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Stehst du in der Wählerliste?

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Denn wie kommen gerade die glücklichen Befizer rot gestempelter Tausender oder alt gedruckter Hunderter dazu, eine bessere Auf­wertung zu fordern, als sie alle anderen Staatsbürger erfahren haben? Diese Leute wollen glauben machen, fie hätten ihr Geld schon vor dem Kriege gehabt. Aber bekanntlich galt jeder als ein Schuft, der während des Krieges fein Bargeld nicht in Kriegsanleihe anlegte. Und es ist bezeichnend, daß dieselben Leute, die damals nicht einmal den Mut aufbrachten, Kriegsanleihe zu laufen, geschweige ihr wertgeschätztes Fell den feindlichen Granaten anzubieten, heute im Lager der Deutschoöitischen sigen und nach der Auf­wertung der Banknoten schreien. Mit den Leuten also, die ihre Banknoten durchgehalten haben, kann man beim besten Willen fein Mitleid haben. Wie steht es mit den anderen? Wenn jemand im Jahre 1919 oder 1920, als man schon von einer be sonderen Aufwertung einzelner Notensorten schwäßte, und der ver storbene Reichsbankpräsident Havenstein sich pergeblich die Mühe gab, den Leuten das auszureden obwohl er es eigentlich wissen mußte der ist nichts anderes als ein Spetulant. Er spekulierte damit, daß die anderen ärmer sein würden als er selber und daß ihm am Ende des großen Staatsbankerötts auf Roften seiner zahlenden Mitbürger eine Ertra- Aufwertungswurst gebraten werden würde. Man kann niemand eine solche Spekulation verbieten. Aber man muß sich dagegen wehren, daß die übrigen Volfskreise sie be­zahlen sollen. Denn jede Aufwertung der alten Bant­noten bedeutet eine Inflation, bedeutet neue Geld entwertung und wenn wirklich nicht das, so zum mindesten un­geheure Steuerlaften für diejenigen, die die Aufwertung der Noten bezahlen sollen. Dessen sind sich auch die meisten Volks­genossen durchaus bewußt. Sonst würden sie mit ihren vielartigen Behntausendern, Hunderttausendern, Millionen- und Milliarden­scheinen vor der Reichsbank Schlange stehen und ebenfalls ihr Geld in Gold zurückgezahlt verlangen. Denn was dem einen recht ist, ist dem andern billig. Keinem Bernünftigen ist das eingefallen. Alle Rechtsbestimmungen sprechen dagegen. Nur die Herren Verbands. gründer sind anderer Meinung und gaufeln den Unwissenden vor, es gebe für fie etwas Besonderes.

Und der Erfolg spricht zuweilen sogar dafür, daß die Dummen nicht alle werden. Obwohl der weitaus größte Teil der Billionen noten und kleineren Scheine schon eingezogen ist, ist immer noch ein nicht unbeträchtlicher Betrag solcher Scheine in den Händen des Boltes. Es kann immer noch, obwohl die Frist bereits abgelaufen ist, bei der Reichsbank umgetauscht werden. Das Hamstern der alten Scheine ist eine Torheit; wer sie sich leisten will, der tut das auf eigene Kappe. Aber man verlange nicht von den ohnehin schon von

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die Brandstifter eine große Unruhe in die Bevölkerung getragen und oft ist schnelle Hilfe geboten, aber nicht fopflos handeln, soviel Zeit bleibt immer, um festzustellen, ob tatsächlich ein Brand vor liegt. Wie nervös die Bevölkerung geworden ist, beweist ein Vorfall, der sich fürzlich ereignete. Im Norden der Stadt sollte es brennen. Feueralarm! Sofort wurde, wie üblich, ein Feuerwehrmann mit dem Rade vorausgeschickt. Pflichteifright begab er sich sofort auf den Boden des Hauses, um den Brandherd festzustellen. Doch die Be wohner paßten auf; denn kaum auf dem Boden angekommen, wurde er von derben Männerfäuften gepadt und festgehalten, die nichts anderes glaubten, als ein in einer Feuerwehruni­form vertleideter Brandstifter fei am Wert. Erst als einige Schuhleute hinzufamen, flärte sich der Irrtum auf, und es war wieder einmal falscher Alarm gewesen.

Frauenmord im Odenwald  .

Die Tote eine Berlinerin?

