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Gewerkschaftsbewegung

Der AfA- Bund zur Not der älteren Angestellten. Die Reichsregierung muß helfen.

Der AfA- Bund hat, wie bereits durch Veröffentlichung in der Bresse bekannt, vor einigen Tagen durch Vertreter im Reichswirt­schaftsrat dem sozialpolitischen Ausschuß des Reichswirtschaftsrates einen Antrag an die Regierung unterbreitet, diese möge eine Summe von 30 Millionen Mart als einmalige Unterstützung für die erwerbs: lojen älteren Angestellten sofort zur Verfügung stellen. sofortige Unterstützung der älteren Angestellten ist angesichts der wachsenden Not unbedingt erforderlich. Der AfA- Vorstand hat daher dem Reichsarbeitsministerium eine Eingabe übermittelt, in der der erwähnte Antrag wiederholt wird und in der es dann heißt:

Eine

" Die Not und das Elend gerade der älteren Angestellten, die zum Teil länger als ein Jahr erwerbslos find, haben einen solchen Höhepunkt erreicht, daß wir der Auffassung sind, daß sofortige Hilfe geleistet werden muß. Es ist keine Zeit mehr, um etwa das Ergebnis der Beratungen im Reichswirtschaftsrat abzuwarten, sondern es erscheint uns erforderlich, daß durch das Reichsarbeits­ministerium seitens der Regierung die Initiative zur Linderung dieser Not ergriffen wird. Wir wissen sehr wohl, daß unier Arbeits­losigkeit heute alle Arbeitnehmergruppen start leiden, find aber der Auffassung, daß die älteren erwerbslosen Angestellten, die zur zeit meder von einer Erwerbslosenunterstügung, noch bei der tünftigen Regelung durch das Arbeitslosenversicherungsgesetz erfaßt merden, ganz besonders unterstügungsbedürftig sind.

Wir sind gern bereit, zu einer Aussprache zur Verfügung zu stehen und bitten uns möglichst bald mitzuteilen, welche Schritte das Reichsarbeitsministerium in dieser Angelegenheit zu tun gedenkt." Die wachsende Not unter den erwerbslosen Angestellten fordert mit größter Beschleunigung ernste Maßnahmen zu ihrer Linderung. Eine Denkschrift des Arbeitsamtes Düsseldorf   beleuchtet die trostlose Lage des Arbeitsmarktes für Angestellte. Von den 1015 erwerbslosen Angestellten beim Arbeitsnachweis Düsseldorf   find der größte Teil länger als ein Jahr erwerbslos. Aber nur 309 Angestellte erhalten Erwerbslosenunterſtügung. Etma 69,5 Proz. der Stellenlosen sind, nachdem sie wahrscheinlich ihre legten Habjeligkeiten zugesetzt hatten, der Armenfürsorge anheimgefallen. Ein Bericht des hamburgischen Arbeits: amtes ergibt, daß von den erwerbslosen kaufmännischen Ange­ftellten nur 45 Proz. Erwerbslosenunterstützung erhalten.

Eine vom 3entralverband der Angestellten in Harburg   durchgeführte Erhebung hat ergeben, daß von insgesamt 204 erwerbslosen Angestellten 45 Proz. feinerlei Unterstützung erhalten.

Nr. 41 des Arbeitsmarktanzeigers" enthält einen Bericht über die Arbeitsmarktlage für Angestellte. Ende September waren beim öffentlichen Arbeitsnachweis in Leipzig   834 arbeitsuchende männ­liche Angestellte vorhanden. Bon diesen bezogen 338 Erwerbs lofenunterstügung, 242 erhielten Unterstügung aus der Armen­fürsorge, während 254 Angestellte feinerlei Unterſtüßung bezogen. Angesichts dieser Verhältnisse muß von der Reichsregierung gefordert werden, daß sie endlich aus ihrer Paffivität heraustritt. Es ist ihre Pflicht, sofort die vom AfA- Bund verlangten Mittel bereitzustellen, damit etwas zur Linderung der Not der erwerbs: lofen Angestellten getan werden kann.

Der Kampf in den Weißglashütten.

