf den Deinen sein müssen. Darum kam Mariechen nie zu spät. Aber eines Tages riß Mariechens Schnürsenkel, und sie war lange ratlos, denn der Knoten wollte nicht durch das Schnürloch gehen. Schließlich nähte sie die beiden Enden aneinander und ging. Da erschien sie erst an der Straßenecke, als die Ladenfräulein» schon beim Abstäuben der Meerschaumspitzen und der papageifarbenen Vändor und kunstseidenen Krawatten waren. Mariechen Kublich schluchzte auf, denn es war sehr spät. Sie stieß mit dem Fuß gegen etwas Hartes und fiel. Do wurde sie ganz still: sie hatte sich einen Vorderzahn ausgeschlagen, der lag nun vor ihr auf dem Pflaster im Schmutz. Sie nahm ihn auf und steckte ihn in die Tasche, denn sie hatte gehört, daß ein ausgefallener Zahn Glück bringen sollt«, besonders weml er in Straßenschmutz gefallen war.
Kaffanöra-Rufe eines blinöen Sängers.
Slegermald:»Ich warne die Neichsreglerung. ihre bisherige Wirtschaftspolitik, die ich durchaus billige, fördere und liebe, fortzufehen, denn sie führt uns mit tödlicher Ge- wihheit dem Ruin entgegen".
Und Mariechen besaß ein kleines Kästchen aus blauem Samt,- ihre Mutter hotte es ihr gegeben. Innen war es mit gelber Seide gefüttert und in der gelben Seide war eine kreisrunde Vertiefung in der Größe eines Fingerringe». In da» blau « Kästchen legte Mariechen den ausgeschlagenen Zahn und stellte es auf den Herd zwischen die BUder der Matrosen, und— der Zahn brachte ihr Glück. — Die Papierläden öffnen ihre Fenster gleich nach Milchmann und Bäckerr. Am nächsten Morgen ist Mariechen schon mit den Schul- lindern unterwegs. Sie hat heute Zelt, sich noch die Auslagen an- zusehen. Sie steht vor dem Papierladen und bewundert die Ansichts- Postkarten: Dackel mit Glasaugen und wippenden Schwänzen, Madchen mit blonden Wuschelköpfen und schlangenhautartig an- liegenden Perlkleidern und Serienpostkarten, auf denen ganze Liebes- romane filmartig von oben nach unten verlausen. Martechen be- schließt, letzt jeden Tag früher aus dem Hause zu gehen, damit sie Zelt hat. sich vor der Arbeit etwas anzusehen..Auf dem grauen Asphalt könnte man Heu trocknen." denkt Mariechen, al» sie sich zum Gehen wendet. Etwas Glänzendes blitzt vor ihr auf; sie bückt sich: sie findet einen blankgeputzten Groschen und das war ihr Glück. Am Nachmittag holt Mariechen Fadennudeln. Den neuen Groschen hat sie extra in der Schürzentasche, denn mit den anderen, die sie mühselig an der Nähmaschine ertritt, hat dieser Groschen nichts zu tun. Mariechen läßt ihre Augen über die feinen Dinge wandern, die auf dem Ladentisch aufgebaut sind. An ihrem linken Zeigefinger hat sie eine Warze, sie deutet damit auf ein Glas grüner Zuckcrdrops und legt den blanken Groschen auf den Tisch. _(Schluß folgt.)
