im Tabaigewerbe die allgemein erwartete Boreindeckung des Handels, die im Hinblick auf die bevorstehenden Steuererhöhungen erwartet wurde, ausgeblieben ist. Der Druck, auf dem Markte laftet, ist eben stärker als selbst ausgesprochene Momente der Preishauſſe. Eine andere Beobachtung: Die allgemeine Krise, besonders wenn sie mit einer ernsthaften Entfachung der Preiskonkurrenz beschleunigt und der Lösung näher gebracht werden soll, hatte ein starkes Interesse an Reklameartikeln erwarten lassen. Diese Erwartung hat sich nicht erfüllt. Die Geschäftslage war am ersten Tage recht mäßig. Es ist, als ob die Resignation selbst in der Kundenwerbung noch anhält. Wie aber soll ein Preisabbau sich durchsetzen, wenn nicht eine starte Reflame die Nachricht davon bis in den letzten Haushalt, bis in das letzte Interessenbureau bringt. Das Gesamtbild war also flau.
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Besonders trat hervor, daß das Textilgeschäft diesmal ganz günstig war. Vor allem sind es Modeartikel und Waren des Winter bedarfs, die gekauft werden. In Wollwaren sind ein bemerkens. wertes Zeichen der Kaufunfähigkeit breiter Boltsmassen- geringe Qualitäten bevorzugt. In der Baufach meffe macht sich die Beilegung des Lohn kampfes dahin bemerkbar, daß die Interessenten zur Erfüllung der Bauaufträge die zurückgestellten Aufträge vornehmen und ihre Be stände ergänzen. Daher auch hier ein lebhafteres Geschäft. Nicht überwältigend war das Geschäft in der Glas- und Porzellanindustrie und im feramischen Gewerbe. Auch Solinger Eisen- und Stahlwaren sind weniger verlangt. Die aus ländischen Räufer, die etwa im selben Umfange wie früher erschienen sind, klagen nach wie vor über hohe Preise. Es tam dennoch in einzelnen Branchen zu Abschlüssen, deren Um fang im Verhältnis zu unserer Exportnotwendigkeit nicht groß ist. Das Gesamtbild, soweit es sich also am ersten und zweiten Tage übersehen läßt, ist für Produktion und Arbeitsmarkt nicht gerade günstig. Auf eine große" Messe rechnet man nicht mehr.
Der Pariser Weltfriedenskongreß.
Eröffnungsreden Herriots und Löbes.
Paris , 31. August.( Eigener Drahtbericht.) Der 24. Internationale Friedenskongreß wird am 2. September in Paris eröffnet werden. Nicht nur die Friedensgesellschaften, die den Kampf gegen den Krieg als ihre Hauptaufgabe bezeichnen, sondern auch große politische Parteien und Vereinigungen aus allen Ländern der Welt werden auf diesem Kongreß vertreten sein. Bon den französischen Parteien haben die Radikalsozialisten, die Sozialisten und die republikanischen Sozialisten ihre Teilnahme zugesagt. Auch die einflußreiche Liga für Menschenrechte wird auf diesem Kongreß ihre Stimme für Völkerversöhnung und Völkerverbrüderung erheben. Das Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold und zahlreiche andere deutsche Verbände und Vereinigungen werden vertreten sein. Auch die Ankunft einer starten englischen Delegation ist angekündigt. Auf der feierlichen Eröffnungssige im großen Hörfaale der Sorbonne( Universität) wird neben Kammerpräsident Herriot auch Reichstagspräsident Genosse Löbe das Wort er. greifen, um dem Billen der beiden Völker zur Verständigung und Wiederverföhnung Ausdruck zu verleihen. Am Vorabend der Bölker bundstagung in Genf gewinnt dieser Kongreß eine besondere Bedeutung.
Arbeit für den Völkerbund.
Genf , 31. Auguft.( WTB.) Der deutschböhmische Abg. Dr. Me. dinger, der Vorsitzende der deutschen Gruppe der Tschechoslowa tischen Völkerbundsliga, hat bei dem Generalsekretär des Bölkerbundes Sir Erif Drummond einen Protest gegen die Zwangsverwaltung der Bäder von Marienbad eingereicht.
Die türkische Regierungsabordnung zur Berhandlung der Mosful frage vor dem Völkerbundsrat ist hier eingetroffen. Sie hat 10 Mitglieder. Man nimmt an, daß die Beratungen des Rates über die Moffulfrage sich auf den ganzen Monat September erstrecken werden.
