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verband" viel mehr Geld für Agitation unter den Frauen, als| unter den Männern habe. Wir sehen dann die weibliche Hauptagitatorin auftreten, die sich ihrer Hochzeitsreisen" mit gewiffen Werwolfführern rühmt und auch der gesundheit­lichen Folgen dieser Verhältnisse. Dafür versteht sie es be­sonders gut, mit leuchtenden Augen zu den deutschen

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Frage der Fürstenvermögen so viel wie möglich herauszuholen| Angehöriger einer politischen Organisation fei er zum Gehorsam vers versuchen werden. Wer das nicht versteht, wurde hier gefagt, pflichtet gewesen. Das Gericht verurteilte Dischmarn wegen Ber  breitung von Falschgeld zu 4 Monaten Gefängnis und wegen habe ein Brett vor dem Kopf. Baßvergehen zu 300 Mart Geldstrafe.

Das nennt die Rote Fahne"" Schweigen"! Wie erflärt sich das? Sie schreit so laut, daß sie ihr eigenes Wort nicht versteht, geschweige denn ein fremdes. Wir haben sie neulich zuziehen; jetzt ist ihr richtig das Trommelfell geplatzt.

Teleki sagt aus.

Schwestern" von heiliger germanischer Keuschheit und Rein- gewarnt, sie würde sich durch ihr Schreien noch einen Bruch Die Verführung durch den großen Unbekannten.- Die

heit" zu sprechen. Auch bei gemeinsamen Jugendwanderun gen gehen allerhand Dinge vor, und der Verfasser weiß zu berichten von pikanten Erlebnissen während des heiligen völkischen Nachtlagers unter dem Toten fopfbanner". Gegenseitige Anzeigen bei der Staatsan waltschaft wegen Unterschlagungen werden nicht wenig erwähnt. Meist allerdings tagen geheime Ehren­gerichte", um durch private ,, Disziplinarverfahren" die Stan dale unter Ausschluß der Deffentlichkeit zu vertuschen.

Hanswurst in Front.

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Wie die KPD. gegen die Sozialdemokratie für den Volksentscheid kämpft.

Die KPD.   hat eine neue urfomische Methode erfunden, Kämpfe zu führen und Siege zu erfechten. Zu diesem Zwed erfindet sie sich zunächst einen drohenden Arbeiterverrat" des fozialdemokratischen Parteivorstandes oder der rechten SPD.  ­Führer". Dann tobt sie in ihrer Presse tagelang dagegen und ruft die sozialdemokratischen Arbeiter", die das blöde Zeug gar nicht lesen, auf, Schulter an Schulter mit den Kommunisten Een Kampf gegen diesen Berrat" zu führen. Stellt sich nach ein paar Tagen heraus, daß alles nur dummer Sd min del war, nun, dann hat eben die Wachsamkeit der KPD  . einen Triumph errungen und die sozialdemokratischen Ar­beiter" haben über die rechten SPD  - Führer" gefiegt.

Nach dieser Methode wird feht das angebliche Komplott der rechten SPD  .- Führer" gegen den Boltsentscheid aufge­zogen. Nachdem der Volksentscheid einmal eingeleitet ist, läuft er ganz automatisch ab; selbst wenn der eine oder der andere ten Wunsch haben sollte, es bei der Regelung der Materie durch den Reichstag bewenden zu lassen bestände gar nicht die Möglichkeit dazu. Das Geschrei der Roten Fahne", der Bolksentscheid sei in Gefahr, ist also vollkommen über­flüffig und finnlos.

Selbstverständlich werten die Listen ausgelegt werden. Selbstverständlich wird die Sozialdemo­fratische Partei ihre ganze Kraft darein sehen, bei der Unter zeichnung des Volksbegehrens einen möglichst glänzenden Er­folg zu erzielen. Selbstverständlich wird sie tann beim Boltsentscheid felbst ihr Aeußerstes tun, um den letzten Mann und die letzte Frau an die Urne zu bringen.

