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Sieblungsmefen; sie ist weitergeführt in den Siedlungs-| das werden, was sie sein muß, bevor sie sozialistische gesehen, hat sich ausgeprägt in den Richtlinien der sozialdemo- Siege erringen und diese gegen Rückschläge sichern fann: die Fratischen Reichstagsfraktion zu Siedlungs- und Boden- politisch- soziale Bewegung des gesamten politisch reifen und reformen und hat auch einen Niederschlag in dem landwirt eine tlaffenlose Gesellschaft wollenden Boltes. schaftlichen Produktionsprogramm erhalten, das die Reichstagsfraktion bei Gelegenheit der Verhandlungen über die kleine Zollvorlage dem Reichstag vorgelegt hat.

Es erscheint an der Zeit, endlich flar und bestimmt diese Linie theoretisch und programmatisch zu umschretben und also zu erklären: Die Sozialdemokratie ist die politische Vertreterin ( nicht bloß der industriellen und landwirtschaftlichen Prole­tarierschichten, sondern auch) des Bauernvoltes: der Klein und Mittelbauern, der Pächter und der Heuerlinge.

Die Verhältnisse nach dem Kriege haben der Partei diese Bolitit ja längst aufgezwungen. Auch die Großbetriebs­theoretiker konnten sich ihr nicht entziehen, sie werden es in Zukunft ebenfalls nicht tönnen. Die national- und die be völkerungspolitische Entwicklung diktiert jedem Realpolitiker, der der Volksstaatspolitik im Gegensatz zu einer Obrigkeits­staatspolitik dienen und diese stärken will, ein entschiedenes und schnelles Vortreiben der deutschen Bauernkolonisation nach dem deutschen Osten: in die Großgrundbesitzergefilde.

Schon die nächste Zeit wird die Sozialdemokratie wieder vor Aufgaben stellen, die sie zwingt, ihre eingeschlagene Bauernpolitik fortzubilden. Besonders auch die Behandlung der 3ollfragen wird dazu immer wieder Gelegenheit geben. Es kommt zunächst noch gar nicht so sehr auf den Um­stand an, daß die geförderten Bauern das auch allesamt er­fennen. Diese Erkenntnis fann sich erst später durchringen, denn zurzeit ist noch der vom Reichslandbund verbreitete Nebel zu dick. Borerst gilt es, fich theoretisch zu dem zu be= fennen, was man praktisch tut. Das weitere findet sich dann schon. Im übrigen ist die Bauernbewegung, die sich von der Reaktion loslöst und auf die Sozialdemokratie zusteuert( wenn gleich ihr selbst das auch zumeist noch nicht zum Bewußt­fein gekommen ist), längst im Zuge. Die Bewegung ist von uns bisher nur nicht genug beobachtet, erkannt und infolge­dessen auch nicht gepflegt worden. Es ist eine große Auf­gabe, hier mit tiefem Berständnis sich dieser Bewegung zu widmen und sie gedanklich so zu durchsehen, daß sie schließlich mit der Landarbeiterschaft einen gemeinsamen politischen Strom bildet. Das kann geschehen, wenn man sich entschließt, auch die Landarbeitersiedlungsfrage aufzu­rollen und diese etwa nach der Richtung hin zu leiten, die ein ,, Antrag Hannover" zum Parteitag mit fräftigen Strichen andeutet.

Allerdings: der diesjährige Parteitag fann das beson­dere Agrarprogramm noch nicht aufftellen. Eins aber könnte und sollte er schon tun: den Antrag des Bezirks Branden­burg" annehmen, der die Einrichtung eines Setre tariats für Agrarpolitik, die Herausgabe einer wissenschaftlichen 3eitschrift für Bodenrecht und Boden­wirtschaft und einer Agrarforrespondenz fordert. In Verbindung damit ließe sich auch der Antrag Burgstein­ furt berücksichtigen, der einen Beirat für Landwirt fchaft und Agrarreform, bestehend aus Organisa­tionsvertretern von Bauern, Pächtern und Heuerlingen ver­langt. Diese neuen Einrichtungen mit dem schon vorhande­nen Ausschuß zur Aufstellung eines Agrarprogramms in Berbindung gebracht, dürften das sein, was zurzeit erst einmal geschaffen werden muß.

