Energische Durchführung des Boltsbegehrens
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und Kinder die Konfumvereine und Genossenschaftsfabriken, die für gleiches Geld mehr und besseres liefern als alle Warenhäuser und Händler die Partei, deren einziger Sinn es ist, Staat und Gemeinden zu einem zweiten. nur der ganzen Arbeiterschaft dienenden Haushalt zu machen, wie sind sie doch heute veräußerlicht und ihrem einzigen 3wed, dem Familienhaushalt, entfremdet, weil Hausfrauen und Bäter vom Haushalten zu wenig wiffen. Man dürfte wohl kaum eine Statistit machen darüber, wie viele HausFrauen und auch Familienväter die Gewerkschaftsbeiträge, die Genoffenschaftsanteile, die Parteibeiträge wirklich nur deshalb freu= dig zeichnen, weil sie wissen, daß sie zuletzt nur ihrem Lebens- und Familienglüd zugute kommen.
Man tomme mur bamit nicht, daß im tapitalistischen System im Haushalten und Familienleben der Arbeiterschaft nichts glücklicher werden kann. Wenn die Arbeiterschaft weiß, was sie soll, wenn fie nicht nur weiß, daß sie der Schuh drückt, sondern auch wie er passend gemacht werden kann, dann fann sie alles. Gerade bie Enttäuschungen der Lebenshoffnungen, die die einzelnen in ihren Familien erleiden und dann das ganze Leben lang mit sich Ichleppen, macht fie feige für den Kampf, unluftig, indifferent oder iberradikal. Darum fehlt der Arbeiterschaft auch immer noch die Macht, bie sie längst haben könnte nach ihrer Zahl. Auch der Sozialismus, ber uns sicher ist, vollbringt feine Wunder. Bermehrt er nur das Geld, das die arbeitenden Menschen zum Leben bekommen, so ist für ihr Lebensglüd noch gar nichts gewonnen.
Kindertragödien.
Aus Wiesbaden wird gemeldet, daß dort ein Bierzehnjähriger seinen Vater erschossen habe. Der Junge gab zu Klagen Anlaß. Der Bater wollte ihn züchtigen. Des Jungen böses Gewissen läßt ihn die drohende Strafe ahnen. Er steckte des Vaters Revolver zu fich. Und als dieser zum Stod griff, schoß er und traf ihn tödlich. Der Bierzehnjährige behauptete, daß er den Vater nicht habe erschießen wollen. Nur die Büchtigung sollte vermieden werden. Die Angst hatte ihn zum Mörder gemacht, wie sie in hundert anderen Fällen junge Leute zu Selbstmördern werden läßt.
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auf entschädigungslose Enteignung der ehemaligen Fürsten kostet viel Geld. - Soll dieser Abwehrtampf gegen die Sabsucht der Drohnen mit Erfolg geführt werden, dann muß jeder arbeitende Republikaner schnellstens seinen freiwilligen Beitrag für den Wahlfonds der SPD. in Berlin auf das Postscheckkonto Nr. 48 743 an Alex Pagels, Berlin SW. 68, Lindenstraße 3, einsenden.
Das Rundfunkprogramm.
Donnerstag, den 18. Februar.
