und sein Blatt tobt wie besessen.
Mit unserem Leitaufsatz von gestern morgen ,, Der deutschnationale Parteitag Graf Bestarp lügt ihn an" Graf Westarp lügt ihn an" beschäftigt sich das Blatt des Grafen Westarp, die KreuzBeitung" in einer Notiz, die die Ueberschrift trägt ,, Rotes Geschimpfe über den deutschnationalen Parteitag Gift ftampferei des Vorwärts" und die folgenden Wortlaut hat:
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Der deutschnationale Parteitag und die Einmütigkeit und Ge schlossenheit der Deutschnationalen Volkspartei , die er dokumentierte, find den Sozialdemokraten gehörig auf die Nerven gefallen. Wie schwer, fann man aus einem anonymen Schimpfartitel des„ Borwärts" ersehen. Besonderes utgeheul hat im roten Lager die sachliche und schlagfräftige Weftarp- Rede erzeugt. Das rote Zentralorgan stürzt sich auf folgende Feststellung des Grafen: ( Folgt die von uns zitierte Stelle der Westarp- Rede. Red. d. B.".) Das Denunziantenblatt schreit: Graf Bestarp Iügt..., die Herren Schiele, von Schlieben und Neuhaus machen fich zu Mitschuldigen einer Lüge... und Herr Hergt jezt diesem Treiben die Krone auf!" Dem Grafen und den zurüd getretenen Ministern ist noch der Mund verschlossen, aber Reichs.
fangler Dr. Luther fann dem„ Borwärts" antworten und das
rote Gift unschädlich machen. Bielleicht aber ruft der Außenminister die Vertreter der ihm ergebenen Blätter zufammen, um vor
zwanzig bis dreißig hörern vertrauliche Mitteilungen à la Strefe
mann zu machen.
Der anonyme Giftstampfer des„ Borwärts" versichert zweimal, er jimpfe in voller Kenntnis der gefehlichen mög lichkeiten". Du lieber Gott, verantwortlich zeichnet ein Herr Emil Reuter die Sudelei. Ihr Urheber ist aber gemißlich um mit dem ehrlichen Nahum Sofolom zu sprechen- ein mit Immunität begabter jüdischer Araber.
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Wie die Sprache des guten Gewissens flingt das gerade nicht viel eher wie der Aufschrei eines auf frischer Tat Ertappten. on
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Die Kreuz- Zeitung " tut so, als ob Graf Westarp uns nur deshalb nicht verflagen wollte, weil Genosse Ernst Reuter als verantwortlicher Redakteur unseres Blattes zeichnet. Obwohl wir den Grund dieser Abneigung nicht zu erkennen vermögen, erklären wir, daß jedes Mitglied unserer Redaktion, das dem Grafen etwa beffer gefällt, mit Bergnügen bereit ist, an Stelle des Genossen Reuter die Berantwortung zu übernehmen. Auch Genosse Stampfer ist bereit, beim Reichstag die Aufhebung seiner Immunität zu beantragen, wenn der Herr Graf es vorziehen sollte, sich mit ihm vor Gericht auseinanderzusetzen.
Graf Bestarp wird aber weder vor Gericht gehen, noch einen anderen Weg suchen, um sich von dem Vorwurf, den beutschnationalen Parteitag angelogen zu haben, zu reinigen. Warum nicht? Eben weil er gelogen hat und eine fachliche Aufklärung fürchten muß.
Hindenburg für die Locarno - Politik. Es bleibt bei dem„ Ochsen im Porzellanladen". Die Deutschnationalen suchen immer noch ihre Anhänger darüber hinwegzutäuschen, daß der Reichspräsident von Hindenburg den Vertrag von Locarno nicht nur unterschreiben wird, sondern daß er den Bertrag und die Bolitit, die zu ihm geführt hat, ausdrücklich billigt. Seine Unmutsäußerungen in Stuttgart über die Politik der Deutschnationalen fuchten fie als Schwindel der Links preffe abzutun. Seine Rede in Darmstadt fonnten sie nicht mehr leugnen. Nun bestätigt ein Deutschnationaler, daß die Meldungen über seine Aeußerungen in Stuttgart fein Schwindel" waren, sondern die Wahrheit wiedergaben. Die Telegraphenunion meldet aus Stuttgart :
Der Präsident des württembergischen Landtages, ber deutsch nationale Reichstags- und Landtagsabgeordnete Rörner, äußerte sich im Anschluß an die angeblichen Aeußerungen Hindenburgs über
Die Briefmarke auf der Feldpostkarte.