Das Sekretariat für Agrarpolitik würde sowohl als Studienstelle für Agrarfragen, wie auch als Rüftkammer für unsere Abgeordneten in allen Parlamenten( des Reichs, der Länder usw.), und damit ebenso als Zentrale für die Agi­tation bei der Landbevölkerung die besten Dienste leisten Pönnen. Sie erscheint mir geradezu unerläßlich.

Erst wenn wir das Landvolk in ähnlicher Weise um unfer Parteibanner scharen, wie das Stadtvolf sich darum fchon gesammelt hat, wenn Landarbeiter und Bauern über zeugt in unseren Reihen mitkämpfen, wird unsere Bewegung

found Die Die Kaserne.

Bon A. Greg.

Seit neun Jahren hatte ich sie nicht mehr gesehen. Nun war ich am letzten Sonntag in jener Stadt und ging auch zur Kaserne.

Bäcker, Händler und Wirte wohnen noch in der schmucklosen Zugangstraße, durch die man, müde vom Marsch, in die Knie sackte, oder abends lief, wenn Zapfenstreich geblasen wurde.

Vorhänge sind jetzt an den Kafernenfenstern, und 3iviliften, alte und junge Gefichter, schauen durch die Scheiben des trübroten Gebäudes. Offenbar find es Leute, die das Kaferniertwerden ge­wohnt sind.

Dede still und für jeden paffierbar, liegt das früher bewachte, heilige Tor. Es scheint abgewegt in den Jahren der Erdbeben der menschlichen Gesellschaft.

Dort vor dem Wachhaus mußten wir Kriegsrekruten, Männer dazwischen, zum Gang in die Kirche antreten, wo wir von dem Pfarrer zu hören bekamen, daß der Krieg über die Welt gekommen sei, weil die Menschen zu fündig gewesen, aber uns vergeblich an­strengten, zu hören, daß die meisten Menschen nicht Geld und Beit genug hatten, in einem das Kriegsunglück herausfordernden Maße zu fündigen.

Mädchen und Frauen kommen aus den Häusern der Kaserne und gehen über den Weg, wie wenn das immer so gewesen wäre in

diesen Mauern.

Kinder spielen auf dem inneren Kasernenhof. Frauenhemden, Männerhofen und Kinderwindeln flattern auf der Leine, die zwischen den Bäumen gespannt und durch Gabelstangen geſtützt ist. Bon feinem freudigen Herzschlag getrieben, doch nicht ohne innere Anteilnahme und von der Erinnerung an Schweres und Düfteres gesandt, sucht mein Blick die Flächen hinan die Gänge, auf denen man gestanden, die Fenster der Stuben, in denen man sein Schicksal dumpf erwartet hatte. Hier der Schuppen mit dem ehemaligen Turngerät, da die Waffenmeisterei, drüben die Küche, vor welcher der gestrenge Küchen­unteroffizier feine Argusaugen wandern ließ. Dort oben wohnte der schifanöfe Feldwebel nicht alle Vorgesezten waren schita nös-, dem ich zuweilen Holz schleppen mußte. Sein fleiner Junge, der mein Freund war und mit mir zum Bahnhof lief, wenn ich Urlaub bekam, wird sicher ein strammer Bursche geworden sein. Ich trete in den alten Kantinenraum, wo ich mitunter mit der Käthe hinter dem Schenktisch ein Schäferwort sprach. Ein blondes Ding, ähnlich wie damals, steht auch heute hinter dem mit Bier­gläfern, Rauchwaren und Süßigkeiten besetzten Tisch. Junge Burschen izen herum, trinken, rauchen und werben um das blonde Ding, wie seinerzeit die Soldaten um Käthe.

Ein anderer Kasernenhof ist grün wie eine Weide geworden. Vor der Regimentstammer, in der früher die Stiefel massenhaft

Angst vor Wahlen.

