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Arbeitersportler vor die Front! Der 25. Oftober gibt Gelegenheit, die arbeiterfeindliche Mehrheit im Stadtparlament zu brechen. Ist das erreicht, dann wird es möglich sein, auch für die Arbeitersportler etwas zu schaffen, aber auch nur dann!

10 Uhr vormittags; in Schöneberg  , Schloßbrauerei, 10 Uhr vor­mittags; in Spandau  , Restaurant ,, Neue Welt", Teltower Straße 10, 10 Uhr vormittags; im Wedding  , Pharus- Säle, Müllerstraße 142, Beißensee. Sonntag, den 20. September: In Wilmers­10 Uhr vormittags. Sonntag, den 13. September: In dorf, Restaurant Viktoria- Garten, Wilhelmsaue, 10 Uhr vormittags.

Faure  ( Frankreich  ) begrüßt es als Hauptergebnis des Rongreffes, I ber bürgerlichen Sportverbände fließen und für die I mardstraße, 10 Uhr vormittags; in Mariendorf  , Chauffeestraße 305, daß er den Beweis geliefert habe, daß die Internationale Arbeitervereine nur Groschen oder nichts mehr vorhanden ist. miederhergestellt fei. Die Hoffnung und das Ziel des Kapitalismus im Weltkriege, die Arbeiterinternationale nie wieder aufleben zu lassen, seien endgültig zuschanden gemacht worden. Wirksam entgegnete er der Unterstellung, daß die Internationale sich durch Genf   beeinflussen lasse. Nein, sie sei es, die auf die anderen einwirkte. Er forderte schließlich die Genossen aller Länder auf, den Gruß des sozialistischen, friedlichen Frankreichs   heimzu­bringen. Mit dem begeisterten Gesang der Internationale schloß um 1 Uhr nachts die arbeits- und erfolgreiche Tagung des Ron­gresses.

Die Kapitals- Internationale. Rührseligkeiten gegen Proletarier- Solidarität. Die schwerindustrielle Telegraphen- Union" verbreitet eine an­gebliche Zuschrift aus Bantbeamtenkreisen", in der über das traurige Schicksal der abgebauten Bankangestellten geflagt und be­hauptet wird, daß alle verantwortungsbewußten Stellen" eifrig bemüht seien, die Notlage der obgebauten Bantangestellten zu mil­dern. Die abgebauten Bankangestellten haben von diesen Bemühun­gen bisher allerdings nichts bemerkt.

Dieses Klagelied ist die Einleitung zu einer Anrempelung des Allgemeinen Verbandes der Bankangestellten", dem vorgeworfen wird, zugunsten der streifenden Bantangestellten Frankreichs   Sammlungen veranstaltet zu haben. Derartige Sammlungen, so befundet die schwerindustrielle Nachrichtenagentur, zeugten von der internationalen Einstellung" des Allgemeinen Verbandes, dem seine französischen Genossen näher ständen als die notleidenden deutschen  . Bathetisch wird dann ausgerufen: Wer hat denn für die deutschen   Bankangestellten im Auslande ge­sammelt?"

Diese dummdreiste Frage eines Ignoranten ist leicht zu be. antworten: Während des Inflationsjahres 1923, als die Hoffnung deutscher Schwerindustrieller auf den Bankrot der Gewerkschaften besonders heftig war, wurden von den ausländischen Gewerkschaften den deutschen   freien Gewertschaften, also auch den freigewerkschaftlich organisierten Bantangestellten, sehr erhebliche Unterstügungen gewährt. Sie erreichten in einem Jahre den Betrag von rund 850 000 Goldmark. Und 1924, als die Nachwirkungen der Inflation noch immer zu spüren waren, sind weitere hunderttausende Goldmark von ausländischen Arbeitskameraden den deutschen   Gewerkschaftskaffen zugeflossen. Dieser Fall internationaler Solidarität gegenüber den deutschen   Arbeitern und Angestellten ist nicht vereinzelt. Wir er­innern nur an die Unterbringung und Verpflegung deut­scher Kinder im Auslande, die vornehmlich von den aus­ländischen Gewertschaften gefördert wurde. Wenn jetzt die deutschen   Bankangestellten ihren französischen Kollegen zu Hilfe kommen, so befunden sie damit nur, daß sie die Solidaritätsbezeu. gungen ihrer ausländischen Kameraden nicht vergessen haben. Und es ist wertvoll, festzustellen, daß die deutschnationalen Bank­angestellten und die schwerindustrielle Telegraphen- Union" tief unglücklich darüber sind, wenn dem französischen  Banttapital Abbruch geschieht durch Unterstützung der um Aufbefferung ihrer Lebenslage fämpfenden Banfangestellten! Die Internationale des Rapitals zeigt ihre enge Verbundenheit auch

heute wieder!

