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Gewerkschaftsbewegung

Der

Sabotage des verbindlichen Schiedsspruchs. Trotzdem der am 29. Dezember 1925 gefällte Schiedsspruch am 16. Januar vom Reichsarbeitsminister für verbindlich erklärt wurde, hat die Hauptverwaltung der Deutschen Reichsbahngefell. schaft trotz eines schriftlichen Antrages der Organisation sich zu der Durchführung des Schiedsspruches noch nicht ge äußert. Die Drganisationen der Eisenbahner haben daher den Reichsarbeitsminister durch folgendes Schreiben informiert. Berlin , den 25. Januar 1926.

Eine Reihe von Beschwerden über die Handhabung der Unter stüßung erwerbsloser Saisonarbeiter, insbesondere des Eichsfeldes, gibt mir Veranlassung, auf folgendes hinzuweisen:

Nach den von dem Herrn Reichsarbeitsminister festgelegten Reichsbahn- Skandal.Grundfägen ist bei Beantwortung der Frage, ob Saison. arbeiter Erwerbslosenunterstützung erhalten fönnen, davon auszugehen, daß eine Einstellung der Arbeit, die durch die Witterungsverhältnisse hervorgerufen wird, nicht als Kriegsfolge anzusehen ist. Erwerbslosenfürsorge darf aber dann gewährt werden, wenn der arbeitslose Saisonarbeiter unter normalen wirtschaftlichen Verhältnissen ander­weitige Erfagarbeit angenommen hätte, eine solche aber bei der besonderen Lage des Arbeitsmarktes, wie sie sich aus der wirtschaft fichen Entwicklung seit dem Kriege ergeben hat, zurzeit nicht finden fann. Das tann im Einzelfall dargetan werden, fann aber auch angesichts der Gesamtlage des Arbeitsmarktes für eine ganze State­gorie von Arbeitern unterstellt werden. Selbstverständlich müssen auch die übrigen Vorausseßungen für die Unterstützung vorliegen. Was dabei die Frage der Bedürftigkeit angeht, so stelle ich eine weitherzige Prüfung anheim. Es muß zwar an dem Grundsatz festgehalten werden, daß der Saisonarbeiter einen höheren Lohne eben deshalb erhält, weil seine Hauptarbeitszeit zeit lich beschränkt ist. Es fann aber in diesem Jahre nicht an der Tat­fache vorbeigegangen werden, daß der Arbeiter 1924 im Durchschnitt

An den Herrn Reichsarbeitsminister

Berlin NW.

Der von dem Schlichter Herrn Staatsminister a. D. Dr. Rüd­lin am 29. Dezember gefällte Schiedsspruch in Sachen der Eisen­bahnarbeiter gegen die Reichsbahnverwaltung ist durch den Reichs arbeitsminister am Sonabend, den 16. b. M., für verbindlich erklärt worden. Damit betrachteten die vertragschließenden Organi fationen das Tarifverhältnis zwischen der Hauptverwaltung der Deutschen Reichsbahngesellschaft und den vertragschließenden Organisationen als wieder vollinhaltlich hergestellt.

Die unterzeichneten Organisationen erwarteten nun, daß die Hauptverwaltung zu einer Besprechung einladen würde. Sie haben ihrerseits, wie es im Schiedsspruch vorgesehen ist, der Haupt­verwaltung die Orte benannt, für die nach den bestehenden Grundsäßen eine Ortszulageregelung fich notwendig macht. Die Hauptverwaltung der Deutschen Reichsbahngesellschaft ließ jedoch nichts von sich hören. Infolgedessen wurde von den vertragschließenden Organisationen am Dienstag, den 19. d. M., der zuständige Referent der Hauptverwaltung telephonisch ersucht, solche Verhandlungen anzufezen. Dieser erklärte jedoch, daß er fich nicht hierzu für berechtigt halte, solange nicht von einer vor­gefekten Stelle besondere Anweisung erfolge. Darauf ist von uns in einem Schreiben am 20. d. M., dessen Abschrift wir als An lage beifügen, der Herr General direttor persönlich ersucht worden, zu solchen Verhandlungen einzuladen. Wir haben jedoch bis heute weder eine Einladuna. noch ein Antwortschreiben erhalten.

