Lommen diefelben Kommunisten, weil sie sehen, wie sehr sie mit ihrer Politik auf den Hund gekommen sind, und glauben, durch ein Bündnisangebot an die eben noch verlästerte Sozial demokratie ihre arbeiterfeindliche Politik ver gessen machen zu können.
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Denn um nichts anderes handelt es sich! Die Kommunisten wissen, daß die Abrechnung mit ihnen bevorsteht, daß die Arbeiterschaft ihr Gesajele, ihr Parolengeschwägt mehr als jatt hat. Die Kommunisten wissen, daß die Pleite ihrer Bewegung riesengroß. ist. Jeder Gaz dieser neuen Richtlinien ist eine flatschende Ohrfeige für den gemeingefährlichen Unfug, den sie jahrelang im Rathaus getrieben haben. Das Entlarvungsgeschrei soll eingestellt werden von ihrem Entlarrungsgefchrei waren die Berhandlungen der Stadtverordnetenversammlung erfüllt. Positive Arbeit soll geleistet werden sie haben stets behaup tet, daß positive Arbeit nicht möglich sei. Gine Arbeitermehrheit soll jetzt auf einmal im Interesse der Arbeiterschaft sein Sie haben stets erflärt, daß innerhalb der fapitalistischen Wirtschaft" die Ausmuhung der Gemeinde im Intereffe der Arbeiter eine reformistische Utopie" sei. Ein Bündnis mit der Sozialdemokratie wird vorgeschlagen bisher war die Sozialdemokratie stets eine bürgerliche Partei, im günstigsten Falle der linke Flügel der Bourgeoisie. Konkrete Borschläge wollen sie machen das haben sie bisher stets abgelehnt. Ihnen waren ihre Tiraden von der Diftatur des Proletariats wichtiger.
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gesetzt ersuchte. Jede Stunde, die verstreicht, ohne daß die Redaktion an die Berliner Parteigenossen: Die" Rote Fahne " veröffentlicht heute folgende Erklärung der Reichsregierung die Maßnahmen bekanntgibt, um diesen Standal aus der Welt zu schaffen, vergrößert ihn und macht die Stellung des Reichsarbeitsministeriums immer unhaltbarer.
„ Der Sekretär des Berliner Parteibureaus, Genojie Rögler, hat an das Sekretariat der„ Roten Fahne" einen Artikel zur Parteidiskussion abgeliefert und bei der Ablieferung des Artikels eine Quittung gefordert. Als dies der Redaktion mitgeteilt wurde, hat diese sofort, ohne auch den Artikel nur anzusehen, denselben wieder dem Genossen Rögler zur Verfügung ge stellt. Die Redaktion lehnt es ab, solche Methoden im Berkehr unter Barteigenoffen zur Geltung tommen zu lassen. Wir benachrichtigen die gesamte Barteimitgliedschaft auf diesem Wege davon, um das bestimmt zu erwartende Ge rede, als hätten wir den Abdruck des Artikels des Genossen Rögler abgelehnt, gleich von vornherein richtigzustellen." Diese Herrschaften wollen der Sozialdemokratie gute Ratschläge geben. Sicher ist der Ratschlag berechtigter, die Kommunisten möchten erst mal mit sich selber fertig werden.
Das Reichsarbeitsministerium schweigt. Was tut die Reichsregierung?
Das Reichsarbeitsministerium hat bisher noch nicht die Sprache gefunden, um sich zu dem beispiellofen Standal, den die Altennoliz" darstellt, zu äußern. Damit wird freilich der Standal nicht fleiner. Das Reichsarbeitsministerium- wird die Maßnahmen treffen und bekanntgeben müſſen, um und wenn dieses sich weigern sollte, die Reichsregierung- von ihm das Odium zu nehmen, die Sozialpolitische Abteilung der Unternehmer, ein einfaches Unternehmermini fterium zu fein.
