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Eine Kundgebung des Reichsbanners. Gaukoferennz Hamburg- Bremen- Hannover- Ansprachen Tanzens und Hörfings.

Bremen , 14. Dezember. ( Eigener Drahtbericht.) Gau Hamburg Bremen- Nordhannover des Reichsbanners hielt hier eine Gau­tonferenz ab, die am Sonnabendabend ein imposanter Fadelzug einleitete. Auf der Gaufonferenz am Sonntag nahm Ministerpräft dent a. D. Tangen das Wort, um auf den Ernst der Lage hinzu­weisen, die dadurch verschärft werde, daß die Republik nur über die in republikanischer Hinsicht unzuverlässige Reichswehr verfüge. Wir müßten verlangen, daß die von uns aufgestellten und von uns be zahlten Truppen sich bei jeder öffentlichen Gelegenheit offen und flar zur Republik bekennen.

Silberner Sonntag.

Die Gewerkschaften, melche an der organisatorischen Erfassung der in den Warenhäusern und Einzelhandelsgeschäften tätigen An­gestellten und Arbeiter beteiligt sind, in erster Linie der Bertehrs­bund und der Zentralverband der Angestellten, haben sich mit aller Schärfe gegen die besonderen Bestimmungen für die Offenhaltung von Geschäften an den Sonntagen vor den Feiertagen ausge sprochen. Sie motivieren diese Stellungnahme damit, daß diefe Offenhaltung eine starke Inanspruchnahme der Angestellten be= deutet, auf der anderen Seite aber den Geschäften nicht den Nugen bringe, der erhofft wird, da der größte Teil des Publikums, der an diesen Sonntagen in die Geschäfte geht, nicht fauft, sondern sich nur zum Schauen einstellt. Gestern fonnte man wieder eine Be­Auch der Bundespräsident Hörfing ergriff das Bert und bestätigung dieser Ansicht erhalten. Es waren eine Unmenge Menschen, faßte sich mit den Zuständen in der Reichswehr , die für einen auf den Hauptverkehrsstraßen, in der Leipziger Straße , in der Republikaner faft entmutigend seien. Hörfing führte u. a. aus, es Königstraße, in der Tauenzienstraße, auf den Beinen. In Bor­müffe vor allem an der Spize der Reichswehr ein Mann stehen, der forge des vergrößerten Berkehrs hatte die Schupo in diefen Straßen nicht verhandele, sondern befehle. Der Nachfolger Geßlers ihre Mannschaften verstärkt; denn im vorigen Jahre mußten be­müsse den Mut haben, zu befehlen und zu verlangen, daß die Divis famtlich einige Warenhäuser wegen allzu starken Andranges ge­fionsstäbe der Reichswehr aufhörten, Parteisekretariate der Deutsch schloffen werden. Der Verkehr fonzentrierte sich, wie üblich, auf den nationalen Bolkspartei zu sein.( Lebhafter Beifall.) Um die Mittelpunkt der Stadt. Dagegen war es an der Peripherie und sonderbaren Zustände in der Justiz zu bekämpfen, emp. fahl Hörfing die weitestgehende Verbreitung aller der von deutschen behaupten, daß dem Andrang des Bublikums der Umfaß entsprochen in den Nebenstraßen sehr ruhig. Man fann nun durchaus nicht Gerichten gefällten unerhörten politischen Urteile. Zu den Hinden hätte. Heute sind die großen Massen weniger denn je imftande, burg- Empfängen aus Anlaß des Besuchs des Reichspräsidenten bei den Ländern führte Hörfing aus, daß es das gute Recht der organi große Einfäufe zu Weihnachten zu machen. Entlassungen finden den Ländern führte Hörfing aus, daß es das gute Recht der organi überall statt. Und selbst diejenigen, die noch ohne Kündigung ihren fierten Republikaner sei, den Präsidenten der Republik mit den Reichsfarben zu begrüßen. Wenn die Nationalisten aus Hindenburg Die Lurusartikelgeschäfte konnten bei dieser Sachlage naturgemäß Arbeitsplaß einnehmen, fönnen fich feine Ertraausgaben leiften. einen schwarzweißroten Reichspräsidenten machen wollten, hätte das überhaupt keine Umfäße erzielen. Besser schon war es bei den Ge­Reichsbanner feine Veranlassung, fich an solchen Empfängen zu be. schäften, die Gebrauchsartikel führen, Kleidung, besonders wollene teiligen. Den Mitgliedern des Reichsbanners legte er dringend ans Herz, sich den republikanischen Parteien und den auf republikanischem Binterkleidung, Strümpfe, Trifotagen, wollene Westen, Mäntel, Boden stehenden Gewerkschaften anzuschließen. Nur starte ben Spielwarenlagern drängten sich die Massen, allerdings ohne aber alles in den billigeren Preislagen, wurde umgefeßt. An republikanische Parteien, starte republitanische viel zu kaufen. Die Geschäftswelt hat nur geringe Hoffnungen auf das diesjährige Weihnachtsgeschäft gesetzt. Aber selbst diese dürften bei einer Zahl von 120 000 Arbeitslosen in Berlin und eineinhalb Millionen im Reich zuschanden werden.

