Nr. 67»43. Jahrgang
2. Seilüge öes vorwärts
Mittwoch. 16� Februar 1926
Die Oekleiöungsinöustrie wehrt sich. Gegen Ueberproduktion, niedrige Löhne und Schutzzölle!
In den wichtigsten Konsumindustrien, die ausschließlich zum Verbrauch fertige Waren erzeugen, scheint die gegenwärtige Absatz- k r i s e ollmählich doch als L e h r m e i st e r zu wirken. Lange genug haben auch diese Gewerbezweige an den Bräuchen der Inflation fest- gehalten; lange genug haben sie in einer Hochhaltung der Preise und einer Niedrighaltung der Löhne den Ausweg aus der Wirtschaftskrise gesehen, entgegen der besseren ökonomischen Erkenntnis aller derjenigen, die auch nur oberflächlich die Entwick- lung der gewerblichen Konjunktur vor dem Kriege verfolgt haben. Willig, mindestens nicht mit ausreichendem Widerspruch gegen die Wirtschaftspolitik der schwerindustriellen Machthaber hoben sie die Schutzzollpolitik des Kabinetts Luther über sich ergehen lasten. Jetzt rächt sich an ihnen diese Politik. Die ständige Zunahme der K o n k u r s e. die gleichbedeutend ist mit einer wachsenden Not in den Kreisen des Kleingewerbes und mit dem Ruin weler Unternehmer der Klein- und Mittelindustrie, zwingt jetzt selbst führende Vertreter des industriellen Unternehmertums oer- schicdener Branchen, sich Forderungen zu eigen zu machen, die die organisierte Arbeiterschaft seit Jahr und Tag zur Wirtschastspolitik des Reiches erhoben hat. Im Tertilhaus in Berlin traten am 9. Februar 1926 die Ver- treter von 17 Verbänden der deutschen Bekleidungs- i n d u st r i e zusammen, um über die wirtschastliche Gesamtlage unter besonderer Beachtung der Verkaufs- und Lieferungsbedingungen der Bekleidungsindustrie zu beraten. Syndikus Dr. Koppel sprach in ausführlichen Darlegungen über das A b s a tz p r o b l e m, die U e b e r p r o d u k t i o n"und die zur Behebung der Krise notwendigen Schritte in der Bekleidungsindustrie. � Während die Vorkriegskonjunktur einen verhältnismäßig regelmäßigen Verlauf nahm, sei durch die Absperrung während des Krieges, durch Blockade und Inflation die Krästeverteilung geradezu chaotisch geworden. In allen Ländern ist die Leistungsfähigkeit künstlich erhöht worden, während die Aufnahmefähigkeit der eigenen Bevölkerung allerorts zurückging. Neben der Not der selbständigen Unternehmer tritt die Not aller Lohn- und Gehaltsempfänger in Erscheinung, deren Er- sparnisse im Frieden neben dem Unternehmergewinn die zweite Haupt quelle der Kapitalsbildung waren. Es ist ein grundsätzlicher Irrtum namentlich der Inflationszeit gewesen, daß nicht eine höhereEntlohnung der Arbeiter und der Lohn- empsänger durchgesetzt wurde. Die Einwände gegen den Vorwurf der Aushöhlung der Kaufkraft der breiten Masten in Ehren, aber die Bekleidungsindustrie kann nie blühen, wenn sie sich aus billige Löhne stützt. Die Bekleidungsindustrie produziert in erster Linie für das Inland, nicht für den Export. Das Zentrum aller Schwierigkeiten liegt in der Zerstörung des Gleichgewichts zwischen Konsumtion und Pro- duktion. Es muß klar ausgesprochen werden, daß eine Besse- r u n g erst möglich ist, wenn die Zahl der Unternehmungen, die bei Stabilisierungsbeginn etwa das Doppelte der Vorkriegszeit be- trug, wieder auf den Stand der Friedenszeit gesunken ist. Als einziger Rettungsweg kommt die Regelung von Preisen und Konditionen durch Zusammenschluß der Berufs- genossen in Frage. Gerade in der Bekleidungsindustrie wäre weniger an Preisvereinbarungen zu denken als an die Einführung von Ver- kaufs-, Zahlungs- und Lieferungsbedingungen, die den Zweck haben, die beim Abschluß eines Verkaufs vereinbarten Bedingungen im gesamten Verkehr zu garantieren. Der Tag, an dem die Dlckleidungs- industrie