Das Finanztomilee bringt als Hauptpuntte seines Arbeitsprogramms den finanziellen Wiederaufbau von Defter reich und Ungarn . Man tann nicht sagen, daß das Ergebnis für Defterreich ein sehr günstiges wäre. Die ungarischen Berhältnisse lassen sich etwas besser an.
Die humanitären Rommissionen des Bölkerbundes haben im Gegensatz zu den rein politischen durchweg praktische und unmittelbare Arbeit geleistet. Der Bericht gibt interessante Einzelheiten über die Arbeiten der Kommission zur Untersuchung der Kohlensucht, des Sumpffiebers, der Schlaffrankheit, der Tuberkulose und des Krebses.
In der Flüchtlingsfürsorge sind feine großen Fortschritte zu verzeichnen. Der Bericht des Dr. Nansen, der im Auftrage des Internationalen Arbeitsamtes die Möglichkeit der Schaffung einer Heimstätte für die vertriebenen Armenier nachprüfen sollte, lautet zwar optimistisch, aber ein endgültiger Entschluß ist auch hier noch nicht gefaßt worden, wozu einer feits die beschränkten Geldmittel, andererseits aber auch politische und juristische Bedenken verschiedener Art beigetragen haben.
Der Tätigkeitsbericht der Kommission für geistige 3u fammenarbeit verzeichnet u. a. Konventionsentwürfe über Schutz des Autors und des geistigen Eigentums, internationalen Austausch wissenschaftlicher Publikationen, gegenseitige Anerkennung wissenschaftlicher Diplome und ein Projett aur Schaffung einer internationalen Universität. Einen praktischen Beweis der internationalen Solidarität der Geistesarbeiter bedeutete die Wiederherstellung der Universitätsbibliothef von Tokio , die durch das Erdbeben zerstört wurde. Hier wurden von den verschiedensten Universitäten und Organisationen der Welt Bücher und wissenschaftliches Material jeder Art gespendet. Die Rockefeller- Stiftung gab für den Bau eines neuen Gebäudes 4 Millionen Dollar.
Der Schluß des Völkerbundsberichts gibt einen Ueberblick über die Zahl der im Völkerbunds- Sekretariat deponierten Verträge jeder Art. Zwischen dem 19. Mai 1920 und dem 19. Mai 1925 wurden dem Gefretariat 864 internationale Berträge und lebereinkommen zur Registrierung vorgelegt. Davon entfielen allein auf den Zeitraum vom 19. Mai 1924 bis 19. Mai 1925 257 Berträge. Deutschland war bei dieser lehten Ziffer mit 30 Berträgen vertreten, einer Zahl, die nur von England mit 38 übertroffen wurde.
Die Aufnahme der Note. Deutschnationale Verlegenheit.
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Daß die französische Antwortnote und vor allen Dingen e im Anschluß daran erfolgten Verabredungen über münd liche Verhandlungen das Problem der Befriedigung Europas durch Abschluß von Sicherheits- und Garantiever= trägen erheblich weiter gebracht haben, ist so offen kundig, daß das von feiner Seite mehr bestritten werden fann. Aus den Ausführungen über die Stellungnahme der deutschen Reichsregierung geht auch hervor, daß die Bereits willigkeit zum Eintritt in den Völkerbund im Berlauf der mit dem Notenwechsel zufammenhängenden Beratung gewachsen ist. Aus der Stresemannschen Eigenmächtigkeit" scheint sich organisch die Bereitwilligkeit der ganzen Reichsregierung zu entwickeln, dem ersten Schritt den zweiten und dritten folgen zu lassen. Bei dem Charakter der vorfichtig, abgewogenen französischen Note, die selbstverständlich in den Einzelheiten vieles offen läßt, ist natürlich auch der Beurteilung im einzelnen ein verhältnismäßig weiter Spielraum gelaffen. Die Bindung der deutschnationalen Presse an ihre Agitationsdemagogie bringt es aber mit sich, daß die Erörterungen darüber auf der rechten Seite immer nur unter dem Gesichtspunkt behandelt, merden: Bie sage ich es meinem Wähler?" Für die Deutschnationalen gibt es nur die eine Frage, wie sie vor den Massen ihrer Gläubigen die vollständige Berleugnung ihrer früheren Propaganda als Regierungspartei teils verschleiern, teils rechtfertigen sollen, soweit eine Verschleierung möglich ist. Da
Fahrt in die Berge.