Von Klabund.*)
Hauptmann R. fchied ungern von seiner schönen jungen Frau, die er vor einem Jahre geheiratet hatte, und die, achtzehn Jahre die er vor einem Jahre geheiratet hatte, und die, achtzehn Jahre alt, noch heute ein Kind war. Er brachte ihr jene väterlichen Ge
so
fühle entgegen, die dem Manne über fünfunddreißig Jahren fo leicht werden. Wie follte er aus der Ferne für sie forgen? Sie war seiner Sorge emig bedürftig. Und ein hilfloses fleines Mädchen ohne seine leitenden Blicke, Gebärden und Worte, mit denen er sie bald zärtlich, bald streng wies oder verwies. Sollte er sie ihren Eltern, dem Zahnarzt B. und seiner Gattin, für die Dauer des Krieges anvertrauen? Er war froh, daß er sie beren feelischen
Blombiezapparaten und Streife und Brechzangen entriffen hatte. Go ließ er fie in der Dbhut einer älteren Tante, welche schlecht hörte, aber vortrefflich und ausbauernd Klavier spielte. Er hoffte, daß Annette( so hieß die schöne junge Frau) den Tröstungen der Musik nicht unzugänglich fel und mit ihrer holden Hilfe die Trennung leicht überwinden werde. Nun ist Chopin nicht die rechte Mufit, jemand auf helle Gedanken zu bringen. Aber was blieb bem älteren Frau Icin übrig, als Chopin zu spielen? Da sie ihn und nur ihn seif Dreiunboterzig Jahren spielte? Ele spielte Chopin und Annette lauschte, feufzend und strickend.
Zum Abendbrot erschien jeden Mittwoch und Samstag ein ente fernter Better von ihr, ein junger Poftreferendar, welcher entweder als unabfömmlich erflärt war ober bem ungebienten Landfturm angehörte. Er erzählie ihr von feiner Briefmartensammlung, und fie lachte gern mit ihm. Eines Mittwochabends füßte er sie im Korridor. Und den Samstag darauf wußten sich ihre Lippen taum zu trennen. So ineinander verbrannt waren fie.
Hauptmann R. machte Namur und Charleroi mit. Er wurde in den Straßenfämpfen schwer verwundet und in das Lazarett von Lüttich eingeliefert. Hier lag er nun und träumte fiebernb Don feiner jungen, schönen Frau, welche noch ein Kind war. Sollte er ihr schreiben laffen, wie es um ihn ftünde? Eine nie zuvor be griffene Eifersucht ließ ihn heftiger glühen, da er sein Weib blühend und gesund und sich selber für alle Beit vertrüppelt und verstümmelt fühlte. Er dittierte der Schwefter eine Feldpoftfarte: Liebe Annette, ich liege leichtverwundet im Lazarett bon Lüttich, Du brauchst Dir feine schlimmen Gedanken zu machen. Sei umarmt von Deinem cetreuen Gerd." Aber auf die Felonoftfarte tlebte er eine beloische Briefmarte. In den Tagen ihrer Berlobung hatten ste ihre helm lichen Liebesgeständnisse immer in winziger Schrift unter der Brief Die Feldpostkarte langte eines Samstagsabends an. Oh." jagte Annette bebauernd, er ist leicht verwundet. Aber es geht ihm
marfe Derborgen.
die Deutschnationalen bei feinem Stuttgarter Besuch dahingehend, daß Reichskanzler Dr. Lufher den Reichspräsidenten zu überzeugen vermocht habe, daß die Locarno- Polifit die richtige fel.
