war als alle Unternehmerbegeisterung für diese Seite des Taylor- Syl'ems. Es iff peder in Amerika noch in anderen Ländern gelungen, es für wesentliche Teile der Arbeiterschaft durchzuführeat.
Aber die Arbeiterschafft, die in immer stärferem Maße für sich das Recht in Anspruch nimmt, nicht nur ein Werkzeug zur Gütererzeugung zu feint, fondern auch selbst entschei benden Einfluß auf die Gestaltung des Produktionsprozeifes zu gewinnen, fann sich nicht begnügen mit einer einfachen Abwehr dieser Seite des TaylorSystems. Mit Recht gibt beshalb Ermanffi in feinem Buche auch einen Ueberblick fiber den Stand einer wirklich wissenschaftlichen Erforschung der menschlichen Arbeitstraft. In diesem Teil des Buches finden fich Abschnitte über die normale Arbeitsleistung, über die Wirfung der Unterernährung, über Er= müdung und Erholung. über Aehnlichkeit und Unterschiede zwischen Mensch und Maschine. In einem befonderen Anhang wird das Ermüdungsproblem noch gründ licher untersucht. Troß dieser Vielseitigkeit und trog der Arbeit ernster Forscher auf diesem Gebiete ist der stärkste Eindrud, den dieser Teil des Buches hinterläßt: das geringe Intereffe, das die Wissenschaft im allgemeinen dem Wesen menschlicher Arbeitsleistung zugespendet hat. Ungleich größer ist die Zahl der Gelehrten und das Maß der aufgewendeten Arbeitskraft auf den meisten anderen Wissensgebieten. Erst in den letzten Jahrzehnten hat die Erforschung der menschlichen Arbeitskraft begonnen.
Ermansti meist auch darauf hin, daß wir gegenwärtig die ersten zaghaften Versuche erleben, an Stelle der rein zu fälligen Berufswahl eine wirkliche Auswahl der passend ften Arbeitsfräfte zu treffen. Die heutige Psychotechnik geht ebenso wie das Taylor- System in unserer Zeit des Kapi talismus vom Unternehmerintereffe aus. Und doch dienen diese Arbeiten in gewiffem Einne auch dem Sozialismus, meil sie Blanmäßigkeit und Rationalisierung der Wirtschaft fördern. Es liegt deshalb im Intereffe des Sozialismus, wenn die Arbeiterschaft alle Bestrebungen unterstützt, die dazu dienen, die Tätigkeit in den Betrieben schon jetzt möglichst rationell zu gestalten. Das darf niemals auf Rosten der Arbeitskraft des Proletariats geschehen. Ihr Selbsterhaltungstrieb wird der Arbeiterflaffe hier dentlich die Grenze zeigen.
Als ein erfreuliches Zeichen ift es zu merten, daß in Deutschland die Bewegung zur Steigerung der Produktivität der Betriebe von den Gewerkschaften einen starten Anstoß entpfing. Die Arbeiterschaft tann es als ein Rompliment an ihre bessere Einsicht hinnehmen, wenn ein Unternehmerver trefer mie& öttgen die Berbesserung der Arbeitsmethoden als eine alte Arbeiterforderung bezeichnet.
Der Reichsverband der Deutschen Industrie befindet sich freilich in einem großen Irrtum über die Funktion des Internehmertums, menn er in seiner legten Dentschrift glaubte, indireft der Allgemeinheit die Kosten für Die notwendige Rationalisierung der deutschen Betriebe aufbürden zu können. Die Allgemeinheit hat daran zwar ein lebhaftes Interesse und sie wird auch einmal die laufenden Aufgaben für die Rationalisierung der Betriebe aufbringen müssen. Über diese Funktion wird die Allgemeinheit erft übernehmen fönnen, wenn in der wirklich rationellen, in der fozialistischen Wirtschaftsordnung die Gütererzeugung nicht mehr dem Profit der Unternehmer, sondern dem Intere fie der Allgemeinheit bient.
Genofie Reichstagsabgeordneter Schöpflin wurde heute morgen in jeiner Wohnung durch Gas betäubt aufgefunden. Er hatte verfchentlich den Gashahn nicht feft geschloffen. Der fleine linfall hat teinerlei nachteilige Folgen für Genoffen Schöpflin gehabt, er be findet sich wieder bei voller Gesundheit.