Verregneter Sonntag.
Der Tag wird eröffnet mit prasselndem Regen. Freiluft enthusiasten stehen an den Fenstern und studieren den Hintmel. Nach einer halben Stunde hat der Regen seine Tätigkeit eingestellt, die Sonne fommt hervor. Ueberall blühen Hoffnungen auf, die Vorortzüge find überfüllt, trotzdem am Horizont schwere Wolfen drohen. Die Inhaber der Ausflüglerrestaurants verpacken ihre schlechte Stimmung und haben plötzlich„ Sonne im Herzen". Inzwischen hat der Himmel sich wieder grundlegend verändert, er sieht schwarz aus. Es beginnt zu regnen, leise und mit stiller Ausdauer, dann stärker, plötzlich läßt sich die Sonne auf einige Minuten sehen, darauf setzt ein Miniaturortan ein, männliche und weibliche Bubitöpfe flattern hilflos im Winde. Man bringt nun dem Wetter allgemeines Mißtrauen entgegen. Viele haben sich entschlossen, zu Hause zu bleiben und den Tag in einem Kino stimmungsvoll zu beenden. Vorsichtige Gemüter fehren bereits am frühen Nachmittag nach Berlin zurück. Die Wirte in den Vororten berechnen mit Schicksalsergebener Miene, wieviel Kuchen übrig bleiben werden, auch ihre Sonne im Herzen ist erloschen, dagegen blühen die Geschäfte in den Konditoreien der Stadt. Man sizt gelangweilt herum und weiß nicht viel mit seiner Existenz anzufangen. Denn eigentlich ist es doch noch Sommer, und man müßte draußen" sein. Die Stimmung ist müde, und das ganze Leben erscheint als öde Angelegenheit. Auf dem Asphalt haben sich Pfützen gebildet. Hin und wieder erscheint die Sonne, der Wind fann sich nicht beruhigen. Es ist talt geworden wie im Spätherbst. Man geht enttäuscht nach Hause mit der wenig erhebenden Einsicht, daß am nächsten Morgen eine neue Arbeitswoche beginnt. Sechs Tage wieder!
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bracht werden. Leichter verlegt sind über 20 Personen, angelegt wurden. Ueber die Ursache des Unglücks schwebt noch die denen an der Unfallstelle selbst von der Feuerwehr Notverbände Lintersuchung.
mit einem Schniti de Rasiermessers den 5 als durchschnitten.| beiter mußten in bedenklichem Zustande ins Krantenhaus geBeder Versuch, die Frau zu retten, war vergeblich, fie war bereits beiden nicht so friedlich gewesen, wie es Fernstehenden schien. Lange verblutet. Nach Aussagen des Kindes ist das Zusammenleben der behauptet, Frau Buhle aus Eifersucht getötet zu haben. Er wurde verhaftet, die Leiche der Frau beschlagnahmt und in das Schauhaus gebracht.
Sittlichkeitsattentat auf zwei Damen.
Der Helfer schwer verletzt.
Zwei Damen aus Lant wig fehrten in der Nacht zum Sonntag gegen 3 Uhr morgens von einem Vergnügen heim und passier ten dabei die Stegliger Straße an der Bahnüberführung. Plötzlich sprang ihnen ein Bursche entgegen, bedrohte sie mit einem Revolver und riß sie zu Boden.
