46 S.P.D.
44 U.S.PD
Die neue Stadtverordneten- Versammlung.
Die Stadtverordnetenwahlen
12
16. Okt. 1921
25. Okt 1925
9
88
2
Deutsch- Evang.
42
47
Wirtschaffs Zentrum soziale Gemein
Partei schafts
Bund
Partei
42
35
Die Stadtverordnetenwahlen haben der Viermillionengemeinde| schluß verteilen sich die Stadtverordnetensize auf die einzelnen Frafan Stelle der bisherigen bürgerlichen Mehrheit eine sozialdemo- fionen folgendermaßen: Sozialdemokraten in den Bezirken tratisch- fommunistische Mehrheit gebracht. Von den bürgerlichen Parteien hat besonders die Deutsche Bolfspartei einen tatastrophalen Rüdgang( von 35 auf 14 Mandate) zu verzeichnen. Unsere Statiffit gibt eine Gegenüberstellung der Mandatsergebnisse bei den Wahlen von 1921 und 1925, wobei zu berücksichtigen ist, daß 1921 die SPD. und USPD . noch getrennt wählten. Die Wahlbeteiligung war diesmal nur schwach; über 1 Million Wähler gingen nicht zur Ürne. Nach einer Mitteilung des Städtischen Wahlamts bei Redaktions
65, Stadtlifte 8, zusammen 73; Deutsch nationale 40 bzw. 7, zufammen 47; Deufsche Boltspartei 7 bzw. 7, zufammen 14; kommunistische Partei 35 bzw. 8, zusammen 43; Demo kratische Partei 12 bzw. 9. zusammen 21; Wirtschaftspartei nur auf der Stadtliste 10; 3entrum ebenfalls nut Stadtliste 8, Unabhängige 1, Bölfische 3, Deutschsoziale 3, Evangelische 2. Insgesamt sind also 159 Stablverordnete in den Bezirken und 66 auf Grund der Stahllisten gewählt.
Die Abstimmung in den Bezirken.
Bezirk
1. Mitte..
508 39 567
Dnatl.
D. Vp.
Komm.
Dem.
Wirtichpt.
8tr.
27 261
3244
21 370
15 115
5 112
4856
2. Ziergarten
38 081
32 859
8331
19 788
15 238
4498
6213
•
3
20
21 Deutsch17 Vilkische
59 998
20 885
4128
53 729
9775
4768
4405
•
•
58 933
26 411
5 201
32 692
12 502
4 362
5 085
56 921
22 950
4589
42 314
11 117
6 167
5 765
6
•
14
69 215
39 218
9284
33 593
15 470
6.406
6 366
•
38 779
37 100
12 303
17 817
22 189
5 563
5 392
19 250
9 637
2608
5 494
2217
2 596
1 661
9. Wilmersdorf
16 304
27 078
8503
4787
18 974
2806
2.507
•
2
10. Steglig
16 008
22 716
11 923
6 099
6579
4282
2412
27526
33 782
10 053
10 159
14973
4396
4046
Deme U.S.P
12. Neukölln
56 123
17 759
5272
35 188
8140
6414
8 213
25 184
13 779
4556
16 021
4.909
4479
2 200
31 493
15 433
8514
21 140
5866
3 891
3242
36 031
22 815
7 234
22 215
8837
6802
8 790
.
Entwicklung.
