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Gewerkschaftsbewegung

Kommunistische Märchenerzähler.

Am Dienstag nahm eine Bersammlung der Belegschaft der Deutschen Berte in Spandau   ein Referat des Rußland­reisenden 3 a hn( KPD  .) über seine Eindrücke in Rußland   entgegen. In einer 1½stündigen Rede schilderte der Referent in bekannter Weise die russische Herrlichkeit. Zu den aus den früheren Berichten der Rußlandreisenden bereits bekannten Entdeckungen kam eine Reihe neuer hinzu. So soll die russische   Regierung im laufenden Jahre 500 millionen Rubel( über eine Milliarde Mark) für den Wohnungsbau ausgegeben haben, was natürlich eine pure Phan­tafie ist. Die russische   Altersversicherung sei ein Meisterwert und jede Arbeiterin beziehe nach Bollendung von 45, jeder Arbeiter nach Bollendung von 55 Jahren eine Altersrente von mindestens 30 Rubel pro Monat.( Dabei kennt Rußland   überhaupt feine Altersversicherung, sondern lediglich eine sehr dürftige Invaliden­versicherung.) Jedem Betrieb sei ein Säuglingsheim an gegliedert, in dem die Kinder der Arbeiterinnen während der Arbeit untergebracht werden; ein folches Säuglingsheim habe 3. selbst besichtigt: für 32 Säuglinge waren hier ein Arzt, eine Aerztin und 27 Pflegerinnen angestellt. Die Arbeitslosigkeit jei zwar groß, aber jeder Arbeitslose beziehe neben einer Reihe von Vergünstigungen eine Unterstützung in Höhe von 33 Rubel pro Monat. In dieser tindisch- naiven Art ging es weiter.

In der Diskussion nahm ein russischer Sozialdemokrat. Genosse Schwarz, in einer längeren Rede den Bericht des sonderbaren Forschungsreisenden unter die fritische Lupe. Er schilderte besonders die politischen Verhältnisse in Rußland  , von denen man aus dem Referat fast gar nichts erfahren fonnte, sowie die be­schämende Rolle der deutschen   Arbeiterdelegation, die in Rußland  zum Werkzeug der terroristischen inneren Politik der Sowjetregie­rung geworden ist. Die sachlichen und dokumentarisch belegten Ausführungen des Redners waren den Kommunisten fichtlich un­bequem und sie suchten immer wieder den Redner durch Zwischen rufe zu stören; besonders zeichnete sich dabei eine Gruppe junger Kommunisten aus, zu dem offensichtlichen Zweck, dem Redner es unmöglich zu machen, seine Rede fortzusetzen. Die große Mehrheit der Versammlung, teils angeefelt von dem kommunistischen   Treiben, teils, weil sie durch die überzeugenden Ausführungen des Genossen Schwarz auf die Fortsetzung der kommunistischen   Märchen verzichtete, verließ nach dieser Rede den Saal. Es find noch ein Anarchist und ein AAPD.- Redner zum Wort gekommen, wobei der legiere eine Reihe bitterer Wahrheiten über den fommunisti. schen Despotismus sagte. In einem längeren Schlußwort fuchte Zahn vergebens die Ausführungen von Schwarz zu entfräften, mußte diesmal auch auf die politischen Verhältnisse eingehen und stellte sich schüßend vor die Tscheka  , zur hellen Freude feiner jungen Gesinnungsgenossen. Auch der Sicherheitspakt wurde nicht ver­geffen, der in einer echt deutsch  - völkischen Art als ein Leden der französischen   Stiefel charakterisiert wurde. Die Reihen der Berfammelten hatten sich inzwischen sehr gelichtet: von Den 500 bis 600, die zu Anfang der Versammlung anwesend waren, find nach der unwidersprochenen Feststellung des Vorsitzenden taum 150 im Saale geblieben. Diese haben eine fommunistische Resolution mit etwa Dreiviertel- Mehrheit angenommen. Ein Sieg", über den fich Sincwjew freuen mag. Etwas muß man doch für sein Geld haben.