Albert Thomas kommt nach Berlin . Genoffe Albert Thomas , der Direktor des internationalen Arbeitsamts in Genf , trifft mon tag, den 18. Januar, zu mehrtägigem Aufenthalt in Berlin ein.
Vaterländische Revue.
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Der Skandal der Fürstenabfindung.
Selbft Volksparteilern wird es zu buut. In der Täglichen Rundschau" nimmt der volksparteiliche Reichs. tagsabgeorbente Dr. Gildemeister zur Fürstenabfindung Stellung und schreibt u. a.:
„ Gegenüber der äußersten Staatsnotwendigkeit hat das Privateigentum im Ausnahmezustand zu weichen, ebenso wie beispielsweise andere wohlerworbene Rechte", wie etwa die viel berufenen Beamtenrechte im Grundgedanken natürlich noch viel weniger der Staatsnotwendigkeit entgegengesetzt und gegen fie durchgefeht werden fönnen. Wollte man aber selbst das Hausvermögen der Dynastien als Privatvermögen auffassen, wollte man ganz die Augen demgegenüber verschließen, daß deutsche Länder, wie Thüringen , unmöglich den größten Teil ihrer Substanz den ehemals regierenden Häusern ausliefern tonnen, mithin sich auf den egiremen privatwirtschaftlichen Standpuntt stellten, so fann heute einfach nicht an der Tatsache vorübergegan gen werden, daß der heutige Staat durch währungspolitische Irr. tümer und durch falsche finanzpolitische Maßnahmen, aber auch durch sonst beliebte Eingriffe in das Wirtschaftsleben und bestehen der Rechtsverhältnisse in einer Weise mit dem Privateigentum umgesprungen ist, daß vermutlich die Revolutionäre von 1789 gegen diejen Staatssozialismus mit allem Nachdrud aufgetreten wären. Wenn man aber mit den Abgeltungsverordnungen von seiten des Staates in die mit ihm bestehenden vertraglichen Verhältnisse rüdsichtslos eingegriffen hat, wenn man im Ausgleichsverfahren die deutschen Guthaben nicht ausbezahlt, das liquidierte Eigentum nicht ersetzt hat, wenn schließlich der Staat seine eigenen Anleihen verleugnet hat, so wird man nicht untertänigst an dem Hausvermögen der deutschen Fürsten vorübergehen und tiefes als ja frofantt erffären müffen.
Es ist freilich im Sinne der deutschen Geschichte so außer ordentlich bebauerlich, daß die deutschen Fürsten dieser Lage der Dinge in Deutschland nicht Rechnung getragen, daß fie feine Berater gefunden haben, die ihnen fagten, daß es ihre Ehrenpflicht wäre, in erster Linie zur Not des Bater landes beizusteuern, in dem fie doch nunmehr deutsches Bürger recht erwerben follen. Es wäre ganz außerordentlich wünschens wert, wenn die deutschen Fürsten von der politischen Bühne besser abzutreten verständen, wenn unter ihnen jetzt einige vorangehen würden, um nunmehr einer billigen Erledigung in den noch schwebenden Angelegenheiten die Wege zu ebnen, wie sie von einigen Fürstenhäusern bereits in liberaler Weise bisher gefunden worden ist."
Die Nationalliberale Correspondenz" bemerkt dazu, daß man dieser Auffassung nur beipflichten" fönne. Die Bolkspartei hat aber bisher alle Ansprüche der Fürsten für eine reine Rechts frage gehalten und jede reichsgejegliche Regelung bekämpft. Auch bei den Berhandlungen über die Regierungsbildung hat sie jeben Gedanken an eine reichsgesetzliche Regelung ftrift abgelehnt. Jetzt scheinen selbst diese Fürstendiener genug zu haben.
ruhen
Erschossene auf dem Hofe des Hofbräufellergebäudes liegen gefehen, und es ist
ihm sofort der Gedaute gekommen, daß hier etwas Unzulässiges gefchehen fel
Er habe deshalb sofort dem Major Schulz eine Meldung erstattet. Major Schulz fei über seine Mitteilungen empört gewesen. Pölzing habe erflärt:
Was jollen wir diese Kerle durch die Stadt schleppen." Der 3euge äußert sich dann über seine Erfahrungen bei früheren Aburteilungen bei den verschiedenen Kämpfen. Nach seiner Ansicht hat der Angeklagte Pölzing fein Recht mehr zur Vollstreckung irgendwelcher Todesurteile gehabt.
