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Gegen die Kulturreaktion!

Jn einer gut besuchten gemeinsamen Tagung der fozial. demokratischen Lehrer und Lehrerinnen Berlins und der Provinz Brandenburg fonnte der Vorsitzende, Genosse Dr. Witte, erfreulicherweise mitteilen, daß im letzten Monat 29 Lehrer und Lehrerinnen allein der Berliner Bezirksgruppe der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Lehrer und Lehrerinnen Deutschlands beigetreten sind.

Genosse Dr. Löwenstein wies in einem Referat nach, daß der Staat erschüttert wird, wenn er große Machtbereiche aus der Hand gibt". Das Bestreben der Kirchen, selbständig neben den Staat zu treten, schaffe für die Republik neben der monarchistischen, die äußerst ernste fleriale Gefahr. Bir zahlen heute für die Kirchen den pierfachen Betrag von 1914. Im Reichstag werde in furzer Zeit die Borlage eines Gefeßes zur Bekämpfung von Schmuk urd Schund behandelt werden. Niemand werde eine solche Bekämpfung für unnötig halten. Manche Länderstellen benützten solche Zensur. stellen aber gern zur Knebelung der Kunst, der wissenschaftlichen Forschung und der öffentlichen Meinung. Die Erfahrung zeigte, daß solche Gesetze ftets Werkzeuge gegen die Republit mürden. Genosse Löwenstein forderte die Anwesenden und besonders den Genossen Gensch, der in der Jugendschriftenbewegung an führender Stelle steht, mit warmen Worten auf, dies Gesez und damit eine ungeheure politische und fulturelle Gefahr für die Republit, mit dem ganzen Einfluß der deutschen Lehrerschaft zu verhindern.

In stundenlanger Aussprache wurden Löwensteins Ausführungen von den Genossen bekräftigt. Die Aussprache zeigte Groll gegen die Politik des demokratischen" Ministers Becker, aber auch Kritik an der mangelhaften Initiative unserer Landtagsfraktion, die früher schon den für seinen Posten ungeeigneten Minister Dr. Boeliz duldete. Im Schlußwort ermahnte Löwenstein zur Aktivität für den Sozia­lismus und die Schule unseres Bolkes.

Zum Schluß wurde eine von dem Genossen Hermann Schulz Berlin eingebrachte Entschließung angenommen, die sich gegen den Parteivorstand richtete, weil er in einem offiziellen Aufruf zum

Kampf für die Simulta ni chu le aufgefordert habe; die Schule

des Proletariats fönne nur die weltliche Schule sein.

Ein temperamentvoller Herr, oder.. ..Entschuldigen Sie, ich bin auch deutschnational!" Eine Anflage wegen Beleidigung und schwerer Rörperverlegung ist immer eine unangenehme Geschichte. Man fann es durchaus verstehen, wenn jemand, dem das Tempera­ment durchging, hinterher alle Register der Entschuldigungen auf­zieht, um einem gerichtlichen Nachspiel aus dem Wege zu gehen. Wie dies aber der Kohlenhändler Wilhelm B. machte, der sich vor dem Schöffengericht Berlin- Mitte wegen einer solchen Anschuldigung zu verantworten hatte, ist zum mindesten ebenso interessant wie bezeichnend.

Also Herr V. fuhr an einem schönen Maientage des vorigen Jahres auf einem feiner Wagen, der von seinem Kutscher gelenkt wurde, durch die Lehrter Straße . Aus dem Gebäude der Feuer

Glück damit. Und mun

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merterschule famen zwei Fouragewagen der Reichswehr , die unwillkürlich die Fahrtrichtung des anderen Wagens freuzen mußten. Auszubiegen paßte Herrn B. nicht, er rief die Soldaten an, ihm Blaz zu machen. Als diese nicht darauf eingingen, begann der Angeklagte sofort mit einer wahren Schimpftanonade. Aber damit noch nicht genug. Als er den letzten Wagen der Soldaten eingeholt hatte, entriß V. dem Kutscher die Peitsche und schlug sie dem Fahrer des Reichswehrgefährtes mehrere Male über das Gesicht. Ungefähr zwei Stunden später begegnete der etwas sehr rabiate Herr V. den Soldaten nochmals. Jetzt war seine Stimmung wie umgewandelt. Freundlich und friedlich bittet er feine Widersacher um Entschuldigung, hatte aber zunächst wenig jezt kommt das Bezeichnende Spielte Herr B. seinen legten Trumpf aus. Die Soldaten möchten doch die Sache auf sich beruhen lassen, denn aucher feiein Mann von durchaus deutschnationaler Gesinnung! Wie groß mag wohl das Erstaunen des biederen Herrn B. gemesen fein, als er trotzdem eine Antlage erhielt? In der Berhand lung gab der Angeklagte die peinlichen Borgänge zu und entschuldigte fich damit, daß er 20 Broz. friegsbeschädigt und nerventrant fei. Das Gericht war sehr milde und verurteilte ihn zu einer Geld. ftrafe von 120 Mart. Was mag den armen Mann nun mehr bebrüden? Die erlittene Geldbuße oder daß er Reichs mehrsoldaten begegnen mußte, die allem Anschein nach nicht deutschnational waren, oder die, wenn sie es dennoch waren, fich nicht prügeln lassen wollten?

