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Zerstörung einer Legendz.

Die angebliche Judenherrschaft in der Weltfinanz.

Zu den wichtigsten Waffen aus dem geistigen Arsenal der anti­semitischen Reaktion gehört die Behauptung, daß die interna tionale Hochfinanz hauptsächlich von Juden geleitet und beherrscht wird. Diese Ansicht ist übrigens auch in nichtantifemi. tischen Kreisen vielfach verbreitet, nicht zuletzt in der Arbeiterschaft; fie wurde so oft und so lange in die Köpfe eingehämmert und es wurde ihr leider so wenig mit konkretem Tatsachenmaterial ent­gegengetreten, daß es kein Wunder ist, wenn sie tiefe Wurzeln im deutschen Bolte gefaßt hat.

Da der Antisemitismus zu den übelsten und, wie die Erfahrung. leider beweist, auch zu den wirksamsten Agitationsmitteln der Real­tion gehört, ist es vom Standpunkt der Arbeiterbewegung stets zu begrüßen, wenn etwas Nügliches geschieht, um ihn zu bekämpfen. So hat sich der Redakteur der Bossischen Zeitung", Dr. Rihard Lewinsohn, ein Berdienst durch seine neue, bei Hoffmann u. Campe erschienene Schrift Jüdische Weltfinanz?" er worben.

Durch eine eindrucksvolle Zusammenstellung von Tatsachen und Statistischem Material liefert er den erdrückenden Beweis dafür, daß die Behauptung einer jüdischen Vorherrschaft auf international finanziellem Gebiet ein Märchen ist. Das internationale Kapital befindet sich weit mehr in arischen, als in jüdischen Händen; das gilt nicht nur für das Induftriekapital, das faft ausschließlich juben. rein" ist, sondern auch für das Banttapital, wo der jüdische Einfluß weit geringer ist, als man vielfach glaubt. Das weist der Verfasser u. a. durch interessante statistische Tabellen aus einwandfreien ausländischen Quellen nach, die besonders auf die Verhältnisse in Amerita, das ja heute auf dem Gebiete der Wirtschaft ausschlag gebend ist, ein neues Licht werfen. Unter den zwölf Männern, die die höchsten Jahreseinkommen in den Bereinigten Staaten beziehen, befindet sich nur ein Jude, Otto H. Kahn  , und dieser rangiert erst an neunter Stelle. Und unter den zwölf reichsten Männern der Welt befindet sich überhaupt fein Jude.

Raum anders liegen die Verhältnisse in Deutschland  , wo unter den reichsten Familien und sogar unter den führenden Köpfen der Wirtschaft die Juden nur eine untergeordnete Stellung ein nehmen. Das gilt nicht nur für Industrie und Handel, sondern auch für das Bankwesen. Es ist übrigens sehr interessant, wie fich das Bermögen der vier reichsten Familien Deutschlands   zwifchen 1896 und 1908 entwidelt hat: Das Kruppiche Bermögen stieg Don 122 auf 187 Millionen, das des Fürsten Hendel von Don. nersmard ven 62 auf 177, das des Fürsten Hohenlohe Dehringen von 58 auf 151, während das Bermögen der jüdischen Rothschild Femii e von 216 auf 107 milionen funt.

Es war dem Berfasser nicht schwer, nachzuweisen, daß die größten Kriegs- und Inflationsgewinnler felstve tändlich die In­dustriemagnaten waren. Was er über die internatio. nale Berfilzung der Rüftungsindustrien vor dem Kriege, über die Truftbildungen nach dem ricos mitteilt, ift den Lesern der sozialdemokratischen Presse größtente Is schon befannt. Das Hauptebjekt seiner Betrachtungen ist Hugo Stinnes  , dessen rücksichtslosen Aufstieg in Kriegs- und Nachkriegszeit er eingehend schildert. Daß die Erben von Stinnes inzwischen Pleite gegangen find, ändert nichts an der Tatsache, daß der typische Ausbeuter der deutschen  Not ein Arier war. Er bedt bei dieser Gelegenheit einige bisher wenig bekannte Züge des Stinnesschen Aufstieges auf, z. B. feine mit geschäftlichen Vorteilen verbundene politische Agententätigkeit in Schweden   während des Krieges, und veröffentlicht u. a. eine Eingabe ven Stinnes an den Staatssetretär Zimmermann, in der er entschie. den vor den Abschluß eines Separatfriedens mit weil dadurch die deutschen U- Boote im Mittel­ meer   fünftig nicht mehr soviel Schiffe verfenten tönnten! Der geniale" Wirtschaftsführer Stinnes war eben nicht anderes als ein gefährlicher politischer Kindstopf.