Jeder blamiert fich so gut wie er tann. Im oügemeinen ist es nicht üblich, daß Parteien 14 Tage vor einem entscheidenden Wahlkampf von großer politischer Bedeutung alles über Bordwerfen, was sie vier Jahre lang als einzig wahre Heilslehre vertündet und angepriesen haben. Sold) eigenartige Praktik blieb der Kommunistischen Bartei Die Aufgabe eines Reichsarbeitsministeriums ist die vorbehalten. Man fönnte trogdem vielleicht mit den Kommu- Wahrnehmung der sozialpolitischen Interessen der Arbeiterniften darüber reden, wenn man auch nur den geringsten An- fchaft, foweit diese im Rahmen der fapitalistischen Wirtschaft haltspunkt dafür hätte, daß diese taktische Wendung irgend- wahrgenommen werden können. Seit Herr Dr. Brauns wie ern ft gemeint fei. Die Kommunisten würden es wahr. in das Reichsarbeitsministerium eingezogen ist, hat sich darin scheinlich selber als Beleidigung empfinden, wenn man ihnen zunächst unmerklich, aber nicht minder beständig eine gründbei diesem neuen Manöver auch nur im geringsten Ehrliche andlung vollzogen. Aber selbst wenn man der lich feit zutrauen wollte. Sie find im Gegenteil wahrschein Auffassung ist, daß auch in den Fragen der Sozialpolitik in lich besonders stolz darauf, daß fie fo fabelhaft zu manö- gleichem Maße die Interessen der Unternehmer und der Ar Drieren" verstehen. Sie vergessen dabei nur, daß der dumme, beiter perireten werden müßten und könnten, selbst dann ist einfältige deutsche Arbeiler immer noch gewisse Ehrliches einfach unerträglich, daß ausgerechnet das Reichsteitsvorstellungen hat, und daß solche Angebote bod) arbeitsministerium sich in allen entscheidenden Fragen den nur dann Eindruck machen tönnen, wenn es wenigstens noch Wünschen und Forderungen der Unternehmer unter einen Menschen gibt, der an die Ehrlichkeit glaubt. Man tönnte, ohne materiellen Berluft befürchten zu müssen, wohl ruhig ein Preisausschreiben erlassen, das dem jenigen eine hohe Belohnung sichert, der ms auch nur einen einzigen Berliner Arbeiter zeigt, der diese raditale Schmentung der RBD. im Berliner Wahltampf ernst nimmt und für ehrlich hält. Ein solcher Mann wird nicht gefunden werden! Weber in den Reihen der Sozialbemo fraten, noch in den Weihen der Kommunisten, noch auch unter den Indiferenten. Dafür ist die Erfahrung, die alle Welt mit der kommunistischen Bolilit gemacht hat, denn do zu groß.
Bajen wir darum den neuen, unbekannten Führern der RBD. das Bergnügen, an ble Erfolge ihrer strategischen Shahzüge zu glauben. Der tiefere Sinn dieser Shwendung ift legten Gabes ja nur das Eingeständnis von den voll ständigen Bantrott ber fommunistischen Lattit. Was fällt, foll man stoßen. Mit den berufsmäßigen Zersplitterern der KPD. im Rüden kann die Arbeiter bewegung sich nicht durchsehen, Erst muß fie mit ihnen auf räumen, und das wird sie auch im Berliner Wahlkampf gründlich beforgen. Wenn fchon die sozialdemofratische Tallit von den Kommunisten als ridhlig ancrfonnt wird, dann ist nicht einzusehen, warum fich nicht der letzte Arbeiter unter der fozialdemokratischen Fahne sammelt und unter diesem Zeichen Berlin wieber zu einer uneinnehmbaren och burg des Sozialismus macht. Das ist der Sinn und die Aufgabe des bevorstehenden Wahlkampfes.
In der Komödie.
Das Theaterhaus der Komödien, bessen heitere Wohnlichkeit immer wieder mit Freude genossen wird, hat John Galsworthy aufgenommen. Der Engländer ist ein graziöser Schriftsteller. Er hat von den Franzosen die Geschmeidigkeit der Empfindung und der Szenenführung gelernt. Man darf belonen, daß er nicht nur zu ben Klubicufen hält. Auch zu den armen Leuten hat seine Feber den Weg gefunden. Die Wahrheit veríangt aber, zu sagen, daß Galsworthy sich stets bemüht, zwischen seinem Herzen und den düsteren Menschen von Whitechapel einen Kanal der Neutralität zu ziehen. Diese Neutralitätsphrafe überwindet er niemals, d. h. er bleibt immer etwas froſtig.
orbnet.
Die feindlichen Brüder.