Unsere Stadtverordnetenfraktion. Genosse Czeminski erster Vorsitzender. Was liege dann näher, als daß Hindenburg wünsche, es mögen Im Rathaus fand gestern die erste tonftitulerende auch die Rechtsparteien ihre Bedenten über| Sigung der neugewählten sozialdemokratischen Stadtwinden und die Politik Luther mitmachen. Es entspreche nicht verordnetenfraktion statt. Bei der Fülle der Aufgaben und den Tatsachen und der Wahrheit, daß der Reichspräsident in den Tatsachen und der Wahrheit, daß der Reichspräsident in den zweifellos großen Schwierigkeiten, die fich auch in ber neuen farfen oder unfreundlichen Worten diese Gefühle zum Stadtverordnetenversammlung einer zielbewußten fozialistischen ArAusdruck gebracht habe, sondern nur mit einem leisen Bes beit unserer Frattion entgegenstellen werden, tommt den ersten bauern, das weniger der Partet oder ihrer Politit gegolten Schritten der sozialdemokratischen Frattion zweifellos eine erhöhte habe, sondern weit mehr dem alten Erbübel der Deutschen , daß Bedeutung zu. Im Blätterwald der bürgerlichen Presse orakelt man man sich so schwer einigen fönne und daß er es gerade des seit langem nicht gerade sehr geistreich über die Wege, die die Sozialhalb als seine besondere Aufgabe angesehen, das, was uns einigt, demokratie nach den Neuwahlen im Rathaus einschlagen soll. Die in den Vordergrund zu stellen. Kommunisten überschütten die Fraktion förmlich mit Liebeserklä rungen und schwören feierlich ewige Befferung, und gesittetes Betragen.
Höflicher tann man nicht sagen, daß Hindenburg fich von den Deutschnationalen, die ihm die Gefolgschaft verweigern und die deutsche Politik sabotieren wollen, enttäuscht und verraten fühlt! Mit einem leisen Be dauern das ist eine blühende Beschönigung des Dchsen im Borzellanfaben", den Hindenburg niemals hat ableugnen laffen. Hindenburg ist ein Locarnist das steht also jetzt fest.
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Siegreich woll'n fie Frankreich schlagen. Die Illufionen der Vaterländischen Verbände. der Baterländischen Berbände und der Deutschnationalen im Von einem Beobachter der Anti- Locarno- Demonstration Luftgarten wird uns geschrieben:
fehlenden Massen durch um so größeres Mundwerf ersetzen ,, Die Redner der Baterländischen Berbände glaubten die zu müssen. Sie redeten, als stünden Hunderttausende im Lustgarten, die nur auf das Signal zum Staatsstreich warteten. Es war aber nur ein einziges Tausend da. Dem er 3ählte Oberst a. D. Struensee:
" Wir wollen aufwärts und wenn nicht anders mit der Waffe in der hand. Es wäre ein Irrtum, wenn behauptet würde, daß teine Waffen vorhanden wären. Wir werden uns welche befchaffen. Wir treten ein für ein einiges großes Deutschland , und werden uns nicht den Horn och sen da oben anschließen, die dauernd Nieder" brüllen. Hiermit fennzeichnen sie das Ziel, dem sie Deutschland entgegenführen. von dem, was uns seinerzeit im Reichstag versprochen ist, Frei beit, Arbeit und Brot", hat wohl bisher noch feiner etwas gemertt." Also ein Ruf zum bewaffneten Aufstand! Mit den Hornochsen da oben" meinte er die demonstrierenden Hitlerianer, die mit dem Tegt der Demonstranten nicht einig
werben fonnten.
Herr v. Sodenstern fühlte sich von dem einen Tausend Demonftranten so begeistert, daß er die lebernahme der Macht durch die Baterländischen Verbände und die 3er reißung des Versailler Vertrages prophezeite: Ich verfichere allen Kameraden, sobald die Regierung Don uns übernommen wird und das wird nicht mehr Iange auf fich warten lassen dann gibt es teinen Ber. failler Bertrag mehr, fein Londoner Abfommen und feinen Locarno Bertrag."
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Siegreich woll'n fie Frankreich schlagen vorher aber erst einen Staatsstreich durchführen.
Man weiß nicht, morüber man mehr ftaunen foll: über die Offenherzigkeit, mit der putschistische Absichten ausgefprochen wurden,
oder über Selbstblamage, die im Mikverhältnis diefer hohlen Bhrafen zu den tausend Männlein lag,
oder über das Maß gewissenlosester Demagogie, das diefe Redner offenbarten.