Auf unseren Verwaltungsstellen ging uns mun heute die Mit­teilung zu, daß in einigen Berliner Dienststellen, dar­unter auch in dem Eisenbahnausbesserungswert

porsieht.

Volksbegehren! Volksentscheid!

Freiwillige Beiträge

zur erfolgreichen Durchführung des Kampfes gegen den Raubzug der ehemaligen deutschen Fürsten find für den Bezirk Brandenburg an Richard Schmidt, Berlin SW.68, Lindenstr. 3, Poftichedfonto 86773 Berlin, zu senden. Die Aufwerfung der Vermögen der kleinen Sparer und Rentner fpoffet jeder Beschreibung und viele von ihnen sind dem Hunger preis­gegeben, aber den Fürften will man eine fiebenhunderfprozentige Aufwerfung zu Teil werden laffen. Millionen von Mart will man erneut aus dem verarmten Boife herauspreffen. Wer sich hiergegen wehren will, der steure auch sein Scherflein für diesen Kampf bei. Bezirksverband Brandenburg SPD.

derart abgebrannt an Kleidern, Schuhwerk usw. für sich und seine Familie war, daß er zunächst hier für notdürftigen Ersaz sorgen

Alles um Rußland .

Zu dem Bericht der Roten Fahne" am Freitag über eine Ber sammlung der Gemeindearbeiter der Anstalt Buhlgarten wird uns geschrieben: Der Obmann der Anstalt Wuhlgarten, Kollege Paul, hatte sich Dor Stattfinden der Versammlung davon überzeugt, daß am 15. Ja. nuar fein Verbandsvertreter an der Versammlung teilnehmen fonnte, hat es aber trotzdem abgelehnt, einen anderen Termin zu wählen. Er hatte es also leicht, in der Versammlung die wahrheitswidrige Behauptung aufzustellen, der Kollege Levy hätte in der Generalversammlung des Verbandes der Gemeinde- und Staats­Richtig ist, daß der Kollege Levy fich gegen den Delegations. arbeiter eine rußlandfeindliche Stellung eingenommen. rummel, der zum 3mede ter parteipolitischen Propaganda in­13eniert worden ist, gewandt hat.

Wenn der Bericht weiter besagt, daß bei der Wahl der Funt tionäre größtenteils oppofitionelle Kollegen ge­wählt worden seien, so muß hierzu bemerkt werden:

Der Betriebsrat besteht aus vier SPD. - und drei USPD. - Kel­legen. Unter den 14 Gewerkschaftsfunktionären, die in Abwesenheit der Gewerkschaftsvertreter und unter Vorfiz von Baul gewählt wur­den, befinden sich zwei Mitglieder der KP D.

Der Bericht der" Roten Fahne" soll propagandistisch wirken. Deswegen mußte er die Tatsachen auf den Kopf stellen. Würde wahrheitsgemäß berichtet werden, so würde das na türlich für die Zwecke der Roten Fahne" nicht verwendbar seir.

Die Gas, Elektrizitäts- und Wasserwerksarbeiter.

Leipzig , 25. Januar. ( Eigener Drahtbericht.) Am 23. und 24. Januar fand im Volkshaus Leipzig eine Konferenz der Gas, Elektrizitäts- und Wasserwerksarbeiter der Wirtschaftsbezirke Mittel­ deutschland , Thüringen und Sachsen statt. Einberufen war die Kon ferenz vom Verband der Gemeinde und Staatsarbeiter, vertreten Don zirka 200 Delegierten. Der erste Tag war ausgefüllt mit Bor trägen technischer Art über die Wasserversorgung der Gemeinden, Gas- und Elektrizitätserzeugung sowie deren Verteilung. An­schließend wurde eins der größten Gaswerke Leipzigs besichtigt. Am zweiten Tage hielt Orlopp- Berlin ein Referat über Die Bedeutung der Entwicklung in der Gas- und Stromerzeugung für unsere Dr ganiſatien". Zu diesem Punkt wurden mehrere Anträge angenom men, die sich mit organisatorischen, wirtschaftlichen und sozialpoliti schen Fragen beschäftigen.