Ludendörffer verklagen Hitler - Leute.
Die am Pflaster des Odeonplatzes mit Blut und Eisen anein andergeschmiedeten" Rampfgefährten Hitler und Ludendorff scheinen die letzten Brücken hinter sich abzubrechen. Ludendorffs " Völkischer Kurier" geht nach der Parteisprengung in der vorigen Woche nunmehr offen dazu über, alles, was auch den Hitlerschen„ Oberlandlern" noch heilig ist, selbst die„ Otoberwiese" einer hämischen Kritik zu unterziehen. Er schreibt:
,, Es wäre nicht ohne Reiz, einige furze Rückblicke auf die alten Oktoberfeste unter der Monarchie zu werfen, die von Ludwig I. an diese bei ihrer Entstehung höfifche Feier mit ihrem gnädigen landesherrlichen Wohlwollen begleitete und eine Art Oftoberfest zeremoniell herausarbeitete, das die Agrarpolitik der Wittelsbacher unterstrich, den Gästen aus der von den Fürsten nur spärlich besuchten Provinz den Prunk einer föniglichen Auffahrt auf der Festwiele bot und die enge Verbindung mit dem Landvolk durch huld volle Breisverteilung an die Besizer des schönsten Biehes noch besonders hervorhob."
Im übrigen verfündigt der Bölfische Kurier", daß er Hitlers „ Oberbayerischen Gebirgsboten" und die Hitlerschen nationalsozialistischen Landtagsabgeordneten wegen ihrer beleidigenden Ausfälle gerichtlich belangen werde und hofft, daß fie auf den Schutz der 3mmunität Berzicht leisten. Da tann er lange warten! Aber immerhin fönnte es intereffant sein, vor Gericht zu erfahren, wie die„ völkische Erneuerung" aussieht.
Die Zustände bei der Staatsanwaltschaft I. Bom Amtsgerichtsrat Dr. Scholz erhalten wir folgende Zuschrift:
In Nr. 392 schilderte ich die Staatsanwaltschaft I von einst und
ieht. Meine damals im republikanischen Interesse an den heutigen Buständen geübte Kritik wird durch die neueren Vorgänge noch verstärkt. Was die Zeugen Weiß, Caspari und Kußmann vor dem Untersuchungsausschuß des Landtags offenbart haben, enthüllt Zustände, die an Rebellion grenzen. Wenn nach Weiß die Pressefampagne gegen das Justizministerium bereits vor der BeröffentWas aber im Interesse der Integrität der Reichsbehörden ichung das Tagesgespräch bei der Staatsanwaltschaft I gebildet hat, wenn Staatsanwälte dieser Behörde sich und andere auf die gegen nicht geduldet werden kann, ist das Eingreifen des Syndikus das Justizministerium geschleuderte Breffebombe aufmerksam gemacht der Bereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände in ein haben, so muß das den Eindruck erwecken, daß diese Beamten sich schwebendes Schlichtungsverfahren. Unmöglich über das Borgehen ihrer Kollegen freuten und es offen oder heimlich ift, daß der leitende Beamte des Reichsarbeitsministeriums im unterftüßten, statt, wie es ihre Pflicht war, es zu tadeln und anzuBeisein des bestellten Schlichters diesem Eingreifen gegenüber zeigen. In solcher Beleuchtung erscheinen auch die Aussagen Stußmanns nicht unglaubwürdig, daß von seinen Kollegen scharfe Aeußeerklärt, daß er sowohl wie der Schlichter den Wünschen der rungen über das Verhalten der Zentralbehörde gefallen feien und Bereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände voll ent daß sie ihre Arbeiten nicht mehr ordentlich versehen zu fönnen erklärt fprechen werde. Unmöglich ist, daß der Syndikus der Ver- hätten. Die Staatsanwaltschaft I scheint sich also mit den Herren einigung der Deutschen Arbeitgeberperbände den Reichsarbeits- Caspari und Kußmann solidarisch gegen das Juftizminifterium eingeminister beauftragt, eine Broschüre zu schreiben, stellt zu haben. Das aber darf eine zum Gehorsam verpflichtete Berdie im Sinne der Unternehmerforderungen gehalten ist. Un- waltungsbehörde nicht. Und wie ist gar die Ertlärung, nicht richtig möglich ist, daß der leitende Beamte des Reichsarbeitsministes arbeiten zu fönnen, zu bewerten? War da an passive Resistenz riums sich dem Bertreter der Unternehmer gegenüber ver- gedacht? Wie ist es ferner möglich, daß den Leitern dieser Behörde pflichtet, das Gesetz über den Achiftundentag aufbielange jene Borgänge offenen oder verftecten Widerstandes verborgen Bant zu schieben, nachdem der Reichsarbeitsminister bleiben fonnten? Ein aufmerksamer Vorgesetter mußte fie redit fid) der Deffentlichkeit wie den Arbeitsministern anderer Län- zeitig erkennen und meldung machen. Denn ein Dulben wäre ebenfalls disziplinwidrig. Beim Lesen der erwähnten Ausschußverhandder gegenüber verpflichtet hat, dieses Gesetz durchzuführen. Lungen brängt sich die Borstellung eines gemeinsamen WiderUnmöglich ist, daß das Reichsarbeitsministerium auf Wunsch ft andes auf. und im Sinne der Unternehmer die behördlichen Schlichtungsinstanzen instruiert.
