Das Christkind schmuggelt...
Wie das ganze Leben, steht auch der Weihnachtseinfauf im Zeichen der allgemeinen Geldknappheit, die vielfach deutlicher als Geldmangel bezeichnet werden muß. Auch an der Reichsgrenze ist das so und in Böhmen hat, wenn die Gefilde auch noch von vielen Reichsdeutschen wegen der billigeren Preise als Schlaraffenland be trachtet werden, im Grunde genommen auch niemand Geld. Bie jeder, muß auch das Christkind der allgemeinen Lage Rechnung tragen und rechnen. Und während es früher errechnete, daß sich eine Bahnfahrt oder Fußwanderung aus Nord böhmen in die sächsischen Grenzstädte, vor allem Bittau, sehr bezahlt machte, so fand es bei der jegigen Kalkulation, daß trot vielfach erfolgter Angleichung der Preise dies und jenseits der Grenze in Böhmen doch noch gar manches billiger und qualitativ hochwertiger
zeit glichen die Grenzzollämter beiderseits ganzen Warenhäusern. Weil aber damals jeder paschte, gingen 90 glatt durch, wenn 10 hochgenommen wurden. Heute ist das anders. So viel wird im allgemeinen nicht gepascht und für die paffionierten Christkindl schmuggler ist die Zahl der verfügbaren Grenzbeamten um die Weihnachtszeit immer erhöht immerhin bedrohlich hoch. Und am golbnen Sonntage und der Woche voraus wurden an der säch fisch nord böhmischen Reichsgrenze, die ja vielfach dirett von Haus zu Haus läuft, fleißig Streifen unternommen. Und weil die Beamten für die Romantik des Christkindes so gar kein Berständnis aufbringen mochten, mußte der heilige Christ seinen Hudkepad statt unter den Christbaum vielfach auf die Zollbank des Zollamtes ausbreiten und in den Grenzzollamtern an ber nordböhmischen Seite hat sich auf diese Art ein recht wohlassor. tiertes Weihnachtslager aufgetan, begonnen vom feiften Kapaun, der Weihnachtsgans und dem Weihnachtshafen oder Schinet( feit furzem ist auch die geringste Fleischeinfuhr nach Sachsen streng untersagt) über allerlei Süßigkeiten bis zu Schuhen, Konfettion, Stoffen und viel kostbarer Tisch und Bettwäsche.
Kranten. Der Sohn Kurt erklärte meiter, daß sich die Familie nach dem Abendbrot, das aus Peilfartoffeln mit Hering und Leinöl bestond, noch aus einer Apotheke in der Elsasser Straße Natron geholt hatte; dieses wurde mit Wasser gemischt und dann getrunken. nach dem Genusse fiel Frau D. bewußtlos um und bald darauf Boben erkrankten auch die anderen Familienmitglieder und fanten zu Kurt fonnte sich noch zum Revier schleppen, wo er die oben wiedergegebene Angabe machte.
Selbstmord der ersten deutschen Fliegerin.
Die Fliegerin Melly Beese, die sich als erste der Fliegerei zuwandte und bereits im Jahre 1911 ihr Piloteneramen bestand, hat, in einem Alter von 37 Jahren in einer Pension im Westen, offenbar in einem Anfall von Schwermut, Selbstmord begangen.
Ihr Auftreten erregte seinerzeit großes Aufsehen. Nelly Beese
fam, weil bald darauf der Krieg ausbrach. Während des Krieges flog Frau Beese nicht. Erst jetzt in diesem Herbst nahm sie den Flugsport wieder auf. Sie war Schülerin der Flugschule Borne mann in Staaten, wo sie unter Führung eines Fluglehrers mit einem Dietrich- Apparat mehrere Flüge ausführte. Vor etwa sechs Wochen durfte sie den ersten selbständigen Flug magen. Aber gleich) dieser erste Flug verunglückte. Sie selbst und der Lehrer famen unversehrt davon. Es stellte sich heraus, daß Frau Beese infolge großer Nervosität für die Fliegerei nicht geeignet war. wahrscheinlich war das der Grund zu ihrer Tat.