Oppositioneller Wahlfieg in Rumänien  . Bukarest  , 27. Auguft.( TU.) Die Wahlen zur Landwirtschafts­fammer, die auf den Ausgang der bevorstehenden Parlaments. wahlen Schlüsse zulassen, haben mit der völligen Niederlage der liberalen Partei geendet. Die vereinigte Oppofition hat bisher 35 Size, die liberale 25, die Averescuaner 4 Size erhalten.

Auflösung eines Stadfsowjets. Der ganze Sowjet der Stadt Samartand ist auf Anordnung des Gebiets- Erefutiptomitees ,, wegen völligen Mangels an Aktivität und weil er sich in feiner Weise arbeitsfähig erwiesen habe" aufgelöst worden.

Objektivität."

Die Aufnahme des Arbeitersportfartells in den Hauptausschuß für Leibesübungen abgelehnt!

Die letzte Sigung des Hauptausschusses für Leibesübungen und Jugendpflege" bot des Interessanten übergenug. Außerordentlich reizvoll ist es, zu beobachten, wie sich alle Herren des bürgerlichen Lagers um die Lösung der immer wieder auftauchenden Frage der Anerkennung von Vereinen, die Todfeinde der Republik   sind, her­umbrücken wollen. Die Anerkennung als jugendpflegetreibender Berein bringt bekanntlich allerlei Vorteile, wie Fahrpreisermäßi­gung bei Wanderungen, geldliche Unterstützung, Gewährung von Heimräumen, Spielplägen usw. Als geradezu unerhört muß es empfunden werden, daß Vereine, aus denen die Rathenau  - und Erzberger  - Mörder stammen, als Jugendpflegevereine anerkannt werden, also staatliche und kommunale Förderung erfahren. Es ist an der Zeit, daß das Bolkswohlfahrtsministerium" endlich ein­mal flare Richtlinien schafft.

tivität.

Verteuerung der Briketts.

Selffame Rechtfertigung der Intereffenten.

Ob die Arbeitsgemeinschaft des Berliner   Bri fetthandels den richtigen Zeitpunkt für die Erhöhung der Brikettpreise, über die wir im gestrigen Abendblatt   berichtet haben, angesichts der Preisverbilligungsaktion der Regierung gewählt hat, darüber fann man verschiedener Ansicht sein. Der Leiter der Pressebesprechung, über die wir ebenfalls berichteten, umgesetzt werden, und daß an diesem Umsatz zirka 250 Plaz führte aus, daß in Berlin   40 Millionen Zentner pro Jahr händler und 3000 bis 4000 Kleinhändler beteiligt sind. Es war das Bestreben aller am Kohlenhandel interessierten Kreise, die Preise für diejenigen Abnehmer, die wirtschaftlich am schwächsten gestellt find, nur so wenig wie möglich steigen zu lassen und zu diesem 3wed wurde die Preisspanne zwischen Lager und der Lieferung frei Haus vergrößert. Obwohl die Untoften sich seit der Stabili fierung von 49 Pf. auf 57 Pf. stellen, hat die Arbeitsgemeinschaft natürlich am höchsten bei der Abnahme fleiner Men von einer Preiserhöhung bisher Abstand genommen. Sie sind gen. Berbilligungen find trotz erhöhter Untoften ebenfalls ein­getreten, nämlich bei dem Bezug von Industriefohlen und bei dem Bezug von Kohlen für Bäckereien, so daß also die Bäckereien die Berteuerung der Kohle nicht als Vorwand für Brotpreiserhöhungen nehmen können. Gegenüber Einwänden, daß eine Berringerung des Verteilungsapparats eintreten müsse, wurde von den Rednern der Versammlung darauf hingewiesen, daß diese Berringerung nicht von heute auf morgen geschehen könne, und ebensowenig sei es angängig, durch eine Durchschnittsberechnung der Untoften den flei­fommen zu lassen. So wünschenswert dies sei, so sei es doch tech­nen Verbrauchern auf Kosten der großen Verbraucher Vorteile zu nisch unmöglich.