Vulkane in Veutsihlanö. Es ist im allgemeinen wenig bekannt, daß wir in Deutschland ein typisches Dulkangebiet besitzen, in dem man Vulkankrater, er- starrte Lavaströme, Vulkanbomben usw. sehr schön studieren kann. Natürlich sind die Vulkane erloschen, aber sie zeigten noch ver- heerende Ausbrüche, als in Deutschland schon Menschen lebten. Von der großartigen Vulkantätigkeit zur Zeit des Devons, des Rot- liegenden und des Tertiärs hat man meist schon in der Schule einiges gehört: von diesen uralten Vulkanen ist aber heute nicht mehr viel zu sehen. Daß aber in der Vordereifel und in der Nähe des Laacher Sees der Vulkanismus erst vor verhältnismäßig kurzer Zeit erloschen ist und noch heute in zahlreichen Kohlensäurequellen nachwirkt, das ist
den meisten nicht bekannt. Diese Vulkane der Eifel sind noch kaum in ihrer äußeren Gestalt verändert. Man sieyt die gewaltigen Explosionstrichter der Kraterberge, die heute meist mit Wasser angefüllt sind und ganz beträchtliche Tiefen erreichen können— die Angaben, die man an Ort und Stelle über die Tiefe dieser söge- nannten.Maare" erhält, sind allerdings meist übertrieben: denn am tiefsten ist das Pulocrmaar mit 74 Meter. An vielen Vulkanen lassen sich, die erstarrten Lavaströme gut erkennen: so kann man z. B. vom Bausenberg einen 4 Kilometer langen Lavastrom bis nach Gönners- darf verfolgen. Alle Stufen vulkanischer Tätigkeit lassen sich im Eifelgebiet erkennen. Wir sehen einfache Cxplosionstrichter, die oft mit Wasser gefüllt sind oder nachträglich in fruchtbares Wiesenland verwandelt wurden, wie es z. B. im großen Wehrer Kessel in der Nähe des Klosters Maria Laach der Fall ist. Oder wir stoßen auf die Spuren stärkerer Vulkantätigkeiten, die sich im Ausschleudern gewaltiger Massen von Steinmaterial, Schlacken und Aschen äußer- ten, so daß große Aufschüttungskegel, wie z. B. der Mosenberg, ent- standen. Nicht selten findet man in lockerem Material eingebettete große vulkanische.Bomben", Gesteinsblöcke, die mehrere Kubik- meter Inhalt haben können: und Bimsstein aus dem Vulkan des Laacher Sees bedeckt das ganze Neuwieder Becken. Der merk- würdige Tuffstein im Nette- und Brohltal ist ebenfalls«ine Bildung, die auf die Vulkantätigkeit des Laacher Sees zurückzuführen ist— der ja nichts weiter als einen, mit Wasser erfüllten Ricsentrater dar- stellt. Diese Tufffteine sind eine Ablagerung aus niedergegangenen Glutwolken oder aus einem Schlammstrom. Da man in der Eifel alle die verschiedenen vulkansschen Er- scheinungen nebeneinander studieren kann, ist es durchaus verständ- lich, daß dieses Gebiet von jeher eine außerordentlich wichtige Rolle für die Erforschung des Vulkanismus gespielt hat. Mit Recht sagte daher einmal ein berühmter deutscher Geolog, daß man ohne Kennwis der Eifel den Vulkanismus anderer Länder überhaupt nicht vollständig begreifen könnte.
Eine wichtige Wäfcheftage. Häufig hört man aus Hausfrauenkreisen, besonders in Berlin , Klagen über ein unbefriedigende» Waschresultat. Trotz Verwendung bester Waschmittel und trotz aller ausgewandten Sorgsalt wird das Ergebnis des öfteren durch eine unangenehme Anfleckung einzelner Stücke beeinträchtigt, ohne daß die Ursache dafür sich ohne weiteres erkennen läßt. Es handelt sich um die Erscheinung mattgelber oder weißer Flecke, die am deutlichsten im durchfallenden Licht wahrzunehmen sind und die schönste Wäsche unansehnlich machen können. Beim Waschen selbst hat die Hausfrau vielleicht schon öfter feststellen müssen, daß das von ihr gebrauchte Waschmittel nicht so recht schäumen will, ohne eine Erklärung dafür zu finden. Die Erklärung aber ist ein- fach. Da» hiesige Leitungswasser hat einen verhältnismäßig hohen Kalkgehalt. Der Kalt nun geht mit einem Teil der Seife oder des feifenhaltigen Waschmittels eine Verbindung zu sogenannter Kalk- seife ein, die nicht nur für den Waschprozeß als reinigendes Element ausscheidet, sondern häufig sogar die oben beschriebenen Befleckungen bewirkt. Es leuchtet ein, daß die Verwendung stark kalkhaltigen Wassers, vom wirtschaftlichen Standpunkt betrachtet, unratsam ist. Je Höher der Gehalt an Kalksalzen, um so mehr Fettgehalt des Waschmittels wird gebunden und um so weniger gut schäumt die Lauge. Man mühte, um eine gut wirksame Lauge zu erhalten, in diesem Falle entsprechend mehr vom Waschmittel gebrauchen, was natürlich— besonders wenn es sich um die»große Wäsche" handelt — eine erhebliche Mehrausgabe bedeutet. Wie begegnet man nun diesem Uebelstond? Es gibt ein ver- hältnismähig einfache» Mittel, hartes, das ist kalkhaltiges Wasser, weich zu machen. Man gibt zu diesem Zweck dem Wasser eine ge- wisse Menge Bleichsoda bei, wie man sie ja auch zum Einweichen der Wäsche gebraucht. Der übermäßige Kalkgehalt des Wassers wird hierdurch niedergeschlagen und das Wasser zum Waschen gut brauch- bar. Die Klag« über mangelhaftes Schaumoermögen der Lauge hört auf und das Waschergebnis wird einwandfrei. Will man Wäschestücke, die Kaltflecke aufweisen, wieder in- standsetzen, so legt man das verunzierte Stück in schmacksaures Wasser, das ist Wasser, das im Liter etwa 1— 2 Eßlöfsel Küchenessig enthält und erwärmt es langsam auf 40— 50 Grad Celsius, dann löst sich der Kalk. Nach zehn Minuten nimmt man die Wäschestücke heraus, spült sie zwei- bis dreimal gut mit Wasser und kocht sie in ein- facher Bleichsodalösung auf. Nach nochmaligem Spülen sind die Flecke verschwunden.