Bären übrigens diese Deklamatoren nicht Material für den Reichsanwalt?"
Interzeichner der Rundgebung aus tonservativen Kreifen gegen die Freiherr von Cramm- Brüggen( Kreis Gronau), einer der Stellungnahme der Deutschnationalen zum Locarno - Bertras, ist von der Deutschnationalen zur Boltspartei übergetrate.
gut."
" Beig einmal die Briefmarke", sagte der Poftreferendar. Willst du sie für deine Sammlung haben?" fragte Annette und begann, fie vorsichtig abzutrennen. Leise erschrat sie und las:„ Ich diftiere diefe Worte ber Strankenschwester. Wenn es Dich treibt, im daß Du mich noch liebst wie einst, und daß Du start genug bifi, Gedächtnis unferer Brautzeit die Marte zu entfernen, fo meiß ich, tragen: meine Augen sind erblindet, meine Füße von einer Granate auch das Entschlichste zu vernehmen und mit heiligem Herzen zu zerrissen. Ich bin nur noch ein Stumpf. Sei starf. Es liebt Dich
wild wie je Dein Gerb."
referenbar war erblaßt. Im Nebenzimmer spielte die Tante einen Annette faßte fich an die Brust. Sie wollte schreien. Der Post. Chopinschen Balzer. Wie zwei zerschoffene Bögel fielen die Augen der Annette tot in sich zusammen.
Europäisches und asiatisches Ballett.
Hochflut der Tanzsaison. Jeden zweiten Tag irgendwo ein bernisierter Form. Bidzadkurs der Entwicklung. Aber ein unentwegt Abend. Rein flares Ziel. Meist Ballett in mehr oder weniger mo. beifallfreudiges Bublifum.
I
Zum großen Bedauern der Fraktion erflärte Genosse Hugo Heimann , daß er mit Rücksicht auf seine überaus starfe Inanipruchnahme als Borsigender des Hauptausschuffes des Reichstages nicht mehr in der Lage sei, den Posten eines ersten Vorsitzenden der Fraktion noch einmal zu übernehmen. Die Dantesmorte, die im Namen der Frattion Genosse Czeminity an ihn richtete, fanden bet allen Mitgliedern, bei den alten wie bei den neuen, lebhaftesten Biderhall. Er erinnerte daran, daß gerade unter dem Dreitlassenmahlrecht Genosse Hugo Heimann das Hauptverdienst dafür zufam, daß es der Arbeiterbewegung möglich war, eine Frattion ins Rote Haus zu entfenden. Selbstverständlich wählte die Fraktion Heimann tennen, wie sehr sie sich mit ihrem langjährigen Führer verbunden wieder in den Vorstand hinein und gab damit einmütig zu ers
fühlt. An Stelle Heimanns wählte die Fraktion dann zum Vortretenden Vorsitzenden den Genossen Bilhelm Reimann. Als Beifizenden den Genossen Franz Czeminfti und zum stellver fiber wählte fie die Genoffin Helene Schmitz und die Genossen Bublin, Clajus, Theodor Fischer , Krille, Dr. LohGenoffen Heimann. Die Fraktion befaßte sich weiter mit der mann, Reuter, Thurm, Dr. Weyl und natürlich auch den Borsteherwahl. Sie beschloß entsprechend ihrer bisherigen Haltung in den vergangenen Jahren wieber für eine Befehung des Präsidiums nach dem Stärteverhältnis der Parteien einzutreten. Die Fraktion glaubte einem Borschlag der KBD. , das Präsidium nur aus den Vertretern der Kommunisten und Sozialdemokraten zu befegen, nicht zustimmen zu können, da sie sonst, ihrer eigenen biswürde. Sie wird also dafür eintreten, daß der Borstand der Stadther eingenommenen grundsäglichen Haltung ins Gesicht schlagen verordnetenversammlung von einem fozialdemokratischen Borsteher und brei Stellvertretern aus den Reihen der Deutsch nationalen, ber Kommunisten und der Demotraten gebildet wird. Natürlich schlägt die Fraktion den bisherigen bewährten, von allen Parteien respektierten anerkannten Borsteher, Genossen a ß, vor.