Uns will es scheinen, als ob die ganze Kohlenpreisfrage nicht etwa vom Handel oder von dem Verhältnis von Angebot und Nach­frage bestimmt wird, sondern einzig und allein durch die Dif­tatur übermächtiger Syndikate, die in der Lage sind, dem Kohlenmarkt die Preise aufzuzwingen, die sie für richtig halten. zu rechtfertigen, nicht verlegen sind, darüber brauchen wir an dieser Stelle fein Wort zu verlieren.

Daß fie um Gründe, diese Preispolitik der Deffentlichkeit gegenüber

Zur Raubmordsache Jakobi.

Bolt und Zeit", unsere illustrierte Wochenschrift, liegt der heutigen Postauflage bei.

Der Verband der Reichsfurzschriftler" eröffnet in der Zeit vomt 31. August bis 4. September Lehrgänge in Einheitsturzschrift für Anfänger, Fortges schrittene und in der Redeſchrift. Der Unterricht findet in 26 Schulen statt. Nähere Auskunft erteilt die Geschäftsstelle des Verbandes, W. 57, Manstein­straße 12.

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Liebes- und Ehetragödien.

In Frankfurt   a. M. gab in den Abendstunden ein junger Kauf­mann Schüsse auf seine frühere Braut, deren jeßigen Bräutigam und dann auf sich selbst ab. Das Mädchen war sofort tot, der Täter starb nach furzer Zeit, der Bräutigam ist schwer verlegt. In Uthleben   bei Nordhausen   erschoß der Landwirt Walter Aurin, der mit seinen Schwiegereltern und seiner Frau jeit längerer Zeit in 3wistigkeiten lebt, nach furzem Wort­wechsel seinen Schwiegervater, den Landwirt Hermann Junge. Mit Bauchverlegung bei. Der Mörder tötete sich darauf durch einem zweiten Schuß brachte der Täter seiner Frau eine schwere einen Schuß in die Schläfe. Aus Messina   wird gemeldet, daß ein Mann, als er vom Arzt erfuhr, daß seine Frau nur noch wenige Stunden zu leben hätte am Krantenbett seiner Frau vom Schlage getroffen tot zu Boden fiel. Seine Frau ist einige Minuten später, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben, verschieden.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

2. Areis, Tiergarten. Morgen, Sonnabend, abends 8 Uhr, erweiterte Kreis­vorftandsfigung bei Krüger, Putligstraße 10. Die Ge chäftsleitung trifft sich bereits um 7 Uhr daselbst.

Vorträge. Vereine und Versammlungen.

Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold". Geschäftsstefie: Berlin   G. 14. Gebaftianftr. 37/38. Sof 2 Tr. Kameradschaft Bohnsdorf. Sonntag früh 830 Uhr Treffen der Kame­raden am Bahnhof Grünau   zur Fahrt nach Fürstenwalde.

Geschäftliche Mitteilungen.

Unferer heutigen Poftauflage liegt ein Glückskalender der Lotterie Cinnahme Silbermann bei, worauf wir unsere Leser besonders hinweisen. Lotteriegewinne

Gewerkschaftsbewegung

Zum Konflikt bei der Reichsbahn.

Das aufgeflogene Schiedsgericht.