Wir sprechen gern vom Zeitalter der„ technischen Superlative". in dem wir uns befinden. Was man so gern„ rasende Entwicklung" nennt, ist jedoch schließlich nur der Ausdruck unseres Lebensstils, dessen Tempo fich, dies nicht nur speziell genommen, vervielfacht hat. Wenn die Architekten des Jahres 1925 von gigantischen Ueberführungen, Tunnelbauten, Wolfenfrazerprojetten sprechen und Ber lins Eleftrifierung in des Wortes wahrster Bedeutung in fast beängstigender Ernsthaftigkeit diskutieren, so ist dieser kühne Amerifanismus" doch nur eine Bedürfnisdemonstration der Zeit, die wir nicht erarbeitet haben, sondern die uns als 3 wang in den Schoß fiel. Wir haben sehr fühne und wadere Männer gehört, die uns den Potsdamer Plaz in fast phantastischer Verbrämung auf dem Bapier zeigten, mit Bogenüberführungen, mit Fußgängerbrücken und mit einer idealen Straßenbahn, die nicht eine halbe Stunde auf die Passierfreiheit wartet. Kluge Leute fahen förmlich die Quadersteine in den Himmel wachsen und träumten von einer Revue imposanter Wolfenkrazer, die New Yorks Längenmaß sozusagen in den Schatten stellen sollten. Was haben mir alles seit der Revolu tion projektiert, und mieniel Zeit wurde in higiger Caféhausdis. f. ffion verloren. Manches vermässerte natürlich das schmale Budget der pirtschaftlich unerträglichen Zeit und der Besiz, der für das 1leberflüssigste, menn es feinen Bedürfnissen entgegenkommt, Geld in Gülle übrig hat, versagt immer da, wo er der Allgemeinheit Förderndes fundieren tonn. Wir wollen es doch einmal recht deut lich sagen. Die Ideenerfüllthe Berliner Architektur- Projekte macher befommt mit der Zeit etmas peinlich Lächerliches, menn mir sehen, daß mir die Worte, andere die Taten machen. Es sei nur auf das Hamburger Hochhaus mit feinen fühnen architettonischen Experimenten, auf Frankfurt a. M. und Köln hingewiesen, um zu beweisen, daß in der Provinz Kraft und Aus führung und in Berlin leider nur zu oft das große Mundwerk ist. Es ist notwendig, sich selbst ven Zeit zu Zeit solche bittere Wahrheiten zu sagen. Selbstzufriedenheit allein macht es nicht. Wir müssen verlernen, mit einem heiteren und einem nassen Auge auf die„ Niederungen des Provinzialismus“ herunterzuschauen. Leistung ist alles, ob sie nun in Berlin oder Közfchenbroda geschieht.
21
Und darauf allein sollten mir uns einstellen.
Kindesmord einer geistesgestörten Mutter. Die Täterin bereits verhaftet.
Die 22 Jahre alte Arbeiterin Margot Jahnke in BerlinRudow, die bis gestern mit ihrem Freund, dem 21 Jahre alten Ewald P., der Wißmannstraße 50a in Rudow zusammen wohnte und ihm die Wirtscha führte, ist wegen Kindesmordes verhajtet worden.
Das Mädchen ist, wie festgestellt wurde, geistig nicht ganz normal. Aus dem Berhältnis mit dem jungen Mann ging vor neun Wochen ein Kind hervor, mit dem die Mutter in der gemeinsamen Wohnung blieb. Nachdem P. gestern morgen nach seiner Arbeitsftelle gegangen war, sah man das Mädchen gegen 9 Uhr das Haus verlassen. Als nun P. abends von der Arbeit heimkehrte, fand er das Kind tot im Bette liegen. Die Mutter hatte es mit einem Selbstbinder erdrosselt, dann verschiedene Sachen zusammengepackt und die Wohnung verlassen. Die Kriminalpolizei vermutete, daß das Mädchen zu seiner Mutter in der Wilsnacker Straße gegangen sei. Diese Annahme bestätigte sich. Beamte nahmen das Mädchen heute früh in der Wohnung der Mutter feft: Sie wird dem Amtsgericht Neukölln vorgeführt und zunächst auf ihren Geisteszustand untersucht werden. Wahrscheinlich hat fie in einem Anfall von Geistesgestörtheit gehandelt.
Die Fertigstellung der Berliner Schnellbahnbauten. Wie wir erfahren, ist mit der Fertigstellung der zurzeit im Bau befindlichen Schnellbahnen, der Verlängerungen der Nordfüdbahn nach Neukölln und bis zum Tempelhofer Feld erst für Februar des fommenden Jahres zu rechnen. Zu diesem Termin dürfte voraussichtlich die Neuköllner Strecke über den Hermannplay hinaus bis zum Rathaus in Neukölln in Betrieb genommen werden, während von der am Bahnhof Belle Alliance- Straße abzweigenden Linie der Bahnhof Dreib und Straße eröffnet werden wird.
Feuerkampf zwischen Kriminalbeamten nnd Einbrechern.
