morben, so ist die Tätigkeit des Berufsberaters zunächst abgefchloffen. Tritt aber später irgendeine Meinungsverschiedenheit auf zwischen Lehrling und Lehrherrn, wird der Berufsberater stets vermittelnd eingreifen.
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Durch diese Darstellung ist das Wesen der Berufsberatungsstellen nur in groben Umrissen stizziert worden. Den viel feineren Zusammenhang und wahren Wert der Berufsberatung fann nur der kennen und schätzen lernen, der sich dieser Einrichtung bedient. Es dürfte wohl der Hinweis genügen, daß sich alle Eltern dieser Stellen, die auch von den Gewerkschaften gefördert worden find, bedienen müßten. Sie können dann mit ruhigem Gewissen fagen, daß sie nichts unversucht gelassen haben, ihr Kind auf den richtigen Play im Leben gestellt zu haben.
gramm. 198,
Das Rundfunkprogramm. Sonnabend, den 6. Februar.
Außer dem üblichen Tagesprogramm:
3.45 Uhr nachm.: Hans- Bredow- Schule( Bildungskurse). Abteilung Spiel und Sport, Kurt Doerry :„ Spiele auf dem Eise". 4.30 Uhr nachm.: Wilhelm Schmidtbonn ( Zum 50. Geburtstage des Dichters): Die Flucht zu den Hilflosen". Gesprochen von Friedrich Kayßler , 5-6 Uhr nachm.: Lustige Stunde. 6.45 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule( Bildungskurse). Abteilung Sprachunterricht. Esperanto( Direktor Julius Glück). 7.15 Uhr abends: Personenverzeichnis und Inhaltsangabe zu der Uebertragung aus der Staatsoper. 7.30 Uhr abends: Uebertragung aus der Staatsoper. Spielzeit 1925/26. 18. Uebertragung. Der Evangelimann", musikalisches Schauspiel in zwei Aufzügen." Dichtung und Musik von W. Kienzl . Friedrich Engel , Justiziär im Kloster St. Othmar Maria, dessen Nichte und Mündel; Magdalena, deren Freundin; Johannes Freudhofer, Schullehrer zu St. Othmar; Matthias Frendhofer, dessen jüngerer Bruder, Aktuarius im Kloster; Xaver Zitterbart, Schneider; Anton Schnappauf, Büchsenmacher; Aibler, ein älterer Eine„ ta G. m. b. H." in Berlin ( Alexandrinenftr. 26) hat Burg Bin alter Leiermann, Benediktiner , Bürger. Banern, Bürger; dessen Fran; Huber; Hans, ein junger BauernKnechte, Kinder. Zeit: Das 19. Jahrhundert. Ort der Handlung: Der erste Aufzug im Benediktinerkloster St. Othmarin, Nieder österreich ( 1820), der zweite Aufzug in Wien ( 1850). Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage, Wetterdienst, Sportnachrichten. Theater- und Filmdienst. 10.39 bis 12 Uhr abends: Tanzmusik( Funktanzkapelle. Leitung: Konzertmeister Franz v. Szpanowski). Königswusterhausen, Sonnabend, den 6. Februar.
Kein Risiko, umsonst zu zahlen." Wenn man„ billig" faufen will.
durch ihre Art des Vertriebes von Fahrädern und Nähmaschinen berechtigtes Aufsehen erregt. Sie bietet Fahrräder für 128 M. und Nähmaschinen für 148 M. an und gestattet Abzahlung in vier Monatsraten. Bei Abzahlung ist die Ware erst nach der zweiten Cate zu liefern, und sie bleibt Eigentum der Ata bis zur Zahlung der lezten Rate. Ist der Käufer mit der Zahlung einer Rate im Rückstand, so hat die Afa, ohne daß es einer Friftsegung bedarf, alle Rechte auf Schadenersatz" usw. Auch werden dann alle restlichen Ratenzahlungen fofort fällig. Bei der Bestellung sind als Anzahlung 8 M. dem werbenden Vertreter der Firma zu geben, 32 m. werden als erste Rate durch Nachahme erhoben und danach ist in Abständen von je vier Wochen der Rest in drei Raten zu zahlen. Es gibt aber bei der Ata für ihre Kunden auch eine Möglichkeit, auf andere Weise zu Fahrrädern und Nähmaschinen zu kommen.
