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Gewerkschaftsbewegung

Eisenbahner und Reichsbahn  .

In der Bersammlung der Eisenbahner am Mittwoch, über die wir bereits furz berichtet haben, gab Scheffel eine Uebersicht über die Lohn, Gehalts- und Wirtschaftspolitit der Reichsbahn. Seit die Goldlöhne bestehen, haben die Differenzen zwischen Eisenbahnern nicht aufgehört. Der Widerstand der Reichs bahn hat sich verdoppelt und verdreifacht, seitdem die Eisenbahner­löhne einigermaßen an die Industrielöhne herangekommen find. Das Streben der Reichsbahn, die völlig unter dem Einfluß der Schwerindustrie unter Führung des Herrn v. Siemens steht, geht dahin, die Beamten von den Arbeitern zu trennen und dann durch Einführung zahlreicher Lohn- und Gehaltsklassen, Sonderzu lagen und Brämien eine weitere Trennung herbeizuführen. Die Reichsbahnverwaltung steht zwar auf dem Standpunkt, daß die Eisenbahn ein Ronjuntturbetrieb ist, aber fie mill feine Ronjunkturlöhne zahlen. In dem Widerstand gegen diese Taktik waren fich zuerst alle Richtungen der Arbeitnehmer einig, aber die Einigkeit dauerte nicht lange. Das Spiel der Reichs­bahn wurde sehr erleichtert durch die große Zahl der Arbeits­lofen. Die gegenwärtig schlechten Gehaltsverhältnisse werden zu ftabilifieren verfucht. Es ist der Verwaltung gelungen, den Beamten der Besoldungsgruppen I- IV die Unfündbarkeit zu nehmen und sie will ihnen jezt das Recht absprechen, sich durch Streits zu wehren. Diese Besoldungsgruppen haben eine Ründigungsfrist von vier Wochen erhalten und auch weiteren Gruppen der Beamten will man den Beamtencharatter entziehen; allerdings foll hier die Kündigungs­frist etwas länger bemessen werden. Die Reichsbahn hat sich bereit erflärt, die Unfündbarfeit wieder herzustellen, wenn die Beamten auf das Streitrecht verzichten.

Der Einheitsverband war hiermit unter der Bedingung einverstanden, daß die Beamten in ihrer Existenz so gestellt werden, daß sie auf das Streifrecht verzichten tönnen. Das lehnt die Berwaltung ab. Es ist richtig, daß die Reichsbahn mit erheblichen Reparationslasten beschwert ist, aber diese Lasten drücken doch nur die unteren Beamten. Für die oberen Be­amten werden 16 bis 20 millionen Leistungszulagen gegeben. Für Bahnschut" ist Geld da. Auch die unproduttiven Ausgaben für Pensionen und Wartegelder sind außer ordentlich hoch. Aber diese Belastung ist eine Folge der falschen Wirtschaftspolitit und der falschen Tarifpolitit der Reichsbahn. Die Reichsbahn hat seinerzeit die Gütertarife um 10 Broz. ermäßigt mit der Motivierung, auf diese Weise die Preisabbaupolitik der Regierung zu unterstüßen. Die Preisermäßi­gungen sind ausgeblieben, aber der Reichsbahn find durch diese Ermäßigungen der Tarife 300 millionen pro Jahr ver loren gegangen. Dieses Geld ist restlos in die Taschen der Rapitalisten gefloffen.

Bei der Fällung des sehr unbefriedigenden Schieds. spruches, der von den Gewerkschaften lediglich unter dem Drud der allgemeinen Wirtschaftslage angenom men worden ist, ist es interessant festzustellen, daß diesem Schieds­spruch auch die Beifizer der Eisenbahnverwaltung zugestimmt haben. Das Gefährliche bei der Berwaltung der Reichsbahn ist, daß alle thre Berwaltungssigungen hinter verschloffenen Türen stattfinden und daß im Berwaltungsrat fein Ber treter der Arbeitnehmer vorhanden ist. Das muß anders werden. Außerdem fühlt sich, wie jest ja mieder die sattsam er­örterten Borgänge beweisen, die Reichsbahn   frei von jeder gefeglichen Bindung, sie fühlt sich nicht einmal den parla. mentarischen Instanzen und der Regierung gegenüber verantwortlich. In der sehr lebhaften Distuffion versuchte ein Eigenbrötler, der einen Verband mit einem Bäderdugend Mitgliedern gegründet hat, auf fommunistisch- synbitalistischer Grundlage in radikalen Phrasen sich zu betätigen. Er wurde von allen nachfolgenden Rednern und auch von Scheffel felbst in seinem Schlußwort gründlich abgefertigt. Die Refolution, deren wesentlichen Inhalt wir bereits in unserem Bericht gegeben haben, gelangte einstimmig zur Annahme.