Erwerbslosenfürsorge in Preußen.
Ein Antrag des Hauptausschusses.
Der Hauptausschuß des Landtages nahm einen Antrag zur Erwerbslosenfrage an, in dem von der Reausreichenden Barunter gierung Sicherung einer
it üßung, gesteigerte Förderung der produttiven Erwerbs lofenfürsorge und stärkere Beteiligung der Gemeinden an der Hauszinssteuer in Notfällen gefordert wird. Weiter ersucht der Antrag die Regierung, sich mit dem Reich über eine Aendeberung der Fürsorgeverordnung in Verbindung zu fetzen, dergestalt, daß
1. bie Jugendlichen von 16 bis 18 Jahren in die Fürsorge aufgenommen werden,
2. die Prüfung der Bedürftigkeit erleichtert wird, 3. die Saisonarbeiterfrage eine Milderung erfährt, 4. die Kurzarbeiterunterstützung baldigst durchgeführt wird. Der start in die Erscheinung tretenden Tatsache, der Stilltegung von Betrieben ist, wie es weiter in dem Antrag heißt, die größte Aufmerksamkeit zu widmen. Die zuständigen Organe find anzuweisen, in jedem Falle besonders nachzuprüfen, ob durch Kürzung der Arbeitszeit eine Aufrechterhaltung des Betriebes zu ermöglichen ist. Desgleichen muß auf die Beschäftigung aus. Iändischer Arbeiter ein besonderes Augenmerk gerichtet wer den. Somehl der Industrie als auch der Landwirtschaft müſſen in stärkerem Maße als bisher geeignete deutsche Kräfte zugeführt merden, damit schließlich die ausländische Arbeitskraft durch einheimische Arbeiter ersetzt werden kann.
Sanierungsverständigung?
Die Kammerkommission berät weiter. Paris , 16. Januar. ( Eigener Drahtbericht.) In dem Konflikt zwischen der Regierung und der Finanzkommission ist am Freitag in den späten Abendstunden eine unerwartete Bendung eingetreten. Briand und Doumer, die zunächst mit einigen Mitgliedern der Kommission verhandelt hatten, erschienen am Abend selbst in der Kommission, wo es dann nach einer längeren Aussprache zu einem vorläufigen Kompromiß gefommen ist.
Danach hat sich die Regierung bereit erklärt, mit der Kommission zusammen an der Aufstellung eines neuen SanierungsEs wird heute in der Zeugenvernehmung fortgefahren: programms zu arbeiten. Darüber ist folgende Entschließung Der Zeuge Ingenieur Zimmermann, dessen Anwesen dem Hof. der Kommission zustande gekommen:„ Die Finanzfommission stimmt bräuhausteller gegenüber liegt, jagt aus, daß in seinem Hause eine dem von den Abgeordneten Lamoureug erstatteten Bericht zu, der Einquartierung gelegen habe. Am 4. Mai nachmittags jei man den Artikel der Borlage über den Zahlungsstempel ab= vom Hofbräuhausteller zu ihm herübergekommen und habe gelehnt und den Gegenvorschlag des Kartells in Erwägung zieht, meldet, es fei joeben angerufen worden, daß in Berlach un und nimmt, nachdem sie den Ministerpräsidenten und den Finanzzusammengestellt, die dann nach Berlach abrüdie. Die Truppe habe fammenarbeit, die sie selbst verlangt und die von der Regieausgebrochen feien. Es wurde fofort eine Formation minister gehört hat, Kenntnis von dem Angebot ber 3uauf den Beugen einen guten Eindrud gemacht. Der nächste Zeuge, Generalvertreter Seidler aus Berlin , der rung angenommen worden ist. Getreu ihrer Auffassung und ihrer mit dem Freitorps Lüzom an verschiedenen Aktionen, darunter bisherigen Beschlüsse beschließt fie, die Arbeiten fortaufezen zur auch an dem Marsch nach München , teilgenommen hat, fagt unter Schaffung eines Gefeßentwurfes für die Herstellung des Gleich anderem aus, daß am 4. Mai gegen abend verschiebene Befehle durchgewichts im Haushalt, den sie zu Beginn der nächsten Woche der den Major Schulz erteilt und dabei auch mitgeteilt worden sei, Kammer vorlegen wird." daß die Preußen jest zwar noch das Stanbrecht haben, aber nicht mehr die Standgerichtsbarkeit, die jetzt von den Bayern selbst aus. geübt werde. Der Zeuge schildert den Angeklagten Bölzing als einen tüchtigen Offizier und bestätigt, daß der Major Schulz am Tage der Erschießung vor 11 Uhr vormittags fein Quartier nicht verlaffen hat, infolgedessen auch die Erschießung nicht veranlaßt haben tann. Der Zeuge hat unmittelbar nach der Erschießung vier
die übrigen Darsteller in den Hintergrund treten: Theodor Loos , Frida Richard und Käte Haad nahmen an dem rauschenden Erfolg teil. Ernst Degner.
