trächtlich vom Bahnförper. In diesem Falle mußten diefe Unterbrechungsstellen durch besondere Leitungen überbrückt werden, die bann an den Endpunkten an die Bahntelegraphenleitung über Kondensatoren angeschlossen wurden, so daß wohl die Hochfrequenzströme der Zugtelephonie passieren tönnen, aber nicht die normalen Telegraphen und Telephonströme der Leitung. Eine andere Schwierigkeit, die sich im Betriebe herausstellte, war die Herstellung einer zuverlässigen Erdverbindung. Es zeigte sich, daß die dünne Delschicht, die zur Schmierung sich zwischen Achse und Achslager befindet, häufig die Erdverbindung unterbrach. Das Achslager mußte also durch eine besondere Kontaktvorrichtung elektrisch furzgeschlossen werden, um eine zuverlässige Erdverbindung mit der Schiene zu erzielen.
Der Anruf spielt sich sehr einfach ab, indem man von der eigenen Fernsprechstelle einfach die Zugtelephonstation verlangt. Das Fernfprechamt verbindet dann mit dem Vermittlungsamt, in welchem sich die Gegenstation zur Zugstation befindet. Von diesem Amt aus wird dann die Zugstation angerufen, worauf der gewünschte Fahrgast an das Zugtelephon geholt wird. Aehnlich spielt sich der Anruf vom Zuge aus ab. Wenn erst mehrere Bahnstrecken mit den nötigen Ueberbrückungsleitungen versehen sind, dann wird auch der telephonische Verkehr zwischen zwei auf verschiedener Strecke fahrenden Eisenbahnzügen möglich sein.
Das Befinden Paul Cassirers.
Wie wir bei Schluß des Blattes erfahren, hat sich das Befinden des im Elisabeth- Krankenhaus schwer daniederliegenden Kunstverlegers Paul Cassirer noch nicht geändert. Lebens. gefahr besteht nach wie vor, doch ist auf der anderen Seite eine Wendung zum Schlimmeren erfreulicherweise auch nicht eingetreten. Am geftrigen Mittwoch Mittag hat der Patient übrigens das Bewußtsein wiedererlangt und erkannte seine am Krantenlager weilende Gattin. Er bat dringend, fie möge ihn nicht verlassen und wurde daraufhin erneut bewußtlos. Falls es der Zustand des Schwerkranten erlauben sollte, wollen die Aerzte am heutigen Donnerstag eine neue Untersuchung vornehmen, um sich darüber schlüssig zu werden, ob eine Entfernung des Geschosses durch einen operativen Eingriff möglich fein würde.
Am Mittwoch stand übrigens die Ehescheidungsflage ber beiden Gatten in Berlin an, die mit Rücksicht auf den Selbstmordverfuch Cassirers und auf den Wunsch der Anwälte beider Barteien auf unbestimmte Zeit vertagt worden ist.
Opfer eines stürzenden Mastes. Eine Frau tot, zwei Arbeiter verletzt. Ein schwerer Bauunfall, hervorgerufen durch einen stürzen. den Maft, ereignete fich gestern nachmittag an der Bahu strede Hennigsdorf - Tegel Als Opfer blieb eine Frau auf dem Blage, ein Arbeiter wurde schwer und ein weiterer leichter verletzt. Wir erfahren dazu folgendes:
An der Strecke Hennigsdorf- Tegel wird über die Neuendorfer Straße eine Ueberführung gebaut. Gegen 45 Uhr waren Arbeiter der ausführenden Baufirma Christoph gerade damit befchäftigt, einen etwa 11 Meter hohen Holzma ft hochzuziehen. Plöglich stürzte der schwere Maft, wahrscheinlich infolge falscher Anfeilung, die Mauer hinunter und begrub drei Personen, die gerade von ihrer Arbeitsstätte, der AEG., tamen, unter fich. Die etwa 28 Jahre alte Frieda Suß aus Hennigsdorf , Bahnhofstraße, wurde von der niederftürzenden Maffe so schwer getroffen, daß bereits auf dem Wege nach dem Reinidendorfer Krankenhaus der Tod eintrat Der Arbeiter Emil Raquet aus der Müllerstraße 91 erlitt einen schweren Oberschenkelbruch, mehrere Rippenbrüche und eine Gehirnerschütterung. Durch einen Wagen des städtischen Rettungsamtes wurde der Berunglückte in bedent lichem Zustande in das Birchow- Krantenhaus eingeliefert. Ein weiterer Arbeiter wurde mit ihm zugleich in das Birchow- Kranten haus eingeliefert, fonnte aber bald wieder entlassen werden, da die Berlegungen leichterer Natur waren. Eine genaue polizeiliche Untersuchung wird die Schuldfrage an diesem Unglück aufzuflären
haben.