Berufsausbildung und Gewerkschaften.

Mißflände und Reformen.

In der Nr. 28 vom 18. Januar haben wir unter der Ueberschrift: Unternehmer gegen die Berufsschule" das Verhalten der Unternehmer in den Fragen der Berufsschule zur Kenntnis gebracht. Besonders traß lag der Versuch der Firma Schebera Tempelhof, die den Arbeitsausfall der wegen Lohndifferenzen aus­gesperrten ermadylenen Arbeiterschaft wettzumachen suchte durch besondere Arbeitsleistung der Lehrlinge, die zu diesem Zwed von dem Besuch der Berufsschule beurlaubt werden sollten. In der Karosseriefabrikation scheint das Beispiel Schebera Schule zu machen. Die erwachsene Arbeiterschaft fämpft gegen den unberechtigten Lohnabzug und liegt auf der Straße, die Lehrlinge haben bei Berlust des Schulbesuches etwaige eilige Aufträge auszu führen. Diesmal find es die Firmen Boll u. Ruhrbed, Charlottenburg  , und Buhne, Schulzendorfer Straße. Die Jugend­zentrale und die Gewerkschaften haben auch in diesen Fällen die Schulleitungen auf die Sachlage aufmerksam gemacht. Es ist jedoch notwendig, daß generell von dem Fachschuldezernat eine entsprechende Berfügung erlaffen wird, die bestimmte Richtlinien für eine Beurlaubung enthält.

Nicht unbekannt ist es, daß der fürzlich gebildete Arbeits­ausschuß für Berufsausbildung sich auch den Fragen der Berufsschule eingehend zuwendet und sicher Sträfte birgt, Miß­ſtände abzustellen. Zu begrüßen sind die Bestrebungen des Aus schusses, die Ausbildungsverhältnisse in Echule und Werkstatt mit sachlichem Ernst zu pflegen, denn diesen 3wed hatte wohl die Tagung des Arbeitsausschusses am 29. Januar, in der u. a. auch über zmedmäßige Berufsschulorganisation und über den Sinn der Berufs­pflichtschule und ihre Zusammenarbeit mit der beruflichen Braris verhandelt wurde. Was die Gemertfchaften in der Berufs­schule fehen, fommt in der Entschließung, die auf der Hamburger Jugendfonferenz gefaßt wurde und der der Breslauer Gewerkschafts­fongreß zustimmte, flar zum Ausdrud. Ein Unterausschuß soll ein Bufammenarbeiten zwischen Wirtschaft und Berufsschule erstreben. Wir empfehlen dem Unterausschuß, auch auf die hier fritifierten Firmen sein Augenmerk zu richten. Benn unter Berücksichtigung

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ber für ben Nachwuchs, file bie Boltsmirthaft umb file unfer Boll notwendigen Gefichtspunkte, unter Ausschaltung bestimmter ein­feitiger Intereffen, gearbeitet wird, ist wohl auch in gemerfschaftlichen Kreisen Verständnis für eine fachgemäße Zusammenarbeit in Fragen der Berufsausbildung zu erwarten.

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Ein netter Betrieb."

Brig  , gibt uns zu der mit dieser Ueberschrift in Nr. 52 des Die Firma Julius Scheibe G. m. b. 5., Berlin  . Borwärts" erschienenen Beschwerde folgende Erklärung:

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Der Betrieb arbeitet nicht für eine Firma, sondern für eine größere Anzahl von Kunden. Eine Verlegung der Bestimmung des Tarifvertrages ist nicht erfolgt. Eine Arbeitsordnung, die eine neunstündige Arbeitszeit verlangt, gibt es bei uns nicht. Es be­steht die a cht stündige Arbeitszeit. Im Sommer und Herbst vorigen Jahres wurde wegen starfer Beschäftigung zur Fertigstellung von Anlagen für die Berliner   Stromvers forgung neun Stunden gearbeitet. Die Dringlichkeit dieser Arbeit ist allgemein befannt.

In besonders dringenden Fällen mußten für diese Anlagen auf Berlangen der Kundschaft innerhalb der fürzesten Zeit Konstrul­tionen geliefert werden. Arbeitszeiten von der angegebenen Dauer find jedoch nicht vorgekommen, da meist in zwei Schichten gearbeitet wurde.