Bon Knulp.
Endlich war der Augenblick erfüllt, auf den wir ein halbes Jahr gewartet hatten: der Sonderzug, der uns über München nach Berchtesgaden bringen sollte, setzte sich in Bewegung. Eine Welle von weißen Taschentüchern brandete zum Abschiebwinken den Zug entlang, und in den Augen der Zurückbleibenden war deutlich zu lesen, wie weh es ihnen tat, daß sie nicht mit fonnten.
Meine Freundin und ich wir hatten Glüd: unsere Reise gefährten waren durchweg Republikaner. Das hatte sich bald herausgestellt. Und bei allen war die Freude, nach Bayern zu kommen, ganz ungeheuer. Es sollte aber noch ein Weilchen dauern, ehe wir ins gelobte Land kamen. Der Weg ist weit und auch ein Sonderzug, der sich gestatten fann, alle Stationen, die am Wege liegen, dormernd zu durchfahren, muß vor roten Lichtern, die von unsicht baren Händen regiert werden, Halt machen. Und wenn er einmal Halt machte, gab es ein großes Gaudium. Man konnte sich die steifen Beine vertreten und mit Bergnügen den Strudel der Reisenden beobachten, die sich auf teiner Station die Gelegenheit entgehen laffen, schnell ein paar heiße Würstchen" und ein„ Glas Helles " zu vertilgen. Die beste Laune erzeugen aber jene, denen man auf hundert Schritt anfieht, daß sie in die Berge fahren. Das sind die Salontiroler. In ihrer blinkenden und nagelneuen Ausrüstung machen sie immer den Eindrud, als wenn sie eben aus einem großen Warenhaus kommen, das die Abteilung Bergsteigerausrüftungen" aufweist. Und wenn diese Leutchen an ihrem Bestimmungsort angelangt find, dann reicht es bis zum Café oder Kurkonzert und manchmal ge= langen sie auch per Autobus- bis zum Aussichtsturm, an dessen Fuß dann ein Photograph steht, der wunderschöne, auf Leinwand aufgemalte Berge hat, vor denen sich dann die ganze Familie ,, Minna darf auch auf die Platte" poftieren tann. Indessen: die gemalten und die wirklichen Berge sind noch sehr weit entfernt, und der Zug saust an den Leunawerfen vorüber, deren hohe Schlote wie drohende Riesen längs der Bahnlinie stehen. Hinter ihnen, durch Qualm und Dunst hindurch, glimmt rotes Feuer: die finkende Sonne. Der Abend naht, und stiller wird's auf Straß' und Pfad" könnte man finger, wenn man nicht im Sonderzug fäße. Das trübfelige Gaslicht der Deckenlampe wird verdunkelt und acht Republikaner, die mit erwartungsvollem Herzen nach München fahren, machen den Versuch zu schlafen. Nun, es bleibt beim Berjuch. Aber auch 15 Stunden vergehen schließlich, und ein kurzer Aufenthalt in der Wartehalle des Münchener Hauptbahnhofs belehrte uns darüber, daß im treubeutschen München die organisierte Fremdenausbeutung tadellos funktioniert.