Autodiebe.

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Die Autodiebstähle, die eine Zeitlang nachgelassen hatten, nehmen neuerdings wieder start zu. Am vergangenen Montag wurde vor dem Hause Lügomstr. 75 wieder ein dunkelblau ladierter vier. fiziger Aga Wagen gestohlen, von dem noch feine Spur gefunden ist. Er hat die Nummer I. A. 30 105, mar mit grauem Segeltuch überspannt und mit zwei Refervereifen versehen. Es ist ein Wagen mit Drahtspeichenrädern. Die Size haben dunkles Leder­polster. Auf die Wiederbeschaffung ist eine hohe Belohnung ausgefeßt. Allem Anschein nach verschieben die Diebe die erbeu teten Wagen über die polnische Grenze. So wurde am 31. Dezember an der Grenze zwischen Betsche und Mejeris von den deutschen Zollbeamten eine Autodroschte angehalten, die am Hermannplatz zu Neukölln gestohlen worden war. Der Chauffeur sprang im letzten Augenblid ab und enttam über die Grenze nach Bolen. Der Wagen wurde nach Berlin zurückgebracht. Seit dem 15. Dezember ist der Chauffeur Scheer mit einem großen or ch Wagen mit der Nummer I. A. 31 375 verschwunden. Troß aller Nachforschungen ist von ihm bisher noch teine Spur gefunden. Den Horch- Wagen mit der angegebenen Nummer haben zwei Kon trollbeamte, die Automobile anhielten, um sie auf ihre Papiere zu prüfen, am 30. Dezember in der Nähe von Lebus auf der Chauffee angetroffen. Der goldene Streifen war überlackiert. Die Beschrei­bung, die die Beamten von dem Führer geben, paßt nicht auf Scheer. Man rechnet deshalb mit der Möglichkeit, daß diesem der Wagen gestohlen worden ist und daß auch dieser Dieb sich mit der Beute nach Polen gewandt hat. Mitteilungen zur Aufklärung der Dieb­stähle an Kriminalkommissar Seinemeyer im Polizeipräsidium. Billige Fifchtage. Am Freitag, den 8, und Sonn­abenb, ben 9. Januar, finden billige Fifotage ftatt. Es tommen zum Verkauf: lebendfrischer Ditseedorich pro Bfund 30 Bf. und frischer Seelachs pro Pfund 80 Pf. Jm Ausschnitt entsprechend teurer. Auch frische Schollen find preiswert am Markte. Die Berkaufsstellen find durch Blafate fenntlich gemacht.

Berlin- Lichterfelde - Ost wieder elektrisch! Wegen Erneuerung der elektrischen Stromschienenanlage auf der Strede Potsdamer Ring­bahnhof- Lichterfelde- Ost war vom 24. november v. J. ab der elet. trische Betrieb durch Dampfbetrieb ersetzt worden, um die Bau­arbeiten mit größter Beschleunigung auch bei Tage durchführen zu fönnen. Diese Arbeiten sind so weit gediehen, daß der elektrische Betrieb wieder eingeführt wird. Wie vor der Unterbrechung fahren die Züge nach dem vom 4. Oftober ab gültigen Aushangfahr plan-in Richtung Lichterfelde - Ost wieder rechts ab, die Züge nach 3offen wieder links.

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Weiße Zähne

Vorstandswahl im Rathaus.