einmütig beschließen würde, nur noch auf Bestellung zu arbeiten, würde den Anfang des Aufstiegs bedeuten. Die Spekulationen auf Lager können der Börse und dem Warenhandcl überlassen bleiben. Rationalisierung in den Betrieben genügt nicht, die Kon- ditionen müssen rationalisiert werden, und zwar einheitlich vom Spinner bis zum Einzelhändler. Die Opfer, die dabei gebracht werden müssen, werden sich doppelt bezahlt machen. Der Geschäfts- individuolismus muß verschwinden. An seine Stelle hat die Offen- heil des amerikanischen Unternehmers zu treten. Der Spitzenverband selbst ist noch immer in Unkenntnis über die längst angeforderten Umsatzzisfern der Produktion. Das Präsidialmitglied der Fachgruppe Bekleidungsindustrie des Reichsvcrbandes der Deutschen Industrie, Otto Weil , ergriff sodann das Wort zu den Mißverständnissen in der Bekleidungsindustrie. Er geißelte, daß der Schleuderoerkauf die Regel geworden sei. Er verwies u. a. aus den erschreckenden RückgangdesQualitäts-
k o n i u m s. Eingehend auf die gegenwärtigen Rotzustände stellte der Referent fest, daß die Bekleidungsindustrie zerrieben wird zwischen ihren Vor- und Nachgruppen, daß sich unter dem unheilvollen Zollsystem in Deutschland eine zweite Schwer- i n d u st r i e herausgebildet habe, die Textilschwerindustrie. Während die Bekleidungsindustrie sich verzweifelt gegen die völlige Zertrümmerung wehrt, haben die vorgelagerten Industrien aus Grund der Zollpolitik ein geradezu glänzendes Geschäfts- jähr hinter sich. Man fragt sich unter diesen Umständen, wo der Charakter der Verhandln ngszölle geblieben ist. Neben dem Abbau der Hochschutzzölle muß ein Ausbau des aktiven Veredelungs- Verkehrs erfolgen. Wir verlangen von der Regierung, daß sie durch entsprechende niedrige Zölle der Roh- und Halbfabrikate die verarbeitenden Industrien existcnz- und exportfähig mache. Die Forderungen der geschützten Industrien gehen immer weiter; so haben z. B. die Weber Erhöhung der Baumwollgewebezölle bean- tragt.— Die Gesundung der Bekleidungsindustrie selbst kann nur von innen heraus kommen; die Entscheidung zwischen Rentabilität in der jetzigen Betriebsform oder Betriebsverkleinerung muß endlich fallen. Von besonderer Wichtigkeit ist auch die Frage der Nationalisierung der Produktion, d. h. TypisierungdesProduktes. Nament- lich dem Einzelhandel fällt die Aufgabe zu, das Publikum zur Typi- sierung durch Konzentration der Kollektionen zu erziehen. Die Versammlung faßte zum Schluß der Tagung eine längere Resolution, in der die von den Hauptreserenten erhobenen Thesen zu Forderungen erhoben und sowohl an die Regierung wie an die beteiligten Verbünde gerichtet wurden. Ausdrücklich wird das Streben nach einer europäischen Zollunion unterstützt. » Es ist zu begrüßen, daß jetzt endlich die Bekleidungsindustrie, wie auch vor kurzem die Wäschefabrikation, ihre Stimme erhebt, um sowohl ihre eigenen Verbandsmitglieder wie die Reichsregierung zur Rückkehr zu einer vernünftigen Wirtschaftspolitik aufzufordern. Sie werden sie aber dabei eingedenk bleiben müssen, daß mit derartigen Versammlungsprotesten allein nichts erreicht wird. Ueber die Wirtschaftspolitik des Reiches, besonders über die Zollpolitik bestimmt da? Parlament. Die Angehörigen der von der Schutzzollpolitik nachteilig betroffenen Industriezweige sollten endlich einmal mit jenen bürgerlichen Slbgeordneten Fraktur reden, die direkt oder indirekt durch Unterstützung der unsinnigen Schutzzollpolitik zur Verschärfung der Wirtschaftskrise beigetragen haben. Sie sollten ferner in den großen Industriever- bänden ihre Stimme zur Geltung bringen, anstatt sich wie bisher von dem Namen und dem Einfluß mancher Industrieführer blenden zu