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Nr. 61 43. �ahrgaag

2. Seilage öes Vorwärts

GoaaabeaÜ, 6. Jebruar 1426

woher kommen üie hohen Konkurszahlen? Unangebrachter Pessimismus.

Die Zahl der neueröffneten Konkurse wird reaelmäßig ellwöchenllich und allmonatllch durch verschiedene Stellen(Stcui- s' Ische? Zieichscunt, Zeitungen und Zeitschriften) nach den amilichen �Veröffentlichungen im.Reichsanzeiger" festgestellt. Als vor einigen Tagen die onuliche Konkursziffer des Monats Januar mit 2092 ltonkurseröffnungen. wozu noch 1553 neue Geschäftsaufsichten lammen, bekannt wurde, entstand eine beträchliche Beunruhi. g u n g nicht zum mindesten durch die Schuld einiger Zeitungen. die diese Zahlen(oder andere, nichtamtliche Ziffern, die noch mn tiniges höher waren) in sensationeller Ausmachung dem Publikum vorsetzten und dabei die über)ie Wirtschafte herein- gebrochene.Katastrophe' in den schwärzesten Farben ausmalten. Bezeichnenderweise find es dieselben Blätter, die bei anderer Gelegenhett und oft aus geringfügigen Anlässen, etwa bei der Beurteilung der Börsenverhällniss«, die Besserungsaussichten mit den rosig st en Farben darzustellen pflege. Besteht nun. angesichts der ungeheuer großen Anzahl der Kon- l ursmeldungen. neuerdings ein Anlaß zur Beunruhigung? Werden durch die Zusammenbrüche der Unternehmungen in den zahlreichen Konkursen neue, krisenverschärsende Element« ausge- gelost, die zu einer Verschärfung der Lage führen müssen? Wir haben keinerlei Anlaß, die Schwere der gegenwärtigen Wirtschaftskrise zu beschönigen, die mit voller Wucht, durch die Auswirkungen von Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit. gerade auf der Arbetterschast lostet und selbst noch losten wird, wenn bereits, später einmal, für die Unternehmerschaft wieder bessere Zeiten angebrochen sind. Gerade aber weil wir wissen, daß die Arbeiter die eigentlichen Leidttogenden der Wirtschaftsnot find, müssen wir feststellen, daß die Belastung der Unternehmer- lchaft durch die zunehmend« Zahl der Konkurse nichts anderes ist. als die gleichsam Nittürllche und normale Auswirkung der Wirtschaftskrise. die durch den Mangel an Absatz, durch das Fehlen der Kaufkraft der breiten Massen, verschuldet ist und ebenso die Tatsache, daß von der Unternehmerschaft fast ein volles Jahrzehnt hindurch eine falsche Anlage» und Produktion spolitik, ohne Rück- ficht auf die Absatzmöglichkeiten und ohne Pflege des Konsums, be- trieben worden ist. Die natürllchen. Konsequenzen der falschen Unter» nehmerpolttik treten uns in den Konkurszahlen entgegen! Diese sind Folge(und Erscheinungsform) der Wirtschaftskrise, nicht aber etwa die Ursache, von der au« nun eine neue Verschlechterung der Lag« erwachsen könnte. Im Gegenteil: das, was sich jetzt bei den Zusammenbrüchen der in Konkurs gehenden Unternehmungen vollzieht, ist eine wenn auch bittere Ttotweadigkeil. Jahrelang hat der ganz normale Prozeß der Ausscheidung über- flüssiger, falschorganisierter. unwirtschaftlicher und untüchtiger Be- triebe fast völlig gestockt. Auf den ganz anderen Wirtscholts» Grundlagen der Kriegs- und Inflationszeit sind viele Tausende, ja .hunderttausende von neuen Unternehmungen entstanden, ohne daß andere Betriebe wenigsten» in wesentlicher Zahl verschwunden ivären: so erklärt sich die Tatsach«, daß heute viele Tausend« von Betrieben vorhanden sind, denen die Möglichkeit zu gewinnbringen- der Arbeit angesichts der neuen veränderten Wirtschaftsverhältnisse in der Welt und in Deutschland fehlt und die deshalb keinerlei Exi. fienzberechttgung mehr haben. Ein paar Zahlen mögen diesen Lorgang erläutern: Die Zahl der Aktiengesellschaften ist von 1S14 bis Ende 1923 um rund 10 000 auf rund 17 500 angewachsen und hat sich 1924 um 546. 