Der Zusammenbruch der Komischen Oper. Ueber den Beginn der Gläubigerversammlung haben mir in unserem heutigen Morgenblatt berichtet. Die Fortsetzung der sehr lebhaften Debatte drehte sich vor allen Dingen um die Frage, ob eine mit schärfften Mitteln versuchte außergerichtliche Einigung oder ein sofortiger Ronfursantrag zum Ziele führen würden. Der Präsident der Bühnengenossenschaft Wal lauer sprach sich in sehr temperamentvollen Ausführungen für den Kontursantrag aus mit der Motivierung, daß durch eine neutrale worrenen Verhältnisse der Komischen Oper gebracht werden müsse. Bu Klein selbst tönne man das Vertrauen nicht haben, daß er hierbei mitarbeiten werde. Er habe es fertig gebracht, in einer ein zigen Nacht die Lohnbücher einer Saison umschreiben zu lassen; die alten Lohnbücher wurden vernichtet. Als die Anhänger des Konkurs entrages nicht durchdrangen, gelangte ein Antrag zur Annahme, nach dem ein Gläubigerausschuß gewählt wurde. Dieser Gläubigerausschuß soll innerhalb fieben Tagen den Versuch machen, zu einer außergerichtlichen Einigung mit Klein zu gelangen. Schlägt dieser Versuch innerhalb der gestellten Frist fehl, so soll der Konkurs antrag gestellt werden. Der Gläubigerausschuß feßt sich aus Ber tretern aller Arten von Gläubigern zusammen. Den Vorsiz führt Rechtsanwalt Dr. Ball, fein Stellvertreter ist der Präsident der Bühnengenossenschaft, Ballauer. Heute wird eine Versammlung der Genossenschaftsmitglieder, die den Kleinschen Unternehmungen an gehören, stattfinden. Diese Bersammlung wird die Verträge nach der Richtung hin prüfen, ob sie mit Klein selbst oder mit einer der G. m. b. 5.s abgeschlossen sind, deren Leiter Klein ist. Sie wird sich auch mit der Gültigkeit oder Ungültigkeit der abgeschlossenen Ver träge zu befassen haben. Borerst wird in der Komischen Oper weiter gespielt.
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Der grüne Kakadu, das ist der Name eines berühmten Pariser Kellerlokals, und am Abend der französischen Revolution, am 14. Juli 1789, läßt der Wiener Dichter Artur Schnipler hier eine prächtige spannende Groteske handeln zwischen dem Bolt und feinen übermütigen Herren, ein Spiel zwischen Scherz und Ernst, von Liebe und Mord, ein Spiel vom Leben. Gestern vermittelte es der Rundfunk unter der Regie von Alfred Braun in einer der besten Schauspielaufführungen, die er je sandte. Das Zusammenspiel war hervorragend am allerſtärksten Paul Bildt und die durch eine sehr geschickte Aufstellung der Sprecher erreichte akustische Wirkung beflügelte wohl auch die armseligste Phantasie zur Vorstellung des jeweiligen Szenenbildes. Es ist zwar richtig, daß solche Borstellungen immer nur ein Erfaß sind, aber im Hinblick darauf, daß der Genuß des Originals den meisten Menschen aus materiellen und anderen Gründen versagt ist, sei der Erjah willkommen, besonders, wenn er auch fünftig das gestrige literarische und darstellerische Niveau hält. Die Forderung nach Driginalfunfipielen bleibt deshalb bestehen.
Unmenschliche Strafen gegen Streikende in Rußland . Das Gouvernementgericht in 3argzin verhängte gegen streifende Arbeiter schwere Freiheitsstrafen. Sieben Angeflagie wurden zu je fünf Jahren Gefängnis und lebenslänglicher Berbannung in das Transbaitalgebiet, 16 Personen zu Berbannung in das östliche Sibirien verurteilt. Die Angeklagten hatten feine Berteidiger.