Der Streif im amerikanischen Anthrazitbergbau. Philadelphia , 25. Januar. ( WTB.) Morgen wird eine neue leute stattfinden, um einen neuerdings ausgearbeiteten Plan zur

Berlin II der Schiedsspruch nur insoweit durchgeführt wurde. mußte, bevor er an Ersparnisrücklagen denken fonnte. Bei dem Zusammenkunft von Vertretern der Rechenbesizer und der Berg­als er die Nichtfortzahlung des Soziallohnes im Krankheitsfall Borhandensein kleinen ländlichen Besizes wird auch auf die geringe Beilegung des Streits auf den Anthrazitzechen zu beſprechen. Die unterzeichneten Organisationen halten fich für verpflichtet, Ertragfähigkeit eines armen, noch dazu meist wahrscheinlich nicht den Herrn Reichsarbeitsminister von diesen Borgängen in Rennt- sehr intensiv bewirtschafteten gebührende Rücksicht zu nehmen sein. nis zu sehen. Besondere Beschwerden sind mir über die Behandlung der An­Unterschriften. träge von Bauarbeitern auf Erwerbslosenunterstützung

zugegangen.

Wenn ich auch mit dem Herrn Reichsarbeitsminister daran fest­halten muß, die Bauarbeiter als Saisonarbeiter anzusehen, so ist zweifellos als feststehend anzusehen, daß die Bauarbeiter in diesem Jahre unter den besonders ungünstigen Verhältnissen ihres Gewerbes leiden und daher in weitem Umfange erwerbslos fein eingestellt wäre. Infolge der hereingebrochenen Wirtschaftskrise hat würden, auch wenn zurzeit nicht infolge des Winters die Bauarbeit die Industrie in einzelnen Gegenden vielfach überhaupt alle Bauten stillgelegt. Bauten öffentlicher Körperschaften fommen wegen der Finanznot zurzeit nicht in Frage. Die unge heure Erschwerung auf dem Kreditmarkt hemmt die private Bau­tätigkeit. Die aus der Hauszinssteuer zur Verfügung stehenden Mittel sind zu einem erheblichen Teil erschöpft. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt macht den Bauarbeitern die die Aufnahme von

Die Unferfommiffion von Neukölln des Ortsausschusses des DGB. teilt uns mit, daß ein sogenannter Erwerbslosenausschuß von Neukölln zu heute abend die Gewerkschaftsfunktionäre zu einer Versammlung einberuft. In der Einladung wird unter anderem gesagt, daß die Unterkommission von Neukölln des Ortsausschusses des ADGV. von dieser Versammlung verständigt worden sei. Da daraus der Einbrud erwedt werden könnte, als hätte die Unter­fommission irgend etwas mit dieser Veranstaltung zu tun, werden Versammlung handelt, die ohne Wissen und Willen und ohne wir ersucht, darauf aufmerksam zu machen, daß es sich um eine Mitwirkung der Unterkommission von Neukölln einberufen ift.

