„ ga.. Unterhaltung unö �Vissen
V
Veutsihnationale Moral.
,Wir können ruhig jeöen Vrunnen vergiften. Die Hauptsache bleibt, Saß andere die Neinigungs- koften trogen.'
Einer zu viel. voll Erich Goklgctreu. Diese Geschichte handelt außer ocn einem Radioapparat, der ober erst zum Schluß auftritt, von einem Chauffeur, einem Man- teur und einer Frau. Es ist klar, daß es zwischen den dreien etwas gibt. Was dieses Etwas ist, nit heuzutage schon fast jedes Kind, aber niemand wird behaupten, daß die Häufigkeit der Liebesaffären reizroirbend wäre oder gar für die Betroffenen im Einzelfalle schmerzmildernd sein könne. Es kann einer tausend Liebesdramen im Kino gesehen haben, doch wenn ihm das Schicksal selbst einmal eine Rolle zudiktiert, wird er ein ungeschickter Dilettant sein, der sich hilflos nach einem Regisseur umschaut, ohne ihn zu finden, wenn er ihn nicht gleichsam in sich trägt. Immerhin: es gibt Menschen, die mit chumor, mit Heiterkeit das Leben, auch wenn es freudlos ist, meisteru; sie sind selten, sie sind zu beneiden. Der Chauffeur war ein im Grunde wenig heiterer Mensch, ob» wohl er sich nach größerer Leichte redlich sehnte. Keiner kann jedoch wider seine Natur, und was man so von der Macht der Selbst- erziehung sagt, gilt, wenn überhaupt, nur von seelisch ganz gesunden Menschen. Sc einer war der Chauffeur nicht. Diese Zeit und die Lebensweise, zu der sie ihn drängte, hatte ihn zermürbt. Ganz. ganz anders war das Berufsziel des Bürgersohns gewesen. Arzt wollte er ursprünglich werden, vor allem aus ethischen Gründen, aber auch, weil er zu dem Handwerklichen, das die medizinische Tätigkeit erfordert, Talent besaß. Alle» wurde anders. Der höl- zernen Schulausblldung war die eiserne de, Krieges gefolgt, dem elterlichen Wohlstand des Frieden- die Hungerqual der Waffenzeit und die Armut der Inflation. Mancher ergriff in diesen Iahren einen Notberuf, und Chnufsieren ist wohl der schlechteste und knech. tendste noch nicht. Besonders nicht, wenn die Aussicht besteht. eines Tages doch wieder umsatteln zu können. Diese Aussicht be» stand und der Chauffeur las in seiner Freizeit fast nur medizinische Bücher: nur, daß die Freizeit meist unerhört knapp war, denn der Chauffeur war bei einem Kraftdroschkenunternehmer angestellt, einem harten, engherzigen, verdiensüchtigen Kleinkapitalisten, dem sein« paar Arbeitnehmer weniger wert und wichtig waren als seine Motoren. Heut«, so sagte er sich, sind Menschenkräfte schneller und billiger zu ersetzen als Maschinen. So hatte der Chauffeur anstren- genden Dienst, zehn, zwölf, manchmal sogar vierzehn und fünfzehn Stunden am Tag. War er„frei", mußte er irgendwo auf Fahr- gäste warten, so nutzte er lesend und lernend die Zeit. Ein wenig war der Chauffeur verbittert. Deutlich sah er gerade bei seiner Tätigkeit die krahgrelle Gemeinheit eines schamlosen Schiebergesindels, das das Geld sinnlos zum Fenster hinauswarf, während Millionenmassen sich nicht satt zu essen, warm zu kleiden und wettersicher einzuwohnen wußten. Gerissenhett galt als Tüchtigkeit. Ehrlichkeit als Dummheit, Ernst als Träumerei. Unabseh- bar war, wann wieder die Wertung der Werte einsetzt. Melancho- lisch, langsam, sicher steuerte der Chauffeur seinen Wagen durchs Gewühl. Immer so, als wenn er am Lenkrad seines Lebens säße. Das Autofahren wurde ihm allmählich zu seiner symbolischen Hand. lung. Gewiß, es war nicht sein Auto, das er fuhr. Aber war es denn fein Leben, das er lebte? Eine, Tage« ttat die Liebe in sein« Welt, die große Liebe, die, wenn sie kommt, nur einmal kommt. Rur einmal, da» andere find Vorgeplänkel, Nachgefechte. Die Hauptschlacht, die alle Seelenkraft verlangt, wird nur«in einziges Mal geschlagen. Fast immer ver- lieren beide Teil«. Der Friede ist selten Lösung, meistens Kom- promiß. Manchmal