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Der Prozentpolitiker tzugenberg. Steuergelder für Privatspekulatiou? Der bekannt« deutschnationale Kommerzienrat H u g e n- b e r g, Mitbesitzer desLokal-Anzeiger" und der Telegraphen» Union, hat mit einem seiner geschäftlichen Unternehmungen, derLandbank" Fiasko erlitten. Wir haben über die Generaloersammlung, die gestern stattgefunden hat. bereits im Wirtschaftsteil unseres Morgenttattes berichtet. Di« .Landbank" st ehtvordemKonturs, weil ihr Leiter nach dem eigonen Zeugnis des Herrn Hugenberg betrügerische Kreditgeschäste gemacht hat; er hat auf Grund von Effekten, die ihm garnicht gehörten, Darlehen für Landankäufe aufge- nommen und dabei 70(1 000 bis 800 000 M. verloren. In Er­wartung von Staatskrediten, die der.Landbank" zugesagt sein sollen, hat man dann bei der Seehandlung neue Gelder aufgenommeu. Jetzt ist das Unternehmen an seinen verfehlten Spekulationen zusammengebrochen. Selbstoxr» ständlich soll der Preußische Staat einspringen und die Gesellschaft sanieren. Dabei wurde dem Staat« zugemutet, Aktien derLandbank" zu einem Kurs zu übernehmen, den die Seehandlung im vorigen Jahre für ein Aktienpaket derselben Gesellschaft angelegt hatte. Daß inzwischen fast alle Börsenkurse katastrophal gesunken sind, ist für Herrn Hugen- berg nebensächlich wenn es sich darum handelt, eine unter seiner eigenen Führung herbeigeführte Pleite mit Mitteln der Steuerzahler aus der Welt zu schaffen. Die ganze Angelegenheit wäre nicht einer großen öffent» lichen Diskussion wert, wenn nicht Herr Hugenberg selbst die ihm dienstbaren Presseorgan« dazu ausnutzen würde, um gegen die preußische Regierung eine der Form wie dem Inhalt nach gerädezu widerliche Propaganda zu entfalten. Herr Hugenberg veröffentlicht durch die ihm nahestehende Tele­graphen-Union den Wortlaut seiner Rede auf der gestrigen Generalversammlung unter dem Titel:Ein politischer Kon- kurs". Selbstverständlich ist derLokal-Anzeiger" dem Herrn Hugenberg ein williger Helfer und lügt den ganzen Vor- gang darauf hinaus, als wollt« Preußen die Ostmarksiedlung i m S t i ch l a f s e n. Die Angaben, die Herr Hugenberg selbst in seiner Red« gemacht hat, widersprechen dieser un- finnigen Behauptung, denn der verkrachte Aussichtsratsvor- sitzende erklärt, daß Preußen bereit gewesen sei, die Landbank" zu übernehmen, wenn der Staat entsprechend seiner Geldleistung auch das Aktienkapital und den aus­schließlichen Einfluß auf die Besetzung des Bor- st a n d e s und Aufsichtsrats erhalten hätte. Herr Hugenberg drehte natürlich den Spieß um, verlangte, daß man der nach ihren Satzungen völkisch eingestelltenLandbonk" das Geld geben, die preußischen Siedlungsbehörden aber abbauen solle. Jeder vernünftig Denkende wird sich über eine derartige Anmaßung wundern. Aber Herr Hugen- berg beschränkt sich offenbar nicht mehr darauf, theoretisch in seinemLokal-Anzeiger" für eine Wirtschaftsdittatur einzutreten, sondern er glaubt, für sein« Unternehmungen so- gar schon über die öffentlichen Steuergelder verfügen zu können, ohne daß ihm selbst ein« Regierung etwas reinzu- reden hat. Man sieht, wie sehr manchen Reaktionären der Kamm schon geschwollen ist. Dabei handelt es sich für Herrn Hugen- berg mehr um eine Prestigefrage als um vi« Beseitigung per- sönlicher Verluste, denn Herr Hugenberg selbst betont der Oeffenllichkeit gegenüber, daß seine Privatbank, dieOst- dank" auch nichteineneinzigen Pfennig für das Geschäft geopfert habe und keine einzige Aktie der Landbank" besitze. Man sieht, Herr Hugenberg ist nicht ganz so dumm, wie er den preußischen Staat machen will. Persön- lich ist er schlau genug, sich von Geschäften eines Unternehmens fernzuhalten, dessen Aufsichtsratsvorsitzender er ist, wenn dabei die Gefahr von Verlusten droht. Der Staat aber kann blechen. Denn das sind ja nur die Gelder der Steuerzahler. Erlaubt sich der Preußische Staat aber, selbst Land anzukaufen, so erhält er von Herrn Hugenberg eine Strafpredigt. Worum es Herrn Hugenberg geht, ist etwas ganz anderes. Er hat durch den