zuerft darauf ein, wurden aber mißtrauisch, als sich kein Fuhrwerk Dorfand. Kurz entschloffen holte der Mitfahrer einen Schuhmann, der aber nur noch einen gewissen R. festnehmen konnte, da sich der andere sofort nach dem Aufladen der Fässer unter einem Vorwand wegbegeben hatte. Er wurde aber gleich darauf ebenfalls verhaftet. K. gab den Diebstahl ohne weiteres zu, bestritt aber schon damals, daß der jetzige Angeklagte sein Helfer gewesen sei. Dem stand das Zeugnis der beiden Kutscher gegenüber, die in ihrer polizeilichen Vernehmung den S. als den zweiten Täter mit aller Bestimmt= heit wiedererkannten. In der jetzigen Berhandlung ergab sich aber ein vollkommen verändertes Bild. Der Kutscher sowohl, wie der Mitfahrer wollten nun nicht mehr auf ihren Eid nehmen, daß der Angetlagte derselbe gewesen sei, der damals die Fässer mit Butter aufgeladen hätte. Es tönne ja sein, aber mit Bestimmtheit vermochten fie es nicht mehr zu sagen. S. selbst beftritt mit aller Entschiedenheit, Außer dem üblichen Tagesprogramm: der Gesuchte zu sein. Als R. aus der Strafhaft vorgeführt wurde, 4.30-6 Uhr nachm.: Nachmittagskonzert der Berliner Funk- hielt er folgende Rede: Hoher Gerichtshof, ich sage auch heute kapelle. Konzertmeister Ferdy Kauffman. 6.45-7.30 Uhr abends: wieder, der da war nicht mit dabei. Ich tenne S. allerdings, Technik. Baurat de Grahl: Energietransport durch Wasser, Luft auch wegen eines Diebstahls auf der Eisenbahn. Aber trotzdem muß Hans- Bredow- Schule( Bildungskurse). 6.45 Uhr abends: Abteilung hasse ihn sogar, denn durch ihn habe ich mal eine Strafe bekommen, und anderes". 7.10 Uhr abends:( Hochschulkurse). Abteilung Be- ich fagen, hierbei ist er unschuldig. Wenn ich meine Strafe abgesessen triebswirtschaftslehre. Dr. Friedrich Leitner:" Bilanzen und habe, werde ich dem hohen Gerichtshof den wahren Täter zuführen!" Bilanzkritik". 7.45 Uhr abends: Dr. Bruno Wille : Die Landschaft Das Gericht glaubte weder dem Angeklagten, noch den Zeugen. Da der Mark in eigener Dichtung". 8.30 Uhr abends:" Der Roman als Funkspiel. 15. Fortsetzung. Die Katastrophe". Originalroman S. schon viermal wegen Diebstahls vorbestraft war, bie polizeifür die Funkstunde" von H. J. Gramatzki( als Funkspiel be- lichen Aussagen der beiden Kutscher damals so beffimmt lauteten, Bruno Seidler- Winkler . 1. Bial: Festpolonäse. 2. Zeller: Grüß arbeitet). 9.10 Uhr abends: Vom Walzer zum Shimmy. Dirigent: R. sogar selbst zugab, schon einmal mit S. Diebstähle auf Grüß Bahnhöfen ausgeübt zu haben, hielt es fich vorläufig an den euch Gott, alle miteinander! Polka française, nach Motiven aus Angeklagten als an den Schuldigen und verurteilte ihn gleich seinem der Operette, Der Vogelhändler ". 3. Uschmann: Zart und duftig, Kameraden zu zwei Jahren Gefängnis. S. wurde sofort Rheinländer. 4. O. Strauß: Walzerträume, Walzer. 5. Ganne: La in Haft genommen. Czarine, Mazurka Russe. 6. Faust: Quadrille à la Cour. 7. Baynes: Destiny( Schicksal), Valse boston. 8. Drigo : Valse boston, aus dem Ballett, Les Millions d'Arléquin". 9. Pastallé und Viladomat Schwan), Tango. 11. Nicholls: Sahara , Shimmy. 12. R. Fall: O. Campanilla- Glocken- Foxtrot. 10. Villolda: El Choclo ( Der Catharina. Onestep. Berliner Funkorchester. Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage. Wetterdienst, Sportnachrichten. Theater- und Filmdienst. 10.30-12 Uhr abends: Tanzmusik( Rapées Jazzsinfoniker, Dirigent: Ernö Rapée ). Königswusterhausen, Donnerstag, den 18. Februar.
3-3.30 Uhr nachm.: Studienrat Friebel, Lektor Mann- London : Englisch für Anfänger. 3.30-4 Uhr nachm.: Studienrat Friebel, nachm.: Obe.schullehrer Wolff: Die Durchführung des ArbeitsLektor Mann- London : Englisch für Fortgeschrittene. 4-4.30 Uhr gedankens im Deutschunterricht. 4.30-5 Uhr nachm.: Frl. Dr. med. Laura Turnau: Die Frau als Aerztin: Ansteckende Krank heiten: Diphtheritis , Masern, Windpocken, Scharlach, Pocken und Pockenimpfung.