Ueberschreitungen der Arbeitszeit für lebenswichtige Betriebe sind zulässig und sind im Einverständnis mit der Belegschaft aus­geführt worden Die Werkstatt war voll besetzt und brauchbare Facharbeiter zurzeit nicht arbeitslos.

Die Entlohnung erfolgt ohne Ausnahme zum Tarif, Spigen gruppe 6 Bf. über Tarif. Durch starte Konkurrenz, besonders der Metallindustrie, gezwungen, mußten wir unsere Breise teilweise er­heblich herabseßen, und haben infolgedessen im Januar d. J. eine mur für vorstehend erwähnte Zeit der guten Beschäftigung gewährte. Konjunkturzulage, die außerhalb des Tarifes lag, wieder abgebaut. Der Betrieb ist zurzeit fehr schwach beschäftigt und halten wir über die Hälfte der jezigen Belegschaft durch Vorrats- und Instand haltungsarbeiten so lange als möglich.

Die sanitären Anlagen find ,. mie mir zugeben, nach den heutigen Verhältnissen mangelhaft, jedoch war eine Besserung nicht möglich, da sich der Betrieb in Erdgeschoßbauten auf einem Bachtgrundstüd befindet, das mehrere Meter unter dem Niveau der nächsten Straße liegt. Einen Neubau an anderer Stelle aufzuführen, war bisher wegen Kriegs- und Inflationszeit nicht möglich, jedoch wird noch in diesem Jahr in Rudow   damit begonnen. Auf die sanitären Anlagen wird dabei besonderer Wert gelegt. Alle Anschaffungen wurden nur für vorstehende Berlegung des Betriebes und zur Hebung der Produktion gemacht. Bezüglich der gewerkschaftlichen Frage bemeifen wir, daß wir lieber mit einer organisierten, als mit einer nichtorganisierten Belegschaft arbeiten."

Schiedsspruch im Kölner   Bankgewerbe.

Köln  , 4. Februar.( Eigener Drahtbericht.) Im Kölner   Bant­gewerbe ist ein Schiedsspruch gefällt worden, der in der Lohn­gewerbe ist ein Schiedsspruch gefällt worden, der in der Lohn und Arbeitszeitfrage folgende Entscheidungen trifft:

Für Januar werden die Gehälter um 4 Broz., ab 1. Februar um 5 Broz. erhöht Im übrigen bleibt der Manteltarif unverändert bestehen bis Ende Februar 1927. In der Arbeits­zeitfrage wird den Bantleitungen das Recht zugesprochen, in Bedarfsfällen die Arbeitszeit bis zu 52% Stunden pro Woche zu verlängern. Bei Arbeiten, die durch Aufwertungs­arbeiten bedingt find, fann vorübergehend die Arbeitszeit bis zu 54 Stunden pro Woche ausgedehnt werden. Somohl die Arbeitgeber als die Angestellten haben den Schiedsspruch, deffen Erklärungsfrist bis zum 8. Februar läuft, abgelehnt.

Weitere Betriebseinschränkungen.

Effen, 4. Februar.( Eigener Drahtbericht.) Die Stahlwert Beder A.-G. zu Willich   schreitet zu weiteren Einschränkungen ihres Betriebes. Die frühere Belegschaft von 4000 Mann ist in der letzten Zeit auf etwa 1000 herabgemindert worden

Beschlüsse der Bergarbeiter- Internationale.

Genf  , 4. Februar.( Eigener Drahtbericht.) Der hier tagende Ausschuß des Internationalen Bergarbeiterverbandes erklärte fich nach einem orientierenden Bericht des Direktors des Internationalen Arbeitsamtes Albert Thomas   mit der begonnenen Untersuchung über die Berhältniffe in der Kohlenindustrie und mit ihrer Durchführungsmethode einverstanden. Die ersten Resultate mit ihrer Durchführungsmethode einverstanden. Die ersten Resultate der Untersuchung hofft man bereits dem Internationalen Berg­arbeiterfongreß, der im Auguft in Krafau stattfindet, vorlegen zu tönnen. Als Arbeiterfachverständige der sechsgliedrigen Kommiffion des Verwaltungsrats des Internationalen Arbeitsamtes für die fort­laufende Beaufsichtigung der Untersuchungsergebnisse wählte der Ausschuß den Deutschen   Dr. Berger, den Belgier Desjardins und zwei Engländer Smith und Hodges. Auf die Tages­ordnung des Krafauer Kongreffes wurde neben der Diskussion über die ersten Resultate des vorgenannten Untersuchungsberichts bereits der Achtstundentag und die Verhütung von Arbeits­unfällen gesetzt. Ferner beschloß der Ausschuß noch eine Solidaritätstundgebung an die rund 200 000 nord amerikanischen Kohlengrubenarbeiter, die seit 5 Monaten im Streit stehen.

