Scharfe Oppofition der Arbeiterpartei.
Dem Herkommen gemäß hat die Regierungspartei im britischen Barlament, die über die Mehrheit verfügenden Unionisten( Son fervatinen), die Beantwortung der Thronrede durch eine- fie nur paraphrasierende Dantadresse beantragt. In dieser Debatte Sprach für die Arbeiterpartei
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Clynes
Kraftmeiertum.
Benn der Zug über die ersten Weichen der Staion fährt, steht man bereits auf, männlich und gestrafft, stellt sich an die Türe und beginnt sich mit dem Drüder eingehend zu beschäftigen. Und sobald der Bahnsteig erreicht ist, öffnet man die Tür, der ganze Körper ift von Erwartung gespannt, und mit einem fühnen Sag, fiolz in der Brust, siegesbewußt", springt man im Fahren ab. Man ist riel zu geschickt, um hinzufallen und unter den Zug zu kommen. Warum in Bertretung des abwesenden Macdonald. Er sagie u. a.: Die foll man warten, bis der Zug hält? Das hat man nicht nötig, auch Thronrede enthält nichts, mas darauf hindeutet, daß die Regie wenn man über noch soviel Zeit verfügt. Ober wenn man zufällig rung wirklich großzügige Pläne hat. Der Hinweis auf die vergißt, im Fahren abzuspringen, dann wirft man wenigstens mit Abrüftungsfrage ist erfreulich. Man darf fragen, ob England dabei gefchwellten Muskeln die Tür in das Schloß, daß die Fensterscheiben mit gutem Beispiel vorangehen wird. Während der letzten Kraft und seinem Mut imponieren. Man vergist natürlich, daß sich in Gefahr sind, zu zerspringen. Irgendwie muß man doch mit seiner vier Jahre hat es für Rüstungen über 452 Millionen Pfund Sterling dabei auch Unglücksfälle ereignen fönnen, wie in den letzten Tagen ausgegeben, das ist nahezu dreimal so viel, wie für ben Unterricht auf der Station Neuenhagen , als ein etwa zwanzigjähriger Die Thronrede hat in der Arbeitslofenfrage kein Heilmittel und junger Mann mit geschwollenem Bizeps die Tür zufchmeiterte. Ein auch kein Mittel der Erleichterung in Aussicht genommen. In diefer zufällig im Abteil anwesender Bahnbeamter wollte sie, um das 3er Hinsicht hat die Regierung ihre Versprechungen glatt gebrochen. springen der Scheibe zu verhindern, auffangen; dabei wurde ihm die Zum Rohlenproblem muß man fragen, wieso die Intereffen der Hand eingequetscht, und er mußte seine gute Abficht mit dem Berluft Arbeitgeber an erster Stelle stehen. Die Politik der 2ohnver des fleinen Fingers büßen. Allerdings fonnten dieses Mal ble minderung, die vor vier Jahren betrieben wurde, hat die Bersonalien des Kraftmeters" festgestellt werden. Eine andere Handelsdepression nicht behoben, und das Problem Frage ist es nur, warum auch manche Bahnsteigschaffner die Türen der Arbeitslosigkeit nicht gelöst oder neue Märfte eröffnet, mie mit voller Bucht zuwerfen und damit ein Beispiel geben, das so an feinerzeit vorausgefagt wurde. Die Thronrede enthielt eine unregend wirft, daß es auf der nächsten Haltestelle von den Fahr richtige Stelle, nämlich die, wo von den freundlichen Begäften nachgeahmt wird. Weniger Kraftaufwand würde sich beffer ziehungen zu den fremden Mächten die Rede ist. Diefer Satz hätte ausnehmen und dasselbe Ziel erreichen. ergänzt werden müssen durch die Worte: Aber was Rußland be trifft, so verfolgen einige meiner Minister bie russischen Vertreter mit höchst bösartigen Befchimpfungen.".
Clynes schloß mit der Feststellung: Die jetzige Regierung ist der größte Fehlschlag und die größte Enttäuschung in der politischen Geschichte des Landes.
Lloyd George ( liberal) erflärte, Locarno würde völlig nuglos sein, wenn es nicht durch Abrüstung ergänzt werde.