lassen, die beide oft im umgekehrten Verhältnis zu ihrer volks- wirtschaftlichen Einsicht stehen. Deutschlands Stärke sind nun einmal die verarbeitenden Industrien. Wenn diese jetzt endlich erkennen, daß man mit den Milchmädchenrechnungen der Vereint- gung Deutscher Arbeitgeberverbände und ähnlich gesinnter Spitzenorganisationen der Industrie keine Wirtschastspolitik machen kann, so sollen sie auch versuchen, ihren eigenen Standpunkt durchzusetzen. Ihre Gefolgschaft wird dabei, nachdem sich die Krise schon sehr weitgehend ausgewirkt hat, jedenfalls sehr viel größer sein, als man normalerweise in Industriekreisen anzunehmen geneigt ist. Wir glauben, daß das selbst für die. Fragen der Lohn» Politik gilt. Die dem Konsum nahestehenden Industrien merken nur allzu genau, wie sie für die reaktionären Tendenzen in der Lohnpolitik der Arbeitgeber schließlich selbst dieZechezu zahlen haben. Es wäre endlich Zeit, daß hier einmal reiner Tisch ge- macht wird. Entweder die Schwerindustrie aller Lager— angefangen von der Montanindustrie bis zur.Schwerindustrie' im Textil- gewerbe— beachtet die Lebensinteressen des Volks oder aber man spricht ihr das Recht ab, als Sachwalterin„der Wirt- schaft" noch länger auszutreten, von der sie ja nur ein kleiner Teil sind. Bleibt man bei der bisherigen PraxjO, wo einige Trust- Magnaten mit ihren wirtschastlichen Ratschlägen ausschließlich die Politik des Reiches bestimmen, so darf man sich nicht wundern, wenn die deutsche Fertigindustrie mitsamt ihrem Unternehmertum vor die Hunde geeht. Aber ihre eigene Sache ist es, sich davor zu schützen.
Ein privates Getreiüemonopol! Seit längerer Zeit betont der Reichslandbund mit außerordent- licher Schärfe die Forderung, die G e t r e i d e p r e i s e, insbesondere die Roggenpreise im Interesse der Produzenten zu becin- slussen. Der Entwurf einer Fortsetzung der Tätigkeit der Reichs- getreidestclle sollte bekanntlich nach den Wünschen des Reichsland- wirlschaftsministeriums nur dein Zweck dienen, eine vorüber- gehende Stützungsaktion für die Roggenprcise herbeizuführen. Dieser Entwurf ist von der Regierung noch nicht zurückgezogen worden. Inzwischen aber scheint sich e n t g e g e n den sozialdemokra- tischen Forderungen, die auf die Gründung eines g e m e i n w i r t- f ch a f t l i ch e n Getreidemonopols hinzielen, ein privates Ge- treidemonopol anzubahnen. Schon vor einigen Tagen wurde gemeldet, daß führend« Kreise der Landwirtschast sich mit den ihnen nahestehenden Industrien vereinigt haben, um eine private Organisa- tion zur„Regulierung' der Roggenpreise herbcizu- führen. Jetzt erfährt man. daß eine Studiengesellschaft zur Stützung der Roggenpreise mit einem Kapital von vorläufig 50 000 M. im Entstehen begriffen ist, das in der Hauptsache vom Kalisyndikat und von der S t i ck st o f f i n d u st r i« aufge- bracht wird. Man glaubt, durch die Schassung einer Einkaufs- g e s e l l s ch a f t für Roggen die Preise stabilisieren zu können. Da- bei wird auch an die Hilfe des Reiches aus Mitteln der Reichs- getreidestelle gedacht. Diese Mitteilungen sind geeignet, in der Bevölkernug die leb-
hasteste Beunruhigung hervorzurufen. Die Kali- und die Stickstoffindustrie erhalten vom Reiche bisher große Kredite, um die Finanzierung des Düngemittelverkaufs an die Landwirtschaft be- wirken zu können, die eigentlich«ine Angelegenheit der beteiligten Industrien ist. Jetzt stellt sich heraus, daß diese angeblich so kredit- bedürftigen Industriezweige sogar Geld dafür übrig haben, auf eigene Faust ein« Monopolgesellschaft zur Erhöhung der Roggen- preise zu gründen und die wichtigste Brotsrucht ohne Rücksicht auf die Interessen der Gesamtheit beliebig teuer zu gestalten. Daß