Gestern abend gegen 8 Uhr fam es in der Langestraße zwischen Kriminalbeamten und einem Einbrecher zu einem Feuerfampf, bei dem der Einbrecher schwer verlegt wurde, so daß er in ein Kranten haus gebracht werden mußte. Der Kriminalfommissar Dr. Annuschat und seine Beamten hatten in Erfahrung gebracht, daß einer der Einbrecher, die am 9. Oktober in Nowawes bei einem Einbruch in ein Sigarrengeschäft in der Uhlandstraße von Polizeibeamten überrascht worden und mit ihnen in ein Feuergefecht gefommen waren, in einem Lotal Ede Koppen und Langestraße zu verfehren pflegte. Die Beamten holten ben Mann aus dem dichtbesetzten Lokal beraus. Zuerst ging er anscheinend auch gutwillig mit.
15. Weißenfee- Pankow
In der Langeftraße jedoch riß er sich plöglich los, holte eine Waffe aus der Tasche und drang auf Dr. Annuschat ein, der auf den Einbrecher schoß, worauf dieser zusammenbrach. Eine große Anzahl Leute, die aus dem Lokal herausgekommen waren, um den Verbrecher abführen zu sehen, nahmen jest gegen die Kriminalbeamten Stellung. Diese sorgten für die lleberführung des Schwerverletzten nach dem Staatskrankenhaus in der Scharnhorststraße. Hier wurde ein aus dem Feuerkampf her rührender Bauchschuß ermittelt, ferner aber auch noch eine ziemlich frische Schußwunde im Oberarm, die der Verbrecher, der ein ge wisser Franz Schren aus Gelsenkirchen sein soll, bei einem Einbruch in Nowawes erhalten haben soll.
Die erste Probe aufs Exempel.
Im Berliner Rathaus tagte heute vormittag die gemischte Deputation des Magistrats und der Stadtverordneten über den Erwerb der Hochbahn. Bekanntlich hat nach dem Konzessionsvertrage aus dem Jahre 1897 die Stadt erstmalig am 5. Ncvember 1925 das Recht, ihre Absicht, die Hochbahn am 5. November 1927 zu erwerben, anzufündigen. Macht sie von diesem Rechte Gebrauch und erklärt sie heute ihre Absicht, die Hochbahn anzufaufen, dann ist diese Erklärung rechtsverbindlich und fann nicht rückgängig gemacht merden. Der Kaufpreis richtet sich bann nach den Bestimmungen des Vertrages, der für heutige Berhältnisse überhaupt vollfommen undistutabel ist. Selbst für die Zeit des Bertragsabschlusses ist es ein starkes Stück, daß die damals regierenden liberalen und freisinnigen Stadtpäter einen solchen Halsabschneidervertrag unterzeichnen konnten, der es geradezu darauf absieht, die Hochbahn für immer in Befih der privaten Gesellschaft zu lassen. Schon vor Monaten herrschte deswegen in der gemischten Deputation Uebereinstimmung darüber, daß auf Grund dieses Vertrages unter den heuti
Berhältnissen
ein Ankauf der Hochbahn gar nicht in Frage lommen könne. Der heutigen Sigung wurde deshalb allgemein nur formelle Bedeutung beigemeffen. 3um allgemeinen Erstaunen verlangte aber der Kommunist Stolt, daß die Stadt sich zum Ankauf der Hochbahn bereit ertiären soll. Offenbar hat Herr Stolt so großes Zuliche Berbesserung des Vertrages und eine Auslegung zugunsten der trauen in die deutsche Rechtsprechung, daß er eine wesentStadt von den Gerichten erwartet. Der neue Kurs der KPD. scheint offenbar darin zu bestehen, daß man der Sozialdemokratie zutraut, alle möglichen Phantasterelen mitzumachen, deren Kosten dann die Sozialdemokratie und die Berliner Be völkerung zu tragen hätten. Auf diese Aussicht verzichten wir dankend. Die KPD. wird sich schon bemühen müssen, etmas mehr dem Erdboden nahezukommen, wenn sie mit Erfolg im Roten Haus Politik betreiben will.
Pelze für's Bolt.