1925 dann um 1953 Gesellschaften vermindert: die Zahl der Gesellschaften m. b. Sj. hat sich von 1914 bis Ende 1923 von rund 35 000 auf rund 80 000 erhöht, in den beiden folgenden Jahren um 558 und 6233 Gesellschaften ver» mindert: die Zahl de? sonstigen Firmen(offene handelsgesell- schaften. Kommanditgesellschaften. Einzelfirmen) hat sich nach Shn. lichem Anwachsen in den beiden letzten Iahren um rund 27 000 und rund 32 400 verringert(Gesamtzahlen sind hier nicht erhälllich). Diesen Auflösungen standen aber im Jahre 1924 Reugrün» düngen von Firmen in noch größerer Anzahl gegenüber, so daß die Gesamtzahl aller Unternehmungen(ohne Ge- nossenschaften) sich noch um rund 900 erhöht hat. Erst im Zohre >925 ist ein richtiger.Abbau' elagetretea: die Zahl der Finnen hat um 14 728 abgenommen. In der Gesamtzahl der Auflösungen sind die durch Bankiers erfolgten Auflösungen, die etwa 10 bis 20 Prvz.(nn letzten Jahre 25 Proz.) der ganzen Zahl ausmachen, mitgerechnet worden. Es ist also wichtig, zu wissen, daß neben den(eröffneten) Kon- surfen in vier-, fünffacher, ja zehnfacher Zahl derselben Firmen der 'Auslösung anheimfallen sei es. daß sie ohne Benachteiligung irgendwelcher Gläubiger verschwinden, sei es. daß ein Konkursver- fahren gegen sie gar nicht zur Anwendung kommt, weil es nicht be- antragt, oder, wegen Mangel an Konkursmasse, abgelehnt wurde. Diese Tatsache muß man in erster Linie berücksichtigen, um die B e- deutung der allein regelmäßig veröffentlichten Konkurs* zahlen voll würdigen zu können. Weiterhin ist ober festzustellen, daß die Konkurszahlen gar nicht so abnorm hoch sind, wie man jetzt glauben machen will. Nimmt man an. daß die Zahl der Unternehmungen in Deutschland zwischen 1913 und 1923 auf das Doppelte gestiegen ist, so müßte eine doppelt so hohe Konkurszahl wie dienormale' Friedensziffer noch nicht ungewöhnlich erscheinen, eher zu niedrig, da ja die Grundlage der(neuen!) Unternehmungen jetzt viel weniger fest als die der alten Be- triebe vor dem Kriege sein kann. Für die Friedensjahre erhält man Konkurszahlen, die zwischen 7700(1905) und 9700(1913) schwanken, für das Jahr 1925 aber erst ein« Gesamtziffer von 11 200, die also nur unwesentlich höher als in der Vorkriegszeit ist, geschweige denn das Doppelte erreicht! Noch größer aber wird das Mißverhältnis zwischen der stark angestiegenen Zahl der Unternehmungen und der vergleichsweise niedrigen Konkurszifser, wenn man sich o« gegen- wörtigt, daß die Zahl der Konkurse in den Iahren seitl913nar außerordentlich klein war, so daß man jetzt geradezu da- »on sprechen kann, daß dieD e r s' u m n iss e' der Kriegs- und Inflationszeit auf diesem Gebiete nachgeholt werden mußten ganz zu schweigen von der Notwendigkeit, nun auch die neuentstandcnen Kriegs» und Inflotionsunternehmungen zu sichten imd zu vermindern. Einige Vergleichszadlen möoen beweisen, daß dos Anschwellen der Konkurs-isser in den letzten Monaten zwar, gegen die Vormonate und»jähr gesehen, enorm erjcheutt, verglichen mit dem«land der>