In Berlin nahm sich vor einigen Tagen ein 16jähriger Gym naftast das Leben aus Furcht vor Strafe. Ein Bierzehn Jähriger öffnete den Gashahn, weil er eine schlechte 3enfur nach Hause bringen mußte aus Furcht vor Strafe. Jener jugendliche Mörder war vielleicht ein psychopathischer Rohling, diese wieder hypersensible Neuropathen, bei denen Furcht vor Strafe die Vortellung vom Tede überwog. Und neben diesen verschieden gearteten die höchste Tagesdofis, die ein Arzt verschreiben darf, nur 10 Gramm Dpfern des Prügelfultus die anderen, die einfach aus dem Elternhouse fortgehen. Züchtigung und Strafe, Anfang und Ende der beträgt, verschrieb er gleich im Tanzfaal einer großen Anzahl von ihm Erziehung. Mit den feelischen Konflikten, den Minderwertigkeits. periönlichen Bekannten die große Dofis von 1 bis 2 Gramm. Das gefühlen der jungen Leute, mit der fittlichen Berheerung, die die Gericht beschloß zunächst, den Gerichtsarzt mit der Untersuchung Büchtigung fo oft zur Folge hat, wird faum gerechnet. Da gabbes Geisteszustandes des Angeklagten zu beauftragen.
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es einen Jungen in der Arbeiterjugend. Er war arbeitslos ein intelligenter, gutmütiger und rühriger Junge. Der Vater, ein fchwerer Mensch, machte dem Sohn immer wieder Borwürfe, weil ar arbeitslos mar. Immer wieder als tönnte er dafür. Da Schoß sich der Junge eine Kugel in den Kopf und erblindete auf beiben Augen. Ein ewiger Borwurf für den auf beiden Augen fehenden Bater. Vielleicht ist er nun auch selbst sehend geworden. So reihen fich Tragödien an Tragödien in endloser Folge Sie find eine schwere Anflage gegen eine Gesellschaft, die sich nicht los reißen fann ven alten Formen, in der die Erkenntnisse fortschrittlich gefinnter Bädagogen nicht zum Allgemeingut werden, weil die Be bingungen der Erziehung nur allzu ungünstig sind.
Zum Schuh der Obdachlosen.
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In her Stadtverordnetenversammlung hat die Jozialdemokratische Frattion einen Dringlichkeitsantrag eingebracht, ber die unzulänglich feiten der Station für Obdachlose im Arbeitshaus Rum melsburg rügt und schleunigste Abhilfe verlangt. Vor allem follen folgende Maßnahmen getroffen werden: Für Kinder find besondere Betten anzuschaffen( zurzeit erhält jede Frau mit Kindern nur ein Bett angewiesen ohne Rücksicht auf die Zahl der Rinder); Bettwäsche ist zu beschaffen; über den siebenten Monat schwangere Frauen find anderweitig unterzubringen; Säuglinge bis zum dritten Monat müssen ebenfalls anderweitig untergebracht werden; für die Kinder muß ein Tagesraum ( Kindergarten, Kinderhort) unter Fachleitung geschaffen werden; die Obdachinfaffen find an Ort und Stelle durch Für forgebeamte zu betreuen; Kindern und schwangeren Frauen ift ausreichendere und zweckmäßigere Ernährung
zu gewähren.
Diese Forderungen zeigen, daß die Unterbringung in der Obdachlosenstation geradezu standalös unzulänglich ist. Die Dringlichkeit des Antrages wurde in der legten Stadtverordnetensizung von der rechten Seite bestritten, so daß er auf der Tagesordnung erst hinter all den Resten seinen Blak erhalten fann. Danach dürfte es noch eine Reihe Wochen dauern, bis über daß diesen Zuständen schleunigst ein Ende gemacht werden muß? ihn verhandelt wird. Begreifen de rechtsstehenden Barteien nicht.
Der beleidigte Landgerichtsrat.
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und was daraus wurde.
in Moabit als besonders fcharfer Richter bekannte Landgerichts Seinerzeit hat der Borwärts" Notiz davon genommen, wie der rat Stegmann in dem Brozeß der Baronin v. Romer gegen ihren ersten Mann, den Grafen Hans v. Pfeif mehrere Male von einer Majestät dem König gesprochen hat. Dieser Landgerichtsrat hatte mun gegen die im Prozeß als Zeugin ver. nommene Frau v. Romer eine Beleidigungsflage anges strengt. Das fam so:
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Ein Lehrer als Brandstifter verhaftet. Die hohe Versicherungssumme.