Ein Kauflustiger tann selber für die Afa als ihr Ber. treter arbeiten, indem er andere Kunden für sie wirbt. Sie
Brovision. Oder vielmehr: fie schreibt dem werbenden Bertreter die Provision gut und zahlt nachher in Ware. Wer viel Kunden wirbt, fann- denkt wohl mancher fich ein ganzes Warenlager verdienen, das er dann zu Gelde machen darf. Mit barem Geld wird der Kundenwerber mur von dem ge
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bursch.
3-3.30 Uhr nachm.: Professor Dr. Amsel: Einheitskurzschrift. 3.30-4 Uhr nachm.: Prof. Dr. Amsel: Einheitskurzschrift. 4 bis 4.30 Uhr nachm.: C. M. Alfieri und Frl. G. van Eyseren: Spanisch für Anfänger. 4.30-5 Uhr nachm.: Frl. Rechtsanwalt Dr. Behrend bzw. Frau Dr. A. Zahn- Harnack: Die Frau als Bürgerin.
Eine Verschmähte.
Der Liebestraum einer Krankenschwester. Unter ungeheurem Andrang der Neutöllner Bevölkerung zahlt ihm bei jedem Stauf, den ein von ihm Geworbener macht, eine fand gestern vormittag vor dem dortigen erweiterten Schöffengericht unter Vorsiz ven Landgerichtsdirektor Löring die Verhandlung gegen die Krantenschwester Josefa E. statt. Die Angetlagte soll gegen einen Neuköllner Arzt ein Revolverattentat versucht haben. Da die Tat nicht zur Ausführung fam, lautet die vom Staatsanwaltschaftsrat Hermann vertretene Anflage jedoch nur auf Nötigung durch Bedrohung mit dem Verbrechen des Totschlages. auf Antrag des Staatsanwalts wurde die Deffentlichkeit ausgeschlossen.
worbenen Kunden bezahlt, nämlich mit den 8 M., die er als Anzahlung gibt. Aber auch diese 8 M. find mur Erfaß für aus gelegtes Bargeld des Werbers, denn er hat ja zunächst felber in die Tasche greifen und zahlen müssen. Das Berfahren mird in der Entscheidung eines Gerichts, das es zu prüfen hatte, fo geschildert:„ Der Kunde muß zunächst 8 M. anzahlen, darauf er. hält er vier Bestellscheine gegen Nachnahme von 32 M. zugesandt. Diese Bestellscheine muß er nun wieder für ie 8 m. pro Stüd veräußern. Die betreffenden Käufer müssen dann wieder je vier Bestellscheine von der Aka für 32 M. faufen, die fie miederum weiter vertreiben müssen usw. Der erste Runde erhält dann ein Fahrrad oder eine Nähmaschine, wenn die zweite Reihe Käufer, die von ihm gekauft hat, ihrerseits vier Bestellscheine( eine Serie) von der Ata mit 32 M. gekauft hat. Die zweite Reihe der Käufer der Bestellscheine erhält dann wiederum ein Fahrrad, wenn e dritte Reihe der Käufer eine Serie von vier Bestellscheinen be
Kunden, die für die ta geworben werden müffen, gen hat usw." Es ist leicht, sich auszumalen, wie die Zahl der einer Lawine gleich an wächst, wenn jeder neue Kunde immer wieder mit derselben Schläue" sein Fahrrad oder seine Nähmaschine aus der Tasche anderer Leute zu bezahlen versucht. Ein Runde wirbt vier neue, vier müffen 16 neue fuchen, diese 16 müffen fchon 64 neue auftreiben, diese 64 müssen 256 neue heranjchleifen, diese 256 müssen 1024 neue zu einer Bestellung pressen und so meiter bis ins Endlose. Von allen aber verlangt die Afa ihre ersten 32 m., und fie fann bei 3 ahlungsverzöge rung sich auf die Vereinbarung sofortiger Rablung des ganzen Kaufpreises berufen. Wie oft es tatfächlich nicht nach Wunsch klappt, zeigen die Zahlungsbefehle, mit denen die Afa gegen Säumige vorgeht, und die Gerichtsverband lungen, in benen fie Verurteilung der Schuldner fordert. Der Reichsverband deutscher Mechaniker sieht in dem geschilder ten Berfahren der Afa unlauteren Wettbewerb. Er hat versucht, es ihr durch einstweilige Gerichtsverfügung untersagen zu laffen, aber das Landgericht Frankfurt