Ein Mord im Odenwald   beschäftigt die Berliner   Kriminal polizei, weil mit der Möglichkeit gerechnet wird, daß die ermordete, bisher noch unbekannte Frau aus Berlin   stammt und vigh­leicht auf ihrer Sommerreise den Tod von Verbrecher hand gefunden hat. Die Leiche wurde am 31. August im Walde bei Mörlen bach, dem sogenannten Hohen Rain, in der Nähe eines Holzabfuhr bach, dem sogenannten Hohen Rain, in der Nähe eines Holzabfuhr. meges unter Tannengebüsch versteckt aufgefunden. Die Unbe tannte war durch mehrere Hammerschläge auf den Kopf getötet worden. An beiden Armen waren ihr in der Gegend der Puls­adern auch noch Messerschnitte beigebracht worden. Es ist immer noch nicht gelungen, ihre Persönlichkeit festzustellen. Für ihre Er mittlung und die Feststellung des Täters hat die hessische Staats anwaltschaft zu Darmstadt   eine Belohnung von 500 Mart ausgesetzt.

Bis zum Freitag, den 2. Oktober kannst du täglich von 12-7 Uhr nachsehen. Versäume Versäume es nicht!

Jm Polizeipräsidium beraubt? Ein toller Gaunerstreich.

Die Boffische Zeitung" berichtet über einen Gaunerstreich, der wohl einzig dasteht und besonders dadurch ausgezeichnet ist, daß der Hort der öffentlichen Sicherheit, das Polizeipräsidium, den Hintergrund, gleichsam die Kulisse des ganzen Spiels abgab.

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Eine große industrielle Firma hatte zwei Raffenboten zu einer Bank in der Nähe des Halleschen Lores geschickt, die die Lohngelder holen sollten. Als die beiden Kassenboten die Bank ver­ließen, traten auf der Straße zwei Männer auf sie zu, die sich durch gefälschte Marken als Kriminalbeamte auswiesen, ge fälschte Haftbefehle verwiesen und die Kaffenboten zwangen, mit ihnen den Weg ins Polizeipräsidium anzutreten. Auf dem Hof des Polizeipräsidiums nahmen ihnen die Kriminal­beamten" das Geld in Höhe von vielen Tausend Mart ab und forderten sie auf, zu warten. Nachdem die Kassenboten mehrere Stunden vergeblich gewartet hatten, schöpften fie Verdacht und mußten zu ihrem Schrecken feststellen, daß sie im Polizei präsidium Verbrechern in die Hände gefallen waren. Auf unsere Anfrage bei der Pressestelle des Polizeipräsidiums wurde die vorstehende Nachricht dementiert. Aber vielleicht bezieht sich dieses Dementi doch nur cuf Einzelheiten des Berichts der Berbrecher die Kassenboten in ein leerstehendes Zimmer des ersten Bossischen Zeitung". Sie hatte nämlich davon gesprochen, daß die Stodes geführt und dort ausgeraubt hätten. Tatsächlich aber soll sich der Borfall auf dem hof des Präsidiums abgespielt haben. Das aber find Aeußerlichkeiten, das Wesentlichste bleibt, daß die Berbrecher unter den Augen der Schupo mit Erfolg arbeiten" fonnten. Man darf annehmen, daß sich die zuständige Stelle zu dieser Angelegenheit alsbald äußern wird.

Drei große Bolfstage auf der Kipho". Um weitesten Kreiſen der Berliner   Bevölkerung den Besuch der Kino- und Photoausstellung Die Ermordete war etwa 28 bis 35 Jahre alt und 1,58 bis( Ripho) in den Ausstellungshallen am Kaiserdamm zu ermöglichen, 1,60 Meter groß, hatte eine gefeßte Gestalt, ein rundes volles Geficht, veranstaltet das Berliner   Messeamt dret billige Boltstage: trug einen schwarzen mit Stoff überzogenen fleinen Topfhut( Linon der Eintrittspreis für Aufnahmeatelier und Kino der Biertausend eine spige Nase, graublaue Augen und dunkelbraunes Haar. Sie Donnerstag, Freitag und Sonnabend. An diesen Tagen beträgt form), einen mausgrauen funstseidenen Jumper mit Gürtelbändern, nur 1 Mart für Parkett und Rang, die Orchesterpläge bei den Atelier­schwarze Strümpfe mit lilafarbenen Bändern und schwarze aufnahmen und die Logen im Kino toften 2 Mart. Eine besondere Spangenschuhe. Am Tatort wurde ein gewöhnlicher 500 Gramm Bergünstigung für den Besucher der beiden Veranstaltungen liegt schwerer Hammer, ein blutiges Taschentuch und ein Stüd Toiletten- darin, daß er bei der Kartenlösung im Atelier für die Abendkinovor seife gefunden. Die Ermordete hatte gepflegte Hände. Zur Feststellung und umgekehrt im Kino für die Atelieraufnahme am nächsten stellung ihrer Person fann wahrscheinlich am meisten der 3ahn Tage bis zum Sonnabend eine Freifarte erhält. Am dritten Volks­arzt beitragen, der sie wiederholt behandelt haben muß. Sie hatte tag, am Sonnabend, abends 8% Uhr, findet am Funkturm ein großes im