wonach die leitenden Kreise der preußischen Regierung beabsichtigen, Die Telegraphen- Union hat gestern eine Meldung verbreitet, den Landtag alsbald nach seinem Zusammentritt am 21. Sep­tember aufzulösen und die Neuwahlen zum Landtag zusammen mit den Kreis- und Provinziallandtagswahlen am 25. Oftober statt­finden zu lassen. An sich besagt diese Meldung nichts Neues, denn Preußischen Landtag unhaltbar ist, bei dem das kombinierte jeder ist sich darüber im Klaren, daß der augenblickliche Zustand im Busammengehen der vereinigten Rechten mit den kommu­nisten jede Regierungstätigkeit unmöglich macht, trotzdem die Oppositionsparteien nicht imftande sind, aus ihren Reihen eine Regierung zu bilden. Der Rechten ist diese Möglichkeit denkbar peinlich und namentlich die Boltspartei, die bei den Neu­wahlen schlankweg halbiert werden würde, sieht einer solchen Entwicklung mit Grauen entgegen. Voller Entrüstung schreibt die

,, Tägliche Rundschau":

n, bon bio neglert

-

Es war zu erwarten, daß die Regierung die erste Gelegenheit erfte suchen würde, wo die Stimmung im Lande ihr die Aussicht gibt, durch Neuwahlen einen ihr günstig gesinnten Landtag zu schaffen. Die drückende Wirtschaftslage, die Lohnfämpfe, die durch gewissenlose Agitation geschürte Unzufriedenheit mit der Steuer- und Zollpolitik, das find alles Momente, die der preußischen Regierung hoffen lassen, daß jeßt ihr Weizen blüht. Es bedarf der ernsten, angestrengten Arbeit und der Ausnuzung aller verfassungsmäßig zulässigen Mittel, um diese Pläne, die so recht zur Unzeit uns zu allen Sorgen auch no Auf­regungen einer Wahl schaffen wollen, zu durchkreuzen." Bir begreifen, daß Neuwahlen den Volksparteilern Sorge machen, aber gäbe es nicht sehr einfache Mittel für die Volks­parteiler, diese Sorgen los zu werden?

Feme - Rummel in Mecklenburg .

| poffiziellen, als Dienst" angesetzten Mord der Bes rühmten national- kommunistischen Haufen" unter persönlicher Affi­stenz ihres Generaldirektors, des Oberleutnant a. D. Schulz auf­rollt. Das ,, B. T." erfährt darüber folgende Einzelheiten:

,, Der Elettrifer Greschte, der aus Frankfurt a. D. stammt, wurde als Mitglied nationalistischer Bünde mit der sogenannten Schwarzen Reichswehr bekannt. Zwei Momente bestimmten den Dreiundzwanzigjährigen, in diese Formation einzutreten: Arbeitslosigkeit und Freude am Kriegs­handwerk. Er galt für so zuverlässig, daß er als sogenannter Unteroffizier eingestellt wurde. Als solcher gehörte er der Abteilung K( Küstrin ) an. Die dortigen widerwärtigen Zu­stände, die von seinem vaterländischen Ideal weit entfernte Lebens­führung, die Disziplinlosigkeit entfremdeten ihn mehr und mehr seinen ehemaligen Freunden. Das erfannten seine Bor gefehten" und fürchteten Gefahren von seiner Seite. Damit war sein Todesurteil gesprochen.

"

In einem Walde bei Bärwalde sollte er ermordet werden. Diefer Wald wurde pon einem Kommando" der " Schwarzen Reichswehr " unter dem Befehl eines Offiziers" durchstreift und mit einer Postentette umgeben, um läftige Zu­schauer fernhalten zu können. Die beiden Fememörder holten in einem Privatauto, von denen der Gruppe eine ganze Reihe zur Verfügung standen, ihr Opfer aus der Unterkunft Gorgest bei Küstrin ab. Grefchte ließ sich durch falsche Borfpiegelungen zu der ihm so verhängnisvollen Autofahrt ver­teiten. In dem genannten Walde wurde er aus dem Wagen ge­stoßen, niedergeschlagen und erschossen.

Soweit verlief die Aftion planmäßig. Beim Verscharren der Leiche aber ließen die Täter in der Aufregung einen Militär­mantel liegen. Aus Furcht vor Entdeckung holten sie ihn nicht zurück, obwohl sie ihn schon bald vermißten. Dieser Mantel führte Waldarbeiter zur Auffindung der Leiche." sd del md 12

Die Aufdeckung dieses Verbrechens war troß des Militärmantels, 6 eines friminalistisch geradezu herrlichen Anhaltspunktes, nicht ein­fach, da bekanntlich die deutsche Reichswehr eine Verfügung aus der Zeit des ollen Wrangel und des Radegki- Marsches aus zugraben beliebt, wenn sich republikanische Kriminal. be a mte ihren heiligen Hallen nähern.