Gemeinde- Baumeister Eifler nicht erdroffelt. Entgegen der durch WIB. verbreiteten Nachricht, daß der Gemeindebaumeister Eifler aus Wiebelskirchen nach einem Streit mit
murde,
brei französischen Zollbeamten im Zuge erdroffelt aufgefunden teilt die Eisenbahndirettion Saarbrüden folgendes mit: Am 21. Januar verstarb im Zuge 397, der gegen eff Uhr abends Saarbrüden verläßt, zwischen Friedrichsthal und Reden der Gemeindebaumeister Eifler von Wiebelskirchen. Die Ermittlungen haben ergeben, daß nicht Mord, sondern ein Schlaganfall auf einen Wortwechsel mit französischen Zollscamien hin als Todesursache anzunehmen ist.
Kinderfreunde. Mitte. Die angesetzte Führung durch die Kolonie Eden findet nicht am Sonntag, den 24. Januar, sondern erst am Sonntag, den 31. Januar, ftatt.
Theater der Woche.
Gewerkschaftsbewegung
Gauleiterkonferenz Berlin- Brandenburg.
Eine außerordentliche Konferenz der Gauleiter des Bezirks Berlin- Brandenburg des ADGB. beschäftigte sich am Freitag im Berliner Gewerkschaftshaus mit den Ursachen der schlechten deutschen Wirtschaftslage. Genosse Eggert, der das Referat übernommen hatte, führte etwa folgendes aus: Es sei vom Standpunkt der Ge: werkschaften durchaus falsch, den augenblicklichen wirtschaftlichen Krisenzustand schwarz in schwarz zu malen. Es gibt in Deutschland Unternehmertreise, die diese Schwarzmalerei be rufsmäßig betreiben und behaupten, daß eine Behebung dieser Wirtschaftskrise nur möglich sei durch den Abbau der angeblich zu hohen Löhne, des follektiven Arbeitsvertrags und der sonstigen sozialen Errungenschaften der Arbeiterschaft. Gegen die Art der Darstellung der Unternehmer, daß die deutsche Wirtschaft bis in ihre Grundlagen zerstört sei und nur durch die größten Opfer der Arbeiterschaft wieder gefunden könne, müssen die Gewerkschaften ganz entschieden Front machen. Wenn die deutsche Wirtschaft nach der Beendigung des Krieges trotz der zerstörten Weltmarktsbeziehungen imftande war, etwa eine Million Arbeitskräfte, die durch die Demobilmachung und die Verminderung des Heeres und der Marine frei wurden, auf zusaugen und zu beschäftigen, ist das ein Beweis dafür, daß die deutsche Wirtschaft lebensfähig ist. Wenn man ferner sieht, daß bis zum Juli vorigen Jahres auf 100 offene Stellen nur etwa zwei Arbeitsuchende entfielen, ist das ein weiterer Beweis dafür, daß feine Rede davon sein kann, die deutsche Wirtschaft sei in ihren Grundlagen zerstört.