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Gewerkschaften und das Reichsbanner feien eine Gewähr für den Bestand der Republit. Die Gaufon­ferenz nahm einstimmig eine Entschließung an, in welcher die ge­plante Millionenabfindung der Fürstenhäuser aufs schärffte ver. urteilt wird, da sie in frassem Widerspruch zu der augenblicklichen Not des deutschen Belkes und zu der noch immer zunehmenden Arbeits­losigkeit in Deutschland stehe.

Reichswehr und Republik .

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Der Sozialdmokratische Pressedienst" teilt mit: In Baugen wurde fürzlich Generalmajor a. D. Straube in Anwesen heit sämtlicher Militärvereine, monarchistischer und Stahlhelmver. bände, sowie der Bauzener Reichswehrgarnison feier lich beerdigt. Dabei führte Pastor Berg u. a. aus: Der bitterste Tag feines Lebens war der, als unser Bolt felber feinem Heere das Schwert zerbrach und feinen blanken Ehrenschild beschmuhte. Er hat der neuen Zeit keine Konzeffionen gemacht und ist nicht unter die schwankenden Geffalten gegangen!" Der Stahlhelm- Paftor ron Bauzen erdreistet sich also, die zu seiner Trauerrede dienstlich tom­mandierten Offiziere der Wehrmacht als schwankende Gestalten" und das deutsche Volt als eine Nation zu beschimpfen, die das blanke Ehrenschild des tapfersten Heeres der ganzen Welt be schmußt habe. Bielleicht wird Herr Geßler durch den Standort. ältesten von Baußen mit dem Stahlhelm- Pastor noch kurze Rüd- dungen verließen die Beamten den Wagen auf der entgegengesetz. fprache nehmen.

Die Türken verständigungsbereit. Wirtschaftsvertrag, Demobilisierung, Garantiepakt verlangt und angeboten.

Paris , 14. Dezember. ( Eigener Drahtbericht.) Der türkische Außenminister Tewfit Ruschdi Bey ist am Sonntag von Genf in Paris eingetroffen und am Abend wieder nach Genf zurückgefahren. Er hat erklärt, daß seine Reise keinerlei politische Ziele verfolgt, son dern lediglich dem Besuch des hiesigen türkischen Botschafters ge. golten habe. Zur Situation erklärte der Minister, daß die Türkei zu einer Teilung des Wilajets von Mosful bereit sei, daß sie cber als Ausgleich für die Abtretung ihrer Rechte auf dieses Gebiet und im Interesse der Bevölkerung den Abschluß eines Wirt­schaftsabkommens mit Irak - England sowie die De mobili fierung des in Frage stehenden Gebiets durch England verlange. Die Türkei selbst sei bereit, die ihr zugesprochene Zone ebenfalls zu demobilisieren und eine Art Garantiepatt zu schließen, dem auch andere Mächte beitreten fönnten.