Die Mördergruppe von Bärwalde war aber auf reichswehr­seigenem Gelände" untergebracht und fand so die gesuchte Deckung, lichte bis auf ihren Chef, den Oberleutnant Schulz, der die ihnen die Flucht und die Bertuschung ihrer Heldentaten ermög jegt verhaftet und nach dem Landgerichtsgefängnis von Lands berg a. d. W. übergeführt worden ist. llgät Weiter wird demnächst vor dem Schwurgericht in Lauen. burg( Bommern ) ein früherer Oberleutnant Boldt ebenfalls wegen eines Fememordes vor Gericht erscheinen.

Völkischer Kleinkrieg gegen Polizei und Gerichte. Der Femes put in Mecklenburg ist vielleicht gerade wegen der Geheimnistuerei des Schweriner Schmur. gerichts immer noch nicht erloschen. Befreiungspläne" der im Zuchthaus Dreibergen inhaftierten völkischen Todestan­didaten und phantastische Meldungen über das Verschwinden von Belastungszeugen der demnächst vor Gericht zitierten Rowdies durchschwirren das Land mit dem Ochsenkopf. Leider haben die selbstlosen Landsknechte, die bei der Befreiung ihrer verurteilten Kameraden noch Haut und Kragen riskieren wollten, sehr wenig Erfolg bei Beschaffung des Kriegsmaterials" ge­habt. Die medlenburgischen Bauern und die helleren Guts befizer hielten sich mit Rücksicht auf die kriminelle Straffälligkeit bei Gewährung von Subsidien an ihre sonst so geschätzten völfischen Jungs die Taschen zu und so vertrümelte sich angesichts dieser großen Pleite und der Streifzüge der Berliner Polizei in bas völkische gelobte Land Herr Neiting, der Häuptling der Medlenburg Befreiungsaktion", mit feinen Spießgefellen irgendwo in oder in Berlin . Die Anfrage der fo3ialdemokratischen Reichstagsfrattion an die Reichsregierung wegen der Geheimhaltung des Sch we an die Swe­riner Mordprozesses wird die ganze Materie der völlischen Feme in Mecklenburg von neuem aufrollen und der Reichs regierung Gelegenheit geben, die Fiktion vom deutschen Rechts st a at wieder einmal durch eine geistreiche Regierungs­erklärung aufrechtzuerhalten. Rechtsstaat

Neue Fememordprozesse.

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Der Feme Standal scheint allmählich den Höhepuntt zu erreichen. In Landsberg a. d. W. bereitet sich ein völkischer Monstre prozeß vor, der diesmal nicht die Privatangelegenheit einiger völkischer Schlächtergesellen ist, sondern einen richtiggehenden,

an der Decke hingen und ein Schellenbaum in einer Kiste in der Ecke schlummerte find jetzt Kleintierställe aufgebaut.

Am Egerzierhaus firmiert ein Händler, typisch für die Berhält nisse nach dem Kriege.

Auf der ummauerten Müllfute spaziert, nach einem Bissen suchend, ein Hahn, dem der Wind die Federn beult. danken ein. Der Händler, der Hahn und die Müllede terben meine Ge­

Und wie ich mich dem Ausgang zumende, schreiten mit mir mal, lebendige Menschen, diese Bauten und Plätze belebt. und rufen und recken die Skelettarme die toten Soldaten, die ein­

Olly- Polly" im Theater am Zoo.