a. M. hat den Antrag zurückgewiesen. Auch die Göttinger Mechanifer- Inmung ist vom Gericht belehrt worden, daß gegen die Ata nichts zu machen sei. Zu der Frage, ob es sich um eine verbotene Ausspielung handelt, hat das Landgericht Göttingen ausgeführt, daß es nicht vom Zufall abhängt, ob jemand bei der Afa ein Fahrrad erwirbt, sondern nur davon, ob er den Kaufpreis bezahlt. Die Zahlung fönne allerdings fo er. folgen, daß der Käufer durch Werbung neuer Käufer sich eine Bro. vision verdient und sie auf den Kaufpreis anrechnen läßt. Dabet drohe ihm aber fein Rififo, in Erwartung eines Fahrradgemmnes umfonft zu zahlen. Die Ata hat Abschriften der Gerichtsentscheidungen Durch Drud vervielfältigen laffen und sie Beschwerdeführern überSandt. Aber für einen Kunden, der plöglich selber Den ganzen Kaufpreis zahlen soll, ist es gleichgültig, mieein Gericht die Vertriebsweise der Ata nennen will und ob es sie gegen die Konkurrenz schützt oder nicht. Wie Hohn muß der enttäuschte Kunde es empfinden, daß ihm fein Risito drobe, umsonst zu zahlen. Umsonst braucht er nicht gezahlt zu haben, wenn er bei Mißlingen seiner Berfuche, die vollen Kosten des Fahrrades oder der Nähmaschine durch Kundenwerbung und Brovision rechtzeitig zu deden, den fehlenden Betrag aus der eigenen Tasche drauflegt. Umsonst hat er dann nur seine Mühe gehabt, und vergeblich hat er gehofft, durch Werbearbeit für die Aka billig" zu einem Fahrrad oder einer Nähmaschine au kommen. Nun, wer hat Luft zu solchem Geschäft?
Die Doppelehe eines Greises.
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Hoch in den Sechzigern mar der Kellner Albert Genzel, als er nochmals in das Joch der Ehe ging. Seine Auserforene war genau ein Drittel so alt als er. Die Ehe zwischen dem altersungleichen Baare verlief sehr unglücklich, so daß die junge Frau sich bald Erfaz suchte und schließlich, um von ihm loszukommen, da er auch für fie und ihr Kind schlecht sorgte, sich selbst des Ehe bruchs bezichtigte. Die Ehe war schon längst wieder geschieden, als sich herausstellte, daß der nunmehr bereits über 70 Jahre alt gewordene Genzel noch eine Frau und vier Rinder in Irland hatte. Dort hatte er im Jahre 1879 geheiratet, feine Familie aber verlaffen und war lange Zeit vor dem Kriege nach Deutschland zurückgekehrt. Es waren aber noch von der Frau während der zweiten Ehe wiederholt Briefe an ihn gefommen, wenigftens behaupteten das Zeugen, während er selbst es in Abrede stellte und die Briefe erst in den beiden lezten Jahren erhalten haben wollte. Vor dem Standesamt hatte er sich als ledig bezeichnet, als er zum zweiten Male heiratete. Seinen Betannten und auch der zweiten Frau hatte er erzählt, daß er Mitmer jei, da feine erste Frau in Irland schon zu Beginn des Krieges verstorben wäre. Die zweite Che hatte er unbefümmert darum, daß die erste Frau noch lebte, 1919 gefchloffen. Nachdem sich Folgen des Liebes. verhältniffes mit der 23jährigen Stepperin eingestellt hatten und biese nun auf Heirat drängte. 3ur Entschuldigung tonnte der Angetlagte nur anführen, daß er geglaubt habe, feine Frau fet tot, ba er feit Kriegsbeginn von ihr teine Nachricht mehr erhalten habe. Als die ersten Briefe wieder antamen, war die zweite Ehe schon geschieben gewesen. Das Schöffengericht mitte glaubte bem Angeklagten nicht, daß er seine erste Frau für tot gehalten habe. sondern hielt ihn der Bigamie für schuldig. Mit Rüdlicht aber auf ein hohes Alter erkannte es auf die. Mindest Strafe von 6 Monaten Gefängnis und gab ihm hierfür auch noch Bewährungsfrist.