heißt der Kompromiß Sichabsinden, schließlich Lebensheiterkeit, Trotzallemheiterkeit. Aber das ist, wie eingangs schon gesagt, selten günstig. Diesmal griff die Liebe auch zu ttef, als daß dem Chauffeur diese Lösung überhaupt mögllch gewesen wäre. Die Frau, die seine Sinne erfüllte, war die Tochter seines Chefs. Zunächst sahen sich die beiden und sprachen sich kurz, wenn der Chauffeur Freitags seinen Lohn abholte. Hin und wieder hatte er den Auftrag, die Tochter ins Theater zu fahren. Einmal kam er mit ihr in» Gespräch. Obwohl nicht gerade.Menschenkenner", er- sühtte er sehr rasch hohe menschliche Werte und den Adel einer Per- sönlichteit, die zum Wesen ihres Erzeugers in keinerlei zu erratender Beziehung mehr stand. Es ergänzt« sich hier der immerhin etwas sentimentale Charakter des Chauffeurs mit der kräfttgeren Natur der Tochter. Sie hotten beide schnell herausgefunden, daß das Schicksal ihnen einen Platz angewiesen hatte, an den sie nicht ge- hörten, wennschon die Tochter das zu glauben eigentlich nur aus Eitelkeit und Wcchselsucht Veranlassung sah, und deshalb trachteten sie, diesen Platz schnellstens zu verlassen. Dielleicht gemeinsam. Um diese Dinge wurde auf dem schlichten'Zimmer des Cheuf- feurs manches Nachtgespräch geführt: öfters mit Stürmen der Qual, mit Tränen. Aber wenn zwei sich lieben, wirkt alles Gerede schließ- lich fad. Wie unabsichtlich verlöscht Im Zimmer die schwelende Kerze. Damit der Fcuerrausch einer Liebesfeier um so festlicher glute. Im Morgengrauen fand das heilige Mysterium etwas komischen Abschluß in Form töchterlicher Rückslucht in die eigene Wohnung: noch jedesmal gelang sie. In, gefährlichsten Moment, in dem der Aaler durch ein Türgeknarr hätte wach werden können, krachte au sdem Hos der Automotor alles überknatternd an. Die Tochter schlief noch zwei Stunden oder drei. Der Chauffeur fuhr stadt- wärts. Ein volles-Jahr lang war er glücklich. Ein volles Jahr. Dann kam eine Epoche der Uebersättigung, der Entfremdung: von einer Krise hätten sie gesprochen, wenn sie verheiratet gewesen wären. Der Cheufseur fühlte sich zeitweilig irgendwie gelangweilt, enttäuscht. Der Tochter erging es ebenso. Zweifel quollen. Fad- heilen wurden geredet. Niemand war schuld. Bielleicht nur das große Unheimliche, die.Zeit". Ein Auseinanderleben bewegte auf einmal die beiden, wie das ähnlich sckon Millionen von Liebenden bewegt haben mag. Aber auch die millionenfache Beobachtung läßt uns Regeln nur ahnen, nicht tlar erkennen. Und wußte man selbst klärende treffende, wissenschaftliche Worte um die Liebeslockerung— wäre Schmerz damtt gelindert? Es gibt Leiden, denen sich der Ge- fühlsdurchstürmte auf keine Weise entziehen kann: dos Liebesleid ist das packendste, fangsicherste wohl. Keiner wußte, was zwischen ihm und dem anderen lag. Bis- wellen schien es. als ob es eine unüberquerbare Schlucht wäre. Oder dann hotte der eine die Empfindung eines undurchdringlichen Nebels. Ueber den Chorffeur, dessen Liebe im Grunde wohl gar nicht gedämpft, sondern von einer rätselhaften Macht nur geh-mmt war. kam schließlich ein großes Trauern und— ein großes Wirren im nüchternen Toggetrieb: er fuhr eine Zeitlang Umwege, pflegte den Wagen nicht korrekt, vergaß Damen beim Ein- und Aussteigen behilflach zu sein, verrechnete sich bei den Fahrpreisen. Berufstrojt yad Zukunftsgefühl. dt« er bisher bei seine» medizinischen Büchern
noch gefunden hatte, erfüllten ihn nicht mehr. Und sellener wurden die gefährlichen Momente, in denen das Losbrüllen des Automotors unbedingt erforderlich war. Schließlich hörten sie ganz aus. Winter übereiste das Land. Der Gang zum Chauffeur, der, wie wir wissen, die nächtliche Doppelüberquerung eines offenen Hofes notwendig gemacht hatte, ließ die Tochter angeblich Erkältung fürchten....