unter Borfit des Landgerichtsdirektors Dr. Helwig die Strafe auf 1 Jahr 6 Monate Gefängnis bei fofortiger Berhaftung. Der Vorsitzende führte in der Begründung aus, daß solche Menschen unschädlich gemacht werden müssen, denn sie sind tausendmal schlimmer als Diebe.
Der Mord in der Herderstraße.
Das bestialische Berbrechen völlig aufgeklärt.
Der Mord an dem Schuhmacher Grau in der Silvefternacht hat jetzt seine endgültige Aufklärung gefunden. Nach dem neuesten Stande der Ermittelungen ist die Tat nicht mehr als ein im Rausch begangener Totschlag zu betrachten, sondern als ein mit Ueberlegung ausgeführter Raubmord.
Er
Schreiber erzählte bei dem gestrigen Lotaltermin, daß er deshalb den Entschluß faßte, auszugehen, um zu versuchen, Beam Silvesterabend nur noch im Besiz von 20 Pfennigen war und trunkene oder Schlafende um ihre Barschaft zu berauben. rechnete auch mit Widerstand und steckte darum sein großes Taschenmesser und sein Rasiermesser zu fich. Nach der Bierreise mit seinem ostpreußischen Freunde Grigat waren fie auch in das Haus Herder str. 6 gefommen, und zwar von der Hofseite aus. Im Flur blieb Schreiber absichtlich hinter seinem Freunde zurüd, um ihn zu verlieren und den geplanten Raub, von dem der andere nichts wußte, allein ausführen zu tönnen. Hier stieß er auf Grau. Da der Schuhmacher etwas angeheitert war, so glaubte er bas richtige Opfer am richtigen Orte gefunden zu haben und stürzte fich auf ihn, um ihm die Brieftasche zu entreißen. Grau leistete aber unerwarteten Widerstand und Schreiber schlug ihm mehrmals mit seinem schweren zusammengeklappten Taschenmesser auf den Kopf. Grau flüchtete die Vordertreppe hinauf, fam aber nur bis zum ersten Bodeft, wo er zu Fall fam. Schreiber hatte den Fliehenden am Rocke festgehalten und ihm außerdem mehrere Fußtritte in die Kniekehlen verseßt. Er sprang dem Liegenden auf den Rüden, packte ihn mit der linken Hand am Haar und durchschnitt ihm die Kehle mit dem Rasiermesser. Nach beendetem Lokaltermin, der ohne Zwischenfall verlief, wurde der Mörder in das Polizeipräsidium zurückgebracht und wird heute dem Untersuchungsrichter vorgeführt werden.
Suspendierung eines Berliner Landgerichtsdirektors?
Wie wir erfahren, ist der Vorfigende einer Ziviltammer beim Landgericht I, Landgerichtsdirektor Dr. Schware, am geftrigen Mittwoch von seinem Amte suspendiert worden, und zwar foll diese Maßnahme mit dem Fall des Reichsbanfoberinspektors Arnold zusammenhängen. Dr. Schwarze war bis zu dieser Ange legenheit Justitiar der Reichsbant- Nebenstelle Charlottenburg , in der Arnold tätig war, ist aber bald nach dem Bekanntwerden des Falles aus dieser nebenamtlichen Stellung ausgeschieden. Es wurde schon vor längerer Zeit im Zusammenhang mit der Nachprüfung des Geschäftsgebarens bei jener Bant ein Disziplinarverfahren gegen den Landgerichtsdirektor eingeleitet.