Der japanische Sllnnes. Gewöhnlich, wenn man von reichen Personen spricht, wird Krösus aus dem Altertum als Vorbild be- zeichnet oder Carnegie, Rockefeller und Rothschild . Japan besitzt eine Familie, die alle diese bezüglich des Reichtums noch in den Schatten stellt. Baron Mitsui-Hachiroeman, Haupt der Familie Mitsui, ist glücklicher Besitzer von rund 20 Milliarden Ben oder 40 Milliarden Goldmark. Dieses Vermögen kam im 17. Jahrhundert zusammen. Ein Ahne mit Namen Hachirobe war ein genialer Mann, der seine Geschäfte auf moderne Weise zu machen verstand. Er begann mit allem Handel zu treiben, gestand seinen Angestellten einen Anteil am Gewinn zu, erfand ein System der doppelten Buchführung, be- diente sich des Schecks und war ein Meilter der Reklame. Wenn es regnete, ließ er an die an seinem Geschäft Vorübergehenden Papierschirme austeilen, auf denen in großen Buchstaben der Name feiner Firma prangte. Der Mann setzte auch ein Familienstatut fest, in dem vorgesehen ist, daß die Reichtümer nicht auseinander- gerissen werden. Dank dieser Bestimmung ist es der Familie Mitsui möglich, in Japan die Rolle eines Stinnes zu spielen. Sie besitzt so- wohl Plantagen wie Fabriken und Seeschiffahrtslinien und hat auf allen Gebieten der Industrie, des Handels und Verkehrs ihre mäch- tige Hand— bis sie eines Tag?« verkracht. Der.unpassend" gekleidete Theaterkrititer. Als Bernard Shaw seine ersten Versuche als Theaterkritiker in der Londoner.Saturday Review" machte, waren, wie die.Nouvelle Revue Frangaise" be- richtet, die Theaterdirektoren empört über den respektlosen Ton seiner Berichte, über das unpassende Kostüm, worin er zu den Vorstellungen erschien, und über sein Benehmen während der Ausführungen. So klagte einer der Direktoren:„Was ich absolut nicht zulassen kann, ist, daß er lacht, wo es nicht paßt. E» ist gräßlich, wenn ein be- liebter Dichter gerade etwas durch und durch Pathetisches und Ge- fühloolles sprechen läßt und man dann«inen großen, noch dazu grau gekleideten Kerl sich lang in seinem Fauteuil ausstrecken und in lautes Lachen ausplatzen sieht!"— Eines Abends erklärte ein Portier dem jungen Shaw, er könne zu den Fauteuils nicht in seinem unpassenden Anzug zugelassen werden. Sofort begann Shaw seinen Rock auszuziehen.„Nein, nein," sagte der Portier,„ich wollte sagen, daß Sie sich wie die anderen Leute kleiden müssen." Da ließ Shaw seinen Blick über die Reihen der tief dekolletierten Damen streifen und rief verzweifelt:„Nein, mein Hemd werde ich nicht ausziehen!" Sprach's und verließ das Haus. Gummimäntel des 17. Zahrhunderks. Das Verfahren. Gewebe durch Imprägnierung mit Gummi wasserdicht zu machen, ist keine Erfindung der Neuzeit. Nach den Forschungen von Feldhaus hat schon Juan de Torquemada im Jahre 1615 erzählt, daß die spanischen Eroberer in Mexiko ihre Mäntel mit dem Saft der Gummibäume wasserundurchlässig zu machen pflegten. Ausgebaut wurde die Er- sindung aber erst zweihundert Jahre später durch den in London lebenden deutschen Ackermann, der sich seine Erfindung, Stoff« für Mäntel u. dergl. mit Hilfe einer Gummilösung wasserdicht zu machen, — die sogenannten Waterproofs— im Jahre 1801 patentieren ließ.