Die Unternehmer für die Berbindlichkeit des Schiedsspruchs. Wie wir erfahren, hat der Schutzverband Deutscher Weißglas­hütten den im Reichsarbeitsministerium gefällten Schiedsspruch an= genommen und seine Berbindlichkeitserklärung be­cntragt. Diese Stellung der Unternehmerorganisation ist ganz selbst verständlich. Der Hauptvorstand des Glasarbeiterverbandes hat da gegen den Schiedsspruch abgelehnt und neue Berhand lungen beantragt.

Wir halten es für ausgeschlossen, daß das Reichsarbeits­ministerium einen Schiedsspruch für verbindlich erklärt, der ent­gegen den klaren Bestimmungen der Arbeitszeitverordnungen die Arbeitszeit der Feuerarbeiter auf länger als acht acht Etunden täglich festlegt.

Zum Kampf in der chemischen Industrie. Generalversammlung der Berliner   Fabrifarbeiter. Die Generalversammlung am 1. November nahm den Geschäfts­bericht des 1. Bevollmächtigren W. Reimann entgegen. Im dritten Bierteljahr wurden 17 Lohnbewegungen mit 5125 Beteiligten geführt, die eine wöchentliche Lohnerhöhung von( 7705 M. brachten. Das Betriebsrätefefretariat hatte 23 Klagen in 27 Terminen durch zuführen. Die Gesamteinnahmen für die Hauptkasse belaufen sich auf 82 810 m. Für Streifunferftigung wurden 16 160 m., für Erwerbslosenunterstüßung 9677 m. ausgegeben, 16 168 m. wurden der Hauptkasse überwiesen. Die Lokalfasse bilanziert mit 49 262 M. Reu aufgenommen wurden 1179 Mitglieder, die aber durch die Fluktuation größtenteils wieder verloren gingen. Die Zahl der Beitragsleistungen weist jedoch eine wesentliche Stei­gerung gegen das zweite Quartal auf.

Uebergehend zu dem Berlauf der Einzelbewegungen erklärte der Redner, daß die Erfolge in allen Fällen abhängen voeder Organisationsstärie. Das trifft ganz besonders für die Löhne in der chemischen Industrie zu. In Berlin  ist zwar ein Schiedsspruch gefällt, der die Löhne bis Mitte

Februar regelt, aber der Aussperrung in der chemischen In­dustrie Bayerns   und im Bezirk Frankfurt   dürfen die Ar: beiter der chemischen Industrie Berlins   doch nicht gleichgültig gegen überstehen. Es zeigt sich hier ganz klar, daß die Unternehmer ohne jede Rücksichtnahme auf die deutsche   Wirtschaft vor dem brutalen Mittel der Aussperrung nicht zurückschrecken, um berechtigte Lohn­forderungen der Arbeiter zu betämpfen. Die einzige Antwort, die die Arbeiter der chemischen Industrie darauf geben, fann nur restloser Anschluß an die Organisation sein, dann erübrigt

Das Herz.

Bon F Kort, Leiter des fünftlichen Höhensonnenbades Altis". Es ist noch gar nicht lange her, daß die medizinische Wissenschaft den Herzkranken hilflos gegenüberstand. An das Herz konnte man nicht heran, und die starken Gifte ( Digitalis usw.), die man berechtigtermeise gebrauchte und noch gebraucht, um Serakrisen bei schweren Erkran­tungen( Grippe, Lungenentzündung usw.) zu begegnen, fönnen als Seilmittel nicht bezeichnet werden. Das hat fich glücklicherweise alles geändert, besonders durch die glänzenden Erfahrungen mit den elektrophysikalischen Heilmethoden. Gelbst die hartnädigsten, jahrelang be­stehenden Herzkrankheiten tönnen schnell gebessert und geheilt werden, besonders durch die noch viel zu wenig angewandte Diathermie, das find hochfrequente Ströme, wird jung und alt,] ob

Ueber Nacht flein oder groß,

und unangenehmen

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sich auch jede Sammeltätigkeit in den Betrieben, von der die Ortsverwaltung abrüden muß. Die Initiative hierzu tann nur vom Hauptvorstand ausgehen.

