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Mecklenburger Wahlen.

Ergebnisse der Amtsvertreterwahlen.

Roffod, 1. Februar,( WTB.) Die geftrigen Amtsvertreter­wahlen in Medlenburg hatten nach den bisherigen Meldungen folgende Ergebniffe:

8841 Stimmen, 10 Mandate 708 8214 1688.

"

9

102

916

Wismar :

Sozialdemokraten.

Kommunisten

Wirtschaftliche Verbände:

Mittelstandspartei.

Rojtod:

Sozialdemokraten

9 000

Kommunuften

1 200 14 000

15

.

10 514 1842 10 868

6827 1468

1.708

Einheitsliste

Sozialdemokraten

.

Kommunisten

Bürgerliche

Sozialdemokraten

Kommunisten.

Beamtenliste

.

.

Güstrow :

Ludwigsluft:

Bürgerliche Stadt und Land. 8821

Sozialdemokraten

Rommunisten

Bürgerliche Liste

Beamtenliste.

Sozialdemokraten

Kommunisten

Bürgerliche Liste

Beamtenliste

Sozialdemofrafen

Kommunisten

Bürgerliche Liste

.

Waren:

Parchim :

6140

1166

.

8 274

1155

5679

988

7059

1.019

Schwerin :

.

2.300 200 8.200

E

120

8 Mandate

9 Mandate

1

1

Notstandsaktion für das Hochwassergebiet. Unbegründete Befürchtungen im Rheinischen Provinzials landtag.

Im Rheinischen Provinziallandtag wurde anläßlich der Er örterungen über die Hochwafferentschädigung die Befürchtung aus­gesprochen, der Preußische Staat würde die vom Reichstag und Reichsregierung zur Verfügung gestellte Beihilfe von 3 Millionen Mart auf die von ihm bereits gegebene Spende verrechnen. Hierzu stellt der Amtliche Preußische Pressedienst fest:

Die Preußische Staatsregierung beabsichtigt den auf Preußen entfallenden Anteil dieser Reichsmittel nicht auf die bereits ge­währten oder noch in Aussicht genommenen Beihilfen des Staates selbst zu verrechnen. Sie wird diese Hilfe des Reiches vielmehr zur Entlastung der meistbetroffenen Gemeinden und Gemeindeverbände, insbesondere im befeßten Gebiet benußen, die sich be­stimmungsgemäß ebenfalls an der staatlichen Notstandsaktion zu be­teiligen haben.

Im übrigen hat der Preußische Staat aus eigenen mitteln bereits zur Linderung der ersten Not Beträge zur Ber. fügung gestellt, die die jesige Beihilfe des Reichs übersteigen; er ist ferner bereit, weitere Mittel nach dem Abschluß der Schadensfeststellungen zur Verfügung zu stellen.

Tagung der Liberalen Vereinigung. Annäherung zwischen den bürgerlichen Mittelparteien? Die Liberale Bereinigung veranstaltete am Montag abend einen Festabend. Unter den etwa 500 Anwesenden bemerkte man Reichstanzler Dr. Luther, Reichsaußenminister Dr. Strese mann, Reichswehrminister Dr. Beßler, Reichsinnenminifter Dr. Külz, Reichsfinanzminister Dr. Reinhold, Reichswirtschafts. minister Dr. Curtius, Reichsverkehrsminister Dr. Krohne, die preußischen Minister Finanzminister Dr. Höpter- schoff, Kultus. minister Dr. Be der und Handelsminister Dr. Schreiber. Ferner waren erschienen der frühere badische Staatspräsident Professor Dr. Hellpach, der österreichische Gesandte Dr. Frant, der Ober. bürgermeister von Berlin Böß, der Bizepolizeipräsident Dr. Friedensburg, Staatssekretär Dr. Meißner, Bürgermeister Dr. Petersen Hamburg, Oberpräsident Dr. Maier, die Pro­Dr. Petersen Hamburg, Oberpräsident Dr. Maier, die Bro. fessoren Hans Delbrück und meinede, Geheimrat Dr. von Harnad und zahlreiche Vertreter der Wissenschaft und Kunst, von Industrie und Handel. Bon den Reichstags- und Landtags fraktionen der Deutschen Boltspartet, der Deutschen Demotratifchen Partei und ber Wirtschaftlichen Bereinigung waren die Führer und eine große Anzahl Mit glieder anwesend..