Allem Anscheine nach war es weniger auf einen Raub abgesehen, als auf einen unfittlichen Angriff. Die Ueberfallenen setzten sich mit aller Kraft zur Wehr und schlugen blindlings auf den Unhold ein, während sie gleichzeitig laut um Hilfe schrien. Da ihnen der Bursche wuchtige Faustschläge versetzt hatte, wären sie dem Angriff schließlich doch unterlegen, wenn nicht auf die Hilferufe der Unter. offizier Frig mäßig von der 3. Kraftfahrabteilung zu ihrem Beistand herbeigeeilt wäre. Mägig stürzte sich auf den Burschen und geriet mit ihm in ein Handgemenge. Das Durcheinander der vier Personen und die Dunkelheit ließen es dem Unteroffizier nicht ratsam erscheinen, von seinem Seitengewehr Gebrauch zu machen. Go gelang es dem Unhold, zu entkommen. Mägig fegte ihm nach, mußte aber bald die Verfolgung aufgeben. Als er nun umwandte, um zu den ganz verstörten Damen zurückzugehen und ihnen seine weitere Hilfe anzubieten, erhielt er plöglich einen Schuß in den Rücken, der ihn sofort zu Boden warf. Ohne 3weifel hat der Verbrecher diesen Schuß aus seinem Bersted heraus abgefeuert. Die Damen alarmierten jetzt das Ueberfallkommando, das den schwer Verlegten in das Krankenhaus in Lantwiz brachte, wo er mit einem Rückensteckschuß darniederliegt. Das Absuchen des Geländes nach dem Verbrecher blieb erfolglos. Die überfallenen Damen tonnten von ihm nur folgende Beschreibung geben: Er ist etwa 30 Jahre alt, 1,75 Meter groß, hatte turzgeschnittenes Haar, breite Badentnochen und war bartlos. Der Stoff feines Anzuges war rauh. Wahrscheinlich trug er eine graue Hose, die unterhalb der Knie jest anlag. Auf dem Kopfe hatte er eine die unterhalb der Knie fest anlag. Auf dem Kopfe hatte er eine blaue Seglermüße mit einem Abzeichen. Der verlegte Unteroffizier Mäßig wurde in das Militärlazarett in Tempelhof übergeführt, wo man ihn im Laufe des heutigen Tages zu vernehmen gebenft. Alle mitteilungen zur Ergreifung des Unholdes nimmt Kriminalkommissar Hasenjäger im Polizeiamt Steglitz sowie alle Polizeireviere entgegen.
Seglerunglück auf dem Schwielowsee .
Zwei höhere Beamte ertrunken.
Auf dem Schwielowsee bei Potsdam ereignete sich am Sonntag vormittag während eines wollenbruchartigen Regens ein Infolge hohen Seeganges tenterte die Segeljolle Ichwerer Unfall. Infolge hohen Seeganges fenterte die Segeljolle Sho", wobei Ministerialrat Dr. Oskar Kroehling von der Reichsbahn in Berlin und Ministerialrat Wengler aus Karlsruhe ertranten. Frau Wengler fonnte gerettet werden. Ministerialrat Kroehling war Wohlfahrtsreferent bei der Deutschen Reichsbahngesellschaft, wo er die Unterstützungsfragen bearbeitete. Ministerial. rat Wengler war bis vor furzem bei der badischen Gesandtschaft in Berlin und seit einiger Zeit Direftor beim Badener Wert in Karlsruhe . Der Reichswasserschutz suchte bis zum Eintritt der Dunkelheit die nähere und weitere Umgebung der Unglücksstelle ab, jedoch ohne Erfolg. Heute früh bei Tagesanbruch wurde die Suche fortgesetzt. Die Bergung der Leichen wird dadurch verzögert werden, daß das Kentern fich inmitten des Stromes zutrug und die Berunglückten infolgedessen mitgeführt werden.
Protestkundgebung der Kleingärtner.
In Pantom, Reinidendorf Ost, im Friedrichs hain und am Spandauer Bock fanden gestern vormittag vier große Protest? undgebungen der Kleingärtner gegen die Politik des Berliner Magistrats in der Kleingartenfrage statt. Am stärksten besucht war die Versammlung im Spandauer Bock. Ein langer 3ug mit drei Musikkapellen, vielen Wagen und Radfahrern traf dort um 12 Uhr, trotz des ungünftigen Wetters, ein. Die Redner behandelten alle dasselbe Thema: Was hat der Berliner Magistrat zur Errichtung von Gartenheimstätten bis zum heutigen Tage getan?" Das Verhalten des Magistrats wurde scharfer Kritik unterworfen. Unter anderem des Magistrats wurde scharfer Kritit unterworfen. Unter anderem führte der Redner aus, daß die maßgeblichen Stellen bis jetzt den Wünschen der Kleingärtner in feiner Beziehung entgegengekommen wären. Man kam zu der Resolution: Der Magistrat müsse unter allen Umständen feste Bläge für Kleingärten schaffen, es ginge nicht weiter, daß die Kleingärtner dauernd in der Gefahr ich weben, vertrieben zu werden. die Kleingärtner bei der Neuwahl der Stadtverordneten nur denjenigen ihre Stimme geben, die tatsächlich in dieser Frage Wandel schaffen werden.