An der fachlichen Diskussion beteiligten sich Schopper und Gloger, die ihren fommunistischen Standpunkt vertraten. Balke, Kämmer, K. Schulz, Melzer und W. Reimann traten ihnen ent­schieden entgegen. Folgende Entschließung fand einstimmige Annahme:

Die am 1. November 1925 tagende Generalversammlung des Verbandes der Fabrifarbeiter Deutschlands  , Bahlstelle Groß- Berlin, begrüßt die Standhaftigkeit der Chemiearbeiter in Süd­ deutschland  , die sich gegen die Ausbeutung der Unternehmer wehren, und spricht ihnen ihre volle Sympathie und Soli: dcrität aus. Sie wird ailes tun, um den Kämpfen vollen Erfolg zu sichern. Die Ortsverwaltung wird beauftragt in diesem Sinne tätig zu fein." Zum Schluß wurdt noch einige Anträge den Bezirksversamm lingen zur Beratung überwiesen.

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Ein Aufruf der britischen Gewerkschaften. Für die Streifenden in Bombay.

Der Generalrat der britischen Gewerkschaften, der aus eigenen Mitteln 5000 m. für die streifenden Arbeiter in den Baumwoll­spinnereien von Bombay zur Verfügung gestellt hat, erläßt nun­mehr einen dringenden Appell an alle ihm unterstehenden Gewerkschaften, das ihrige zur Unterstützung der streitenden Arbeiter beizutragen. In diesem Appell erinnert der Generalrat zunächst daran, daß die Ursache des Lohntampfes in Indien  , der nunmehr schon sieben Wochen dauert, eine Entschließung der Spinnereibefizer war, vom 1. September ab die Löhne um 11 Proz. zu kürzen. Da die Löhne dieser Arbeiter, angesichts der gestiegenen Lebenstoften, ohnedies schon völlig ungenügend feien, so seien die Arbeiter gezwungen gewesen, dieser Herabsetzung Widerstand zu leisten. Der Streif, der am 15. September ausge­brochen sei, habe nunmehr 153000 2rbeiter erfaßt.

im Indien  

Der Generalrat der britischen Gewerkschaften hat sich auf den Standpunkt der streifenden Arbeiter gestellt und ministerium in London   in dieser Richtung Vorstellungen erhoben. In dem Aufruf wird betont, daß den streifenden Arbeitern teinerlei Streiffonds zur Verfügung stehen und daß die weitere Fortdauer des Streifes voll und ganz von der Unterstützung abhängt, die die indischen Arbeiter von der übrigen Arbeiterschaft der Welt finden. Die Lage der Arbeiter ist dadurch verschlechtert, daß zahlreiche streikende Arbeiter aus ihren Schamis( Häuser, die von den Unternehmern an ihre Arbeiter vermietet werden) ver­trieben wurden, und daß Tausende und aber Tausende Arbeiter noch immer Lohnforderungen an die Unternehmer haben, die in den August zurückreichen.

Da, wie von Jahr zu Jahr offenfundiger wird, der Lebens­standart der gesamten europäischen   Arbeiterschaft mehr und mehr von dem Lohnſtandart der Arbeiter im Fernen Often abhängt, bzw. da auch die europäische   Arbeiterschaft nur dann ihre Löhne aufrecht erhalten kann, wenn die europäischen   Industrien nicht durch die billige Arbeit der nunmehr kapitalistisch betriebenen indischen, chins fischen und japanischen Arbeiter zu Tode tonfurriert werden, so haben die europäischen   Arbeiter ein unmittelbares Interesse daran, daß die indischen Arbeiter in ihrem Kampf gegen eine weitere Herabdrückung ihrer Löhne erfolgreich find. Eine Unter­stützung der indischen Arbeiter durch die europäischen   Gewerkschaften ist daher nicht nur ein Aft der Solidarität, sondern der Selbsterhaltung.

Der Schiedsspruch für die Maßschneider.