Für die Freizeit der Jugendlichen.
Eine Kundgebung der Jugendvereine.
Den Kampf um die Freizeit der Jugendlichen, um einen den jugendlichen Arbeitnehmern zu gewährenden Urlaub bon jähr Tih mehreren Wochen, führen jetzt Jugendvereine aller Richtungen gemeinsam. Der vor einigen Jahren zusammengetretene Reichsausschuß der deutschen Jugendverbände, dem Vereinigungen verschiedener Parteien und verschiedener Sonfeffionen angehören, bat am Donnerstag in Berlin eine und gebung für die Freizeit der Jugendlichen veranstaltet. Es handelt sich um das Berlangen einer gefeglichen Rege Iung, die den Jugendlichen ihr Recht auf eine Freizeit sichern foll, zum Wohl ihrer förperlichen und geistigen Entwicklung. ber Rundgebung des Reichsausschusses, der 81%, Millionen Jugendliche der ihm angeschlossenen Verbände vertritt, beteiligten sich auch Vereinigungen des Gesundheitswesens, des Berufsschulwesens, der Wohlfahrtspflege, der sozialen Reform, der Jugendwohlfahrt.
Eine schwere Bluttat.
An
An zwei Tagen verhandelte das Potsdamer Schwurgericht gegen den 49jährigen optischen Arbeiter Paul Regushemjfŋ aus Rathenow , der wegen Totschlages angetlagt ist. Der Angeklagte lebte seit Jahren mit der 33jährigen geschiedenen städtischen Des infettorin Berta Meinhardt im Hause Schüßenstr. 2 in Rathenow zusammen. Die Meinhardt, die als äußerst fleißig und tüchtig geschildert wird, wurde im Herbst v. J. von der Krantentaffe nach Wernigerode zur Kur gesandt. Dort lernte sie einen anderen Mann kennen, und nach Rathenow zurückgekehrt, versuchte sie das Verhältnis mit R. zu lösen. In der Nacht vom 8. zum 9. Dezember gegen 2 Uhr früh hörten Hausbewohner gellende Hilfefchrete. Als die Polizei hinzufam, lag die Meinhardt mit durchschnittener Kehle tot am Boden. Regus chemffy hatte sich selbst einen Schnitt am Halfe beigebracht. Der Angeklagte gab zu, daß er die Meinhardt mit feinem Taschenmeffer in den Hals gestochen habe. Sechs medizinische Sachver ständige waren zu dem Prozeß geladen. Die Aerzte bezeichneten den Angeklagten als einen nervösen, leicht reizbaren menschen. Das Urteil erging wegen Totschlages aus§ 212 auf 8 Jahre 3uchthaus, 10 Jahre Ehrverlust. Der Angeflagte nahm bas Urteil ruhig entgegen, behielt sich aber eine Erklärung vor.
