liche Krantheftsurfache" etn ebermas en Sanbels. organisation" bezeichnet. Es wird überhaupt darauf hinge. wiesen, daß die faufmännische Seite des Rationalisierungsprozesses gänzlich vernachlässigt wird. Es werden nur einseitig Spar­maßnahmen erwogen".

Man schränkt die Erzeugung ein, spricht andauernd vom Abbau der Angestellten und Arbeiter, und man baut auch ab. Dabei wird aber ganz vergessen, daß der Abbau in allererster Linie bei den wirtlichen Verkaufsuntosten zu be ginnen hat, wenn die Wirtschaft tatsächlich ernstlich gefördert werden soll. Es ist nicht damit getan, daß dieser oder jener fauf­männische Angestellte oder einige tausend Arbeiter entlassen werden.

Die„ Kölnische Volkszeitung" hat schon öfter darauf hingewiesen, daß in der rheinisch- westfälischen Schwerindustrie ein regelrechter Rettenhandel besteht, indem die Werke an die Syndikate ver­faufen und die Werkshandelsgesellschaften wieder von den Syndikaten kaufen, um ihrerseits dann die Verbraucher zu beliefern. Die Art der Kartellbildung in der jüngsten Vergangenheit hat die fostspielige Ueberorganisation im Eisenhandel noch gesteigert. Zur Bestätigung dieser Tatsache wird jetzt folgendes weitere Beispiel bekannt. Das neue Bandeisenkarteil hat ein Berkaufsbureau geschaffen, durch welches die Werke ihre Bro­duftion absetzen sollen. Weil nun die Werte das aus gewissen Gründen nicht wollen, so haben sie sich neue Werkhandelsstellen geschaffen, die die an das Syndikatsverkaufsbureau verkauften Mengen zurücklaufen. Zwischen Werke und Verbraucher find damit zwei neue Glieder eingeschaltet, die natürlich nicht tostenlos arbeiten.

Die Kölnische Boltszeitung" weist mit Recht darauf hin, daß es ein Unfug ist, von der einhalbprozentigen Ermäßigung der Umsatz­steuer her eine Preisermäßigung zu versprechen and gleichzeitig die ohnehin schon aufgeblähten kaufmännischen Apparate noch weiter

aufzublähen. In dieser Beziehung werden auch gewiffe Folgen der| 893 444 301,56 mt. Auszahlungen an die Ententeftaaten gegenüber Blodsbildung wie folgt angedeutet:

Im Zeichen der Rationalisierung fommt die Holding. gesellschaft . Hier werden Präsidenten, Generaldirettoren und Direktoren umgeben von ihrem Stabe, ihres Amtes walten. Sigungen über Sigungen mit vielen Reden und Beschlußfaffungen werden abgehalten. Die Holdinggesellschaft wird ihre über­wachende Tätigkeit ausüben einmal bei den Erzeugergliedern, dann bei den Verbänden und den Werkshandelsgesellschaften: die Verbraucher aber haben zu fauf en. Für jedes Er­zeugnis werden die Preise und Lieferungsbedingungen genau feſt= gelegt und jedes Jahr wird Bilanz gezogen. Ueber Selbsttosten­berechnungen, Statistit, Reisespejen, Sozialwirtschaft, Betriebs­stillegungen, Entlassungen usw. wird Beschluß gefaßt. Dann wird so mancher Tüchtige" die Treppe zum Direktorposten hinauf­stolpern, andere erhalten Repräsentantenposten. Natürlich werden auch Bensionsiskassen eingerichtet und für die, welche gut mitmachen fönnen, fällt das Mittagessen um einen Gang reicher aus. Das Ganze gibt dann in der Kalkulation einen 3 ushlagan Gene: raluntoften, der den heutigen Saß sicher um eine noch daran zu hängende Null erhöht."

Diese Kritik der gegenwärtigen Zustände im Organisationsgefüge der Schwerindustrie und ihre Berbindung mit der Blockbildung ist ein weiterer Beitrag zu der nun schon oft festgestellten Unfähigteit unserer Wirtschaftsführer, die Wirtschaft wirt. li rationell zu organisieren. Je flarer diese Unfähig teit zum Ausdrud fommt, um so arroganter erscheinen die Aus­fprüche derselben Wirtschaftsführer, den Staat beherrschen zu wollen.

Reparationsbilanz.

Die Ende August abschließende Jahresbilanz des Repara tionsagenten liegt nunmehr amtlich vor. Sie weist Ein nahmen in Höhe von 1000 457 572,45 mt. aus, denen insgesamt

stehen. Demnach verbleibt ein leberschuß von rund 107 Millio nen Mart, aus dem noch einige Verpflichtungen von etwa 44 Mil­lionen Mark zu decken sind. Die deutschen Jahreszahlungen fehen sich bekanntlich mit 800 Millionen aus dem Ertrag der Deutschen Repa rationsanleihe und mit 200 Millionen aus den Zinszahlungen der Reichsbahngesellschaft zusammen, wozu noch fleinere Beträge an eingegangenen Zinsen und Kursdifferenzen treten.

Unter den Auszahlungen befindet sich ein Betrag von 202 802 Mt., der der Deutschen Reichsbahngesellschaft als Diskont für die vor Fälligkeit geleistete Zahlung erstattet wurde. Im übrigen sind die gesamten Beträge für Ausgaben verschiedener Art in Anspruch genommen worden, an erster Stelle für Sachlieferungen, zu deren Finanzierung allein 420 Millionen Mart verwendet wurden. Die englische Reparationsabgabe, die bekanntlich von England ein­behalten wird, ist unter den Ausgaben mit 180 Millionen Mark ver­bucht. Die Besazungskosten erforderten allein annähernd ein Fünftel der Reparationseinnahmen, nämlich 187,4 Millionen Mart, wovon der weitaus überwiegende Teil nicht einmal zum Unterhalt der Be­jagungsarmeen selbst, also für Löhne usw. beansprucht wurde. Dafür wurden nur 52,3 Millionen Mark verausgabt, während 104,7 Mil­lionen an Requisitionen, Schadensersatzleistungen und Lieferungen auf Grund des Rheinlandabkommens und weitere 30,5 Millionen an Lieferungen im Ruhrgebiet aufgewandt werden mußten. Für den Zinsen- und Tilgungsdienst der Repara tionsanleihe sind im ersten Jahr 77,5 Millionen Mark bereit­

gestellt worden. Die Reparationsfommission mit den

übrigen interalliierten Behörden zusammen verbrauchte den statt­lichen Betrag von 26,5 Millionen Mark; davon wieder erforderte das Bureau für Reparationszahlungen 3,7 Millionen Mart. Nach Ländern verteilten sich die verausgabten Beträge wie folgt: 189,9 Millionen erhielt Großbritannien ; 396,6 Millionen gingen an Frankreich , 60,4 Millionen an Italien ; 93,5 millionen be­fam Belgien ; 30 Millionen entfielen auf Jugoslawien . Japan , Portugal , Rumänien , Griechenland und Polen find mit fleineren Beträgen beteiligt.

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