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Das Mißtrauen die Justiz.

Delbergeftung oder sidefling des Stargaritifstoft. Die Demagogen gegen die Demagogie

Abschaffung

leber bas sehr wichtige Thema Beibehaltung oder Abschaffung bes Staatsgerichtshofes" hatte die Strafrechtliche Bereinigung der Berliner   Rechtsanwaltschaft einen Vortragsabend veranstaltet. Der bekannte Vertreter im Ticheta- und Bothmer- Prozeß Rechtsanwalt Dr. Artur Brand hatte gemeinfam mit dem Berteidiger im Rathenau  - Mordprozeß, Dr. Bloch, das Referat übernommen.

Die Fortsetzung der russischen Debatten.

heit unserer Probleme verstehe und infolgedessen die sofortige Befriedigung aller ihrer Wünie verlangen, die mir jetzt noc) nicht befriedigen tönnen. Die Dppofition spiegelt auch einen gewissen Hochmut innerhalb der Arbeiterschaft wieder, die Stimmung gewisser aristokratischer Arbeiterschichten, die mit echt..proleta­rischem Hochmut sich der Bauernschaft gegenüber verhalten und die Aufgaben der Arbeiterklasse auf diesem Gebiet verkennen. An­statt diesen Schichten zu sagen: Das fönnen wir leisten, aber das fönnen wir nicht, diese Sache können wir auf einmal verwirt. lichen, jene Sache aber nicht auf einmal, statt dessen verspricht man jedem Bauern sein Pferd und allen die Gleichheit. Das ist ganz unmöglich. So gibt man nur Versprechungen und nachher wird der Wechsel nicht eingelöst. Am Ende wächst dadurch nur das Mißtrauen gegen unsere Industrie und gegen die Sowjetmacht. Am Ende würden wir dann nicht eine Erziehung der neuen Schichten der Arbeiterklaffe haben, sondern im Gegenteil den Kampf gegen die Sowjetmacht. Am Ende hätten wir eine 3ersegung innerhalb der Arbeiterklasse selbst, den Kampf zwischen gelern ten und ungelernten Arbeitern.