„ Die Nuznießung der Kleintierfelle muß dem Erzeuger zugute tommen!" Dieses Wollen findet seine werbende Unterstützung und seine praktische Durchführung in den Belznähtursen für Züchterfrauen. Welche ungeahnten Verwendungsmöglichkeiten in den Kaninchenfellen steden, sah man bei der Pelzmodenschau des Verbandes Brandenburgischer Frauengruppen, die in der Brunnenstraße, im Lokal von Oswald Berliner stattfand. Der Moderichtung von heute ent. sprechend präsentieren sich als neuestes 3utergebnis die Chinchilla - Kaninchen. Ihr Fell ähnelt wirklich dem der echten Chinchilla . Schwarzloh läßt sich hervorragend in Fuchsform als Belz verwenden, Riefenfilber ergeben Bibereit, und andere Felle laffen sich wie Gfunts färben. Selbstverständlich werden auch viele Kaninchen, vornehmlich Hermelin, Angora und blaue Wiener natür lich verarbeitet. Als Meisterwerfe der Belznähtun ft waren Chaiselonguededen ausgelegt. Eine dieser Decken rourde aus sechzig ellen hergestellt. Hübsch machen sich auch Be13tiffen, wobei erwähnt werden soll, daß manches Fußtiffen ous lauter fleinen Abfällen angefertigt wurde. Geht ein frankes Kaninchen ein, so fann man nicht sein Fell, wohl aber noch das Leder zu Kappen usw. verwenden. Eingefärbt fah man ferner noch, als Damenpelze verarbeitet, Ziegen und Hunde. Ein natur. farben verarbeiteter Hund nahm es, was die Schönheit anbelangt, unbedingt mit seiner wilden Betternschaft Fuchs und Wolf auf.
Der religiöse Sozialismus zur gegenwärtigen Lage.
Der Kreis der Blätter für religiösen Sozialismus“ veranstaltete vom 18. bis 25. Oftober eine ata demische Arbeits. woche in den Räumen der Deutschen Hochschule für Politit. Etwa 150 Altakademiker und Studenten aller Berufsfreise hatten sich zur Teilnahme eingefunden, unter ihnen auch ein Anzahl Mitglieder der Vereinigung sozialdemokratischer Studenten von der Universität Berlin. Eröffnet wurde die Arbeitswoche durch eine furze Ansprache des Genoffen Karl Mennide, Direttor des sozial- politischen Seminars Berlin , in der er die Erschienenen herzlichst begrüßte und darauf hinwies, daß diese Tagung nicht den Charafter eines Kongresses habe, sondern, daß im wahrsten Sinne des Wortes akademische Arbeit geleistet werden solle. Ober
regierungsrat Dr. Hans Simons bewillkommte in Namen der Deutschen Hochschule für Politif die Teilnehmer mit dem Wunsche, daß auch diese Tagung dazu beitragen möge, über das Technisch Praktische hinaus politische Arbeit im wahren Sinne des Wortes zu leisten. Gesamtthema der Tagung war: Die gegenwärtige age und der religiöse Sozialismus. Am ersten Tage sprach Prof. Lic. Dr. Paul Tillich ( Universität Marburg ) über die geistige und religiöse Lage, wobei er ausgehend von der Entstehung des Kapitalismus und dem Geiste der bürgerlichen Gesellschaft die heutige geistig- seelische Notlage des Proletariats fennzeichnete. Am nächsten Tage erörterte Prof. Dr. Eduard Seimann( Universität Hamburg ) die volkswirtschaftliche Lage. Nach eingehenden wissenschaftlichen Betrachtungen des tapitalistischen Wirtschaftssystems, des Klassenkampfes, der Inflation und Zollpolitik fam er zu dem Schluß, daß die heutige Wirtschaftsform den sozialen Erfolg entbehrt. Die weltpolitische Lage beleuchtete Dr. jur. Arnold Wolfers - Berlin , der die neuesten Probleme: Sicherheitspakt, Bölkerbund, Abrüstung und Pazifismus einer scharfen politisch- wissenschaftlichen Kritik unterzog. Regierungsret Dr. Adolf Loewe( Statistisches Reichsamt Berlin ) sprach über die weltwirtschaftliche Lage und am folgenden Tage Direktor Karl Mennicke über die innerpolitische Lage. Das letzte Referat dieser Arbeitswoche hatte Dr. Aler Rüstom- Berlin übernommen, worin er die gesellschaftliche Lage erörterte. Den einzelnen Vorträgen schlossen sich eingehende Diskussionen an. Die Tagung fand ihren Abschluß durch eine würdevolle Feier in den Räumen des LessingMuseums, wobei man sich über die weitere Arbeit verständigte. Be sonders wertvoll für die Arbeiterschaft ist die Arbeit dieses Kreises gerade dadurch, daß hier Menschen, die ous der bürgerlichen Sphäre stammen, mit wissenschaftlichem und jeelichem Ernste die soziale Not des Proletariats sehen und zu ihnen fommen, um zu helfen. In diesem Sinne war auch das Wort von Professor Heimann zu verstehen: In einer gottlosen Welt ist Gott am meisten mit denen, die ihn leugnen. Wo große Not ist, ist sicher auch Gott !"