Der Reichsverband der Deutschen Industrie , die Spizenorganisation der industriewirtschaftlichen Fachver bände, hat in seiner bekannten Denkschrift zu den großen Wirtschaftsproblemen Stellung genommen. Daß die Ergeb= nisse der Denkschrift zum weitaus überwiegenden Teil den Krisenfragen, wie sie die Arbeiterschaft erlebt und erleidet, nicht gerecht wird, haben wir bereits betont. Man vermißt vor allem die flare Stellungnahme zum Abja problem, das bei einer durch Absah nöte betroffenen Wirtschaft im Vordergrund der aufbauenden Wirtschaftskritik stehen müßte. Es trifft sich glücklich, daß ein hervorragender Kenner der Bolts- und Privatwirtschaft furz vor diefer programmatifchen 8u haben, ift. Und das Christkind zog die Lehre daraus und faufte heiratete einen Franzosen Butar und machte mit ihm zusammen in Kundgebung der Industrie feine auf einer längeren Studienreise gesammelten Beobachtungen zusammengefaßt und zu einer freudigen Bejahung des wirtschaftlichen Fortschritts, auch für Deutschland , gestaltet hat. Das im Berlag von 5. Fischer erschienene Buch nennt fich" Das amerita nische Wirtschaftswunder" und hat zum Berfasser ben Staatssekretär a. D. Profeffor Julius Hirsch , der feinereit als Mitarbeiter des Wirtschaftsministers Genossen Robert Schmidt führend an dem Kampf gegen die Inflation und ihre irtschaftlichen Folgeerscheinungen in Deutschland mitgewirkt at. Der Inhalt des Buches ist zu einem Teil durch Vorträge und Zeitungsauffäße bekannt geworden. In überzeugender Beise legt Hirsch dar, daß die Ueberlegenheit der amerikanischen Produktion keineswegs allein aus dem großen natürlichen Reichtum der Vereinigten Staaten , aus ihrem günstigen Klima, ihren Bodenschätzen zu erklären ist. Gewiß begünstigen diese Umstände ebenso wie die gewaltige staatliche Einheit mit ihrem großen Abfazmartt die unerhörte Entwicklung, die dieses Land in den letzten Jahr zehnten durchgemacht hat. Hinzu tritt aber in entscheidender Meise die besondere Arbeitsorganisation, die gewaltige Rationalisierung dr Produktion und die Schulung des Berbrauchs auf die Bereinheitlichung der herzustellenden Ware. Wenn irgendein Land, so hätte der Befizer der größten Bodenschätze der Welt und der natürliche Kriegsgewinnler, weil größter Lieferant der Kriegführenden, fich dazu veranlaßt sehen können, zu glauben, daß hohe Breise imb niedrige Löhne alles sind. Das Gegenteil ist eingetreten. Gine gewaltige Verbilligung der Produktion trok erheblicher Verschwendung bei der Warenverteilung, ein bewußtes Hinarbeiten auf höchste Nutzung des Materials und der Arbeitskraft und ein für dieses Land des Hochkapitalismus geradezu erstaunlich starker Berzicht auf solche Formen der Ausbeutung von Arbeitskraft und Verbrauch, wie sie die Wirtschafts- und Sozialpolitik der Unternehmer des Abendlendes fennzeichnen!
Benn heute noch deutsche Unternehmer mit nicht gerade immer sehr vornehmen Mitteln für die soziale SchlechterStellung der Arbeiterschaft eintreten und dabei ganz vergessen, daß die Kauftraft der Arbeiterschaft und die Bedung eines vernünftigen Bedarfs geradezu das Rüdgrat der Produktion sind, so erbringt Hirsch den bündigen Nachweis, daß die tatsächliche Entwicklung Amerikas in anderen Bahnen verlaufen ist. Nach gründlicher Unterfuchung tommt er zu dem Schluß:
Für die deutsche Goldmart von 1925 fauft man brüben an Gegenwert etwa 60 Pfennige; aber für diese Arbeitsleistung, für Die man in Deutschland Anfang und sogar noch mitte 1925 eine Mark erhielt, betam man drüben ihrer vier.