Premierminister Baldwin
Ueberfälle auf Schuhpolizeibeamte.
Ein Beamter schwer verletzt.
zu schweren Ausschreitungen gegen Bolizeibeamte fam es in der vergangenen Nacht turz nach 1 Uhr in der Landsberger Allee . Ein Chauffeur aus der Frankfurter Allee hatte eine etwas angetruntene Gesellschaft eine längere Strede gefahren. Als vor dem Hause Nr. 149 gehalten wurde und er sein Fahrgeld berlangte, weigerten sich die Fahrgäste zu zahlen, suchte die Opposition zu widerlegen. Die Abrüstungsvor- griffen den Chauffeur tätlich an. Dieser ftieg ab und holte Bolizei fonferenz stellte er als eine Zusammenkunft derjenigen Regie: die Bachtmeister Mengemein, Gennide und Bohl vom 82. Revier beamte, um die Fahrgäste feststellen zu lassen. Kaum aber waren rungen bar, die entschlossen feien, nunmehr festzustellen, welche gemeinsamen Grundsäge und welche Fortschritte in der Ab erschienen, um dem Verlangen des Chauffeurs zu entsprechen, da rüftungsfrage festgestellt und zustandegebracht werden könnten. Die fielen die Fahrgäste, denen noch andere beisprangen, über sie her. Die Beamten wurden von etwa 10 Personen schwer bedrängt. englische Regierung werde zu der Konferenz mit dem ersten Willen Mengemein erhielt mit einem stumpfen Gegenstande einen Schlag gehen, die Berpflichtungen zu erfüllen, die ihr im Friedensvertrag über den Kopf. Auch Gennide erhielt mehrere Schläge. Mit Unterauferlegt worden seien. Es werde im übrigen für die Arbeiter ftügung eines meiteren Beamten, der auf das Notzeichen herbei aller Industrieländer, die jetzt alle mit schmeren wirtschaftlichen eilte, gelang es, die Rotte zu überwältigen. Die Haupttäter, zwei Krisenerscheinungen zu fämpfen hätten, ein Gegen sein, wenn es Männer namens Rudolf und ein Robert Edmert aus der Dragoner gelingen würde, eine Einigung über eine einheitliche Handhabung ftraße, fowie eine Frau Anna Görg aus der Brenzlauer Straße, des Achtstundentages zu erzielen. Eine solche Einigung sei hier beschimpften bie eft genommenen die Beam: wurden festgenommen und nach der Revierwache gebracht. Auch Borbedingung für die Ratifitation des Washingtoner Abfomanens über die 48- Stunden- Woche durch England. fen auf das gröbfte und begingen weitere Tätlichkeiten. Rudolf Edwert biß den Wachtmeister Pehl in den Daumen, so daß er ärzt liche Hilfe in Anspruch nehmen mußte. Bei Mengemein stellten die Aerzte im Krantenhaus Am Friedrichshain eine fieben Zentimeter lange, tiefe Wunde an der linten Kopfseite fest, die bis auf die Knochen geht. Der Schwerverlegte mußte in das Glaatstrantenhans gebracht werden. Die vorläufig Entkommenen find zum Teil auch fchon bekannt. Die ganze Rotte ſetzte fich aus Beuten zufammen, die als Rowdies in der Gegend schon ihren Ruf haben. Gegen einige schwebt bereits ein Strafverfahren wegen ähnlicher Aus schreitungen, die sie im November v. 3. verübten.
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Als Baldwin geendet hatte und ein tonservativer Abgeordneter die Prüfung der Frage forderte, ob die Empfänger der Arbeitslosen unterstützung lieber Arbeit fänden oder es vorzögen, arbeitslos zu bleiben, tam es zu stürmischen Auftritten. Die schottischen Abgeordneten der Arbeiterpartei, deren Radikalismus bekannt ist, verhinderten den konservativen Rebner, seine Ausführungen fort: zufetzen. Erst nach wiederholtem Eingreifen des Sprechers gelang es, einen ruhigen Fortgang der Berhandlungen zu sichern.
Im Oberhans murde die Daatadresse ohne Abstimmung angenommen. Der Lordtanzler erflärte im Auftrage der Regierung, daß ein Gesez zur Reform des Oberhauses in Vorbereitung fei.