Emmy Sturm und Kurt Bois heißen die beiden Sieger in der neuen Operette Olly- Bolly", die man seit gestern spielt. Ihnen ist der Erfolg zu danken. Die Schwanfautoren Arnold und Idee ist mager. Der vielumschwärmte Filmstar, diesmal ein Mann, Bach haben schon Besseres, Luftigeres, leppigeres geschrieben. Die heiratet zum Schein eine alte, häßliche Schartete, angeblich, um von einem juristischen Vertrag loszukommen. Man versteht das nicht recht, und begründet wird es in einer sehr schnellen ungereimten Szene nicht sehr geschickt. Da aber die schöne Olly den schönen Harald liebt, so verwandelt sie selber sich in jene gar nicht schöne Bolly, und so spielt Emmy Sturm die Doppelrolle der Olly- Polly. Und das hätte sich auch dann zu sehen gelohnt, wenn zu dieser fette Butat gekommen wäre. Aber auch diese ist längst vorgeahnt: mageren, ziemlich 500 Jahre existierenden Schwankidee noch eine lieben Jungen, dem immer die Braut fortgeschnappt wird, und der Kurt Bois spielt den Jüngling mit der Träne in der Stimme, den als Schlemihl immer am bösen Ende hängen bleibt. Er ist ganz föftlich in seiner wehleidigen, halbluftigen Art, immer zu grotesten Improvisationen bereit, immer gelenfig in den Beinen und musi kantisch dazu. Wer könnte es ihm verdenken, daß er einen Sturm­angriff wagt? Diese Emmy Sturm blüht vor Jugend und glüht singt pikant und graziös zugleich, wirbelt die Musik und die Couplets von Temperament. Sie ist die vornehmste aller Soubretten Berlins , der beiden Kollonen von der Zehe bis zum blonden Schopf und steckt der schwerfällige Stoffel, mehr schon der zu akademische Josef mit ihrer herzigen, silbrigen Laune alle an. Etwas davon bekommt Raufmann, eine ganze Menge die lebendige Clairy ab. Leider hört man gar zu viel von Mond und Mädchen, Liebe und Nacht, anhimmeln und verehren. Süßheit und Uebersüßheit. Aus der reich­fließenden Melodienreihe Kollos prägen fich einige schlagkräftig ein, so die Lieder" Du hast die richtige Linie"," Wenn Mädchen träumen und Und du bist so anspruchsvoll". Kollo ist anspruchs voller als seine Dichter( einschließlich Sohn), wenn er auch nicht mehr ganz neu schafft, so schafft er doch Acíteres aus eigener Werkstatt und in eigener Werkstatt auf neu". Doch sollte er einen Mißbrauch mit dem gar zu vordringlichen Saxophon schnell abstellen. Mag Bertuch brachte der Partitur viel Liebe entgegen. K. S.

für das Deutsche Museum einen Zuschuß von 100 000 M., der zum Ausbau Ausbau des Deutschen Museums. Der Stadtrat München genehmigte und zur Einrichtung des zweiten Stockwertes verwandt werden soll.

Wird in diesen beiden Prozessen etwa auch Schwerin gespielt" und die Deffentlichkeit ausgeschlossen werden? Das würde dann frei­lich mehr vermuten lassen, als die Verhandlungen öffentlich auf zeigen könnten.

Der Maslow- Prozeß. almo

Eine Blamage des Staatsanwalts. brochenen Verlesen von längst bekannten fommunistischen Do Der Maslow Prozeß verläuft tagaus tagein im ununter tumenten. Es muß immer wieder darauf hingewiesen werden, daß dieser Prozeß, soweit in ihm gegen Maslow verhandelt wird, et geradezu ungeheuerlicher Monstre prozeß ist. Als ris Art sensationeller Wendung wird es hingestellt, daß Maslows n gaben über seine Person, wonach er seit vielen Jahren in Deutschland lebt, in Dresden das Gymnafium besucht und später auch in Deu anwalt ben Teil der Antlege zurüdgezogen, der sich auf Mastows land studiert hat, sich bestätigt haben. Daraufhin hat der Staats angebliche Emisjärtätigteit im Auftrage der Erefutive beg Dabei find diese Personalien Maslows den in Frage fommerben Stellen längst bekannt gewefen, und auch der Staatsanwelt muß darüber genau unterrichtet gewesen sein. Man fann nur an nehmen, daß seine vorgeschütte Ünfenntnis die lange Inhaft haltung Maslows seit Mai vorigen Jahres begünstigen sollte. Worauf überhaupt noch eine Anflage gegen einen Mann wegen nachgewiesenermaßen nicht in Deutschland anwesend war und außer Hochverrats aufgebaut werden soll, der in der ganzen fraglichen Zeit dem wegen seiner Differenzen mit der Erefutive von jeder unmittel baren politischen Tätigkeit cusgeschlossen wurde, das ist für jeden normal Denfenden vollkommen unerfindlich.