Das russische Zentralfomitee hat nach feinem Siege auf| Schulung durchgemacht haben, die in die ganze& omplizieri dem Parteitage zwar die Redaktion der Leningrader " Prawda" gemaßregelt und dadurch erreicht, daß nach Dr. Brand führte aus, daß das Verfahren im Tschefa- Prozeß außen hin eine Scheinruhe entstanden ist. In Wirklich eine einzigartige Berlegung des elementarsten Rechtsgefühls gemejen teit geht aber der Kampf innerhalb der RKP. weiter. In sei. Der Prozeß bewies die Boreingenommenheit des Vorsitzenden einem Referat, das Bucharin   am 5. Januar vor den Mos­Niedner gegenüber fommunistischen Angeklagten, die soweit ging, fauer Parteifunktionären gehalten hat, gibt Bucharin  ( nach dem daß sogar die Berteidigung beschränkt wurde. Man tönne fagen, daß ein derartiges Berfahren eine Gefahr für die Bericht der Brawda" vom 12. Januar) felber zu, daß dieser Rechtspflege sei und daß es nur geeignet sei, dem Ansehen der Kampf, der gegen die Entschließungen des Parteitages ge­Rechtspflege zu schaden. Eine Personalumbesetzung helfe hier richtet ist, zum Teil meiter andauert". Die Moskauer  nichts. Ein Sondergerichtshof mit politischer Tendenz sei wie jede Machthaber sind darüber sehr unglücklich. In seinem Referat Rechtsanwendung mit politischer Tendenz immer verfehlt. Es müsse wirt Bucharin   gegen die Opposition sehr energisch. Er be­cine zweite Instanz für jede Straffache geschaffen werden und Beschuldigt fie der Demagogie, und Demagogie ist vom rufung müffe meitgehend zuläffig fein. Der Referent plädierte dafür, Standpunkte der ruffischen Machthaber aus ein schweres Ver Standpunkte der russischen Machthaber aus ein schweres Ver­daß zwar das Gefeß zum Schuße der Republik   bleiben solle, daß aber brechen. Seine Philippifa gegen die Demagogen entbehrt nicht der Staatsgerichtshof abgeschafft werden müsse. Die eines fomischen Beigeschmacks. Wenn man sie lieft, denkt eines fomischen Beigeschmacks. Wenn man sie lieft, denkt dem Staatsgerichtshof zuständigen Angelegenheiten sollen den man unwillkürlich: wie schade, daß Bucharin   diese Standpaufe ordentlichen Gerichten überwiesen werden, selbst wenn darunter die einheitliche Rechtsprechung leibe. An dem Referat von Bloch, nicht den fleinen, von ihm hier bei uns bezahlten Dem­der selbstverständlich gemäß feiner ganzen Parteieinstellung ebenso agogen hält. Wörtlich erklärt er: für die Abschaffung des Staatsgerichtshofes plädierte, war inter­effant, daß er feine schlechten Erfahrungen bei dem Gerichtsverfahren vor dem Staatsgerichtshof feststellen fonnte, nur die Rechtsprechung hält er für parteiisch und es ist bezeichnend, daß er die Strafen, die gegen die Organi­jation C. verhangt morden sind, für viel zu scharf hält, obwohl gegen die Mitglieder der Organisation C, soweit fie vor dem Staats gerichtshof standen, nur Gefängnisstrafen und feine Zuchthausstrafen verhängt wurden, wie sie bei linksgerichteten Angeklagten der Links. richtung allgemein üblich geworden sind. In der recht lebhaften und interessanten Diskussion fam die allgemeine Unzufriedenheit mit der Slechtsprechung des Staatsgerichtshofes zum Ausdrud. Schlüffe, die daraus von den verschiedenen Rednern gezogen wurden, differierten je nach der verschiedenen Parteieinstellung. Wir glauben, daß solange es an den Universitäten möglich ist, die zufünftigen Rechtsfinder meist einseitig gegen links zu beeinflussen, so lange wird mit allen Gefeßen gegen die auch von uns oft gemug refennzeichneten lebel bei der Rechtsprechung nichts erreicht werden. Hier liegt der Kardinalfehler und hier muß angesetzt werden. Und es war ganz richtig, wenn einer der Diskussionsredner hervorhob, daß das letzte Motiv für die Schaffung des Staatsgerichthofes das Mißtrauen gegen bie Rechtsprechung deutschen   Gerichten gewesen sei, daß sonst im allgemeinen die bestehenden Geseze genügt hätten, die Taten, die jetzt in den Republitschußgefeßen als strafwürdig bezeichnet werden, zu ahnden.

Der Kampf mit dem Schnee.

Nur die

an den

Die Städtische Straßenreinigung hat nach dem leichten Schneefall Don gestern abend noch in der Nacht Streufolonnen zum Bestreuen der Fahrdämme, der Berkehrsstraßen eingesetzt. Mit Beginn der Frühschicht wurde die Stammbelegschaft um 1000 Silfs arbeiter verstärkt, auch wurden im Laufe des Vormittags fämt liche Schneepflüge eingefeßt. Wenn der Schneefall anhält, wird die Anzahl der Hilfskräfte entsprechend vermehrt werden.

Auf den verschneiten und vereisten Bürgersteigen famen im Laufe des heutigen Bormittags wieder eine große Anzahl von Bersonen zu Fall. Fünf von ihnen zogen sich nochel, Bein und Armbrüche zu und fonnten nach Anlegung von Notner bänden auf den städtischen Rettungsstellen auf eigenen Wunsch in ihre Wohnungen entlassen werden. Lediglich zwei Frauen, die fich besonders starte Berlegungen, Oberschenkel und Oberarmbrüche, zu gezogen hatten, mußten in Krankenhäusern übergeführt werden. In folge der Glätte tam gegen 12 Uhr vormittags in der Wallner­Theater- Straße, Ede Blumenstraße, ein Laftwagen ins Schleudern, fuhr auf den Bürgersteig und riß einen Gastandelaber um. Ein Fußgänger, der 25 Jahre alte Georg Müller, aus der Frank­ furter Allee  , wurde von dem niederstürzenden Kandelaber getroffen und am Kopf verlegt. Auch der Mitfahrer des Autos, Karl Benz  , Dolziger Straße 28, wurde von seinem Siz geschleudert und zog sich mehrere Ropfperlegungen zu. Beide erhielten cuf der nächsten Rettungsstelle die erste Hilfe.