Arbeitslose und Haudzinssteuer.
Der Mieterausschuß der SPD. ( Gen. Ruben) bittet uns mitzutellen:
In Preußen besteht noch immer fein selbständiges Antrags. recht der Mieter oder des Arbeitsamtes, um bei Arbeitslofiafeit der Mieter gegen den Willen der Hauseigentümer die Stundung großer Bedeutung, weil die Gefahr besteht, daß sobald der Mieter der Hauszinssteuer zu erzwingen. Für Arbeitslose ist dies von wieder Arbeit erhält, der Wirt die Nachzahlung der Steuer verlangt. Es find fogar schon Räumungsflagen deswegen vorge tommen. Auf Veranlassung des Vorsitzenden unseres parteigenössischen Mieterausschusses, des Genossen Ruben, hat auch das städtische Zentralamt bereits die entsprechenden Anträge gestellt. Bis zur Erledigung dieses Antrages ift aber zu beachten, daß nach einer Entscheidung des Kammergerichts die beharrliche Weigerung des Vermieters, das Stundungsgesuch des Mieters an das Finanzamt weiterzuleiten, eine Vertragsverlegung enthält. Wer also arbeitslos ist, fann auch, sobald er Arbeit erhält, für die Zeit der Arbeitslosigkeit die Zahlung der Hauszinssteuer folange verweigern, bis der Wirt das Stundungsgesuch weitergibt. Hiernach hat jeder Arbeitslose bei der Arbeitslosenfürsorge sich eine mittellofia Unter der Anklage des Kindesmordes. teitsbescheinigung ausftellen zu laffen. Darunter hat er Schwere Zuchthaus und Gefängnisstrafen gegen die Täfer. zu bescheinigen, daß er die Hauszinssteuer nicht bezahlt. Die Be Im weiteren Berlauf des Prozesses gegen den Arbeiter Sche.cheinigung hat er dann dem Hauswirt mit dem Antrag zu über. der Steuerfasse die Stundung herbeizuführen. Bon da lenz, seine Frau und eine Frau Steffens gaben die beiden ab zieht er sich bei der Miete regelmäßig den Betrag ab, der auf Frauen die graufige Tat in ihren Einzelheiten zu. Danach wurde das die Hauszinssteuer entfällt. Zurzeit sind dies 28 Proz Wo fich neugeborene Rind im talten Wasser ertränkt und trotzdem Schwierigkeiten ergeben, find sie an unseren Mieterausdann von der Steffens in den Ofen gestedt und ver Schuß,. 9, Köthener Str. 17, unverzüglich weiterzuleiten. brannt. Schelenz selbst hatte in dieser Zeit das Haus verlassen, um nicht Zeuge der schrecklichen Handlung sein zu müssen. Erst das Gutachten des Sachverständigen Medizinalrats Dr, Stbr. mer nahm etwas von der furchtbaren Betlemmung, die sich bei der Schilderung der Tat wie lähmend auf die Gemüter gelegt hatte. Schlechte Kost und ein unglückliches Leben, der Fusel und die entfräfteten Nerven haben diese Menschen mürbe gemacht. Die volle Berantwortung für ihre Tat, die darum nicht minder schrecklich sei, müsse man bet den Angeklagten voll verneinen. Der§ 51 allerdings fönne nicht in Anwendung gebracht werden. Nach diesen Worten des Sachverständigen verloren auch die anklagenden Gründe des Staatsanwalts ein wenig an Schärfe, er ließ die Anflage auf Mord fallen und beantragte Bestrafung wegen Totschlags. Für Mar Schelenz forderte er eine Zuchthausstrafe von 6 Jahren und 5 Jahre Ehrverluft, für die Ehefrau unter Zubilligung mildern der Umstände 4 Jahre und für die Steffens 2 Jahre Gefängnis. Nach den Worten des Bertreters der Unflage erhob sich wieder ein