Vorkriegszeit aber(zumal wenn man den ungeheuren Zuwachs an llmernchmungen zwischen 1914 und 1923 berücksichtigt) relativ normal ist. Das Wichtigste freilich bleibt die Feststellung, daß die Zunahme der Konkurse die natürliche Folge der Unternehmer- Politik ist und kein plötzlich entstandenesneues' Unheil, das vom Himmel gefallen wäre:

Zahl der Sonturse.

Stabilisienmgs- Z-it

1024 1925

«033 11 184

MonaMche konkurszahlen.H Monatsdurchschnitt 1013:«14.

') Die Angaben für die früheren Jahr« fehlen. Diese Zahlen bestättgen da«, was oben über die Konkurszahlen des Näheren dargelegt worden ist. Konkurse sind die Ergebnisse eines fortgesetzten Selbstreinigungsprozesses in der kapi- taliftischen Wirtschaft. Ohne Konkurse würde die Zahl der Unter- nehmungen ins unermeßlich« wachsen können, würden alle Krank- heitskeime der kapttalistischen Wirtschaft üppig wuchern, weil dann eben immer neue Gründungen erfolgen würden, denen keine Beseitigung unrationeller Unternehmungen gegenüberstünde. In den Iahren seit dem Kriege hat die seit jeher vorhandene Selbst- reinigung der Wirtschaft vollkommen versagt. Die Konkurszahlen in den Iahren 1920 bis 1924 waren geradezu lächerlich gering. G?- rade diejem'gen Leute, die immer und überall die kapitalistische Wirtschaft als da» einzig mögliche Wirtschaftssystem hinstellen, haben den allergeringsten Anlaß, darüber zu heul- meiern, daß nun endlich auch in den Konkurszahlen die sinnlose Verschwendung und die Ueberspannung der Kapitalansprüche zum Ausdruck kommen, die im Krieg und in der Inflatton die Regel waren, in einer ausgeglichenen kapitalistischen Wirtschast aber keinen Platz haben. vom größten üeutstken Elektrokonzern. Zum Abschluß der AEG. Di« AEG. veröffentlicht für ihr am 30. September abge- schlossenes Geschäftsjahr Bericht und Bilanz. Als Information der Oeffentlichkeit über den mächtigsten europäischen Elektrokonzern und den größten privcktkapitalistischen Arbeitgeber Berlin » verdienen sie gleichermaßen nachdrücklichste Beachtung. Angesicht» dieser Stellung der AEG. ist die schon bekannte Dividende von 6 Proz.(im Vorjahr 5 Proz.) auf da» Gcsamtkapital von annähernd 160 Millionen von untergeordneter Bedeutung. Neben der chemischen Industrie ist die deutsche Elettrizitätsindustrie die höchstqualifi- zierte Deutschland ». Ihr Schicksal ist im Guten und Schlechten ein wichtiges Symptom für das Gelingen der Wirtschaft- lichen Wiederherstellung Deutschlands und seiner erfolgreichen Ein- glicderung in die Weltwirtschaft. 1913/14 wurde der Jahres Umsatz der AEG. mit 400 Mil- lionen angenommen: davon betrafen über 90 Millionen das Aus- land. Der Umsatz für 1924/25 ist zahlenmäßig nicht angegeben. Der Geschäftsbericht spricht aber von einer Steigerung der abgerechneten Umsätze gegen da, Vorjahr um 50 Proz., von einer Steigerung der bei Bilanzschluß vorliegenden Aufträge um 30 Proz..Die Nachfrage nach elektrischer Energie hiett unvermindert an und steigerte sich derartig, daß die Leistung-- fähigkeit der Werke für die Zeil der Höchstbelastung aufs äußerste beansprucht war.' E» ist im Gesamtinteresse be- dauerlich, daß genaue Ziffern über die Umsatzentwicklung fehlen. Im Januar 1926 verlautete ober aus dem Prospekt für die neue lO-Millionen-Dollaranleihe, daß die Reparationsbelastung der AEG. nur'A Proz. der Bruttoeinnahmen betrage. Da die Dawes-Belastung der AEG. für 1925/26 mit 750 000 M. angegeben wird und diese etwa die Hälfte der jährlichen DauerbelastuW ausmacht, müßte die Bruttoeinnahme der AEG. mindestens 300 Mit- lionen Mark ausmachen, was auf einen wesentlich höheren Umsatz schließen läßt. Aeußerst aufschlußreich ist der Einblick, den der Geschäftsbericht über die Herkunft der Aufträg« gibt. Danach liegt weit überwiegend das Schwergewicht nicht bei der privaten In- dustrie, sondern bei den Kommunen und gemeinwirt- schaft lichen Elektrizitätserzeugungs- und Liefe- rungsgesellschasten..Die Schwerindustrie war mit Be- stellungen großer Maschinenanlagen nur gering beteiligt.' Rur der dringende laufende Erhaltungsbedars der Berg- werts- und Hüttenindustrie vermochte zur Fabrikation der AEG. beizutragen. Sowohl dem Umfang als der vualität der Aufträge nach beherrschten offenbar die Lieferungen und Bauausführungen für kommunale und ähnliche Elektrizitätsunternehmungen das Feld der Fabrikation. Für Rummelsburg ist das Großkraftwerk vollständig der AEG. in Auftrag gegeben, ein Auftrag von weit über ein Drittel der gesamten, auf annähernd 60 Millionen ver- anschlagten Kosten der Rummelsburger Neuanloge. Gleichzeitig werden dort die größte Zentralstation und Dampfturbinen mit der größten Turbinenleistung der Welt von der AEG. hergesteM. Ferner werden genannt: Die komplette Einrichtung des Wasserwerks Tegel , vollständige Kraftwerke für die Stadt Oldenburg und das Saarkraftwerk bei Mettlach , Hochspannungsfernleitungen für verschiedene Elektrizitätslieferungsgesellschaften, bedeutende Lieferungen für eUttiijche Lollbahaeo und städtische Straßen­