Zum Großfeuer bei Falkenberg.

Die jetzige Oppofition ist gefährlicher als irgendeine Oppo­fition, die wir je gehabt haben.... Sie ist deswegen gefährlich, weil sie schedlich demagogische Losungen anwendet. Wir haben bei uns den Zuftrom neuer Elemente. Da ist es furchtbar leicht, diesen neuen Elementen, die schlecht bezahlt find, die unter Not und Entbehrungen leiden, nur angenehme Dinge zu erzählen. Eine solche demagogische Losung ist zum Beispiel die Forderung der Gleichheit. Auch Gewinnbeteiligung ist eine demagogische Losung. Wenn man behauptet, daß die roten Kommandeure unserer Armee ,, Leute mit goldenen Achsel stüden" sind, dann ist das Demagogie schlimmster Sorte. Benn man behauptet, daß unsere Wirtschaftler Ausbeuter sind, dann ist das auch reinste Demagogie.

Und schließlich muß diese Methode unserer Opposition zu sehr schweren Folgen führen. Erstens, weil wir die Partei der Diktatur sind und eine Distuffion bei uns ein überflüssiger Lurus ist, der den Sowjetapparat ins Banten   bringt und meil schließlich nur unsere Gegner davon Nuzzen haben, die diese Debatte ausnutzen. Auch gibt es Berwirrung in den Reihen der Rommunistischen Internationale, denn die Gegner halten selbstverständlich unseren Westeuropäischen   Parteien diese Differenzen vor und sagen ihnen: Ihr redet von Leninismus  , aber bei euch gibt es zwei Leninismen. Nun entscheidet erst einmal, mas das Richtige ist, und dann könnt ihr fommen und uns belehren."

Wenn man alle diese Angriffe auf eine Linie bringt, so ergibt fich eine sehr peinliche Situation. Denn wenn wirklich unsere Industrie staatstapitalistisch ist, wenn es in unserer Armee Achsel stüdenträger gibt, wenn unsere Wirtschaftler Aus beuter sind und die Neppolitik" nur ein Rüdzug ist, dann ist das in der Tat alles nur ein Abweichen vom Rommunis mus. Das werden unsere Gegner mit Freude aufgreifen. Wenn man bann noch behauptet: die Partei ist schuld daran, daß ihr wenig verdient, daß es bei uns feine Gleichheit gibt, daß viele Bauern feine Pferde haben, dann ftüßt man sich dabei selbstver ständlich auf die zurüdgebliebenen Arbeiterschichten, die schlecht betragente Regierungspartei wirtschaftliche Schwierigkeiten nur zahlt werden, die man erft noch erziehen muß, und die zu unserem Bedauern man nicht so leicht und nicht auf einmal gut be zahlen kann.

Die neue Opposition spiegelt die Schwierigkeiten des Aufbaues wieder. Sie spiegelt wieder die Stimmungen einiger rüd ft än diger Elemente der Arbeiterklaffe, die noch feine organisatorische

Prozeß Holzmann- Bartels.

Zu Beginn der heutigen Berhandlung, die gegen 9% Uhr er öffnet wurde, äußerte sich der Angeklagte Bartels zunächst zu den Punkten der Anklage wegen der Ausweisung mehrerer Bulgaren  . Bulgaren   namens Dimitroff  , Bobiajeff und Miheff Die Antiage wirft dem Angeklagten in diesem Punkte vor, drei ausgewiefen zu haben, und zwar deshalb, meil sie ihm Konkurrenz gegen die Dftorientabteilung der Wertheim  - Bant gemacht hätten, die auf Anregung des Zeugen Theodroff durch Vermittlung von Bartels eingerichtet wurde und an der der Angeklagte beteiligt ge wesen sei. Der Angeklagte Bartels bestritt zunächst, daß er zu dem Leiter der Wertheim  - Bant, Geh. Rat Grußer, vorher Beziehungen unterhalten habe. Der bulgarische Student Theodoroff fei eines Tages zu ihm gekommen und habe ihn gefragt, ob er, der Ange­flagte, nicht wisse, wie man bulgarische Scheds verwerten fönne. Es sei dies aber noch zu der Beit gewesen, als er beim Staats­fommissariat für öffentliche Ordnung tätig war.