Das Verhalten der Reichsbahnverwaltung ist um so bezeichnender, als sie den Schiedsspruch in dem Teil durchgeführt hat, wo er den Arbeitern Verschlechterungen bringt. Berwerflich ist das Verhalten der Reichsbahnverwaltung aber auch deshalb, weil die Reichs, Staats-, Wasserbau- und Postarbeiter infolge des Lavierens der Reichsbahnverwaltung auf die ihnen bereits von ihren Behörden zugestandenen Lohnerhöhungen warten müssen, weil diese Behörden sich hinter der Reichsbahnverwaltung versteden. Das Berhalten der Deutschen Reichsbahngesellschaft läßt fich auch mit ihren sonstigen Sparsamkeitsabfichten nicht vereinbaren, da jezt alle Lohnrechnungen doppelt aufgestellt werden müssen, wodurch eine ungeheure Verwaltungsarbeit entsteht. Daneben ist die Frage aufzuwerfen, bb der Reichsarbeits. minister verpflichtet ist, sich von der deutschen Reichsbahn- Griatarbeit fast ausnahmslos zur Unmöglich feit. Simmer 10, in Empfang au nehmen. Besonders bie Bertreter der Mittel­verwaltung auf der Nase herumtanzen zu lassen.

Um die Personalordnung.

mittelbar

Die Eisenbahnorganisationen haben sich nun auch an den Verwaltungsrat ber Reichsbahngesellschaft gewandt, nachdem über die geplanten Aenderungen der Personal ordnung feine Einigung zwischen der Reichsbahnhauptverwaltung und den Organisationen zustandegetommen ist. Die Organi fationen lehnen bekanntlich die beabsichtigte Verschlechterung ihrer rechtlichen Bestimmungen ab, zumal diese in wichtigen Bunkten mit dem Reichsbahngeseh in Biderspruch stehen.

Arbeitsvermittlung zu Notstandsarbeiten. Die Erwerbslosen, die sich um Notstandsarbeiten bemühen, machen sich unnüze Lauferen, wenn sie sich zu den in Aussicht genommenen Arbeitsplägen begeben. Das ist vollständig awedlos. Die Notstandsarbeiten werden vom Landesarbeits­amt auf die einzelnen Arbeisnachweise verteilt, d. 5. die benötigten Arbeitskräfte von diesem angefordert und vermittelt. Die Erwerbslasen, die für die Notstandsarbeiten in Frage kommen, müssen sich also nach wie vor an ihren zuständigen Arbeitsnachweis halten.

Erwerbslosenunterstützung für Saisonarbeiter. Der neue Erlaß.

Der sogenannte Saisonarbeiter( Bauarbeiter, Ziegelei. arbeiter, Binnenschiffer usw.) fann nach der bestehenden Reichsver­ordnung nur unter besonders harten Umständen Erwerbslosenunter ftügung erhalten. Die erforderlichen Voraussetzungen werden an Hand von Richtlinien geprüft, die jeder Freistaat an seine Arbeits­nachweisorgane herausgibt. lleber die rücksichtslose, unsoziale Hand­habung der Bestimmungen mußten die Beteiligten alljährlich um­fangreiche und zahlreiche Klagen führen. Im Herbst 1925 traten diefe Beschwerden im preußischen Gebiet des Reiches besonders start in die Erscheinung. Der Deutsche Bauge werksbund, der christ liche Bauarbeiterverband in Verbindung mit dem ADGB . haben durch Beschwerdeführung und Verhandlung bewirkt, daß der preußische Wohlfahrtsminister unter dem 19. Januar 1926 nachfolgenden Erlaß herausgegeben hat, der fämt­lichen preußischen Regierungspräsidenten, den Landesarbeitsämtern, den beteiligten Organisationen und Gesellschaften zugestellt worden ist. Die Veröffentlichung des vollen Wortlautes des nachfolgenden Erlaffes ergibt sich aus der Notwendigkeit, möglichst weiten Streifen davon Kenntnis zu geben, weiter ab, well der vorjährige Erlaß vom 22. Januar 1925 durch einige Regierungspräsidenten so spät den Arbeitsnachweisorganen weitergegeben worden ist, daß die damit beabsichtigte Wirkung nicht eintreten fonnte. Ein be­sonderer Fall ist uns zur Kenntnis gefommen, wonach der betreffende Regierungspräsident den Erlaß am 7. Mai 1925 an seine Organe weitergegeben hat.

