geben. Sowohl die mißhandelten Frauen, als auch der Gefäng- 16 Gramm müsse aber nicht unbedingt den Tod zur Folge Gegen den Superintendenten   Lange in Teltow   sollte niß- Aufseher haben Strafantrag gestellt. haben; bei Einführung des Chlorals in die Pharmatopoe seien am Mittwoch eine Beleidigungsklage vor dem Schöffengericht zur größere Dosen gegeben worden, die erst später reduzirt wurden. Berhandlung kommen. Der Sohn des Herrn Superintendenten  , Beim Baden in der Oder ist der Landwehrmann Frost Nach den neueren Erhebungen seien Todesfälle bei Dosen unter der Medizin studirt und bereits den„ Doktor" gemacht hat, war von hier ertrunken, der zur Uebung beim 48. Regiment in Rüstrin 8 Gramm als Ausnahmen zu betrachten. Hätte der Angeklagte in aller christlichen Ehrbarkeit und unter dem Segen seines hoch­eingezogen war. Rettungsversuche blieben erfolglos, da der Ver- die Anordnung so getroffen, wie die Verstorbene behauptete, so würdigen Herrn Vaters mit einer christlichen Jungfrau ſtandes­unglückte alsbald von der Strömung fortgerissen worden war. hätte der Angeklagte einen ungünstigen Ausgang als möglich gemäß verlobt. Die Braut machte das Verhältniß jedoch Derselbe hinterläßt Frau und Kinder. voraussehen müssen; hat er die Anordnung so getroffen, wie er plöglich rückgängig, denn es war bekannt geworden, daß der Aus Liebesgram versuchte am Dienstag Nachmittag die behauptet, so ist dieselbe gerechtfertigt. Die höchste Einzeldosis Herr Bräutigam außer seinem„ legitimen" noch ein anderes 19 jährige Tochter eines im Nordosten der Stadt wohnenden sei früher auf 4 Gramm festgesetzt gewesen, sie betrage jezt Berhältnis hatte. Ein armes Dienstmädchen war nämlich von Hauseigenthümers F. ihr Leben zu enden. Gegen 4 Uhr nach- 3 Gramm. Vorsichtiger wäre es gewesen, wenn der Angeklagte dem deutschen Jüngling nach allen Regeln der Kunst betrogen mittags miethete eine junge Dame bei einem Bootverleiher in seine Instruktion nicht blos mündlich, sondern auch schriftlich worden; er war Bater eines Kindes, welches das Mädchen ge­Stralau ein Fahrzeug und ruderte eine Strecke mit hinaus. ausführlich und recht flar ertheilt hätte.- R.- A. Dr. Schachtel boren hatte. Der Pastorensohn ging, nachdem er hier durch die Blöglich zog das Mädchen die Ruder ein, sprang vom Sitz auf machte darauf aufmerksam, daß nach Prof. Ewald und Affäre ein bischen unmöglich geworden, zu Schiff nach England, und stürzte sich in die Fluthen. Zum Glück war der Vorfall Bornträger Todesfälle bei Verabreichung von weniger wo er sich heute noch befindet. Das verlassene Dienstmädchen beobachtet worden und eine vorübergehende Segelyacht fischte die als 8 Gramm Chloralhydrat immer Zweifel offen lassen und begab sich in seiner Noth zu dem Herrn Superintendenten  , um Wiederauftauchende auf, um dieselbe nach einem Treptower daß nach der Sektion die verstorbene Frau eine kleine Fett- sich nach dessen Sohn, dem Vater ihres Kindes zu erkundigen. Restaurant zu schaffen. Wie die Selbstmordskandidatin angiebt, polsterung am Herzen hatte. Staatsanwalt Oppermann Bei Mann Gottes fam das betrogene Mädchen hat sie die That begangen, weil die Eltern ein Liebesverhältniß, erblickte die pflichtwidrige Fahrlässigkeit des Angeklagten darin, jedoch schön an. Hinaus, hinaus!" so rief Hochwürden welches das junge Mädchen mit einem Buchhalter angeknüpft, daß seine schriftliche Ordination das direkte Gegentheil von der dem Dienstmädchen zu,„ Sie beschmuen mein Haus." mißbilligten. mündlichen befagte. Bei einer nervös erregten, schmerzgeplagten Das Mädchen wußte zur Herstellung seiner angegriffenen Ehre Durch eine Dampfwalze wurde in der Bellevue- Allee am Frau hätte er durch schriftliche Fixirung seiner Berordnung dafür anders keinen Rath, als daß es den Herrn Superintendenten  sorgen müssen, daß lettere nicht mißverstanden werde. Der wegen Beleidigung verklagte. Zu dem gestern in der Sache an­Dienstag Morgen um 11 Uhr einem Arbeiter, der bei der Maschine Staatsanwalt beantragte 1 Monat Gefängniß. Die gesetzten Termin waren Hochwürden jedoch nicht erschienen, und beschäftigt war, der rechte Unterarm zermalmt. Die Fachkenner schreiben dies Unglück dem Umstande zu, daß der Besitzer der Rechtsanwälte Dr. Schachtel und May Hahn plädirten auf es hätte ein Vorführungsbefehl gegen ihn erlassen werden müssen, Dampfwalzen, Herr Rosier, Schillingstr. 11, zuweilen einfache Freisprechung des Angeklagten, dem ein Verschulden nicht nach wenn das arme Mädchen, geneigter zum Vergeben als mancher zuweisen sei. Der Gerichtshof erachtete doch aus den vom fromme Christ, nicht gutmüthig genug gewesen wäre, die Privat­Arbeiter mit der Führung der Maschinen betraut, welche von Staatsanwalt geltend gemachten Gesichtspunkten eine strafbare beleidigungsklage zurückzuziehen. der Handhabung derfelben kaum eine Ahnung haben. Gerade in diesem Falle soll der Unglückliche, dem die Schuld an dem Un- Fahrlässigkeit für vorliegend und erkannte nach dem Antrage des glück zugeschrieben wird, einzig infolge seiner Unkenntniß namen­loses Elend über einen Mitmenschen herausbeschworen haben.