Der Angeklagte schilderte sodann, daß er während der Revolution in Petersburg  , wo das deutsche Konsulat von den Kommunisten ge­durch abenteuerliche Flucht sein Leben habe retten tönnen. Er sei urzeit der größten Wohnungsnot nach Berlin   gekommen und habe ftets in möblierten Wohnungen und Bensionaten wohnen müffen, was für ihn sehr große finanzielle Nachteile gehabt habe. Sp fei ihm die nebeneinnahme, die durch die 5 prozentige Beteiligung an dem Dftorienttonfortorium ange­boten worden jei, sehr erwünscht gewesen, da er sozusagen sein ganzes Hab und Gut dem Staate geopfert habe. Der Angeklagte versuchte dann die Ausweisung der drei Bulgaren  , die er später als Leiter des Fremdenamtes in die Wege geleitet hat, damit zu entschuldigen, daß die drei Balutahyanen gewesen seien, die die bulgarischen Studenten in der Nähe der Hochschule angesprochen und mit ihnen wilde Devifengeschäfte gemacht hätten. Der 3euge Theodoroff habe ihm auch, als er sich seinerzeit beim Staats. tommissariat nach Wirtschaftsschädlingen erfundigt habe, auf der Stelle die drei Bulgaren  , die er gar nicht gefannt habe, genannt.

Bucharin   äußert in diesem Zusammenhang seine aller­höchste Unzufriedenheit mit dem Borwärts", der nach feiner Meinung sich zuviel um die russischen Debatten fümmert. Er kündigt an, daß die Partei unter allen Um­ständen, auch mit organisatorischen Maßnahmen die Debatte zum Stillschweigen bringen werde, er läßt aber durchbliden, daß tie Schwierigkeiten dafür ungewöhnlich groß sind. Jezt haben die russischen Parteiführer auf einmal Berständnis dafür, daß das Paradies auf Erden sich nicht in einem Tage erschaffen läßt, und daß jede die Berantwortung Schritt für Schritt überwinden tann. Jetzt erscheint Bucharin   die Demagogie als Mittel der Diskussion inner­halb der Arbeiterbewegung als das allerpermerflichste. Marum mur tommt diese Einsicht so spät? Wieviel meiter mären wir in Deutschland  , wenn die Abfehr von der Dem­agogie auch hier den Kommunisten empfohlen würde?

Sport.

15. Berliner   Sechstage- Rennen. Die Amerikaner führen das Feld.

Bei Beginn der 2 1hr Nachtmertung hatte das Feld Die Bertung brachte folgende Ergebnisse: 1. Spurt: 1. Mac Namara vor. Hahn, 825,630 Rilometer zurückgelegt. Longardt und Stodelynd. 2. Spurt: 1. Zonani vor Tiek. G. Bandenhove und Gottfried. 3. Spurt: 1. Stodelynd vor Lorenz, Lewanow und Longardt. 4. Spurt: 1. Lonant vor G. Bandenhove, Dewolf und Stellbrinf. 5. Spurt: 1. 2ewanow vor Lorenz, Longardt und Stodelŋnd. 6. Spurt: 1. Demolf vor Wittig, Möller und Tonani. 7. Spurt: 1. MacNamara Dor Debaets, Rieger und R. Bandenhove. 8. Spurt: 1. Horan Dor Wittig, Krupkat und Möller. 9. Spurt: 1. Golle por Bauer, Stocelynd und Persyn. 10. Spurt: 1. Giorgetti vor Lonani, G. Bandenhove und Gottfried.