Zusammenbruch seiner Bank das Recht verloren, sich als RetterderOstmark aufzuspielen. Das ist natürlich höchst ärgerlich. Durchaus donkbar aber ist es, daß gegen ihn als Aufsichtsratvorsitzenden von den geschädigten Gläubigern der Bank noch Regreßansprüche geltend gemacht werden. Selbst, wenn das jedoch nicht der Fall sein sollte, würde der R u s der deutschnationalen Finanzgröße natürlich sehr darunter leiden, wenn das ganze Unternehmen in Konkurs geht, dessen Aufsichtsratsvorsitzender er ist. Das ist für Herrn Hugenberg eine höchst peinsiche Situation. Menschlich kann man sie bis zu einem gewissen Grade sogar verstehen, wenn man den maßlosen Ehrgeiz des Herrn Hugenberg kennt. Aber das kann doch nicht dar- über hinwegtäuschen, daß hier wieder einmal die ö f s e n t- lich« Moral in dem Dienst einer Geschäftspolitik gestellt werden soll, bei der die Prozente oes Herrn Hugen- berg oder seiner volitischen Freunde auf dem Spiele stehen. Erinnert sei nur daran, daß der FallLandbank" in vielen Dingen eme frappante Aehnlichkeit mit dem Fall der Preußischen Landesvfandbriefanstalt hat. Man kann es durchaus verstehen, wenn die preußische Regie- ning keine Lust hat, die privote Siedlungsbant mit iffent- lichen Geldern wieder stott zu machen, ohne sie ganz in ihre Hand zu bekommen. Wenn Herr Hugenberg in den Spuren des Herrn Nehnng wandelt, so ist das seine Sache. Daß aber für die Derluste fernes Unternehmens Staatsgelder de- reitgestellt werden, die zur� Unterstützung der Erwerbslosen besser oerwandt werden wurden, dagegen ist schärfster Ein» spruch am Platze.  _ Heamtenabbau als Tschechksierungsmittel. Entrüstung in Deutschböhmen. Prag  . 10. Dezember.(Dom Dertreter de, 3BTB.) Die Ent­lassung von 2000 deutschen Postbeamten und-An. gestellten in den deutschen Gebieten des Staates hat in der deutschen  Bevölkerung ungeheure(Entrüstung hervorgerufen. Ab- gesehen von der furchtbaren Not. welcher die Entlrftenen und ihre Familien ausgesetzt sind, und der Unmenschlichkeit, die in dieser im härtesten Winter vor Weihnachten   erfolgten Entlalsung zum Ausdruck kommt, sieht die deutle Bevölkerung in diesen Em- lassungen einen weiteren Schritt zur Tschechisierung der deutschen Gebiete, da die Entlassenen durch Tschechen   ersetzt werden. Der Postverkehr wickelt sich in zahlreichen Orten nur mit den größten Schwierigkeiten ab. Sn zahlreichen deutschen   Versamm­lungen wird dagegen Protest erhoben, daß man den Abbau der Staolsbeamten und-angestellten lediglich aus Koste« der Deutsche» durchführt,
Zurcht vor öer Geffentlichteit. vorder- und Hinterperron der Straßenbahn sind überfüllt. Der Führer kann kaum die Arme bewegen, und nur durch schlangenhoste Gliederverrenkung ist es dem Schasfner möglich, das Abfahrtszeichen zu geben. Man steht auf den Füßen des anderen, brennt Umem Rachbarn mit der Zigarette ein Loch in den Aermel und verkürzt sich auf derart angenehme Weise die Fahrt. Doch im Innern des'Wag ms herrschen Freiheit und Bewegungsmöglichkeit. Die Sitzplätze sind besetzt, und nur am Eingang vor der ersten Bank haben sich einige Eroberernaturen dreist aufgestellt und bilden stillvergnügt eine kom- pakte Masse. Der Schaffner bittet, fleht, lockt und droht. Nichts hilft. Am Eingang steht bewegungslos die Menschenmauer Nie- mand will etwas hören. Man starrt wie hypnotisiert einen Punkt an, kümmert sich um nichts weiter m der Well und versucht, sich vor sich selbst zu rechtfertigen. Man muß ja doch bald aussteigen, warum soll man sich durch die Menschenmasse drängen, gleichgültig, auch wenn man noch eine Stunde zu fahren hat. Im Stillen überlegt man, wieviel Schritte nötig sind, um den Wagen zu durchschreiten, und womit sich die Sitzenden gerade beschäftigen, und wo man sich selber aufstellen könnte. Bestimmt wird man sich ungeschickt be« nehmen, stolpern und sich lächerlich machen, und alle werden einen ironisch ansehen. Außerdem ist die Lust draußen besser, auch wenn man sich in der Kälte einen Schnupfen holt. Wäre man doch gleich, aus eigenem Willen, in den Wagen gegangen! Aber letzt? Nein!
