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Mussolini dementiert sich.

,, Rein italienischer Soldat wird jemals die Brenners grenze überschreifen".

Im Hauptausschuß des österreichischen Parlamets ant­wortete der Bundestanzler Dr. Ramet am Mittwoch auf die Ausführungen des italienischen Ministerpräsidenten über Südtirol . Der Bundeskanzler machte bei dieser Gelegenheit u. a. Mitteilung von einer Erklärung, die Mussolini dem österreichischen Gesandten in Rom gemacht hat und die seine Ausführungen an die Adresse Deutschlands sehr stark ein­schränkt. Damals hat Mussolini von der Fahne gesprochen, die über den Brenner getragen werden soll, während er jetzt der österreichischen Regierung versichert hat, daß fein ein ziger italienischer Soldat jemals die Grenze des Brenner überschreiten werde". Der Bundes fangler sieht deshalb heute feinen Anlaß mehr, die um strittene Frage vor dem Völkerbund aufzuwerfen. Eine for melle Bedrohung Desterreichs liege nicht vor.

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Mit minutenlangem Beifall und nationalistischem Hoch­gefang hatte die Faschistentammer die Erklärung des Duce", er werde die Trifolore über den Brenner tragen, begrüßt. Wenn jetzt dem damaligen Zustand eine unpertennbare Ernüchterung gefolgt ist, so ist dos ein einfacher Natur: vorgang, der feine Verwunderung erregen fann. Beschleunigt worden ist er durch die unangenehme Aussicht, die Kriegs drohung, falls sie aufrechterhalten würde, vor dem Völfer bund vertreten zu müssen.

Wenn Herr Mussolini zugleich auch erklärt hat, Italien werde niemals den Anschluß Desterreichs an Deutschland tulden, so kann das die Anschlußfreunde nur zuversichtlich ftimmen. In ein paar Tagen ist, doch alles wieder anders.

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Die Drohreden Mussolinis an die Andreffe Deutschlands haben, mie aus New York gemeldet wird, die Opposition der republikanischen Partei gegen die Ratifizierung des italienischen Schulden abtommens start anschwellen lassen. Es wird offen erklärt, daß die Vereinigten Staaten feinen Anlaß hätten, die Herrschaft des italienischen Faschismus durch den Abschluß eines günstigen Schulden­abkommens zu unterstützen. Infolgedeffen soll die Ratifizierung fämtlicher in lezter Zeit zwischen den Bereinigten Staaten und europäischen Mächten zustandegekommenen Schuldenabkommen durch den Senat zu rüdgestellt werden.

Die internationale Beamtenschaft.

Deutsche im Genfer Sekretariat.

Nachdem Sir Eric Drummond gestern abend Berlin wieder

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verlassen hat, gibt WIB. eine Darstellung des mit dem General­sekretär des Bölkerbundes besprochenen Aufnahmeverfah rens. Danach ist die formelle Aufnahme Deutschlands in den Bund nicht vor dem 15. März zu erwarten.

Zu der Frage der Aufnahme von Deutschen in das Sekretariat heißt es offiziös:

Der Generalsekretär hat dabei das übliche Verfahren bei diesen Ernennungen dargelegt. Die allgemeine Formel für die Ernennung dieser internationalen Beamten besagt, daß ihre Aus wahl seitens des Generalfetretärs zu erfolgen hat, aber von der Zustimmung des Bölferbundrates abhängig bleibt. Selbstverständlich würde der Generalsekretär dem Bölkerbundrate feine Kandidaten vorschlagen, gegen welche die Regierung des Staates, dem fie angehören, ernstliche Einmendungen er­heben könnte. Dabei ist nicht zu vergessen, daß bei den mit diesen Ernennungen zusammenhängenden Budgetfragen die Böl ferbundversammlung das letzte Wort zu sagen hat. Indes ist es in Völkerbundsfreifen immer für selbstverständlich ge. halten worden, daß Deutschland in dieser Frage als Groß macht behandelt werden muß.