Unter dem dringenden Verdacht der Brandstiftung und des perfuchten Versicherungsbetruges ist der 30 Jahre alte Lehrer Alfred Fuchs von der 181. Gemeindeschule, der im 1. Stock des Hauses Georgenkirchstraße 46 wohnte, verhaftet worden. F. hatte am Sonntag vor 8 Tagen abends Besuch in seiner Wohnung. Um 12 Uhr brachte er die Gäste hinunter. Entgegen seiner sonstigen Der sonst immer zur Bewachung in der Wohnung blieb. Nachdem Gepflogenheit nahm er auch seine Frau mit und ebenso den Hund, er aufgeschloffen hatte, bat er seine Gäste und die Frau sich einen Augenblick zu gedulden. Er wolle sie nach Hause geleiten, erst aber die Petroleumlampe, mit der er geleuchtet hatte, während er sonst immer eine elettrische Taschenlampe dazu benußte, wieder hinauf
bringen wolle.
Nach einer Weile fam er wieder herunter, brachte die Gäste nach Hause und trant dann mit seiner Frau noch ein Glas Bier. Als das Ehepaar um 1 Uhr heimtehrte, orang Rauch aus der Wohnung. F. rief Nachbarn herbei und schloß erst dann die Tür auf. Die Nachbarn wollten mit eintreten, um die Fenster zu öffnen und wollten auch die Feuerwehr rufen. F. aber beruhigte fie und meinte er werde mit dem Brande mohl allein fertig werden. Der Qualm brang aber bald in das ganze Haus hinein, und die herde einen in einem Wäscheschrank am Eingang des Schlaf Nachbarn riefen nun doch die Feuerwehr. Sie löschte den Brand leicht und fand bei einer genaueren Untersuchung drei Brand. zimmers, den zweiten dem Eingang gegenüber in einer ebenfalls mit Wäsche gefüllten. Waschtoilette und den dritten in einem Reiseise torb, der in der Mitte des Zimmers zwischen dem Spind und der Waschtoilette stand. Alle drei Herde waren mit Betroleum beg offen. Der Kriminalpolizei des Polizeiamts Mitte, die den verdächtigen Brand weiter untersuchte, erklärte Fuchs, er fönne. fich ihn nicht anders erflären, als daß Einbrecher ihn in seiner Abwesenheit angelegt hätten. Sie hätten ihm auch aus einer Kiste 200 Mart gestohlen. Die Frage, ob er versichert fei, verneinte der Lehrer. Diese Angabe wurde alsbald als falsch nach
sichert und hatte dort auch bereits einen Schaden von 5000 Mart angemeldet, eine Summe, die den wirklich angerichteten Schaden weit übersteigt. Die Kriminalpolizei stellte meiter fest, daß Fuchs besonders in Folge von Rennmetten start verschuldet ist. Allein an ungedeckten Wechseln laufen nach den An dem Sicherheitsschloß bisherigen Ermittelungen 2000 Mart.
der Tür war auch nicht das geringste Zeichen eines gewaltsamen Einbruchs zu finden. Alle diese Verdachtsmomente wiegen so schwer, daß die Kriminalpolizei Fuchs verhaftete und dem Unterfuchungsrichter vorführte. Erschwerend ist, daß durch den Brand auch ein Mann um das Leben gekommen ist. Ueber Fuchs wohnte ein 54 Jahre alter Kaufmann Klante, der an Aſthma litt. Dieser wurde durch die Rauchentwidlung so start mitgenommen, daß er in der Wohnung gestorben ist.
Verkehrszählung auf Hoch- und Untergrundbahn.