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Erlaß vom 19. Januar 1926. III. B. 110/26. Mein Erlaß vom 2. November 1925- III. B. 3499 hat in feiner Auswirkung Folgen gezeitigt, die nicht meiner Auffassung entsprechen. Ich habe lediglich auf Anfragen die Rechts lage, wie fie fich nach den von dem Herrn Reichsarbeitsminister festgelegten Grundsägen ergibt, flarlegen wollen.

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Für die praktische Durchführung dieser Grundfäße habe ich bereits am 22. Januar 1925 III. B. 94 Gefichtspunkte aufgestellt und einigen, damals in Betracht kommenden Regierungs präsidenten mitgeteilt, die ich jetzt zur allgemeinen Nachachtung bei der Behandlung von Anträgen von Saifonarbeitern wiederhole:

Mit Rücksicht auf die gegenwärtige Wirtschaftskrise wird daher im allgemeinen von der Tatsache ausgegangen werden können, daß an­gesichts der augenblicklichen schlechten Berhältnisse auf dem Arbeits­daher Erwerbslosenunterstühung erhalten tönnen, sofern die übrigen markt Bauarbeiter eine anderweitige Beschäftigung nicht finden und Boraussetzungen zu deren Bezuge gegeben sind.

Ueberabdrucke für die nachgeordneten Behörden und Arbeits­gez. Hirtsiefer.

Achtung. SPD. - Model- und Fabrittischler! Am Donnerstag, 28. Ja­nuar, 7% Uhr, im Lokal von Dieke, Bonenftr. 19, wichtice Bersammlung aller Varteigenoffen. Parteiausweis mitbringen. Der Werbeausschuß. Achtung, SPD.- Betriebsvertrauensleute! Der Kämpfer" Nr. 1 des neuen Jahrgangs ift fertiggefellt und sofort im Bureau Lindenstr. 3, und Kleinbetriebe werben ersucht, das Material abzuholen.

Aus der Partei.

nachweise find beigefügt. Für sofortige Weitergabe des Er- Dinge gehören zwar nicht einmal gedanklich zusammen, aber sie laffes ist Sorge zu tragen,

Sonntagsruhe im Berliner Friseurgewerbe. Der Polizeipräsident hat für den Ortspolizeibezirk Berlin unter Abänderung der bisher geltenden Ausnahmen von den Bestimmun gen des§ 105b Absatz 1 der Reichsgewerbeordnung eine Verord nung erlaffen, die in der Hauptsache besagt, daß ab 1. April 1926 die Beschäftigung von Arbeitern, Gehilfen und Lehrlingen an Sonn- und Festtagen verboten ist. Sie ist jetzt noch bis 12 ühr mittags gestattet.

Pfingstfest Gehilfen und Lehrlinge in der Zeit von 9 Uhr morgens Fortab dürfen nur noch am ersten Weihnachts, Oster- und bis 1 Uhr nachmittags beschäftigt werden, außerdem aber an allen Sonn- und Festtagen, sofern die Beschäftigung bei der Vorbereitung von öffentlichen Theatervorstellungen und Schaustellungen erforder lich ist. Für die länger als drei Stunden dauernde Sonntagsarbeit gelten die bisherigen Bestimmungen: Wenn die Sonntagsarbeiten in diesen Fällen länger als drei Stunden dauern, so ist wie bisher den Arbeitern in jeder Woche ein Werktagsnachmittag von spätestens 1 Uhr ab freizugeben oder die sonst vorgesehene Freizeit. Diese Berordnung wird zweifellos zur Folge haben, daß die felbftändigen Friseure, die sonst nach dem 1. April an den drittelmehrheit aufbringen, um auf Grund§ 41b der Gewerbe­Sonntagnachmittagen allein arbeiten müßten, eine Sweis bereits in fast allen übrigen deutschen Städten besteht. ordnung den Sonntagsladenfchluß herbeizuführen, der

