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Gewerkschaftsbewegung

Die Sabotage der Notstandsaktion.

Durch den Berliner Magiftrat.

Angesichts der Untätigkeit des Magistrats der Stadt Berlin , irgendwelche praftische Maßnahmen zu ergreifen, um die so bringen. den Rotstandsarbeiten durchzuführen, drängt sich einem die Ber. mutung auf, daß gewisse privatkapitalistische Einflüsse ben Magistrat zur Sabotierung der Notstandsarbeiten veranlaßt haben.

Gegenüber den Vertretern des Ortsausschusses des ADGB . ist vom Magistrat versucht worden, die Schuld an der Bernachlässigung der Notstandsarbeiten der Stadtverordnetenversammlung bzw. den sozialdemokratischen und kommunistischen Stadtverordnetenfraftionen zuzuschieben.

Wie die Dinge liegen, fann eine derartige Unterstellung unmög­lich im guten Glauben gemacht worden sein. Die Stadtverordneten versammlung bzw. der Haushaltausschuß tönnen Anträge stellen und Wünsche äußern. Die Durchführung bzw. die Initiative zur Durch führung liegt ausschließlich beim Magistrat.

Nur der Magistrat fann bei der obersten Landesbehörde, in diesem Falle also beim Oberpräsidenten, einen Antrag auf Bewilli gung von Geldern zur Durchführung bestimmter Rotstandsarbeiten stellen. Nur der Magistrat fann beim Oberpräsidenten ein Not standsprogramm zur Genehmigung einreichen.

Bis heute hat der Magistrat weder dem Haushaltausschuß noch der Stadtverordnetenversammlung irgendwelche formulierte Borlagen unterbreitet, noch beim Oberpräsidenten irgendwelche Anträge für bestimmte Notstandsarbeiten eingereicht.

Gestern ist endlich beim Oberpräsidenten ein Antrag eingegangen auf Bewilligung von 2( in Worten zwei) Millionen Mart für Not. standsarbeiten. Aber selbst diesem fümmerlichen Antrag ist feinerlei Begründung, um welche Notstandsarbeiten es sich handelt, bei

gegeben.

Diese Tatsachen bilden einen Standal. Man muß sich fragen, ob die aufsichtsführenden Behörden in diesem Fall nicht verpflichtet find, einzugreifen, um den Magistrat der Stadt Berlin zu zwingen, seine Pflicht zu erfüllen.

Jedenfalls sind die Gewerkschaften entschlossen, diesem Standal ein Ende zu machen. Der Vorstand des Ortsausschusses des ADGB . wird heute gemeinsam mit der sozialdemokratischen Fraktion über die zu ergreifenden Maßnahmen beraten. Zu Montag ist eine außer ordentliche Plenarversammlung des Drtsausschusses des ADGB. ein berufen worden, zu der auch der Magistrat der Stadt Berlin ein­geladen wird.

Die Not der Arbeitslosen ist ungeheuer. Das Heer der Ar. beitslosen wächst von Woche zu Woche. Jeder vierte Erwerbstätige in Berlin ist gegenwärtig bereits arbeitslos. Reich und Länder haben den Gemeinden und also auch der Stadt Berlin Mittel zur Verfügung gestellt zur Durchführung von Notstandsarbeiten. Der Magiftrat der Stadt Berlin tut nichts. Er muß gezwungen werden, feine Pflicht zu tun!