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Steuern ausgesogenen Profeten, daß diese die blödsinnigen Spefu rechte seitliche in einer gut gearbeiteten Brüde( Gold mit Borzellan. Feuerwert in vollkommen neuartiger Ausführung statt.

lationen anderer bezahlen sollen.

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Verdächtige Eile.

Ein neuer Stadtschulrat vor den Wahlen? Im Rathaus ist wieder einmal ein großes Schieben im Gange. Die Rechte hat sie wird selber.mohl wissen, warum einiger maßen begründete Angst vor dem Ausgang der Stadtverord­netenwahlen. Sie möchte unter allen Umständen noch vor der Auf­lösung der Versammlung den Nachfolger Paulsens wählen. In allen Tonarten werden auf Kommando in den Zeitungen der Rechten die Tugenden des voltsparteilichen unbesoldeten Stadtrats Benete gepriesen. Dieser ebenso arrogante, wie unsympathische und reaktionäre Herr soll, furz vor Toresschluß, unbedingt den Bosten des zentralen Stadtschulrats für Groß- Berlin erhalten. Deutschnationale und Bollsparteiler, gemeinsam mit den Helden um Müller- Franken sind sich handelseinig geworden. Aus schlaggebend sind die Demofraten. Um sie zu ge winnen, wird eifrig hin und her verhandelt. Die Demokraten legen offenbar großes Gewicht darauf, ihren repräsentablen Herrn Merten ebenfalls in irgendeiner Form in den Magistrat zu ent­jenden. Zu dem Zweck wird eine Teilung des Stadtschulratspostens empfohlen. Die Rechte will darauf offenbar nicht eingehen und erklärt, daß erst Benete gewählt sein müsse, ehe man weiter verhandely tönne. Die Demokraten wollen aber nicht die Taube auf dem Dach, sondern den Spaß in der Hand und wenden fich deshalb vorläufig noch gegen die Wahl Benetes. ImTageblatt" erflärt außerdem Baul Michaelis, daß Benetes Wahl über haupt nicht in Frage" fommen fönne. Um die Demokraten mürbe zu machen, schießt der Lokal- Anzeiger" mit Kanonen auf fie. Das fürchterliche Gespenst einer neuen sozialistisch- kommunistischen Mehrheit und einer angeblich sicher bevorstehenden Wiederwahl Paulsens wird an die Wand gemalt. Das ganze Bürgertum wird zum Kampfe um die bedrohten heiligsten Güter aufgerufen. In der heutigen Stadtverordnetenversammlung steht der Bericht des Wahlausschusses zur Diskussion, der bekanntlich die Wieder besetzung der Stelle empfiehlt, ohne bestimmte Kandidatenvorschläge machen zu können. Bezeichnend für die Rechtsparteien ist ihre Angst por dem Ergebnis der Neuwahlen und der Eifer, mit dem sie das Geschäft unter allen Umständen vor den Wahlen unter Dach und Fach bringen wollen. Borläufig möchten wir nicht glauben, daß die Demokraten gerade jegt vor den Wahlen mit den Deutsch nationalen zusammen die Besetzung dieses wichtigen Poftens vornehmen. Sie haben bei der Begründung ihrer Haltung anläßlich des Abbaues Paulsens ausdrücklich erklärt, dieser Abbau Paulsens erfolge nur wegen seiner Person, es dürften daraus feine Schlüsse auf ihre Schulpolitische Haltung gezogen werden. Würden die Demokraten jetzt mit den Deutschnationalen zusammen Herrn Benete wählen, der im übrigen seine reaktionären Krallen erst zeigen wird, wenn er fest im Sattel figt, dann würden sie damit nur bestätigen, daß es ihnen in Wirklichkeit im Berliner   Rathaus darauf ankommt nicht eine Bolitit des Ausgleichs zu treiben, wie sie das gelegentlich so schön versichern, sondern ausgesprochene Bürgerblodpolitit. Wir haben den Demokraten teine Ratschläge zu erteilen. Sie werden fich selbst darüber im flaren fein, welche Folgerungen eine solche reaktionäre Wahl mit Unterstügung der Demokraten auch allge meinpolitisch im Berliner   Rathaus und darüber hinaus haben müßte. Schon die heutige Sigung der Stadtverordnetenversamm­lung wird über diese für die Zukunft sehr wichtige Frage Aufschluß