Am 24. Oktober war für die Herren- und Damenschneiderei ein Schiedsspruch des Reichsarbeitsministeriums gefällt worden, der für die ersten fünf Städtegruppen eine Lohnerhöhung von 5 Pf. pro Stunde, für die übrigen Städtegruppen eine solche von 4 Pf. vor­sieht. Die Erklärungsfrist war am 3. November abge. laufen. Die Arbeitnehmerverbände haben dem Schiedsspruch zugestimmt, der Arbeitgeberverband hat ihn abgelehnt. Die Arbeitnehmer haben sofort die Verbind ligteitserklärung bei dem Reichsarbeitsministerium bean­tragt.

Einigung in der Reichsmonopolverwaltung.

Durch die Urabstimmung in den Betrieben der Reichsmonopol­verwaltung für Branntwein in Berlin   ist das Lohnangebot der Berwaltung vom 30. Oftober angenommen worden. Somit beträgt der Wochenlohn ab 30. Oftober für Arbeiterinnen 30,35 M., ungelernte Arbeiter 40,50 M., Rutscher 43,10 m., Filtrations­arbeiter und Arbeiter an der Kugelmühle 44,50 m. und Hand­merfer aller Art 46,65 M. Das Lohnabkommen gilt bis zum 27. Januar 1926.

Einigung im Bremer   Baugewerbe.

Bremen  , 5. November.  ( Eigener Drahtbericht.) Die im Laufe der vorigen Woche im Bremer   Baugewerbe ausgebrochenen Teil­ftreits find am Donnerstag beigelegt worden, nachdem die Bremer   Bauunternehmer zu den am 10. Oftober in Berlin   verein­barten Bauarbeiterstundenlöhnen eine Zulage von 2 Pf. und zu den Bauhilfsarbeiterlöhnen eine solche von 1 Bf. bewilligt haben, so daß der Maurerlohn in Bremen   jetzt 1,14 m. pro Stunde und der Bau­hilfsarbeiterlohn 1,01 m. beträgt.

Beendigung des nordböhmischen Textilarbeiterstreikes.

Warnsdorf, 5. November.  ( Eigener Drahtbericht.) Bei den gestern in Rumburg   stattgefundenen neuerlichen Beratungen wurde der Vermittlungsvorschlag des staatlichen Tetschner Gewerbe­inspektorates auf Erhöhung der Teuerungszulagen von 6 auf 9 Proz. Don allen Arbeiterorganisationen angenommen. Detailfragen werden noch verhandelt, doch erwartet man für tommende Woche bestimmt die Wiederaufnahme der Arbeit.

die sich im Rörper in Wärme verwandeln. Ich kann also durch entsprechende Anordnung der Elektroden voll­ständig schmerzlos das Herz direkt behandeln und dadurch in verhältnismäßig wenig Gigungen diese wunderbaren Erfolge erzielen. Ebenso wie bei dem Herzen sind die Erfolge der Diathermie auch bei den übrigen inneren Organen, Leber, Nieren, Galle, Magen, Blafe, Milz usw., worauf ich noch in späteren Artikeln zurüdfomme. Ich kann die zahlreichen Herzkvantheiten, bei denen Dia­thermie mit großem Erfolge angewandt wird, hier nicht alle aufzählen. Selbst der Serzklappenfehler gehört dazu, selbst wenn er schon jahrelang bestanden hat. Ein zweites Spezifitum ist die Herzbehandlung nach Profeffor Rumpf, die auch oft in turzer Reit die schwersten Herzkrankheiten geheilt hat. Aber wenn durch diese Heilmethoden die Herzkrankheiten jest verhältnismäßig leicht zu heilen find

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Wirtschaft

Der deutsche Landwirtschaftsrat als Statistiker.