Frühling. Städter sagen nicht ungern, daß sie auf all« Früh- Nngsromantik pfeifen, ja. daß sie sie gar nicht kennen. Aber daß das Frühlingsgebrou« in die Glieder fährt, auch in die Körper der Frauen, auch in die Leiber sonst liebleerer Männer, werden selbst die Hypermodernen und Ueberintellektuellen, denen seit je der Haß des Erzählers gilt, nicht abstreiten. Im Ehausfeur quirlte die Lust wieder hoch, aber in ihm erstand nicht nur Fleischesgier, sondeni neu auch Liebe zur Tochter. Während der Chauffeur sichtlich nach der jungen Frau litt und sich nach chr sehnte, ließ sich die Tochter in neue, ganz andere Herzensnetz« einfangen und das, wie so etwa» eben kommt und auf einmal da ist, ohne sich ernstlich zu wehren. Sie sah für sich deutlich und ehrlich: ihr war die Sache mtt dem Ehouffcur aus. Uhr wurde der Unterschied gewahr, daß ihr Leiden- schast und Spiel zugleich gewesen war, indes die größere, be- dingungslosere, beseeltere Hingabo aus soiten des Mannes gelegen hatte. Es fiel ihr nicht sehr schwer, ein neues Spiel zu beginnen, ein Spiel ohne tiefste Leidenschaft zunächst, ein Spiel vor allem mit aus Eitelkeit und Freude an der eigenen Kraft, Frische und Schön- heit, ein Spiel aber, dos im Ehausfeur verständlicherweise Eifersucht wuchern und rasen ließ. Es kam, wenn man sich so romantisch ausdrücken darf, der .Verführer" ins Haus. Er war Monteur und die Notwendigkeit, ihn zu engagieren, lag vor, well den, Krostdroschkenbetricb eine größere Werkstatt für Autoreparaturen angegliedert worden war. Der Monteur war ebenfalls etwas'„Besseres", wie er von sich ent- schuldigend zu jagen liebte, obfchon der Erzähler eine solche Ent- schuldigung von seinen, Standpunkt aus gewiß nicht für notwendig hält. Der Monteur hatte schon ein wildes Leben hinter sich, und wenn er von seinen Abenteuern erzählte, die ihn durch ein großes Stück der Welt geführt hatten und in Deutschland selbst in mehrere radikalpolitische verbotene Organisationen hinein, zu denen ihn aber — so war es talsächlich— nur das Romantische, nicht das Prinzi- pielle gezogen hatte, so fand er stets interessierte Zuhörer. Als er schließlich nach Berlin verschlagen wurde— diese Geschichte spielt in Berlin , wie wohl nicht schwer zu empfinden ist—, da widerfuhr ihm ein merkwürdiges Mißgeschick: er wurde eines bösen Tages als Doppelgänger eines gesuchten Lustmörders verhaftet und erst nach zwanzig Stunden wieder freigelassen, nachdem es ihm gelungen war. für die Mordnacht mit