Genosse Haß zum Vorsteher wiedergewählt.

werde den Berufsfahrern viel Zeit genommen. Der Redner trat dann energisch für den erwähnten Antrag ein. Stadtbaurat Adler betonte für den Magistrat, daß alles getan worden sei, um die Kalamität zu beheben. Ein Ausbau der Sömmeringstraße sei teurer als eine Rotbrücke, deren Notwendigkeit im übrigen das Polizeis präsidium jetzt erst einzusehen beginne.(!) Sie werde dann in 4-5 Wochen fertig sein. Inzwischen seien die Notgleisverbindungen für das Knie bei mehreren Firmen bestellt worden. Die Inbetrieb nahme ist im letzten Drittel dieses Monats möglich. Nachdem noch Sommer für die Kummunisten und andere Redner die Miß­stände anerkannt und gegeißelt hatten, gab sich Gen. Kranz im Schlußwort mit der Auskunft des Stadtbaurats nicht zufrieden, son­dern verlangte schnellste Beseitigung der unhaltbaren Verkehrsver. hältnisse. Unser Antrag wurde darauf angenommen. Ueber einen Bergleichsvorschlag in der Frage der Bezahlung des Restlauf­geldes für die

Die Berliner Stadtverordnetenversammlung| und Berliner Straße zurüd wieder zum Knie( und umgekehrt!) hatte gestern, in ihrer ersten Sizung nach Neujahr, den neuen Vor­stand zu wählen. Sie wählte den alten Vorstand wieder, so daß wieder die sozialdemokratische Fraktion als weit­aus stärkste der Versammlung den Vorsteherposten mit unserem Genossen Haß besezt. Im Vorstand sind nach dieser Wahl auch die Kommunisten mieder vertreten, die einen der Vor­steherstellvertreterposten mit dem Stadtv. Degner besetzen. In der Sizung wurde dann ziemlich flott gearbeitet, so daß eine lange Reihe Berlagen, ein beträchtlicher Teil der umfangreichen Tages. ordnung, erledigt werden konnte. Der wegen Sperrung der Charlottenburger Schloßbrüde von unseren Genossen eingebrachte Antrag wurde angenommen. Stadtbaurat Adler fündigte an, daß mit dem Bau der Notbrücke hoffentlich bald be­gonnen werden kann. Bei einer Magistratsvorlage wegen Hergabe eines städtischen Plazes für ein Kriegerdenkmal in Tegel suchte Pfarrer Roch wieder einmal die Gelegenheit, in bekannter Grobschlächtigkeit den sozialdemokratischen Redner Genoffen ein berg anzurempeln. Dieser Pfarrer bewährt sich immer wieder als Bierde der Deutschnationalen .

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Borsteherstellvertreter Fabian eröffnete die geftrige Stadtverord. netenfigung mit der Mitteilung, daß der Stadtverordnete Richard Kunze gegen die durch Zuruf erfolgte

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Wahl des Vorstehers

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Genoffen Haß nach dem Zusammentritt der neugewählten Ver­sammlung Einspruch beim Oberpräsidenten erhoben hätte. Der Oberpräsident hat dem Einspruch stattgegeben. Gen. Haß fonnte aber nachweisen, daß nach einer Verfügung des Ministers des Innern aus der Kriegszeit, die noch bis zum November 1927 gilt, eine Wahl durch Zuruf möglich ist. Die Wahl hat also Gültigkeit. Inzwischen ist das Jahr zu Ende gegangen und die Bersammlung muß sich einen neuen Vorsteher wählen oder den alten bestätigen. Genoffe Cseminati fchlug namens der sozialdemokratischen Frattion wiederum den Genossen Haß vor. Andere Vorschläge wurden nicht gemacht. Vorsichtigerweise wurde eine Bettelwahl vorgenommen, um Herrn Runze unnötige Arbeit zu ersparen. Alle 174 gültigen Stimmen fielen auf den Borge­Schlagenen. 11 3ettel blieben weiß. Durch Zuruf wurden die alten Stellvertreter, Meyer( Dem.), Fabian( deutschnational) und Degner ( KPD .) wiedergewählt, ebenso die bisherigen Beisitzer und deren Stellvertreter. Die Versammlung wird auch im neuen Jahr Donnerstags tagen. Zur Beratung steht zunächst eine An­frage der deutschnationalen Fraktion wegen der