Oberstaatsanwalt, diesmal aber im Talar des Berteidigers. Es war Geheimrat Hagemann, der noch bis furzem in Moabit tätig mar und wegen der Altersgrenze abgebaut wurde. Im Verein mit den anderen Verteidigern, den Rechtsanwälten Werthauer jun., Reiwald und Sprenger erbat der ehemalige Oberstaatsanwalt diesmal Milde und Berständnis bei den Richtern und Geschworenen für die Angeklagten. Das Gericht fällte nach längerer Beratung das folgende Urteil. Die Anklage wegen Mordes wurde fallen gelassen, die beiden Eheleute aber des gemeinschaftlichen Totschlags, die Steffens der Beihilfe dazu für schuldig befunden. Schelen 3 erhielt eine Buchthausstrafe von 5 Jahren, die gesetzlich zulässige M in de st strafe. Ihm wurden mildernde Umstände versagt, die das Gericht aber den beiden Frauen zuerkannte. Die Ehefrau wurde zu 2 Jahren, die Steffens zu 9 Monaten Gefängnis verurteilt. So hat ein Drama feinen Abschluß gefunden, graujam in der Tat, fast unverständlich in den Beweggründen und doch ein erschütterndes Bild von furchtbarem sozialen Elend unserer Zeit.
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Das Martyrium einer Che.
Der
Das Martyrium einer Ehe wurde gestern vor der großen Bots. damer Straffammer in einer Berhandlung gegen den 38jährigen Bauarbeiter Mag Altmann aus Rathenow aufgerollt. Angeklagte ist beschuldigt, seine 28jährige Ehefrau förperlich schwer mißhandelt zu haben. Vom ersten Tage der Ehe an war die junge Frau stets in Gefahr, von ihrem Manne mißhandelt zu werden. Am zweiten Pfingstfeiertag mußte Frau Altmann auf Wunsch ihres Mannes ein Tanzvergnügen im Bolfsgarten in Rathenow besuchen. Hier beschimpfte der Angeklagte seine Frau und ohrfeigte sie. Als ihn ein Bekannter zur Rede stellte, rief Altmann:„ Sieh dir meine Frau mal morgen früh an!" Und er hielt Wort. Auf dem Heimweg warf er die Frau zur Erde und trat auf die am Boden Liegende. Diese bestialische Behandlung führte zur Erblindung des rechten Auges, auch war das Schulterbein zertreten. Die Fürsorge nahm fich der Unglücklichen an, brachte sie ins Krankenhaus und nachher ins Armenhaus. Das Brandenburger Schöffengericht erkannte feinerzeit nur auf Jechs Monate Gefängnis. Auf die Berufung ber Staatsanwaltschaft erhöhte die Potsdamer Straffammer
Achtet auf die Kinder! Durch Berbrühen ist der drei Jahre alte Sohn Gerhard des Ehepaares Fräntler, Weserstr. 183, tödlich verunglüdt. Frau Fräntler stellte, während fie in der Küche tödlich verunglückt. Frau Fräntler ftellte, während fie in der Rüde Tee fochte, eine Waschschüssel mit tochendem Wasser auf einen Korb. Der Kleine, der um sie herum spielte, stieß so unglüt lich an den Korb, daß die Schüffel umfiel und ihr Inhalt sich daß das Kind gestern im Krankenhause seinen Verletzungen ertag. über seinen ganzen Rörrer ergoß. Die Verbrühung war so schmer,
Das Feuerlöschboot der Berliner Feuerwehr, das zurzeit am Westhafen stationiert ist, fonnte gestern zum erstenmal bei dem in einem Speicher im Hafen ausgebrochenen Feuer in Tätigteit treten. Der Brand, der leicht einen größeren Umfang hätte annehmen fönnen, wurde mit Hilfe des Löschbootes so schnell befämpft, daß in furzer Zeit jede weitere Gefahr geschwunden war.