In Ermittlungen in der Naubmordiace Jakobi, die, wie bereits mitgeteilt, durch daktyloskopische Feststellungen nach 8 Jahren find bekanntlich nunmehr von der Einkommensteuer befreit. wieder aufgerollt wurde haben sich inzwischen neue, der Aufklärung dienende Momente nicht ergeben. Der festgenommene der Tat verdächtige Kurt Danielowski wurde noch einmal eingehend über feinen Lebenslauf vernommen. Für die weiteren Ermittlungen ist vorgefekte, die mit Danielowifi in Berührung gekommen es von unbedingter Wichtigkeit, daß sich alle Kameraden und Bazarett in Mons  , das besonders alle die Verwundeten aufnahm, sind, bei der Kriminalpolizei melden. Danielomiti tam in das die aus den Schlachten um Arras   tamen. Von Mons   aus bekam er die Order, sich bei seinem Ersazbataillon 175 in Graudenz  zu melden. Der Kompagnieführer dieser Truppe im Jabre 1917 ist Danielowiki dem Namen nach nicht mehr bekannt. Auf dem Wege nach Graudenz   nahm er Aufenthalt in Berlin  . Auf die Einzelheiten will er sich nicht genau besinnen können. Wieder ins Feld geschickt desertierte Danilowsti von Montmedy   aus und fuhr au seinen in Danzig   wohnenden Eltern. Während der Zeit der Zwangswirtschaft für Lebensmittel betrieb er einen schwungbaften Handel mit Butter. Sein Geschäft führte ibn öfters nach Berlin  . Rohmals werden alle Personen, besonders diejenigen, die bei dem gemacht haben, ersucht, sich schriftlich oder persönlich bei Kriminal­Erfazbataillon des Regiments 175 die Bekanntschaft Danielowstis nspektor Gennat im Zimmer 105 im Polizeipräsidium zu melden.

Nackttänze in Berlin   SW. und SO. Nachdem durch die durchgreifenden Maßnahmen der Kriminal­polizei die Nadttanzunternehmungen im Westen der Stadt fast ganz lahmgelegt worden sind, haben die Ver­anstalter sich anscheinend nach dem Südwesten und Südosten gewandt, um hier ihren Gästen die höchst fragwürdigen Genüsse" zu bieten. Nach langwierigen Beobachtungen gelang es jetzt dem Sonder dezernat, zwei solcher Unternehmungen auszuheben.

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Man hatte festgestellt, daß in der Gegend der Friedrich. und Jägerstraße zahlreiche Schlepper nach Schluß der Lokale sich umhertrieben und den Leuten Angebote auf weitere Vergnügungen" machten. Man führte sie dann nach einer Woh= nung am Waterloo Ufer, wo die Wohnungsinhaber, Water, Mutter und Sohn, die Rollen der Horchposten übernommen hatten, um ihren Gästen unliebsame Ueberraschungen und Zusammenstöte zu ersparen. Als die Beamten bier eindrangen, waren die Gäste noch die aufgestellte Tafel mit den vielen Flaschen und Gläsern. durch einen zweiten Ausgang bereits geflüchtet. Man fand nur Abwechselnd mit der Wohnung am Waterloo- Ilfer diente eine andere in der Neuenburger Straße zu derartigen Veranstaltungen. Hier erwischte Kommissar Lüdde mit seinen Beamten 19 Personen und zwei Nachttänzerinnen, von denen die eine in ihren Streifen unter dem vielversprechenden Namen Knochen- Ely" bekannt ist. Alle mußten den Weg zur Wache antreten, wo ihre Berfonalien fest­gestellt wurden. Alle Mitteilungen aus dem Publikum, die dazu dienen können, dieſem verbotenen nächtlichen Treiben ein Ende zu machen, nimmt Kriminalfommissar Lüdde im Polizeidienstgebäude in der Magazinstraße entgegen.

Speisenkarte mit Gesinnung. Selbstverständlich, daß man auf einer Speisentarte Reflame treibt und daß das Restaurant, das zu dieser Speisentarte gehört, als das beste, billigste und angenehmste hingestellt wird. Warum sollen auch nicht auf der Vorderseite der Speisenkarte Bilder des Restau­rants untergebracht sein, fein Mensch nimmt daran Anstoß. Doch das Pschorr Haus geht noch weiter und zeigt neben Ansichten seines Restaurants, auch gleichzeitig die Gesinnung, die man dort pflegt. Jede der hübschen Zeichnungen von den Pschorr- Häusern auf dem Potsdamer Plaz, in der Tauenhien- und in der Friedrichstraße ist von einem dezenten schwarz- weiß roten Rand umgeben, eine zarte Andeutung, die auch der Begriffsstutzigste begreift. Es wäre aber auch sonderbar, wenn das Münchener   Bichorrbier plötzlich wäre aber auch sonderbar, wenn das Münchener   Pschorrbier plötzlich

