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Die Einkommensteuer der Landwirtschaft.

Ein Erfolg bürgerlicher Steuergesetzgebung. Vor einigen Wochen hatte die sozialdemokratische Fraktion des Preußischen Landtags   eine Anfrage eingebracht, die Auskunft über die Einkommensteuerberanlagung der größeren landwirtschaftlichen Betriebe für 1924/25 im Kreise Insterburg   forderte. Der Reichsfinanzminister hat daraurfhin die Antwort erteilt, daß die Beranlagung ordnungsmäßig durchgeführt sei. Es treffe zwar zu, daß 60 Proz. der Großbetriebe über 400 Morgen steuerfrei veranlagt worden sind, daß aber gleich­zeitig die Kleinbetriebe unter 60 Morgen fast sämtlich und von den Mittelbetrieben zwischen 60 und 400 Morgen fast Dreiviertel befreit worden sind.

Die Deutsche Tageszeitung" fnüpft an die Wieder gabe dieser Antwort die Erwartung, baß die Sozialbe motra tische Partei als Fragestellerin und die ihr Geistesverwandten nun auch so ehrlich find, biefes Ergebnis in ber Deffent fichfeit zu verwerten. Wir haben feinen Anlaß, diefem Bunsche nicht bereitwilligst nachzutommen. Für uns bringt die Antwort des Reichsfinanzministeriums nur die Bestätigung unserer Auffassung, daß die landwirtschaftliche Einkommen­besteuerung in der bestehenden Form die Erfaffung der Leiflungs fähigkeit der Landwirtschaft nicht gewährleistet.

Wir fönnen es verstehen und billigen, daß die Kleinbetriebe vollständig befreit worden sind, weil ihre Einfünfte im wesentlichen erarbeitetes Einkommen darstellen. Aber der Lohnsteuerpflichtige fann es nicht verstehen, daß Großbeliger mit mehr als 100 000 Mark Vermögen steuerfrei bleiben, weil das wirtschaftsergebnis eines Jahres ungünstig war. Selbst wenn diese Steuerpflichtigen nicht nur fein Einkommen, sondern sogar Bermögensverluste gehabt haben, so werden fie immer noch weitaus steuerlich günstiger be handelt als die Lohnsteuerpflichtigen.

Fragt etwa unjere Lohnsteuer danach, daß der Arbelter feine Arbeitskraft allmählich abnuht und somit fein einziges Bermögen von Jahr zu Jahr bis zum bitteren Ende der Arbeitsunfähigkeit aufzehrt? Wird er deshalb von der Steuer befreit? Und menn das Arbeitseinkommen einmal nicht zur Bestreitung des nadten Lebens ausreicht und der Arbeiter Schulden machen muß. wird er bann menigstens nachträglich von der Lohnsteuer frei gestellt? Nein, er erhält nur eine geringe Erstattung, bie nicht mehr als ein Almosen ist. Wer fragt den Arbetter banach, ob er bie 3ölle, die Berbrauchssteuer und die Umsatzsteuer, die den größten Teil der Massenbelastung ausmachen, aus Einkommen oder aus Schulden zahlt? Wir haben bei der Lohnsteuer ein Existenzminimum, das nicht einmal den notwendigsten Lebensunterhalt von der Steuer freiläßt. Glaubt aber jemand, daß diese oftpreußischen Großbesizer, die jetzt von der Einfommensteuer freigestellt worden sind, von der Buft gelebt haben? Sie haben mit ihren Familienangehörigen gelebt und sich sicherlich faum Einschränkungen ihrer Lebenshaltung ouferlegt. Sie find trotzdem steuerfrei, während der Lohnfteuer­

pflichtige hart bluten muß.

Nur weil diese Ungerechtigteiten bestehen, tönnen aus ber Maffenbelastung Monat für Monat nahezu breiviertel aller Reichssteuereinnahmen aufkommen. Und barum muß es die Massen erbittern, wenn andere Erwerbszweige mit anderen Maßen ge­messen werden.

Nach Zankoffs Sturz.

Sozialistische Forderungen an Ljabtscheff. Wie man uns aus Sofia   berichtet, ist das Berschwinden des Kabinetts Santoff mit großer Freude im ganzen Lande aufgenom men worden, obwohl auch die neue Regierung von der Partet De mofratitfchesti Sgowor" abstammt. Die Arbeiter und Voltsmaffen find zufrieden, daß endlich diese blutgierige Regierung gegangen ist. Bur neuen Regierung jabticheff stehen die Boltsmaffen ab­wartend. Auch von dieser Regierung ist eine Milderung der Wirt schafts- und Finanzkrisis im Lande faum zu erwarten, ohne daß man schon jetzt bezweifeln müßte, daß das Kabinett Ljabtscheff fich darum ernstlich bemühen wird.