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Staatsanwalts.

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dem

Der Anwalt des Beklagten gab zu Protokoll, daß sein Klient die beleidigenden Worte mit dem Ausdrucke des Bedauerns zurücknehme und sämmtliche gerichtlichen und außergerichtlichen Roften trage. Wir nehmen an, daß der Superintendent Lange in Teltow   im Sinne der Lehre des Stifters seiner Religion noch ein übriges thut, und sich, wenn dies nicht schon geschehen, des armen Wesens christlich annimmt, zu dem sein nichtsnubiger Sohn Vater ist.

Giner alten gerichtlichen Seeschlange, die schon seit Polizeibericht. Am 11. d. M., vormittags fiel in einem 21/2 Jahren im Kriminalgerichtsgebäude herumsputt, ist gestern Hause in der Luisenstraße ein Rohrleger von einem von ihm das Lebenslicht ausgeblasen worden. Herr Paul Fried selbst errichteten Gerüft und erlitt erhebliche Verlegungen an den mann klagte gegen den Herausgeber der Jüdischen Presse", Beinen. Auf einem Neubau in der Dunckerstraße stürzte nach- Dr. Hirsch Hildesheimer, wegen Beleidigung. Herr mittags ein Maurerlehrling aus dem zweiten Stocke auf den Paul Friedmann  , welcher jüdischer Abstammung, selbst aber Hof hinab und erlitt anscheinend innere Verlegungen. Am heurigen Bismarcktag, der zugleich der Tag der Auf Protestant ist, hat seinerzeit Kraft und Geld der Durchführung dem Hamburger Bahnhofe wurde ein Beamter durch einen Zug eines romantischen Planes gewidmet. Als die Juden in Ruß- Aprilscherze ist, so wird der Frankf. 3tg." aus München   ge­überfahren und auf der Stelle getödtet. In der Georgenstraße land immer mehr bedrängt wurden und sich hilfsfomitees aller schrieben, hatte ein Hausbesitzer sein Haus überreich mit Flaggen fuhr der Führer eines Geschäftswagens so heftig gegen eine auf Orten bildeten, beschloß Herr P. Friedmann, an dem alten Stamm- geschmückt. Dies und der Tag des 1. April veranlaßte einen dem Halteplaße stehende Droschke, daß sein Wagen umschlug und site des Voltes Jsrael am rothen Meere in dem Lande Midian eine Freund, dem Hausbesitzer durch einen Livreebedienten mündlich er sowohl wie seine neben ihm sigende achtjährige Tochter auf" Judenkolonie" zu begründen und die in Noth und Glend getriebenen die Mittheilung machen zu lassen, er werde Nachmittag zum den Damm geschleudert wurden. Der Mann erfitt eine er ruffischen Juden dorthin zu führen. Die Expedition ging auch Minister gebeten, um eine Auszeichnung für seinen Bismarck­hebliche Verlegung am Kopfe, das Kind een Bruch des von statten: auf eigenem Dampfer zogen unter dem Oberbefehl Enthusiasmus zu erhalten; die Kutsche des Ministers werde ihn Oberschenkels. Ju der Nacht zum 12. d. 2. fand ein Friedmann's 46 Rolonisten hinaus nach dem indischen Ozean, abholen. Die Kutsche kam, der Hochbeglückte stieg schwarzbefract tleines Feuer statt. um dort die Kolonie Midian zu begründen. Das Unternehmen, ein. Die Kutsche fuhr davon und als sie wieder hielt und ihr welches mit vielen Schwierigkeiten und Widerwärtigkeiten zu Insasse voll Andacht und Erregung ausstieg, befand er sich vor Kreisirrenanstalt. Der Gefoppte stellte An­Witterungsübersicht vom 12. Juni 1895. tämpfen hatte, ist schließlich ganz in die Brüche gegangen und dem Portal der die Kolonisten waren froh, der Wüstenei glücklich entrinnen zu flage und das Schöffengericht verurtheilte den Spaßvogel zu fönnen. Ueber das Schicksal der Kolonisten und ihre 50 M. Geldstrafe.