Nationale" Polenpolitik.

Wen die Großgrundbesitzer ansiedeln.

Es ist hinreichend bekannt, daß der oft elbische Groß­grundbesig in den letzten Jahren in ständig zunehmendem Maße polnische Banderarbeiter auf seinen Gütern ver. wandt hat Die amtlichen Ziffern hierüber weisen die volle Zahl der Wanderarbeiter feineswegs vollständig aus; vielmehr ist es ge­wiß, daß eine große Zahl nicht registrierter Banderarbeiter in Deutschland sich aufhält und ständig von neuem über die Grenze strömt. Se beschrieb vor einigen Wochen die Frankfurter Seitung" anschaulich den großen Menschenschmuggel, der an der deutsch polnischen Grenze ständig vor sich geht. Wir zitieren aus diefem Artikel die letzten Säße: So ftrebt denn kurz vor Wintersantritt eine wahre Böllerwanderung den Grenzämtern zu. Nicht selten find es 50 000 Menschen, die von einem Grenzamt abgefertigt werden müssen. Und während sie zurückfluten in ihr Vaterland, tommt schon wieder der Menschenschmuggler zu ihnen, um neue Ab­schlüsse für die nächste Saison zu tätigen." Die deutsche Seite dieses Menschenschmuggels beleuchtet trefflich ein Anzeige in der Deut schen Tageszeitung", hem maßgebenden Organ des Reichs landbundes:

Polnische Landarbeiter!

Berh. Aufseher( Bole), seit 1908 in Deutschland , der felbst Arbeitsfräfte bolt, fudyt jof. Stellg. Kann fof. einige Arbeiter mitbringen. Legte Stellung 3 Jahre mit 35 Arbeitern. Angebote mit Angabe pon Lohn und Deputat für Aufseher und Arbeiter an Franz Rosno, Ebstorf , Kr. Uelzen, Schafstall.

Mit dieser Anzeige muß man aber eine Notiz des amtlichen preußischen Preffedienstes vergleichen, in der es u. a. heißt:-

Eine große Anzahl nicht legitimierter Wanderarbeiter treibt sich in der Altmart umher und findet Unterschlupf bei anderen Banderarbeitern, die aus Furcht vor den Rädelsführern diese nicht namhaft machen... Bei einer Streife wurden im ganzen 84 polnis he Wanderarbeiter festgenommen, davon 76, weil sie feine Legitimation hatten, 5 wegen des Verdachtes der Begünstigung an einem Morde, 2 wegen Verdachtes der Hehlerei und einer wegen unerlaubten Waffenbesiges.

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Doumer rechnet anscheinend mit einem finanziellen Ergebnis von Betrag, den er aus der von der Kommission abgelehnten Zahlungs­nicht weniger als pier Milliarden. Das ist fast genau der gleiche steuer herausholen wollte. Selbst ein Teil der Rechtspreffe nimmt am Montag gegen dieses Projekt Stellung mit der Begründung, daß eine Steuer diefer Art unvermeidlich zu einer weiteren Ber. teuerung des Breisniveaus führen und damit eine neue Welle der Inflation heraufbeschwören müffe.

Locarno und das nationale Frankreich .

Tardien über die Politik des Verzichts.

Die Neue Zürcher Zeitung " läßt André Tardieu , den neben Clemenceau hervorragendsten und heftigsten Berfechter der Versailler Gewaltpolitik gegen Deutschland über Frank reich und Locarno zu Worte tommen. Sie nennt ihn einen auf die historische Tradition eingestellten franzöfifchen Bali­titer, dessen politische Richtung auch heute noch in Frankreich tiefe Wurzeln hat und deshalb trop Locarno nicht übersehen werden darf". Wir geben den lezten Abfah des Aussages mieder, der den dialektischen Widerspruch zwischen Versailles und Locarno flarstellt.