der Plan bereits sehr greisbare Formen angenommen hat, beweisen die Gründungsoerhandlungen über die geplante Studiengesellschaft. Man erinnert sich, daß auch der rheinisch-westfälische Montantrust seine Organisation durch die Schaffung einer derartigen Studien- gesellschaft mit kleinem Kapital vorbereitet hat. Es wäre für das Volk unerträglich, wenn ohne jede be- hördliche Kontrolle eine starke Kapitalisten�ruppe, womöglich noch mit Reichsmitteln, die Preissestfetzung für Roggen von sich aus b«- stimmen würde. Jeder Versuch dieser Art ist auf das entschiedenste zu bekämpfen. Wenn es einer Regulierung der Getreidepreise bedarf— eine Frage, die vorher erst sorgfältig zu klären ist—, so kann diese nur durch eine Stelle erfolgen, die die Interessen der Erzeuger mit denen der Verbraucher in Ueberein- st i m m u n g zu bringen geeignet ist. Es ist jedenfalls an der Zeit, daß das Reichsministerium sür Ernährung und Landwirtschaft seine Stellung zu diesen Plänen privater Kapitalgruppen beizeiten bekannt gibt. Die breite Oeffentlichkeit und besonders die großen Ver-
b r a u ch e r m a s s e n haben das größte Interesse daran, zu erfahren, ob die Liebedienerei amtlicher Stellen gegenüber den großagrarischen Interessenten schon soweit gediehen ist, daß man eine private Zwangswirtschaft für Brotgetreide und einer willkür- lichen Preistreiberei untätig zusehen will.
vor einem üentsch-französischen hanüelsprovisorium! Ein von der französischen Regierung gewünschtes provisorisches Handelsabkommen zugunsten der französischen Frllhgemüse soll nach dem„Petit Parisien' angenommen worden sein. Es soll auf die Dauer von drei Monaten geschlossen sein und räumt für die Zeit vom 1. März bis 31. Mai den Erzeugnissen der fran- zosischen Landwirtschaft in Deutschland eine Reihe von Zoll- ermähigungen ein. fIn Betracht kommen besonders Frühgemüse und Wein im Rahmen der bisher mit anderen Ländern verein» borten Vertragszölle.— D. Red.) Als Kompensation dafür erhalt Deutschland für die Zeit vom 1. April bis 31. Juni eine entsprechende Ermähigungderfranzösischen Zollsätze für pharmazeutische Artikel, elektrische Präzisions- a p p a r a t e und Möbel. Durch die spätere Inkraftsetzung der Deutschland gewährten Zollvergünstigungen soll die deutsche Industrie in die Lage gesetzt werden, sich auf die zu erwartende Ausfuhr- steigerung einzustellen. Das Abkommen bedarf zu seiner Gültigkeit noch der Zustimmung der beiden Regierungen. Wie wir dazu hören, liegt eine Stellungnahme des Reichs- kabinetts zu den französischen Anregungen noch nicht vor. Dagegen trifft es zu, daß tatsächlich ein Provisorium in der Richtung der vom„Petit Parisien' angedeuteten beiderseitigen Zugeständnisse vorgeschlagen worden ist. In Deutschland machen sich dagegen ins- besondere Widerstände bei den Agrariern geltend. Ob das Reichskabinett die für Deutschland in Aussicht gestellten Zugcständ- nisse als ausreichend ansehen kann, um in die Herabsetzung von Gemüse- und Weinzöllen gegenüber Frankreich einzuwilligen, ist vorläufig noch fraglich. Ein endgültiges Urteil, ob überhaupt eine Einigung auf der vorgeschlagener, Basis erfolgen kann, wird erst nach Bekanntgabe aller Einzelheiten des Vorschlages möglich fein. Der Arbeilsmarkt im Reiche. Die Zahl der Arbeitsuchenden und der Hauptunter- stutzungsempsänger hat sich nach den neuesten Berichten der Landes- arbeitsämter in der ersten Woche des Februar im allgemeinen nicht wesentlich verändert. Zum erstenmal seit Beginn der Arbeitsmarktkrise berichten einzelneLandesarbeitsämter über eine an sich allerdings geringfügige Abnahme der Zahl der Arbeitslosen. Die meisten Landesarbeitsämter bringen zum Ausdruck, daß in der Entwicklung der