bahnen sowie reichlich« Tätigkeit für Untergrund- und Bor- «rtbohnen. In zweiter Linie folgt das Ausland, insbe- sondere Großaufträge aus Norwegen (die 4 größten bisher aus« geführten Generatoren von je 29 000 Xw) und aus G u a t e, mala, wo die AEG. der Generalunternehmer für eine elektrische Bahn von 50 Kilometern. Erst an letzter Stelle dürsten die Ans- träge der deutschen Privatindustrie stehen. Aus dieser Verteilung der Austräge läßt sich ermessen, welche schwerwiegenden Folgen sich aus der künstichen Behinderung der öffentlichen Elektrizitäts- und Verkehrswirtschaft ergeben müssen, besonders angesichts der gegen» wärtigen Krisenlage der deutschen Industrie. Sehr große Aufmerksamkeit wendet die AEG. dem Aus- l a n d s g e s ch ä f t zu. Es ist bekannt, daß die AEG. schon zu Lebzetten Rathenaus ihren Blick auf Rußland gerichtet und be- sonders fest der Stabilisierung der Währung mtt dem russischen Cleltrizitätstrust durch erleichterte Lieferungen und gleichzeitigen Erfahrungsaustausch zu engerer Verbindung zu kommen gesuckst hat. Die Verhandlungen hierüber sind in den letzten Tagen, also nach Abschluß des Geschäftsberichts, zu Ende geführt worden. Die Bilanz, die zweite beretts fett der Goldbilanz von 1923, gibt der im letzten Jahr« erfolgten Geschäftsauswettung deut- lichen Ausdruck. Einfach und deuttich bei den Passiven: Ziebt man Kapital und Reserven mit zusammen 172 Millionen von der BUanzsumme der beiden letzten Bilanzen ab, so ergibt sich ein Mehr an Verpflichtungen von 81 Millionen Mark. Davon entfällt über die Hälfte(42 Millionen) auf die erste 10-Mil- lionen-Dolloranleihe vom Januar 1925, der bekanntlich im Dezember 1925 eine zweite, noch nicht in der Bilanz enthaltene 10-Million«n-Dollaranleihe gefolgt ist.(Auf den Mindererlös von 4�56 Millionen ist aus dem Gewinn dieses Jahres bereits fast eine Million abgeschrieben. Die Bankoerpflichwngen sind von 12,34 auf 29,13 Millionen erhöht, Anzahlungen, Lieferontenschulden und Gut- haben der Konzerngesellschoften zusammen von 39,18 aus 74,98 M,!- lioncn. Dogegen sind die.verschiedenen Kreditoren', wahrscheinlich kurzfristige Auslandskredite, offenbar aus dem Anleiheerlös von 34,38 bis auf 18,78 Millionen abgedeckt. Unter den Aktiven zelgr sich bei Grundstücken und Fabrikgebäuden(zusammen 63,68 gegen 61,90 Millionen) kaum eine Veränderung. Eine Auflösung von Bewertungsreseroen war also überflüssig: die neu aufgenommenen Kapitalien sind vollständig aus den beweglichen Posten gedeckt: Dia Warenbestände, zum erstenmal in Läger(69,48 Millionen) und in Arbeit befindliche Anlagen(18,59 Millionen) getrennt, sind von 57,52 auf 88,07 Millionen erhöht. Die Lagerbestände sind übrigens fast genau in Höhe jener 166% Proz. ausgewiesen, zu denen sie der ersten lO-Millionen-Dollaranleihe als Sicherheit dienen! Die Forderungen sind von 65,46 auf 95,09 Millionen gestiegen. Die Effekten uich Beteiligungen sind von 85,40 aus 96,05 Millionen erhöht; sie enthalten aber nach dem Geschäftsbericht immer noch Reserven, ein Zeichen, zu welch niedrigem Kurse sie in der Gold- bilanz(73,0 Millionen) eingestellt gewesen sein müssen. Immerhin muß ein beträchtlicher Teil der Warenbestände mit eingerechnet werden, um die kürzer laufenden Verpflichtungen(122,90 Millionen) durch die entsprechenden Forderungen(rund 99 Millionen) zu decken. Auch die neue Anleihe dürfte daher zum Teil der größeren Flüssig- mach'.mg der Bilanz dienen. Der Bruttogeschäftsgewinn ist mit 25,81 mn rund 13 Mill. höher ausgewiesen als im Vorjahr. Nach Abzug der Ge- fchäftsunkoften(8,23 gegen 7,28 Mill.), der Steuern und sozialen Lasten(15,58 Mill.) und der Abschreibungen von 4 Millionen(2 Pro.z. auf Gebäude. 