Jim Rofe- Theater amüsieren die Leute sich über August den Starken", der eigentlich August Starte heißt und ein ehemaliger Schlächtermeister ist. Mit einem guten, ach so guten Herz, das, mie er selber mehrmals betont, ihm auf dem rechten Fled fitzt. Mit befagtem Herz und einem anscheinend unerschöpflichen Geldbeutel befehrt er dann auch seine vornehmen Verwandten, die erst nichts von ihm wissen wollten, und macht sie ebenfalls zu seelen- und herzvollen Menschen, als sie kurz vor der Pleite stehen. Aber da ter Schlächtermeister August der Starte fich sehr viel an den lieben Gott und an den deutschen Fleiß, der uns wieder eine neue, beffere Welt schaffen wird, wendet, fo ist ja zu hoffen, daß die Belehrung anhält. Die Zuschauer schienen das zum Schluß auch zu glauben, denn fie flatschten freudig und vergnügt in die Hände.
Dle jüdische Gesellschaft" Der Borsigende der Zionistlichen am Donnerstag abend im Logenhaus in der Kleiftstraße über das Thema:„ Die jüdische Gesellschaft". In feiner fast zweistündigen Bereinigung für Deutschland , Herr Kurt Blumenfeld ( prady fesselnde Analyse der Entwicklung des Judentums vom neunzehnten Jahrhundert bis zur Jetztzeit. In furzen Zügen behandelte er die Affimilation der Juden mit der europäischen Kultur, ihre wirtschaftfiche Entwicklung und ihren Einfluß als fiterarische und fünstlerische Potenz, um zum Schluß feinen Anschauungen gemäß zu einer zipniftischen Pointe zu kommen. Hier wurde die soziologische Betrach tung zum Gesinnungsprogramm, was stugen machte.
Die schwere Anflage stellte sich als die Tat einer vermeintlich Berschmähten bar. Die Krankenschwester hatte den jungen Arzt, als dieser Volontärarzt war, in der Charité fennengelernt und war mit ihm in Beziehungen getreten. Die Angeklagte ist eine sehr stark nervöse Berson und steht jetzt im 30. Lebensjahr. Die Beziehungen zu dem Arzt begannen schon im Jahre 1921. Nachdem sie von der Station weggekommen war, habe fie Dr. R. zufällig wieder auf der Straße getroffen und er habe sie genötigt, ihm in seiner Wohnung in der Sprechstunde zu besuchen und fich feine Braris anzusehen. Das habe fie getan, und nach mehrmaligen Besuchen sei es auch zu einem intimeren Verhältnis getommen. Dr. R. habe ihr dabei versichert, wenn ihr etwas und auf Veranlassung bes Dr. K. fet fie zu einem anderen Arzt passierte, sei er genügend Ehrenmann. Balb ftellten sich folgen ein Dr. B. gegangen, der fie behandelt hobe. Schließlich sei eine Fehl- foziologischen Studie gab der Redner eine sehr individuell gesehene geburt gekommen. Dr. R. habe alle Kosten bezahlt. Nachher haben ste weiter, aber nur freundschaftlich, sowohl in seiner möblierten Wohnung, als auch in der Wohnung feiner Eltern verfehrt. Es tam dabei mehrfach zu Berwürfnissen wegen ihrer Krankheit, denn fie habe gemeint, daß Dr. K. zu wenig für sie tue. Er wollte, daß fie in Raffenbehandlung gehe, während sie das nicht wollte, da es sich um eine ſelbſtverschuldete Krankheit handelte. Eine the habe er ihr direkt nicht versprochen, dazu war er zu diplomatisch. Er habe aber wiederholt Aeußerungen getan, aus denen sie das Ehe versprechen gefolgert habe. Im August 1922 fam dann ein sonder barer Bertrag zustande, in dem beide fich verpflichteten, bie freundschaftlichen Beziehungen zu lösen, und den Briefwechsel aus. zuhändigen. In dem Bertrage heißt es, daß die E. anerkennt, daß die Behandlung durch Dr. B. eine fachgemäße gewesen sei und daß fie auf Ansprüche jeder Art verzichte. Später prad) D. K. davon, baß er sich mit einer anderen verheiraten wolle, was die Angeklagte aber nicht ernst nahm. Als sie die Wahrheit erfuhr, faufte sie sich einen Revolver, um sich vor den Augen des Geliebten zu erschießen. Sie holte dann zwar vor den Augen des Arztes die Waffe hervor, schoß aber nicht.