Sonntags- Sonderzug nach Hamburg .
Am Sonntag, den 1. November, verfehrt, ausreichende Be teiligung vorausgefeßt, ein Sonntagsfonderzug 4. Klasse von Berlin nach Hamburg . Fahrpreis für Hin- und Rückfahrt bei 33% Proz Fahrpreisermäßigung von Berlin , Lehrter Bahnhof, 12,80 M. für 11,30 m. ausgegeben. Abfahrt ab Berlin , Lehrter Bahnhof , Fahrkarten werden auch von Spandau für 12,30 m. und von Rauen 6,20 Uhr vormittags, Ankunft in Hamburg 11,17 Uhr, ab Hamburg 6,53 Uhr nachmittags und an Berlin 12,30 nachts. An Ver= anstaltungen sind vorgesehen: Führungen durch Hamburg , Hafenrundfahrten, Besichtigung der Hafenanlagen und Werften, Führung durch Hagenbecks Tierpart, Mittagessen im Tierpart. Fahrkartenverkauf beginnt am Mittwoch, den 28. Oktober, bei den Fahrkartenausgaben Lehrter Bahnhof , Schlesischer Bahnhof , Spandau , und Nauen , sowie bei folgenden Ausgabestellen des Mittel europäischen Reisebureaus: Potsdamer Bahnhof, Bahnhof Friedrichstraße, Wertheim , Leipziger Straße , Kaufhaus des Weftens, Hapag, Unter den Linden 8, Reisebureau, unter den Linden 57/58.
Der
Der ungeklärte Tod des Arbeiters Weykopf aus der Palisadenfiraße 17 beschäftigt die Kriminalpolizei meiter. Eine Reihe von Beugen wurde vernommen. Festgestellt wurde, daß die Ehever: hältnisse nicht besonders gut maren und daß auch der erste Mann der Frau Wenkopf an einer Gasvergiftung gestorben ist. Die Frau bestreitet im Krankenhause jede Schuld an dem Tode ihres Mannes. Beamte der Gasanstalt untersuchen heute die Gasleitung in der Wohnung, um bestimmt festzustellen, ob sie dicht ist oder nicht.
Das Bolfsbildungsamt Reinidendorf veranstaltet am Dienstag, der 27. Oftober 1925, abends 7, Uhr, in der Aula des Realgymnasiums ir Reinidendorf, Berner Straße, ein Konzert des Mozart- Rugendchors. Zum Bortrag gelangen vierftimmige Chöre von Mozart , Weber, Mendelssohn. Bartholdy it. a., sowie die Ballade für Sprechchor„ Der Glockengus von Breslau ", und heitere Deflamationen.
Freiwilliger Tod für einen Ehebruch. Im deutschböhmischen Grenzorte Lindenau bei Böhmisch- 3 widau hatte der Fellhändler Wazel, der in glücklicher Ehe lebte, sich doch in einer schwachen Stunde zu einem ehelichen Fehltritte verleiten lassen. Dafür hat er sich selbst eine furchtbare Strafe diftiert: er ging hin und erhängte sich.
Ein flüchtiger Oberpofffekretär. Der Oberpostsekretär Georg Schuch vom Postamt in Düren ist seit Sonnabend morgen unter Mitnahme von 36 000 Reichsmart flüchtig. Schuch, ein geborener Elsässer, ist im Besiz eines französischen Reisepasses.
Aus der Partei.
Die Bestattung unserer verstorbenen Genoffin Ellie Bactele findet im Krematorium in Hannover statt. Die Leiche wirt heute nachmittag von Berlin nach der Heimatstadt her Berstorberien Hildesheim , übergeführt. Die Leiche wird dort im Gewerkschaftshaus aufgebahrt. Am Donnerstag, um 4% Uhr, findet eine Gedentseier ſtatt. Der Parteivorstand wird durch Genossin Juchacz , die Reichstagsfraktion durch Genossin Bohm Schuch vertreten sein