Schweiz - Sowjetunion .

Der Konflikt über Prestigefragen.

Frankenfälscher Schulze verhaftet.

Das Berliner Polizeipräsidium teilt mit:

Selbststellung in Berlin .

Der in der Budapester Fälschungsaffäre viel­genannte Phototechnifer Artur Schulze hat sich am Diens­tag, nachdem er von der Kriminalpolizei völlig umstellt war, felbst gestellt.

Die Berliner Kriminalpolizei hatte, sobald Ende Dezember 1925 in Berlin die erste Nachricht von der Verhaftung des Obersten Jantowitsch und seiner zwei Begleiter im Haag unter Beschlagnahme von 7500 Stüd falscher Tausendfranknoten an fie gelangte, die Entwicklung der Fälschungsangelegenheit aufmerksam verfolgt. Als die Budapester Zeitungen im Zusammenhang mit der in Budapest erfolgten Verhaftung des Prinzen Windischgrät und seiner Freunde den Namen Schulze als den eines angeblichen Oberleutnants nannten, forschte die Kriminalpolizei nach dem Schulze und fonnte, ehe noch eine amtliche Nachricht über seine Bersönlichkeit von Budapest nach Berlin gekommen war, feststellen, daß der mysteriöse Schulze der in Berlin Tempelhof wohnhafte frühere Ab. teilungsleiter der Budapester Staatsbruderei Artur Schulze sei. Noch am Tage der Feststellung nahm die Kriminalpolizei eine Durchsuchung seiner Wohnung vor; Schulze hatte sich aber bereits vor mehreren Tagen aus seiner Wohnung entfernt. in die er nicht zurückkehrte. Die Kriminalpolizei fonnte seine Spuren über Jericho , Nordhausen , Klausthal bis nach Osterode im Harz und von dort aus wieder zurück nach Berlin verfolgen und wußte, daß Schulze sich seit einigen Tagen in Berlin verborgen hielt.

Da Schulze teine Möglichkeit zum Entfommen sah, hat er sich felbst gestellt. Er ist sofort verantwortlich vernommen worden und wird dem Amtsrichter mit dem Antrag auf Erlaß eines aft befehls vorgeführt werden, damit die ausländischen Behaup­

Die Geldgeber des Fememörders. Die Aussagen der Abgg. Meyer und Behrens. ( Fortsetzung von der ersten Seite des Hauptblattes.) Zeuge Behrens erflärt das mit den Bersonalschwierigkeiten nach dem Kriege. Daß Schulz einige Zeit im Landvolfhaus ein Zimmer des Abg. Meyer bewohnte, ehe er vom Zentralverband an gestellt wurde, wird von Behrens als ausgeschloffen bezeich net. Zeuge Behrens bejaht im weiteren Verlauf eine Frage des Abg. Deerberg( Dnat.), daß der Bersorgungsstelle aus den Kartoffellieferungen erhebliche Verluste erwachsen sind.

Der Schuldschein über 5000 Mart

hat folgenden Wortlaut: Ich habe für den 3entralverband ber Lanbarbeiter Deutschlands von der Vereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände ein zin slojes Darlehen von 5000 Mart, rückzahlbar zum 15. August 1925, erhalten." Der Beuge hat den Schuldschein als eine persönliche Bürgschaft aufgefaßt und unterzeichnet. Beziehungen zu irgendwelchen Feme mordorganisationen hat der Zeuge nie unterhalten. Man habe es als eine Pflicht des Anstandes gehalten, dem zu Unrecht beschuldigten Schulz zu helfen und ihm sein Los zu erleichtern. Er halte auch heute noch Schulz der ihm zugeschriebenen Taten, auch ihrer nur geistigen Anstiftung nicht für fähig.

Halbe Wahrheiten und widersprüche.