Das Gericht tam aus rechtlichen Grünben zu einer Freisprechung der Angeklagten von der Anflage ber nötigung. Die moralische Schuld habe das Gericht nicht zu beurteilen. Wegen des unerlaubten Waffenbefizes mußte die Angeklagte verurteilt werden; die Strafe wurde aber gering bemessen und auf 20 m. feftgefeßt. Die Angeklagte nahm das Urteil sofort an.
August Schmidts Bestattung.
Der Stadtverordnete Stadtjugendpfleger Genoffe August Schmidt in Reinidendorf, den ein früher Tod aus seiner Arbeit gerissen hat, wurde gestern in der Gerichtstraße bestattet. An der Trauerfeier beteiligte sich ein sehr großer Kreis von Freunden und Genossen des Verstorbenen und von Mitgliedern der Gemeindeverwaltung. Der Magistrat war durch die Stadträte Schüning und Brühl vertreten, das Bezirksamt hatte mit dem Bürgermeister Reich helm und dem Bürgermeisterftellvertreter Hente sich pollzählig eingefunden, und viele Stadtverordnete und Bezirksverordnete fah man in der Trauergemeinde. Abordnungen der Reichsbanner"-Organi fation mit ihren Fahnen säumten den Weg zur Leichenhalle. Den Sarg bedeckten Kränze der Sozialbemokratischen Partei, gewidmet Dom Groß- Berliner Bezirksvorstand, vom Kreis und von der Abtellung, Kränze des Reichsbanners", der durch Abordnungen vertrete nen Jugend, der sozialdemokratischen Stadtverordneten, des Bezirksamtes, der sozialdemokratischen Bezirksverordneten, der Stadtjugendpfleger.
In der Februarnummer der kommunalen Blätter" für Berlin wird das gesamte Berliner Städtebau und Woh. nungsbauwesen fritisch beleuchtet und die Forderung aufgestellt, den Städtebau heute nicht mehr als eine reine Kunstfrage zu betrachten, sondern die organische Zusammenfassung aller die Stabi wirtschaft und Stadtkultur umfassenden Probleme des Wohnens, des Berkehrs, der Produktion, der Erholung, der Kultur usw. zu be treiben. Des weiteren enthält die Nummer Richtlinien für ein Berliner Wohnungsbauprogramm und Borfchläge für eine Neuorganisation der Berliner Bauverwaltung. Am Schluß wird die Stellung der sozialdemokra tischen Stadtverordnetenfraffion zu dem geplanten Stabtamt für Leibesübungen bekanntgegeben.
Radau im Potsdamer Stadtparlament. Dem fommunistischen Stadtverordneten Elflein wurde in der letzten Sigung des Botsdamer Stadtparlaments ein Ordnungsruf erteilt, weil er die Mitglieder der Hohenzollern Bagabunden genannt hatte. Gegen diefen Ordnungsruf, hatte Elflein Einspruch erhoben. Als er in der heutigen Stadtverordnetenfigung über seine Aeußerung den Wahrheitsbeweis antreten wollte, und zwar unter dem Thema: Was ist ein Bagabund?", erhob sich ein ohrenbetäubender Lärm im Barlament. Der Standal übertönte jede Aeußerung, und als Elflein nicht aufhörte, wurde er vom Vorsteher dreimal verwarnt und die Debatte wurde geschlossen. Seine Beschwerde wurde abgelehnt. Abgelehnt wurden auch Dringlichkeitsanträge der Kommunisten, unter allen Umständen Notstandsarbeiten in größerem Maße wie bisher ausführen zu laffen. Auch die Kinder der Erwerbslojen kostenlos mit Milch zu beliefern, wurde abgelehnt. Größere Umzüge von Erwerbslosen zogen am Stadtschloß während der Sizung vorüber.