Dr» Max Adler-Wie« spricht am Sonnabend, dem 12. d. Mls.. nachm. 5 Uhr in der Aula der hoch- schule für Politik, Schinkelplatz, über Soziologie und Marxismus  Eintritt frei. Freie Aussprache. Sozialistische Ardeilersugeud Groß- Berlin. Vereinigung sozialdemokratischer Studenten.
Man denkt nicht daran, sich öffentlicher Kritik auszusetzen, man bleibt stehen, wo man steht, bis ein kühner Abenteurer in das Innere de» Wagens vordringt. Man atmet erleichtert auf und folgt bsfreit diesem geborenen Pfadfinder._ Zum SelbstmorS der Sängeria Jurjewstaja. Die Deiche der Vermißten noch nicht geborgen. In der Affäre der Iurjewskaja scheint nunmehr endgültig fest- zustehen, daß die Sängerin Selbstmord begangen hat. Bei der Bergungsaktion wurden in den Wassern der Reuß weitere Stoss- und Kleiderrefte gefunden, die einwandfrei als der unglücklichen Künstlerin gehörig identifiziert werden konnten. Das Motiv des Selbstmordes steht noch nicht fest. Man ist hier auf Vermutungen zweifelhaftester Art angewiesen. Don einigen Seiten wird behauptet, daß die Iurjewskaja in einem mrrphinistischen An- fall die unselige Tat begangen habe. Anderersetts wird dagegen an- geführt, daß die I. nie Morphinistin gewesen sei. Weiterhin lies das Gerücht von einer unheilbaren Krankhett, auch sollen angeblich eheliche Zwistigtkiten bei der Affäre mitsprechen. Das sind jedoch Kombinationen ohne sichere Grundloge. Eine nicht ganz einwand- frei« Rolle scheint der Gatt« der vermißten. Herr o. Bremer, im Ansangsstadium der Sache gespielt zu haben. Fest steht jedensalls/ daß das mysteriös« Telegramm, das die Sängrin angeb- lich nach Dorpat   an dos Krankenlager der sterbenden Mutter rief, von ihm selbst in Berlin   aufaeyeben wurde. Bremer begründete bei seiner Vernehmung im Polizeipräsidium seine Hand- lung damit, daß er seiner Gattin den dringend notwendigen Er- holungsurlaub nach der Schweiz   hat ermöglichen wollen. Dies de- darf noch näherer Nachprüfung Bei den Bergungsarbeiten wurde, wie aus Andermatt   gemeldet wird, ein Mann der Rettungsgesell- schaft durch niedergehenden Steinschlag getroffen und schwer verletzt. Die Kälte und das überaus gesährlich« Terrain der Absturzstelle machen die Bemühungen zur Bergung der Leiche überaus schwierig. Die Sowjet-Gesandischatt teilt zu den Mitteilungen über die angeb- liche Erschießung des Schwagers der Sängerin durch die Bolsche- wicki mit, daß diese Behauptung falsch sei. Der Sewjet-Gesandt- schaft sei hiervon nicht dos mindeste bekannt. Berlin   siegen die Eckener-Tpende. Ein städtischer Ausschuß befchästtgte sich heute mit der Vorlage de, Magistrats, wonach an die Eckener-Spende von der Stadt 30 000 TO. gezahlt werden sollen. In der Beratung wurde in sehr ausführlicher Besprechung der»au des Zeppelin-Lustschisfs einerseits und die Zeppelin-Eckener-Spende andererseits behandell. Es wurde hervor- gehoben, daß die A r t, w i« das Geld gesammelt und der dazu auf- gezogene Derwaltungsapparat zu teuer