Der Sinn diefes Kompromisses t der, daß die Kommission zunächst darauf verzichtet, ihren Bericht an das Plenum zu erstatten. sondern versuchen wird, auf Grund der von der Regierung im Laufe des Abends gemachten Zugeständnisse, zu denen u. a. auch der Ver zicht auf den Zahlungsstempel gehören soll, zu einer Berständigung mit dem Kabinett zu gelangen.
I der Lufttransportgüter in England und Frankreich größer ist, so liegt das nur daran, das uns verboten ist, Fahrzeuge von mehr als 900 Kilogramm Traglast zu verwenden. Die Zahl der zurückgelegten Rilometer betrug im deutschen Luftverkehr 1923 1751 329, 1924 3 006 582 und war in der ersten Hälfte 1925 bereits auf 2 417 151 geftiegen. Die Zahl der beförderten Personen belief sich 1923 auf 28 949, 1924 auf 49 919 und hatte im ersten Halbjahr 1925 die legtere 3ahl mit 43 527 beinahe erreicht. Die Menge der beförder ten Güter ist von 103 585 Kilogramm im Jahre 1923 für das erste Halbjahr 1925 auf 239 719 Kilogramm gestiegen. Am Ende des Sommers 1925 gab es über 40 regelmäßig beflogene Fluglinien innerhalb Deutschlands fowie zwischen Deutschland und seinen Nach barländern. Auf einigen Linien murde der Bertehr zum erstenmol bis turz nach Weihnachten durchgeführt, während sonst schon bei Beginn der schlechten Jahreszeit der Betrieb eingestellt worden mar Bald werden die wichtigsten Luftlinien das ganze Jahr über aufrechterhalten werden, und auch in der Nachtzeit wird man regelmäßig Personen durch die Luft befördern, während bisher bei den Nachtflugverbindungen nur die Postbeförderung stattfand und der Bersonenverkehr ausgeschlossen war.
Es gibt wieder Millionäre in Rußland . Bis vor kurzem fannte die russische Gesetzgebung nur ein beschränktes Erbrecht. Ein Erbteil bis zu 10 000 Rubel war zufäffig, wenn auch steuerpflichtig. während der diese Summe übersteigende Betrag restlos dem Staat zufiel. Nach dem neuen Gesez ist das Erbrecht wesentlich gemildert und ausgedehnt worden. Es stellt einen progreffto steigenden Steuer500 000 Rubel 90 Broz. Steuer bezahlen muß. Dieses Gefez ver tarif für den Erben fest, der bei einem Erbanfall von mehr als dient Beachtung, weil es zeigt, daß die neue ökonomische Politit" immer mehr von raditalen Theorien abläßt, und daß es auch in Rußland wieder Privateigentum und sogar Millionäre gibt.