England lehnt ab?

Paris , 14. Dezember.( TU.) Genfer Meldungen, die durch Savas bestätigt werden, befagen, daß die Türken durch Bermittlung Briands dem Bölkerbundssekretariat folgende Borschläge zur Regelung der Moffuffrage unterbreiteten: 1. Abtretung des füb. westlichen Zipfels am Euphrat an den Jrat, 2. Abstimmung im gesamten strittigen Gebiet. Die Türken tamen des weiteren auf ihren bereits im September gemachten Vorschlag zurüd, der darin besteht, daß England, Persien und der Irak einerseits und die Türkei andererseits einen Handels- und Sicherheitsvertrag ab­schließen. Chamberlain hat erklärt, daß er diesen Vermits lungsvorschlag nicht zur Kenntnis, nehmen tönne.

Aus der Partei.

40 Jahre Brüffeler Peuple ". Anläßlich ihres vierzigjährigen Bestehens gab am 13. Dezember bas Zentralorgan der Belgischen Arbeiterpartei, Le Beuple, eine Feftnummer heraus. Unser Brüffeler Bruderblatt gehört zu den beftgeleiteten und ausgestatteten Arbeiterzeitungen Europas , wie überhaupt die belgische Sozialistenpartei auf allen Gebieten der proletarischen Bewegung hoch entwidelt ist. Der mächtige Auf­schwung des belgischen Sozialismus, für den die Entwidlung des " Peuple " einen fonkreten Beweis bietet, berechtigt zu der Hoff­nung, daß der Sozialismus innerhalb der nächsten vierzig Jahre auf der ganzen Linie triumphieren wird, nicht nur in Belgien .

Eine sozialistische Monatsfchrift in Frankreich . Diefer Tage erschien die erste Nummer der neuen Sozia listischen Revue"( la nouvelle revue socialiste), die von Brade und Frossard herausgegeben wird und die die Tradition des längst eingegangenen Revue Socialiste" wieder aufnehmen will. In dem Redaktionsfomitee sind alle Richtungen unserer französischen Bruderpartei vertreten. Die erste Nummer bringt zahlreiche Auf­fäge führender Genossen aus der französischen Partei und der Inter­nationale, u. a. einen Artikel von Longuet über Die S. 2. J. und ihr Kongreß in Marseille ", von Breitscheid über Locarno und die deutsche Bolitit", von Gémier über die Internationale des Theaters", von Tony Sender über den Heidelberger Barteitag" usw. Zahlreiche andere Beiträge über alle Zweige der Arbeiterbewegung und des geistigen Schaffens, sowie föstliche Zeich nungen des hervorragenden politischen Karikaturisten after vervollständigen den Inhalt dieser ausgezeichneten Monatsschrift, der man nur die größte Verbreitung wünschen fann. Ihr Preis( 3 Fr. 50 etwa 70 Bf.) dürfte es manchem fran. zösischsprechenden deutschen Parteigenossen ermöglichen, diese Revue zu halten. Adresse: Paris , 9 rue de la Patrie. I