letzten Monate ein ge- wisser Stillstand eingetreten ist. Nur einige wenige weisen immer noch eine starke Zunahme der Arbeitslosen aus. Die leb- haftere Nachfrage nach Arbeitskräften zeigte sich in den Außen- berufen der Landwirtschaft und dem Baugewerbe, also den Außen- berufen, für die die Witterung der vorigen Woche günstig war. In den anderen Berufsgruppen überstieg fast überall der Zu- fang an Arbeitskräften die Einstellungen. Ausge» prochen ungünstig ist immer noch der Arbeitsmarkt im Metall- I e w e r b e. Auch in der Textilindustrie haben größere Entlassungen tattgefunden. Die Lage der kaufmännischen und technischen Ange- tellten blieb weiter ungünstig. Eine Folge der Arbeitslosigkeit: Es wird weniger gute Wurst gegessen. Der Rcichsoerband der deutschen Flcischwarcn-Jndustris E. V., Berlin , teilt mit: Die Lage der Fleischwarcnindustrie hat sich im Berichtsmonat kaum gebessert. Aus einzelnen Bezirken wird eine Verschärfung im Zusammenhang mit der Gesamtwirtschaftslage gemeldet. Bemerkenswert ist, daß entgegen der allgemeinen auf einen zunehmenden Konsum qualitativ hochwertiger Flcischworen gerichteten Tendenz zurzeit aus einzelnen Bezirken infolge der aufs äußerste gehemmten Kaufkraft der Bevölkerung und der hohen Er- werbslosenziffern ein vermehrter Verbrauch der billig- st e n K o ch w u r st s o r t e n gemeldet wird. Betricbseinschränkungen waren teilweise unvermeidbar.— Die Zahlungseingänge find weiter. hin sehr schlecht. Zielüberschreitungen und Gesuche um Kredit- Verlängerungen sind an der Tagesordnung. Die Verluste durch faule und leider auch böswillige Kunden nehmen zu. Die Landbank nimmt die Siedlungslätigkeit wieder auf. Nach- dem die Hugenbcrg-Gruppe aus der Landbank ausgeschieden ist. sind die verhängten Kreditrestriktionen aufgehoben wor- den. Das Unternehmen ist jetzt in der Lage, seine Siedlungstätigkeit wieder aufzunehmen: man ist gegenwärtig damit beschäftigt, die von der Staatsbank angeforderten Unterlagen zusammenzustellen. Preußens Anleiheaklion— dreijährige Schahanweisungen. Die Preußische Staatsbank (Scehandlung) hat namens eines kleinen Konsortiums von der preußischen Finanzverwaltung 3 0 Millio- neu Mark 6�p rozentiger preußischer Schatzanweisun- gen mit dreijähriger Laufzeit fest übernommen. Der Betrag wird in erster Linie zur Begebung an Sparkassen und verwandte Institute gelangen. Verkauf an das Publikum wird später zu 97 Proz. erfolgen. Für die Verzinsung sind ganzjährige Zinsscheine vergesehen. Ehemische Fabrik Lubczynski. Die Aufsichtsratswahlen, die in der außerordentlichen Generalversammlung stattfanden, wären für die Oeffentlichkeit ohne jedes Interesse, wenn sie nicht ihren Ur- sprung zurückführten auf gewisse Kreditgeschäste der Raiss- eisenbank. 95 Proz. des Aktienkapitals der Gesellschaft befanden sich in den Händen des.Inflationswirtschaftlers und Konzerngewaltigen" Riebe. Als dieser bei der Raisseisenbank, mit der er bekanntlich in engsten Geschästsbeziehungen stand, einen Kredit ausnahm, lom- bordierte er als Sicherheit seinen Besitz an Lubczynski-Aktien. Er konnte zu dem festgesetzten Termin den Kredit nicht zurückzahlen und so kamen die verpfändeten Aktien in den Besitz der Raiffe senbank. Sie verkaufte hiervon ein Fünftel an die Firma Siegle u. Co. in Köln . Den Rest, 1,2 Millionen Mark, kaufte die Gesellschaft zurück gegen Hergäbe ihrer Immobilien und ihrer Anteile an ausländischen Tochtergesellschaften. Die Gesellschaft, die bekannte Schuhputz- und. andere Putzcrewe herstellt, arbeitet mit einem Aktienkapital von 300 000 M. in gemieteten Räumen. Ihre Tätigkeit ist im laufenden Geschäftsjahr nach Verwaltungsangaben von erheblichen Verlusten begleitet.
� Jritxi massn