Der Standal, der durch die Beröffentlichung der Aftennotis fich enthüllt, läßt weit im Schatten jenes Schreiben des Vorgängers des Herrn Dr. Brauns, der im Jahre 1899 unter Herrn v. Bülow an den Zentralverband der Industriellen ein Schreiben richtete, indem er diesen um Bereitstellung von 12 000 m. zur Propaganda für das sogenannte Zuchthaus
in Albion, das ist eigentlich eine neue Type auf dem englischen Theater, importiert aus Frankreich . Man sagt den Engländern nach, daß sie seit den Kriegszeiten den Unterschied zwischen Männlein und Weiblein richtig entdeckt hätten. Vorher stellten sie sich etwas blind. Frau Eckersberg scheint die Annahme zu erläutern und zu rechtfertigen.
Nach dem vorzüglichen Anfang folgt sehr bald die trägflüssige Rolportage dieses Schauspiels. Die Rollen werden vom Drama
titer zu laut betont. Reinhardt hindert nicht, daß auch seine beften Schauspieler, wie etwa Klöpfer und Baul Hartmann, dieser lleberchargierung der Verlogenheit des Stückes nicht ausweichen. Mar Hochdorf.
Das Justizministerium wird alle diese Borgänge, die Anlaß zu disziplinarem Borgehen auch gegen andere bieten, ftreng und unnadh fichtlich untersuchen müssen. Es wird dabei die Unterstützung aller finden, denen das Wohl der Republik am Herzen liegt. Denn auch die Republik , und geradesie, braucht straffe Zucht und Ordnung, soll sie, die im Beamtenförper nur schwach veranfert ist, nicht Schaden leiden. Das Justizministerium, das doch sonst über kräftige Fäuste verfügt, gebrauche sie und etwa rebellierende Staatsanwälte werden gehorchen.
ängstlicher Spannung, aber feine Höllenmaschine plate! Das Signal zum Vorwärtsfahren ertönte, der große Dampfer feite unangetastet feinen Weg fort. Der Kapitän ist sehr zufrieden mit der Probe!", mit dieser Ankündigung wurden die ahnungslojen Passagiere wieder in ihre Kabinen entlassen. Die Warnung von New York war infolge eines anonymen Briefes ausgesandt, der im Bureau der CunardLinie eingetroffen war.