Das Abkommen von Locarno streicht aus dem Bertrag von Bersailles beinahe alles, was in ihm der alten französischen Tradition entsprach, und läßt nur das übrig, was bem neuen angel fächsischen Geist entspricht. Es hebt die Allianz auf, die uns Großbritannien versprochen hatte, und erfeßt sie durch ein Schieds. verfahren. Es beseitigt den Zusammenhang zwischen der Erfüllung der deutschen Verpflichtungen und der Räumung des linten Rhein users. Es hebt das Recht der Wiederbefeßung auf, Das der Versailler Vertrag vorjah, da insfünftig jeder Konflikt einem Schiedsperfahren unterworfen wird. Es beseitigt ferner den einseitigen Charatter der Entmilitarisierung des linfen Rheinufers. Röln bleibt von jetzt an geräumt. Cine Santtion britannien seinerseits hat nur noch Berpflichtungen gegenüber wie die Ruhrbeseßung ist insfünftig unmöglich. Groß dem Bölterbund, sofern dieser im Falle einer Kriegsgefahr einen den deutschen , britischen und italienischen Kommentaren hervorgeht, flaren Entschluß faßt. In allen anderen Fällen befißt es, wie aus die Freiheit, für oder gegen Frankreich oder über haupt nicht Partei zu ergreifen. Das Abkommen von Locarno be deutet. was die Sicherheit Frankreichs anbelangt, den Berzicht

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Ein Kommentar hierzu ist eigentlich überflüffig. Immerhin wollen wir jedoch darauf hinweisen, daß es einem deutschnationalen Blatt mie der Deutschen Tageszeitung" fehr schlecht ansteht, um des Geschäftsintereffes wegen Anzeigen aufzunehmen, die der angeb lichen Gesinnung so außerordentlich widersprechen.

Wir wollen aber diese Gelegenheit benutzen, um darauf hin­zuweisen, daß die Frage der polnischen Wanderarbeiter zu einer überaus großen Gefahr für die nationale Zusammensetzung der Bevölkerung des deutschen Ostens überhaupt wird. Wir stellen die Anfrage an die preußische Staatsregierung und an den Reichslandbund, ob es wahr ist, daß im deutschen Osten piel. fach polnische Arbeiter von deutschen Großgrundbefizern bauernd angesiedelt werden? Es scheint nach manchen Nachrichten, als ob hier eigentlich die großzügige Siedlungsaktion des deutschen Großgrundbesiges vor sich ginge. Denn das plößliche Eintreten für die nationale Siedlung, das seltsamerweise gewisse demo. fratische Kreise so außerordentlich und erfreulich überrascht hat, findet ja seine Erklärung ausschließlich in dem Bedürfnis des Groß grundbesizes, an staatlichen Landauffäufen in einer Zeit, in der Zwangsversteigerungen von Gütern nicht selten sind, eine Stüße der Bodenpreise zu finden.

Es wäre eine bankenswerte Aufgabe für den Reichslandbund, diesen Zusammenhängen einmal nachzugehen und in Einzelunter. fuchungen über bestimmte Kreise festzustellen, wieviel nicht legiti mierte polnische Wanderarbeiter sich dort aufhalten, wie ihre Zahl sich zu der Zahl der legitimierten polnischen Wanderarbeiter ver­hält und inwieweit die Nachrichten, die von einer Polonisierung der Landarbeiterschaft durch Ansiedlung der polnischen Wanderarbeiter sprechen, begründet sind. Auch das preußische Landwirtschafts- und Innenministerium sollten die Mühe nicht scheuen, einmal an die Kreisverwaltungen heranzutreten, um von ihnen authentischeres Material über die polnischen Wanderarbeiter zu erhalten, als es die Grenzfontrolle herbeizuführen vermag, die der Menschenschmuggler mit Hilfe von Inferaten in der Deutschen Tageszeitung" zu über­springen versucht.