Die Reichsbahn hat Geld wie Heu. Für hohe Beamte und zum Cohndrud der Eisenbahner. Zu den in Nr. 612 am 29. Dezember im Vorwärts" veröffent lichten Ausführungen ersucht uns die Hauptverwaltung der Reichs. bohngesellschaft um Aufnahme folgender Berichtigung: ,, 1. Wenn die Behauptung aufgestellt wird, daß die Deutsche Reichsbahngesellschaft die unsozialfte aller Berwaltungen ist", fo ist dies eine bewußt falsche Darstellung. Gerade die Reichsbahn hat in sozialer Beziehung Einrichtungen geschaffen wie teine andere Berwaltung. Es wird erinnert an die Einrichtung der Pensions fasse B und die weitgehende Fürsorge im Wohnungswesen. Die Reichsbahn verfügt zurzeit über einen eigenen Hausbesitz von 112 000 Wohnungen und über rund 40 000 Genossenschaftswohnun gen, die mit Unterstützung der Reichsbahn geschaffen worden sind. 2. Die Behauptung, daß leitenden Beamten am Kurfürstendamm fürstlich eingerichtete Wohnungen gratis zur Verfügung gestellt merden" und daß gratis und franto 10 bis 12- Zimmer Wohnungen in Miethäusern zugewiesen werden", ist falsch. Richtig ist, daß sich unter den 44 000 neuen, in den letzten sechs Jahren für das Personal zur Verfügung gestellten Wohnungen naturgemäß auch Wohnungen für die oberen Beamten befinden( nämlich im ganzen 250), deren Ausmaß in feinem Falle über die bürgerlichen Bedürfnisse hinaus geht. Ausstatten müssen die Beamten die dem Bohnzwed dienenden Räume selbst. Außerdem haben sie die Wohnung, soweit sie oh, ' nungsgeldzuschüsse erhalten, nach den ortsüblichen Mietsfäßen zu bezahlen. In Ausführung dieser Wohnungsfürsorge sind natur gemäß auch alte Häufer getauft worden, da deren Ankauf sich billiger

stellt als ein Neubau.

3. Die Behauptung, daß jährlich zirka 60 Millionen Mart an Bewertungs- und anderen persönlichen Zulagen an diejenigen Be­amten gezahlt werden. die schon an und für sich nicht gerade schlecht bezahlt werden", ist unwahr. Richtig ist, daß die Deutsche Reichs: bahngesellschaft in Ausführung ihrer gesetzlichen Befugnisse für außergewöhnliche Leistungen im Jahre 1925 etwa 20 Millionen Mart gezahlt hat. Diese Leiftungszulagen, die etwa zwei Brozent des Gesamtaufwandes der Beamtenbesoldung ausmachen, find für die Tüchtigsten und am meisten Belasteten aller Beamtentlassen beſtimmt und stellen gewissermaßen Affordzuschläge der Beamten

dar."

Dazu ist zunächst zu bemerken, daß es uns nicht einfiel, die Reichsbahngesellschaft wegen ihrer zum Teil schon etwa 25 Jahre bestehenden sozialen Einrichtungen als unfozialfte aller Berwal tungen zu fritisieren. Unsere Kritif richtete fich gegen die jeßige Einstellung der Hauptverwaltung gegenüber dem

Bersonal. Es bedarf eigentlich feines Beweises, daß in allent Arbeitsfragen, ganz abgesehen von den Fragen des Beamtenrechts, das System Siemens fich unfozialer gezeigt hat als jede andere öffentliche Berwaltung. Wir erwähnen nur die Haltung in Lohn- und Arbeitszeitfragen, die Einrichtungen des Bahn­shuzes, der technischen Nothilfe und ähnlicher In ftitutionen, auf die wir an dieser Stelle schon recht häufig hinge. wiesen haben, für die die Hauptverwaltung Geld wie Heu hat, wovon die Berichtigung aber wohlweislich schweigt.