Italien   warnt,

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Der einzige Borwurf, den man dem Berfasser machen fann, ist der, daß er sich allzu viel Mühe gegeben hat, die Hirngespinste und

Schwätzereien der übelsten antisemitischen Matadore wie Fritsch, Müller- Hausen, Ludendorff und Konsorten ernsthaft zu widerlegen. Aber es muß zugegeben werden, daß es gegenüber dem Antisemitis mus sehr schwer ist, eine Grenze zwischen ausgesprochenen Narren, böswilligen Charlotanen und ernsthaften" Theoretikern zu ziehen.

Funkbastler.

Die Naturfreunde" haben ihre Eigenheime geschaffen, und zwar viele und recht treffliche. Aber sie haben sie nicht engherzig für sich abgeschlossen, sondern der gesamten deutschen   Ju­gend zur Mitbenuzung zugänglich gemacht. Steinberger. Nürnberg  , der deutsche Hauptvertreter der Naturfreunde", ist tagsabgeordneter Schred. Bielefeld  , der feinem Naturfreund und 1. Borsigender unseres Zweigausschusses Nordbayern, und Reichs Arbeitersportler unbefannt ist, 2. Borsigender unseres 3meigaus­schusses Oberweser  .

Deshalb müssen die leitenden Stellen auf die Bedürfnisse und Wünsche der Arbeitersportler auch die entsprechende Rücksicht neh men. So sagt der Einsender zum Schluß. Ganz einverstanden. tommen wie andere Gäfte. Die Herbergsleiter fragen nicht nach Die Arbeitersportjugend ist in den Jugendherbergen genau so will Bekenntnis und Richtung."

Die Ethik des Friedens.

Der Funkbastler ist eine Erscheinung der Neuzeit. In den Jugendtagen des Rundfunks hatte es den Anschein, als ob eine hohe Behörde den Funkbastlern das Handwert gründlich legen wollte. Allerlei Sperrbestimmungen und nicht zuletzt der Zwang, Mitglied anerkannter Funfvereine sein zu müssen, hemmte die Tätigkeit der Bastler. Natürlich gab es genügend Funtfreunde, die allen gefeßlichen Bestimmungen zum Troß ihr eigenes Funtgerät fchafften und im geheimen benutten. Man glaubte früher, daß die Industrie durch den Berkauf fertigen Geräts die besten Gewinne erzielen tönnte. Mit der Zeit aber hat man einsehen gelernt, daß gerade durch die Herstellung und den Bertrieb von Einzelteilen, die auch den Bastler befähigen, sich hochwertiges Funkgerät herzustellen, der Industrie am besten gedient werde. Große Teile der Bevölke rung, die sich früher mit technischen Dingen taum beschäftigt hatten, wurden von dieser Bewegung erfaßt. Die Bastler machten sich mit früheren Herrenhauses, das jetzt fast täglich kulturpolitische Bor furzem waren Parkett und Tribüne im Sizungssaal des den Grundlagen der Elektrotechnit, vor allem auch mit der Hoch. Beranstaltungen von Bedeutung erlebt, überfüllt. Der pazififtische frequenztechnit so weit vertraut, als es den Zielen, die sie zu Friedensbund deutscher Katholiken" hatte zu einer Werbebet erreichen strebten, dienlich war. Welche schönen Ergebnisse, die fammlung aufgerufen und dabei in Pater Franzistus. gerade von Laien auf dem Gebiete des Funkwesens erzielt wurden, Stratmann einen Werber von Feuereifer gefunden. Bei den katho zeigt die Bastelausstellung der Sendung", der be. lischen Gläubigen fämpft der Bater für ein hehres Ziel, das auch das tannten Rundfunkzeitschrift, die in der Urania  " in der Taubenstraße unsere iſt: für den Frieden. So wie der Friedensbund deut­zu sehen ist. Fast alle Schichten der Bevölkerung sind an der Herscher Katholiken" zusammenarbeitet mit dem deutschen   Friedenskartell stellung von Funkgerät im eigenen Betriebe" beteiligt. Schüler, und den übrigen deutschen Friedensgesellschaften, so ist auch Strat­Arbeiter, Lehrer, Redakteure, Krantenpfleger, Aerzte usw. Es ist Stammtisch der Baterländischen" gern putschen möchte. Klar und mann fein Theoretifer, fein Sonntagsprediger, der Sonntags am ganz erstaunlich, mit welcher Sauberfeit und Folgerichtigkeit eine phrasenlos führt er den Beweis von der Sinnlosigkeit der Gewalt, große Anzahl dieser Geräte aufgebaut wurde. Bedingung bei dieser Ausstellung war im allgemeinen, daß die von der Sendung" ver­von der Notwendigkeit des Friedens und des Rechts. Der Beweis ift zugleich Anflage, fein Pathos braucht da zu unterstützen: Aus öffentlichten Schaltungen, die von Profeffor Dr. H. Bigge gezeich dem dienenden Militär war der herrschende Militarismus geworden; net und beschrieben waren, bei den Ausführungen zugrunde gelegt vor dem Kriege wurden 50 Broz. der Einnahmen für Heereszwede wurden. Es sind aber auch Geräte zur Ausstellung gelangt, die Derwandt, nur 9 Proz. zur Erziehung. Diese Umwertung aller nicht zu den Sendungsschaltern gehören. Im allgemeinen, fann Werte hatte mit den Weltkrieg zur Folge. Alle von uns haben ihn in schmerzvoller Erinnerung. Man muß fich das einmal vorstellen: man sagen, daß diese Ausstellung ein Erfolg ist, und daß es schwer sein dürfte, die ausgesetzten Preise gerecht zu verteilen. Mit 10 Millionen Tote. Und wissen Sie, was das alles gekostet hat?" 208 000 Millionen Dollar!. wenigen Ausnahmen erscheint fast jedes Gerät eines Preises würdig. Die Ausstellung zeigt aber auch, wieviel Idealismus in der Bevölke rung zu finden ist und das ist vielleicht das schönste Ergebnis dieser Veranstaltung. Die Ausstellung ist nur noch bis zum Sonntag, und zwar vormittags von 9 bis 1 Uhr und nachmittags von 4 bis 9 Uhr geöffnet. Bei stärkerem Besuch wäre zu wünschen, daß für ein schnelleres Zirkulieren der Schauluftigen geforgt werde.