Wenn nun der Reallohn zweieinhalbmal so groß ist wie in Deutschland , fo müßte man glauben, daß das nur durch eine viel stärkere Anstrengung der einzelnen Arbeiter erfolgt. Hirsch bezweifelt das; vielmehr sieht er die Hauptursache für die Entstehung dieses Verhältnisses zwischen Kauftraft und Arbeitslohn in der außerordentlich weitgehenden Mechan is fierung und 3erlegung der einzelnen Arbeitsvorgänge. Für denjenigen, ber nicht selbst die Berhältnisse eingehend studieren tonnte, muß es dahin gestellt bleiben, ob diese Beobachtung in solcher Allgemeinheit zutrifft. Bestätigt wird sie bereits durch die deutschen , bei der Tagung des Vereins Deutscher Maschinenbauanstalten eingehend dargestellten Bersuche in einzelnen Fabriten eine Rationalisierung des Arbeitsprozesses durchzuführen. Immer ergab sich dabei, daß der Lohnanteil am einzelnen Produkt derart zu rüd ging, daß die Löhne ohne Schaden für die Preise herauf gesetzt, die Preise trotz steigender Löhne ermäßigt werden tonnten. Höhere Löhne aber bei niedrigeren Preisen bedeuten, auf die gesamte Volkswirtschaft übertragen, eben die Steige rung des Reallohnes, die die Gewerkschaften fordern und deren Durchführbarkeit bei einer entsprechenden Ausgestaltung der Produktion uns von Amerika praktisch aufgezeigt
wurden.
Der Inhalt der Schrift kann hier nur kritisch angedeutet Besonderen Nachdrud legt Hirsch darauf, festzu stellen, daß sich aus der Einstellung des amerikanischen Unter nehmertums eine ganz neue Art der tapitalistischen Wirtschaftsmoral ergibt. Das zeigt sich auch in der Einstellung zu ben sozialen Broblemen. Ist es nicht für deutsche Begriffe geradezu erstaunlich, wenn z. B. eine amtliche Bertretung der amerikanischen Industrie sich mit folgenden Borten gegen den Lohndrud durch schlechtbezahlte Einmanderer mendet:
Unter einem allgemeinen Gesichtspunti fann alfo der niedrige 2ohn der eingewanderten Arbeiter ein ökonomischer Nachteil sein, da er nicht nur eine verminderte Kaufkraft dieser Berbraucher und so eine geringe Güternachfrage bedeutet, sondern den technischen und wissenschaftlichen Fortschritt hemmt, der für befiere und billigere Erzeugnisse unentbehrlich ist.
Hirsch fragt dazu:
Wäre es nicht zweckmäßig, menn auch deutsche Unternehmerorganisationen nicht auch bald zu ähnlich großen Ausblicken gelangen fönnen.
Diese Frage drängt sich jetzt wieder auf. Die deutschen Unternehmer haben ihre Lösung zwar in Einzelpunkten angedeutet, fie aber auch nicht annähernd erschöpft! Darum ge: bührt der Schrift von Hirsch um so größere Beachtung bei denen, die im Interesse der Arbeiterschaft das Problem der Rationalisierung der Produktion in den Bordergrund des wirtschaftlichen Meinungstampfes gestellt wissen wollen.
Ramjan Macdonald ist mit seinen beiden Töchtern nach Ceylon abgereift und wird erst am 11. Februar wieder nach England zurückkehren.
Mädchenmord in Brih.
Der Täter flüchtig.
Ein Merd, deffen Beweggrund noch ganz bunkel ist, ist in der vergangenen Nacht in Brig verübt worden. Der 26 Jahre alte Kammacher Robert Milewcit, der in der Siegfriedstr. 34 zu Neukölln bei seinen Eltern wohnt, tam in größter Aufregung um 3 Uhr nachts in das Schlafzimmer feiner Eltern und teilte ihnen haftig und verworren mit, daß er foeben seine Braut, die 19 Jahre alte Arbeiterin Gertrud Linte aus der Bürgerstr. 28 ermordet habe. Sie liege in der Kirschallee zu Briz. Bevor noch die entsetzten Eltern ihn fragen fonnten, wie denn das habe gefchehen tönnen und was ihn dazu veranlaßt habe, wandte fich Milewcit um und verschwand aus der Wohn ng und dem Hause. Der Vater eilte nach dem 218. Revier und teilte ihm die Schreckensnachricht mit. Beamte machten fich fofort auf die Suche und fanden die Angaben bestätigt. Das junge Mädchen lag mit durchschnittener Kehle tot in der Kirschallee in Brig. Die Nachforschungen nach dem Verbleib des Mörders wurden alsbald aufgenommen, hatten aber bisher feinen Erfolg.