Recht einen glaubwürdigen Alibibeweis an- zutreten. So weit, so gut, aber die Sache war mittlerweile in die Zeitungen gekommen, ein tüchtiger Reporter hotte sogar das Schlagwort vem„heruntergekommenen Studenten" erfunden, so daß jeder, bei dem sich der Monteur, der vorher stellungslos gewesen war, um' Arbeit bewarb, voller Mißtrauen abwinkte. So mußte der Monteur froh sein, schließlich in der Autowerkstatt einen Ber- dienst gesunden zu haben. Er war ein guter Arbeiter, gewissenhast. fleißig, und sein Chef, der sonst nicht ungern nörgelte, hatte kaum etwas gegen ihn einzuwenden. Wäre„der Alle" freilich im Bilde darüber gewesen, wie schnell und wie heftig sich sein Monteur in die ihrerseits hierbei auch nicht ganz unbeteiligte und bisher als ganz naive Jungfrau geglaubte Tochter verschaut hatte, er würde „den Neuen" schleunigst wieder enttassen haben, denn in diesen Dingen verstand er keinen, aber auch gar keinen Spaß. Wenn schon einer auf meine Tochter Blicke-.virft, so sagt« er sich, müssen es Blicke für's Leben sein, muß er sie heiraten: zugegeben, im Ideen- kreis des Monteurs lag das zunächst noch nicht. Ja. so war also dieser Bater: ach. er paßte schlecht in unsere Zeit. Die Tochter, der volle zwanzig Jahre lang natürlich eine recht dummbürgerliche Er- ziehung zuteil geworden war. hatte da viel schneller«ingelerni. ja sogar umgelernt, umgeliebt. Der Cheufseur härmte sich um sie und Leid und Sehnsucht nach seiner Geliebten zerfraßen ihn förmlich. indes dos Weib längst keuchend beim Monteur log, anfangs wohl mit einem schlechten Gewissen, dessen Mahngeflüster jedoch bald von glühenden Sinnlichkeiterausch übertönt wurde. Sucht nicht Mo- tiv«, nicht„Gründe"! Der Monteur konnte jedenfalls der Frau in Dingen der Körperkunst unendlich viel mehr geben als der Chauf- feur: er war hübscher, energischer, mannhafter und in alle« Liebes- angelegenheiten gewandter. Der Cbauffeur hatte zwar ein viel größere» Wissen, aber das ist unwcsenllich demgegenüber, daß der
Monteur mtt weniger mehr zu blenden wußte: er war ein angc- nehmer Gesellschafter, war sehr galant, überhaupt in Umgang und Gespräch geschickt— kurz und gut, in allem stach er den armen Chauffeur aus, der zwar niemals einen lsux pes beging, sich aber dennoch zu aller Gefellschoftlichteit und Geselligkeit irgendwie zwin- gen mußte, da er eben im Grunde ein Einsamer war, dessen Sehn- sucht nach Zweisnmkeit und nach Berständni» bei einer Frau leicht zu begreifen ist.(Schluß folgt.)