Stationen.

Swinemünde  .

Hamburg  

Berlin  

Wiesbaden  .

München  

Wien  

Haparanda  

Petersburg Cork. Aberdin. Paris

Barometer­

stand in mm,

reduzirt auf

d. Meeressp.

Windrichtung

Windstärke

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Wetter

Temperatur

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Behandlung durch Herrn Friedmann wurden in egyptischen Jufolge eines Schreibfehlers sind in dem Berichte über Blättern bald haarsträubende Schilderungen geliefert, die durch den Prozeß Riemer einige Beugenaussagen, die sich auf Herrn die Wiener   Neue Freie Presse" auf grund eigener Mittheilungen Dr. Hentig bezogen, irrthümlich Herrn Dr. Evers zur Last ge­der Rolonisten vielfach ergänzt und von der Jüdischen Preffe" fallen. Die Leser werden wohl schon selbst sofort gemerkt haben, des Herrn Hildesheimer zum Gegenstand ernster Erörterungen daß nicht von Herrn Dr. Evers, sondern von Dr. Hentig be­gemacht wurden. Nach den Berichten sollte Herr Friedmann hauptet wurde, daß er gemauschelt" und von einer, Beendigung einen widerspänftigen Kolonisten geradezu in den Tod gejagt des Schwindels" gesprochen habe. haben, indem er ihn aus dem Lager gejagt und ohne Kleider in

war in den Berichten ferner behauptet worden,

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der Wüste seinem Schicksal überlassen haben soll. Die Leiche des Ausgewiesenen soll. später aufgefunden

worden sein.

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Wetter- Prognose für Donnerstag, 13. Juni 1895. Etwas kühleres, zeitweise heiteres, vielfach wolkiges Wetter mit leichten Regenfällen und mäßigen nordwestlichen Winden Berliner   Wetterbureau.

schlecht schwerster Arbeit

Versammlungen.