Wiederholt mußten wir uns mit der Statistik zur landwirt schaftlichen Verschuldung beschäftigen, die der Deutsche  Landwirtschaftsrat der Agrarenquete vorgelegt hat. In den der Agrarenquete ursprünglich vorgelegten, hektographierten Bogen wurde angegeben, daß 90 Proz. der Vorfriegs hypotheken der ostpreußischen Landwirtschaft aufzuwerten seien. In den gedruckten Anlagen zu den Berichten des Agrarenqueteausschusses wurde berichtigend angegeben, daß von den Borkriegshypotheken 69 Proz. aufzuwerten feien. Nunmehr hat der deutschnationale Abgeordnete von Blehwe laut Deutscher Tageszeitung" in der Haus­haltsdebatte des Preußischen Landtags   festgestellt, daß 58 Proz. der ostpreußischen Vorfriegshypothefen aufwertungspflichtig seien. Wir nehmen an, daß auch diese Ziffer auf Unterlagen der ostpreu­Bischen Landwirtschaftskammer bzw. der Spikenorganisation der Landwirtschaftskammern, des Deutschen   Landwirtschaftsrats denn der Unterschied zwischen dem Deutschen   Landwirtschaftsrat und der Preußischen Hauptlandwirtschaftskammer dürfte schwer festzustellen fein beruht.

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Man sieht, daß die statistische Arbeit dieser agrarischen Organi­fation einer Revision dringend bedarf. Außerdem aber scheint uns, daß eine derartige Unzuverlässigkeit einer amtlichen Organis fation auch eine Nachprüfung durch die Aufsichtsbehörde erforderlich macht.

Fusion in der Zellstoff- und Papierinduftrie. Die Feldmühle A.-G. Papier  - und Zellstoffwerte Solwin bei Stettin  , bekanntlich eine der bedeutendsten Bellstoff- und Papierfabriken( Kap. 10 ill R.-M.) nimmt durch Bollfusion die Fourniersche Papierfabrik Hohen Krug in ihren Konzern auf. Die Papierfabrik Hohen Krug wird zur Filiale der Feldmühle AG  . Die Aktionäre erhalten Feldmühlenaktien und zwar aus den Vorratsaktien, die die Feld. mühlenverwaltung noch zu Händen hat. Für die Feldmühle A.-G. wertigen Schreib- und Wertzeichenpapieren, die bisher im Feld­bedeutet die Fusion die Angliederung der Produktion von hoch­mühle- Konzern noch nicht betrieben wurde.

Kulmbacher Bier- 20 Proz. Dividende. Die deutsche   Bier­produktion hat erst wieder 50 Broz. der Borkriegsproduktion er­reicht. Die Reichelbräu A- G. Kulmbach, die starf erpor­tiert, beflagt sich über die Hemmungen, die ihr Auslandsabjah noch immer findet. Von der start erhöhten Biersteuer, die im Jahre 1924/25 dem Reich die beträchtliche Summe von rund 200 Millionen einbrachte, wurde behauptet, daß sie das Braugewerbe zum Erliegen bringen müsse. Die Brauereiverbände behaupten, daß eine Er­höhung der Bierpreise schon längst unabweisbar gewesen sei. Trotz­dem erzielen die Brauereien, nachdem sie als einzige Industrie schon für 1923/24 Dividenden von durchschnittlich 10 Proz. verteilt hatten, auch in diesem Jahre große Gewinne. Die diesjährige Dividende der Reichelbräu A.-G. Kulmbach liegt mit 26 Broz. fast doppelt so hoch als die Vorkriegsdividenden( 10 bis 12 Broz.). Wenn das Grundfapital mit 2,4 millionen Mart auch gegenüber 1913 ver­ringert ist( 3,75 Millionen), der Betrag der ausgeschütteten Dividende ( 480 000 m.) ist bedeutend höher. Aus dem ausgewiesenen Rein­gewinn von 686 000 m. wird wie früher eine Berlust= reserve für ausstehende Forderungen von 100 000 m. gebildet. 324 000 m. nominell verkaufte Aftien, die im Besik der Verwaltung waren, brauchten nicht im Betrieb angelegt zu merden, sondern wurden der gesetzlichen Reserve zugefügt, die mit 550 000 M. heute fast 25 Broz. des Aktienkapitals ausmacht. Die nach dem Statut vorgesehenen Mindestabschreibungen( 2 bzw. 19 Proz.) wurden bedeutend höher angesetzt: 3 Broz. für Immobilien, 20 bis 25 Broz. für Maschinen und Fässer, 100 Broz. für Bahnwagen und Gespanne. Dabei erhöhten sich die Bankguthaben mit 878 000 M. auf das Fünf­fache( Schulden nur verdoppelt); aus dem Geschäftsgewinn fonnten 676 000 m. Hypotheken und Darlehen gewährt werden. Alles in allem ein Substanz gewinn von mehr als 1 Million Mart über den ausgewiesenen Gewinn hinaus; und zwar in einem einzigen Jahre. Aus einer schlecht bezahlten Be­legschaft von rund 120 Mann. Aber auch die Brauereien flagen.