Sperrung der Schloßbrüde in Charlottenburg . Vorgeschlagen wurde die Einrichtung eines Bendelverkehrs von und zu der Brücke. Ein Antrag unserer Genossen, dem sich die Kommunisten angeschlossen hatten, verlangt dasselbe. Gleich marchitraße über das Knie und im Laufe der Spree - und zeitig wird ein Notgleise von der Hardenberg zur Sömmeringstraße bis zur Kaiserin- Augusta- Allee vorgeschlagen. Den umsteigenden Fahrgästen dürfe kein neues Fahrgeld abverlangt Genoffe Kranz- Siemensstadt tritifierte die plögliche Sperrung der Brücke, die allen überraschend gefommen sei. Die Straßenbahnlinien, die die Brücke passieren müssen, verbinden nicht nur volfreiche Begenden, sondern sie dienen auch Zehntausenden Arbeitsstelle. Durch die Umleitung über Bismard, Wilmersdorfer von Siemens- Arbeitern als Beförderungsmittel von und nach der

werden.

Die Prügelhelden von Treptow .

Das Befinden des gestern bei den standalösen Vorfällen in der Treptower Bezirtsversammlung verlegten Genoffen Lempert hat sich glücklicherweise gebessert. lleber die Bor fälle erfahren wir noch folgende Einzelheiten:

Dauerwaldflächen

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an den preußischen Forstfiskus berichtete Genoffe Dr. Lohmann. Unter Anrechnung der früher schon geleisteten Zahlungen und nach Aufwertung des verbleibenden Restes ist noch ein Betrag von 17,5 Millionen Mark zu zahlen. Lohmann nannte den Vergleichs vorschlag das günstigste, was unter den gegenwärtig geltenden Gefeßesbestimmungen zu erreichen fei. Es wurde Zurüdverweisung an den Etatausschuß beschlossen. Bei der nachträglichen Bewilli gung eines bereits gezahlten Darlehns von 50 000 m. an die Heilsarmee zur Errichtung eines Obdachs wurden die Zustände im städtischen Obda ch bemängelt. Eine Ausschußentschließung dazu verlangt vom Magistrat eine Vorlage über die ausreichende Unterbringung von Obdachlosen im städtischen Obdach. Die Zustimmung zu dem Darlehen sollte nach dem Bes schluß des Ausschusses unter der Bedingung erfolgen, daß ein Ver waltungsausschuß gebildet wird, an dem die Heilsarmee , der Ma giftrat und die Stadtverordneten mit je einem Drittel beteiligt sind. Die Linke des Hauses beschloß, die Abstimmung zu der Darlehns­gewährung so lange auszusetzen, bis sich die Heilsarmee über die Bildung des Verwaltungsausschusses geäußert habe.- Der von den Kommunisten im November gestellte Antrag, den städtischen Arbeitern und Angestellten eine einmalige Teuerungs­zulage zu geben, wurde an den Ausschuß für Arbeiter. und Angestelltenfragen zurüdverwiesen. Die Versammlung beschlos dann in ihrem weiteren Veríauf, die Sagungen für die fürzlich gegründete Krantentasse für städtische Beamte sa zu ändern, daß auch Lehrkräfte der Bolts- und Mittelschulen, somie die Angestellten der Stadt, die nicht der Versicherungspflicht unter­Der Kriegerverein in Tegel liegen, der Kaffe beitreten fönnen. fühlte das Bedürfnis, auf der Dorfaug ein Kriegerdenkmal zu errichten. Das Bezirksamt Reinickendorf hatte den Platz dazu grundsätzlich bewilligt, die Bezirksverordnetenversammlung versagte aber die Genehmigung. In der Besprechung der Vorlage fonnie es sich der deutschnationale Paſtor Koch nicht verfneifen, auf seine Art unseren Genossen Weinberg anzugreifen, der für die sozialdemo­Bastor rühmte fich feines Aufenthaltes an der Front im Kriege(!), fratische Fraftion die Hergabe des Platzes ablehnte. Der Herr was auf der Linfen schallende Heiterfeit hervorrief. Die Mehrheit der Versammlung aus Sazialdemokraten und Kommunisten ver­meigerte denn auch den Platz für das Denkmal. In schneller Reihenfolge wurden dann noch eine ganze Anzahl von Vorlagen erledigt, unter ihnen die Aufhebung der Gebührenord­nung für das Städtebau und das Kleingarten nalisation in Hirschgarten wesen der Stadt und die Genehmigung für die Anlage einer Ka