Die verlorenen Postsäcke. Eine Reihe seltsamer Zufälle. Gestern vormittag fand auf dem Lehrter Bahnhof in Gegen wart von Vertretern der Post und der Kriminalpolizei eine Be­fichtigung des Packwagens statt, in dem am Freitag abend die beiden auf der Strecke Berlin - Hamburg verlorengegangenen Bostwertbeutel befördert wurden. Die Untersuchung ergab zweifelsfrei, daß ein beabsichtigter Postraub nicht vorgelegen hat; es hat sich vielmehr um ein 3usammentreffen ver teil, in dem die Säde mit den eingeschriebenen und gewöhnlichen fchiedener unglüdlicher 3ufälle gehandelt. Das Ab­Boftsendungen befördert werden, das sogenannte Bufferabteil, hat start vergitterte Fenster und durch Ueberfallriegel gesicherte Türen. Der Unglückswagen, der im Jahre 1908 die Werfftatt verließ, hat an der Tür nur einen seitlichen Ueberfallriegel, während die neueren Wagen außerdem noch einen fenfrechten Türriegel be­fizen. Bevor man mit der Ladung des Wagens begann, wurde der Ueberfallriegel geschlossen und eine genaue Kontrolle des Wageninneren vorgenommen. Nach der Berpadung der Sen ten Seite und plombierten diese Tür dann von außen. Der FD- 3ug, der schnellste Zug Deutschlands , der teilweise mit einer Stundengeschwindigkeit von 110 Kilometern fährt, rift naturgemäß großen Erschütterungen ausgesetzt. Infolge dieser Stöße muß einer der schweren Postfäce umgekippt sein und dabei den Riegel zurück geschlagen haben. Die Tür, die nun nicht mehr gesichert war, öffnete sich selbsttätig in einer Kurve und die Beutel fielen her aus. Nachdem der Gegendruck auf die Tür nachgelassen hatte, hat sich diese, wieder in einer Kurve, felbfttätig geschlossen, so daß der Wagen scheinbar unversehrt in Hamburg anfam. Vielleicht ver anlaßt dieser Vorfall die Technifer zu einer Umgestaltung der als mangelhaft erwiesenen Sicherheitsvorrichtungen.

Die Gefahren des Autoverkehrs.

Die Klagen über Gefährdung durch übermäßig schnell fahrende Autos richten sich hauptsächlich gegen Privatautos. Man weiß ja, daß diejenigen Leute, die am meisten Beit haben, in der Regel To tun, wie wenn fie gar feine Beit verlieren dürfen. Die Herr Ichaften, die ihre Chauffeure zu rücksichtslosem Drauflosfahren zwingen und dann bei Unfällen die strafrechtliche Verantwortung ihnen aufpaden lassen, müssen an ihrer empfindlichsten Stelle, am Portemonnaie, gefaßt werden. Das be­zwedt der folgende in der Berliner Stadtverordnetenver eingebrachte Antrag:" Die Zunahme des Automobilverkehrs hat fammlung von der sozialdemokratischen Fraftion die Gefahren, denen die großstädtische Bevölkerung, insbesondere die Bevölkerung Berlins , ausgesetzt ist, erheblich vergrößert. Der durch die neuerliche Gefeßgebung noch herabgefeßte Umfang der gefeglichen Haftpflicht der Automobilhalter ist daher für die Berliner Bevölkerung besonders unerträglich. Wir beantragen deshalb: Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen, ben Magistrat zu ersuchen, bei den gefeßgebenden Instanzen des Reiches auf eine Erhöhung der in dem Gesetz über den Verkehr mit Straft­fahrzeugen vorgesehenen Haftfum me hinzuwirken."

Zur Entlaftung der Leipziger Straße .

Bon den Vorschlägen, die zur Entlastung der Leipziger Straße , des Hauptverkehrsweges von Oft nach West, seit langem gemacht worden find, geht einer jegt seiner Berwirklichung entgegen. Ge plant ist ein südlicher Entlastungsstraßenzug, der durch die Kochstraße über den Bart des Albrecht palais durch die Schöneberger Straße und später unter dem Eisenbahngelände hinweg zur Kurfürstenstraße geführt werden soll. Dazu muß aber die Ede an der Wilhelm- und der Anhaltstraße ver­mieden und ein möglichst gradliniger Straßen­8ug von der Kochstraße hinüber zum Astanischen Blab angelegt werden. Der Magistrat beantragt bei der Stadt­verordnetenversammlung den Anfauf eines 9389 Quadratmeter großen Parkteiles, den die prinzlichen Befizer nicht billiger als für 3 Millionen Mart hergeben wollen. Nach Durchlegung der Straße wird von dem angetauften Barkteil ein 2319 Quadratmeter großes Refistück an der Anhalter Straße bleiben, das der Magistrat als Bauland weiterverkaufen will..