Attendiebstahl im Prozeß Bothmer.

Der Prozeß Bothmer ist zwischen gestern und heute um eine Sensation" reicher geworden. In der lezten Nacht hat ein Unbe fannter aus dem Amtszimmer des Landgerichtsdirektors Dr. eftertampf, der den Vorsitz im Bothmer- Prozeß führte, einen Einbruch verübt und die Atten mit den Briefen ber Gräfin von Bothmer   entwendet. Der Einbrecher hat zum Schein noch in ein anderes Amtszimmer eingebrochen und dort fleinere Geldbeträge mitgenommen. Gestern nachmittag wurde vor dem Amtsgericht ein jüngerer Mann bemerkt, den man mit der Tat in Zusammenhang bringt. Bisher aber fehlt jede weitere Spur von ihm. Die Potsdamer Kriminalpolizei hat die notwendigen Nach forschungen aufgenommen.

Zur Affäre des Barons von Oppen. Oberleutnant Baron von Oppen ist heute dem Potsdamer Untersuchungsrichter Herrn von Fabiensti vorgeführt worden. Schon feit langem muntelte im Anzuge sei. Das Gefängnis in der Lindenstraße zu Botsdam man in Potsdam  , daß ein neuer Gesellschaftsstand at wird eine sehr vornehme Gesellschaft. Es wechseln in ihm Gräfin von Bothmer, Oberleutnant Baron von Oppen und ein Graf von Arco, der gleichfalls Betrügereien verübt hat und weiter ist demnächst eine Baronin fällig, die auch strafrechtlich nicht ganz einwandfrei sein soll.

Um die Verkehrssicherheit.