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Der Stand des Rennens nach der 2- Uhr- Nachtmertung ist mun folgender: 1. MacNamara horan 70 Puntte. 2. Tonani Saldow 58 Bunfte. 3. Demolf- Stodelynd 56 Bunfte. 4. Rieger­Giorgetti 50 Bunfte. 5. Hahn- Tieh 40 Punkte. 6. Bauer- Gottfried 40 Buntte. 7. Perfyn- Debaets 32 Bunfte. 8. Lorenz- Krupkat 28 Punkte. 9. Gebr. Bandenhove 21 Punkte. 1 Runde zurüd: 10. Möller- Lewanow 40 Punkte. 11. Wittig- Golle 33 Bunkte. 12. Sawall- Rosellen 20 Punkte. 13. Stellbrint- Longardt 20 Punkte.

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Es sei noch bemerkt, daß der Borwärts" das einzige Blatt ist, das bereits heute morgen über bie mitternächtlichen Sensationen der letzten Nacht berichtet hat: Die lleberrumbung bes Feldes durch das Breslauer Baar Knappe Rieger, ber schwere Sturz Knappes und Girardengos und die Bildung einer Beugere neuen Mannschaft Giorgetti- Rieger.

In Ergänzung unseres Berichts über das Großfeuer bei Faltenstürmt worden sei, fein ganzes Hab und Gut verloren habe und nur berg in der heutigen Morgenausgabe erfahren wir noch folgende Einzelheiten. Die große Scheune, die zur städtischen Gutsver. maltung Faltenberg gehört, ist mit ihrem wertvollen Getreideinhalt ein Raub der Flammen gemerden. Der gewaltige Feuer schein war weithin sichtbar und hatte zu vielen übertriebenen Ver­mutungen Anlaß gegeben. Von großem Glüd war, daß die Scheune auf freiem Felde 600 bis 700 Meter vom Dorfe entfernt stand, daß ein Uebergreifen auf andere Gebäude nicht zu befürchten war. Aus Berlin   war Baurat Meyer mit einem Löschzug an die Brandstelle geeilt, doch trat dieser nicht erst in Attion, da jeder Löschversuch von vornherein als aussichtslos erschien, zumal auch die Bafferbefchaffung äußerst schwierig war. Aber auch wenn sich in der Nähe der Feldscheune ein See oder fließendes Gewässer befunden hätte, aus dem die Wehren genügend Bassermengen hätten ent nehmen können, wäre von der Scheune, die mit ihrem Inhalt wie Sunder brannte, nichts zu retten gewesen. Die ersten Löschversuche mußten sich darauf beschränken, das Feuer an der Stelle zu be fämpfen, wo man die Leiche des Berbrannten vermutete. Es gelang auch, die bis zur Untenntlichkeit verkohlte Leiche mit Feuer­hafen aus den Flammen herauszuziehen. Die Leiche wurde nach der Friedhofshalle der Gemeinde Faltenberg geschafft. Ueber die Berson des Toten besteht noch feine Klarheit. Die Striminalpolizei ist eifrig mit der Feststellung der Personalien des Toten beschäftigt. wahrscheinlich ist es ein Handwerksbursche, der auch durch irgendein unvorsichtiges Hantieren mit einem Streichhola oder einem fortgeworfenen brennenden 3igarettenrest den Brand verursacht hat. Die Vermutungen, daß vielleicht noch mehr Personen in dem Flammenmeer umgekommen find, hat sich bisher glüdlicherweise nicht bestätigt. Erst in den Morgenstunden ließ das Feuer nach. Gegen 8 Uhr fam es zum Erlöschen. Der Schaden ist sehr groß, er wird insgesamt auf etwa 40 000 Goldmart gefchätzt.

Mr. Chilli."