Urtomisch ist nun zu sehen, wie die" Rote Fahne" fo tut. als sei all dies Selbstverständliche in Frage gestellt, wie sie fich einen Kampf fonstruiert, über dessen Stadien sie ihren Lejern in atemraubenter Spannung berichtet. So liest man 8. B. im heutigen, Bulletin:

Trotz alledem wird, glauben wir, jeder Arbeiter den Unterschied zwischen uns und den Kommunisten sehr gut ver­stehen. Es ist, um das Problem auf eine ganz flare Formel zu bringen, der Unterschiet zwischen Politik und answursterei

Das Material über Fememorde.

Ein beängstigendes Dementi.

Der Untersuchungsausschuß des Reichstages für Fememorde, Schwarze Reichswehr   usw. hat an alle zuständigen mi. nisterien des Reichs und der Länder das Ersuchen gerichtet, alles Material über diese Dinge, das im Besize der Ministerien sei, dem Untersuchungsausschuß zur Förderung seiner Arbeit zu über­mittelt. Eine Pressemeldung hatte nun behauptet, daß das Reichs ministerium des Innern( Reich stommiffariat für öffent liche Ordnung) eine Dentschrift zu dieser Frage für den Untersuchungsausschuß ausarbeite.

Mit merkwürdigem Eifer wird diese Pressemeldung von zuständiger und beteiligter Stelle dementiert und dahin ein geschränkt, es werde geprüft, ob im Reichsministerium des Innern solches Material vorhanden sei, und wenn ja, dann würde diefes Material dem Untersuchungsausschuß übermittelt werden. Dieses Demente mutet geradezu tragikomisch an. Denn wer wäre berufener, das Material über alle Anschläge auf die Republik  zu fammeln und zu befizen, als das Reichsministerium des Innern famt dem Reichskommissariat für öffentliche Ordnung? Da follte doch nicht erst eine Prüfung notwendig fein, ob folches Material vorhanden ist, sondern es müßte einfag genügen, die Registratur an­zuweisen, die Attenbände soundso dem Untersuchungsausschuß des Reichstages vorzulegen. Es müßte...! Aber es muß nicht.

Das Verhör des Fememörders. Er leugnet vorläufig.

Der am Sonntag verhaftete Fememörder   Beter Umhofer gestand in seiner ersten am Montag erfolgten Bernehmung, daß er dem Mordfemmando des berüchtigten Mörders, Oberleut­nant von Pannwih angehört hat. Umhofer gibt ferner zu, von den Morden gewußt zu haben. Er wird beschuldigt, den Feldwebel Wilms nach Rathenow   verschleppt und zufammen mit dem Feldwebel Büsching erschossen zu haben. Die Leiche dieses Femeopfers wurde bereits vor Monaten in der Havel   nahe Rathe now angeschwemmt; sie war mit Eisenstücken beschwert. Der Kopf des Toten wies zwei Schußperlegungen auf, die fofort tötlich ge­wirkt haben müssen. Umhofer bestreitet vorläufig, die Tat selbst ausgeführt zu haben.

Verurteilter Frankenfälscher.

Als ein günstiges Zeichen dafür, daß die sozialdemo fratischen Arbeiter wieder ihren Standpunkt durchfezen werden(!), fann die Tatsache verzeichnet werden, daß die Berhand­Lungen zwischen sozialdemokratischen Reichstagsabgeordneten und den Bier Monate Gefängnis in Hamburg  . bürgerlichen Parteien, entgegen der ursprünglichen Absicht, am Hamburg  , 16. Februar.( Eigener Drahtbericht.) Bor dem gestrigen Montag nicht fortgesetzt wurden. Aber es wird gemeldet, Hamburger Schöffengericht wurde am Montag der im Dezember ver­daß sie am Mittwoch weitergeführt werden sollen. Der Borhaftete und der Frankenfälschung verdächtige ehemalige österreichische wärts" schweigt. Und der sozialdemokratische Parteivorstand Fliegerleutnant Edmund von Difch wary abgeurteilt. Der An­hat sich noch nicht geäußert. getlagte stand mit dem in Holland   inzwischen festgesetzten ungarischen Oberst Jantowitsch in ständiger Fühlung und betrieb in Ge­meinschaft mit ihm das verbrecherische Geschäft. Als er in Hamburg  verhaftet wurde, tam er aus Kopenhagen  , wo von ihm eine ganze Reihe von falschen Tausendfranken- Scheinen in den Berkehr ge­bracht worden waren. Die Polizei fand bei seiner Festnahme von den in seinem Besiz befindlichen 500 Scheinen in dem Doppelboden eines Roffers noch 105 Stüd. Der Angeklagte erklärte vor Gericht, daß er aus uneigennügigen politischen Motiven gehandelt habe. Als