Sein Drama aus Londoner Gesellschaft" soll sehr spannend ministerium hat eine Sigung der Kommission für das deutsche Volts- zuletzt darauf zurückzuführen, daß das Heilige Jahr viele Bilger nach
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fein und ein großes Problem anfaffen. Ganz oben, dort mo nur Generale, Lords und Ladys verkehren, werden einem jüdischen jungen Herrn 2000 Pfund gestohlen. Wer ist der Dieb? Frage, um die fich alles breht. Der Bestohlene, eben erst von unten aufge, ftiegen, will sein Galb zurück, aber auch den Eingang in die fashionable Welt. Der Bestohlene weiß, wer der Dieb war. Natür lich einer aus der sogenannten Gesellschaft. Lange will man den Spitzbuben decken. Dann bricht die Kriminalgeschichte, die sich um den heruntergekommenen Aristokraten aufhäufte, zusammen. Der Löwe der Gesellschaft muß über See nach Maraffo. Dort fann man wahrscheinlich die Menschen brauchen, die im alten England nicht mehr zur Gesellschaft zählen dürfen. Der junge Mann, der Bestohlene, der Jude, der sich ein ganz flein wenig wie Shylock , fein Ururgroßrater, benimmt, darf zufrieden sein. Sein Geld tommt wieder. Doch die Gesellschaft" hat ihn ausgespien. Dieses Stück, dessen Erfindung und einzelne Ereignisse von Kolportageschriftstellern, Kinodrehern anderen tüchtigen Männern schon etwas abgenügt wurden, fängt ganz spannend an Man ist beinahe verquidt, weil Theatrallt und Psychologie zufammengingen. Dann quillt aber alles auseinander, und zum Schluß dehnt sich die Schartefe von einem Schauspiel ins Unermeßliche und unerträgliche. Der Trid regiert, er foll regieren. Doch Galsworthy ist nicht schlau. genug, um die alten Strippen ganz neu aufzuziehen.
und
tag Reinhardt führt selber Regie. Anfänglich, da ihm dez Dramatiker hilft, gelingt ihm alles. Außerdem ist Paul Otto ein wirklich vollkommener Schauspieler für müde und geschliffene Lords, und Ernst Deutsch echt und fast erschütternd in seiner Doppelnatur von Gentleman und Shylod. Und dazu die Damen Helene Thimig und Eise Edersberg. Die Tragit des gebrochenen Beibes, das wie ein schüchternes Böglein in seinem Schmerze hinstirbt, das scheint die beste Schauspielernatur des Fräulein Thimig. Und Else Eckersberg wizelt nicht nur mit der Bunge, sondern auch mit Augen und Bewegungen. Demi vierge
Das deutsche Boltsliederbuch. Im preußischen Kultus liederbuch stattgefunden. An den Berhandlungen nahmen etwa 50 Fachleute aus allen Gegenden Deutschlands und der Schweiz teil. Die preußische Unterrichtsverwaltung und die Berliner Schulbehörden waren gleichfalls vertreten. Es wurde ein Entwurf für das Bolks liederbuch, der seit drei Jahren bearbeitet worden ist, in allen Einzelheiten durchgesprochen. Das Volksliederbuch für die deutsche Jugend, das als Fortsegung der vorangegangenen Bolfsliederbücher für Männergesang und für gemischten Chor, der sogenannten Kaifer liederbücher zu betrachten ist, wird allen Schulgaitungen gewidmet fein. Die aus 14 Heften bestehende Sammlung foll 1926 im Die aus 14 Heften bestehende Sammlung soll 1926 im Leipziger Berlage von C. F. Peters erscheinen.
Die Jagd nach der Höllenmaschine. Der englische Dampfer Berengaria befand sich auf seiner letzten Reise von New York nach Southampton mit 1694 Menschen an Bord, 1200 Seemeilen dom Bande entfernt, als die drahtlose Meldung aus dem New Yorker Bureau der Cunard- Linie eintraf, daß eine Höllenmaschine an Bord untergebracht sei, die um 4,50 Uhr nachmittags( am Freitag voriger Woche) explodieren würde. Die Meldung traf in der. Frühe ein, und fofort begann eine genaue Durchsuchung des Schiffes. Es fanden sich aber nur zwei Raffer, deren Eigentümer unter den Passagieren nicht festgestellt werden fonnten; fie wurden erbrochen, aber es fand sich nichts Gefährliches in ihnen. Um auf alle Gefahren gefaßt zu fein, hatte unterdeffen der Kapitän eine besondere Rettungsbootprobe für 4,30 Uhr nachmittags angesetzt. Die übliche Bootsprobe