Die Baroini v. Romer wurde im Jahre 1903 von ihrem Manne geschieden. Das hatte unendliche Zivilprozesse zur Folge, in deren Mittelpunkt Streitigkeiten wegen ber Rindererziehung und bes Bermögens standen. Im Jahre 1919 soll dann der Graf v. Pfeil in Gegenwart seines erwachsenen Sohnes die Baronin wegen Bergewiesen. Fuchs war bei der Feuertasse des Lehrervereins vermögensdifferenzen auf die brutalfte Weise mißhandelt haben. Die erste Instanz verurteilte ihn auch zu 500 m. Geldstrafe. Der Sohn war als 3euge nicht erschienen. In der Gerichtsverhandlung der zweiten Instanz es maren bereits fünf Jahre vergangen die Justiz hatte sich Zeit genommen, erschien zwar der Sohn, bestritt aber die tätliche Beleidigung und die Mißhandlung seiner Mutter durch den Vater. Das Gericht sprach den Grafen frei, trotzdem der Etaatsanwalt 1000 M. Geldstrafe beantragt hatte. Frau v. Romer, die fich durch die Art der Prozeßführung des Landgerichtsrats Siegmann aufs tieffte gefränft fühlte, glaubte um ihre moralische Ge mugtuung gefommen zu sein und reichte deshalb Ende September 1924 eine Beschwerde an den Justizminister ein. Am Schluß dieses Schreibens hieß es u. a.:" Solch ein Vorsitzender ist fein würdiger Bertreter des Rechts in einer jungen Republit... Die Handlungs. meise dieses Borsigenden wandelt in den Fußstapfen des alten Regimes, deffen geradezu verbrecherische Gefinnung Wehrlosen, außerhalb der zwei bevorzugten Raften Stehenden gegenüber, durch einen Brief dokumentiert wird;. den ein Hauptmann v. Stechow wörtlich an den Angeklagten Grafen v. Pfeil, als er der Anberaumung der Hauptverhandlung vor dem Kriegsgericht in Thorn Oberst dreht sich in seinem Intereffe alles zum Frieden und zum 1910 entgegensah, gerichtet hatte:„ Sie wissen", hieß es da, biefer Besten. Um mich in den Worten des Herrn v. Stechow auszuMordversuch aus Verzweiflung. brücken: es ist alles gedreht worden. Auf diesen Schriftfag hin hat Unter dem Berdacht des versuchten Mordes wurde, wie Die Baronin v. Romer ist vernommen worden und hat ihre Be wir mitteilten, am Dienstag die 43 Jahre alte Wirtschafterin Luise hauptungen aufrechterhalten. Als sie hinterher lange Zeit von der Hirte aus der Langestraße 109 verhaftet. Sie wohnte dort mit gegen sie eingeleiteten Untersuchung nichts mehr hörte, machte sie einem 45 Jahre alten Schlosser seit Mai vorigen Jahres zusammen. an das Justizministerium erneut eine Eingabe. Darauf erhielt sie Bei der Bernehmung durch die Kriminalpolizei gab sie zu, den am 25. Januar 1926 vom Generalstaatsanwalt die Mitteilung, daß Gashahn geöffnet zu haben, um sich von dem Manne, der sie ständig die öffentliche Klage gegen sie, megen Beleidigung peinigte, zu befreien. Wie sie fagt, hatte Wiebach fie am Sonntag des Landgerichtsrats Siegmann, nicht erhoben abend wieder schwer geschlagen und sie auch in den worden sei. Diesen Bescheid des Oberstaatsanwalts hat nun Finger gebiffen. Er hatte auch geäußert, daß er sich für Frau v. Romer an den Landgerichtsrat mit der Bemerkung eindas legte Geld einen Revolver faufen wolle, zu welchem Zwecke, gefandt, daß fie- in der Niederschlagung der Beleidigungsflage gemiffe fie nicht. In der Berzweiflung beschloß fie mun, durch wiffermaßen ein 3ugeständnis dafür erblicke, daß ihre in der BeBeseitigung Wiebachs allem ein Ende zu machen. Weil der Mann schwerdeschrift aufgestellten Behauptungen der Wahrheit entsprächen. fich fast nie um das Gas fümmerte, so wollte sie ein Unglüd vor- Es mag dahingestellt bleiben, ob diese Schlußfolgerung der Frau täuschen Kurz vor der Heimkehr Wiebachs öffnete sie den Gashahn Romer zutrifft. Jedenfalls ist es für die Deffentlichkeit nicht under Lampe in der Ueberzeugung, daß Wiebach sich darum nicht interisant, das Schicksal der Beleidigungsflage des Landgerichtsrats fümmern werde. As er schlief, öffnete fie bann auch noch den zur Kenntnis zu nehmen. Haupthahn. Wenn etmas paffiere, fo fagt fie, follte es so aussehen, als ob Wiebach felbft daran schuld sei. Borsichtshalber hatte sie ihm auch noch einen Bettel hingelegt, auf dem sie ihm mitteilte, daß Kaffee und Effen am Fußende im Bett ständen und ihn bat, sie in ihrer Nachtruhe nicht zu stören. Der Plan wäre auch gelungen, wenn Wiebach nicht noch rechtzeitig erwacht wäre. Die Verhaftete wurde dem Untersuchungsrichter vorgeführt.