Ter sozialdemokratische Wahlverein für den fünften Herr Friedmann wie ein leiner König mit drakonischer Berliner   Reichstags- Wahlkreis tagte am 11. Juni im Lofale Strenge in der Kolonie Die regierte, Kolonisten von Butke, Grenadierstr. 33. Genosse äther hielt einen Vor­11 effent bekämen, daß er sich eine phantastische Uniform zugelegt habe, daß er trag über:„ Die Pläne der Reichsregierung". Eine Diskussion schließlich nach dem eingetretenen Krach seine Kolonisten nicht über die beifällig aufgenommenen Ausführungen fand nicht statt. nach Suez zurückgeführt, sondern einfach ihrem Schicksal über Unter Vereinsangelegenheiten theilte der Vorsitzende Wels mit, laffen habe 2c. 2c. Die Jüdische Presse" nahm auf grund dieser daß die in der letzten Generalversammlung gewählten Bezirks Mittheilungen scharfe Stellung gegen Herrn Friedmann. Bei führer übereingekommen seien, die Genossen Levy, Berfelde, aller Anerkennung seiner selbstlosen und menschenfreundlichen Zeufert und Buhiger dem Wahlverein als Abtheilungs­Absichten geißelte sie seine Expedition als ein abenteuerliches führer in Vorschlag zu bringen und ersuchte er um deren Be­vorn herein Unternehmen", welches von einen stätigung. Nachdem letzteres geschehen, wurde in die Wahl von phan be: sieben noch fehlenden Bezirksführern eingetreten, die insofern tastischen und abenteuerlichen Charakter hatte", ste flagte die grausame Behandlung der jüdischen Kolonijien" einige Schwierigkeiten bot, weil die meisten der vorgeschlagenen und kritisirte Friedmann's Zug ans Rothe Meer Genossen ein derartiges Amt ablehnten. Erst nachdem Hübner Das inkriminirte Hoch auf die Sozialdemokratie, das eine vollständig verfehlte und ungeschickt inszenirte Expedition. und We13 die Genossen eindringlich an ihre Pflicht zur Mit arbeit erinnert hatten, gelang es endlich, die noch offenen diese Artikel der„ Jüdischen Presse" fühlte unser Parteigenosse Nät her vor einiger Zeit in einer Ver- Durch sammlung ausgebracht hatte, sollte gestern in der Berufungs  - sich Herr Paul Friedmann   beleidigt und strengte gegen Herrn Stellen zu besetzen. Hierauf erfolgte Schluß der Versammlung. Da letzterer umfassen= Eine, im Einverständniß mit dem Bertrauensmann inftanz beaugenscheinigt werden. Wegen eines bezüglich der Hirsch Hildesheimer die Privatklage an. Zeugenvorladung vorgekommenen Fehlers mußte der Termin den Wahrheitsbeweis antrat, zog sich die Erledigung der Klage Berlins   und der Provinz Brandenburg   von der Agitations­außerordentlich in die Länge. Es wurden in den verschiedensten kommission der Schneider und Schneiderinnen Berlins  jedoch aufgehoben und die Verhandlung vertagt werden.

Gerichts- Beifung.

als

B

am

Das Reichsgericht hat das freisprechende Erkenntniß der Theilen der Welt Zeugen kommissarisch vernommen und vereinberufene öffentliche Versammlung für Schneider schiedene Termine schiedene Termine mußten nach längerer Verhandlung und Schneiderinnen, Maaß- und Tagschneider, Straftammer des Dortmunder   Landgerichts gegen den Angeklagten immer wieder vertagt werden. Gestern ist es nun endlich Militär- und Beamten Lieferungsschneider, Tromp vom 7. März in der Angelegenheit der gefälschten De- nach abermals fast neunstündiger Verhandlung Herren­und Knabentonfettions Arbeiter pesche betreffend die Beche Gneisenau" der Harpener Bergbau zu einem Urtheil gekommen. Im gestrigen Termin war auch und Arbeiterinnen, Damenschneider, Mäntel­Aktiengesellschaft gestern aufgehoben, soweit das Telegramm an Herr Paul Friedmann   persönlich zur Stelle, um sich näherinnen, Bügler, Stepper, Blousen Bielenziger in Frage tommt. und sein Unternehmen gegen die Angriffe in der Presse und Tritottaillen Arbeiterinnen tagte Fahrlässige Tödtung unter Vernachlässigung der Berufs- zu vertheidigen. Er bestritt, den einen Kolonisten in den Tod 10. Juni im Louisenstädtischen Konzerthause, Alte Jakobstr. 37. pflicht wurde dem praktischen Arzt Dr. Hugo G. zur Last gelegt, gejagt zu haben und verwahrt sich entschieden gegen den Vor- Da die Referentin nicht erschienen war, schritt man zur Er­ der   deswegen gestern vor der ersten Straffammer des Land- wurf einer grausamen Behandlung, indem er darlegte, daß den ledigung des anderen Punktes der Tagesordnung, zu welchem der gerichts I stand. Der Angeklagte war Hausarzt bei dem Hof- zusammengewürfelten Elementen gegenüber, die sich ihm an- Vertreter des Delegirten der Gewerkschaftskommission über die marschallamts- Sekretär Weimann. Frau Weimann litt sehr start geschlossen, im exotischen Lande eine eiserne Disziplin durchaus Thätigkeit des Ausschusses und der Gewerkschaftskommission Be­ an Zahn  - und Gesichtsschmerzen und Schlaflosigkeit. Am 22. Mai nothwendig gewesen sei.-- Dr. Hildesheimer machte vorwiegend richt erstattete. Der Redner, Kollege Pfeiffer, übte im An­v. J. erschien Frau W. in der Sprechstunde und bat um ein geltend, daß er unter dem Schutze des§ 193 gehandelt habe schluß hieran scharfe Kritik an die Gepflogenheit einiger Schlafmittel. Der Arzt wußte, daß sie auf Narkotika schwer und daß der größte Theil der in den Berichten aufgestellten Gewerkschaften, die auf grund der verschiedenen Formen ihrer Er habe als Herausgeber Organisationen verschiedene Vertreter in die Gewerkschafts reagirte. Er verordnete ihr Chloralhydrat und schrieb auf das Behauptungen eriviesen sei.