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Die große Reform aber braucht ganz neue Leute an der Spize des Staates, Jobalb die unter bem vernichtenden Einfluß der bolschewisierenden Bauern Egregierung Der streuten Boltsmassen in den Dörfern und Städten wieder au ich tommen. Um diese Ernüchterung der Volksmassen bemüht sich unsere Bariei am meisten. Sie tönnen und werden sich an ber Staatsverwaltung mur beteiligen unter fozialistischer Führung. Bei jeber anderen Lage würde unser Land neue Umstürze erleben müssen.

Db das Rabinett Bjabtscheff eine Stufe zur Sicherung des Friebens fein oder sich ebenfalls durch eine Abenteurerpolitik nach außen blamieren wird wie das Kabinett Santoff, wird sehr

bald flar fein.

Eine Messe der Not.

Unter dem Zeichen der Wirtschaftsnot stand die gestern in der Halle der Funtindustrie am Kaiferdamm eröffnete Be tleidungsmesse. Die Zahl der Aussteller ist, wie auch Oskar Segmann für die Meffeleitung in seiner Eröffnungsansprache hervorhob, gegenüber der Herbstmesse geringer geworden. Die Aus ftattung der Stände ift dieses Mal sehr einfach gehalten, und man muß leider sagen, daß darunter der tünstlerische Eindruck gelitten tion in der Funkhalle, Herrenkleidung in der Automobil­hat. Untergebracht maren Damen und Mädchenkonfet halle I. Reichlich vertreten war unter anderem die Strickwaren­industrie, die durch neue Farbenmustern bemies, daß der Jumper und der Pullover noch nicht aus der Mode gekommen ist. Daneben fcheint das Cape wieder einmal als Modekleidung in Aufnahme zu kommen. Berschiedene führende Firmen hatten davon sehr ge imadvolle Modelle ausgestellt. Wie früher, herrscht auch heute wieder die schwarze Farbe vor, dazu ein schalartiger Stragen aus Konfettion durch die ausgestellten Modelle die Höhe ihrer fünft meißen   Kreppstoffen. Auch in Abendkleidern beweist die Berliner  terifchen Leistungsfähigkeit. Bevorzugt merben Brokatftoffe in Zu fammenfeßung mit Krepp- Georgette oder Krepp- Marocain. Ebenso bevorzugt find Kreppstoffe für die Sommerhüte, von benen einige reizende Modelle gezeigt wurden. Wie weit die Waren preiswert find- und das bleibt doch das Entscheidende darüber fehlt natür. lich das Urteil. Vielleicht wäre es empfehlenswert, wenn die Aus. fteller entgegen ben bisherigen Gepflogenheiten Konkurrenzbedenken belfeite laffen und zum mindesten bei ben Konsumwaren die Preise

veröffentlichen.

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Böß gegen die Geheimräte.

bare Ueberzeugung Ichwingt, bie Beaölferung fei evangelisch und ftehe auf rechtspolitischem Boden. Dieser Tatsache hätte sich der Anzeiger" feit Jahren angepaßt. Der Vereinsanzeiger" bemühe fich dagegen, 3wietracht zu säen und die Bevölkerung in ein fathe lisches und linkspolitisches Fahrwasser einzubiegen". Durch sein Inferat hätte der Buchhalter sein Interesse für den Bereinsanzeiger" derart offensichtlich zum Ausdruck gebracht, daß sein Betragen im höchsten Grade unmoralisch zu nennen fei. Seine fristlose Entlassung wäre bemnach nichts weiter als gerecht gewesen. Das Gericht schloß auf Zahlung des Gehalts für den Probemonat. fich dieser Ueberzeugung" nicht an und verurteilte dea Anzeiger

Ein Inflationsbankier.