Hundert Jahre Omnibus. Paris ist die Wiege der geräumigen, mit offenen Decfizen versehenen Pferdefuhrwerke, die, ehe der Omnibus cuffam, in allen größeren Städten neben den fost­spieligeren Droschten und Ftakern die beliebteste und wohlfeilste sie auf den Namen Omnibus getauft. Eine regelmäßige Personen­Verkehrsgelegenheit darstellten. Vor genau hundert Jahren wurden falls in Paris , praktisch verwirklicht worden. Infolge eines Coifts beförderung jeglicher Art war indessen schon früher, und zwar eben­Ludwigs XIV. trat nämlich im Jahre 1662 in Paris das Institut der sogenannten Carosses à cinq Sous" ins Leben. Es waren dies Wagen für acht Personen, die zu bestimmten Zeiten bestimmte Linien durchführen. Das Unternehmen konnte sich jedoch nur furze Zeit behaupten. Das eigentliche moderne Omnibuswesen wurde 1825 von dem in Nantes beheimateten Omnès begründet, der das von ihm erfundene Gefährt im Anflang an seinen eigenen Namen und mit Rücksicht darauf, daß es bestimmt war, allen( lateinisch: omnibus) zu dienen, Omnibus" nannte, ein Name, der ihm bis heute geblieben ist, obzwar ihn mit der wachsenden Verbreitung des Kraft­in den Hintergrund drängt. Nachdem die Wagen sich nun in Nantes wagens die gut nachempfundene Bariante Autobus" mehr und mehr gut bewährt hatten, richtete Omnès auch in Paris Omnibuslinien ein, die ebenso schnell populär wurden wie ihre Bezeichnung und sich nicht minder schneli vermehrten. In London eröffnete ein gewisser Shillideer im Jahre 1829 die ersten Omnibuslinien. In Berlin waren 1837 die ersten Omnibusse mit 5 Linien und 20 Wagen in Betrieb. Im Jahre 1865 bestanden bereits 36 Linien mit 305 Wagen, und drei Jahre später kaufte eine Aftien- Kommanditgesellschaft die omnibuslinien an. Bei dieser Gelegenheit mag daran erinnert sämtlichen bis dahin von einzelnen Fuhrherren betriebenen Berde­Personen, in Paris das Licht der Welt erblickte. Che die einspännige werden, daß auch der Fiater, der zweispännige Mietwagen für vier Droschke in Gebrauch fam, beherrschte er allein das Feld. Seinen Ramen verdankt er aber nicht etwa dem Heiligen gleichen Namens, sondern der Tatsache, daß das erste Fiakerdepot in der nach dem Heiligen benannten Pariser Straße gelegen war.

zu je sechs Konzerten statt, deren erster die Sonntage: 4. und 18. Oftober, Konzerte unter Leitung von Dstar Fried finden in zwei gyflen Mufifchronit. Die vom Berliner Sinfonie Drchefter veranstalteten 1. und 15. November, 6. Dezember, 1. Januar, der zweite die Sonntage! faßt. Für beide Zyklen wird ein Abonnement herausgegeben.

11. und 25. Ottober, 8. und 29. November, 13. Dezember, 3. Januar um

Das Theater am Kurfürstendamm , das im Umbau begriffen ist, wird am 22. September mit dem Lustspiel von Franz Molnar Der gläserne Pantoffel" mit Stathe Dorsch eröffnet.

Das Offdeutsche Landestheater des Berbandes der deutschen Volksbühnen sein zweites Spieljabr eröffnet. Zur Aufführung gelangen in den ersten bereine hat am 26. Auguft unter der tünstlerischen Leitung von Paul Haag Boden Ibsen : Baumeister Solnes, Gött: Schwarzkünstler, Hebbel : Gyges und sein Ring. Zu den bisherigen Spielorten find die Städte Anflam, Fürstenwalde, Audenwalde, Neu- Ruppin und Wittenberge hinzugekommen. vom Oktober bis April wird das Theater auch regelmäßig Borstellungen in Berlin - Lankwik für die dortige Theatergemeinde geben.

Giacomo Puccinis nachgelaffene Oper Turandot" wurde von der Dresdener Staatsoper zum alleinigen deutschen Uraufführungs­Frit Busch dürfte gleichzeitig mit der italienischen im Laufe des April 1926 recht angenommen. Die Uraufführung unter musikalischer Leitung von stattfinden.