geben.

Der Straßenbahnunfall in der Brunnenstraße. Zu dem geftrigen Abendblatt gemeldeten schweren Straßen­bahnzusammenstoß in der Brunnenstraße Ede Anflamerstraße er fahren wir noch folgendes: Die erste Nachricht, die den infall auf ein Berfagen der Bremse zurückführen ließ, ist nicht zutreffend, da die sofort angestellten Untersuchungen ergeben haben, daß die Bremje völlig in Ordnung war. Eine genaue Nachprüfung der Zeugenaussagen wird die Schuldfrage restlos fären. Von den fieben Personen, die im Lazarus  - und Hedwig- Krankenhaus Auf­nahme gefunden haben, befinden sich zwei Personen in Lebens gefahr, und zwar der Schlosser Paul Rose aus der Huffiten ftraße 16 und der Kaufmann Wilhelm Grupe aus der Kolonie straße 7, die beide mit einem schweren Schädelbruch daniederliegen. Die anderen fünf Verletzten befinden sich außer Lebensgefahr.

Auch ein Brandstifter".

Raucht heute irgendwo ein Schornstein, so wird Brandstiftung  vermutet. Andauernd ist die Feuerwehr unterwegs, Tag und Nacht befindet sie sich in erhöhter Alarmbereitschaft, so daß infolge der vielen Alarmierungen oft die Löschzüge nicht voll besetzt sind, da bei jeder Meldung jegt fofort zwei Löschzüge entfandt werden. Und der Brandherd? sehr oft ein qualmender Ofen. Gewiß haben

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fronten) zusammengefaßt. Bei dem linken seitlichen Schneidezahn, offenbar einem Stiftzahn, fehlte die Porzellanfront. Linfs oben fehlte der erste Molarzahn und der Weisheitszahn, rechts oben der erste und zweite Prämolarzahn. Unten lints stand der Edzahn etwas nach innen aus der Reihe verschoben. Der zweite Prämolar. zahn und der dritte Molarzahn fehlten, ebenso unten rechts der dritte Molarzahn. Des Mordes verdächtig sind ein Mann und eine Frau, die am 30. Auguſt aus der Richtung von Mörlenbach   fommend, von der Landstraße auf einen Seitenweg einbogen, der nach der Mordstelle zu führt. Dieser Mann ist etwa 1,70 Meter groß, etwa 45 bis 48 Jahre alt, hat ein schmales langes Geficht mit einem kleinen schmalen blonden Schnurrbart und trug einen schlichten sauberen braunen Anzug, einen weichen dunklen Hut, schwarze Schnürschuhe, einen grünlichen Rudsad und auf dem Arm eine graugrüne Windjacke oder einen Gummimantel und darunter verschiedene nicht erkennbare Gegenstände. Mittei wig, Bimmer 93, im Polizeipräsidium entgegen. lungen zur Aufflärung nimmt in Berlin   Kriminalfommissar Brasch

Besuch bei der Konsumgenossenschaft.