Eine reichsgefeßliche Neuregelung der Sonntags­ruhe im Friseurgewerbe wird nicht überflüssig, wenn sie in der Hauptsache nur die nun endlich auch für Berlin getroffene Regelung der oberen Verwaltungsbehörden zu bestätigen hat. banbes bes Friseurgewerbes zu danken, daß die voll In erster Linie ist es der Tätigkeit des Arbeitnehmerver ständige Sonntagsruhe erreicht wurde. Das sollten auch die ihrer Organisation noch fernstehenden Gehilfen beachten und sich aus­nahmslos ihrem Verbande anschließen.( Der Zweig Derein Berlin des Verbandes hat sein Bureau im Gewerkschaftshaus, Engelufer 24/24, Zimmer 59.)

Angestelltenbeiträge zur Erwerbslosenfürsorge. Die Beitragsentrichtung der böher bezahlten Angestellten zur Erwerbslosenfürsorge betreffend, wird uns vom AjA- Bund ge­schrieben:

riums, wonach die Angestellten von 2700 m. bis 6000 M. Jahres­In der 7. Ausführungsverordnung des Reichsarbeitsministe einfommen in die Erwerbslosenfürsorge einbezogen werden, ist gegenüber den ersten Regierungserklärungen im Reichstag insofern noch eine enderung eingetreten, als die Beiträge nicht ab 1. Februar, sondern ab 1. Januar 1926 au entrichten find.

Klassenbewußte" Unorganisierte machen Streifarbeit. Bei der Firma Ranet, Stottbuffer Ufer 39-40, Kotflügelfabrik, werden schon seit längerer Zeit Karosserien der an der Aussperrung beteiligten Firmen fertiggestellt. Troßdem seitens der Ausgesperrten alles versucht wurde, die dort beschäftigten 11 Auch kollegen aufzu flären, haben diese beschlossen, die Arbeiten weiter auszuführen. Ein Zeichen dafür, daß auf alles Gerede von Solidarität der Un­organisierten nichts gegeben werden kann, sondern nur burch reſtlose Organisation, derartige Sklavendienste dem Unternehmertum gegen. über abgewehrt werben tönnen.

Aus

Häußers Berrädtheit und die Sozialdemokratie. Die beiden werden durch die Sensationsmeldung eines Berliner Montagsblattes doch zusammengerührt. Danach soll nämlich unter der letzten Ausgabe der Zeitschrift Häußers als Name des verantwortlichen Redakteurs der der sozialdemokratischen Abgeordneten Frau Dr. Stegmann Dresden verzeichnet stehen. dieser Tatsache werden allerhand erbauliche Schlüsse gezogen. Die Genoffin Stegmann ist, nachdem sie eine Operation über standen, gegenwärtig in der Schweiz zur Nachtur. Sie kann im Augenblick sich nicht selbst darüber äußern, wie ihr Name unter die Häußer- Zeitung fommt. Aber da Häußers Verrücktheit gerichts. der ihn nicht wählt, sollten ernsthafte Leute auch ohne besondere notorisch ist, sodaß er jedem ungerügt die Todesstrafe androhen kann, Erklärung voraussetzen, daß der Name der Genossin Stegmann miß­braucht worden ist. Das hätte ebenso gut auch Jesus , Mohammed , Konfuzius oder Stefan Großmann passieren fönnen dagegen ist niemand geschützt.

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Vorträge, Vereine und Versammlungen.

Reichsbanner Schwarz- Rof- Gold". Gefchäftsstelle: Berlin G. 14. Gebastianftr. 37/38, Sof 2 St. Mitte. Jeden Montag Uhr Turn- und Sportabend Garten­ftraße 107( Turnhalle). Mi., d. 27., Rundgebung Fürstenabfindung. Germania - Festfäle. Gorat für Maffenbesuch. Antreten Uhr Stettiner Bor Tiergarten. Mi., d. 27., 6% Uhr, Aleiner Tiergarten. Westen 6 Uhr Magdeburger Blas. Zur Brotestfundgebung gegen Firstenabfindung. Baffive und aktive Mitglieder müffen erscheinen. Republikaner find ertra einzuladen. Wedding. Mi., d. 27., 5% Uhr pünktlich. Abmarsch von Martin Opik Ede Uferstraße zur Versammlung Germaniasäle.

ortbhf.