Abenteuerliche Flucht aus dem Zuchthaus.
Ausbruch zweier Gefangener in Brandenburg .
Brandenburg zwei Sträflinge ausgebrochen, die bisher noch nicht Am gestrigen Montag nachmittag sind aus der Strafanstalt wieder ergriffen werden fonnten. Ueber die Flucht, die große Aehnlichkeit mit einer ganz verwegenen Kinoromantit hat, werden folgende Einzelheiten bekannt:
In der Strafanstalt arbeiteten in der Schneiderabteilung zwei gefährliche Diebe, die wegen schweren Einbruchsdiebstahls im Rüdfall Strafen bis zum Jahre 1930 bzw. 1933 zu verbüßen hatten. Es handelt sich um einen Barietékünstler namens Dajenn aus Burg und einen Schneider Banste aus Magdeburg . Dafeny, der den Spitznamen Der Flieger" führt und ein gewandter Birtusafrobat fein foll, ist bereits viermal aus anderen Strafanstalten ebenfalls unter Einsegung seines Lebens entflohen. Die beiden Sträflinge hatten nun ihre Flucht von langer Hand vor bereitet. In der Schneiderei, wo sie tätig waren, hatten sie nach und nach festes Gurtband entwendet und zusammengenäht, so daß fie im Laufe der Zeit ein zuverlässiges Geil von etwa 20 Meter Bange erhielten. Am Montag nachmittag entfernten sich die beiden aus dem Arbeitssaal, der im dritten Stockwert liegt ein enges Fensterchen. Dajeny warf seinen Leibriemen vom Fenster und begaben sich auf die Toilette. Beide zwängten sich dort durch aus nach einem etwa 2 Meter entfernten Halen, gewann so einen Halt und schwang sich dann auf den haltebraht einer Bogen lampe, der zwischen zwei Gebäuden etwa 18 Meter über dem Erdboden angebracht ist. Auf diesem dünnen Seil hielt der Flieger" fich fest und vermochte sogar noch seinen weniger gewandten Kameraden durch die Luft zu sich auf den höchst unschmalen Gefims an der Hauptwand weiter, erreichte ein flaches Dach und zog nun mit Hilfe des mitgenommenen Seils aus Gurt band auch den zweiten Gefährten nach. Diese wagehalsige Flucht, bei der die beiden Sträflinge in jeder Sekunde das Leben ristierten, pollzog sich zu einer Zeit, als der Schließer im Hof gerade damit beschäftigt war, einen Brotwagen abzufertigen und nicht die Mauer beobachten fonnte. Die beiden Flüchtlinge warteten dort eine günstige Gelegenheit ab und ließen sich dann an dem provisorischen gelang es ihnen leicht, die Freiheit zu gewinnen. Beamte der Strafanstalt trifft fein Berschulden, hingegen hat es ben Anschein, daß die Flüchtlinge Berbindung mit der Außenwelt gehabt haben.
ficheren Halt zu ziehen. Dann schob sich Daseny an einem ganz
Seil bis in den Garten des Direttors hinab. Von dort
Bom stürzenden Baum erschlagen.
Ein trauriges Weihnachtsfeft ist der Familie des Arbeiters Franz Belger durch den plößlichen Tod des Ernährers befchieden worden. B., der einige Beit arbeitslos war, hatte zur Freude feiner Familie Beschäftigung zum Holzfällen in Midendorf bei Baruth in der Marf gefunden. Gestern, als er mit dem Aus hauen der Wurzeln eines großen Baumes beschäftigt war, legte fich der Baum plötzlich um und begrub den Arbeiter unter sich. Mehrere Kollegen, die sofort zur Hilfe eilten, konnten den Verunglückten, dem der Brustkorb eingebrüdt worden war, nur noch als Leiche unter dem Baum hervorziehen.