Millionenverlufte der Deutschen   Girozentrale.

ber Inflation erlitten hatte und die nahezu 2 000 000 Mart betrugen, Die großen Verluste, die die Deutsche Girogentrale am Ende beschäftigte in mehrtägiger Berhandlung die 4. Große Straffammer mitte hatte im Sommer den Bantier Julius Höfling, wegen des Landgerichts I   als Berufungsinstanz. Das Schöffengericht fortgefeßten Betruges nur zu 6 Monaten Gefängnis ver urteilt, und ihn außerdem für die durch die Untersuchungshaft noch nicht abgegoltene Strafe mit Bewährungsfrist entlassen. Der Mit angeflagte, Haupttassierer und Profurist der Deutschen Girozentrale, Artur Hing, war von der Antlage der Untreue freige. ( prochen worden. Gegen diefes Urteil hatte die Staatsanwalts

haft Berufung eingelegt. Höfling, ein noch ziemlich junger Mann Anjang ber 3wanziger, war einer jener Inflationsbanfiers. bie unter Ausmuzung der Martentwertung schnell zu großem Reich tum gekommen waren. Mit dem Ende der Inflation brach bie Herrlichkeit jedoch zusammen. Der Fall der Deutschen Girozentrale zeigt deutlich, wie er sich sein Vermögen" erworben hatte. Höfling  hatte Hing veranlaßt, ihm einen billigen Krebit einzuräumen und erhielt einen Reichsbantfched, ben er einlöfte und auch vermeriete. Für den Kredit selbst hatte er teine Dedung, sondern schaffte fie erst nach Empfang des Geldes von der Reichsbant. Die Dedung bes Kredites brachte ihm durch die am nächsten Tage eingetretene Geldentwertung einen ansehnlichen Gewinn. Die Straffammer per­urtellte Julius öffing, der wenige Tage vor der Haupt­verhandlung wieder in Haft genommen worden war, wegen fort gefeßten Betruges zu 2 Jahren Gefängnis. In dem Ver­halten des Hauptfassierers Artur Hinz erblickte die Straf fammer Untreue und erfannte gegen ihn auf 1 Jahr Ge fängnis.

Michtabgebaute Feinde der Selbstverwaltung. Die Demotratife Bartel veranstaltete burch thren fommunalpolitischen Ausschuß Sonntag eine Konferens von Kommunalpolitikern deutscher Städte und mit­außerte fich Oberbürgermeister BB fehr scharf gegen die noch in liebern der Barlamente. In einem einleitenden Bortrag ben Ministerien figenden alten Geheimräte, die eine e fahr für die Selbstverwaltung der Gemeinben feien. Berlin   habe vor dem Kriege besser mit der Regierung ge standen als jetzt, wo die alten Geheimräte mehr Einfluß als damals haben. Mehr als je herrsche heute die Bureaufratie, die systematisch an der Surüdwerfung der Selbstverwaltung arbeite. Der Entwurf zur neuen Städteordnung zeige, daß auch die follen. Bedauern müsse man, daß die demokratische Landtags Parlamente bei der Bernichtung der Selbstverwaltung mitwirken fraktion nicht mit allen Mitteln und aller Kraft zeitig genug gegen biefes Attentat auf die Selbstverwaltung vorgegangen jei. Böß erklärte, daß Reich und Staat in ihren Ministerien ebenso straße 9 ungefähr 100 and merter und Arbeiter mit Auf­Seit einigen Wochen sind an der Explosionsstelle in der Kirch abzubauen haben, wie die Städte das in ihrer Verwaltung räumungs- und Ausbesserungsarbeiten beschäftigt. Bis jetzt hat eine haben tun müssen. Nur so sei es möglich, in Reich und Staat räumungs- und Ausbesserungsarbeiten beschäftigt. Bis jetzt hat eine fet Baufirma die Arbeiten auf eigene Rechnung übernommen in der billiger zu wirtschaften und den Steuerbrud u Hoffnung, daß die Bersicherungsgesellschaft bald die Reparaturfoften zu Baufirma die Arbeiten auf eigene Rechnung übernommen in der erleichtern. Man will ben Gemeinden wieder das Recht geben; übernimmt. Die Ursachen des Unglüds haben fich aber bisher nod Sufchläge zur Staatseinkommensteuer zu erheben. Das let aber nicht feststellen laffen und ob sie überhaupt festgestellt werden fönnen, bei den hohen Staatseinkommensteuerfäßen gar nicht mehr möglich. od febr fraglich. James Klein, der Sieger.