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Zu Punkt 2 der Erwiderung möchten wir nur bemerken, daß wir natürlich mit den fürstlich eingerichteten Wohnungen leitender Beamter feinen Einzelfall im Auge hatten, sondern daß wir dabei die in der Berichtigung selbst zugegebene Einrichtung von 250 Wohnungen für die oberen Beamten an den großen Orten im Auge hatten. Es wäre uns jedenfalls interessant, zu erfahren, was bie Hauptverwaltung unter bürgerlichen Bedürfnissen" der Wohnungsinhaber versteht. Erst wenn festgestellt würde, daß diese Bedürfnisse nicht über diejenigen gleichgestellter hoher Beamte in der Borkriegszeit hinausgehen, erst dann würden wir eine Entlastung der Hauptverwaltung in dieser Frage erbliden tönnen. Was die Hauptverwaltung über die Bezahlung jener Wohnungen durch die Wohnungsgeldzuschüsse durch die betr. Be amten angibt, trifft nach unseren Informationen für die leitenden Beamten bei den obersten Stellen bestimmt nicht zu. Selbstverständlich ist, daß für sehr viele Beamte auf dem flachen Lande Diensthäuser gebaut werden mußten. Diese Dienstwoh nungen müssen von den Beamten meist der unteren Gruppen - allerdings auf eigene Roften eingerichtet und unterhalten werden. Zu Bunft 3: Die genannte Summe von 60 Millionen Mart bezog sich nicht nur auf die Leistungszulagen allein, fie schließen persönliche Zulagen der verschiedensten Art ein. Im übrigen ist über die Verwendung der Leistungszulagen in der gesamten Beamtenschaft, selbst derjenigen Gruppen, die mit am stärksten bedacht sind, nur eine ablehnende Meinung. Als Beweis hierfür führen wir aus dem Fachblatt der Reichsbahninspel­toren Reichseisenbahnzeitung" Nr. 21 vom 10. November 1925 aus einem Artikel Die verarmte Reichsbahn" folgende Säße an: Wenn man aber die ungeheure Notlage der Familien bedenkt dann fann man die hohen Zulagen der leitenden Beamten, die z. B. bei den Präsidenten fast 100 Broz ihres Gehalts ausmachen, nicht verstehen. Ist es nötig, daß man jetzt für die leitenden Beamten der Hauptverwaltung Billen mit großen 3immerfluchten tauft? Muß es nicht auf das abgebaute Bersonal verheßend wirten, wenn man die Diensträume und die Dienstwohnungen der Präsidenten, einschließlich Wasch­toiletten, mit einem Brunt ausstattete, der Tausende Don Mart fostete? Haben diese Herren ihre preußische Spar. famfeit infolge threr Durchdringung mit taufmännischem Geiſt" so schnell vergessen, daß fie jest überall Wartezimmer für das Bubli tum mit Klubmöbeln sich einrichten lassen, ohne die es doch früher auch ging?"

So schreibt das Fachblatt einer nichts weniger als rabital ein. gestellten gehobenen Gruppe der Reichsbahnbeamtenschaft. Im übrigen ist die Hauptverwaltung auf den Rern unserer Ausführun gen wohlweislich überhaupt nicht eingegangen. Es bleibt leider dabei: Die Reichsbahn hat Geld wie Heu für hohe Beamte und zum Lohndruck der Eisenbahner.

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Das neue Lohnabkommen bei der Reichsbahn.

Annahme durch die Eisenbahnerorganisationen. Heute vormittag nahmen die Tarifgewerkschaften der Eisen­bahner zu dem Schiedsspruch Stellung, durch den bekanntlich den Eisenbahnarbeitern eine Lohnerhöhung von 1 bis 2 Pf. und eine Machprüfung der Ortslohnzulagen gewährt wird. Die Organisa tionen beschloffen, den Schiedsspruch anzunehmen, wenn auch das Ergebnis nicht den Gesamtwünschen entspreche. Bei diesem Be schluß haben sich die Organisationen besonders von der Rücksicht auf die allgemeine wirtschaftliche Lage leiten lassen.

Mittelalter in Berlin .

Bor einiger Zeit veröffentlichten wir eine Notiz, monach die Schlossermeister der Schlosserinnung in Dresden beschlossen hatten. teine Lehrlinge einzustellen, die nur(!) die Jugendweihe und nicht die Konfirmation bzw. Firmelung bekommen hatten. Der Ruhm, den die Schlosser in Dresden ernteten, hat die Bäder in Steglib, das ja eigentlich zu Berlin gehört, nicht schlafen lassen. Sie haben etwas Aehnliches versucht.

Die Bäderinnung in Stegliz hatte Beschluß gefaßt, möglichst nur fonfirmierte Lehrlinge einzustellen. religiöse Gemeinde Berlin wandte sich an die Deputation für Handel und Gewerbe des Berliner Magistrats als der Aufsichtsbehörde der Innungen und bat um Aufklärung. Die Freireligiöse Gemeinde er vorstand auf die rechtliche unzulässigteit eines solchen hielt zur Antwort, daß die obengenannte Behörde den Innungs­Innungsbeschlusses aufmerksam gemacht hat und als Aufsichtsbehörde für die Innungen ihn ersucht, den Innungsmitgliedern von unserem ( der Behörde) Standpunkte Renntnis zu geben".