Die Weihnachtsschau der Arbeiter- Jugend. Alljährlich wird das im Vorwärts"-Hause befindliche Heim der Arbeiterjugend einer Berwandlung unterzogen. Bon fleißigen Händen geschaffen entsteht die Weihnachtsausstellung der größten proletarischen Jugendorganisation Berlins , der Sozialistischen Arbeiterjugend". Nach Tagen angestrengter Tätigkeit wurde das Wert durch eine fleine Feier gekrönt, die am Sonnabend stattfand. Die eigentliche Eröff nung folgte gestern. Den weitaus größten Raum beanspruchen die Büchertische. Gleich am Eingang ladet das Antiquariat" zum Rauf billiger Bücher ein und gerade hier sammelten sich in der Zeit der Wirtschaftstrife schon am ersten Tage die meisten Besucher, die mit dem Bunsch gekommen waren, ihren Lieben gute Geschenke für das Feft zu befcheren. Die Arbeiterjugend, die sonst in Fabriken und Kontoren und wo es immer fei, schafft, hat sich freiwillig in den Dienst der Ausstellung gestellt. Schöne Ziteratur, Partei-, Gewertschafts- und Jugendschriften find in Menge ausgestellt, dazu kommen Radierungen und Keramiten,

die ein freundlich belebtes Bild schaffen. Für den, der wandern will, gibt es all die herrlichen Dinge, ohne die man weitere Fahrten heute nur noch ungern antritt, von der anderkleidung bis zur zahlreiche Spiele, auch Spiele für die Großen sind zu sehen. Ein Kochausrüstung. Für das Kind" gibt es neben Büchern Stand mit Musikinstrumenten, wie Lauten und Mandolinen vervollständigt die befichtigenswerte Ausstellung, bie bis zum 23. Dezember täglich von 4 bis 9 Uhr geöffnet bleibt, mur am Sonntag, den 20. Dezember ist sie von 10 Uhr ab zugänglich.

Schützt die Mieter!

wird von der sozialdemokratifchen Frattion zum Pro­Die Berliner Stadtverordnetenversammlung test gegen den drohenden Abbau des Mieter= schuß es aufgerufen. Unsere Genossen haben folgenden Antrag eingebracht: Trotzdem bereits das geltende Mieterschutzgesetz teil­weise feinen ausreichenden Schuß gewährt, hat die Reichsregie rung dem Reichsrat einen Gesetzentwurf zur Abänder rung des Mieterschußgefeges vorgelegt, durch dessen An­nahme der Mieterschuß noch weiter abgebaut und die großstädtische Bevölkerung noch in höherem Maße der Gefahr der Obdachlosigkeit ausgesetzt werden würde. Die Stadtverordnetenversammlung pro­diesen Protest zur Kenntnis testiert gegen diese Gefeßesvorlage und ersucht den Magistrat, bringen." der gefeßgebenden Instanzen zu

Der geheimnisvolle Freiballon.

Die Ballonhülle auf dem Felde.