Aus Anlaß der Automobilausstellung hatte die Deutsche Ber tehrswacht", deren Geschäftsstelle in Berlin   W. 8, Strauſenſtr. 9/10 ift, die Bertreter aller 50 örtlichen Verkehrswachten Deutschlands   zu widerlegen.tehrswacht", einer Sigung nach Berlin   eingeladen. Die Verhandlungen erbrach ten den Beweis, daß der Gedante durch Erziehung der Kraft fahrer, Pferdelenter, Radfahrer und Fußgänger zur Selbstzucht im Straßenverkehr die allgemeine Verkehrssicherheit zu fördern, mar­schiert. Einen breiten Raum in den Besprechungen nahm die Frage der Funktionäre der sogenannten Verkehrswachtleute ein, die aus allen Preisen der Fahrzeuglenker( Selbstfahrer und Berufsfahrer) ausge­wählt sind, und mit Verständnis und Tattgefühl auf diejenigen Fahrer erzieherisch einwirten sollen, die die Verkehrsregelung nicht beachten. Als ganz besonders wertvoll und notwendig für die Er ziehung zur Verkehrssicherheit wurde ein Pflichtunterricht in ben Schulen bezeichnet. Der Vorstand der Deutschen Ber fehrswacht wurde ersucht, bei den maßgebenden Stellen zur Ein richtung eines solchen Pflichtunterrichtes hinzuwirken. In Berlin  und Hannover   ist ein solcher Unterricht bereits mehrfach versucht worden. Ferner wurde der Borstand beauftragt, wegen besonderer martierung und Sicherung der Eisenbahn- und Kleinbahnübergänge, die zum Teil recht mangelhaft er. folgt, bei den zuständigen Stellen Schritte zu unternehmen.

Knebelung der Meinungsfreiheit. Ein bezeichnender Erlaß des Reichswehrminifteriums. Die sozialdemokratische Frattion hat im Reichs. tag folgende Anfrage des Genoffen Künstler eingebracht: Das Reichswehrministerium hat unter Nr. 1567/4. 25 In. I. IIIa einen Erlaß betr. Beröffentlichungen durch Heeresfach Schullehrer bekannt gegeben. In diesem Erlaß wird u. a. den Heeresfachschullehrern folgendes vorgeschrieben:

Dagegen unterliegen alle Beröffentlichungen, auch solche pädagogischen, wissenschaftlichen oder fünstlerischen Inhalts, der Genehmigungspflicht, in denen militärische Fragen, insbesondere Fragen der Gestaltung des Heeresunterrichts und der Heeresfachschulen irgendwie erörtert oder berührt werden." Durch diesen Erlaß wird der freie wissenschaftliche Gedanken. austausch unterbunden, wenn nicht unmöglich gemacht. Das beweist auch der zweite Absatz des Erlasses, in dem es heißt:

Als Beröffentlichungen im Sinne diefes Erlaffes gilt auch das Halten von öffentlichen Vorträgen, die Aufnahme von Bermerten und Abhandlungen in Fachzeitschriften voer in Umbruden von Fachverbänden." Dieser Erlaß hat in weitesten Kreisen der Wissenschaft und der Bädagogen lebhaftes Befremden hervorgerufen, well er die wiffenschaftliche Lehr und Meinungsfreiheit unterbindet. In der Pragis läuft dieser Erlaß darauf hinaus, daß er die Heeresfachschullehrer unter die Vormundschaft von Offizieren stellt. Diese mögen zwar gute Goldaten und mili. tärische Fachmänner fein, als Beurteiler von lehrwissenschaftlichen und pädagogischen Fragen sind sie abzulehnen, wenn nicht der eigentliche Sinn der Heeresfachschulen ins Gegenteil verkehrt werden soll.

Ich frage daher an: Ist das Reichswehrminifterium bereit: 1. dafür Sorge zu tragen, daß den Heeresfachschullehrern ihre durch die Verfassung begründeten Rechte auf freie Meinungsäußerung nicht geschmälert werden, 2. die Bestimmungen aus bem Erlaß herauszunehmen, die den Erörterungen von Heeresfachschulfragen Feffeln anlegen."

Genoffe Renaudel wurde zum Präsidenten der Wahlrechtstom mission der französischen   Kammer an Stelle des zum Generalgouver neur von Indochina   ernannten Alexander Varenne mit 20 gegen 18 Stimmen gewählt. Angesichts der von der Regierung geplanten Wahlreform fommt diefer Wahl besondere Bedeutung zu. Renaudel ift Anhänger des Berhältniswahlrechts, während fein Begenkandidat, der Abg. Arein für die Rückkehr zur Kreiswahl, d. h. zum Einzel­wahlkreis eintritt.

Die deutsch  - polnischen Verhandlungen über die Liquidation deutschen   Eigentums in Polen  , die in Warschau   am 24. November begannen, werden vom 16. Dezember ab in Berlin   weitergeführt

werden.

Jugendherbergen."