Sieben
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Und dann mußten noch sieben Stunden vergehen. Stunden brauchte das Zügle, um die Berge hinaufzutrauchen. Die Berge, die immer größer wurden und sich schon hier und da jah in den Himmel haben. Die Berge mit den jaftigen grünen Wiesen und
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durch wird der Charakter der Aeußerungen der Rechtspreffe| Natur, es handelt sich um Bedenten, die auf dem Wege der von vornherein bestimmt. La uwarm und gewunden! Berhandlungen offenbar zerstreut werden tönnen. Schärfer Vorsichtig gehen die Oberdemagogen wie die Kaze um den in der Formulierung der deutschnationalen ,, Borbehalte" heißen Brei herum. ist nur die ,, Deutsche Tageszeitung". Der Scherliche Tag" windet sich im Einerseits- Andererseits- Stile. Die fran zösische Note ist nach ihm zwar in der Form verbindlich, in der Sache aber völlig unverbindlich:
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Die opportunistische Verseuchung macht sich selbst in der allzeit unentwegten Deutschen Zeitung" bemerkbar, die spaltenlang nicht etwa das jagt, was sie eigentlich fagen möchte; daß sie und ihre Freunde unter garteinen Um st än den in den Völkerbund gehen wollen, sondern die sich darauf beschränkt plump und täppisch den Nachweis zu führen, daß die andern schuld haben, wenn eine Verständigung nicht möglich ist! Die französische Note wird als„ Ablehnung der deutschen Vorschläge" bezeichnet. Herr von Sodenstern spricht von„ französischen Berdrehungstünsten". Wenn zum Schluß unter deutlichen Angriffen auf Stresemann von ,, I a u- warmen Kreisen" gesprochen wird, dann kann man die Empfindung nicht ganz unterdrücken, daß auch die Deutsche Zeitung" schon sehr lauwarm geworden ist und daß auch sie bereits von der heiteren„ revolutionären" Unbefümmertheit, die weder von Ideen noch von Kenntnissen noch von Einsichten beschwert war, schon erheblich eingebüßt hat. Es flingt nur noch wie ein magerer Selbsttrost, wenn Sodenstern am Ende versichert:
„ Gewiß, die Note fann optimistisch ausgelegt wer den. Sie gibt den Franzosen die Möglichkeit, dem deutschen Standpuntt entgegenzufommen, wenn sie wollen. Sie können aber ebenfagut zu ganz anderen Schlüssen gelangen, die den Pakt für uns unannehmbar machen. Die Note ist also für Frankreich vollständig unverbindlich. Keine der schwebenden Fragen ist aus der Welt geschafft. Wir stehen da, wo wir vor Monaten standen, ehe der Notenwechsel begann."
Zum Schluß fehlt aber doch nicht der Hinweis auf die Bereitwilligkeit zu weiteren Verhandlun= gen. Man kann beruhigt sein. Es ist den Deutschnationalen natürlich zwei Tage vor dem 29. August, an dem sie vor einem Jahre im Reichstag zum erstenmal bei der Annahme der Dawes- Gefeße einen tatastrophalen Zusammenbruch ihrer Demagogie erlebten, nicht ganz angenehm, ge wifferinaßen zum Jahrestag dieses Bankrotts ihrer Politik feststellen zu müssen, daß, weil sie dem A der Dames= Bei uns gewinnt die Hoffnung an Raum, daß es Gesetze zugestimmt haben, sie nun auch zum B der zum Abschluß eines Pattes à la Stefemann nicht tommt, einfach Sicherheitsverhandlungen ja sagen müssen. Alldeshalb nicht, weil die nationale Opposition Mittel und Wege finden mählich werden aber auch die dümmsten Wähler der Deutschwird, ihrer Ansicht Geltung zu verschaffen." nationalen merken, wohin der Kurs geht: daß die deutschnationale Regierung nichts Befferes weiß, als das zu Ende zu führen, was die Sozialdemokratie, was wirth und Rathenau begonnen haben!
Diese Mittel und Wege hat die nationale Opposition" immer gefunden, wenn es sich um ihre Geldjadinter essen handelte. Da funktioniert fie ausgezeichnet. Die in jahrzehntelanger Tradition im agrarischen Lager erworbene Uebung im Aufstellen unverschämter Forderungen fommt ihr dabei sehr zustatten. Die ,, nationalen Belange" haben aber sichtlich gelitten, seitdem Herr Schiele neben Luther sitt und Westarp aufrichtig und ehrlich" Berhandlungen mit Frankreich fucht und nicht einmal mehr von der famosen Schuldlügenaktion die Rede ist.