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wurde erflärt, daß der Botschafter lediglich beabsichtige, während italienifche Literatur zu halten, darunter über Gerhart Hauptmann. feines Urlaubs in Italien fulturelle Vorträge über deutsche und Jetzt aber scheint sich das Gerücht seines Rücktritts doch zu bewahr beiten. Die Gründe diefer Maßregelung bes italienischen Diplomaten durch seine vorgesetzte Behörde benn um nichts an­deres handelt es sich babei find naheliegend. Graf Bosdari ist zwar nach dem faschistischen Umsturz als Botschafter nach Berlin ge­femmen, aber er hatte sich- im Gegensatz zu fast allen seinen ge­finnungstüchtigen Kollegen bisher geweigert, feinen Anschluß an die faschistische Partei zu vollziehen. Er stellte sich auf einen über­parteilichen Standpunkt" und betrachtete sich als den Vertreter der italienischen Nation und nicht des gegenwärtig regierenden Systems. Solche Leute aber, die einen Rest von Selbstgefühl und Charakter besigen, tann der Faschismus unmöglich gebrauchen. Von einem Schwarm von faschistischen Gewährsmännern und Spigeln umgeben, war Graf Bostari Gegenstand fortwährender direkter Geheimberichte an die faschistischen Behörden. Es fehlte nur der Vorwand zu feiner Abberujung. Diesen Vorwand hat die in letzter Zeit einge tretene deutsch italienische Spannung wegen Südtirols geliefert. Es ist natürlich lächerlich, wenn Mussolini den Botschafter für die berechtigten Angriffe verantwortlich macht, die die faschistische Unterdrückungspolitik in Südtirol in der gesamten deut. schen Bresse hervorgerufen hat. Kein italienischer Botschafter, am allermenigsten ein aftiver Faschist, hätte diesen Proteststurm zu be­fchwichtigen vermocht. Die wiederholten Borstellungen, die Graf Bosdari in den legten drei Monaten in der Wilhelmstraße auftragsgemäß erhob und die fich namentlich gegen die Schreibweise des Borwärts" richteten, fonnten nicht anders als vergeblich fein. Sein Nachfolge- muß sich im voraus damit abfinden, daß auch er auf diesem Wege nicht das geringste erreichen wird, denn Deutschland ist ein Land mit modernen Stulturbegriffen, d. h. mit Breffefreiheit. Wenn der italienischen Regierung im Inter­effe der politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Italien etwas gelegen ist, dann wird sie dieses Ziel weder mit diplomatischen und Deutschland an einer Beruhigung der deutschen Deffentlichkeit Borstellungen, noch mit Straßenfundgebungen erreichen, sondern mur tirol, wie sie unter Leitung des früheren Gouverneurs Credaro bis durch eine Rückkehr zu den liberalen Verwaltungsmethoden in Süd­zum fafchistischen Umfturz Geltung hatten.

Abwehrbewegung in Deutschöfterreich.

Der Ehrenvorsitzende, Prof. Dr. Rahl, begrüßte die Gäfte in auf die Bolitif der Borsicht, die mein Land bisher gegen wehrbewegung gegen die Unterdrüdung der Südtiroler

einet längeren Rede, in der er auf die hohe Tradition des Liberalismus hinwies und betonte, daß der Liberalismus

feineswegs eine neue Gründung sei, sondern vielmehr schon zur Zeit des großen Stein die deutsche Ideenwelt beherrschte. Besonders unterstrich Geheimrat Kahl, daß der Liberalismus teine Partei fein malle und solle, sondern daß er vielmehr durch seine hohen Geisteswerte befruchtend und anregend auf die Parteien zu wirken bestrebt ist. Die Ausführungen Geheimrat Rahls fanden lebhaften Beifall

Urteil im Margies- Prozeß.

Zuchthaus wegen Totschlags. Bochum ,. 1. Februar. ( WTB.) Das hiesige Schwurgericht feit mehreren Tagen gegen den kommunisten verhandelte feit mehreren Tagen Margies, der beschuldigt wurde, die Polizeibeamten Cyron, Seih und Eichholz getötet zu haben. Das Gericht verneinte die Frage nach Mord und verurteilte den Angeklagten wegen Tot Ich lags und verfuchten Tolschlags in zwei Fällen zu einer 3 u dht­bausstrafe von 11 Jahren, 6 Jahren Ehrverluft und Stellung unter Polizeiaufficht.

Doumers faules kompromiß. Wenig Aussicht auf Annehme.

Baris, 1. februar.( Eigener Drahlbericht.) Die Rammer hat am Montag die Finanzdebatte unterbrochen, um Doumer Gele genheit zu geben, das von ihm angefündigte Rompromis. projett einer Produktionsabgabe auszuarbeiten. Die über die Absichten Doumers inzwischen befannt geworbenen Einzel. heiten haben die Aussichten einer Berständigung neuerdings start Derringert, ba die von ihm in Aussicht genommene Besteuerung der Produktion in Wirklichkeit auch nur wieder eine taum ver­Schleierte Erhöhung der Umfagfteuer bildet. Sie soll nicht nur die Erzeugung im eigentlichen Sinne, sondern auch den gesamten 3wischenhandel erfassen und nur den Detailhandel freilassen.