Man muß nur staunen, daß es im 20. Jahrhundert so etwas noch gibt. Wenn im Mittelalter die Innungen neue Lehrlinge auf nahmen, die von unbescholtenen christlichen Eltern stammten, so entsprach das eben den gesellschaftlichen Zuständen des Mittelalters. Aber heute, wo auch die Bäder schließlich schon wissen müßten, daß man fonfirmiert und nichts weniger als unbescholten, Dissident und ein anständiger Mensch fein fann, heute staunt man, daß ein so mittelalterlicher Geift" fich fogar in der Reichshauptstadt erhalten hat. Oder verlaufen die Stegliger Bäcker nur an Ronfirmierte?

Herzleiden, Magen- Darmertranfangen. Eigenſchaft, das Bets vorübergehend au träftigen, um

Bon. Art, Better bes Böhenfonnenbades Artis". 3m vorigen Jahre habe ich an biefer Stelle awei Ar­tifel über obige Rrantheiten veröffentlicht. Che ich in meinen Beröffentlichungen fortfahre, mill ich den Inhalt derfelben tura ins Gedächtnis aurüdrufen.

1. Das Sera. Ich habe gezeigt, wie wichtig es ist, auf fein Sera au achten. 3ft diefes nicht ganz in Ordnung, fo nehmen oft Rrankheiten, die sonst bald heilen( Grippe, Lungenentzündung usw.) einen tödlichen Ausgang. Aber Guch organische Herzerkrankungen führen oft zum Seratod ( Schlaganfall, Debeme, atute Serzentzündung usw.), unb wenn auch fein Tod eintritt, fo fchmächt iebe Erkrankung bes Rentralovaans die Lebenstätiale't bermaken, bak lebe Lebensfreude verfchwindet. Bisher gab es gegen Sers erfranfungen eigentlich kein Seilmittel, denn die Digitalis

Am Sonnabend, den 9. Januar, früh 13 Urr, verschied nach langem, schwerem Leiben mein lieber Mann, unjer guter Vater, der Former

Hermann Berg

im 40. Lebensjahre.

Dies neigen tiefbetrübt an

Hedwig Berg nebst Kindern Johann sthal, 9. San, Bismarditt. 6 Erdbestattung: Mittwoch 2 Uhr Rremat. Baumschulenweg, Riefholaftr

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präparate haben eigentlich keine Seilwirkung, sondern nur bie bebrohliche Reifen au überwinden. Wir haben aber icht ein Berahellmittel allererften Ranges. Das tft bie Dia thermie, bie fdmeralos, gefahrlos und bei geringen Roften felbft fehr schwere organische Herzkrankheiten in furger Reit völlig ausheilen tann. Ich brauche hierbei ben Kranken nicht auf eine monatelange Aur au vertrösten, fo merkt die Befferung fchon nach den ersten Behandlungen, und die Seilung ist meift innerhalb vier Wochen beendet. 2. Magen -Darmerfrankungen. Auch bei biefen find mir burch eine tombinierte Bestrahlungsmethode felbft bei fchwersten Erkrankungen schnelle und alänzende Seilungen gelungen. Ich habe aur Illustrierung brei Krankengeschichten ausführlich beschrieben, die ich hier nur gans tura anführe.

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a) Foau 1. in R. fellte auf Anraten ihres Arates fofort wegen eines Magengefdwürs operiert werden. Nach ber

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Labour Parth und Washingtoner Abkommen.

Condon, 12. Januar. ( EP.) Auf der Konferenz für Arbeiter. fragen in Leeds verteidigte das Parlamentsmitglied Greenwood die Haltung der englischen Arbeiterpartei gegen die Einfuhr von Waren aus dem Fernen Osten, die unter Arbeitsbedingungen hergestellt worden seien, die den allgemeinen Anforderungen nicht entsprechen. Es müßten Mittel und Bege gefunden werden, um die in Washington festgelegten Bestimmungen in den Ländern des Oftens einzuführen. Die Haltung Großbritanniens , die Washingtoner Arbeitszeit­geradezu verbrecherisch. tonvention nicht zu ratifizieren, sei nicht nur bedauerlich, sondern