Nachdem fürzlich eine Bersammlung der Angestellten des Theaterbetriebes von James Klein ihrem Herrn und Gebieter das Bertrauensvotum erteilt hatte, folgte gestern diesem Beispiel auch die Gläubigerneriammlung, die nach dem Hotel Russi lcher Hof einberufen worden mar. Das Ergebnis der Berfamm lung war, daß James Klein wieder ble Leitung ber Romischen Oper übernimmt, fontrolliert von einem Ber waltungsausschuß, der aus den Rechtsanwälten Dr. Ball( dem Bor fizenden des Gläubigerausschusses), Dr. Frankfurter( dem Vertreter ber Grundstücsinhaber) und Dr. Julius Meyer I( dem Vertreter Berte dem Gläubigerausschuß, nimmt aus den Einnahmen der Bor von James Klein felbst) besteht. James Klein übereignet alle feine stellung der Komischen Oper nichts für sich. Von dem, was herein tommt, werben zuerst die laufenden Ausgaben, Gagen und Gehälter tommt, werben zuerst die laufenden Ausgaben, Gagen und Gehälter bestritten, ber Reft wird den Gläubigern überantwortet.

Nicht verhungert."

In der Morgenausgabe des Vorwärts" vom 27. Januar brach ten wir mit der Ueberschrift Eine Hausangestellte ver= hungert" bie Auftiärung über den Fund einer Mädchenleiche im Wannseer Forst. Es war ferner darauf hingewiefen, daß in Behlen dorf das Gerücht geht, das Mädchen sei bei seiner Dienstherrschaft, einem Pfarrer in Potsdam  , nicht genügend ernährt worden. Nun Berstorbene sowohl als auch die Eltern mit der Behandlung und mehr bitten uns die Eltern des Mädchens mitzuteilen, daß die auch mit der Verpflegung bei der Dienstherrschaft durchaus zufrieden waren. Das Mädchen habe sich in einem guten Ernährungszustande befunden. Die Abmagerung, die an der Toten festgestellt wurde, ift eine Folge ihres pierwöchigen Umherirrens. Die Eltern bitten, Mitteilungen, die geeignet wären, das Verschwin Die Eltern bitten, Mitteilungen, die geeignet wären, das Berschwin ben und den Tod der Tochter aufzuklären, ihnen zutommen zu laffen. Anschriften an: Emil Hoppe  , Bad Sachsa  , Südharz, Pfaffen wiese 12.

Das Berhalten ber bulgarischen fozialdemokratischen Partei zur neuen Regierung wurde am 5. Jamuar d. I. ersichtlich, und zwar als unser Fraktionsvorsitzender, Genosse Kr. Pastuch off im Barbie lament folgende Forderungen erhob.

1. Löfung und Milderung der fürchterlichen Wirtschafts trifis im Lande. 2. Beitgehendste Amnestie sämtlicher im Bürgerfriege be­telligten Bürger. 3. Wiederherstellung der Rechtsordnung, der Gefeßlichkeit und der Freiheit im Lande.

4. Sicherung der Selbstverwaltung und der Wahlfrei­heit, indem die Gewaltherrschaft gänzlich abgeschafft wird. 5. Erfüllung der versprochenen sozialpolitischen Ge­feggebung, Versorgung sämtlicher Arbeitslosen.

6. Wiederherstellung des proportionalen Wahlsystems. 7. Befferung der Beziehungen zu den Baltan staaten und Großmächten und milderung der Repara tions- und Finanzbelastungen.

Fälscher- und Bademeister. Auch Druckpressen werden in die Tonan geworfen. Budapest  , 8. Februar.  ( WTB.) Pesti Naplo" veröffentlicht eine Unterredung mit dem Vertreter der Bank von Frankreich, Colard, und mit dem französischen   Polizeibeamten Doulcet. Die Gerüchte, monach die in Budapest   verwendeten Klischees aus der Reimfer Druckerei der Bant von Franfreid) stammen, von wo fie feinerzeit pon ben deutschen   Befagungstruppen mitgenommen worden feien, bezeichnete Colard als Ausgeburt der Phantasie und erflärte, baß die Klischees, mit denen die Noten in Budapest   gebrudt worden seien, nicht aus Reims  , sondern von gana mo anbers her stammen. Auf die Frage woher, antwortete, Colard: Ich weiß es nicht. Auf die Bemerkung des Berichterstatters, daß feines Wiffens die Franzosen   noch eine Druckmaschine suchten, erwiderte Doulcet, daß diese Maschine bisher nicht gefunden worden sei, und auch in Zukunft nicht gefunden werden fönne, meil sie in die Donau   geworfen set.

Ich

Syrien   und die Türkei  . Der französische   Oberkommissar für Syrien  , de Joubenel, zeift au Besprechungen mit der Regierung nach Angora

Reichsbannerkundgebung in Karlshorst  .

ist noch sehr

Kirchstraße 9.