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Ein zweiter Breitbart. Der fürzlich verstorbene Eisenkönig Breitbart scheint jetzt einen Nachfolger zu bekommen. Karl Börris- Essen zeigte sich gestern der Berliner Presse in der Skala. Mustulatur. Von Beruf Friseur, erfannte er vor zwei Jahren Görris, der erst 21 Jahre alt ist, verfügt über eine ungeheure teils auch durch den Siegeszug Breitbarts aufmerksam ge worden feine Anlagen zum Kraftsport. Der junge Athlet begann mit Mustelposen, die so erstklassig waren, daß sie vom anatomischen Standpunkt sehr hoch zu werten sind. Alsdann drehte er zwei Flacheisenstangen in den Maßen 8X35 Millimeter zu Spiralen. Mit wuchtiger Faust schlug er Nägel durch ein 40 Millimeter startes Brett. Dann folgte eine äußerst schwierige Kraftfenfation, die Breitbart seinerzeit das Leben toftete. Er legte sich mit der bloßen Schulter auf ein mit 275 Nägeln bespicktes Brett, bekam ein Brett auf die Bruft gelegt und vier Männer fegten einen 350 Pfund schweren Amboß darauf, der mit Hämmern bearbeitet wurde. Görris hielt
Das Rundfunkprogramm.
Donnerstag, den 7. Januar.
Außer dem üblichen Tagesprogramm:
4.30-6 Uhr nachm.: Konzert. 6.50 Uhr abends: Hans- BredowSchule( Bildungskurse), Abteilung Technik. Dr.- Ing. E. Sem bach : Ein Spaziergang im Reich der Keramik". 7.15 Uhr abends: Fritz Schröder: Die Bestrebungen zur Vereinheitlichung des deutschen Arbeitsrechtes". 7.45 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule ( Bildungskurse). Abteilung Literatur. Dr. Max Freyhan: Shake speare in seiner Zeit und seiner Wirkung". 8.30 Uhr abends: Der Roman als Funkspiel. 9. Fortsetzung. Die Katastrophe. Originalroman für die Funkstande" von H. J. Gramatzki( als Funkspiel bearbeitet). 9-10 Uhr abends: Walzer, aber nicht, von Dirigent: Bruno Seidler- Winkler . 1. Waldteufel: Espana. 2. Ozibulka: Songe d'amour après le bal 3. Kéler- Béla: mio! 6. Translateur: Was Blumen träumen. 7. Lehár : Gold und Am schönen Rhein . 4. Joyce: Traumwalzer. b. Becucci: Tesoro Silber. Berliner Funkorchester. Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage, Wetterdienst, Sportnachrichten. Theater- und Filmdienst. 10.30-12 Uhr abends: Tanzmusik( Kapelle Etté).
Strauß
die schwere Laft ans und obendrein ble starte Erschütterung burch die Hammerschläge. Eine 4,6 millimeter starte Rette durchbiß er mit Leichtigkeit. Zuletzt wurde noch ein furzer Film vorgeführt, der u. a. zeigte, wie Görris imftande ist, 17 Bentner auf der Brust zu tragen und wie er mit den Zähnen einen mit 10 Mann besetzten Wagen hinter sich herzieht.
Sammlung zur Bersorgung von Blinden mit Rundfunkgerät. Um den Blinden, unter denen besonders viele Kriegsblinde sich be finden, die Teilnahme am Unterhaltungsrundfunt zu ermöglichen, veranstaltet die Oberpost direktion im Januar 1926 eine Sammlung zur Versorgung von Blinden mit Rundfunkgerät. Barbeträge für diese Sammlung nimmt jedes Postamt an einer durch Aushang im Schaltervorraum besonders bezeichneten und an jedem Schalter zu erfragenden Stelle in Empfang. Auch nehmen die Briefund Geldbriefträger Beträge entgegen. Sie werden eine besondere Liste mit sich führen, in der Beträge gezeichnet werden können. Außer Geldzuwendungen werden von allen Verkehrsämtern auch Funk empfangsapparate oder Einzelteile( Kopffernhörer usw.) gern ent gegengenommen.