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Weiterentwidlung des deutschen Funkwesens durch unter­stützung technischer Versuche und wissenschaftlicher Arbeiten zu ge­währleisten. Zu diesem Zwecke ist die Schaffung von Labora torien und Versuchswertstätten sowie die Unterstüßung wertvoller wissenschaftlicher Arbeiten geplant. Eine weitere Aufgabe ist die Einrichtung eines Funtarchivs zur Auswertung sämt licher Funkzeitschriften und Zeitungen der Welt. Schließlich liegt der Reichs- Rundfunk- Gesellschaft die Vertretung des deut fchaft find angeschlossen die Rundfunkgesellschaften in Breslau , Frankfurt a. M., Hamburg , Leipzig , Königsberg i. Pr., Stuttgart , Münster und die Funk- Stunde A. G. Berlin . Die Leitung liegt in den Händen von Ministerialrat Giesede und Dr. Magnus.

Dem Bürgermeister Genossen Grunow war von der Polizei mitgeteilt worden, sie habe in Erfahrung gebracht, daß die Kom­munisten in einer Versammlung einen Angriff auf sozialdemo- chen Rundfunts gegenüber dem Auslande ob. Der Gesell. fratische Bezirksverordnete geplant hätten. Die Polizei bat deshalb um Unterbringung im Rathaus während der Sigung der Bezirtsverordneten. Genoffe Grunow Lehnte diesen Borschlag der Polizei ab mit der Begründung, es sei bisher immer noch alles ohne polizeiliche Hilfe gegangen, es würde auch diesmal so sein. Die Aufregung sei unnötig. Die Polizei postierte sich dennoch zwar nicht im Rathaus, aber in der Nähe des Rathauses, um auf alle Fälle rasch zur Stelle fein zu können. Es gelang ihr auch rechtzeitig einzugreifen, um größere Ausschreitungen zu verhindern. Als nun die Sizung ge­schloffen wurde und Genosse Lempert das Haus verließ, wurde er, wie gemeldet, sofort mit Fußtritten empfangen und so schwer mißhandelt, daß er in einem Krankenwagen zunächst zur Bolizeimache gebracht werden mußte.

Bezirksbildungsausschuß Groß- Berlin. Connabend, den 16. Januar, abends 8 Uhr, im großen Saai des Gewerkschaftsbauſes Gründungsfeier aus Anlaß des 35 jährigen Bestehens der Arbeiterbildungsschule. Preis der Karte 1 M. Sonntag, den 17. Januar, nachmittags 3%, Uhr, im großen Eaal der Vbilharmonie dritte Veranstaltung Internationale Bolts, tänze und Volkslieder. Aus der neuen Welt "( Negertänze, Barizene in New York : Tango, moderne Nigger, Stepp. Jazz). Preis der Einzelfarte 1,20 M. Sonntag, den 31. Jannar , vormittags 11 Uhr, im Großen Schau spielbaus 3. Proletarische Feierstunde. Stimmen der Völfer. Regitationen, Lieder, Gruppentänze, Orgel, Violine, Bioloncell. Breis der Einzelfarte 1 M. Karten für alle Veranstaltungen find in den bekannten Berkaufsstellen zu haben.

Also, der sozialdemokratische Bürgermeister lehnt den polizei­lichen Schutz der Versammlung ab. Zum Dant dafür wird von den Humboldt- Hochschule. Am Montag und an den folgenden Tagen be Kommunisten der geschilderte Spettatel mit anschließendem. Ueber- ginnen 200 ben b furie über alle Gebiete der Wissenschaft, Stunit und fall in Szene gefeßt, damit die Notwendigkeit fünftigen Polizei- der braftischen Fächer. Ausführliche Programme fostenlos in Bibliotheken, scuzes mur ja erhärtet wird. Das ist eben auch eine Art der Refeballen, Buchhandlungen und in dem Hauptbureau, Köpenider Str. 108 ( Morigplag 2050). wie sie die Kommunisten produttiven Erwerbslosenfürsorge"

verstehen.

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Die neue Reichs- Rundfunk- Gesellschaft .