Heilung durch Hypnose versprach auf Handzetteln, die er ver teilen lieg, ein 34 Jahre alter Dstar Lindenau, der von der Ariminalpolizei wegen Sittlichkeitsvergehens festgenommen wurde. Lindenau, der fich lieber Mr. Chilli mennen ließ, betrieb die Snpnoje, in deren Anwendung er nach den Feststellungen nicht un­bemandert ist, besonders auf Rummelplägen, auf denen er bald hier, bald da feine Bude aufbaute. Er behauptete, alle möglichen Arankheiten, auch Neigung zu Ausschweifungen aller Art heilen zu fönnen und fand so auch Bulauf von jungen Knaben und Mädchen. Auf Grund von Anzeigen beobachtete die Kriminalpolizei den Ber­tehr in feiner Wohnung in der Stargarder Straße 65/66, mo er auch seine Sprechstunden abhielt, und nahm ihn hier feft, nachdem die Ermittelungen die Anzeigen bestätigt hatten. Nach den bisherigen Feststellungen hat sich der Hypnotiseur in acht Fällen an mad. yen und in vier an Knaben vergangen. Die Berfehlungen an den Anaben gibt er zu, die anderen bestreitet er. Mitteilungen von wei­teren Jugendlichen, die dem Unhold in die Hände gefallen find, nimurt Kriminalfommiffar Johannes Millar im Simmer 330 des Bolizeipräfibina tgegen.

Einen frechen Raubüberfall verübte heute vormittag gegen 12 Uhr der Arbeiter Kurt Scharbien auf bie 32jährige Frau Hedwig Bahr in der Friedrichstraße 215. Frau B. hatte auf ein Klopfzeichen die Wohnungstür geöffnet. Bor ihr stand ein jüngerer Mann, der fie unter irgend einem Borwand sprechen wollte. Frau B. ließ den jungen Mann in die Küche. Doch taum hatte sie die Bohnungstür geschlossen, als sich der Täter mit einem Rasier. melier auf die Ahnungslose stürzte. Er brachte ihr einen schweren Schnitt am halfe bei. Der Ueberfallenen ge­lang es aber noch um Hilfe zu rufen, darauf ergriff der Räuber die Flucht. Hausbewohner und Baffanten nahmen seine Verfolgung auf, ſtellten den Täter und übergaben ihn der Polizei. Die Ueberfallene wurde nach dem Krankenhaus in der Gitschiner Straße gebracht.

Als der Steuerbescheid tam. Der Gärtnereibefizer Döring aus Dremis bei Bannfee, erhielt vom Finanzamt eine Steuer­zustellung, welche er auf dem Gemeindeamt zu Dremih regeln follte. Bei der Erörterung derselben wurde der 64 Jahre alte Mann über die ihm ungerecht erscheinende Steuerfache so erregt, daß er plöglich bemußilos vom Stuhle fant. Mitglieder vom Roten Kreuz. die zur Hilfe gerufen wurden, bemühten sich vergebens um den Be­mußtlosen. Der in der Nähe mohnende Arzt Dr. Barite wurde gerufen, doch dieser fonnte auch feine Hilfe mehr bringen. Infolge der Grregung über die Steuerangelegenheit hatte Döring einen Herz­fchlag bekommen, der seinen sofortigen Tod herbeiführte.

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Theater der Woche.

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Vom 17. Januar bis 25. Januar 1926. Baltsbühne: 17., 18. Bom Tieben Auguftin. 18. Der befreite Don Quichotte... 20., 21., 23., 24. Der Raufmann von Benebia. 22. Jubith. 25. Wiesto. Deutsches Theater: Der Rreibetreis. Rammerspiele: Die Rachiproben der Los­Die Rombbie: Gefellschaft. Leffing- Theater: Maiermag. gelaifenen. Stabt. heater in der Königgräger Strake: Einen Jur will er fich machen. Der Charlottenburg  : 17. Die Meistersinger. 18. Drubeus in der Unterwelt. 19., 23. Elettra. 20. Die Brautwahl. 21. Die Rauberflöte. 22. Sannhäuser. Großes Schauspielbans: Für Dich. 24. Don Basquale. 25. Die Fledermaus. Große Bollsoper im Theater des Bestens: Das Spiel um die Liebe. Renaissance- Theater: Kameraden. Die Tribüne: 17., 20., 21., 25. Midjack Sunderofund. 18., 19., 22., 23., 24. Die neuen Herren. Opernhaus: 17. Tristan und Sfotbe. 18. Carmen. 10. Mignon. 20. Othello. 21. Cavalleria Rufticana. Baiaasi.