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Der Vorwärts" schweigt? Sofort, wie die Leute von ber Roten Fahne das neue Theater anfingen, ist hier festgestellt worden, daß das ganze angebliche Komplott der rechten SPD  . Führer" nichts als eine fommunistische Phantasie ist. Es ist ebenso deutlich gesagt worden, daß die sozialdemokratischen Vertreter im Rechtsausschuß sich ihre Tattit nicht von der Roten Fahne" vorschreiben lassen, son­dern daß sie selbstverständlich auch im Reichstag   in der

Das Spiel von Tod und Liebe.

Jeder Dichter muß ein Sohn der Revolution von 1789 sein." Victor Hugo  , der auf seinem Riffen stets ein Papierblatt liegen hatte, um die tiefsten Gedanken aufzuzeichnen, die hm die stille Nacht eingab, schrieb diesen Sag. Und er schrieb weiter, er, das pompöse Genie, daß diese Revolution von 1789 durch Gott gemacht worden sei. Gott   wäre aber nichts anderes als das französische   Bolt, das die un­geheure Erleuchtung empfing und dankbar gebraucht. Romain Rolland  , den mir eben ehrten, weil er die Schwelle zum Greisen­alter fröhlich und verheißend überschritt, ist voll von dergleichen Ideen. Auch er hat diese Revolution gerechtfertigt, weil ihm scheint, es sei dort zum erstenmal in der Weltgeschichte der Gedanke des flaren Menschenrechts aufgelebt. Traum, den man schon früher ge­hegt hatte, Vision, die schon früher aufgegangen war, all dies Chaotische und Chimärische habe zum erstenmal Dafeinstraft ge wonnen. Wenn auch der Terror gelommen war, und die Bestialität, des Menschen gefährlichster Trieb, fich um 1793 und 94 austobte, so wäre doch die Lehre der Freiheitstampfer unvergänglich und un Sterblich.

Rolland hat viel über dieses Problem gegrübelt. Soweit er dramatisch dichtete, dichtete er Revolutionsdramen. Und dieses kleine Spielvon Tod und Liebe", in dem das Kleine Theater ihn ehrte, wandelt das Problem ab. Die Tat des Kleinen Theaters ist übrigens lobenswert. Die übrigen Bühnen fönnen es nicht mit ihrem Kaffenrapport vereinigen, daß sie solche Pflicht der Dankbar­feit erfüllen. Gerade darum, weil Rolland nicht blindwütig den Terror preist, weil er thn zeigt in feiner Größe und Gefährlichkeit, ist dieses theatralisch manchmal verjagende, aber gebantlich stets fesselnde Revolutionsstück fostbar. Der Mann des Geistes schafft den Revolutionär des Geistes, deffen Blut plöglich vor den Koryphäen des Ronvents erstarrt. Der Mann des Geiftes tann nicht vorwärts über all die Leichen. Er will haltmachen. Das Schicksal hilft ihm und schadet ihm zugleich. Er entdeckt, er, ein alternder Mann, daß seine junge Frau einen jungen Mann liebt. Der Junge ist kein Freund der Revolution, aber Geficht und Augen und Mund nein, der banale Chezwift wird vermieden. Alles erhebt sich ins Ginnvolle und Emige. Die Frau, die eben noch imftande gewesen wäre, den Ehebruch zu vollziehen, bleibt bei dem Gatten. Der Junge, der zur Revolution untüchtig war, darf sich allein retten. Siegen muß die Idee, tragisch und groß. Rolland gestaltet diesen Gedanken mit der

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Zwei Schauspieler, Gerda Müller   und Albert Stein rud, spielen das bedrohte Baar. Eigentlich sehr fanft, beinahe tastend, gar nicht großsprecherisch. Die Rhetorit ist Beredsamkeit des Herzens. Was bei Rolland sublimierte Theorie war, vertieft sich bei den beiden Schauspielern. Dadurch gewinnt die Aufführung an Dadurch gewinnt die Aufführung an großem Zug. Mar Hochdorf.