Rezept:" In zwei Portionen vor dem Schlafengehen zu nehmen." eines Organs für die Interessen des Judenthums, welches fommission delegirten. Leider, berichtete er weiter, machen sich Nach seiner Behauptung hat er diese Verordnung mündlich besonders in Rußland   viel gelesen werde, ferner als Mitglied feit diesem Frühjahr auch im Schneidergewerbe derartige Quer­noch dahin ergänzt: sie solle, nachdem sie nun schon des Zentralfomitees für die russischen Juden die ernste Pflicht treibereien bemerkbar. So haben sich vor kurzem auf eigene mehrere Nächte nicht geschlafen, einmal 5 Uhr gehabt, die ihres Glaubens wegen verfolgten Juden in Schuß Faust neben dem Vertreter aller Branchen im Schneidergewerbe, nachmittags zu Bett gehen, vorher die erste halbe Portion zu nehmen und die russischen Juden vor einem Gintreten in so troy Protestes und Klarstellung dennoch zwei Personen zu Dele­Ueber die Ergebnisse des girten in die Gewerkschaftskommission ernennen lassen, deren Chloralhydrat nehmen und, falls sie etwa nach 5 Stunden wieder abenteuerliche Pläne zu warnen. ewachen und Schmerzen haben sollte, noch einen Theelöffel voll Wahrheitsbeweises waren Rechtsanwalt Dr. Strant als Ver- Mandate wegen eines Formfehlers allerdings nicht an­Der Ausschuß der Gewerkschafts­einnehmen. Die Menge des verschriebenen Chloralhydrats betrug theidiger des Angeklagten und Rechtsanwalt Bruck I als Ver- erfannt werden konnten. Mandatare aufgefordert, 6 Gramm; die höchste zulässige Einzeldosis ist auf 3 Gramm treter des Privatklägers natürlich grundverschiedener Ansicht. Kommission hatte daher jene Wegen all bemessen. Der Apotheker hatte auf die Medizinflasche gleichfalls Der Gerichtshof hielt einen Theil der Beschuldigungen, durch die in der heutigen Versammlung zu erscheinen. geschrieben:" In zwei Portionen vor dem Schlafengehen zu sich der Privattläger beleidigt fühlt, für erwiesen, namentlich dieser Vorkommnisse in jüngerer Zeit, erklärte der Redner auch nehmen." In der Familie der Frau W. verstand man die was die Ausweisung und den Tod des einen Kolonisten, sowie im Namen des Delegirten, Kollegen Ald. Schulz, daß beide ihr Anordnung so, daß die ganze Menge kurz hintereinander die unterbliebene Zurückführung der Kolonisten nach Suez betrifft. Amt nun niederlegen, und empfahl im Einverständniß mit der vor einmaligem Schlafengehen zu nehmen sei. Diese Auffassung Für nicht erwiesen hielt der Gerichtshof den Vorwurf, daß die Gewerkschaftskommission die Wahl eines Delegirten und einer bestätigte auch Frau W. Frau W. nahm die erste Portion in Kolonisten unzureichende Nahrung erhalten hätten. Mit Rücksicht Delegirtin, und Stellvertreter für beide. Die von der Kellnerinnen­der zehnten Abendstunde, sie gerieth in einen gelinden Nausch, auf die ganze Sachlage verurtheilte der Gerichtshof den Privat- bewegung her zur Genüge bekannte Frau Dm och protestirte im Namen des Verbandes der Damen- und Kinderkonfektion?= wurde nach Ueberwindung deffelben ins Bett gebracht und nahm beklagten zu 20 M. Geldstrafe. Arbeiter und Arbeiterinnen gegen die Neuwahl von dann noch die zweite Portion ein. Gegen 4 Ühr morgens war