Bor furzem ist in Berlin die Reichs- Rundfunt- Gesellschaft m. b. 5. begründet worden, deren hauptsächliche rein wirtschaftliche

Bestimmung die finanzielle Sicherstellung der einzelnen Rundfunk- Gesellschaften ist. Dies soll in der Weise geschehen, daß mit Mitteln der finanziell gutgestellten die finanziell weniger gut­gestellten Gesellschaften unterstützt und dadurch alle Gesellschaften in ein Ausgleich geschaffen werden muß, erhellt schon daraus, daß den Stand gesetzt werden, ein gutes Programm durchzuführen. Das 3. B. in Berlin rund 400000 Hörer find, in Königs berg i. Br. nur rund 18 000 und zum gedeihlichen wirtschaftlichen Arbeiten ungefähr 40 000 Teilnehmer vorhanden sein müssen. Weiterhin ist es Aufgabe der neuen Gesellschaft, die technische

Das Rundfunkprogramm. Freitag, den 8. Januar.

Außer dem üblichen Tagesprogramm:

4.30-6 Uhr nachm.: Nachmittagskonzert der Berliner Funk­6.05 Uhr kapelle. Leitung: Konzertmeister Ferdy Kauffman. abends: Dr. Richard H. Stein: Einführung zu der Uebertragung aus der Staatsoper am 9. Januar. 6.40 Uhr abends: Zehn Minuten für die Frau, 7 Uhr abends: Dr. Walter Nußbeck: Eine Fahrt durch Großbritannien . London ". 7.25 Uhr abends: Professor Dr. C. Kaßner: Die Mitwirkung des Weltsachverständigen bei Streitig keiten in Handel und Gewerbe". 7.50 Uhr abends: Hans- Bredow­Schule( Bildungskurse). Abteilung Astronomie. Dr. Adolf Mar­ cuse : Eine Wanderung durch das Weltall ". 8.30-10 Uhr abends: , Der musikalische Goethe". Unbekanntes von Goethe. Nach Auf­zeichnungen des Dichters Rudolf v. Beyer. Bearbeitet von Dr. Rudolf Schade. Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage. Wetterdienst, Sportnachrichten. Theater- und Filmdienst. 10.30 Uhr abends: Stunde mit Büchern: Bücher von der Ehe". Graf Keyserling: Das Ehebuch". Alfred Holtmont: Die Hosenrolle". Roda Roda :, Der Ehegarten".

Hugo Heimannfche Boltsbücherei und Celehalle( 31. städtische Volk5. bücherei), Adalbertstraße 41. Seit dem 2. Januar 1926 findet die Bücher. ausgabe an jedem Montag, Mittwoch, Donnerstag und Eonnabend von 4 bis 8 Uhr, an jedem Dienstag und Freitag von 12-, 4 Uhr statt. Die Lesehalle ist nach wie vor weiltäglich von 3-8 Uhr geöffnet.

Wintergarten. Die interessantefte und bemerkenswerteste Dare bietung des neuen Brogramms sind die mystischen Tanze der foren nischen Prinzessin und Tempeltänzerin Latta Tafta mit ihren Bartner Yoga Taro , beflemmend seltsam und unheimlich. Das Gegenstüd dazu aus unserer Zeit sind Arne Molander und Glänzend in seiner Art ist der Hutjongleur Cumins, er arbennet Lilian Hardt, leichtfüßig, beschwingt und voll Rhythmus. mit unübertrefflicher Sicherheit. Von unerhörter Tollkühnheit zeuat die Darbietung der Gymnaſtikerin und hochturnerin illis. 15 prachtvoll gebaute Menschen marschieren im Gladiatorenaft der Romanos auf, fie zeigen ausgezeichnete Leitern und Kletter­stangentünste. Auch der Drahtseilaft der Mijares ist höchsten Lobes mert. Eine sehr aparte Leistung die weiße Reiterin Bap. tifta Schreibe. Für ungetrübte Fröhlichkeit forgt die Clown­revue der Gebrüder Plöz und die Dormondes. Auch die Hanans umgeben ihren schwierigen Flaschenspringaft mit über­mütigem Humor.

Magenkrämpfe.

Alle Schmerzen oder Gefühle von Unbehagen nach dem Effen, wie Krämpft, schweres Gefühl, Schläfrigkeit usw. sind in fast allen Fällen sichere Anzeichen eines Uebermaßes von Säure im Magen. Um dieses Uebermaß von Säure zu neutralisieren und Ihren Magen in Ordnung zu bringen, nehmen Sie Biferirte Magnesia ein, welche Ihre Beschwerden von Grund aus beseitigt und normale und gefunde Verdauung sichert. Biferirte Mcgnesia ist in allen Apotheken in Bulver- oder in Tablettenform zu haben und ver schafft bei schwieriger oder schmerzhafter Verdauung immer sofort Erleichterung.

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