Artur Schnabel   wird im IX. Stonzert der Boltsbühne, Sonntag, 21. Februar, mittags 1,12 Ube, im Theater am Bülowplay ( verlegt vom 22. November) Brahms Variationen und Fuge über ein Thema von Händel, Sonate F- Moll und Schuberts Sonate G- Dur zum Vortrag bringen..

Die Galerie Mathiesen eröffnet am 22. in ihren neuen Räumen. Bellevueftr. 14, ihre Daumier Ausstellung.

Die vierte Dimension.

technischen Schwierigkeiten werden ausprobiert.

Budapest  , 16. Februar  .( WTB.) Ueber die polizeiliche Ver nehmung des Grafen Teleti veriautet: Teleti habe vor der Polizei angegeben, vor etwa vier Jahren habe ihm gegenüber Prinz Windischgrätz ernähnt, irgendein Ausländer sei mit einem Geldfälschungsplan an ihn herangetreten. Er, Telefi, habe diese Jdee sofort auf das entschiedenste zurüdgewiesen und als absurd be zeichnet. Da jedoch das Falleniassen derlei phantastischer Pläne am einfachsten durch den Beweis der technischen Unmöglich. teit der Durchführung erzielt werden könne, habe er Windischgrätz einen Sachverständigen der Vervielfältigungstechnik empfohlen, und zwar den Angestellten des Kartograhischen Inftituts, Gerö, den er ais vorzüglichen Fachmann gefannt habe. Er habe Gerö, als er ihn zu Windischgrätz schickte, empfohlen, nach einem abfälligen Gutachten feine weiteren Beziehungen zu Windischgrätz zu unterhalten. Gleichzeitig habe er, Teleti, auch der Polizei mit. teilung gemacht, daß er von dem Plan Renntnis erlangt habe. Nach dem Besuch bei Windischgräß habe ihm Gerö die beruhigende Meldung erstattet, die Ausführung des Planes stoße auf unüber windliche technische Schwierigkeiten. Er, Telefi, sei daher überzeugt gewejen, daß die Idee im Keime erstidt sei.

England für Bethlen.

London  , 16. Februar. Zur der Nachricht, daß der ungarische Premierminister Bethlen feinen Rüdiritt erwäge, weil er angeblich in seinem Rabinett und beim Reichsverweser nicht genügend Unterstügung finde, um die Untersuchung in der Frankenfälschung­affäre durchzuführen, berichtet der diplomatische Korrespondent des Daily Telegraph  ", man hoffe in Bondon zuversichtlich, daß dieses Gerücht sich nicht bewahrheiten werde. Kein anderer magnarischer Staatsmann genieße ein solches Bertrauen in England wie Bethlen.(!). Man wünsche, daß teine fremde Macht ihre Forderungen und Drohungen soweit treibe, daß Bethlens Stellung schwierig werde.

Belagerungszustand in Rumänien  . Unterdrückung der Oppofition bei den Gemeindewahlen.

Butareft, 16. Februar.( Ep.) Anlaßlich der Gemeinde wahlen tam es in zahlreichen Orten zu blutigen 3 usammen­tößen zwischen Anhängern der Regierung und der Oppofition. Militär wurde eingesetzt. Die Regierung hat den Belagerungs 3uft and verhängt. Sie macht alle Anstrengungen, um eine recht­zeifige Einreichung der Kandidatenliften der Opposition zu ver hindern. Sie hat bereits in 3000 Gemeinden die liberale Lifte ohne Wahlgang für gewählt erklärt, weil die Opposition die Frist versäumt habe.

Auch Studentennuruhen.

Bei den Studentenunruhen in Butareft wurden ein Offizier, 24 Soldaten und 4 Studenten verwundet. 34 Studenten wur. den verhaftet. Die Regierung hat zur Aufrechterhaltung der Ord. nung Infanterie- und Ravallerieatrouillen eingefeßt und die Zenfur verschärft.