Herr Dr. Budwig Berger, befannt als erfolgreicher und feinfinniger Filmregisseur, von Jeßner ans Staatstheater geholt, Der neue Gilbert im Thalia- Theater. fühlt sich berufen, das Leben der Königin Luise für die Sprechbühne zu dramatisieren. Um einem dringenden Bedürfnis Rechnung zu Georg Otontowski ist der Librettift, Robert Gilbert tragen, sozusagen. Im ersten Teil seiner Dramenfolge glänzt Herr schrieb die Gesangsterte, und Jean Gilbert machte gemeinsam mit Robert die Musit. Das Ganze heißt Lene, Lotte, Liese, Dr. Berger mit seinem Geschich, aus einer geschichtlich und menschlich Josefinens Töchter". Ein Bolfsstück ist es nicht, aber eine belanglofen Angelegenheit drei Afte zehn Bilder zu formen. Es gut gearbeitete Operette. Drei Paare stehen am Schluß auf der wird gezeigt, wie es dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm gelingt, Bühne unter dem elterlichen Segen. Der Text vermeidet Ritschig seine Frau von seiner Liebe zu überzeugen und sie vor moralischen feiten und Sentimentalitäten, die Tränendrüsen treten nicht in Anfechtungen zu bewahren. Spielte nicht das höfifche Drum und Funktion. Es bleibt bei der Andeutung, hin und wieder geschieht Dran bie Hauptrolle, sondern wäre& B. von einer gbeliebigen Bannales: etwa das Terzett im dritten Aft vom Heidelberger Buise Müller die Rede, so würde der magere Stoff nicht für einen Studenten, hierbei ist auch dem Komponisten nichts eingefallen, die einzigen Aft ausreichen. Die ersten Bilder sind mit Mufit verbrämi mufit erinnert ungefähr an facharinierte Salonmufit. Über das ist eine Entgleisung, die vereinzelt dasteht. Sonft gibt es meistens und dazu bestimmt, den Zuschauer in melodramatische Stimmung Erfreuliches. Die drei Töchter der Bortiersfrau Franke heiraten, einzulullen. Dramatische Bewegtheit trägt die Affäre bes Bringen zwei machen sogar sehr gute Bartien, Boite, die Tänzerin, entschließt Louis Ferdinand ins Stüd, der Luise zu entführen verfucht. Hetter fich doch für ihren Chauffeur Dito, der bie Ausficht hat, ein großer feit erzielt Dr. Berger, inbem er in das steife zeremonielle Milleu Rennfahrer zu werden, und Lene heiratet dazu noch einen Groß rnige Ausbrüde hineinpraffein läßt, wie etwa: die Belt ist voll Industriellen. Dazwischen allerlei Episodisches, nicht gerade originell Saue und Dred, ein Kunstgriff, der schon den Borgängern beraber wißig gestaltet, alte, relchlich betannte Inpen tauchen auf und Courths Mahler große Erfolge gebracht hat. Im übrigen werden Situationen, die dagewefen find, wirken noch immer burch ihr Temps und thren gefchidten Aufbau. Nur die Portierfrau Franfe ift Fragen von weltgeschichtlicher Bedeutung aufgeworfen. 3ft es denn eine Sünde, einen Menschen nett zu finden", und Das ist wird nicht aufdringlich betont, nur in Nebenjähen untergebracht. lebensvoll gesehen, mehr als eine Operettenschablone. Mondanes nicht mein Diann, der seinen Bater veranlaßt, nur feine Mätresse Es fehlen auch die erotischen Eindeutigkeiten der Couplets, der Weg auf den Hals zu schicken". Solche moralphilosophischen Betrach ber Operette wie auch der das Kabaretts scheint sich ins Harmlose tungen bilden stets den dramatischen Höhepunki der einzelnen zu wenden. Zu biefem sehr guten Libretto hat Gilbert eine kultivierte Mufit geschrieben. Ein Mazur gelingt ihm weniger, er bleibt hergebracht frog geftraffter Rhythmit, aber ein Blues und der Stepp Schlagererfolg. Das Finale des zweiten Afies, im üblichen Schema An der frummen Lante" haben die Anwartschaft auf einen großen gehalten, ist gut gebaut, daneben verblaßt der dritte Aft, und die Uebertragung des„ Gaudeamus igitur " in den Stepprhythmus mirti mizig. Im Ganzen ist diese Operette, die teine neuen Wege weift, eine Leistung, die in vielem die übliche Produktion überragt. Von den Darstellern standen Josefine Dora , Molly Wessely und Ostar Sabo an erster Stelle. Josefine Dora war ohne groteste Eine Schauspielervorstellung des Fröhlichen Weinbergs findet am Berzerrung die Portierfrau, faftig, Don Leben sprühend, mit einfachsten Mitteln mirtend; Molly Weffeln, die Tänzerin, tempe- Montag nachm. 3, Uhr im Theater am Schiffbauerdamm für die Bollsramentvoll, rhythmisch in Bewegung und Gefte, stimmlich gut difpoolfahrtskaffen der Genossenschaft statt. Starten für Bühnenmitglieder niert, Sabo selbstverständlich in der Haltung, ein vielleicht zu geledter Chauffeur. In den anderen Rollen Baselt, Paulig, Schröder und Borging. Charlotte Sufa verfügt nicht über gelöste Bewegungen und Käthe Lenz hat eine Stimme die zur Opernjoubrette ausreichen würde. Rudolf Berat leitete die Aufführung schmissig und eraft. J. S.