Der neutrale Briand.
Zwischen der Linken und Doumer.
Paris , 3. Februar.( Eigener Drahtbericht.) Die Kanner hat mit 325 gegen 200 Stimmen auf Antrag der Linksparteien beschloffen, die Beratung des Ausschußantrages, Teil 3, zu beginnen. Heute, Mittwoch, beginnt also die Beratung über die Maßnahmen zur Erhöhung der Einnahmen aus der Einkommensteuer, fomie über die Reform des Erbrechtes zugunsten des Staates. Die Rebe Briands hat nicht die erwartete Klärung der Situation gebracht, er ist aus ber Neutralität, die er sich in den Konflikten zwischen der Linken und seinem Finanzminister von Anfang an auferlegt hat, auch jest nicht herausgetreten. Er hat erklärt, daß die finanzielle Situation die schleunige Berabschiedung neuer ausreichender Steuereinnahmen perlange, es aber im übrigen vermieben, sich zu gunsten des Ausschußantrags oder für die vom Finanzminifter vor gefchlagenen Zahlungssteuer auszusprechen.
Keine Kammerdebatte über die Frankenfälschung. Paris , 3. Februar.( Eigener Drahtbericht.) Briand antmortete auf eine Frage über den Zeitpunkt der Beratung der unga. rischen Notenfälscheraffäre, daß eine Debatte nicht stattfinden könne, folange fich die Angelegenheit noch im juristischen Stadium be fände. Frankreich dürfte sich nicht dem Vorwurf ausfeßen, fich in die ungarische Justiz einzumischen. Man müsse Vertrauen in die ungarische Rechtsprechung haben.
Inzwischen hat Sauerwein im„ Matin" feinen Inzwischen hat Gauerwein im Matin feinen Budapester Reise- und Erkundungsbericht veröffentlicht. Er bestätigt voliau all das, was der Borwärts" über die Zu fammenhänge der Fälscher mit den gaunerhaften Bromi nentesten des Horthy - Staates und über die Sabotage ber Untersuchung und Aufdeckung durch die horthyungarischen Berwaltungs- und Gerichtsbehörden mitgeteilt hat.
Das rumänische Schandregime. Zusammenschluß der Oppofitionsparteien. Bufareft, 3. Februar.( Ill.) Die zu einer Einheitsfront 811 fammengeschloffenen Oppofitionsparteien veröffentlichen die gemein fame Erklärung, angesichts der Haltung der Regierung fel zu befürchten, daß fie noch im letzten Augenblick den Bersuch machen wird, burch Bergewaltigung und Fälschung des nationalen Willens die Macht an sich zu reißen. Daher haben sich die Nationalpartei, die Bauernpartei und die Boltspartei zu gemeinsamen Bor . gehen bei den Gemeindewahlen entschlossen und vereinbart, für eine Aufhebung der jetzigen Berwaltungsgesetze und für eine neue Gefeßgebung einzutreten. Die Parteien verlangen ferner, daß das Ergeb: nis der legten Parlamentswahlen für ungültig erflärt wird, da es nicht dem Willen des Boltes entspricht und für weite Boltstreife eine Herausforderung bebeute. Alle ungefeßlichen Handlungen und Druckmittel, die bei den Wahlen angewendet worden find, follen ftreng bestraft werden.
Spaltung einer Biermannerpartei ist das Neueste aus Barichau. Zwei Mitglieder der kleinsten Bauernpartei des Pfarrers Oton haben die anderen bei ausgeschlojjen und umgekehrt.
In der Rathenower Straße wurde gestern abend der Poti zei machtmeister Beber, als er mehrere musizierende und lärmende Burschen zur Ruhe und zum Weitergehen aufforderte, von dem 21 Jahre alten Schloffer Karl Beigt aus der Rathenower Straße turch mehrere Schlage mit einem Schlagring im Geficht und am Kopf erheblich verlegt. Ein in einer nahe gelegenen Renditorei zufällig anwesender Bolizeiwachtmeister tam dem Bebrohten zu Hilfe und hielt den Weigt bis zum Eintreffen weiterer Renierbeamten fest. Weigt wurde zur Wache gebracht und nach Feststellung seiner Bersonalien entlassen. Weber, ber erhebliche Bunden im Gesicht und auch eine leichte Gehirnerschütterung davongetragen hatte, wurde in die Sanitätsstelle im Tier. garten gebracht.