Die Arbeitslosigkeit in Polen  . Warschau  , 2. Februar.( Eigener Drabtbericht.) Die Republit Bolen hat jest mit 341 000 Arbeitslofen ben höchsten Stand der Erwerbslosigkeit feit ihrer Wiedererrichtung. Monatlich müssen 10 Millionen Bloth zu ihrer Unterstüßung ausgegeben werden. Dabei beträgt diese Unterstügung im höchftfall 1, Sloth täglich für eine Familie.

Die Zahl der unterstühlen Arbeitslosen Wiens ist in der zweiten Hälfte des Monats Januar um 4380 auf insgesamt 99 427 gestiegen. Hierzu kommen noch etwa 5000 Arbeitslose, die im Bezug der außer­ordentlichen Beihilfe stehen, so daß mit 105 000 Arbeitslosen in Wien  gerechnet werden muß.

Satarbeiterverband. Morgen, Freitag abend 7 Uhr, im Gewerkschaftshaus! Gaal 4( großer Gaal) Jahresgeneralversammlung. Erscheinen aller Mit­glieber it Pflicht! Mitgliedsbuch legitimiert, wird abgestempelt.

Adolf Hoffmann  

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Wirtschaft

Ausdehnung der preußischen Elektrowirtschaft.

Die Aftienmehrheit der Brauntohlenindustrie- Aktiengesellschaft Zukunft( BIAG) ist von dem preußischen Staat erworben worden. Für den Ankauf maren elettrowirtschaftliche Beweggründe be­stimmend. Die BJAG. betrieb in Weisweiler. gestützt auf einen beträchtlichen Rohlenfelderbesis, in wärmewirtschaftlicher Berbindung mit ihrer Brifettfabrikation ein Braunkohlenfraftwerk von 42 000 Kilowatt. Das Versorgungsgebiet der BJAG. umfaßt folgende Kreise: Aachen  - Stadt und Land, Düren  , Jülich  , Schleiden  , Monschau  , Daun  , Brün und Adenau  . Die Grundbelastung übernimmt das Brauntohlenkraftwert, während zur Spizendedung das von der Ruhrtalsperren G. m. b. H., der BJAG. zum Betriebe übertragene Kraftwerk an der Urftalsperre in Heimbach  ( Eifel) zur Verfügung steht.

Der Erwerb der BJAG. liegt also in der Richtung, die bereits durch den Ankauf des RWE.- Aktienpatetes vorgezeichnet worden ist, nämlich einer stärkeren staatlichen Beteiligung an der Stromver forgung des bejezten rheinischen Gebietes. Es ist beabsichtigt, die Brivatwirtschaft auch weiterhin an dem Unternehmen zu beteiligen und ihr Raum zur Mitwirkung zu geben. Auch soll die Leitung un­verändert beibehalten werden. Der für das Aktienpaket vom preußi­schen Staat gezahlte Kaufpreis ist angesichts der großen in dem Unternehmen vorhandenen Sachwerte und feiner, modernen Be­triebseinrichtungen sowie der für den Staat sich ergebenden elettro­wirtschaftlichen Möglichkeiten als durchaus vorteilhaft zu bezeichnen.

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Schutzzollpropaganda der vertruffeten Delmühlen. Die Greg betriebe der deutschen   Delmüllerei, die bekanntlich fast ausnahmslos in den Händen ausländischer Trusts und Konzerne sind, erheben unter Berufung auf ihre angeblich schwierige finanzielle Lage nächst noch vorsichtig neue schuß3öllnerische Forde rungen. Angeblich hat sich der seit dem 1. Oftober 1925 einge führte Delzoll als völlig unzureichend erwiesen. Dem gegenüber ftellt die Konjunktur- Korrespondenz" durch Umfrage bei freien, d. b. nicht vertrufteten Delmühlen und sonstigen Interessenten der ein­schlägigen Branche fest, daß die Schwierigfeiten einiger größerer Fabrifen in der Hauptsache auf verfehlte Spetu. lationen in Rohmaterial zurückzuführen sind. Diese Betriebe haben 3. B. Soyabohnen schon vor langer Frift zu weit höheren Breisen als heute geltend getauft und sehen sich nunmehr genötigt, ihre Erzeugnisse zu Preisen abzustoßen, die den heutigen Roh­materialpreisen ungefähr entsprechen. Dabei ist zu berücksichtigen, daß diese Mühlen auch heute noch für rohes Soyaöl einen Breis fordern, der mindestens um den 3oll von 7,50 m. höher ist als die ausländischen Forderungen. Die Berteuerung durch den Zoll hat sich also in vollem Umfange ausgewirkt. Der Versuch, Spefulationsverlufte auf die Abnehmer, d. h. auf die ölver­arbeitende Industrie und die Konsumenten durch weitere Boll­erhöhungen abzuwälzen, follte von den zuständigen deutschen   Stellen rechtzeitig erkannt und abgewehrt werden.