Vor allem dürften
7000 Sünger in Nauen . Das fleine Nauen hatte am Sonntag seinen großen Tag. Ueber 7000 Sänger hatten sich zu einem Bundes fest eingefunden. Landrat Genosse Giese hob in seiner Ansprache die tulturelle Bedeutung der Pflege des Volks. liedes hervor und schloß mit einem Hoch auf das deutsche Baterlond. Oberbürgermeister Böß hielt die Festrede. Er betonte die 3usammengehörigkeit der Berliner mit den Mär fern und den Havelländern und wünschte, daß im ganzen deutschen Konimune, daß sie die Freude an der Kunst und am deutschen Liede Bolte wieder Einigkeit einkehre, die Liebe zum Baterlande und zur immer mehr verstärke. Dem innigen Zusammenhalten Berlins mit der ganzen Provinz Brandenburg galt sein hoch.
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Polnischer Ueberfall auf einen deutschen Redakteur. Das in Dirschau ( Polen ) erscheinende Pommereller Tageblatt" brachte in seiner Ausgabe vom Freitag nachmittag die Angabe, daß der Zloty- Briefturs 51,12 Mart betrage. Es handelte sich um einen Druckfehler, da es 91,12 Mart heißen sollte. Trogdem der verantwortliche Redakteur Bernhard Goga von sich aus den Druckfehler bereits bemerkt und eine Richtigstellung für die nächste Beitungsnummer veranlaßt hatte, wurde er, wie Tu. meldet, im Berlagsgebäude des Pommereller Tageblatts" pon drei Polen schwer mißhandelt. Sie schlugen von hinten mit einem Knüppel mit solcher Bucht auf ihn ein, daß er blutüberströmt zu Boden stürzte. Darauf schleppten die Polen den Chnmächtigen auf die Straße, wo sie ihn in Gegenwart Don polnischer Polizei weiter schwer mißhandelten. Nachdem die Polen von ihrem Opfer abgelassen hatten, schafften deutsche Einwohner mit Hilfe eines deutschen Arztes den Bewußtlosen ins Krankenhaus. Der Zustand des Ueberfallenen ist hoffnungslos, da die Schädeldecke total zertrümmert ist.
Republikanische Beschwerdestelle für Bayern Die Rotiz, die wir fürzlich unter dieser Ueberschrift veröffentlichten, enthält eixen sehr anzüglichen Druckfehler, der bei der gesamten realtionären Bresse erhebliches Albdrücken hervorgerufen hat. Die Republitanische Beschwerdestelle befindet sich natürlich nicht beim Landes. polizeiamt, die Anschrift lautet vielmehr:" Republikanische Be schwerdestelle E. B., Landesstelle Bayern , Würzburg , Hof. straße 8."
Sport.
Rennen zu Hoppegarten am Sonntag, den 30. Auguft. 1. Rennen. 1. Mimose( E. Hahnes), 2. Persephone , 3. Sonnenwende. Toto: 75: 10. Blag: 14, 11, 13:10. Ferner liefen: Florestan, Mirto, Amot, Bujdos, Mainacht.
2. Rennen. 1. Luftpoft( E. Huguenin), 2. Isonzo , 3. Moloch. Tolo: 74:10. Blag: 24, 18, 18: 10. Ferner liefen: Malepartus, Welfenroy, Piasti ,
Salter, Humboldt, Biptizo, Edelreis, Rüstung.
3. Rennen. 1. Tibia ( E. Haynes), 2. Marienburg , 3. Maid. Toto:
19:10. Blat: 12, 16:10. Ferner liefen: Dirndl, Whatagirl, Perientrone. Toto: 29: 10. Blak: 13, 47, 31:10. Ferner liefen: Ddaliste, Mädchentraum, Rom , Rosa, Orlandus, Löwenherz II, Formosa, Adana .
4. Rennen. 1. Aurelius( D. Schmidt), 2. Rheinwein, 3. Corag.
5. Rennen. 1. Ban Robert( E. Huguenin), 2. Satchine, 3. Bafur.
Toto: 38:10. Blab: 14, 13, 22:10. Ferner liefen: Miterte, Perilles, Pit6. Rennen. 1. Wachholder( L. Barga), 2. Lagenburg, 3. Coriolan. Toto: 14:10. Blak: 12, 37, 15: 10. Ferne: liefen: Willa, Altenessen , Arnulf, Leuchtstern, Eicola.
7. Rennen. 1. Automedon( D. Schmidt), 2. Afpafia, 3. Qump. Toto: 34: 10. Blaz: 16, 29, 41: 10. Ferner liefen: Obotrit, Impresario, Lemmel, Primas, Barnaz, Fippa, Harma.