Die erste Jugendherberge in der Märkischen Schweiz . Inmitten der lieblichen Märkischen Schweiz in Budow zwischen Abendrothund Scharmützel- See wurde fürzlich ein stattliches Gebäude gerichtet, das den Jugendwanderern und besonders dem Wintersport der Jugend dienen soll. Erbauer ist auch diesmal der Zweigausschuß Brandenburg des Bundes für deutsche Jugendherbergen. Beihilfen gaben der Landesdirektor und der Kreis Lebus , Grund und Boden schenkte Dr. von Flemming. Der Bau enthält drei Baderäume, fieben Jungen- und vier Mädchenschlafräume und fünf Stuben für Einzelwanderer, insgesamt 152 Betten. Dazu kommen die Wohnung für den Herbergsleiter, eine große Herbergsküche und Duscheräume. Es ist erfreulich, daß endlich für die Unterbringung der wandernden Jugend in der Märkischen Schweiz gesorgt ist
Bezirksbildungsausschuß Groß- Berlin. Sonnabend, den 16. Januar, abends 8 Ubr, im großen Saal des Gewerkschaftshauses, Engelufer 24-25, Gründungsfeier aus Anlaß des 35jährigen Bestehens der Arbeiterbildungsschule. Preis der Karte 1 M. Sonn tag, den 17. Jannar, nachmittags 3%, Uhr, im großen Saal der Philharmonie, dritte Veranstaltung, internationale Boltstänze und Boltslieder. Aus der neuen Welt "( Negertänze, Barizene in Nem Yort, Tango, moderne Nigger, Stepp, Jazz). Preis der Einzelkarte 1,20 M. Sonntag, den 31. Januar, vormittags 11 Uhr, im Großen Schauspielhaus, Dritte Proletarische Feierstunde. Stimmen der Bolter. Rezitationen, Lieder, Gruppentänze, Drgel, Violine, Violon cell Preis der Einzelfarte 1 M. Karten für alle Veranstaltungen in den bekannten Berkaufsstellen.
Seelsorge für die Arbeitslosen! Zu unserem Aufsatz mit obigem Titel tellt uns Opernsänger Reinhold Danske, Mitglied des Städtischen Opernhauses, Wilmersdorf , Schrammstr. 4 mit, daß er gern bereit ist, sich uns entgeltlich für Erwerbslosenveranstaltungen zur Verfügung zu stellen. Anmeldungen zur Jugendweihe für Friedrichshagen find an Frau Mahling, Friedrichshagen , Friedrichstr. 57, Hof, zu richten.
Jugendweihe in Neukölln. Der Unterricht beginnt am Freitag, den 8. Januar, nachmittags 4 Uhr, in der Knabenmittelschule, Donaustr. 120. Anmeldungen werden dort sowie in den Borwärts" Ausgabestellen, Redarftraße 2 und Siegfriedstraße angenommen. Einschreibegebühr 50 Pf.
Das Erdbeben in Westdeutschland.
Die Erdstöße, die sich, wie mitgeteilt, in der Nacht zum 6. Ja.. muar in Westdeutschland bemerkbar machten, haben teinen größeren Schaden angerichtet. Sie wurden von verfchiedenen deutschen Seismographen, wenn auch nur schmach, registriert. Der Seismograph des Geodätischen Instituts in Bots dam hat nur sehr geringe Aufzeichnungen über das Erdbeben in Westdeutschland vermerkt; das Beben muß daher, wie vem Geo dätischen Institut mitgeteilt mird, eine sehr geringe Stärfe gehabt haben. Auch der Seismograph auf dem Königsstuhl hat das Beben nur schwach aufgezeichnet. Der erste Einsag erfolgte vor. mittags 12 Uhr 38 min. 51 Set. Die Bewegung erlosch ungefähr um 12 Uhr 41 Min.. Der Herd des Bebens lag in einer Ent fernung von weniger als 300 Kilometern im Umtreis. Aus Ham burg wird gemeldet: Das nachts in Westdeutschland wahrgenom mene Erdbeben wurde auch von den Apparaten der hiesigen Hauptftation für Erdbebenforschung registriert, doch handelt es sich hier nur um ganz schwache Bodenschwingungen von 1 bis 2 Setunden Dauer und darunter. Die Aufzeichnung begann 38 min. 28 Sef. nach Mitternacht und läßt sich durch etwa 5 Minuten verfolgen.