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die Frau eine Leiche. Der schleunigst herbeigeholte Angeklagte Wegen einer außerordentlichen Brutalität hatte sich Delegirten zur Gewerkschafts Kommission und droht, im konnte nur noch den eingetretenen Tod feststellen. Letterer war am Dienstag der angebliche Arbeiter Hermann Robert Barber Falle der Wahl, sich beim Ausschuß beklagen zu wollen, die eventuell gewählten Delegirten eine Folge der verschluckten zu großen Menge Chloralhydrats. aus Rigdorf vor dem dortigen Schöffengericht zu verantworten. Sie will überhaupt Dem Angeklagten wurde zur Last gelegt, daß er sich darauf be- Am 23. Dezember v. J. fand in dem Lokal von Noster in Brit nicht anerkennen, und ergeht sich in Anschuldigungen einzelner schränkt habe, der infolge ihrer Schmerzen zerstreuten Frau die ein Tanzvergnügen statt, an welchem auch der Angeklagte theil- Personen, verläßt jedoch, immer noch schimpfend, schleunigst das Instruktion mündlich zu machen, anstatt sie in nicht miß- nahm. Bald gerieth er aber mit einem anderen Gast in Streit, Lokal, als Kollege Timm das Wort zur Aufklärung über das zuverstehender Art aufzuschreiben. Die knappe Bemerkung In zwei wobei er diesen zu Boden warf und arg mißhandelte. Mehrere Treiben der Vorrednerin und die Stellung der Berliner   Ver­Portionen vor dem Schlafengehen zu nehmen" war geeignet, andere Gäste sprangen hinzu und wollten den am Boden Liegen- trauenspersonen dazu erhielt. Pfeiffer wendet sich ebenfalls Mißverständnissen Thor und Thür zu öffnen. Der Angeklagte den aufheben, was Barber dadurch zu verhindern suchte, daß ganz entschieden gegen das denunziatorische Verhalten der Fran behauptet, daß er der Frau mündlich ganz genaue Vorschriften er einen der Helfer in den Finger biß und erheblich ver: Dmoch gegenüber der bestehenden Organisation. Nachdem man gegeben habe, die von dieser auch verstanden worden seien. Er letzte. Nun sollte Barber aus dem Lokal entfernt werden, einem weiteren Antrage, drei Personen in die Gewerkschafts­habe der Frau auch nahe gelegt, mit der Arznei recht vorsichtig riß sich aber plötzlich los und stürzte sich auf den völlig fommission zu delegiren, zugestimmt, ernannte man die Ad. Schulz, Pfeiffer und die Kollegin zu sein. Aus der Beweisaufnahme ist hervorzuheben, daß die unbetheiligt in der Nähe stehenden Arbeiter Wilhelm Walz, Kollegen Schwefter der Verstorbenen dem Angeklagten in der Todesnacht den er gleichfalls in einen Finger der rechten Hand biß und Fräulein Schuppe zu Vertretern aller oben genannten das fritische Rezept gezeigt hat und letzteres seitdem spurlos ver- zwar derartig, daß der Knochen zermalmt wurde. Walz   mußte Branchen in die Gewerkschaftskommission. Hierauf nahm man schwunden ist. Frau W. hatte ihren Angehörigen die Anordnung sich in ärztliche Behandlung begeben; ihm konnte die Hand nur folgende Resolution einstimmig an:" Da es in letzter Zeit Mode des Arztes dahin mitgetheilt, daß sie die eine Portion der Arznei durch Amputation des verlegten Fingers erhalten werden. Auf zu werden scheint, daß abseits von der allgemeinen Schneider­vor dem Schlafengehen und die zweite Bortion nach einer halben erstattete Anzeige wurde gegen Barber Anklage wegen gefähr bewegung stehende, theilweise abgethane Personen Versammlungen Der Amtsanwalt beantragte unter der mißbräuchlichen Flagge Agitationskommission" ein­Stunde nehmen solle. Nach dem Gutachten des Chemikers licher Körperverlegung erhoben. Dr. Bischoff ist Chloral in größerer Menge in der Leiche vorgefunden gegen den zahllos vorbestraften Angeklagten sechs Monate Ge- berufen und auch Anschreiben erlassen, wodurch neben dem werden. Prof. Dr. Straßmann: Die Frau habe zweifel- fängniß, der Gerichtshof erkannte jedoch auf ein Jahr Ge- Wirrwarr die einheitliche Bewegung im Interesse des Unter­los eine recht große Chloralgabe genommen. Eine Gabe von fängniß bei sofortiger Verhaftung. nehmerthums zu schädigen gesucht wird, beauftragt die heutige

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