fei. Bemängelt wurde lüe nationalistische Propaganda, die von dem Ausschuß der Eckener  -Spende getrieben wird. Unter anderem wurde darauf aufmerksam gemacht, daß bei einer Postkartenserie, die in den Schulen verteilt wurde, aus der«inen Postkarte der bekannte Spruch steht: Exoriore aliqois nostris ex ossibus nUor(Möge aus unseren Gebeinen«in Rächer erstehen). Die Linksparteien vertraten die Ansicht, daß man 30 000 M. den Semeindeschulen für hilfsbedürftige Kinder zur Verfügung stellen sollte. Auch die Rechtsparteien vertraten die Ausfassung, daß die P e r w a l t u n g s t« st e n für die Eckener-Spende zu hoch seien. E» wurde darauf aufmerksam gemacht, daß, wenn i» Volksinteresse«ine Sammlung durchgeführt werden solle, man die Sammlung so organisieren müsse, wie sie vor Iahren bei der Zeppelin-Spcnde durchgeführt wurde. Dadurch war die Gewähr gegebc» daß alle» gesammelte Geld seinem ur- sprünglichen Zweck auch dienstbar gemacht wurde. Der Ausschuß lehnte mit Mehrheit die Maglstraisvorlage ab. Gegen die Ma- glstratsvorlage stimmten Sozialdemokraten, Kommu» nisten und Demokioten. Märchenvögel. ..Ruckediguh, ruckediguh, Blut ist im Schuh' vielleicht er- inner« sich die Tauben heute noch daran, daß sie in der Märchenzeit dem schonen Aschenputtel zu ihrem Recht verholfen Hadem Denn woher sollten sie sonst so stolz sein? Damals suchten sie doch sogar die Erbsen au» der Asche und bekamen nur die schlechten zum Lohn. Aber wenn man heut« in einer Toubenausstellung dies« schnee- weißen und zartfarbig gezeichneten Tier« sieht, die kokett wie ein« zum Ball geputzte Dame auf und ab stolzieren und sich bewundern lassen, so ist es unmöglich, sich vorzustellen, daß sie jemals in einem Aschennaps herumpicken könnten. Sie werden es seit jener Zeit wohl auch nicht mehr tun. Und die Menschen belohnen, wie Immer. historische Berdienste, und verlangen von den Tauben heute weiter nicht», als daß sie immer schön-r werden. Wenn sie dann schließlich so vollendet und vornehm sind, daß sie fast keinen Schnabel mehr bekommen und ihr« Jungen elendiglich verhungern lassen müßten, so gibt man ihnen sogar Ammen In den Dienst. Man könnte ein Gleichnis daraus machen: aber die Nutzanwendung würde nicht ganz stimmen. Denn wer feine Tauben nicht mehr erhatten kann oder will, der bekommt noch Geld dazu vom Abnehmer. Außerdem stnd hie? selbst die edelsten Rossen genießbar.
Wer allerdings ein richtiger Taubenliebhaber ist, will von solchen ketzerischen Gedanken nichts hören. Er spricht nur mit der vor- zückten Stimme eines fanatischen Sammlers von seinem Tierbestand, von denschnittigen Gestalten" der Berliner   Langen, Wiener Ge­storchten, Stargarder Schwanenhälse, Dänischen Tiger und wie die Toubcnrassen sonst noch heißen. Und stolz recken sich die Schön- heitsbrieftauben vor dem Besucher, der bewundernd die Ausstellung m der Bockbrauerei in der Fidkcinstraße durchschreitet, und ver- leugnen mit hochmütigem Gurren ihre Aschennapsoerwandtschaft.