Der gefällige Urzt. Ein Arzt stand vor dem Großen Schöffen gericht Berlin- Charlottenburg wegen Beihilfe zum Rofginhandel. Anfang 1925 war der Polizei aufgefallen, daß in gewissen Nachtlofalen und Dielen ein umfangreicher Schleich bandel mit Rotain stattfand. Die Spuren dieses nächtlichen Gewerbes führten zu einem praltischen Arzt Dr. Reramann. Obgleich
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Das ungläubige Gericht.
Einen für den Angeklagten recht unerwarteten Ausgang nahm eine Verhandlung vor dem Schöffengericht Berlin- Mitte. Wegen gemeinsamen Diebstahls im strafverschärfenden Rüdfall sollte sich der Arbeiter Paul S. verantworten. Während sein komplice wegen der Tat schon zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt wurde, hatte man ihn versehentlich aus der Unter fuchungshaft entlassen. Daher fonnte erst jest gegen ihn verhandelt werden. Bei einem Diebstahl auf dem Stettiner Bahnhof waren den Tätern vier Fässer mit Butter in die Hände gefallen. Mit einer ziemlichen Unverfrorenheit baten fie einen zufällig anwesenden Kutscher und dessen Mitfahrer, ihnen doch die Fässer auf die Straße zu fahren, da ihr Bagen gleich um die Ede martete. Ahnungslos gingen diese
Die Hochbahngesellschaft veranstaltet in den Tagen von Donnerstag, den 18., bis Mittwoch, den 24. Februar, wegen der Abrechnung mit den städtischen Bahnen auf dem Ges gästen mit Dauerfarten wird zu diesem gwed bei Fahrtantritt famines eine 8a blung ihrer Fahrgäste, bei der auch die Zahl der Fahrten auf Dauerfarten festgestellt werden soll. Den Fahreine besondere 8äbitarte ausgebändigt, die dann an der Sperre bahngefellchaft bittet alle mit Dauerfarten versehenen Fahrgäste, durch Befolgung der obigen Vorschrift die Durchführung der Vertehrszählung zu ermöglichen.
Billige Fifchtage. Am Donnerstag, den 18. und Freitag, den 19. Februar, finden billige Fistage statt, da die Fischaufuhren an allen Märkten sehr reichhaltig find. Es fommt aum Verlauf Kabliqu ohne Kopf im ganzen Fisch pro Pfund 30 Pf., Oftfeed orich ohne Kopf pro Pfund 25 Pf.. ferner find frische grüne geringe febr preiswert am Markte, ebenso Ostice. foollen in allen Größen und sehr preiswert. Die Verkaufsstellen sind durch Blafate fenntlich gemacht, und befinden sich in den Ladengeschäften, in den Markthallen und auf den Wochenmärkten.
Hilfspostschaffner G. Remmel aus dem 4. Stodwerk feiner in der Aus dem 4. Stockwerk in die Tiefe. Dienstag abend stürzte sich der Trestomftraße 10 gelegenen Wohnung auf den Hef hinab. In hoffmungslosem Zustand wurde R. bewußtlos in das Lazarustrantenhaus geschafft. Das Motiv zur Tat foll in Ehezwiftigteiten zu suchen sein. Wie wir aus dem Lazaruas- Krankenhaus erfahren, ist R, am Mittwoch gegen 42 Uhr nachmittags an den Folgen seiner schweren Verletzungen erlegen.
Dr. Bruno Wille spricht am Donnerstag, den 18. Februar, im Berliner Rundfunt um 7%, Uhr über Martische Landfchaften aus eigener Dichtung und am Freitag. 19. Februar, in der Aula Reichstagsuser 6 über Das Steig des Ewigen".
Größtenteils bewölft, später wieder Regen, Temperatur im ganzen wenig Welterbericht der öffentlichen Welferdienststelle für Berlin. ( Nachdr. verb.) gearbert. Für Deutschland . Anfangs im Dften, dann im Besten neue Regenfälle
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