Rätselhafte Vergiftung einer Familie.
Der 22 Jahre alte Kurt Damrow aus der Chauffeeftr. 3 erfhien gestern abend in vollständig erschöpftem Zustande auf ber wache des zuständigen Reviers und fonnte gerade noch die Angobe machen, daß seine Eltern und die beiden Geschwister bewußtios in tungsstelle gebracht und dort behandelt der Wohnung liegen. Damroth murde sofort zur nihften RetDer diensttuende Arzt, wie drei Rettungswagen wurden zur Unfallstelle entsandt und beim Eintreffen der Beamten wurde festgestellt, daß der 47 Jahre alte Maler Mar Damrow, feine 41jährige Ehefrau Anna, fowie die beiden Rinder, der 21jährige Hermann und die 13jährige Edith bewußtlos im 3immer auf dem Boden lagen. Sämtlichen wurde an Ort und Stelle der Magen ausge pumpt. Der Ehemann erholte sich bald, die übrigen mußten jedoch in das Virchow- Krankenhaus gebracht merden; fie befinden sich dort auf dem Wege der Besserung; Lebensgefahr besteht bei teinem der
Die Kontrolle auf den Korridoren des Gerichts ist heute sehr streng. Der Erste Staatsanwalt Gerlach hat wieder Drohbriefe erhalten. Der Zuhörerraum weist eine Besetzung auf, wie man fie Damen der Potsdamer Aristokratie. Kurz wird noch einmal in die Beweisaufnahme eingetreten. Die Angeklagte gibt die Möglichkeit zu, die Unterschrift der katholischen Schwester unter den Brief der fterbenden Präsidentin gesezt zu haben. Der Präsident will selbst noch mehr erzählen, doch der Vorsitzende gestattet es nicht, und die Beweisaufnahme wird definitiv geschlossen. Dann ergreift Justizrat Josefsohn das Wort zum Plädoyer. Er beantragt, den Bolziner Fall auszuschalten, denn die Indizien seien zu schwach, um eine Berurteilung darauf aufbauen zu können. Das Urteil wird vor Mitternacht faum zu erwarten sein.
Weihnachtsbescherungen.
Zu einer Weihnachtsfeier hatten die Kinder der 34. Ge= meindeschule Lichtenberg ihre Eltern und die Freunde des Schulreformgebantens nach der Schulaula eingeladen. Man hatte auf weihnachtliche Dekoration der Halle verzichtet; und trozdem erfüllte Freude die Menschen. Das Programm brachte eine dramatische Ausführung der Parodie: Des Kaisers neues Kleid". Die Dekorationen und Kostüme waren von den Schülern selbst hergestellt worden und zeigten Sinn für dekorative Kunst. Musikalische Darbietungen, Tanzaufführungen und Rezitationen umrahmten die Aufführung. Eine Weihnachtsbescherung in der Stadthalle Klosterstraße hatte der Verein der Standinhaber der Berliner Zentralmarkthalle veranstaltet. Es waren ungefähr 350 Kinder und alte Arme zur Bescherung geladen worden. Große Weihnachtsbäume standen in der Halle. Man fang Weihnachtslieder, es folgten Vorträge auf dem Harmonium und Ansprachen. Jeder der Eingeladenen wurde beschenkt mit Lebensmitteln, Kleidungsstücken oder anderen nüßlichen Gegenständen.
Zwei nette Freunde.