Streu- und ReinignngSpflicht bei Glatteis. Das plötzlich eingetretene Tauwetter birgt die große Gefahr in sich, daß sich nach einem in der Nacht immerhin möglichen gelinden Frost am Morgen die Straßendämme und Bürgersteige in spiegelnde Glatteisslächen oerwandelt haben. Bereits in den ersten Schnee- und Eistagen ereigneten sich, wie erinnerlich, Massenstürze, dieaufdieungenügendeReinigungderBüroersteige zurückzuführen waren. Besondere Beachtung oerdient darum noch einmal die Verordnung des Polizeipräsidenten vom 4. März 1925 über die Straßenreinigung. Danach sind die Straßenanlleqer im gesamten Gebiet von Groß-Berlin zur Schneebeseitigung und Bestreuung der Bürgersteige bei Winterglätte oerpflichtet. Diese Berpslichtung ist in folgender Weise zu erfüllen: Die Bürger- steige müssen von morgens 7 Uhr bis abends 8 Uhr frei von Schnee und Eis gehalten und von 7 Uhr morgens bis S Uhr abends mit Sand, Asche oder anderen abstumpfenden Stoffen deiartig bestreut sein, daß der Entstehung gefahrdrcchender Glätte vollständig vor- gebeugt wird. Die Hydranten müssen von Schnee und Eis frei- gehalten werden. Die Polizeireviere stnd angewiesen, aus strenge Beobachtung dieser Borschristen zu sehen und sämtliche Anlieger zur Erfüllung ihrer Pflichten anzuhalten. Im Falle wiederholter Unter- lassung oder böswilliger Weigerung tritt unnachsichtig Bestrafung «in. So notwendig und gut diese Polizeioerordnung ist, so wenig ist sie befolgt worden. Gerade die Bewohner der Pororte, die alsGroß-Berliner" die gleichen Rechte wie die Bewohner der Stadt verlangen, wissen ein Lied von der mangelhaften Schnee- befeitigung zu singen. Man sieht auf den Bürgelsteigen der Vor- orte überall dicke Krusten verhärteten Schnees. Deshalb müssen jetzt und für die Folge die ausübenden Pottzetorgane. in diesem Falle' die patrouillierenden Dien st st reifen, mehr als bisher darauf achten, daß die Borschriften eingehätten werden. Das Publi- kum sollte sich nicht scheuen, den Straßenbeamten entsprechende Mit- teilung zu machen. Das weitere wird dann schon erfolgen. Letzten Endes geht ein Außerachtlassen der polizeilichen Vorschriften immer wieder auf Kosten der Mitmenschen. GerichtSpersone« und Publikum im Bothmer-Prozeh. Der Borsitzende des am Montag, den 14. Dezember, beginnen. den Bothmer-Prozesses, Landgerichtsdirektor Dr. Hellwig, hat folgende Anordnungen für den Prozeß getroffen: In dem Berhanolungsraum, der voriges Mal für das Publikum freigegeben war. dürfen nur Richter, Staats- anwälte, Assessoren und Referendare Platz nehmen. Diese müssen sich vorher in eine Liste eintragen und erhalten nur so eine Ausweiskart«. Familienangehörige dürfen nicht mitgebracht werden. Für die Presse werden nur 20 Plätze reserviert, und das Publikum darf nur im Zuhörerraum Platz nehmen. Lokomotiventgleisung auf dem Potsdamer Ningbahnhof. Infolge vorzeitlger Umstellung der Gleissperre im Maschinen- wechselgleis entgleiste heute früh 0,40 Uhr auf den, Potsdamer Ringbahnhof in Berlin   die Maschine, die den Zug 1751 über nehmen sollte. Das Einfahrgleis von Westend   war bis etwa 11 Uhr vormittags gesperrt. Die Reisenden auf Richtung Westend  mußten in Echöneberg umsteigen. Ein Veteran der Arbelterbewegung. Genosse Albert Nessel, Göbenstr. 14, ist nach langem schweren Leiden, kaum 60 Jahre alt, von uns geschieden. Sein arbeitsreiches Leben stellte er m den Dienst der Partei. 