Wie tommt es nun, daß die deutsche Wirtschaft in den legten Monaten von einer solchen Krise betroffen werden konnte, die am 15. Januar dieses Jahres etwa 2 Millionen Erwerbs. loser und 3 Millionen Kurzarbeiter als Opfer zeigte. Die Industriellen schreiben diese Krise insbesondere der Passivi. tät der deutschen Handelsbilanz des letzten Jahres zu. Sie errechnen die Durchschnittsquote der Passivität der Handelsbilanz nach dem Schema, die Zahlen der monatlichen Passivität für das Jahr zusammenzuzählen und durch 12( Anzahl der Monate) zu Die so errechnete Durchschnittsquote ergibt ein ganz teilen. falsches Bild von der wirklichen Entwicklung der HandelsEs ist aber zu verzeichnen, daß die Passivität der bilanz. Handelsbilanz im Laufe des vergangenen Jahres um ein Vielfaches zurüdgegangen ist, so daß beinahe ein Ausgleich zwischen Ein- und Ausfuhr, erzielt werden konnte. Den größten Anteil an der gestiegenen Ausfuhr hatten die Fertigwaren, was wiederum ein Zeichen dafür ist, daß die deutschen Waren nach wie vor in der Welt Aufnahme fanden. Die Stodung der deutschen Produktion ist keine Weltmarkt-, sondern eine Inlandsmarttfrise, die nicht durch Lohndruck und Verminderung der Sozialbelastung der Industrie behoben werden fann. Es ist ein wirtschaftlicher Unsinn, den Weltmartt erobern zu wollen und den Inlandsmarkt verfümmern zu lassen. Die Wechselwirkung zwischen Innenmarkt und Erport ist so fest ineinander verkettet, daß sie nicht voneinander losgelöst werden fann. Der Innenmarkt fann aber nur belebt werden durch eine Steigerung der Rauftraft, die wiederum nur zu er reichen ist durch eine Steigerung des Realeinfommens der Arbeiterschaft. Dies fann erfolgen durch eine Sen fung des Preisniveaus bei gleichbleibenden Löhnen, oder durch Erhöhung der Löhne bei gleichbleibendem Preisniveau, wie auch beides, durch Erhöhung der Löhne und Senfung des Preisniveaus. Dieser Weg, der bestimmt aus der Krise herausführt, ist durchaus gangbar, wenn sich die deutsche Industrie umstellt auf eine fortschrittlich tionsweise, durch die es möglich ist, gute, billige und große Mengen von Waren auf den Markt zu werfen. Voraussetzung ist aber auch, daß sich die deutsche Industrie losjagt von der produktionshemmenden Preisfartellpolitif und verteuernden der Schutzzollpolitif, den die Waren 3mischenhandel bis auf das notwendige Maß ausschaltet und den übersetzten Leitungsapparat der Betriebe auf die wirklich erforderlichen Kräfte reduziert. Die Gewertschaften aber müssen im Interesse der gesamten Bevölkerung darauf achten, die Löhne in den Betrieben zu halten und, wo es angängig ift, fie zu erhöhen, um die sich noch sträubenden Unternehmer zu der notwendigen Umstellung zu zwingen. Die Gewerkschaften brauchen auch die fommende Neuorientierung in der Wirtschaft nicht zu fürchten, fie müssen nur darüber wachen, daß die Arbeiterschaft den ihr gebührenden Schutz der Arbeitstraft behält. Um die Arbeitskraft auch in dieser Krise zu erhalten, treten auch Die Gewerkschaften so entschieden für eine angemessene Unterstügung der Erwerbslosen und die Unterstützung Die Gewerkschaften brauchen der der Kurzarbeiter ein. Umstellung in der Wirtschaft, die durch den Zwang der wirtschaft lichen Verhältnisse tommen muß, nicht allzu pessimistisch entgegensehen. Sie müssen nur wachsam die Vorgänge im Wirt schaftsleben verfolgen und an ihrem Ziele Berbesserung der Lohn- und Arbeitsbedingungen" unnachgiebig fest
Bom 24. Januar bis 1. Februar 1926. Bolfsbühne: 24., 27., 30. Der Kaufmann von Benedig 25. Fiesto. 26. Judith. 28., 31., 1. Der befreite Don Quichotte. 29. Wer weint um Judenoc? Staatsoper: 24. Tannhäufer. 25. Ritter Blaubart. 26. Der fliegende Holländer . 27. Salome. 28. Bohème. 29. Meisterfinger. 30. Madame Butterfin. 31. Rosenkavalier . 1. Soffmanns Erzählungen. Kroll- Oper: 24. Tief. land. 25. Freischüik. 26. Mignon. 27. Rigoletto . 28. Evangelimann . 29. TraSchauspielhaus: piala. 30. Cofi fan tutti. 31. Fledermaus. 1. Mastenball. 24., 26., 28., 30., 1. 3m weißen Rößl. 25. Beer Gynt. 27. Romeo und Julia . 29., 31. Dftpolzug. Schiller - Theater: 24., 26., 28., 30., 1. Ballensteins Lager und Piccolomini. 25. Maria Stuart . 27., 29., 31. Rapitän Brasbounds Befehrung. Deutsches Theater: 25., 26., 27., 28. Das Käthchen von Heilbronn. Ab 29. Juarez und Maximilian. halten. Kammerspiele: 25., 26. Die drei Nächte.