Die Frattion befaßte fich außerdem noch mit dem Inhalt eines von der KPD . mit anerkennenswertem Eifer schon vor einiger Beit eingesandten Schreibens. Sie ist grundfäßlich bereit, bei bindung einzugehen. Zu ben zahlreichen anderen tonkreten der Wahl von Deputationen, Stabträten usw. eine Listen per
Fragen wird die Frattion demnächst noch Stellung nehmen. Sie wird es mit großer Freude begrüßen, wenn die Kommunisten wirt. lich ihre bisherige sinnlose arbeiterfeindliche Taftit ändern wollen. Ob diefer Wille nur auf dem Papier steht, oder auch durch die Tat bewiesen werden soll, muß sich freilich erst zeigen. Die Frattion münscht jedenfalls der KPD. jede Gelegenheit zu pofitiver Arbeit im ordnetenverfamimung am Donnerstag wirb lebiglich die Ein. Interesse der Gemeinde zu geben. In der ersten Stadtver führung der Stadtverordneten vorgenommen. Die Sigung be= ginnt wie immer nachmittags um 5 Uhr. Eine Woche später wird fich die Bersammlung tonstituieren, ben Borstand wäh.en und die Wahl der Ausschüsse vornehmen Dann erst wird es möglich sein, an die Bewältigung der inzwischen start aufgehäuften Arbeit heran zugehen.
Volfsabflimmung für Landfagsauflösung in Schwerin . Das Ge die Auflösung des Landtags au fordern. Man hofft, die werfichaftsfartell Schwerin hat beschlossen, durch Volkeabstimmung erforderlichen 65 000 Unterschriften allein durch die Mitglieder der Gewerkschaften und ihre Angehörigen aufzubringen.
Ein Parteitag der tanadischen Arbeiterpartei hat einstimmig eine Entschließung angenommen, durch die die Zulassung von Kommuntften zur Partei perboten wird.
fein Jubel und feine Klage. Keine Schwünge, sondern ein an- und abschwellendes Wogen von Spannungen und Entspannungen. In ganz feinen, kaum merklichen Abwandlungen. Wie leises, sanftes Meeres tauschen. Wellenfüsse. Wiegen in Träume. Bringen Ruhe, Frieden, Selbstvergessenheit. Nirwana Tanz. John Schifomsti.
feiern der Sinnesart vieler
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stehe deshalb ein Borschlag zur Ausgestaltung der Sonn. Radio- Vorschlag. Stritif sei Anregung, nicht Schimpferei. Hier weil firchlich- religible Charatter diefer Feiern tonnte bisher faum tag morgen Feiern. Der nach unserer Ansicht eng- religiöse, den Freidenfer befriedigen. Wir sind davon überzeugt, daß unser Mißtrauen gegen alle pfäffische Gefühlsdufelei, die morgen be begründet ist. Troßdem bleibt der Tatbestand, daß diese Morgen dentenlos imstande wäre, einen neuen Krieg als hellig zu bepreisen, vor allem bürgerlicher Rundfunk hörer entsprechen und daß sie in ihnen einen Erfaz für die Kirchen2 besuche sehen. Das evangelische und bas fatholische Breffeamt haben den Rundfunk für den brahtlosen Gottesdienst gemietet. Diese Gottesdienste werden vermutlich auch in Zukunft das All durchtönen. Das alles muß man flar sehen und aussprechen. Aber gleichzeitig feier für alle. Die literarische Stunde", die der Berliner ift eine Forderung zu erheben: die Forderung nach der MorgenSender jest jeden Sonntagmittag veranstaltet, hat zwar bisweilen beachtliches Niveau natürlich nicht der firchlichen Beranstaltung, die ihren Grund nicht gern sei bas anerfannt, aber sie entspricht in literarischen, sondern in religiösen Bedürfnissen hat. Die Sehn sucht nach dem Ueberalltäglichen wohnt auch im Proletarter, im Aufgeflärten, im Undertitschten, im Freibenter. Es ist natürlich stillen fann, aber Feierstimmung in einer Feierstunde fann fle äußerst problematisch, ob eine Radioübertragung folche Sehnsucht fchaffen. Mufit und eine freireligiöse Sonntagspredigt, Rezitation glaubt, Gott und den Menschen sei mit diesem Gottesdienst der freier, großer Dichterworte zahllos find die Möglichkeiten. Ber Freien nicht gebient, mag anhängen. Wie wir den Hörer weglegen, wenn Herr Baftor Soundso vom Segen der Kirche spricht. Allen das Radio. Und hier, wo's nicht anders geht, eben abteilungs weise.