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Kreuzberg . Alle

Rameraden nehmen an der Rundgebung gegen die Fürſtenabfindung, Aliems

Festfäle, Hasenheide, teil und sind um 6 Uhr zur Stelle.

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Charlottenburg.

nation negen die fürfen abfina Mi., b. 27., 7% Uhr, Abmarsch vom Wilhelmsplak zum Wittenbergplak. De Wilmersdorf. Mi., d. 27., 6,45 Uhr, Alleftenabfinduna. Erscheinen Blicht. Antreten Berliner Blak mit Musik und Fahnen zur Demonstration gegen die Steglik- Lankwik- Lichterfelbe. Demon stration am Dienstag abend fällt aus. Mi., b. 27., 7% Uhr, große Kund veranstaltung. gebung gegen Fürftenabfindung. Hennings Festfäle, Lichterfelde Oft, Pflichte Treptow ( Kreis). Antreten zur Rundgebung am Mi., b. 27, 7 Uhr, Bhf. Niederschönemeide- Johannisthal( Feuerwehrgebäude). Röpenid. Mi., b. 27., 8 Uhr, im aroken Gaal des Stadttheaters aroke öffentliche Rund­arbuna. Proteft aegen die Fürstenabfindung. Lichtenberg nebst Untergruppen. Mi., b. 27., 6 Uhr, bei Rülffer, Gürtel Ede Doffeftrake, aum Marsch nach Schweizergarten. Pflichtantreten. Weißenfee. Achtung! Di. fällt Turnen aus. Mi.. d. 27., 6 Uhr, Antreten in Bannerkleidung bei Gallas, Lehderstraße Ede Berliner Allee. Röntgental. Mi., d. 27., zur Teilnahme an der Rund­gebung gegen die Fürstenabfindung in Bernau , 6,15 Uhr, Bhf. Röntgental, Ofteingang. Bflichtveranstaltung. Friedrichshain . Mi., d. 27., Uhr, Warschauer Ede Romintener Straße, mit Musik und Fahnen. Bankow( Kreis). Ronzerthaus Lindner. Berfammlung. mi., b. 27.. 7 Uhr, Antreten fämtlicher Mannfchaften, Bankow, Breite Straße.

Die Republikanische Redner- Bereinianna veranstaltet Rurfe, an denen Mit alieder und Freunde der republikanischen Parteien unentgeltlich teilnehmen tönnen. Schriftliche Anmeldungen an den Vorfikenden Herod, Charlottenburg , Giesebred; tstr. 17.

Berein der Freibenker für Feuerbestattuna E. B. Bezirk 16 Rövenid: Mittwoch, 27. Januar, 18 Uhr, im Weltreftaurant Sirfchaarten" Mitglieder verfammluna. Bezirk 5 Friedrichshain : Donnerstag, 28. Januar. Uhr, Mitaliederversammlung in Seinrichs Festfälen, Große Frankfurter Str. 30. im Reichswirifditsrat, Bellevueftr. 15, über: Die Weltanschauung der Gott Bund der Atheisten. Maz Deri spricht am Mittwoch, 27. Januar, lofen". Gäste willkommen.

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Berantwortlich für Bolitik: Craft Neuter: Wirtschaft: Artur Saternus; Gemertfchaftsbewegung: Friedr. Catorn: Feuilleton: Dr. John Schilowsti: Lotales Berlag: Bormaris- Beriaa, G. m. b. S., Bern . Drud: Borwärts- Buchbruders und Gonftiges: Frik Raritädt: Anzeigen: Tb. Glode: fämtlich in Berlin , und Berlaasanftalt Paul Singer u. Co., Berlin S 68. Lindenftroke 3 Sierzu 2 Bellagen und Unterhaltung und Wiffen.