Abg. Obuch( Komm.) hebt aus dem Rundschreiben Behrens an die Gewerkschaftsfunktionäre hervor, daß, nachdem Schulz in ihm gelobt worden sei, davon die Rede sei, daß die Nachrichten falsch wären, die von einem Arbeitgeberdarlehen für ein in Feme = angelegenheiten verwickeltes Mitglied des Zentralverbandes fprechen. Auch fei fein Mitglied des Vorstandes, zum mindesten des Hauptvorstandes, an Femesachen beteiligt".

Beuge Behrens erklärt diese Formulierung damit, daß weder Schulh noch sonst ein Angestellter des Zentralverbandes zugleich Mitglied des Zentralverbandes ist.

Auf Fragen des Abg. Schön( Wirtsch. Bg.) befundet der 3euge Behrens, daß die von ihm unterzeichnete Quittung über die 5000 m. gar nicht für den Zentralverband als solchen verbindlich fein fonnte, weil die vorschriftsmäßige zweite Unterschrift fehlte. Im Laufe der meiteren Vernehmung hält Abg. Kutiner( Soz.) dem Zeugen vor, daß er je nach Bedürfnis das 5000- Mart- Darlehen als Abzahlung auf die Kartoffelfchuld der Berforgungsstelle oder als Mittel für die Unterstützung des Schulh betrachte. Er habe 3. 23. erklärt, daß er meŋer geglaubt hat, als dieser ihm sagte, die 5000 m. wären für die Berteidigung des Schulz bestimmt. Später, in dem Rundschreiben, habe er betont, daß die Summe nur zur Abdeckung der Schuld der Versorgungsstelle und nicht zugunsten eines Verbandsmitgliedes verwendet worden sei.

tungen über das strafbare Verhalten von Schulze nachgeprüft werden fönnen.

Bei seiner Bernehmung erklärte Schulze, daß er im Jahre 1923 von dem Prinzen Windischgräz zur Mithilfe gewonnen worden sei, die ihm aber als rein politische und von den ungarischex Regierungsstellen gebilligte Tätigkeit geschildert roorden fei. Er habe das geglaubt, als er erfahren habe, daß der Landespolizeichef Madoffy das Unternehmen begünstige und die Brobeversuche zu der Fälschung in dem Budapester Karto­graphischen Institut vor sich gehen follten. Dann habe er aber er­fannt, daß anscheinend Pring Bindischgräs gar nicht die genügenden Mittel zur Durchführung einer politischen Aftion besessen habe und daraus auf die Unwahrhelt der ihm gemachten Angaben geschlossen. Windischgräß und Genossen hätten ihm dann mißtraut und ihn nahezu wie einen Gefangenen behandelt. Es sei ihm jedoch ge­lungen, im November 1923 aus Budapest zu entfliehen. Während seiner Anwesenheit in Budapest feien nur belangløse photographische Brebeaufnahmen echter Tausenfrankscheine gefertigt worden. Es liegen also zwischen jenen Versuchen Schulzes und der von dem Prinzen Windischgrät durchgeführten Umsetzung in die Tat nahezu zwei Jahre. Eeit dieser Zeit habe er in feiner Berbindung mehr mit der Sache geftanden. Er sei also nur im Anfangsstadium der technischen Brobeversuche, nicht aber bei der eigentlichen Herstellung der Falschscheine tätig gewesen.

Diese Behauptungen des Schulze müssen selbstverständlich nach­geprüft und die Angaben des Auslandes damit verglichen werden. Die Kriminalpolizei steht heute schon auf dem Standpunkt, daß die ausländischen Behauptungen, der Deutsche Schulze sei die Seele des Fälschungsunternehmens, der Anstifter und technische Leiter gewesen, nicht zutreffe.