über Deutschland getrieben hatte. Clemenceau und ich, wir hätten im Jahre 1919 nicht gedacht, daß der eben erst geschaffene und infolge des Fernbleibens der. Amerikaner unvollständig gebliebene Bölfer­bund genügen könnte, diese Politik fo bald zu erfeßen. Unsere Nach­folge waren im Jahr 1923 optimistischer als wir und haben auf die Zukunft ihnen recht gibt, freuen wir uns darüber ebenso sehr wie von uns getroffenen Borsichtsmaßnahmen verzichtet. Wenn die fle. Damit jedoch die Positionen und Verantwortlichkeiten nach allen Seiten hin largestellt werden, muß man die Wahrheit fagen, und die Wahrheit ist, daß Franfreich in Locarno einen brüsten Wechsel feiner Bolitit vorgenommen und fowohl die mefentlichen Bestimmungen bes Friedens. vertrages von 1919 wie eine dret Jahrhunderte alte Tradition preisgegeben hat.

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Breisgabe des Versailles Vertrages, Preisgabe der französischen Machtpolitik", das ist die Formel, mit der der französische Nationalismus feine Einwände gegen Locarno zufammen akt. Gibt es eine stärfere Biberlegung der deutsch nationalen Opposition gegen Locarno ? Gibt es eine stärkere Anerkennung für die internationale Politik der Sozialdemo­fratie? Nein. Denn es gilt feine höhere Anerkennnung für eine Politit als die, daß vor ihr eine Deutschland feindliche Tradition von Jahrhunderten zusammenbricht.

Botschafter Bosdari verläßt Berlin .

Auch ein Opfer des Faschismus!

Dem Berliner Tageblatt" zufolge verlautet in diplomatischen Streifen mit Bestimmtheit, baß der italienische Botschafter, Graf Bos dari, der fürzlich eine Urlaubsreise nach Italien angetreten hat, auf seinen hiesigen Boften nicht zurüdtehren wird. Sein Nachfolger foll Graf Bordonaro merden, der Stalien bisher in Prag , Bien und Brüssel vertreten hat.

Als vor wenigen Tagen an die Nachricht, daß Graf Bosdart in Urlaub gefahren sei, die Bermutung geknüpft wurde, daß er feinen Bosten aufgeben würde, wurde dies natürlich dementiert. Es

um

Wien , 1. Februar.( TU.) Im Zusammenhang mit der Ab. haben sich bisher in Wien 160 Bereinigungen zusammen. geschlossen, unter ihren Mitgliedern die Bontott. bewegung gegen Italien zu organisieren. In einem Aufruf werden die Kaufleute aufgefordert, aus Italien keinerlei Waren zu beziehen, bevor nicht den Deutschen in Südtirol die fulturelle Autonomie zugestanden werde. Die Mitglieder ber 160 Bereinigungen haben sich verpflichtet, auf ihren 11rlaubs. reifen Italien nicht zu berühren. Berschiedene geplante Reisen im fommenden Frühjahr wurden abgesagt, darunter etwa zehn Bilgerzüge zum 3: biläum des Franzistus von Assisi . Nach den aus Innsbruck vorliegenden Meldungen zeigt die Bontott bewegung bereits ihre Wirkung auf den Warenverkehr. Während bisher täglich 100 bis 120 Eisenbahnwagen über den Brenner nach Italien oder von Italien nach Innsbruck und von hier nach Niederösterreich bzw. Deutschland rollten, kommen jetzt höchstens 40 Wagen täglich in Frage.

Frankreich wahrt das Asylrecht. Ablehnung eines faschistischen Auslieferungsbegehrens.

hatte im November auf Ersuchen der italienischen Regierung einen Paris , 1. Februar.( Eigener Drahtbericht.) Die Polizei in Nizza italienischen Flüchtling verhaftet, der beschuldigt war, zwei Faschisten schwer verwundet zu haben. Da die Ergebnisse der Untersuchung teinen Zweifel an dem politischen Charakter der Tat gelahen haben und der Berhaftete den Nachweis führen tonnte, daß er in Notwehr gehantelt hatte, hat die französische Regierung den Antrag Staliens auf Auslieferung abgelehnt und den Ber hafteten in Freiheit gefeßt.

Jm Reichstage ist von den Regierungsparteien der Entwurf eines Geieges betreffend Ginführung des Registerpfandrechts eine

gegangen.

Deuticher Soniul iu Oflafrita. Die englische Regierung ftimmte der Zulassung eines deutichen Konfuls in Mombasa für die Gebiete Benga, Uganda und Tanganyila zu.