So persönlich redet diefer Bater. Dabei bleibt er ganz be scheiden, ohne jede Rethorit, ohne jede Gefte, wie ein Chronift berichtet er nur. Faft höflich fragt er jegt:" Nicht wahr, da ist es doch zu verstehen, wenn man diesem System des Unsinns ein System der Ordnung entgegenstellen will?" Dann entwidelt er mit einer tämpfer für Ban- Europa, erinnert, fein Programm; Hauptpunkte: Schärfe, die an den Grafen Coudenhove- Calergi, den bekannten Bor­Europa, Menschheit. Eine geordnete Welt ist die Grundlage einer fittlichen Welt. Die Weltfriedensbewegung muß siegen gegen die Weltfriegsbewegung. Es gibt eine Pflicht zum Frieben, weil es eine Pflicht zur Liebe gibt. Ludendorff   war gleichsam der Krieg", wer aber von seinen vielen Gegnern ist so leidenschaftlich, daß man von ihm fagen fönnte, er ist der Friede"? Jeder sei ein Apostel des Friedensgedankens! Der Stern von Locarno   ist gleiche bringen soll, gehört zum Programm von Betlehem  : es ist der fam der moderne Stern von Betlehem  . Was Locarno  Friede

Da geriet der Bater zum erstenmal in glühende Begeisterung. Nicht unähnlich erging es auch seinen Zuhörern. Sicher wurde von ihnen ein großer Teil für die schöne Sache gewonnen.

präsidiums hat seit Juni 5 Fälle von Fememorden restlos Die Fememorde. Die politische Abteilung des Berliner   Bolizei geflärt, zum Teil bis auf einige Nebenfragen, und die Täter und Anftifter, soweit man ihrer habhaft werden fonnte, verhaftet. Die fchon im Jahre 1922 aufgetauchten Angaben über ein Teutonene grab bei dem Spandauer Forst Havelberg, morin eine Anzahl Opfer von Fememorden beerdigt sein sollen, haben sich als unzu­treffend erwiesen.

Robert Neuwirt aus der Hafenheide 58 geworden zu sein. Ein Opfer der Glätte scheint der 65jährige Rentenempfänger Der Mann wurde in der vergangenen Nacht vor dem Café Heine in der Hasenheide am Borgartenzaun fißend besinnungslos aufgefunden. Er blutete start aus einer schweren Kopf­wunde. Eine Blutspur führte etwa 20 meter weit am 3aun ent­lang. Die Kriminalpolizei des 111. Reviers brachte den hilflosen, der nur noch schwache Lebenszeichen von sich gab, nach dem Kranken­haus am Urban. Hier fonnte der Arzt nur noch den Tod feft­

ftellen.

Eine Zuchtbucheintragung deutscher Schäferhunde veranstaltete fürzlich auf dem Gemeindeschulhof in der Schillerstraße 26 in Charlottenburg   der Buchtverein Deutscher Schäfer. hunde 3ds.". Infolge der degenerierenden Inzucht hatte der Berein feit längerer Zeit den Blan gefaßt, abstammungslose Rüden und Hündinnen zur Blutauffrischung in fein Zuchtbuch aufzunehmen. Am Sonntag war so den Hundebesitzern Gelegenheit geboten, ihren Hund eintragen zu lassen. Es waren etwa 30 Melbungen er folgt. Rritisch wurden die Hunde betrachtet und geprüft. Bielerlei Fragen waren noch nebenbei zu beantworten, ehe die Entscheidung des Schiedsgerichts gesprochen wurde. Der größte Teil der ge­meldeten Hunde entsprach den Anforderungen einer Zuchtbuchein tragung, nur einige Tiere, die unter 55 Zentimeter Körpergröße maßen, mußten zurüdgewiesen werden. Diese Zuchtbuchein­tragungen beweisen, mit welchem Ernst der deutsche Hundesport betrieben wird, gilt es doch, nicht nur einen schönen und raffigen sondern auch einen Gebrauchshund im wahrsten Sinne des Wortes zu züchten. Nachher fanden noch interessante Polizeihundvor führungen statt. Es wurden Springvorführungen und gute Arbeit auf den Mann" gezeigt, die den Beifall der Besucher

smis nimefanben.

Die kommunalen Blätter" für Groß- Berlin, herausgegeben vom Bezirksverband Berlin   der SPD.  , bringen im Dezember- Heft ( 1925, Nr. 12) u. a. einen Artikel zur Wohlfahrtspflege( von Stadtv. Minna Todenhagen  ), zwei Artikel über die Arbeitslosigkeit und die erforderlichen Hilfsmaßnahmen( oon Stadtrat Fabiunke- Wedding und von Stadtv. Mag ürich) und aus der sozialdemokratischen Stadt­verordnetenfraftien einen Bericht über die Zusammenseßung des Borstandes und über die Bertretung der Fraktion in den ständigen Ausschüffen der Stadtverordnetenversammlung.