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Die Besprechung über die Beamtenbesoldung vertagt. Die Besprechung über die Beamtenbesoldung, die im Reichs finanzministerium am gestrigen Mittwoch nachmittag stattfinden sollte, mußte vertagt werden, weil der Reichsfinanzminister der Kabinettssigung, in der über den Sicherheitspalt beraten werden sollte, teilnehmen mußte. Da die Beamten Spizenorganisationen Da die Beamten Spigenorganisationen entscheidenden Wert darauf legen, mit dem Minister per­fönlich zu verhandeln, mußte die Besprechung über die Beamten­beioldung vertagt werden. Die Verhandlungen sollen, wie den Drganisationen versichert wurde, in den nächsten Tagen statifinden.

direktion auf gütlichem Wege verfucht, eine Gehaltsaufbeffe rung zu erlangen. Als Antmort haben sie für die Wahrnehmung ihrer berechtigten Interessen am nächsten Tage die fristlose Ent­Iassung erhalten. Bekannt ist, daß die Verhandlungen mit dem BBMI. sowohl für August und September 1925 ergebnislos ver­laufen sind. Gehaltserhöhungen auf tarifmäßiger Grundlage sind tros wiederholter Bemühungen der am Tarifvertrag beteiligten Organisationen seit dem 1. Januar 1925 nicht erfolgt.

Der britische Seemannsstreit.

WIB. gibt folgende, mit der gebotenen Borsicht aufzunehmende Reutermeldung aus Sydney   wieder:

Hier wird ein rasches Ende des Seemannnsstreiks voraus­

gesagt. Das Verlangen der Ausständigen, die Streiftage be zahlt zu erhalten, ist die einzige noch ungeregelte Frage. Es wird wahrscheinlich fallen gelassen werden. Die Schauerleute I faßten einstimmig den Beschluß, auch dann auf den Schijfen zu arbeiten, wenn die ausständigen Besatzungen durch neue ersetzt werden sollten. Man nimmt an, daß diese Entschließung großen

Der Streif ist vom Deutschen   Werkmeisterverband sanktioniert und der Betrieb für die Werfmeister gesperrt. Deutscher   Bertmeisterverband, Geschäftsstelle des Bezirks X. Einfluß auf die Lage haben wird." P. Rothe.

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Vorwärts- Verlag. G. m. b. H,

Schiedsspruch für die Herforder   Metallindustrie. Herford  , 23. September.  ( Eigener Drahtbericht.) Mit den Ausständen in verschiedenen Betrieben der Herforder Metallindustrie befakte fich am Dienstag eine Schlichterfammer, die einen für beide Teile verbindlichen Schiedsspruch fällte. Der Spizenlohn eines Arbeiters soll 66 Pfg. betragen, die Grundlage des Alfords wurde mit 65 Pfg. für die Stunde festgelegt. Die Löhne der übrigen Gruppen ändern sich auf dieser Grundlage nach dem bisher angewandten Schlüsselsystem.

Keine Lohnerhöhung im Aachener Bergbau. Aachen  , 23. September.  ( BTB.) Bei der unter Vorsiz des stellvertretenden Schlichters für den Bezir! Rheinland   stattgefundenen Schiedsgerichtsverhandlung über Löhne im Aachener Bergbau wurde die ohnordnung vom 3. April 1925 durch Schiedsspruch wieder in Kraft gefest. Sie fann am 1. Oftober mit Wirkung vom 1. November 1925 erneut gekündigt werden.

Internationaler Arbeiterschuh.

Die Hafenarbeiter sind, durch den wochenlangen Streif natür­lich start in Mitleidenschaft gezogen, zur Untätigkeit verurteilt. Daß fie aber Schiffe mit Etreitbrecherbejojung laden und löschen wollen, ist nicht ohne weiteres anzunehmen.

Der Achtstundentag in Rumänien  .

JAB. Professor N. Ghiuela von der Universität Cluj veröffentlicht in der Rundschau des rumänischen Sozialinstituts einen sehr eingehenden Artikel über die Durchführung des Acht­stundentages in Rumänien  , und die Einwirkung von Gesezgebung und Tarifverträgen auf die Arbeitszeit. Am 21. Mai 1919 murde vom Generalrat für Transsylvanien   ein Erlah veröffentlicht, der die Arbeitszeit ausschließlich der Ruhepausen auf 8 Stunden täglich und 48 Stunden wöchentlich festsetzte. Die Behörden haben diese Arbeitszeitvorschriften allerdings nicht sehr streng ge­handhabt. Bisher wurde noch fein Arbeitgeber wegen lleberschreitung bestraft. Infolge der gewerkschaftlichen Tätigkeit wird der Achtstundentag und die 48- Stundenwoche in fast allen Industrie- und Handelsbetrieben von Transsylvanien   durchgeführt. Dieser Grundsay ist auch in allen zwischen Arbeitgebern und Arbeit­nehmern abgeschlossenen Tarifverträgen aufgestellt. Vielfach find die in den Tarifverträgen festgelegten Bedingungen für die Arbeiter günstiger als die Gefeßgebung. Während der Erlaß für Ueber­tunden einen Lohnzuschlag von 25 Proz. vorfieht, sehen die Tarifverträge in der Regel einen Lohnzuschlag von 50 Proz für die ersten Ueberstunden und 100 Proz. für die folgenden vor. Tarifverträge, mit diesen Bestimmungen wurden seit 1918 abge­schlossen von den Gewerkschaften der Typographen, Holzarbeiter, Tischler, Gas-, Wasser und Elektrizitätsarbeiter, Tapezierer, Mechaniker, Buchbinder, Kellner und Handlungsgehilfen. Zuweilen wurden solche Tarifverträge auch betriebsweise abgeschlossen.