Es will wenig besagen, daß die übrige deutschnationale Preise, wie selbstverständlich zu erwarten, in der Form vorfichtig und zurückhaltend bleibt. Immerhin, der Lokalanzeiger" überschreibt seinen Bericht zwar mit dem Motto ,, Rein Fortschritt", er versichert aber doch:
,, Wir wollen hoffen, daß es den juristischen Sachverständigen in London gelingen wird zu flären, was auch in der heute veröffent. lichten Note Frankreichs noch dunkel geblieben ist. Wenn diese Berhandlungen es wahrscheinlich machen, daß die in Deutschlands Note handlungen es wahrscheinlich machen, daß die in Deutschlands Note vom 20. Juli erhobenen Einwendungen gegen die franzöfifche Note vom 16. Juni fich durchsehen, kann das ist unsere Ueberzeugung -die deutsche Regierung ihren am 9. Februar als Beweis ihres aufrichtigen Friedenswillens gemachten opferreichen Borschlag nicht als gescheitert betrachten."
lichen Situation durch die mit Recht beliebte Taktik des Die Deutschnationale Tagespoft" hilft sich in der peinganz kurze Inhaltsangabe der Note und teilt nur mit, daß eine Dummstellen s. Sie bringt auf ihrer dritten Seite eine Schluß! Auf die Weise erspart man sich die fo peinliche Einladung an die deutsche Regierung ergangen ist. Fertig, eigene Stellungnahme.
Die Kreuzzeitung" spricht von geringen Berständi gungsmöglichkeiten". Sie sagt:
„ Jedenfalls ist die Note in feiner Weise dazu angetan, die deut. schen Bedenten gegen einen Eintritt in den Bölkerbund auch nur im geringsten zu zerstreuen. Deutschland hält demgegenüber nach wie vor an dem Memorandum an den Völkerbund vom 12. Des zember 1924 mit allen damals ausgesprochenen Borbehalten und Boraussetzungen fest. Vor einem Eintritt Deutschlands in den Völkerbund ist eine Klärung der möglichen Berpflichtun gen, die sich aus dem Artikel 16 ergeben, unbedingt notgen, die sich aus dem Artikel 16 ergeben, unbedingt not wendig."
Die Bedenken find also nicht mehr prinzipieller
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Paris, 27. August .( WTB.) Der Minister für aus. wärtige Angelegenheiten Briand hat gestern abend die Preffevertreter empfangen und sich über die Note geäußert. Zunächst hat er mitgeteilt, daß die Berzögerung in der Ueberreichung der Note durch einige leichte formelle Abänderungen verursacht worden sei, die die Alliierten Frankreichs, und befonders Belgiens, erbeten hätten. Briand hob dann hervor, daß Frankreich in seiner Antwort bezüglich der drei Punkte, die es für wesentlich halte, nicht nachgebe, nämlich erftens Garantiepakt, zweitens Eintrift Deutschlands in den Bölkerbund ohne Ausnahmen und Borrechte und driffens unversehrtheit der Berträge. Nach Briand ist es so gut wie sicher, daß nach der Bölkerbundsversammlung teine konferenz der Allierten stattfinden werde. Das allzu lange Verfahren einer Konferenz würde wahrscheinlich durch Unterhaltungen zwischen den Außenministern der allierten Länder erfekt werden. Bei dieser Gelegenheit würde die Entscheidung der juristischen Sachverständigen fowle die Einwände, die Deutschland machen könnte, besprochen werden,
Sehr günstige Aufnahme in Frankreich.