Kurzarbeiter- Wochenfarten verlängert! Die am 31. Dezember d. J. ablaufende Frift für die Ausgabe von Kurzarbeiter- Bochen tarten wird, wie die Deutsche Reichsbahn  - Gesellschaft mitteilt, bis auf weiteres verlängert.

Sfifurfe werden jept täglich nachmittage 2 und 4 Uhr im Grune wald veranstaltet. Treffpunkt an der Bahnstation Rennbahn Chat.. lottenburg( Grunewald- Rennbahn).

Bor einiger Zeit brachten wir im Borwärts" einen Auffah, betitelt Jugendherbergen", der für die Errichtung von Jugendherbergen durch die Arbeitersportorganisationen behördliche Unterſtüßung forderte. Wir erhalten nun vom Verband für deutsche Jugendherbergen" eine Buschrift, die wir loŋalerweise zum Abdrud bringen. Der Berband schreibt u. a.: Der Herbergsverband ist nicht aus der Wandervogelbewegung hervorgegangen. Einfichtige Alte erfannten die Not der wandern. den Jugend hinsichtlich des Obdachs und traten für sie ein. Der Her. bergsverband ist nie bürgerlich gewesen und ist es auch heute nicht. Der Begründer, Lehrer Richard Schirrmann  , auf Burg Altena   in Bestfalen, erließ einen Ruf auf Errichtung von Herbergen, und zwar damals zunächst nur Boltsschülerherbergen, an Gemeinden, Regierungen, Wandervereine fowie an alle Freunde der Jugend. An eine Organisation dachte er zunächst gar nicht. Bis zum Aus. bruch des Strieges gab es erit in wenigen Gebieten im Reich Jugendherbergen. Die Organisation erftand im Kriege und gleich hinterher. Oberster Grundjag für die Bildung der Zweigausschüsse breitester Grundlage. Rein Zweigausschuß und teine Orts und später der Ortsgruppen mar von vornherein Aufbau auf gruppe wurde ohne Heranziehung der Linken geschaffen. Hat eine der mehr als 500 Ortsgruppen bewußt eine Ausnahme gemacht, lo geschah es ganz gewiß nicht im Sinne der Verbandsleitung. Maß- ftrede bes ber Fairview- Minengesellschaft gehörenden Bergwerks ift und Beschlüsse des Gesamtverbandes, ist der Geist im Verbandsblatt, gebend für die Beurteilung der Gesamtrichtung sind die Sagungen ist die Stellung zu den verschiedenen Richtungen. Wie steht es bamit? Es war ein hervorragender Führer des Arbeitersports, der auf einem Reichsherbergstage fagte: Auf dem Wege zur Natur gibt es fein Rechts und fein Links. Das gilt auch heute noch. Im Borstand des Berbandes fit Staatssetretär Heinrich Schulz  , in feinem Berwaltungsausschuß die hervorragendften Führer des Ar. beitersports, Bertreter des ADGB.  , der SAJ. sowie zahlreicher freier Berufsverbände. Reichspräsident Ebert war ein warmherziger Förderer des Jugenherbergswerts. Der Burgwart der größten deutschen   Jugendburg gehört der SPD.   an.

Freireligiöse Gemeinde. Sonntag vorm. 11 Uhr, Bappelallee 15, Bortrag Aus Margarete( Gounod  ).

des Herrn Dr. Sturm: Sprachwissenschaft und Geschichte". Harmonium:

40 Berglente verunglückt. runglüc

Boulder  ( Colorado  ), 5. Dezember.  ( WTB.) In der Haupt­ein Grubenbrand ausgebrochen, durch den 40 Bergleute in dem brennenden Bergwert eingeschlossen worden find. Sechs Rettungsabteilungen find nach dem Drt des Unglüds bes Fehlens von Rauchschutzhelmen sich außer ftande sahen, in abgefahren, da die an Ort und Stelle befindlichen Arbeiter infolge außerstande die brennende Strecke einzubringen.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

Sungfsaialisten Gruppe Schöneberg  : Belichtigung ber Rauener Funlanlage Treffpunkt Sonntag früh 7 Uhr püntlich Bhf. Schöneberg.