Kein Geld für den Aufbau.

Die Baufirma hat nun bisher 40 000 m. verauslagt und will jetzt die Arbeiten an dem Ausbau einstellen. Damit werden bei biefer großen Arbeitslosigkeit wieder 100 Menfchen erwerbslos und bringend benötigte Wohnungen bleiben unvollendet.

Linienumfeifung der Straßenbahn megen Bauarbeiten. Wegen Bauarbeiten am Morigplag und an ber Brinzessinnenstraße merben in der Nacht vom& zum 9. Februar( Montag/ Dienstag) von Uhr an und in der Nacht vom 11. zum 12. Februar ( Donnerstag/ Freitag) pon 12% Uhr an die in Frage kommenden Linien wie folgt umgeleitet: Sinien 27, 47, 147, 48, 55, 93, 98, 28, 128, 29 unb 44 vom Morigplay bzw. von der Brücken­Laufiger Blay, Wiener Straße. Die Linien nach Neutölin werden ftraße über Röpenider Straße, Adalbertstraße, Waldemarstraße, über Grünauer Straße, Reuterstraße, Berliner Straße  , die Linie 98 über Grünauer Straße, Reichenberger Straße, Glogauer Straße, Bannierstraße, Kaiser- Friedrich- Straße weitergeführt. In der Rich tung nach Berlin   fahren die Wagen der Linien 27, 28, 128, 47, 48, 55, 98 von der Dranienstraße über Dresdener Straße, Prinzen­straße, Morigplay, Oranienstraße bzw. Kommandantenstraße, Spittel­marti, Moltenmarkt. In der Nacht vom 11. zum 12. e- figer Bahnhof bzw. Dranienbrücke über Stottbuffer Damm nach Neu­bruar wird von 12% Uhr an zwischen Oranienbrücke und Gör­tölln, Kaiser- Friedrich- Straße und Berliner Straße ein Pendelbetrieb eingerichtet.

gestern nachmittag an der Ede Garten- und Liefenstraße im Norden Auto und Motorrad. Ein schwerer Zusammenstoß ereignete sich  Berlins zwischen einer Kraftdrofchte und einem Motorrad, das mit drei Personen, zwei Männern und einer Frau, besetzt mar. Alle drei wurden schwer verlegt und mußten in ein Krankenhaus geschafft werden. Das Motorrad wurde zertrümmert, mährend die Kraftbroschte nur leicht beschädigt wurde.

vormittag mehrere Löschzüge der Berliner Feuerwehr nach der Deckeneinsturz. Auf den Alarm Gasexplosion wurden heute Friedrichstraße, Ede Französische Straße, alarmiert. Wie die Wehr­leute jedoch bei ihrem Eintreffen feststellten, war infolge von Bau­arbeiten die Dede eines fich im 4. Stod befindlichen Erkers ein. bei auf die Straße stürzten, hatten zu dem Gerücht einer Gasexplosion gestürzt. Erhebliche Mengen von Schutt und Steinen, die hier­Anlaß gegeben. Glücklicherweise soll niemand verlegt sein.

Walter Rafhenan als Politifer." Bortrag von Frau Elta Febern- Kohl haas am Dienstag, den 9. b. M., pünktlich 8 Uhr, im Reichswirtschaftsrat, Bellevueftr. 15.

in   Karlshorst die Heldentat fertig befamen, einen einzelnen Als Antwort auf das feige Bubenstück von 20 Hakenkreuzfern, Reichsbannermann zu Boden zu schlagen, und gleichfam auch als Gegendemonstration gegen den lächerlichen Kriegervereinsrummel, ber dort noch sehr gern entfaltet mirb, entsandte gestern das Reichs­banner mehrere feiner Kameradschaften nach   Karlshorst. Die Kund­gebung, die ihren äußeren Ausdrud auf den Straßen in retchen schwarzroigoldenem Flaggenschmud fand, gestaltete fich gleichzeitig au einem ma chtoollen Protest gegen die   Fürsten abfindungen. Mit Begeisterung wurde die Ansprache des Bürgermeisters, Genossen mielih, der sich in scharfen Worten Straße 44; Bierom, Wiebuhrftr. 23 und die Geschäftsstelle der Freien gegen den Raubzug der ehemaligen Regenten wandte, aufgenommen. Einmütige Zustimmung fand auch des Redners Forderung, die Schlöffer als Erholungsheime zu mißen und einen großen Teil der verlangten Gelder den Kriegerwaifen zufommen zu laffen. Der hervorragende Berlauf der Veranstaltung sollte dazu anregen, mehr noch als bisher republitanische Rundgebungen dort zu veranstalten, wo die Anhänger der Realtion in besonders starkem Maße Freunde ihrer dunklen Pläne zu gewinnen versuchen.