Eine Dollaranleihe Polens. 3wischen dem polnischen Finanz­ministerium und der Wiener Kreditanstalt, die die Interessen der amerikanischen   Banffirma Loeb, Kuhn u. Co. in Europa   vertriit, wurde ein Abkommen über eine 100- millionen Dollar. anleihe für Polen   unterzeichnet. Die Anleihe wird in vier Raten ausgezahlt werden, und zwar am 31. Dezember 1925 40 Mil­lionen Dollar, im Februar 1926 20 Millionen und dann in Ab­ständen von drei Monaten noch zweimal 20 Millionen Dollar.

Die wichtigsten Zollermäßigungen für italienische Waren. Im deutsch  - italienischen Handelsvertrag sind, wie bereits gemeldet murde, den Italienern für eine Reihe wichtiger Positionen erhebliche Zu­geständnisse gemacht worden. So stellen sich die Säge für Kunst­seide allgemein 60 m. je Doppelzentner( anstatt 100 m. nach dem autonomen Tarif), Kunstseide zweimal gezwirnt 120 M.( autonomer Saz 160 M.), weißer Wein 45 M. je Hektoliter( autonomer Gaz 80 M.), roter Wein 32 M.( autonomer Sag 80 M.), Reis unpoliert und poliert 2,50 M. je Doppelzentner( autonomer Satz nach dem 31. Juli 1926: 4 m.), Blumenkohl immer in der Zeit vom 1. November bis 31. Mai jedes Jahres 2,50 M.( autonomer Gaz 20 M.), Tomaten jeweils vom 1. Mai bis 15. Juni 2,50 m., je weils vom 16. Juni bis 30. September 1,50 M.( autonomer Sag

20 M.). Automobile 5 bis 9 Doppelzentner 175 M., 9 bis 12

Doppelzentner bis zum 1. Juli 1927 180 m.( autonomer Satz 250 M., bis zum 1. Januar 1927 225 M., bis zum 1. Juli 1927 200 m. und danach 180 m.).

Berantwortlich für Politik: Ern Reuter; Wirtschaft: Artur Saternus; Gewerkschaftsbewegung: Friedr. Eglorn; Feuilleton: R. S. Döscher; Lokales und Sonstiges: Frig Karstädt; Anzeigen: Th. Glode; fämtlich in Berlin  . Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin  . Drud: Borwärts- Buchdruckerei und Berlaasanftalt Baul Singer u. Co. Berlin SB 68. Lindenstraße 3.

und Herzkrante sich nicht mehr als Todeskandidaten zu betrachten brauchen, fo foll man doch auf sein Herz mehr achten und die Heilung nicht auf die lange Bank schieben, denn Herzfrankheiten wirten oft verheerend auf den ganzen Organismus. Aud) akute Krankheiten, Grippe, Lungenentzündung und andere, werden erst gefährlid), wenn das Herz nicht intakt oder auch nur zu schwach ift. Man warte nicht, bis der erste Schlaganfall ein­getreten ift. Stiche in der Herzgegend, unregelmäßiger Buls, au schnell oder zu langsam, au hart oder faft un merklich, Aussehen des Pulses, Angstzustände, Schwindel. anfälle usw. find Warnungssignale. Man muß etwas für sein Herz oder das seiner Kinder( denn auch bei diesen treten schon oft Herzerkrankungen auf) hm. Man muß das Herz untersuchen lassen, was ja mit geringen Roſten verknüpft ist. Besonders die vollständig gefahrlose Serz­

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