ganz entschieden, das fönnen General Teschner und Oberst Gudovius in Küftrin bestätigen. Die beiden Herren be. stätigten mir bas. Sie würden auch jederzeit mit Schultz wieder zufammenarbeiten. Darauf beließ ich ihn in seiner Stellung. Der Zeuge schildert dann die Hausjuchung bei Schulz in den Geschäfts. räumen der Landvollgenossenschaft durch Kriminalfommiffar Dr. Stumm. Er fagte, es liege jogar Mordverdacht gegen Schulz vor. Er hatte sich in der Geschäftsstelle einen Wohnraum eingerichtet. Als Schulz zurückfam, riet ich ihm sich sofort im Polizeipräsidium zu melden, wenn er eine weiße Weste habe. Das tat er auch. Dort wurde er, da inzwischen der Haft­befehl eingetroffen war, verhaftet und dann nach Landsberg transportiert. Schulz schrieb dann an mich, Geld für seine Berteidigung und Beföstigung zu besorgen. Ich sezte mich daraufhin in Bewegung, benn ich selbst hatte das Gelb nicht. Echulz hatte etwa 20 Genossenschaften aufgebaut. Die Morbtat traue ich ihm nicht zu. Ich habe zunächst mit Dr. Sad Rüdsprache ge.

nommen.

Bor: Kannte Schultz den Dr. Sac?- 3euge: Das weiß ich nicht. Dr. Sad sagte mir, es würden wohl alles in allem 10000 m. für eine solche Verteidigung erforderlich sein. Ich habe dann, zunächst aus eigeren Mitteln, 1000 m. Borschuß gegeben und dann auch monatlich 200 m. zur Selbstbelöftigung für Schulz nach Landsberg gesandt.

Ich habe mich mit Herrn v. Jengen in Berbindung gefeht und verlangte zunächst 5000 m. für diese Zwede.

Das lehnte Herr v. Sengen glatt a b. Damit dürfe er dem Arbeit geberverband nicht kommen. Da versuchten wir, das Geld auf pri. natem Wege aufzutreiben. In einer Besprechung in einem Restaurant unterhielten wir uns über Organisationsfragen, Tech. nische Nothilfe usw. Beim Hinausgehen fragte ich Herrn v. Žengen, ob ich noch auf seine Hilfe für Schulk rechnen fönnte. Darauf fagte Herr v. Bengen: Die Sache ist erledigt. Ich fragte: Wieso? Tarauf sagte Herr v. Sengen: Sprechen Sie nur mit Behrens, der hat bereits quitfiert. Darauf fagte ich: Davon weiß ich doch gor nichts. Herr v Sengen jagte: Wir haben zunächst den Weg gewählt, die Summe auf 2 Monate zu geben. Darauf fagte ich: Sie wissen doch, wofür ich das Gelb haben will. as sell bann nach 2 Monaten werden?

Meisinger war unterrichtet! Da machte Meiẞinger eine Handbewegung und sagte: Wenn die 2 Monate um find, dann. z. abgelaufen gewesen. Behrens hat mir gejagt: Ich habe die Ber­Die 2 Monate waren im Auguft handlungen ja nicht geführt. Aber, wenn du und Weißinger mir das sagen, dann glaube ich es euch. Auf dem Wege von dem Lokal nach dem Verbandshaus hat mir Malettte auf meinen Borhalt gesagt: Rad) 2 Monaten fannst du das Geld ja dann bekommen. Das ist dann auch so geschehen.

Zeuge Behrens erklärt dazu, daß es hinterher leicht so aussehen könne, wie der Abg. Kuttner behauptet. Tatsächlich sei aber das Darlehen an den Arbeitgeberverband zurückgezahlt worden und auch nicht für ein Verbandsmitglied verwendet worden.(!!)

Die Attrappe der nationalen Aufklärung.

Auf Befragen durch den Vorsitzenden befundet der Zeuge Meyer weiter, daß die 5000 m. auf das Konts Aussauß für nationale Aufklärung" überwiesen worden seien, über Das er verfügungsberechtigt war. Meŋer habe ursprünglich die Ab­aber nicht durchgeführt und nur das bereits eröffnete licht gehabt, einen solchen Ausschuß zu gründen, habe diesen Pian Bankkonto auf dem Namen des Ausschusses bestehen gelaffen. Auf dieses Konto habe er dann alle Beträge eingezahlt, die er für feine politischen Zwecke verausgaben wollte.