Wirtschaft

Die Forderungen der oberschlesischen Industrie. Uns wird geschrieben: Seit einigen Wochen gehen durch die bürgerliche Presse Schilderungen über die Notlage der ober schlesischen Eisenindustrie. Im Anschluß daran wurde darauf hingewiesen, daß die gleichzeitige Stillegung der ober­schlesischen Eisenhütten in Kürze zu erwarten fei. In weiten Kreisen hat man vermutet, daß hinter dieser lebhaft betriebenen Propo­ganda eine besondere Aktion der oberschlesischen Eisen­industrie steckt. Man hat sich in dieser Annahme nicht getascht. Wie dazu mitgeteilt wird, schweben zwischen der Regierung und der oberschlesischen Eisenindustrie seit längerer Zeit Berhand lungen . Die Forderungen der oberschlesischen Industriellen bewegen fich nach der Richtung einer Herabsetzung der Tarife und der Ge währung eines größeren Betriebsmitteltredits. Begrün det werden die Forderungen durch die gegenwärtige Notlage in der oberschlesischen Eisenindustrie.

Dazu ist folgendes zu bemerken: Die Betriebsmittelnet in den oberschlesischen Eisenbetrieben märe nicht so groß geworden, wenn man rechtzeitig an die Rationalisierung, insbesondere an die Konzentration gegangen wäre. Zweifellos ist durch die Hem mungen, die teilweise auf persönlichem Gebiet lagen, wertvolle Zeit versäumt worden. Das wird sicher sehr ungünstig auf den Status des fommenden Eisentrusts in Oberschlesien zurüdwirken. Soweit eine Ermäßigung der Tarife in Frage fommt, ist es selbstverständ lich, daß die Deutsche Reichsbahn zu einer Regelung parallel der polnischen Ermäßigung fommen wird. Wenn Bolen seine Eisen­tarife herabseßt, se fann das natürliche Konkurrenzland Deutsch Oberschlesien nicht mit höheren Tarifen arbeiten. Ein Ausgleich in der Tarifftaffelung erscheint innerhalb der Deutschen Reichseisenbahn durchaus möglich. Anders liegen die Dinge um die Kreditforderungen der oberschlesischen Eiſenindustrie. Es handelt sich hier feineswegs nur um die Gewährung von Krediten, fondern es wird auch die Streichung alter Schulden ver­langt. Bekanntlich sind die einzelnen Werke in der oberschlesischen Eiſenindustrie mit insgesamt 46 millionen Mart See­handlungstrebiten belastet. Diese alte Schuld, die einge froren ist, steht der Aufnahme neuer Kredite im Bege. Deshalb verlangt bie oberschlesische Eisenindustrie die Streichung der See­handelskredite oder mindestens ihre ganz gewaltige Bermin derung. Natürlich ist das eine Forderung, die abermals die Heranziehung der Steuertraft der weiten Bevölkerung in An­fpruch nehmen will und die auf diese Art und Weise wohl nicht gelöst werden fann.

Es empfiehlt sich, die Entwicklung in den oberschlesischen Kredit­verhandlungen ernsthaft im Auge zu behalten.

Die Blechwarenindustrie im letzten Monat. Die Depreffion in den Weiß- und Schwarzblech verarbeitenden Industrien hielt auch im Monat Dezember an. Nach Erledigung des dieses Jahr ohnehin schwachen Weihnachtsfaisongeschäftes verschärfte sich der Auf­Einführung von Kurzarbeit nicht zu umgehen waren. Der Zah tragsmangel, so daß Teilstillegungen, Arbeiterentlassungen und 3 lungseingang blieb weiterhin schleppend, was die geldliche Lage der Werke um so mehr anspannte, als sie zur prompten Inne­haltung der Bahlungspflichten gegenüber ihren Rohstofflieferanten gezwungen sind. Außerdem nötigte die Absatzfrise vielfach dazu, in größerem Umfange auf Lager zu arbeiten, da auch das Export­Der Weihnachtsverfauf in geschäft ziemlich ruhig blieb. Blechspielwaren fann im Vergleich zu früheren Saisongeschäften als nicht ungünstig bezeichnet werden. Im Zusammenhang mit der allgemeinen wirtschaftlichen Lage fonnte die Produktionsfähigkeit der Werke in der Industrie der Blechemballagen und Blechnerpadungen in feiner Weise ausgenugt werden. In Küchen und Haushaltungsartikeln ist die Nachfrage auf die allernotwendigste Bedarfsbedung zufammengefchrumpft. Die Bemühungen, durch Verbandsbildung eine Stabilisierung der Berhältnisse herbeizuführen, sind bisher gescheitert. Es ist damit zu rechnen, daß die Berkaufspreise niedrig bleiben werden.