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27. Gefchloffen. Ab 28. Die legte Geliebte. Die Komödie: Gesellschaft. Leffing- Theater: Maiermar. Theater in der Königgräger Straße: Einen Jur will er sich madjen. Städtische Oper, Charlottenburg : 24. Don Pasquale . 25. Die Fledermaus. 26. Tosca . 27., 29. Die Entführung aus dem Gevail. 28. Parsifal . 30. Tristan und folde. 31. Hoffmanns Erzählungen. 1. Aida.. Großes Schauspielhaus: Für Dich. Theater des Westens : Das Spiel um die Liebe. Ab 26. RuRenaissance Theater: 24. Rameraden. 25. Weibsteufel. fammenstoß. Die Teibüne: Die neuen Herren. Deutsches Känstler- Theater: Die Kronprinzessin Luise. Komödienhaus: Der dreizehnte Stuhl. Berliner Theater: Meffalinette. Neues Theater am Roo: Stöpsel. Trianon- Theater: Das Gefpenfterfchiff. Residenz Theater: Die Durchgängerin. Rentral Theater: Der Fremde. Theater in ber Kommandantenstraße: Bis 31. Anne
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marie. Komische Oper: Bon A bis R.- Luftpielhaus: Geschlossen. Metro
col- Theater: No No Nanette . Theater am Schiffbauerbamm: Der fröhliche Weinberg. Theater Thalia- Theater: Lene, Lotte, Liese, Josefinens Töchter.
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Nacht der Nächte. Aleines Theater: Die Rutsche der heiligen Liebe. Wallner- Theater: Rolportage. Walhalla- Theater: Das Mädchen ohne Ehre. Rose Theater: Bis 29, Wenn der Flieder blüht. 30., 31. Auguft der Starke. Kafino Theater: Bis 28. Der Meiflerborer. Ab 29. Selenes Liebesabenteuer. Serrnfeld- Theater: Familie Schmod. Schlokpart Theater Stenlik: 24.. 25. Die luftige Witwe. Ab 26. Die Frau ohne Auß Theater in der Lükowftraße: Ab 28. Lemies fel. Btw. Theater im Admiralspalast : Achtung! Wintergarten und Geala: Internationales Barieté. Nachmittagsvorstellungen: Boltsbühne: 24., 31. Judith. Aroll- Oper: 24., 31. Das Konzert. Schiller- Theater: 24. Charlens Tante. 27., 30. Die Journalisten. Deutsches Theater: 30. Das Räthchen von Seil bronn. Die Komödie: 31. Der blaue Bogel. Theater in der Königgräger Straße: 24., 31. Wie es Eud) gefällt. Großes Schauspielhaus: 24., 31. Fir Dich. Theater des Weftens: 24., 31. Der Wildschük. Die Tribüne: 24., 31. Burüd zu Methusalem . 1. Teil. Refibenz- Theater: 24., 31. Die Durchaängerin. Theater in der Rommandantenstraße: 24., 31. Annemarie. Thalia- Theater: 24., 31. Die Frau ohne Suk. Rose Theater: 30. Hänsel und Gretel. 31. Als ich noch im lilaeffleibe. Schloßpart Theater Stealik: 24., 31. Rotkäppchen. Theater im Admiralspalaft: 24., 31. Achtung! Welle 505!
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Nach einer längeren Aussprache, in der die einzelnen Diskussionsredner ihre Meinung über das Problem der Krise in durchaus fachlicher Form zum Ausdrud brachten, sich aber im mefent lichen mit den Ausführungen des Genossen Eggert einverstanden er klärten, wurde die Konferenz geschlossen.