türmten. Die Arbeiterin steht neben der Eleganten, die Bürgerfrau neben einer bid geschminkten und gepuderten Schönheit, und alle graben felbstvergessen in den weißen Bergen. Eine greift nach einem festen billigen Knabenhemd, die andere nach seidenen, spißenbesezten Dingen. Und auf alle herab fletfchen riefige ungeheuer aus Taschenftilisierte Silberföpfe. Aber ob bei Tieh oder bei Wertheim , überall tüchern die Zähne, ober lächeln von Lichtbogen beglänzt modern feuchtet es meis, meiß, weiß. Selbst bie Schaufenster find fast ausnahmslos in den Dienst biefer Weißen Bochen gestellt, und wenn man am Dönhoffplak fich freute, daß die in weiße Spigen gehüllte Dame ben riesigen Fächer, aus dem fie heraustritt, nicht zu halten braucht, so wundert man sich am Leipziger Plaz, daß die beiden Krinolinendamen beim Blindefubfpielen ihre funftvollen Taschentuchkleider nicht verlieren.
Das Turmhaus in der Friedrichstraße.
dem großen Turmhaus am Bahnhof Friedrichstraße begonnen In der nächsten Zeit fell nun endlich mit den Bauarbeiten zu werden. Ein großzügiger Plan, der grundfäßlich vom Verkehrsamt genehmigt ist, wurde von Professor Heinrich Straumer ausgearbeitet. Danach wird ein breierfiges Gebäude errichtet, deſſen Fronten nach der Fridrichstraße 152 Reter, nach dem Bahnhof und dem Reichstagsufer je 140 meter lang werden.
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der Baitergab sich
grund liegt in einer Tiefe zwischen 5 und 20 Metern Durch die schlechten Bodenverhältniffe bie Unmöglichkeit, megen der damit verbundenen außerordentlich großen Fundamentierungskosten ein Tumhaus nach amerikanischem Duster zu bauen. Man mußte also nach einer anderen Lösung suchen und fand fie, indem man längs der Friedrichstraße nur ein einstödiges Gebäude für Läden und bergleichen errichten wird. Das eigentliche Turmhaus, das 16 Stodmerte hoch werben soll, wird fich an der Spigen Ede des Reichstagsufers und des Bahnhofvorplages erheben. Hier merden sich auch die Eingänge zum Gebäude befinden. Ein Rino mit 2500 Blagen mit der Front nach der Friedrichstraße , ein Café gegenüber dem Bahnhof und ein größeres Restaurant nach der Weidammbrüde werden in dem Gebäude untergebracht werden. Die Berkehrspolizei befürchtete bei der Ausführung diefes Blanes jedoch einen so großen Berfehr an dieser Stelle, daß sie ihre Genehmigung nicht erteilen wollte. Auch biefer Schwierigkeit hat der Architeft abgeholfen, indem er in der Mitte des Gebäubes einen 600 Quadratmeter großen Stühle von allen Teilen des Gebäudes aus zu erreichen ist. Box unterirdischen Berkehrsplag anlegt, der durch Fahre tiefem Blak aus, auf bem ebenfalls Läben eingerichtet werden, führen unterirdische Wege( omohl nach dem Bahnhof Friedrichstraße , mie nach der Nordsüdbahn, als auch nach der projeftierten Strede Stettiner und Anhalter Bahnhof . Durch diesen Blaß wird fich der ganze Bertehr von und zum Lurm haus unterirdisch abwickeln. Auf dieselbe Art wird man den zu erwartenden großen Autoverkehr bewältigen. Neben dem Berfehrsplat wird ein unterirdischer Autohalteplatz mit Ein- und Ausfahrt nach dem Reichstagsufer geschaffen. Auch die Sugänge zur Nordfüdbahn sollen ins Innere des Turmhauses führen.
Raubüberfall auf einen Bankkasierer.