Olszowski bleibt. Nach einer TU- Meldung wird im Warschauer  Außenministerium erflärt, daß der polnische Gesandte in Berlin  , Diszowski, nach Berlin   zurüdtehre und vorläufig auf seinem Boften

verbleibe.

belgische Ministerrat habe die Möglichkeit ins Auge gefaßt, die Attion Neue belgisch- ruffische Verhandlungen. Peuple" meldet, der zu erweitern, die in London   auf die Initiative von Hymans, als dieser Außenminister war, unternommen wurde mit dem Ziele, fo normale Handelsbeziehungen wie nur möglich mit Sowjetrußland zu sichern.

Zeugnis ausstellen, und wir werden uns dabei an die zahlreichen bewußten Betrügereien entlarvter Medien und die noch zahlreicheren Taschenspielerfunststücke erinnern, die wir in unferer Jugend gesehen haben, die die wunderbaren Leistungen der Medien zum Teil in den Schatten ftellen, im übrigen ihnen mindestens gleichkommen, ohne bag bie Meister der schnellen Handgriffe, die sie vorführten, uns zu­daß muteten, an Zauberei und übersinnliche Kräfte zu glauben.

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Arbelferjugend und Tanzfunft. Am Sonntag fand der Schluß­abend der Vortragsreihe unserer Sozialistischen Arbeiter jugend" über das Thema Arbeiterjugend und Kunst" statt. Der Gen. Hilter  , welcher über das Gebiet Arbeiterjugend und Tanzfun ft" sprach, führte aus, daß in der Jugendbewegung wohl der Gesellschaftstanz verpönt ist, dafür aber um jo mehr der Bolkstanz gepflegt wird. Dieser ist mit dem Wachsen der alten Wandervogelbewegung wieder aufgekommen und spielt heute in den frohen Stunden der Jugend eine recht große Rolle. Tanz ist Be­wegung, ist Ausdruck des Gefühls und inneren Erlebens. Aus dem Bolfstanz hat sich der Gesellschaftstang und aus diesem der Kunsttanz entwickelt. Der urwüchfige Tanz, der Volkstanz, ist entstanden aus dem Erleben des Boltes, aus seinem Empfinden und Fühlen. während im ursprünglichen Bolkstanz die Phantasie des einzelnen zum freien Ausdrud gelangt, wird im Gesellschaftstanz die Bewegung in feste Formen gepreßt, die schulmäßig erlernt werden müssen. Der Kunsttanz hingegen hat sich bald zu einer bloßen Ausdeutung von Mufit entwickelt, die in bestimmte Bewegungen gefaßt ist.( Ballett). Neuerdings aber hat wieder der törperliche Rhythmus, der Rhythmus der Bewegung, den ersten Platz im Kunsttanz einge nommen. Und damit nähert er sich wieder dem Ursprung des Volks tanzes  , nämlich Ausdrud des Körpergefühls zu fein. Wahre Tanz­funft vermittelt dem Bolte die Empfindungen des Tänzers, und diese wieder müssen gewachsen sein aus dem Bolksganzen. Der Abend, der begeisternd schloß, gab jedem die Erkenntnis, daß in der Arbeiter­jugend der Wille vorhanden ist, auch auf diesem Gebiet neues zu schaffen. F. R.