Beitragszahlung und Landwirtschaft.
Auch fünftig Beitragsbefreiung von der Erwerbslosenfürforge. Die fünfte Ausführungsverordnung zur Berordnung über Erwerbslosenfürsorge ist geändert und in ihrer neuen Fassung im Reichsgesetzblatt" veröffentlicht. An dem Personenkreis, der von der Beitragsleistung befreit ist, wird durch die neue Fassung nichts geändert. Beitragsbefreit bleiben wie bisher:
Arbeitnehmer, die neben ihrer Beschäftigung noch Befizer oder Bächter landwirtschaftlichen Grundbesiges von solcher Größe sind, daß sie von dem Ertrag mit ihren Angehörigen leben fönnen. Das landwirtschaftliche Gesinde, das in die häusliche Ge meinschaft aufgenommen ist, ferner Lehrlinge mit mindestens zweijähriger Lehrzeit.
Beitragsfrei ist ferner eine Beschäftigung in der Land- und Forstwirtschaft:
1. wenn der Arbeitnehmer auf Grund eines Arbeitsver. trages von mindestens einjähriger Dauer beschäftigt wird, oder
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2. wenn er auf Grund eines Arbeitsvertrages auf unbe. stimmte 3eit beschäftigt wird und ihm nicht ohne wichtigen Grund und mit mindestens dreimonatiger Frist gekündigt werden darf.
Neu ist, daß für Befreiungen auf Grund der Ziffer 1 und 2 ein schriftlicher Arbeitsvertrag vorliegen muß. Neu ist auch folgende Bestimmung:
„ Regelt sich das Arbeitsverhältnis nach einem Tarifvertrage, der Vorschriften über die Dauer des Arbeitsvertrages im Sinne des Absatz 1 Nr. 1 oder 2 enthält, so genügt an Stelle des schriftlichen Arbeitsvertrages die schriftliche, gemeinsam vom Arbeitgeber und Arbeitnehmer unterzeichnete Erklärung, daß sich das Arbeitsverhältnis nach diesen Borschriften des Tarifvertrages regelt.
Durch die neue Form der Verordnung sollen Mißbräuche, die sich in erheblichem Ausmaß in der Landwirtschaft ergeben hatten, Das wird durch die jetzige Berordnung verhindert werden. nicht gelingen. Ganz besonders die Bestimmung, daß ein Tarifvertrag vom Beitrag befreien fann, ist deshalb bedenklich, weil die gelben Organisationen des Reichslandbundes usw. die beste Handhabe bieten, um den Skandal noch zu vergrößern.
Die Vertreter des Deutschen Landarbeiterverbandes fordern darum restlose Einbeziehung aller Landarbeiter. Diese ist selbst dann noch immer eine zweckmäßigere Regelung, wenn von der jetzigen Beitragshöhe eine für die Landwirtschaft abweichende Festsetzung gefunden wird. Mit der Erfassung aller Landarbeiter zur Beitragsleistung für die Erwerbslosenfürsorge wird einmal wirklich Ordnung auf diesem Gebiet geschaffen und den Landarbeitern der Anspruch aus den Leistungen der jezigen Erwerbs. losenfürsorge und der fünftigen Erwerbslosenversicherung sichergestellt.
Um das Reichsknappschaftsgeseh.
Der sozialpolitische Ausschuß des Reichstags beschäftigte fich am Freitag mit dem Reichsknappschaftsgefez. Nach dem Gesezent turf foll fleineren Betrieben auf Wunsch der Unternehmer und Arbeitnehmer das Ausscheiden aus der Knappschaftsversicherung ermöglicht werden. Vor allem will die Industrie der Steine und Erden aus der Knappschaftsversicherung heraus. Es muß jedoch geprüft werden, wie diese Betriebe zu den entstandenen Benfionsansprüchen herangezogen werden. In der Industrie der Steine und Erden wird das Ausscheiden von fast 10 000, in der Hüttenindustrie von 30 000 Versicherten gewünscht. Im Bergbau gibt es 300 000 Versicherte weniger als 1922, Genosse Janichet erhob feinen Widerspruch gegen das Ausscheiden kleiner oder solcher Betriebe, in denen nur ein geringer Teil der Arbeiter unterirdisch beschäftigt ist; jedoch müßten die ansscheidenden Werke zu den entstandenen Lasten beitragen.