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Borf. Göbel: Dann ist also der Ausschuß für nationale Auf­flärung" insofern nur eine Attrappe gewesen, als Gie ihm allein ongehörten? Beuge: 3ch habe ganz allein den Ausschuß für nationale Auf­flärung dargestellt. Ueber die Verwendung der 5000 m. macht der Zeuge Einzelangaben.

Genf , 17. Februar.( Eigener Drahtbericht.) Im schweizerischen Nationalrat fand am Mittwoch eine Aussprache über das Verhältnis der Schweiz zu Sowjetrußland statt im Zusammenhang mit der nach Genf einberufenen Abrüstungsvorkonferenz. Genosse Huber­St. Gallen wies nach, daß die Schweiz namentlich aus wirtschaft­lichen Gründen an einer Wiederherstellung normaler Beziehungen zur Sowjetrepublik ein bedeutendes Intereffe habe. Im Hinblick auf die Univerfalität des Bölferbundgedankens fet es bedauerlich, daß die schweizerische Diplomatie nicht von sich aus zu einer Lösung gekommen, sei. Bundesrat Motta bestritt in seiner Antwort auf die Interpellation die Behauptung Tschitsche­rins, der Bundesrat habe seine Vorschläge wiederholt abgeändert. Der Bundesrat habe im Gegenteil bereits beschlossen, die von der Ueber die angeblichen Beziehungen zu Göbel französischen Regierung vorgeschlagene Vermittlungsformel anzu äußert sich Zeuge Behrens folgendermaßen: Eines Tages, es mar nehmen. Demgegenüber habe die Sowjetregierung die Beram 2. Februar d. 3., vormittags, telephonierte seine Frau mich im handlungen abgebrochen. Die beantragte Aussprache über Bureau an und sagte mir, es wären zwei Swindler in meiner Wohnung gewesen, die sehr roh aufgetreten die Frage wurde abgelehnt. wären und nach mir gefragt hätten. Sie hätte sie nur mit Not hinausgebracht und hätte sie nach meinem Bureau gejchidt. Meine Reichstag und Volksgesundheit. Empfangsdame war bei diefem Telephongespräch zugegen. Nach einiger Beit fagte sie mir, es wäre ein Mensch, da, der offenbar Zusammentritt des Ausschusses für Leibesübungen. einer der beiden sei, die in meiner Wohnung waren. Ich ordnete an, daß die Tür zu meinem Arbeitszimmer offen gelassen Unter Vorsiz des Reichstagspräsidenten 2öbe trat am Mitt werde, und ließ den Mann herein, wobei ich ihn ärgerlich fragte, ob woch der auf Anregung des Ausschusses für Leibes. er in meiner Privatwohnung gewesen sei. Er bejahte das, und ich übungen neu gewählte interfraktionelle Ausschuß zur Verfragte ihn, mer er wäre und was er wolle. Er sagte, er tomme breitung von Leibesübungen zusammen. Es ist in Aussicht ge- in Fememordangelegenheiten und sprach auch was von Göbel. Ich nommen, zunächst im Haushaltsausschuß den Verfuch zu machen, ließ ihn aber gar nicht ausreden, sondern sagte ihm: Raus, ich will die für Leibesübungen angefekte Summe von 400 000 m. davon nichts hören. Unten stand, wie ich erfahren habe, noch ein auf fünf Millionen Matt zu erhöhen und außerdem für zweiter Mann, der offenbar Göbel war. Das ist alles, was den Bau eines Turnballengeländes auf dem deutschen ich mit Göbel und seinen Freunden zu tun hatte. Am andern Tage Sportforum 600 000 m. bereitzustellen. las ich dann in den Zeitungen, ich hätte Göbel Geld zur Flucht gegeben. Darauf rief ich das Polizeipräsidium an und verlangte, Ich pernommen zu werden. 3d tenne Göbel nicht und habe auch Die feinen Begleiter, soviel ich mich erinnere, in meinem Bureau zum erstenmal gefehen.( 3wischenruf des Abg. Obuch( Komm.): Die find in gutem Glauben zu Ihnen gefommen!( Seiterfeit.) Das fann fein. Ich habe zu dem guten Glauben nichts beigetragen. Der Ausschuß wendet sich dann noch der Bernehmung des Landtagsabgeordneten Ziener( Dnat.) zu. Dieser, Borstandsmitglied bes Bentralverbandes der Landarbeiter, früher geschäftsführendes Borstandsmitglied, bekundet: Schulz war angestellt in ber and voltgenossenschaft. Wir haben Umfrage nach einem tüchtigen Genoffenschaftsleiter gehalten Schulh stellte sich mir vor und bewarb sich. Er glaubte, den Aufgaben gewachsen zu fein. An dem uftriner Buti beteiligt gewefen zu fein, beftritt Schult ganz entschieden. Ich habe ihm das geglaubt. Ich stellte ihn an, zunächst nur probeweise auf einige Wochen. Irgend welche Referenzen, Empfehlungen des Herrn Schulz von dritter Seite lagen nicht vor. Einige Monate später murde mir von einer Seite gefagt, daß Schulz am Rüstriner Butsch) attiv beteiligt gewesen sei. Ich stellte ihn zur Rede. Er bestritt das