In der Filiale ber ber Distonto- Gesellschaft in Samargendorf murde heute vormittag gegen 11 Uhr ein frecher Ueberfall auf den Raffierer der Bant verübt. Es erschien dort ein junger Mann, der das Gesteht mit einer im marzen Barpe verbedi hatte und auf den Staffierer einen Sdjus
aus einer Scheintotpistole abgab. Darauf ergriff er etwa 3000. und flüchtete. Straßenpaffanten und Radfahrer nahmen die Ver folgung des Räubers auf und stellten ihn in der Spandauer Straße, von wo er zum 153. Polizeirevier gebracht murde. Wie festgestellt wurde, handelt es sich um den 22 Jahre alten Kaufmann Kurcheidt aus der Gartenstraße in Berlin , der schon seit einigen Monaten arbeitslos ist. Ob bie Personalien der Richtigkeit ext sprechen, bedarf jedoch noch ber Nachprüfir.
Zwei gefährliche Brände.
Heute morgen fam in ber Großgarage der Automobilfirma Schebera in der Darminstraße Ede Quedlinburger Straße ein gefährlicher Brand aus, der glücklicherweise noch im Entstehen gelöscht werden fonnte. Es war Benzin in Brand geraten, und der Feuerherd drohte fich sehr schnell auszubreiten. Auf den Alarm eilten fofort drei Löschzuge herbei, denen es in perhältnismäßig furzer Zeit gelang, bas Feuer zu löschen. In der Garage befinden sich etwa 200 kraftwagen verschiedener Art, ebenso bedeutende Benzinvorräte. Es ist ein großes Glüd, daß das Jeuer teine größere Ausdehnung annehmen konnte, da die Garage mit dem wertvollen Inhalt eine Beitlang in großer Gefahr schwebte. Ein weiterer gefährlicher Brand beschäftigte heute morgen zwei Löschzüge der Feuerwehr am Rotibuffer Damm 25/26. Hier war in der Pianofabrit von Grans, wahrscheinlich infolge aus dem Leimofen herausgefallener Holz( pane, Feuer exiftanden. Auch hier fonnte größerer Schaden durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr verhindert werden.
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Neue Schwierigkeiten bei der Komischen Oper. Die Affäre der Romischen Oper will noch immer nicht zur Ruhe fommen. Nach dem Zusammenbruch Kleins spielt befanntlich das bis 3 selbständig weiter. Da teine Masse vorhanden war, ist man fünftlerische und technische Bersonal der Oper die Revue Bon A natürlich auf die täglichen Einnahmen angewiesen. Ms gestern abend vor schwach befeztem Hause die Vorstellung beginnen sollte, meigerte fich ein Teil des Personals, insbesondere die technischen Angestellten sowie die Mitglieder des Balletts, au spielen. Ein Schauspieler machte dem Bublifum hiervon Mitteilung, was zahlreiche Broteste der enttäuschten Besucher hervor. rief. Eintrittsgelber fowie Brogramm und Garderobe geblihren wurden zurüdgezahlt. Wie uns von der Genoffen. fchaft Deutscher Bühnenangehöriger mitgeteilt wird, ist sie zurzeit mit der Klärung dieser neuen Differenzen beschäftigt. Genaueres fann fie zur Stunde noch nicht angeben. Verschiedentlich wird an genommen, daß Intrigen der Anhänger James Kleins bei dem neuen Borfall im Spiel sind. Die Klein- Clique scheint jetzt mit allen Mitteln daraufhin zu arbeiten, die Oper zu unterminieren und aus. einanderzufprengen. Die Komische Oper felbft teilt mit, daß sich der Streit um die prozentuale Berteilung der Abenbration beantragt, au befchiteßen: Die Berfammlung ersucht einnahme gedreht habe. Es ist allerdings nicht angängig und fordert zu entschiebenstem Protest heraus, wenn gewiffe Darsteller der Oper für den Abend 100 m. verlangen und die technischen Angestellten fomie das Ballett- Ensemble mit 3. bis 4 m. abfpeisen wollen. Solche Bumutungen zeugen von einer eigentümlichen fozialen und follegiaten Einstellung fogenannter Brominenter. Im librigen wird bie Oper heute abend evil wieder( pielen. Die Absicht besteht wenigftens. Wenn feine neuen Zwischenfälle eintreten.-.-
Die Migftände in der Verwaltung der Berliner Komischen Oper hatten das Berliner Polizeipräsidium vor einigen Zagen veranlaßt, den Direktor Klein aur Rieberlegung feiner Rongeision aufzufordern. Nach Ablauf der Erklärungsfrist Hat James Klein nunmehr das Erfuchen abgelehnt. Daraufhin hat das Polizeipräfibium beim Bezirksausidhus Berlin das Verfahren auf Entziehung der Kongeffion gegen Alein eingeleitet. Angefichts von Kleins unfanteren Gefäftemethoden ist dringend zu wünschen, daß diesem Antrage ftattgegeben wird.