Sesuch bei Heinrich Heine . Bon Hans Wefemann. Das Auto hält vor dem Friedhof Montmartre. Hinter mir dudell der Iohrmarktslärm des Boulevard und hoch oben auf der Pont Caulaincourt donnern die Autobusse vorüber. Paris ist ganz nahe. Ein trinkgeldlüsterner Wächter führt mich zu dem Grabe. Ringsum protzige Steinbauten, Kapellen, Pyramiden, Bronze- monumente, alles in dem aufdringlich wohlhabenden Stile des 19. Jahrhunderts, kalt, solide und geschmacklos. Man attestiert sich die Zugehörigkeit zur outen Gesellschost auch noch über den Tod hinaus! Und unter diesen Leuten, die er zeitlebends verachtet hat, liegt Heinrich Heine . Das ist ein schlechter Witz, und es ist ein Trost, daß es ihm ja jetzt egal sein kann. In der Rue Dur, im 27. Arrondissemcnt, steht sein Monument. Die freisinnige Wiener Gemeinschaft hat es geschenkt, es ist hübsch senlimentai mit Leyer und Lorbeerkranz auf dem Sockel und vielen frischen Blumen. Natürlich hat auch jeder Spender sich verewigt. von Aron Lach-mann aus Cenxowitz bis zu Ephialtes Keris aus Aorinth geht der Zug der Verehrer. Und da steht auch ganz klein und ungeschickt„pauvre petit pnete"— anner kleiner Dichter! Da» hat sicher ein« jener vielberühmten„Mouches" geschrieben, die einst die tradttionellen Liebespeuderinne» für die Pariser Boheme waren und die heute nur noch auf dem Thcqter und in den fidelen Ennneningen unserer ällesteu Großväter vorkommen. Das alles könnte der Dichter sehen, wenn er die Augen auf- schlüge. Er sähe auch gerade vor sich die schmutzige Straße mit den kleinen Hotel», wo abends die roten Lampen aufglühen, er sähe Fabrikschlote, Mietskasernen und schwarze Brandmauern und alles das wie ein ekler Polyp um den kleinen Friedhof gelagert, bereit, ihn gänzlich zu erdrücken. Aber er hebt den Blick nicht, er weiß warum, und ruht, den Kopf leicht gesenkt, mit jenem inneren Lächeln, das sagt:„Jeder Mensch ist in seinem Leben einmal irgendwie komisch— aber Ihr, meine lieben deutschen Lairdcleute mtt Eurer furchtbaren Ehrbarkeit und Eurem Ernst, Ihr seid das Euer ganzes Leben long, und wißt es nicht." Sie haben es ihm übel genommen, seine Landsleute, daß er über ihre feierlichen Dummheiten gelacht hat, er könnte heute neben Klopstock und Geibel zum Lchrstosf für Schüler höherer Lehranstal- ten gehören, wenn er sich mit den deutschen Professoren besser gestellt hätte— so muß er jetzt noch ihre Rache in jeder Literatur- geschichte spüren„gewiß viel Talent— aber kein Charakter und unmoralisch---*. Ein- Glocke tönt. Der Friedhof wird geschlossen. „Leb wohl— deutscher Dichter," er lächelt und schweigt. Die Toten sind geduldig, weil sie wissend sind. Ich stehe auf der Straße. Spiel der Lichter. AutoHupen. Eine Pariser Dirne, schwarz und rot geschminkt, streift meinen Arm. Ein greifender Blick. Vergebens. Sie verschwindet in der Menge.___ Musikalisch« Steine. Es ist noch recht wenig bekannt, daß es eine ganze Reihe von Gesteinsarten gibt, die die Eigenschaft be- .sitzen, Widerhall und Töne hervorzubringen. Der sogenannte Kling- stein läßt schon an seinem Namen erkennen, daß er die Eigenschaft des Klingens in sich trägt Der rote Granit, auch Roscngranit gs- nannt, ber sich vor allem in Thebais in Aegypten fand, ist vielleicht die Ursache van der Sage der klingenden Marmorsäule: denn auch er besitzt die Eigenschaften des Klingsteines und dient ja in mehreren Gegenden als hauptsächlichstes Baumaterial. Don den Granttfelfen an den Ufern des Orinoko wird uns berichtet, daß sie so musikalisch seien, daß die Wilden die Töne, die jene Felsen hervorbringen, als Auswirkung einer böheren Zauberkraft anstaunen und daß auch die Missionare diese Felsen als Musikfetjen bezeichnen. Ein englischer Naturforscher teilt mit, er Hab« in Brasilien ungeheure Basaltblöcke gesunden, die, wenn sie geschlagen wurden, helle Töne ausstrahlten. Bei den Chinesen werden solche klingende Basaltsteine zur Anserti- gung von musikalischen Instrumenten benutzt und in Keswik stellte vor etwa einem Jahrhundert schon ein Künstler ein sogenanntes Felsharmonikon aus, das aus lauter Steinplatten zusammengesetzt war, auf denen man jedoch nach Art des Tyloghons schwierige Musikstücke zum Bortrag bringe» konnte.