Befig von Großaltionären ber Dresdener Band ist ein Aftien Berkauf von Dresdner Banfaftien nach Amerika . Aus dem betrag an die New Yorker Bankhäuser Hallgarten u. Co. und Lehman brothers zur festen Weiterplacierung an amerikanische Kapitalisten verlauft worden.

erhöbt den Wechseldiefont von 5 auf 6 Proz. In Echweden wird Diskonferhöhung in Norwegen . Die Pank von Norwegen ebenfalls eine Diskonterhöhung erwogen.

Heute Beginn der deutsch - schweizerischen Handelsvertrags­verhandlungen. Wie bereits gemeldet, beginnen beute die Ver bandlungen mit der Schweiz über die zufünftige Gestaltung des Bertragsverhältnisses, insbesondere über die beiderseitig zu ver einbarenden Rolliäge.

Berantwortlich für Bolitik: Ernst Renter: Wirtschaft: Artur Saternus: Gewerkschaftsbewegung: Friebr. Ektorn: Feuilleton: Dr. John Schilowski: Lotales und Sonstiges: Frik Raritäbt: Anzeigen: h. Glode: fämtlich in Berlin . Berlag: Borwärts- Berlaa 6. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts- Buchdruckerei und Berlaasanftalt Baul Singer u. Co., Berlin S2 68, Lindenstrake 3.

1. Bestrahlung fchon Befferung ber aroßen Schmerzen. Nach 10 Bestrahlungen fühlt fie fich vollkommen gesund, Bann alles effen und nimmt fländig zu.

b) Frau G. in Berlin war schon fahrelang wegen Magengeschwürs in Behandlung, fonnte nur wenig effen und batte viele Schmerzen. Nach der ersten Beftrahlung verlieren sich die Schmerzen. Kann nach der fünften Be bandlung alles effen und fühlt sich nach der sehnten gefund. Nimmt aber noch fünf Behandlungen, und dann wird auch die Heilung vom Arate beftätigt.

c) Serr B. fommt gana entfräftet und abgemagert. Rann nichts effen. Sein Arat bat Krebs festgestellt und Derlangt Operation. Auch der hiefiae Arat fchliekt fich nach Röntgendurchleuchtung dem Urteil an, aber B. will von Operation nichts wiffen und verlangt Beftrahlung. Da teine unmittelbare Gefahr im Berauge ift. aefchicht fein Bille. Und was nun gefchieht, leicht einem Bun ber. Nach 3 Bestrahlungen hört das Erbrechen auf, nach 5 Bestrahlungen fann B. alles effen und nimmt au, und

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nach 15 Beftrahlungen fühlt er fich fo gefund und munter, bak er leider eine Radhunterfuchung ablehnt und weableibt. Seit Veröffentlichuna biefer Rrantengefhichten( 12. De­Aember 25) habe ich zahlreiche Magen-, Darmirante ge heilt oder bereits fo gebeffert, baß fie ohne Befchwerden ihren Weihnachtsbraten effen konnten. Demnädit erfolgt eine weitere Beröffentlichung über Gallen, Leber- und Nierenleiden.

Auf viele Anfragen hin teile ich noch mit, bak die Serz und Magen- Darmuntersuchungen, evil. auch Röntgen durchleuchtungen, durch einen Facharzt. fowie bie Be handlungen von 10-1 und 4-7, Sonnabends 10-4, Statt finden. Magen- Darmkranke tommen am beften Dot. Die Preife find fehr mittags mit nichternem Magen. mäßig. File Unbemittelte Montags und Donnerstags Röntgendurchleuchtung 6-7% Unterfuchung tostenlos. halbe Breife. Sch bitte genant au beachten: Söhenfonnen. bab Altis" ift nur Belle- Alliance Bla 6a, nahe Lindenstraße( Fernior. Dönb. 4438).

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