Der Berfasser betont, daß diese Bedingungen nicht nur für Transsylvanien   und die Bufomina zutreffen, sondern vielfach auch im alten Rumänien   bestehen, und zwar da, wo die Arbeiterorganisationen start genug sind, ihren Standpunkt zu vertreten.

Im alten Rumänien   ist allerdings die Arbeiterbewegung weniger entwidelt, und Tarifverträge sind hier infolgedessen weniger zahlreich.

Zum Streif in der Bielefelder Wäscheindustrie wird uns vom Hauptvorstand des Deutschen Bekleidungsarbeiterverbandes mitge teilt, daß von den zwei Bielefelder   Unternehmerorganisationen die eine, bei deren Mitglieder etwa 2000 Personen beschäftigt sind, die Forderungen des Bekleidungsarbeiterverbandes bewilligt hat. Es wird also nur bei den Mitgliedern der anderen Unternehmer­organisation gestreift, die ungefähr ebensoviel Personen beschäftigen wie die Betriebe, die bewilligt haben und wo infolgedessen gearbeitet wird.

Bern  , 23. September.  ( WTB.) Die 13. Delegiertenversamm­lung der Internationalen Bereinigung für gefeß lichen Arbeitersuz murde Dienstag vormittag durch den Präsidenten der Vereinigung Nationalrat Lachenal  ( Schweiz  ) er­öffnet. Er wies auf die 25jährige erfolgreiche Wirksamkeit der Ver­einigung hin und betonte die Notwendigkeit eines Zusammen- schlusses der drei internationalen Bereinigungen mit ähnlichen 3wedbestimmungen zu einer Vereinigung, in welcher die berechtigten Ansprüche aller vertretenen Länder zu berücksich verfammlung morgen, Freitag, 7 Uhr, im Gewerkschaftshaus, großer Gaal. Ein­die berechtigten Ansprüche aller vertretenen Länder zu berücksich tigen find.

Die Konferenz wird sich in vier Kommissionen gliedern, von denen die erste sich mit Organisationsfragen, besonders mit der Zusammenfassung der Bereinigungen für gejehlichen Arbeiterschuß, für Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und für Sozialversicherung zu einer internationalen Bereinigung für sozialen Fortschritt und endlich mit dem Stand der Ratifizierungen der internationalen Arbeitsschutzverträge in Washington   zu befassen hat. Die zweite Kommission behandelt den Bericht über den Schuß der Angestellten, die dritte Kommission die Auf­stellung eines Fragebogens über die Ruhepausen, die vierte Kommission die Aufstellung eines Fragebogens über die Mindest löhne der unterentlohnten und über die unzulänglich organisierten Industrien.

Werkmeisterftreik in der Metallindustrie. Sämtliche Wertmeister samt den Meisterstellvertretern bei der Firma Maffay Schwarzkopff- Wildau sind am Montag nachmittag 1 Uhr wegen Gehaltsforderungen in den Streit getreten. Die Delegierten vertreten 19 Staaten. Auch der Internationale Die Werkmeister haben durch wiederholte Verhandlungen Gewerkschaftsbund ist vertreten. Aus China   und Japan   sind Gäste mit der Direktion des Werkes Wildau   als auch mit der General. I erschienen.

Sattler, Tapezierer- und Bortefeuiller- Verband. Reiseartikel- Branche. Boll.

tritt nur gegen Legitimation.

Berantwortlich für Politik: Ernst Renter; Wirtschaft: Artur Saternus; Gewerkschaftsbewegung: Friebr. Ehtorn; Feuilleton: R. S. Döscher; Lokales und Sonstiges: Friz Karstädt; Anzeigen: Th. Glode; sämtlich in Berlin  . Berlag: Borwärts- Berlag 6. m. b. S., Berlin  . Drud: Borwärts- Buchdruderet und Berlagsanstalt Paul Einger u. Co. Berlin SB 68 Pindenstraße 3. Hierzu 1 Beilage und Unterhaltung und Wiffen".

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