Nähe der Chaussee zwischen Lindenberg und Malchow von Am Sonntagnachmittag wurde auf einem freien Felde in der Automobilisten eine große gelbe Ballonhülle aufgefunden. Die Hülle, die mit dem Nez versehen war, und verschiedene Be­schafften die etwa 3 Zentner schwere Ballonhülle, deren Gondel schädigungen aufwies, trägt den Namen Fulda ". Die Finder fehlte, mit ihrem Auto nach der Polizeiwache in Malchow , wo sie aufbewahrt wurde. Es wurden von den diensthabenden Beamten der Fundstelle gemacht, die jedoch ohne Erfolg blieben. Man der Polizeiwache fofort Nachferschungen in der Umgebung benachrichtigte sodann die Luftüberwachungsstelle in Adlershof , die gleichfalls sofort ihre Ermittlungen aufnahm. Im Laufe des heuti gen Vormittags wurde die Ballonhülle von einem Sachverständigen besichtigt, dieser hat bereits festgestellt, daß es sich bei dem Ballon " Fulda " um ein unbekanntes Luftfahrzeug handelt, das in den Listen des Luftfahrerverbandes nicht geführt wird. Man neigt in Sachverständigenkreisen zu der Ansicht, daß es sich nicht um sondern daß sich das Luftfahrzeug höchstwahrscheinlich beim Füllen einen Unfall eines mit Passagieren beladenen Ballons handeln dürfte, losgeriffen hat und chne Bemannung den Weg durch die Lüfte angetreten hat, bis es schließlich an der Fundstelle niedergegangen ist. Auch der telephonische Anruf in Fulda , dessen Namen der Ballon bekannt ist. Die Nachforschungen werden aber von der Luftüber­trägt, hat ergeben, daß dort ein Luftfahrzeug gleichen Namens nicht wachungsstelle noch fortgesezt werden, und es ist möglich, daß durch die heute erfolgende Besichtigung der Hülle nähere Aufschlüsse über die Heimatstation des Ballons erfolgen werden.

Kommuniffendmonstration im Cuffgarten. Die Kommunistische Partei veranstaltete gestern mittag gemeinsam mit dem Roten Fronttämpferbund eine Demonstration gegen die Hohen­zollernforderungen und gegen die Ablehmung einer ausreichenden Erwerbslosenunterstützung. Die Roten Frontfämpfer traten an der

Schloßfreiheit an, während sich die anderen Demonstranten um das Thälmann, hoernle und Torgeler sprachen mehrere meiſt Denkmal und die Granitschale im Lustgarten sammelten. Außer unbekannte Redner; die angefündigten großen Kanonen blieben der Beranstaltung fern. Die eigentliche Demonstration war in etwa 20 Minuten vorbei. Die Teilnehmer verliefen sich sehr schnell wieder, den Play herum, ehe sie abzogen. Die Veranstaltung verlief ohne nur die Roten Frontfämpfer marschierten noch einige Male um Störung, die Polizei fand keinen Anlaß zum Einschreiten.

Ein Weihnachts piel wird am 16. und 18. Dezember, abends 8 Ubr, bom Quisenstadtisa en Gymnasium( Gleimitr. 49, lintergrund­bahnhof Nordring; Stadtbahnhof Schönhauser Allee , Straßenbahnlinien 9, 13, 47, 48, 49, 51, 57, 63, 147) veranstaltet. Schülerinnen des Margareten­2yzeums beteiligen fich daran. Zur Aufführung fommen fchlesische Strippenspiele. Der Ertrag ist für die Ruderriege beftimmt.

Freunde der internationalen Kleinar belt. Mittwoch, den 16. Dezember,

8 Uhr: Busammenkunft im Borwärtshaus"( juristisches Sprechzimmer). Wege der internationalen Berständigung." Referent: Bittor Schiff.

Achlung Jugendchor! Der nächfte Uebungsabend lann erst am Montag, den 4. Januar 1926, stattfinden.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

14. Kreis Neukölln. Seuie, Montan, abend pünktlich 6% Uhr im Rathaus Neukölln Fraktionsfikung. 15. Areis Treptow. Heute, Montag, abend 7% Uhr in Adlershof , Bismard­ftraße 2, im Lokal Lehmgrilber, Kreisvertreterversammlung. Vortrag: ,, Die Arbeiterwohlfahrt". Referentin: Stadtverordnete Minna Toden­ hagen . Aufstellung der Kandidaten für unbefoldete Stadträte und

Bürgerdeputierte.