Köln , 6. Jamuar.( WTB.) In der vergangenen Nacht stürzte in einem Hause am Buttermarkt im ersten Stod eine Dede ein. Sie durchschlug das Erdgeschoß, das in den Keller stürzte, wobei drei Bersenen mitgerissen wurden. Sie wurden nicht erheblich verletzt. Das Haus wurde geräumt und geftüßt. Seine Grundmauern waren Dom Hochwasser unterspült. Wahrscheinlich hat das Erdbeben das Haus ins Wanken gebracht.
Bon besonderem Interesse ist eine Meldung der Kölnischen Bolkszeitung" aus Bonn , wonach man dort glaubt, einen gewissen folgten größeren Bergrutsch und dem Beben nicht von der Zusammenhang zwischen einem soeben im Dauner Bezirk erHand weisen zu sollen. Der Mäuseberg im Liefertal trägt auf seinem Gipfel bekanntlich die Kratertrichter der Dauner Maare. Da schon am Neujahrstage unter donnergleichem Getöse Erdmassen ins Liefertal stürzten, glaubt man, daß auch das jezige Beben mit Erschütterungen im alten vulkanischen Gebiet im mittleren Rheinland erklärt werden könnte. Nach weiteren Meldungen handelt es sich bei dem jezigen Erdbeben nicht um Erdstöße, fondern um mellenmäßig sich fortbewegende Erschütterungen. So fonnte man in Schleiden ( Eifel ) fünf bis sechs anscheinend von Westen nach Osten fortlaufende Erbebenwellen, etwa 5 Sefunden lang, begleitet von donnerähnlichem, noch lange nachrauschendem Braufen vernehmen. Auf den benachbarten Höhen der Eifelberge waren die Erschütterungen meniger bemerkbar. Der Kölner Stadtanzeiger " schreibt u. a.: Seit ungefähr einem Menschenalter hat der Kölner seine Scholle noch nicht so in Bewegung gefühlt wie diese Nacht genau 12,38 Uhr. Für den aus dem Schlaf Gerüttelten war die unheim liche Bewegung jedenfalls von startem Eindrud. Schränke und Türen trachten zum Teil derartig, daß man glaubte, es trommele jemand auf den Flächen.
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Spenden für die Hochwassergeschädigten. Berlin , 6. Januar. ( WTB.) Die Reichsgeschäftsstelle der Deut schen Nothilfe, Berlin W. 8, Wilhelmstr. 62, nimmt auf Beranlaffung der zuständigen Behörden Spenden für die Hoch. wassergeschädigten entgegen. Einzahlungen werden beten auf Bostschecktonto Deutsche Nothilfe, Hochwasserschäden", Berlin , Nr. 160 000. Ferner nehmen Spenden entgegen: Reichs bant, Deutsche Bant, Direktion der Discontogesellschaft, Darmstädter und Nationalbant, Dresdner Bant nebft Filialen sowie die Deutsche Girozentrale mit den ihr angeschlossenen offentlichen Kassen. Kleve , 6. Januar. ( WTB.) Das Hechwasser des Rheins ist seit dem Höchststand um 57 auf 7,76 Zentimeter gefallen und fällt weiter. Der bisherige Querdeich bei Wyler und auch der Damm bei Erfgen sind wieder befestigt.
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