34 Jahre wirkte er ohne Unterbrechung als Funktionär, treu dem Gedanken, der in der Jugend sein Herz und Hirn entflammte. Niemals wankelmütig, auch nicht in schwerster Zeit, gab er dadurch seiner Umgebung«inen Halt und war ein Bei­spiel treuer Pslichtersüllung in der Kleinarbeit für die Partei. Ein besonnener Kämpfer, der nie nach außen hervortrat, ist jetzt still geworden. Seine Einäscherung wird noch besonders angezeigt. Aendervng der Straßenbahnlinie 50. Die Linie 56 wird vom 14. Dezember dieses Jahres ab vom Händelplatz über die Strecke Gelieustraße, Schutzenstraße, Birkbuschstrahe, Kullgkshof, Bahnhof Steglitz  ,«lbrechtstraße, Schloßstraße umgeleitet. Fdr die lt»terssllhavg»koss« der Zuleroat»»ii'en Vr6s!eii-L«g« ver- anstaltet das K«bereit der Kemtter,.Nuistlrsteiidamm t93/lSt <vi«,fabaielt PalmenbauS), am Eonnabenb, 4 Udr nachm., eine Wohl- tatigketlSdorstclung. Paul Vlorzen und Kurt Slatitschet sind dabei. Schlich dcS Internationale» SchachtnrnierS. Am Mittwoch wurden die beiden Hängepartien beendet. Vates schlug Subarew, die Partie Krünfeld Sämisch wurde remis. Das Turnier ist damit beendet. Bogossubow erhätt mit 1554 Punkten den ersten Preis, Lasker mit 14 Punkten den zweiten Preis. Eapa- blanca mit 1354 Punkten den dritten Preis. Marsball mit 1254 Punkten den vierten Preis, Torre und Tartakowcr mtt je 12 Punk- ten teilen den fünften und sechsten Preis, Romanowski und Rett mtt je 1154 Punkten teilen den siebenten und achten Preis. Ge- newski und Grünseld mit 1054 Punkten teilen den neunten und zehnten Preis. Bogatyrtjchok erhält mit 10 Punkten den elften Preis. Werlinski, Rubinstein und Spielmann erzielten je S54 Punkte. Löwensisch 9, Rabinowitsch 854, Dates 7,«othilf und Eämijch 054. Duchotmirski 6, Subarew 454 Punkte. Schweres Eisenbahnunglück in Spanini. Cftn doppelte« Eisenbahnunglück hat sich in Bilba», reifliu-i Sln Personenzug fuhr auf eine Rangiermaschine auf und ema!? sie, wobei einige Reiscnd«»erletzt wurden. Wenige Mi�lten; stihr ein Schnellzug in»oller Fahrt a u f d e n e l e' Personenzug auf. ver Zusammenstoß war f» heftig, ov; mehrere Wagen des entgleisten Personenzuges durch dl« Wucht des Zufammenprolls meterweise fortgeschleudert wurden. Nach den die her vorliegenden Meldungen sind bis jetzt mehrere Tote und zaii! reiche Verwundete geborgen worden. Die Kölke in Zlatten hat am Mittwoch abend plötzlich ns.'- gelassen. Nachdem das Thermometer in der letzten Nacht bis auf 3 Grad gefallen war, betrug die Adendtemperatur in Rom   plus 5 Grad. Eine Selbstmordepidemi« in Riga  . Die Rigaer Presse stellt ein- starke Häufung der Fälle von Selbstmord in Riga   fest. Die Sesbs'- mordstatistik oerzeichnet im lausenden, noch nicht beendeten Jahr.» bereits 200 Todesfälle, gegen 69 Selbstmordfälle im Jahre 1922. 95 im Jahre 1923 und 119 im Jahre 1S24. Einreisevisum noch der Tschechoslowakei  , verschiedene u n- lieb« am e Aorkommnisse lassen es, wie doS Poiizcipräsi- tiurn mitteilt, für erforderlich ericheinen, das Reisepublikum daraus binzuwcisen. daß für Reisen von?cuis»land nach der Tschechoslowakei   nach wie bor   ein Bisum der tschecho» slowakischen Verirr lungSöehörde in Teutichland erforderlich ist. Rur für den Tourtstenveikrbr im Rieien- und Isergebirge   find zor Erlangung von AuSflügler'cheinen neben Reisepässen mit Lichtbild und Unterschrrs» versehen« omtli»e?luS- weise(Beamtenauiweise. Gewerbelegitirnaiionskbrten. Führcr- scbeine für Kraftwagen. HandeUeriaubniSjcheme. PpsUceditauS- weise usw.) zugelassen.