Tessa Lehner. Vor zwei Jahren debütierte sie als Bierzehn jährige. Temperament, natürliche Anmut und glänzende Technik er wedten Hoffnungen. Jezt sehen wir sie als fertige Künstlerin im Blüthner - Saal wieder. Und sind schwer enttäuscht. Grazie und Temperament find geblieben. Die Technit, die beim Bunderfinb lich. Schlimm aber, sehr schlimm der Faubbau, den sie mit ihren Staunen erregte, erscheint bei der Sechzehnjährigen nicht ungewöhnGaben getrieben hat. Traurige künstlerische Berflachung. Das Bro. Baradefnallern. Statt den schweren und entfagungsvollen Weg zur gramm: Leere Amüsierstücke, gemischt mit ein paar afrobatischen Nähe des Tingeltangels gelandet. Schade. großen Kunst einzuschlagen, ist sie glatt und mühelos in der fatalen
3m Klindworth Scharmenta Saal produzierten fich Anna Bitström und Helmut Log. Sie von ber Königlichen Oper in Stockholm . Eine ältliche Balletteuse mit folider SpitzenSüpferling. Ein verlorener Abend. technik, routiniert, ohne persönliche Qualitäten. Er ein füßlicher
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ergo.
Aufführung des Rings ber Nibelungen und zwar feit längerer S'aatsoper. 3m Dbernhaufe Unter den 2inben wird eine 24, Siegfried" am Freitag, den 27. und Götterdämmerung am Sonn geben: beingold" am Sonntag, den 22, alfire am Dienstan, ben Beit erftmalig innerhalb einer o dhe ftat finden. Es werden ge tag, den 29. November. Loge, Siegmund und beide Siegfriede: Herr Soot , Brünbilde: Fr. Leider. Botan die Herren Short und Roth.
Junge Dlafer vor die Front"! Seute 8 Uhr, Randeshaus, Matthäls firchir. 20121: Gedenkfeier für Gerrit Engelfe, Dito Braun, Bernhard von der Marwis. Mittler: Dr. Dt o Brautoff. Sprecher: Ernst Friedrich , tritt tostenlos.
Niederländischen Gesellschaft arrangiert und im Künstlerhaus Javanische Schattenspiele und Tänze, von bar Deutfy gezeigt Beim Schattenspiel( Bajang- Spiel) interessierten die aus Büffelhaut geschnigten, filigranartig feinen, in ben naipen Armbe. wegungen merkwürdig ausdrucksvollen Figuren mehr als das eigent fiche Spiel. Die Tanbat- Tänze aber, von brei Eingeborenen, zwei Tángern und einer Tänzerin, in reichen Roftümen vorgeführt, waren nicht nur ethnographisch lehrreich, sondern auch fünstlerisch einbrudseo Menter, obft von Seiht. Mustlang: Franz Konrad Hoefert. Zuvoll. Asiatische Rotototunft. Primitive lleberfultur. In feste Regeln gebannte und pfeffeicht schon erstarrte Kunstübung. Burber Orgellonzerte im Dom. Das näcite Orgelfonzert von Profeffor Walter Fingergelente. Ballett ber Arme und Hände. Jeder Tanz eine bra tigt zum Eintritt. boll suggestive Bewegungen der Schulter, Elbogen und namentlich sicher findet am 19., 8 Uhr, im Dom stati. Es wirken mit: Abelheid Armbold, Eobran, und Georg Diburg, Geige. Programm 50 P1. berechmatische Szene, und doch kein Anflug von Pantomimit. Alles voll. tommen durchgebildete abstrakte Formgebung. Vom europäischen Tanz fundamental unterschieden. Nichts Erregendes, Aufpeitschendes,
Bortrag mit prafischen Vorführungen Freitag abend 8 Uhr in der Aula Rhythmische Gymnaffit( Raban) behandelt Cberschuliat ilter im der Hohenzollernschule Martin- Luther- Str. 22/23.
ed