hatte bereits stattgefunden, nachdem das Schiff eben den Hafen verlassen hatte. und die Passagiere wunderten sich, warum eine zweite vorgenommen werden sollte. Man erflärte ihnen aber, der Kapitän wäre unzu frieden gewesen, daß nicht alle an der ersten Probe teilgenommen hätten, denn es finden sich immer Passagiere, die sich dieser Uebung zu entziehen suchen. Alle Boote wurden fertig gemacht und waren bereit, zur See herabgelaffen zu werden, der Mann am drahtlosen Sender stand auf Posten, um im Falle der Gefahr das„ SOS" in die Lüfte zu entfenden. Die Schiffsoffiziere gingen von Rabine zu Kabine, um jeden Säumigen ins Boot zu bringen, jedem wurde sein Platz zugewiesen, alles wurde noch einmal nachgeprüft. Die Baffa giere beluftigten sich sehr über die Gründlichkeit der Probe, aber den in das Geheimnis eingeweihten Offizieren war es gar nicht leicht, sich so zu stellen, als ob ihnen diese Vorbereitungen höchst lästig wären. Der gefürchtete Moment tam heran, die Eingeweihten lauschten mit
Das heißt noch Fremdenverkehr! Wie aus den legten italienischen Beröffentlichungen über den Fremdenverkehr hervorgeht, hat Italien in diesem Jahr einen Reforbbesuch von Reisenden aus allen Ländern der Welt zu verzeichnen gehabt. Der Fremdenstrom jezte bereits in den ersten Monaten des Jahres mit außerordentlicher Bucht ein, schwoll aber nichts desto weniger gegen den Sommer hin immer noch mehr an. Insgesamt wurden bis Ende Auguft rund 1 Millionen Fremde gezählt. Diese erstaunlich hohe Biffer ist zweifellos nicht Rom geführt hat. Noch imposanter als die Retordzahl der Fremden ist jedoch die Höhe der Einnahmen, die sie in das und gebracht haben. Italienische Boltswirte schägen fie auf 3 Milliarden Lire , was ungefähr einer halben Milliarde Mart entspricht. Da im vergangenen Jahre die italienische Handelsbilanz mit annähernd dem Doppelten dieses Betrages passio war, so hat allein der Fremdenverfehr von einigen Monaten dieses Passivum zur vollen Hälfte gedeckt. lleber die fünftige Entwicklung des italienischen Fremdenverkehrs denken die Italiener selbst aber troh diefen Erfolgen teineswegs befonders optimistisch. Man fürchtet im Gegenteil, daß der Fremdenzuftrom nach Italien demnächst start abflauen wird, und zwar des. halb, weil die italienischen Preise sich allmählich dem Weltmarktniveau angenähert, zum Teil es sogar bereits überschritten haben. Der Anreiz besonderer Wohlfeilheit, der sicher bei einem sehr großen Teil der Italienfahrer dieses Jahres eine große Rolle gespielt hat, fällt daher fünftig fort.
Erfaniführungen der Woche. Mittw. Trianon 35: Rm Damen coupé" Donu. Renaissance Th.: Kampf der Geichlechter". Th. i. d. Königgräßer Sir.: Th. des Don Juan und Fan it". Beftens: Der Drlow". Bentral Th.: Tricschübel". Freif. kleines T.: Hochzeitstage".
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9
Am
Urania - Borfräge Taglio 5. 7 Uhr: I ten am Nordpo!". Taglid) 9 libr: Das Geitt des roten Rußlands ". öriaal: Sonnt. 4 u. 7: Marionettentheater. Sonnab. 8: Bortrag von Dr. Paasch über: Liebe, Liebeszauber und
Liebestrante".
Bollsbühne. Die verschobene Erstaufführung vom Kaufmann Bon Benedig" findet am Mittwoch, 7%, Ubr, statt.
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Das Friedrich Bayer- Jenster, das im Berliner Schloß Museum ausgeftelt ist bleibt bis zuni 4. Oftober dort.
Eine thüringische Wonderbühne mit hem Sib in Sena wurde unter Leitung des Weimarer Generalintendanten Dr. Ulbrich gegründe', um allen größeren thüringischen Orten, beten Bewohnein der Besuch der thüringischen 2andestheater erschwert ist, fünstlerisch wertvolle Aufführungen zu bieten. Bom thüringischen Staate wurde ein jährlicher Zuschuß von 50 000 Mt. erbeten.
Wölfe in Rußland . Im europäischen Rußland ist im Jahre 1924 durch Raubtiere ein sehr bedeutender Schaben angerichtet worden. Durch Wölje find 102 000 Pferde und Stühe und 250 000 Stud Kleinvieh zerrissen worden.