Paris, 27. Auguft.( Eigener Drahtbericht.) Die franzöfifche Antwortnote in der Sicherheitsfrage wird von den meisten Pariser weist darauf hin, daß die Note mit besonderer Klarheit und in einem Morgenblättern ohne Kommentar veröffentlicht. Der„ Petit Parifien" Deutschland. Die Verzögerung in der Uebergabe der Note habe Geifte der Versöhnung abgefaßt sei. Das Wort gehöre jeht in Berlin einen schlechten Eindrud gemacht. Sie sei aber lediglich dadurch hervorgerufen worden, daß die belgische Regierung einige Terfänderungen vorgeschlagen habe. Ere Nouvelle fieht in der Note eine vollständige Klarlegung des französischen Standpunktes in der Sicherheitsfrage und eine formelle Einladung zu weiteren Verhandlungen. Das„ Deuvre" wirft die Frage auf, ob Deutschland bereits im September um feine Aufnahme in den Völkerbund nachsuchen werde. Das Blatt hält dies für faum möglich, würde diefe Tatsache aber sehr begrüßen. Jedenfalls würde Deutschland mit etwas gutem Willen dazu in der Lage sein, und es sei auch die Ansicht des Borsitzenden der Interalliierten Militärkontrollkommiffion General Walch. daß Deutsch land in furzer Zeit mit den Entwaffnungsbestimmungen des
den stolzen dunklen Fichten. Zur linken Hand leuchtete einmal der I derer großer Lebewesen, wie z. B. des Pferdes, ehemals in der Chiemsee auf, dann zur Rechten der Simmersee die Freude am Kommenden wuchs und wuchs. Wuchs und brach aus dem befreiten Herzen, als wir in Berchtesgaden den Bahnhof verließen und im Strom der Fremden wie angewurzelt standen und zum Waymann hinaufstarrten: weiße Wolfen zogen tastend um die dunklen Gipfel. Und dann ging es zum Quartier zum Seimlerhäusl", auf deffen Treppe die gute Frau Barbara Stau dinger( ein schöner Name ist das) stand und uns mit einem Grüß Gott!" begrüßte, dessen Herzlichkeit den Bann löfte, mit dem ein Reisender ein fremdes Haus betritt.
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Bweiundzwanzig Stunden sind's g'fahr'n? Jeffas Maria!" Bir nickten, waren müde und fanken überglücklich in die blaufarierten Betten.
Eine Universität für Negerinnen. Die Frauenbewegung macht nach dem Kriege auch vor den Angehörigen der schwarzen Rasse nicht halt. Schon seit längerer Zeit forderten die schwarzen Frauenrechtlerinnen eine Stätte, wo sie ihren Bildungshunger befriedigen fönnten. Auf den gewöhnlichen Collegs, die von den weißen Frauen besucht werden, ist natürlich in Amerita für die Negerin tein Blah, da ja dort ein Weißer nicht einmal in demselben Hause wohnen oder in derselben Straßenbahn fahren will, die ein Neger benutzt. Mit Hilfe einer Sammlung unter dem Protektorat Booker Washingtons ist nun eine Universität für schwarze Hörerinnen in Albuquerque errichtet worden, die ausschließlich für schwarze Frauen bestimmt ist. Die meisten Lehrer find allerdings Weiße, da noch nicht genügend Neger gefunden worden sind, um sämtliche Lehrstühle der Hochschule mit schwarzen Professoren zu besetzen. Es gab dabei auch große Mißhelligkeiten, denn es erklärten sich nicht viele bereit, an einer Universität für Negerinnen Vorträge zu halten. Die meisten beUniversität für Negerinnen Vorträge zu halten. Die meisten bedeutenderen weißen Lehrer wiesen das Anfinnen mit Entrüstung zurück, oder wollten nur dann einen Lehrstuhl übernehmen, wenn fein schwarzer Lehrer angenommen würde. Endlich war die Frage soweit gelöst, daß nun die Hochschule eröffnet werden fonnte. Es werden hier weibliche Aerzte und Rechtsberater ausgebildet; ferner und Wissenschaft. erhalten die Negerinnen Unterricht auf allen Gebieten der Kunst
Die Funde in der Wüste Gobi. Nach seiner Rückkehr aus der expedition des amerikanischen Naturhistorischen Museums leitet, gab Wüste Gobi, wo er seit Monaten die Arbeiten der Ausgrabungs Chapman Andrews einige Erklärungen über die bisherigen Funde. Chapman Andrews einige Erklärungen über die bisherigen Funde. Die tostbarsten Ergebnisse der Ausgrabungen sind danach vierzig Dinosauriereier, sechs Mammutschädel aus der Kreidezeit, der Fuß und der Teil des Beines eines Balachitheriums, der Schädel eines Cornphodons, Schädel und Stelett eines Dinosauriers und Spuren einer spätpaläolitischen Menschenfiedlung. Eine große Anzahl von Pfeilen, Speerspißen, Schabern und Feuerstellen wurden zutage gefördert. Außerdem grub die Expedition zwei prämongolische menschilche Skelette aus, die von Andrews als ein Beweis für seine Theorie angeführt werden, daß der Ursprung des Menschen: geschlechtes in der Wüste Gobi zu suchen fei. Darüber hinaus fol die Expedition den Beweis erbringen, daß auch die Borfahren an
unberührten Wildnis der Wüste Gobi umherstreiften. Alle paläontologischen Fährten weisen nach der Behauptung des Präfidenten des amerikanischen Naturhistorischen Museums, Prof. Henry Fairfield, Osborn, nach Zentralasien und besonders nach der Wüste Gobi, Gebiete, die 5 Millionen Jahre älter feien als alle anderen Festländer. Lindrews äußerte, daß er noch weitere interessante Funde gemacht habe, über die er aber feine näheren Angaben machen könne, bevor er nicht Prof. Osborn Bericht erstattet habe. Der Gelehrte wird nach Einkauf einiger Vorräte fofort wieder nach der Expedition zurückkehren, die voraussichtlich noch etwa drei Monate in der Wüste verbleiben wird, um die begonnenen Arbeiten fortzusetzen.