Aus Anlaß der im Borwärts" schon mitgeteilten Versuche, beim Brotbaden die Dampfschwaden zur Gewinnung von AI.  tohol auszunuzen, hat die Konsumgenossenschaft Berlin   und Um gegend in der letzten Zeit die Aufmerksamkeit weitester Kreise auf sich gelenkt. Da dieses von dem Italiener Andrufiani erfundene Ver­fahren nur in großen Bäckereien angewendet werden fann, so waren die Bädereien der Konsumgenossenschaft die gegebene Stelle, die neue Art der Alkoholgewinnung zu erproben. Die Konsumgenossenschaft fah gestern Bertreter der Bresse als Gäste in ihrer 3entrale Lichtenberg  , deren riesiger Bäckereibetrieb als Versuchsstätte für das Andrufianische Verfahren der Alkoholgewinnung dient. Der Ge schäftsführer Mirus hob in seinen erläuternden Ausführungen her­vor, daß es für die Bolkswirtschaft ein beachtenswerter Gewinn sein fann, wenn aus dem von den Broten aufsteigenden Dampf der darin enthaltene Alkohol, der sonst mit dem Dampf durch den Schornstein in die Luft entweicht, fünftig als Nebenprodukt gewonnen wird. Die bisherigen Versuche im Bäckereibetrieb der Konsumgenossenschaft haben Ergebnisse gebracht, die mit jedem neuen Bersuch besser wur­den, aber die Frage der Wirtschaftlichkeit jei erst noch zu flären. Der Badprozeß werde durch die Alkoholgewinnung um etwa 15 Minuten verlängert, so daß pro Ofen und Tag 224 Brote weniger hergestellt werden könnten. Ein Vertreter der die Durch führung des Andrufianischen Verfahrens betreibenden Gesellschaft er­flärte, bei den in Italien   gemachten Versuchen sei eine Berlangsamung des Backprozesses nicht bemerkt worden.

Den Gästen wurde auch Gelegenheit gegeben, den groß­artigen und mustergültigen Bädereibetrieb in allen Teilen zu besichtigen. Viele unserer Leser kennen die Einrichtungen der Konsumgenossenschaftsbäckerei aus eigenen Besuchen, die Knet maschinen, die in fünf Minuten 7 Zentner Teig fneten, die Teil- und Wickmaschinen, die es auf eine Stundenleistung von 1500 Broten bringen, die Brotbacöfen, deren jeder pro Stunde 112 Brote liefert. Der Grundfah, daß Mehl, Teig, Brot nicht mit der Hand berührt werden und möglichst alle Arbeit durch Ma­schinen geleistet wird, ist in weitgehendem Maße durchgeführt. Auch einer der neuen Autoöfen, die seit einigen Tagen in Benugung sind, wurde gezeigt. Jeder dieser drei Defen ist auf eine Stunden­leistung von 14 000 Schrippen eingerichtet. Besichtigt wurde auch die Pfefferkuchenbäckerei und die Konditorei, in denen gleichfalls die Hand möglichst durch die Maschine ersetzt ist., Sauberteit ist in den Betrieben der Konfumgenossenschaft streng beachtetes Gesez. Die Pfefferkuchenbäderei rüstet schon zum Weihnachtsfest. Sie wird ihre Erzeugnisse bald an die Verkaufsstellen abgeben.

Wetter für Berlin   und Umgegend. Tagsüber beiter und warm. Nachts und frühmorgens neblig und sehr fübl. Für Deutschland  . Im Südwesten noch bewölft, sonst überall heiter. Borwiegend leichter Nachtfroſt.

Das Rundfunkprogramm.

Donnerstag, den 1. Oktober.

Außer dem üblichen Tagesprogramm:

Dr.

4.30-6 Uhr abends: Nachmittagskonzert der Berliner   Funk­kapelle. Leitung: Konzertmeister Ferdy Kauffman. 7 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule( Bildungskurse). Abteilung Technik. Karl Sarre: Künstliche Oele", 7.25 Uhr abends: Dr. Kurt Magnus: Die Steuern im Oktober". 750 Uhr abends: Obermagistratsrat Dr. Ziethen: Fünf Jahre Groß- Berlin". 8.30 Uhr abends: Orchester­abend. Unter Mitwirkung von Gregor Piatigorsky  , erster Solo­cellist des Berliner   Philharmonischen Orchesters. Dirigent: Bruno Seidler- Winkler  . 1. Weber: Ouvertüre zu Euryanthe  ": Italienische Sinfonie  ( Berliner   Funkorchester). 2. d'Albert: Cellokonzert( Gregor Piatigorsky  ). 3. Mendelssohn. Ludwig Berger   spricht über Erinnerungen aus meiner Film­10 Uhr abends: tätigkeit". Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten. Zeitansage. Wetterdienst. Sportnachrichten, Theater- und Filmdienst. 10.30-12 Uhr abends: Tanzmusik.