33. Abt. Die Bücherkreis- Abonnenten fönnen das Buch von Gorki vom Ge­noffen Ben. Benmeftr. 25, abholen. Ebenso die fehlenden Sefte, soweit bieselben noch nicht abgeholt wurden.

46. Abt. Die Mitglieder des Büchertreifes können ihr Buch bei dem Genossen Urban, Görliker Str. 75, in Empfang nehmen.

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In der Renen Welt", Safenheibe, ist bei der öffentlichen Rundgebung am Dienstag, den 8. Dezember, ein Damenhut gefunden worden. Abzuholen bei Frau Lina Müller, Ropernikusftr. 24, Gift. S Sr.

Jugendveranstaltungen.

Gruppe Moabit II: Morgen, Dienstag, den 15, 6. M., im Friedrich Rezitationen, Musit, Liebern sur Laute, Boltstänzen und einem Jugendspiel. Feftrednerin: Gen. Dr. Silbegard Weafcheider. Anfang 28 Uhr. Partei­

Berberfchen Gymnafium, Bochumer Str. 8b, Weihnachtsfeier: bestehend aus

genoffen und genoffinnen find eingeladen.

Sport.

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Rennen zu Mariendorf am Sonntag, den 13. Dezember.

1. Rennent. 1. Terraria( Ch. Mins), 2. Cirano, 3. Mertur I. Toto: 32: 10. Blat: 21, 29, 20: 10. Ferner liefen: Peter A., Freibeuter, Kartenspieler, Krengritter, Habubrand, Quitte B., Armenier, Sonntagspring. Barafit, Kroonsbeere, Abbell, farwelle, Mailuft, Edelbame S., Ludwig, Struwelpeter, Notula, Divisionär.

2. Rennen. 1. Königsadler( G. Lautenberg), 2. Stapitain Halle, 3. The titty. Toto: 61: 10. Blat: 17, 14, 21: 10. Ferner liefen: Benus, Kronpring I, Corona McKinney, Bessie, Konful, Langemann, Marno, Doris, Lodung, Bebra .

3. Rennen. 1. Abteilung: 1. Juneleaf( Winkelmann), 2. Traffus, 8. Harry B. Toto: 87: 10. Blaz: 19, 44, 22: 10. Ferner liefen: Frie brim Reg. Erft. Wolfers, Maitöntgin I, Lenz I, Jlona W., Klud, In­tereffent, Ballast, Francisco.

2. Abteilung: 1. Stapellauf( F. Brandt), 2. Duera, 3. Höbensonne. Zoto: 28: 10. Plat: 16, 24, 24: 10. Ferner liefen: Dante, Wainsca, Weinminze, Linsko, Bovan, Unheil, Alpenfer, Odessa .

4. Rennen. 1. Baron Agworthy( 3. Wills), 2. Filmbiva, 3. Kammer­fänger. Toto: 35: 10. Plat: 17, 32, 33: 10. Ferner liefen: Hetman, Precious Watts, Silbermowe, Cloo Bolo, Paula Bingen, Koranna, Margot I. 5. Rennen. 1. Immerfroh( 3. Treuherz jr.), 2. Buchdruder, 3. Feuer­mehr. Toto: 201: 10. Blap: 54, 17, 17: 10. Ferner liefen: Baron Klatawah, Kittyschor, Progreß, Agworthy J., Trotteur. Arworthy. Toto: 43:10. Blak: 14, 18, 14:10. Ferner liefen: Dom­6. Rennen. 1. Natter( perm Schleusner), 2. Kapelmeister, 3. Cadiac Pfaff I, Barones Lybia, Altgold, Angriff.

7. Rennen. 1. Della( Großmann), 2. Ballonfönigin, 3. Wafferlauf. Toto: 30:10. Blag: 17, 16, 38: 10. Ferner liefen: Blaumetje, Jeffries jr., Alpenser, Baffander, Frechheit.