Freiwillige" Arbeit bis Mitternacht.
In der Wurftfabrik" aus der Aderstraße. Bom Zentralverband der Fleischer wird uns geschrieben: Im Hause Ackerstr. 136 befindet sich ein Fleischerladen mit Engrosverkauf, der angeblich einem Herrn August Wanto oder einer Frau Frieda Bunt gehören soll. In diesem Betrieb wird die tägliche Arbeitszeit ständig bis zur Mitternachtss stunde ausgedehnt. Einem Vertreter der Organisation, der dort vorsprach und auf die unmenschliche und ungefeßliche Arbeits seit im Interesse der Arbeitslosen hinwies, murde brüst erklärt: " Das geht niemand etwas an, hier machen wir was wir wollen; unsere Leute verrichten die Arbeit, zu der die Ueberstunden nötig find, freiwillig." Da unser Bertreter sich nicht des Hausfriedensbruches schuldig stellen: Warum die freiwilligen Nachtstunden so überaus nötig machen wollte, war er leider nicht mehr in der Lage, die Frage zu feien?" Arbeitsmethoden der dortigen Bevölkerung, ganz besonders aber
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Wir empfehlen diese Wurstfabrit" mit ihren recht sonderbaren der Aufmerksamkeit der Aufsichtsbehörde.
Die Gewerkschaften im Rundfunk. Dortmund , 23. Januar. ( Eigener Drahtbericht.) Am Montag mittag um 12 Uhr wird der Bezirkssekretär des Allgemeinen Deut schen Gewerkschaftsbundes, Genosse Dr. Meyer Düsseldorf , durch den Dortmunder Sender über die Gewerkschaften in Staat und Wirtschaft sprechen. Dieser Bortrag erhält dadurch eine befondere Bedeutung, daß er der erste ist, den ein offizieller Bertreter der Arbeiterschaft im Rundfunt hält. Das ist den Bemühungen des Arbeiter- Radioklubs zu verdanken.
Deutsch - österreichische Freizügigkeit.
Wien , 22. Januar. ( TU) Die Verhandlungen atifden ber deutschen und der österreichischen Regierung über einen Vertrag zur Herstellung der Freizügigkeit der österreichischen Arbeiter und Angestellten in Deutschland fowie der Reichsdeutschen in Desterreich werden voraussichtlich im Februar abgeschlossen werden. Die bisher geführten Verbandlungen haben einen günstigen Verlauf genommen und wurden nur unterbrochen, weil sie die Notwendigkeit interner Beratungen der deutschen Unterhändler ergeben hatte. Im Prinzip bestehen aber Die Verhandlungen dürften um den feine Schwierigleiten mehr. 10. Februar wieder aufgenommen werden.
Der Konflikt im amerikanischen Bergbau. Scranton ( Pennsylvanien ), 22. Januar. ( WTB.) Die Hoffnungen auf eine Beilegung des Streits im Anthrazit Kohlenrevier find wieder aufgelebt. Die Vertreter beider Parteien haben neue Vorfchläge angenommen, die die Grundlage für weitere Verhandlungen bilden sollen.
Berantwortlich für Bolitik: Ernst Reuter : Wirtschaft: Artur Saternus; Gewerkschaftsbewegung: Friebr. Ekkorn: Feuilleton: Dr. John Schilowski: Lokales und Sonstiges: Frik Karstädt: Anaciaen: Tb. Glode: sämtlich in Berlin . und Berlaasanftalt Baul Ginger u. Co., Berlin SW 68, Lindenstraße 3.
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