Auf der Treptower Bahn brachte gestern der R.-C. Ger. mania" seine vor acht Tagen verregneten Rennen zum Austrag. Der Besuch war ein guter. Im Mittelpunkt des Programms stand der Germania - Preis, ein Stundenpunktfahren, das bis zum Schluß sehr bewegt war. Petermann und Longardt war es gelungen, das Feld zu überrunden. Erster wurde Petermann( Tempo 08) mit 27 Bunften vor Longardt( Tempo 08) 4 Punkte. Den dritten Blaz belegte Kühl( Concordia ), eine Runde zurüd, mit 24 Bunkien. Das Hauptfahren holte sich Kühl( Concordia ) vor Longardt ( Tempo 08). Das Erstfahren sicherte fich Hübner( Banter, Char lottenburg) vor Jochheim( Einzelfahrer).
Vorträge. Vereine und Versammlungen.
Reichsbanner Schwarz Rot- Gold".
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Geschäftsteile: Berlin G. 14. Sebaftianftr. 37/38. Sof 2 Tr. Kameradschaft Neukölln- Brig. Bu dem ab Dienstag, ben 1. Geviember Film von der Verfassungsfeier und des grozdeutschen Tages in Berlin find Ein in den Luna- Lichtspielen, Kaiser Friedrich- Str. 168 laufenden offiziellen frittefarten zum Preise von 50 Bf beim Kameradschaftstaffierer, ben stellvertretenden -Kameradschaft Eichwalde . Mittwoch, den 2. September, abends 650 Uhr, Antreten Bahnhof . Bugführern und in den durch platate tenntlichen Geschäften zu halen Berbeversammlung in Bildau. Alles hat zu erscheinen.
Geschäftliche Mitteilungen.
reichhaltiges Lager in Tapeten in empfehlende Erinnerung. Es steht der Firma Die Firma Tapeter Magazin Humboldt Fringt im heutigen Inferatenteil ihr eine Riefenauswahl von Tapeten in allen Preislagen zur Verfügung, worauf wir unsere Leser noch besonders hinweisen.
Gewerkschaftsbewegung
Der Konflikt bei der Reichsbahn. Zurückziehung des Antrags auf Schlichtung.
Die Tariforganisationen der Eisenbahner haben heute früh Stellung genommen zu der Situation, die sich aus dem Aufliegen des Schiedsgerichts ergibt. Sie beschlossen, dem Reichsarbeitsminister mitzuteilen, daß sie, gezwungen durch die parteiliche Haltung des Borsitzenden, den Antrag auf Einsetzung eines Schiedsgerichts zur Schlichtung des Konfliktes bei der Reichsbahn zurückziehen.
Da heute der Tarif mit der Reichsbahn gleichzeitig abläuft, find die Eisenbahner ab morgen tarifftei und können somit die den Verhältnissen entsprechenden Forderungen auf Anpassung ihrer Bezüge an die Teuerung stellen und eventuell mit allen gewertschaftlidhen Mitteln verfechten. Soweit wir unterrichtet sind, ist zu erwarten, daß die Eisenbahner von diesem Rechi Gebrauch machen
werden.
sich aus ein neues Schlichtungsverfahren einzuleiten. 3m öffentlichen Interesse müßte er es jogar fun. Ob aber ein derartiges Schlichtungsverfahren nach den jüngsten Erfahrungen und nach den Anweisungen der Regierung zu einer friedlichen Lösung des Konfliftes führen kann, erscheint gegenwärtig fehr zweifelhaft. Jedenfalls wird damit gerechnet werden müssen, daß innerhalb fuczer Zeit eine außerordentliche Berfdärfung des Konfliktes einfritt.
Allerdings hat es der Reichsarbeitsminister in der Hand, von
Für die Uneinigkeit der Jnternationale.
Wes fich ein englischer„ Bonze" leisten darf. Es ist ein alter Brauch der internationalen Arbeiterbewegung, werden, in einem anderen Lande zu sprechen, um die Einheit daß Bertreter der Arbeiterschaft des einen Landes eingeladen der internationalen Arbeiterbewegung zu demonstrieren. Die Kommunisten machen das anders. Nicht genug, daß sie im eigenen Lande die Arbeiter untereinander verheßen, lassen sie noch Kommunisten aus anderen Ländern kommen, um die üblichen Schimpftanonaden gegen die Berräter" des eigenen Landes auch von Ausländern besorgen zu laffen.