Berschlechterung der Konjunkfur in der Filminduftrie. Die Bro duktionstätigkeit in der gesamten deutschen   Filmindustrie hat im Januar einen erheblichen Rüdgang erfahren. Bon 750 zur Ber fügung stehenden Ateliertagen maren nur 407 besetzt. Auch der Theaterbefuch ließ nach. Die hieraus entstandene ungünstige Ge­schäftslage der Theaterbefizer wirft sich ungünstig auf das Berleih­geschäft aus. Aus denselben Gründen flagen die Kopieranstalten über Beschäftigungsrüdgang, namentlich am Berliner   Blag

Aus der Partei.

Werbearbeit für die Jugend.

Bon der Zentrale unserer Jugendorganisation wird für die Zeit vom 20. bis 28. März eine Reichswerbewoche vor bereitet. Die Jugendgruppen sind aufgefordert, wegen der Borbe reitung und Durchführung dieser Werbewoche überall mit den Bartei­gruppen in Verbindung zu treten. Ebenso wird die Unterstügung der Parteivereine gewünscht, um eine fruchtbare Zusammenarbeit in die Wege zu leiten.

Bald stehen wir wieder vor der Schulentlassung. Dem jungen Menschen, der dann in die harte Fron des Erwerbslebens eintritt, für seine freie Zeit nützliche geistige und förperliche Erholung zu verschaffen, ist der 3med unserer Jugendbewegung. Spiel, Sport, Bandern, Reigentanz und Gefang wird in ihr gepflegt. Der Jugend­liche fühlt sich bold recht wohl in diesem fröhlichen Kreis feiner Altersgenoffen, in dem auch starte geistige Regiamkreis herrscht. In Borträgen, Arbeitsgemeinschaften und naturwissenschaftlichen Bande­rungen werden die Jugendlichen über Fragen der modernen Welt­anschauung belehrt und davon abgehalten, fich öden Bergnügungen hinzugeben. Geist und Körper merden gejtählt. Unjere Jugend­bewegung hat in dieser Kulturaufgabe schon unendlich viel getan, ihr dazu weiter behilflich zu sein, werden sich unsere Parteiorgani fationen gewiß gern angelegen lassen sein.

In allen Fällen der agitatorischen und organisatorischen Bor. bereitung steht mit Rat und Tat die Jugendbezirksleitung, die mit dem Parteisekretariat in engster Fühlung steht, ebenso der Haupt­vorstand des Berbandes der Sozialistischen Arbeiterjugend, Berlin  SB. 61, Belle- Alliance- Platz 8 II, den Organisationen zur Seite.

Ein Beteran der Thüringer   Partei. Genoffe Emil Betterlein in Gera   beging am 2. Februar feinen 70. Geburtstag. Schon unterm Ausnahmegese war Genosse Betterlein für die Partei tätig. Om Wahlkreise Meerane  , dessen Mandat August Bebel   damals inne hatte, lernte er zuerst die sozialistischen   Ziele fennen. Fast drei Jahrzehnte ist Betterlein fommunalpolitisch tätig und ihm ist es zu danten, daß unser thüringisches Parteiblatt sich zu der Höhe ent­wickelte, auf der es heute steht. Ein volles Bierteljahrhundert leitet er in Reuß die Barteibewegung. Möge dem alten Kampfgenoffen noch lange die geistige Frische verbleiben, der er sich heute noch erfreut.

Berantwortlich für Bolitik: Gruft Renter: Wirtschaft: Artur Sateruns: Gewerkschaftsbewegung: 3. Steiner; Feuilleton  : Dr. John Schitowski; Lofales und Sonstiges: Krik Raritäbt: nacigen: Tb. Glode: fämtlich in Berlin  . Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin  . Drud: Borwärts- Buchdruckerei und Berlagsanstalt Baul Ginger u. Co., Berlin   G 68. Lindenitrake 3.

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