Wir berichteten fürzlich über den Prozeß des Geheimrats Moll, der von der Anklage, ein Medium durch temperamentvolle Aeuße rungen seines Unglaubens beleidigt zu haben, freigesprochen wurde. Diefer Prozeß lenkt die allgemeine Aufmerffamteit wieder einmal auf die Offultiften, Spiritisten und sonstige isten" und ihre Medien mit angeblich überfinnlichen und übernatürlichen Kräften, deren geheimnisvolle Offenbarungen aus einer unseren Sinnen nicht zu­gänglichen Welt mit gläubigem Staunen hingenommen werden. Prof. Moll hat zugegeben, daß sich grundsäßlich gegen die Möglich feit solcher Ereignisse gar nichts sagen läßt. Damit hat er sicherlich recht. So nüchterne Leute wie die Mathematiker sprechen ja aud sehr ernsthaft von der vierten Dimension, und man braucht sich ja nur zu vergegenwärtigen, was mit dem Ausspruch, unser Raum hat drei Dimensionen, eigentlich gemeint ist. Er bedeutet weiter nichts, als daß jeder Punkt des Raumes durch drei Zahlen, welche feine Entfernungen von drei aufeinander senkrechten Ebenen angeben, bestimmt ist. In der Ebene fann jeder Punkt durch zwei Zahlen, leine Entfernungen von zwei aufeinder senkrechten Linien, bestimmt werden; daher ist die Ebene ein zweidimensionales Gebilde. Grenzen wir in der Ebene eine Figur, etwa ein Quadrat ab, so fann ein außerhalb befindliches Gebilde nicht anders als durch eine ber Seiten hineingelangen, und ebenso fann ein Gebilde, das fich im Quadrat befindet, nur durch eine der Seiten herausgebracht werden, wofern es sich nicht über die Ebene in den Raum, in die dritte Dimension, erhebt. Stellen wir uns nun flächenhafte, aljo zweidimensionale Wesen vor, die in einer Ebene leben und feine Anschauung von der dritten Raumdimension haben, so müßte thnen das plöhliche Erscheinen von Gegenständen, die außerhalb des Quadrats waren, in seinem Innern als Wunder erscheinen, da fie ja eine Anschauung der dritten Raumdimension, wie wir drei dimensionale Menschen, nicht haben. Aber wir wären wohl imftande, einen Gegenstand aus dem Innern des Quadrats in die dritte Dia menfion zu erheben, ihn für jene Wesen verschwinden zu lassen und ihn außen niederzusehen, wie wir auch Gegenstände von außen auf gleich geheimnisvolle Weise in das Innere zu schaffen vermöchten. Ueber Samarra   in Mefopotamien spricht am 17., abends 81, Uhr, Wir können uns nun jedenfalls denken, wenn auch nicht an- Prof. Sarre   im Festsaal der Kaiser Wilhelm Gefelichaft, schaulich vorstellen, daß eine unseren Sinnen nicht wahrnehmbare im Schloz( Eingang gegenüber dem Kaiſer- Wilhelm- Denkmal). Eintritt nur gegen Karten. vierte Dimension existiert und zugleich Wesen, denen diese vierte Dimension so zugänglich und vertraut ist wie uns die dritte. Diese Der Hofball bei 3ille findet am 20. Februat in jämtlichen Räumen Wesen wären also imstande, in ein geschlossenes Zimmer, ohne die des Sport Balastes statt. Die fünstlerische Leitung liegt in den Tür zu benutzen, plötzlich Gegenstände von außen hineinzubringen änden von Prof. Heinrich Bille, Victor Schwannede, Carl Ballauer, und ebenso Gegenstände aus ihm verschwinden zu lassen, alles mit G. St. Roellinghoff. Hilfe der uns unzugänglichen vierten Dimension. Grundsätzlich läßt fich dagegen gar nichts einwenden, und wenn Dffultiften und Spiri­tiften Gefallen daran finden, zu glauben, daß solche Dinge wirklich geschehen, fann ihnen niemand das verwehren und die Unmöglichkeit beweisen. Wir anderen aber werden die Offenbarungen der Geister und Spirits aus der vierten Dimension so lange für Humbug und Unfug und Spekulation auf die Dummheit und Leichtgläubigkeit halten, als diese Offenbarungen sich auf alberne Kindereien wie Steine werfen, Reifen und Blumen verschwinden und wieder er­scheinen zu laffen und ähnliches törichtes Beug beschränken, die den geistigen Kräften dieser übermenschlichen Besen ein sehr schlechtes

Die

Wissenschaftl cher Verein. Mittwoch, den 17., abends 8 Uhr, spricht im großen Höriaal Georgenstraße 34/36, Dr. W. Andrae über: tabte der Afihrer und Babylonier". Der Vortrag ist öffent­lich. Auch Nightmitglieder haben Zutritt. Karten am Saaleingang.

Die Nachtvorstellung der Revue Die Nacht der Nächte mug infolge Erfrantung von Frau Mady Christians   und Herrn Harald Bauljen vorläufig verschoben werden.

Auf der Februar- Ausstellung des Sturm, Potsdamer Str. 134a, find expressionistische Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen von Hugo Scheiber  und Arnold Topp   ausgestellt. Die Ausstellung ist täglich von 10-6 und Sonntags bon 11-2 Uhr geöffnet