Wo das Gold hinfommt. Die Welterzeugung von Gold ist gewaltig und immer höher gestiegen. Vor 25 Jahren waren es nur etwa 400 Millionen Mark im Jahr; jezt sind es über zwei Milliarden Mark. Aber auch so gibt es noch zu wenig, wie ja die Die Ursache meisten unter uns schmerzlich feststellen können. davon ist, daß ungeheure Mengen Goldes jahraus, jahrein dem Berkehr entzogen, zu Schmucksachen verarbeitet, zum größten Teil aber aufbewahrt und sogar verloren werden. Wie eine englische Beitschrift berechnet, werden von den Juwelieren und Gold arbeitern in jedem Jahre faft 150 Tonnen Gold verarbeitet, von denen kaum ein paar Pfund wieder in Umlauf fommen. Riesige Goldmengen werden zum Vergolden anderer Metalle, für echte Goldfarben usw. verwendet. Die schlimmsten Goldverbraucher aber befinden sich in China und Indien. In Indien gilt es als ein frommes Wert, die Kuppeln berühmter Tempel wieder zu vergolden, und bei einer solchen frommen Tat werden oft Goldmengen im Werte von Hunderttausenden verbraucht. Vor furzem verwendete ein indischer Rajah 17 000 englische Goldstücke dazu, um in jeder Fensterscheibe seines Palastes in der Mitte ein Goldornament anbringen zu laffen. Zwischen 40 und 60 Millionen Mart verschwinden jährlich in China und etwa ebensoviel in Indien. All dieses Gold wird von den Eigentümern vergraben, und es fommt gar nicht felten vor, daß der Besizer solcher Schäße stirbt, ohne das Geheimnis feines Versteck's preisgegeben zu haben, so daß das Gold für immer verloren iſt.
Riesige Eishöhlen wurden in den Südtiroler Dolomiten entdeckt. Die Forscher drangen bisher sechs Kilometer in den Berg ein und entbedten awei Gisdome und einen unterirdischen See von 160 Meter Durchmesser, der in phosphoreszierendem Licht leuchtet. Die Höhle dürfte früher Menschen zum Aufenthalt gedient baben. worauf verschiedene Funde schließen lassen. Die Forschungen werden fortgesetzt.
Dänische Siedelungsarbeiten in Grönland. Der dänische Dampfer Gertrud Rast" hat am Lindenow- Fjord in Grönland eine Expedition gelandet, bie die Bedingungen für Siebelungen größeren Umfanges in Grönland zu untersuchen beabsichtigt. Man rechnet damit, daß bereits im nächsten Sommer mehrere neue Niederlassungen gegründet werden können. Dottoren der Schauspielkunst. In Mostau bat die Schauspielschule Meher holds ben Charakter einer Hochschule und das Recht erhalten, den wissenschaftlichen Doktorgrad ihren Schülern bei erfolgreicher Prüfung nach Berlassen der Schule zu erteilen. Das Studium ist auf drei Jahre be rechnet und erftredt fich auf alle Runstgebiete, die mit dem Schauspiel in Berührung lommen.