Tage der Hausfrau.
Eine Hugo- Preuß- Straße in Berlin .
In der Berliner Stabiverordnetenversammlung ist eine Ehrung des verstorbenen Ministers Dr. Hugo Preuß ge plant, ber sich um die Berfaffung der deutschen Repu blit serbient gemacht hat. Die fozialdemokratische den Magistrat, zu Ehren des verstorbenen Reichsministers und früheren Berliner Stadtrats Breuß anfäßlich der Umbenennung von Straßen eine geeignete Straße ugo- Break- Straße zu benennen."
aum
Monarchistische Reichswehemmafit. Um Dienstag nachmittag gegen 5 Uhr, io wird uns berichtet, geleitete eine Reichswehrkapelle eine Kompagnie des Reichswehrregiments 9 Wannseebahnhof. Unmittelbar ant Potsdamer Bahnhof Schwentie die Rapelle ab und fpielte, indem sie bie Kompagnie paffieren ließ, zweimal hintereinander den ridericus Reg. offenbar in ihrem Sinn Richtige Marsch. Daß fie damit das getroffen, bewies der demonstrative Beifall des um diese Zeit vor bem Botsdamer Bahnhof ftets zahlreich herumlungernden Hafenfreuzgesindels. Bie ist es möglich, daß eine im Dienst der Repu blit tebenbe Reichswehrfapelle in affenbar demonstrativer Absicht einen ausgesprochen monarchistischen Marsch spielt:
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Groß- Berliner Parteinachrichten.
43. L. Die Bezizfsführer merbes erfuhi, heute Mittwady, abends 7 Uhr. Sei Bolf, Gräfest. Einlaßtarten abzuholen.
Geburtstage, Jubiläen usw.
Die Wäscheaussteuer war früher ber Stolz jedes Mädchens. Selbst Unbemittelte sparten und darbten dafür, um einft soviel wie möglich von biefen meißen Schäßen in ihre Schranffächer häufen zu Lönnen. Belfergestellte aber betamen bei ihrer Hochzeit von thren Eltern oft soviel Leinenzeug mit, daß fie mit nie gebrauchten Stüden davon noch Kinder und Kindestinder wieder ausrüsten fonnten. Der Krieg mit feinem Bezugsscheinwesen hat hier einschneidenbech in ber Partei und in der Freireligiöfen Gemeinde. eingegriffen. Das Bürgertum brauchte Borhandenes auf, ohne daß es jezt die Mittel bat, den zusammengefchmolzenen Schaz wieder aufzufüllen; ben Reichen aber verbietet die immer wechselnde Mode, die auch die Wälche nicht verschont, unnüße Aufhäufung. und der Arme hat nie Borröte beseffen. Aber über fie alle scheint plöhlich ein Wäschejanatismus gefommen zu sein, menn man sie in den Stapeln mühlen sieht, die die Beißex Bochen in den Koushäusern
Gense Heinrich Beege, Ribersborter Str. 48. feiert heute mit feiner Gattin Therese bas eft ber Golbenen hochzeit Genoffe Berge, ber 1871 nach Berlii lam, wurde 1882 auf Grund des Sozialistengeleges ausgewiesen. Er wirkt auch beitte
Vorträge, Vereine und Versammlungen.
Reichsbanner Schroarz- Rot- Gold". 61& fts#elle: Berlin G. 14. Sebaftianfit. 31/08, Sef 2 Sp. Litearabe. Die feutliche Bersammlung am Donnerstag fint night bet er ember in Doll Client