Zu diesem Zwed hatte die KPD . am Sonntag den Sekretär JAH. und dem Borsiz des alten Ledebour in Berlin sprechen lassen. des englischen Bergarbeiterverbandes Coof unter der Firma der Man muß schon sagen, daß Cook sich der ihm gestellten Aufgabe mit einer demagogischen Gewissenlosigkeit entledigte, die die Erwartungen seiner Auftraggeber noch übertraf. Er fonnte wohl um so leichter gegen die deutschen Gewerkschaften und ihre gewählten Bertreter zu Felde ziehen, als er offenbar von ihnen nicht nur teine schen Schwindelpresse geschrieben wird. So behauptet er u. a.: Flare Borstellung hat, sondern nur das weiß, was in der bolfchemisti
,, Gerade in Deutschland sagen die ADGB. - Führer, daß sie alles tun werden, was im Interesse des Vaterlandes liege. Sie sagen den Arbeitern: Ihr müßt länger arbeiten, ihr müßt euch mit weniger Lohn begnügen. Der Aufbau des Vaterlandes verlangt es!"
Ein Mord rief gestern Sonntag vormittag gegen 10 Uhr die Polizei des 201. Reviers nach dem Hause Ordensmeister straße 51 in Tempelhof . Jm rechten Flügel des Erdgeschosses wohnt seit 1% Jahren die Kriegerwitme Gertrud Buhle, eine Frau von 36 Jahren, mit dem gleichaltrigen Arbeiter Gottwald Lange zusammen. Frau Buhle hatte aus erster Ehe zwei Kinder, einen Knaben von 12 Jahren, der augenblicklich in der Sommerfrische ist, und eine zehnjährige Tochter, die sich bei der Mutter aufhält. Aus der Verbindung mit Lange stammt ein drittes, jetzt 7 Monate altes Kind. Frau Buhle und Lange kennen sich seit etwa zwei Jahren. Die anderen Mieter des Hauses haben nie Streit und Bank zwischen den Leuten gehört. Sie waren als ruhige Mieter geschätzt. Am Sonntagmorgen schickte Lange das fleine Mädchen fort, damit es eine Zeitung eintaufe. Als die Kleine zurüdtam, wurde ihr auf ihr Klopfen an der Bordertür nicht ges öffnet. Sie ging auf den Hof und schaute zum Küchenfenster hinein. Hamburg , 31. Auguft.( Eigenter Drahtbericht.) Auf der Bor zu ihrem Entfeßen sah sie ihre Mutter in einer großen ortftrede hamburg Altona ereignete fich am Montag Blutlache auf dem Boden liegen. Auf die Hilferufe des Kindes morgen gegen 6% Uhr ein 3ugzusammenstoß. Ein vornehmlich eilten Nachbarn und Polizeibeamte herbei und drangen mit Gewalt mit Arbeitern besegter Zug wurde vor dem Dammtorbahnhof zum in die Wohnung ein. Lange war im Begriff, si mit einem Stehen gebracht, b er feine Einfahrt hatte. Ein vier Minuten Rasiermesser die Kehle zu durchschneiden. Er später vom Hauptba jnhof abgelaffener 3ug fuhr auf den haltenden wurde an seinem Vorhaben gehindert. Er hatte vorher schon ver- Zug auf. Während der erste Wagen des auffahrenden Zuges kaum sucht, sich die Bulsadern aufzuschneiden und sich mehrere Schnitte beschädigt wurde, ist der letzte Wagen des haltenden Buges faft an den Handgelenten beigebracht. Seiner Geliebten hatte er i völlig zertrümmert worden. 2 schwerverlegte Arzu verfeßen.
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Dümmer und niederträchtiger fann auch ein deutscher Kommu nist nicht schwindeln. Im übrigen wird es angebracht sein, den englischen Gewerkschaften flarzumachen, daß im Interesse eines reibungslosen Zusammenarbeitens der englischen und der deutschen Gewerkschaften folde Delegationen zu unterbleiben haben.
Den Sieg der Bergarbeiter hat Cook wenn man die Aeußerungen von anderen englischen Führern, z. B. H. Smith, vergleicht etwas fehr pomphaft ausgemalt, hat sich aber dabei flugerweise im Rahmen allgemeiner Redensarten gehalten, was ja auch völlig genügte, um ein gegen die eigene Gewert fchaftsbewegung ständig aufgehetztes Publikum in helle Begeisterung