Auf gegen die Schulreaffion, gegen jede pädagogische Gesinnungs­nechtung, gegen das neue Reichsschulgeset, für die freie Schule des freien Bolles. Große öffentliche Kundgebung am Donnerstag, den 1. Oftober, abends 8 Uhr, in den Spicherniälen, Spichern­straße 8. Es sprechen Gen. Klara Bobm- Schuch. Gen. H. Ströbel, Gen. Prof. Destreich, Ernst Lemmer  , Chefredakteur Dito Ruschke, Senatspräsident Freymuth, Genosse Dr. Hodann u. a.

Die Personenftandsaufnahme zur Feststellung der Steuer­pflichtigen in Berlin   findet am 10. Ottober d. Js. statt. Gleich zeitig erfolgt dabei eine Aufnahme aller Betriebe, Bureaus, Arbeitsstätten und Rassen. Die Betriebsaufnahme eritredt sich auch auf Behörden, Verwaltungen, öffentliche Betriebe und die Angehörigen der freien Berufe. Die auszufüllenden Listen werden den Hausbesitzern oder ihren Vertretern vorher zugestellt. Die Abholung erfolgt vom 13. Oftober ab. Da die Ausschreibung der Steuerkarten auf Grund der Angaben in den Haushaltungs­liften erfolgt, liegt es im eigenen Interesse der Steuerpflichtigen, daß die Listen vollständig und leferlich ausgefüllt werden. Die Berpflichtung zur Ausfüllung der Listen fann nach§ 202 der Reichs­abgabeordnung durch Geldstrafen erzwungen werden.

Bezirtsbildungsausschuß Groß- Berlin. Sonntag, den 18. Dft., nachm. 3 Uhr im Staatlichen Schiller- Theater, Rheinische Stebellen", Schauspiel von Arnolt eierstunden Preis für alle fünf Beranstaltungen im Abonnement Bronnen. Preis pro Starte 1,20 M. Fünf große Proletarisme 4 M. Die noch ausstehenden Listen für die internationalen Boltstänge und Volkslieder müssen schnellstens zurüdgereicht werden. Einzeichnungs­listen für die Feierstunden und Karten für alle Veranstattungen in den örtlichen Verwaltungen der Verbände, im Bureau der Gewertschaftsschule, Engelufer 24/25; Bigarrengeschäft Horsch, Engelufer 24/25; Bureau bes Bezirksbildungsausschusses, Lindenſtr. 3, 2. of II, Sim Berbang ber graphischen Hilfsarbeiter, Alte Jakobstr. 5; bei den Mitgliedern der Streis bertrieb, Inselstr. 6; Buchhandlung Vorwärts, Lindenstr. 2; und Bildungsausschüsse, in allen Vorwärtsspeditionen. Heute findet im Theater Die Rafefe die Premiere des Spieles Der mann im Raften von Sturt Robitschel mit Mag Adalbert, Baul Morgan und Annemarie Möride in den Hauptrollen statt. Die Dperettens parodie, Quo Vadis von Willy Rosen   wird täglich nachmittags 5 Uhr mit Baul Morgan, Fini Bernik und Erich Schmidt- Elmar aufgeführt und geht am Sonntag, den 4. Oftober, bereits zum 100. Male in Szene.

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Geschäftliche Mitteilungen.

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Creme: Liter Milch

1 Päckchen Dr. Oetker's Schoko­[ laden- Speisepulver Liter Wasser

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Zubereitung des Teiges: Die 3 Eigelb werden mit Wasser, Zucker und Vanillin- Zucker schaumig gerührt und das mit dem Backin gemischte Mehl und Gustin nach und nach hinzugefügt. Zuletzt zieht man den Eier­schnee unter die Masse und backt bei gelinder Hitze in einer Springform. Zubereitung der Creme: Von 1 Liter Wasser und dem gemahlenen Kaffee macht man Kaffeeaufguß u. bereitet aus diesem, der Milch, Zucker u. dem Schokoladen Speisepulver einen Pudding, den man bis zum Er­kalten rührt. Unterdessen rührt man 4 Pid. Butter und 25 g Palmin schaumig, ungefähr eine halbe Stunde lang; gibt löffelweise die erkaltete Schokoladenspeise darunter. Den erkalteten Tortenboden schneidet man in drei gleiche Telle und gibt die Crème dazwischen. Die Oberfläche und Seiten bestreicht man ebenfalls mit Creme und verziert mit dem Spritzbeutel die Oberfläche.

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