Neue Ratserörterungen. Der deutsche Botschafter in Paris hatte am Mittwoch über den Eintritt Deutschlands in den Bölker­bund eine neue Unterredung mit dem französischen Außenminister Briand . In der Aussprache wurde u. a. auch das Thema einer eventuellen Erweiterung des Bölkerbundsrats erörtert. Entgegen anderslautenden Meldungen trifft es nicht zu, daß im Berlauf der diplomatischen Aktion Deutschland die Drohung hat ausjprechen laffen, daß es eventuell sein Aufnahmegesucht in Genf zurückziehen

merde.

Ein Schriff der schechoslowafichen Regierung. Der tschecho. Slowakische Gesandte Krofta bat im Berliner Auswärtigen mt wegen der Aeußerungen des bayerischen Ministerpräsidenten über die deutschen Minderheiten in der Tschechoslowakei in feiner be­fannten Bandtagsrede vorgesprochen. Der Gesandte erhielt von Der deutschen Regierung die Versicherung, daß die Aeußerungen bes bayerischen Ministerpräsidenten nicht als ein Alt der deutschen Außenpolitit betrachtet werden könnten. Die deutsche Außenpolitit werbe einzig und allein von der Reichsregierung geleitet.

Die weitere Vernehmung des Zeugen Mener wird dann auf Donnerstag vertagt. Am Donnerstag vormittag foll auch Herr v. Borfig, der Borsitzende der Vereinigung Deutscher Arbeitgeber. verbände als Zeuge gehört werden.

Der Fememord an Wilms. Bernehmung Umhofers. Ermittlungsverfahren gegen Graf Solms- Wildenfels.

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Mie B. S. erfährt, bestreitet der am letzten Sonntag im Spree­wald verhaftete ehemalige Feldwebel der Schwarzen Reichswehr, Beter Umhofer, auch bei seinen weiteren Bernehmungen noch

immer eine affive Beteiligung an dem Gememord Bilms. Umhojer wird aber durch eine Reihe ſeiner ehemaligen Freunde aus jenen Organisationen, die bereits seit längerer Zeit in Haft ſizen, aufs schwerste belastet und der unmittelbaren Mittäterschaft bei der Ermordung des Feldwebels Bilms beschuldigt.

Die Tatsache, daß Umhofer durch Bermittlung des Schwagers des Grafen Lynar, des Grafen zu Solms Bildenfels auf Beuchaw, einen Unterschlupf im Forsthaus Eiche bei Lübbenau gefunden hatte, hat den Behörden zu einem Vorgehen gegen den Grafen zu Solms- Wildenfels Anlaß gegeben. Wie B. S. erfährt, ist gegen ihn bereits ein Ermittlungsverfahren wegen Berdachts der Begünstigung der Fememörder eingeleitet worden.