Tannhäuser.

22. Symphoniekonzert. 23. Rigeunerbaron. 25. Ritter Blaubart. Kroll- Oper: 17. Der fliegende Holländer  . 18. Caft fan

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tutte. 19, zoubadour. 20. Die Inftigen eiber von me Butterfin. 24. Stef

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mann. 22. Barbier von Sevilla, 23. Madame land. 25. Freischük. Schauspielhaus: 17., 18, 20., 22., 28., 24. Jm weißen Schiller- Theater: MRI. 18., 21. Romeo unb Julia. 25 Beer Gynt. 17. Journalisten. 18., 21. Rapitän Brasbounds Erben. 19., 20., 22. Sugend. . Minna von Barnhelm. 24. Ballenfteins Lager. Biccolomini. 25. Maria Romöbien Deutsches Künstler- Theater: Die Kronprinzessin Luife. Stuart. Berliner   Theater: Messalinette. Neues baus: Der breizehnte Stuhl. Theater am 800: Bis 19. Der wahre Jakob. 20. Geschlossen. Ab 21. Stövfel. Refbenz- Theater: Die Durchgängerin. Trianon- Theater: Das Gespensterfchiff -Rentral Theater: Der Fremde. Theater in der Kommandantenstrake: Anne­marie. Relion- Theater: Reger- Revue. Komische Oper: Bon A bis R. Luftspielhaus: Der blaue Bogel Metropol Theater: No No Stanette Theater am Schiffbanerdomm: Der fröhliche Weinbera. Thalia- Theater: Theater am Rollendorfplag: Die pffi­Meines Lene, Sotie, Siefe, Josefinens Töchter. Theater am Aurfürftenbamm: Die Nacht der Nächte.- sielle Frau. 26 23. Der Onbud. Theater: Bis 22. Die Rutfche der heiligen Ziebe. Ballner- Theater: Rolportage.- Balhalla Theater: Das Mädchen ohne Ehre. Rose- Theater: Wenn der Flieber blüht. Rafino Theater: Der Meisterborer. Serrnfeld Theater: Familie Samod. Schlakpark Theater Stealik: Die Iuftige Bitme Tvello Theater: Theater im Abmizolspaloft: Achtung, Belle 505! Film und Barieté. Bintergarten und Scale: Internationales Bariets. Radmittagssortelingen. Bolfsbühne: 17. Der befreite Dan Quichotte. 24. Subith. Theater in ber Röningräger Straße: 17., 24. Bie es euch gefällt. Gr. Schaufpielbans: 17., 24. Für Dich. Aroll- Oper: 17., 24. Das Rongert. Schiller- Theater: 17. Geschwister. Der aerbradene Arun. 19., 23. Sournalisten. 24. Charlens Tante. Refibenz- Theater: 17. Schneewittchen. 24. Die Durchgängerin. Rentral Theater: 17. Gefchloffene Boeftelluna. 24. Bunburn. Theater in der Rommandantenfttake: 17., 24. Annemarie. Thalia Theater: 17. Sänfel und Gretel. 24. Die Fraut ohne Ruß. Theater: 23. Sänsel und Gretel. 24. Als ich noch im Mügeleide. Bart- Theater Stealik: 17 24. Märchennorstellung Theater im Die Tribline: 17., 34. Rarid au Sitesberg- Starb Man, Samning Fabet. Trefferit Banhof palat: 17 34. Belle 805! Setanfalem, Foube, barbe: See i

faffung.

Jm Freibad Wannsee ist die Eisbahn noch in sehr guter Ber­Der Schnee hat nunmehr auch die Robel und Schlittenbahnen bemugbar gemacht. Der Besuch dieser städtischen Sportanlage ist ber billigen Breife wegen jebermann zu empfehlen. Breiswerter Restaurationsbetrieb.

Jugendveranstaltungen.

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Rose­mirals.

Schloß­