Politik in Krähwinkel.

Anmeldungen für die weltliche Schule in   Charlottenburg, die zu Dftern b. 38. in der 34. Gemeindeichule,   Spree str. 39-40, am silhelmplak, eingerichtet werden soll, nehmen noch entgegen: Heidrich, Haeselerftr. 10c; Amboff. Sidingenftr. 55; Dentel, Guerideſtr. 42; Hammer, Botsdamer Schulgemeinde: Bahreuther Str. 25a Hof I. Rinder, die zu Ditern ein geschult werden, müssen außer der Anmeldung für die weltliche Schule, auch bel ihrer zuständigen Schulgemeinde gemeldet werden.

Eisenbahnzusammenffoß in   Frankreich. Einer Meldung aus La   Louvière zufolge ift auf dem dortigen Güterbahnhof ein Ber­fonenzug auf einen Güterzug aufgefahren. Eine Person soll getötet, 9 schwer und 23 leicht verlegt worden sein.

Lebenslänglich! Aus   Kairo wird gemeldet, daß die beiden  deutschen Matrosen, die im Jahre 1923 den englischen Untertan Temfit Bey Karan ermordet hatten, vom   deutschen Konsular­gericht unter dem Borsiz des Ministers a. D. Heinze zu lebens­

fänglichem Zuchthaus verurteilt worden find.

Leiter des chinesischen Geheimdienstes in   Europa und   Südamerika Ein fenfationelles Todesurteil in England. Lo dahiam, der und ein persönlicher Freund des verstorbenen Sunyatsen, ist gestern non dem Chester Schwurgeridt megen Ermordung feiner englischen Frau und feiner beiden Logier zum Zobe perurteilt morben. 2lgemein wird in der englischen, Breffe bie ftoische Ruhe des Chinesen hervorgehoben.

In einem kleinen Vorort von   Berlin existieren zwei Lokal eitungen," Der Anzeiger" und der Bereins ander liegen. Abgesehen davon, daß Konkurrenz eine unangenehme anzeiger", die, wie es sich gehört, in erbittertem Kampf mit ein­Erscheinung ist, steht ber Anzeiger" auf unerschütterlichem, evange lischem und nationalistischem Boden, während der Bereinsanzeiger" fatholische Tendenzen vertritt und, mas noch schlimmer ist, poluis links orientiert ist. Nun sucht der Anzeiger einen Expedienten und Buchhalter. Ein jüngerer Herr mird probeweise auf einen Monat engagiert, der neben guten Beugnissen noch mit einer schwarzweiß. roten Gesinnung aufwarten fenn. Er ist Führer der Ortsgruppe der   Olympia" und Mitglied aller örtlichen nationalen Bereine, ein Mann also. über den der Anzeiger" in Entzüden gerät. Nach ein paar Tagen wird diesem prachtvollen jungen Mann ein Sohn ge boren, und in seiner Freude inseriert der frisch gebackene Papa das Ereignis auch im Bereinsanzeiger". Die Geschäftsführung des Anzeigers" fühlt sich einem Schlaganfall nahe, fie wittert Berrat und fühlt, wie alle Stüßen von Thron und Altar ins Banken geraten. Der junge Mann wird sofort entlassen, fristlos und strengt natürlich umgehend einen Prozeß gegen den Anzeiger" an. Bei 125. bteilung Beißenfee. Sammelliften unb Material aum Sahlabend find bei der Berhandlung erklärt der Inhaber mit einer Stimme, in der chr

Groß- Berliner Parteinachrichten.

Das bereits in den Januar- Mitteilungen angebotene Helbelberger Bro­gramm nebft Rommentar ist nunmehr in einigen Tausend Exemplaren im Gefretariat eingetroffen. Die Broschüren tönnen von ben Abteilungen gegen fofortige Bezahlung abgeholt werden. 3. A.: Aleg Bagels.

48. bt. Heute Montag, den 8. Febr., abends 8 bei Keller, Fürstenstraße 1, Funktionärsigung.

bent Genoffen Döschner, Sedanstraße 4 am Dienstag,& his son 6 bis 8 Uhr abzuholen