10 Proz. auf Maschinen) verbleibt ein Reingewinn von 8,36(7,22) Mill. Davon werden nach der 6prozentigeN Dioi- dendenausschüttung auf 133,91 Mill. dioidendenberechtigtes Kapital noch 458215 M. vorgetragen. Die 22,33 Mill. Vorrotsaktien er­halten naturgemäß keine Dividende. Berücksichtigt man. daß der Gegenwert dieser 22,33 Mill. Vorratsaktien auch noch in den Aktiven steckt, so ergibt sich bei der AEG. da» Bild eines erfolgreichen, aber durchaus nicht leicht um den Erfolg ringenden Unternehmens. Umgestaltung See»preußag". Dem preußischen Staatsrat ist vom preußischen Staats» Ministerium der Entwurf eines Gesetzes zur gutachtlichen Aeuherung zugegangen, das vorsieht, die zum staatlichen Bergwerksbesiß ge- hörigen Betriebe, Gerechtsame und Berechtigungen ganz oder teil- weise der Preußischen Bergwerks- und Hüttenaktiengefellschast in d-r Weife zu übereignen, daß sie als Einlagen in die Gesellschaft ein- gebracht werden. Zur Begründung wird u. a. folgendes angeführt: In dem Umstellungsgesetz vom 9. Ottober 1923 war der Aktiengesellschaft Preußog lediglich die Verwaltung und Ausbeutung des stoat - lichen Bergmcrksbesitzes übertragen, das Eigentum daran aber dem Staate vorbehallen. Diese einem Pachwerhättnis ähnliche Kon- struktion hat sich praktisch als verfehlt erwiesen und läßt es geboten erscheinen, der Gesellschaft nachträglich den in Betracht kommenden staatlichen Bergwerksbesig zu übereignen. Es entstehen auch keine besonderen Kosten, weil die Preußag infolge gesetzlicher Befreiungsvorschrift keine Kapitalverkehrsstener z« bezahlen Hai. Für die Eigentn msübertragung spricht die Notwendigkeit, angesichts der Unsicherheit der künstigen Entwick'ung der nurtjchoftlichen Ver­hältnisse und der Finanzlage des Staates der Preußag die M ö g- lichkeit zu geben, sich ohne Belastung des staatlichen Haushait» die für die Erhaltung, den Ausbau und die Erweiterung der Be- triebsanlagen sowie für sonstige Betriebszwecke erforderlichen Mittel selbst zu beschossen. Ganz abgesehen davon er- geben sich auch aus der jetzigen Geiellsözastsiorm wesentliche Bilanzschwierlgkeiten wie auch für den Staat i-ner- wünschte finanzielle Folgen steuerlicher Art und aus dem Auf- bringungsgesetz für die Industriebelastung. Die Deuffche Isserke A.-G. weist darauf hin, daß sie von der kürzlich gemeldeten Liquidation der Deutschen Werte A.-G., Berlin . ihrer ehenurligen Zentralverwaltung, in keiner Weise berührt wird. Bekanntlich ist die Deutsche Werke Kiel , A.-G. schon im vergangenen Sommer aus der Gruppe der jetzt aufgelöste» Gesellschaft losgelöst und in eine selbständige'A.-G� umge­wandelt worden. Sie umfaßt die frühere Werst Kiel und Werk Eriedrichsort. Werst Kiel betreibt neben Schiikbau den Bau von roßdieselmotoren und Schiffsmaschinen, die Fabrikation von Trieb- wagen(maschinentechnischcr Teil) und Kleinelektromotoren. Das Werk Friedrichsort hat sich auf die Serienfabrikation von Verbrennungsmotoren, Pumpen und Schissshilfsmaschinen spezialisiert. Die Gesellschaft hat kürzlich zusammen mit der AEG. die Triebwagenbau A.-G. zwecks gemeinsamer Förderung des Oeitticbwagenbaues gegründet. Die Werke sind, wie wir er» fahren, gut beschäftigt und werden auf der Leipziger Früh» jahrsmesse Modelle modernster Dieselmotoren kleinerer Leistung zeigen.

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