Der in Berlin Frohnau wohnende Oberingenieur R. warum am Sonnabend von seiner Firma in geschäftlicher Angelegenheit nach Stettin gefandt worden und traf dort feinen Studiena tollegen M., mit dem er mehrere Semester auf dem Politechnifum zufammen gewesen war. Dieses Wiedersehen wurde gebührend gefeiert und wie üblich begoffen. Nach Schluß Petals begaben fich die Freunde nach der Wohnung des M, trinken. Hierbei fam es plöglich zum Streit Freunden, in dessen Verlauf der Oberingenieur feinen Studienfollegen gegen einen Grant stieß. fodaß durch die zertrümmerte Tür in den Schrank hineinfiel. Ohne ein Wort zu faqen, griff M.
it weiter zu en den beiden
zum Revolver und streckte seinen Freund durch einen Schuß in den in Lebensgefahr. Unterleib nieder. M. wurde in haft genommen, R. befindet sich
Einstellung des gesamten deutschen Flugverkehrs. Mit Ablauf des 23. Dezember wird der gesamte deutsche Luftschiffverfehr bis auf weiteres eingestellt. Aus diesem Anlaß wird Ankunft des letzten Poftfluges bis zur Wiedereröffnung des Luftdas 3weigluftpoftamt( Tempelhofer Feld) am 23. nach Abgang bzw. auf meiteres die Luftpostbriefkasten in Groß- Berlin nur auf den verkehrs geschlossen. Ferner merden vom Mittag des 23. ab bis gewöhnlichen Leerungsgängen geleert. Bestehen bleibt nur die werftägliche englische Luftpost Köln - London .
Ueberfallen und beraubt wurde in der vergangenen Nacht ein 22 Jahre altes Mädchen P. in Frohnau . Als es über den unbebauten Fischtalweg gegen 12 Uhr nach Hause ging, trat ihm plöglich ein junger Mann entgegen und forderte es auf, ihm feine Barschaft herauszugeben. In seiner Angst fuchte das Mädchen alles, was es bei sich hatte, im ganzen 20 M., zusammen und gab es hin. Als dann aber der Räuber auch noch versuchte, die Ueberfallene zu vergewaltigen, schlug fie fräftig auf ihn ein und rief um Hilfe. Jezzt ergriff der Unholb die Flucht und entfam in den nahen Wald hinein. gefeßentwurfes hat vielen Arbeitereltern doch die Augen über die Aus der Schulbewegung. Die Veröffentlichung des ReichsschulBläne der Schulreaktion geöffnet, so daß die Bewegung für die freie weltliche Schule in ben legten Monaten in Berlin und im Reiche erfreuliche Fortschritte gemacht hat. Die in Berlin bestehenden Freien Schulgemeinden", die dem Bunde der freien Schulgesellschaften Deutschlands "( Siz Magdeburg) seit langem angeschlossen sind, haben sich nun zu einem Unterverband Berlin des Bundes der freien Schulgesellschaften Deutschlands zusammengeschlossen. 1. Borsigender Richard Schröter, Berlin NO. 55, Goldaper Straße 9. Buschriften, Meldungen und Anfragen sind zu richten an die GeSchäftsstelle P. Zitscher, Berlin D. 112, Borhagener Straße 33.
Rechtsanwalt Genoffe Dr. Weinberg teilt uns mit, daß die vor einigen Tagen von uns gebrachte Meldung, wonach bei ihm am Mittwoch diefer Woche und am Montag und Mittwoch nächster Woche Kirchenaustritts erflärungen entgegengenommen werden, irrtärmlich sei, da er während dieser Zeit verreist sei und erst Ende Dezember zurüdfehre.
Entgleisung eines Höllentalbahnzuges.
Der am Dienstag morgen gegen 5 Uhr von Freiburg abgegangene Höllentalbahnzug ist gegen% 8 Uhr zwischen den Stationen appel und Rötenbach mit der Maschine entgleift, vermutlich infolge Dammrutsches. Da durch den Dammrutsch auch Telegraphenleitungen umgerissen sind, war es bisher noch nicht möglich, genauere Nachrichten über den Unfall zu bekommen. Menschenleben sind bei dem Unfall nicht zu Schaden gekommen. Bon Billingen aus ist ein Hilfszug an die Unfallstelle abgegangen. Die Berkehrsstörung fonnte nach mehreren Stunden behoben und der Verkehr wieder aufgenommen werden.
Jugendveranstaltungen.
Rentön Y. Die Beihnachtsfeier fällt heute abend aus. Das Heim ist geschlafen.