Alpendorf im Ulap. Die Leitung des Etablissements Alpendorf im uiap Berguügungsvart, Invalidenst. 63, ersucht um die Bekanntgabe, daß fie als felbständige Bächterin von den Schwierigkelten bei der Ulap- Alt. Besellschaft nicht betroffen ist und ihr Betrieb fortgeführt wird. Der Brandschaben ist bereits wieder behoben.
Ein graufiger Leichenfund wurde Freitag morgen in 5 amburg gemacht. Als eine Zeitungsträgerin gegen 5 Uhr morgens einen Zorweg paffierte, gewahrte sie in einer Rische einen Gegen stand, den sie in der Dunkelheit für einen zusammengelauer. ten Menschen hielt. Bei näherem Betrachten gewahrte sie, daß es fich um einen Koffer handelte. Ais man den Deckei öffnete, befand sich der untere Teil einer meiblichen Beige darin. Die Kriminalpolizei hat Polizeihunde auf die Spur gesetzt.
ist bort eine Typbusepidemie ausgebrochen. Das JiolierTyphusepidemie in Kolberg . Nach einer Meldung aus Rolberg ist dort eine Typ bus epidemie ausgebrochen. Das Jiolier gebäude des neuen Krankenhauses ist überfüät.& foll eine Seuchenbarade aufgestellt werden. Bisher find 20 rantbeits. falle festgestellt worden. Alle Maßnahmen, um ein weiteres Umfigreifen der Krankheit zu verhindern, find getroffen.
Das Lieb„ Ein Sohn des Boltes", mit dem ein Arbeiter- Gefang Derein die Feier einleitete, paßte jo recht auf unseren August Schmidt, der ein Sohn des Boltes war und es blieb bis an feinen Tob. In der Gedächtnisrede zeichnete Bürgermeisterftellvertreter Genoffe Sente das Bild diefes Proletariers, der Schloffer geworden war, schon in jungen Jahren feiner Gemert fchaft und der Bartel diente und sich bald das Bertrauen der Berufsund Parteigenoffen erwarb. In den Ehrenamtern, die ihm über tragen wurben, zeigte er seine Tüchtigkeit und Pflichttreue, in der Stellung eines Stadtjugendpflegers erwarb er sich die Liebe der Jugend, überall schägte man in ihm den aufrichtigen und aufrechten Menschen. Er hatte in den Kämpfen und Leiben feiner Klaffe sich eine profetarische Weltanschauung erarbeitet, wie fie nur vom Boden des Proletariats aus gewonnen werden kann. Amundsen ertraukt. Nach einer Melbung aus Los Angeles Sein Leben führte er so, wie es ein Dichterwort will: Bebe im( Kalifornien ) ist Roald Amundsen , der sich zurzeit dort aufhält, Ganzen; wenn Du dahin bift, es bleibt. Abschiedsworte im ernstlich ertrantt. Die Aerzte befürchten, baß es fich um eine Auftrage der sozialdemokratischen Stadtverordneten und zugleich beschwere Lungenentzündung handelte. Groß- Berlin Bezirksvorstandes der Groß- Berlin Bezirksvorstandes der Partei widmete Genoffe Rrille dem Berstorbenen. Er gedachte der opferfreudigen Arbeit von Auguft Schmidt für die Partei und hob aus Schmidts Birksamkeit in der Gemeindeverwaltung seine Bemühungen um die Jugend hervor, für die er auch als Stadtjugendpfleger fich in echter Liebe eingefeht hat. Schmidts Sorge galt auch den unteren Beamten und den Angestellten der Stadt. Am Sarge sprachen noch Bezirksverordneter Genosse Elpel für die fozialdemokratischen Bezirksverordneten, Genoffe Kreutlein für die sozialdemokratische Kreisorganisation, ein Genosse aus der Abteilung, eine Vertreterin der Parteigenoffinnen, ein Bertreter der Bezirksangestellten, Vertreter des Reichsbanners.
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