Bilder.
In seinen Film„ Der verlorene Schuh" hat es Herr Dr. Berger verstanden, einen Kindermärchenstoff Erwachsenen mundgerecht zu machen. Seine.Kronprinzessin Luise", für Erwachsene geschrieben, wird das Herz jedes Badfisches erfreuen. Es ist nid baran zu zweifeln, daß das Zentralinstitut für Erziehung und Unterricht den volksbildnerischen Wert des Dramas anerkennen wird.
In der Aufführung des Deutschen Künstlertheaters vergaß man die Kitschigkeit des Stoffes infolge der unvergleich Itchen Schauspielerleistungen. Friedrich Rangler stellte einen trotz seiner Berschlossenheit menschlich erwärmten Kronprinzen Friedrich Bilhelm hin, eine Berkörperung unnahbaier Würde und ergreifender Innerlichkeit. Bon der Luise der Räte Dorsch war Den Dornherein anzunehmen, daß fie den Bublifumserfolg des Etüdes besiegeln würde. So oft ist noch nie am Schluß einer Premiere der Ruf Räte Dorsch erfchollen wie geftern. Die duftige Anmut, das Aengfliche und gleichzeitig Mutwillige eines in höfifche Steifigfeit verpflanzten Naturfindes fonnte nirgends in besseren Händen liegen. Bei Käte Dorsch erscheint nichts gemacht, weder cas Stoden der Stimme, noch das plögliche schuldbewußte Reigen des Ropfes, ober das ungeftüme Aufbegehren eines getretenen Menfchen Eine hinreißende Leistung. Tar diesen beiden mußten
Die Leiffungen des deutschen Luftverkehrs. Troz aller dem deut schen Flugverkehr auferlegten Beschränkungen sind seine Leistungen boch sehr bedeutend, mie die Statiftit im neuen Nauticus Jahrbuch zeigt. Die Zahl der durch die Luft beförderten Personen ift in Deutschland graher als irgendwo anders, und wenn das Gemight
Erffaufführungen der Woche. Dienst. Städt. Dber:„ Ieffra". Donnerst. Neues Theater am 800:, Storiel. Sonnab. Kleines Theater: Der Dybut.
" 1
Urania- Borträge. Sonnf.( 5 u. 7): beffinien."( 9): Ein ameri Taniser Muterbetrieb. Bon Montag an tägl.: eghbten". Mont.( 9) Dr. Sed: Auf Tierfang in bellinien. Mont, Dienst., Donn., Freif.( 7): Die Großstadt der gutunit". Mittw.( 7): Funtprattitum". Im örja al bon Sonntag an täglich: Il r
secithstr. 11, 8immer 10.
Sven Scholander , der schwedische Bautenfänger, fommt nach mehrjähriger Abwesenheit wieder nach Belin. Der erste Abend findet am Sonntag, ben 17. Januar, im Bechsteinsaal statt.
Elne hiftorische Fastnachtsausstellung in Mannheim . Die fädtische Runithalle Mannheim eröffnete am 10. Januar 1926 eine neue umfangreiche Ausstellung unter dem Titel„ Fastnacht einst und heute". In bem hiftoris en Seil iperben alte Wasten und Kostüme, vor allem aus badisch alemannischem Gebiet, gezeigt, jerner zabireiche Abbildungen von Fastnachtslostümen und Szenen aus den verschiedenen Jahrhunderten, enblich eine Reihe der berühmten Mt- Nürnberger Schembarth- Bücher. Der moberne Teil enthält xa bie Ergebnisse eines Wettbewerbs für fünftlerische Fastnachtshim