Bur legten Sitzung des Ausschusses lagen zwei Aufnahmegesuche Dor. Ein Antrag des Jungdeutschen Ordens" und des Arbeitersport- und Kulturfartells Berlin". Sal bungsvoll wurde ganz besonders von Stadtschulrat Anders­Steglitz für die Aufnahme des Jungdo" plädiert, dieser Grüppchen­organisation randalierender, unreifer Burschen. Man müsse strengste Objektivität wahren und das sei er als Stadtschulrat gewöhnt, so Herr Anders, der Kommunalbeamte. Die politische Seite ginge dem Hauptausschuß nichts an, der Jungdo" treibe Jugendpflege und müsse anerkannt werden. Man dürfe die Jugend nicht Dor den Kopf stoßen, sondern müsse fie erziehen.(!) Kurzum, Herr Stadtschulrat Anders floß über Dor Objet. Bon der Objektivität war jedoch bei der Behand. lung des Antrages des Arbeitersport- und Kulturfartells" nichts mehr zu spüren. Wegen innerer Auseinandersehungen in den Arbeitersportorganisationen( Naturfreunde), die nun in Wirklichkeit den Hauptausschuß nichts angehen, erhob Herr Anders aus Steglitchwarz- rot- gold fließen würde. Einspruch gegen die Aufnahme. Dieser großen Spizen­organisation der Berliner   Arbeiterschaft mit ihren Behntausenden von Mitglieder. Sagungsgemäß ist damit die Aufnahme abgelehnt, das Arbeitersportkartell muß sich nunmehr an die Hauptversammlung wenden. Der Vorsitzende Prof. Heinrich, der sich ebenfalls für den Jungdo" eingesetzt hatte, wandte sich bezeichnenderweise nicht gegen den Einspruch! Bielsagend! So wird es gemacht mit voller Objektivität! Warme Worte für staatsfeindliche, militärisch organisierte Horden, Ablehnung der Organisationen der Arbeiterschaft, die Vorbildliches auf dem Gebiete der Jugendpflege und Leibensübungen leisten. Es ist Zeit, daß mehr frische Luft in den Hauptausschuß und in die Berliner   Jugendämter zieht. Hohe Zeit ist es aber auch, daß die Arbeiterspartorganisationen ven den städtischen Behörden mehr unterstützt werden, daß nicht mehr Tausende von Mart lediglich in die kassen

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Proteste der Kleingärtner.

Der Reichsverband der Kleingartenvereine Deutschlands  , Provinzialverband Groß- Berlin, e. V., veranstaltet folgende Protestversammlungen mit dem Thema Was hat der Magistrat von Groß- Berlin zur Errichtung von Gartenheimstätten gebiete bis zum heutigen Tage getan?" Am Sonntag, den 30. August: In Pankow  , Gesellschaftshaus, Berliner Straße 102, 10 Uhr vormittags; in Prenzlauer Berg   auf der Spielwiese im Friedrichshain  , 9 Uhr vormittags; in Lichtenberg  , Bubes Festjälen, Brinzenallee 30, 9 Uhr vormittags; in Reinickendorf  - Oft auf dem Maienplay, 10 Uhr vormittags; in Oberschöneweide  , Restaurant Blumengarten, 10 Uhr vormittags; in Charlottenburg  , Spanbauer Bod, 11 Uhr vormittags. Am Sonntag, den 6. Septem­ber: In Neukölln- Brig auf dem Turnplaz der Freien Turnerschaft in Briz, 12 Uhr mittags; in Adlershof  , Restaurant Wellstein, Bis­

Wie wir in unserer heutigen Morgenausgabe bereits mitgeteilt haben, ist das vom Reichsarbeitsminister eingesetzte Schiedsgericht ließen. Ueber die Gründe ihrer Haltung heißt es in einem Brief gesprengt worden, weil die Arbeitervertreter die Sigung ver­

an den Reichsarbeitsminister:

,, Nachdem die Schlichtungskammer gemeinsam getagt hatte, fand eine Besprechung mit den Beisitzern der Arbeitnehmer und dar­auf eine solche mit den Beisitzern der Arbeitgeber statt. Im Anschluß hieran hat der Herr Vorsigende seinen Standpunkt in bezug auf den bis dahin verhandelten Gegenstand niedergeschrieben und dann die Besprechung mit den Beisigern des Arbeitgebers fortgesetzt. Ohne daß die Kammer als solche zusammentrat, wurde vom Vor sigenden und den bei ihm anwesenden Arbeit. geberbeisigern beschlossen, die Verhandlungen mit den Beisitzern der Arbeitnehmer und zugleich den beiderseitigen Partei­vertretern wieder aufzunehmen, um die übrigen Streitpunkte zu verhandeln. Für die Beisiger der Arbeitnehmer entstand Verdacht, daß die Beisitzer der Arbeitgeber von der Ansicht des Herrn Bor fitzenden in bezug auf den bis dahin verhandelten Punkt allgemeine Lohnerhöhung" schon unterrichtet waren, während die Beisiger der Arbeitnehmer sich darüber im Untlaren befanden. Dieser Umstand und die Ablehnung der von den Arbeitnehmerbeifizern gestellten Anträge auf Bertagung bzw. Unterbrechung der Sigung führten zu Differenzen, die sich in der Kammer, ohne daß der Bor­sigende die objektive Leitung in der Hand behielt, so zuspizten, daß die unterzeichneten Beisiger die Sigung unter Brotest verließen.

Es muß schon gesagt werden, daß der vom Reichsarbeitsminister bestellte Unparteiische nach dieser Darstellung es offenbar nicht für notwendig gehalten hat, gegenüber den Vertretern der Arbeiterschaft auch nur die oberflächlichsten Formen der Unparteilichkeit zu beob­achten. Es ist sicher, daß der Unparteiische den Auftrag vom Reichs­zulehnen. Vielleicht war dieser Oberbürgermeister a. D. nicht arbeitsminister erhielt, jede allgemeine Lohnerhöhung rundweg a b= Schau im Bilde und hieit es daher für notwendig, sich bei den Unter­nehmervertretern die nötigen Aufklärungen zu holen. Daß unter diesen Umständen ein weiteres Verbleiben der Arbeitervertreter zwecklos war, liegt auf der Hand.

Was wird nun werden? Soweit wir unterrichtet sind, steht zu befürchten, daß es nunmehr zu Arbeitseinstellungen bei der Reichsbahn kommen wird und daß die Gefahr besteht, daß diese Arbeitseinstellungen sich verallgemeinern. Ob der Reichs­arbeitsminister noch einen Versuch machen wird, diese Gefahr zu bannen, indem er ernsthafte und ernstgemeinte Schlichtungsver. handlungen einleitet, zu denen sich die Arbeitervertreter bereit er­flären, dafür trägt er die Verantwortung.

Scharfer Konflikt im Bäckereigewerbe.

In einer gut besuchten Mitgliederversammlung am Donnerstag abend in den Germaniasälen nahmen die dem Nahrungs- und Genußmittelarbeiterverbande angeschlossenen Bäcker Stellung zu den Lohnverhältnissen im Bädergewerbe. Der 1. Bevollmächtigte der Ortsverwaltung Berlin Schumann führte in seinem Bericht folgendes aus:

infolge der fortschreitenden Teuerung nicht mehr ausfamen, bean­tragten die Organisationen Anfang Juli bei den Innungsmeistern und Brotfabriken Lohnverhandlungen. Da es in diesen Verhandlun gen zu feiner Einigung fam, wurde der Schlichtungsausschuß ange­rufen. Dieser fällte am 17. Auguft einen Schiedsspruch, der eine Erhöhung des Bäckerlohns um 4 Mart die Woche vorfah. Da die Bäckermeister diesen Spruch ablehnten, wurde die Verbindlichkeits­erklärung beantragt, vom Schlichter aber abgelehnt.

Da die Bäcker mit ihren im März vereinbarten Löhnen

Die Bädermeister wollten trotzdem ihr soziales" Empfinden be­funden und gewährten" ihren Gesellen eine wöchentliche Zulage von 2 Mart. Gleichzeitig verringerten sie aber die Ueber­stundenlöhne um 20 Pf. und den Sonntagslohn um 30 Pf. Die Ber­hältnisse in den Bäckereien erfordern, daß am Sonntag eine Stunde gearbeitet werden muß, um das Hefestück für den nächsten Tag zu machen. Dafür erhält der Geselle bisher einen Stundenlohn. Dieser ist nun von 1,60 Mart auf 1,30 Mart herabgesetzt worden. Wenn man bedenkt, daß einschließlich des Weges zur Arbeitsstelle ungefähr 3 Stunden dafür aufgewendet werden müssen, von einem freien