Zeuge Zengen.
Die Propaganda- Abteilung der Arbeitgeberverbände.
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In der heutigen Sitzung des Feme - Ausschusses des Preußischen Landtags wurde ber ehemalige Geschäftsführer der Ar heitgeberverbände, Hauptmann a. D. von 3engen, vernommen. Er war Leiter jener berüchtigten Propaganda Abteilung, die u. a. die Beeinflussung der Arbeiterschaft durch unternehmer. freundliche Schriften betrieben hat. v. 3engen schildert die Hergabe des Darlehns von 5000 m. ziemlich übereinstimmend mit der Aus: fage feines ehemaligen Kollegen Dr. Meissinger. Malettte sei ihm persönlich bekannt gewesen und habe ihn um die 5000 m. angegangen für die Wirtschaftsstelle des Christlichen Landarbeiter verbandes. Einen Monat vorher aber hatte Meyer ihn ausdrücklich um den gleichen Betrag für den Fememörder Schulz gebeten. Malettte ist übrigens, wie hier durch eine Frage des Genossen Brandenburg festgestellt wurde, vor feiner Stellung im Christlichen Landarbeiterverband Geschäfts führer des Pommerschen Landbundes gewesen. Als v. Zengen in dem Weinrestaurant im Anschluß an das Gespräch mit Malettke nach den 5000 m. für Schulz gefragt hatte, habe v. Zengen nicht gewußt, daß er jenen für Schulz bestimmten Betrag meinte. Die Zusage, die er früher Meyer gegeben hat, daß er fich bei Privaten um das Geld für Schulz bemühen wolle, sei ledig lich eine Höflichkeitsphrase gewesen, die Bitte des Meyer selbst sei für ihn damit erledigt gewesen. Malettte sei oft als Mittelsmann benutzt worden, um mit chriftlichen Gewerkschaftsführern das Wiederaufleben der Arbeitsgemeinschaft besprechen zu können. An den Bericht des Herrn v. 3engen schließt sich ein sehr scharfes Frage- und Antwortspiel, an dem sich unsere Genoffen Ruttner, Dr. Badt und Brandenburg wiederholt beteiligen. Der Zeuge selbst wirft in die Debatte, er habe ja nicht allein das Darlehen an Behrens, sondern auch an fozialdemokra. tische Herren Gelder gegeben. Als min Suttner ihn auf diese Behauptung hin stellt und danach fragt, ob er etwa die Herren Erdmann und Baumeister gemeint habe, kneift der Zeuge und will die Auskunft verweigern. Erst nach einer längeren Geschäftsordnungsdebatte, in der schließlich die Frage als zulässig erflärt wird, bequemt fich Herr v. Bengen dazu, daß er für die Her. ausgabe sozialistischer Literatur, an der Sozialdemokraten wie Ebert und Nitisch mitgearbeitet hätten, Gelder an Erd. mann gegeben habe. Da Kuttner schon vorher Mitteilung ge= macht hat, daß Erdmann sich zwar zur Sozialdemokratie gerechnet habe, aber lediglich korrumpierende Absichten verfolgte, ist dieser Zwischenfall zunächst erledigt. Bei weiteren Fragen stellt sich heraus, daß die Arbeitgebervereinigung nach Aussage des Herrn v. Zengen auch ein Darlehen an die bem Hugenberg-- Rongern nahestehende Deutsche Lichtbildgefellschaft gegeben und niedergeschlagen habe.
Zwei Stadtinfpektoren.
Zwei Stadtinspektoren, Schulz und Gerhard mit Namen, haben sich in der Steuerverwaltung der Kommune Groß- Berlin der gestalt betätigt, daß sie einige hunderttaufend Reichsmart unterschlugen und sich verflüchtigten, als dicke Luft tam. Bersetzen wir uns in ihre Haut!
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Beide Männer sind jung an Jahren, zählen noch keine dreißig Lenze. Während des Krieges brüden fie die Bank einer Realschule, und sie ersizzen sich langsam, aber stetig den Nachweis der Primareife. Und eben dies wird ihnen zum Verhängnis: In dem Beruf des mittleren Rommunalbeamten", den sie ergreifen, haben sie den Vorzug der sogenannten höheren Bildung, und nach den gesetzlichen Bestimmungen auch das gehört zu den vielverrufenen wohlerworbenen Rechten der Beamten"! tommen sie bald in gehobene Stellungen. Die zuständigen Bürgermeister und sonstigen Borgefeßten trifft fein Berschulden: Sie dürfen alte, pflichterprobte Beamte nicht zu Arbeiten so verantwortlicher und tomplizierter Natur heranziehen, meil, mögen fie als Stadtfekretäre noch so bewährt sein, eine besondere Prüfung notwendig ist, um Inspektorendienste zu versehen. In ihrem Reffort, der Bearbeitung der Grunderwerbs und Wertzuwachssteuer, find große Geldbeträge den jungen Leuten handgreiflich nahe. Soll man zupaden?
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Schulz und Gerhard sind beide schwarzweißrot bis auf die Knochen, find leidenschaftliche Anhänger der Deutschnationalen Boltspartei. Täglich lefen sie in ihren Leib und Magenorganen, bem " Berliner Lofal- Anzeiger" oder der Deutschen Zeitung", wie grenzenlos forrumpiert diefe gottverfluchte jüdisch- marristische Republif ist: Reichsfanzler und Reichsminifter, Regierungspräsidenten und Landräte, alle, mit Ausnahme der wenigen deutschnationalen vaterländisch" gesinnten Roryphäen, find verstrict in ein uneniwirr bares Nez von Bestechungen, Unterschlagungen und anderen gemeinen Berbrechen.( Mag sich hernach auch in jedem Einzelfall bei gerichtlicher Nachprüfung herausstellen, daß alles feiger und frecher Schwindel wmar: der 3wed wird erreicht, es bleibt doch etwas hängen, wie der Lateiner sagt!) Und Schulz und Gerhard, beide gleich unausgeglichen und unreif, sagen sich: Wenn unfere höchsten Borgesetzten stehlen und betrügen, warum sollen wir ehrlich bleiben? Wenn jene auf Rosten des Steuerzahlers praffen und schlemmen, warum sollen wir uns einschränken?"
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Der erste Schritt wird getan, die erste falsche Buchung ist gemacht. Und man ist auf den Geschmad getommen: Champagner schmeckt besser als helles Bier, und in einer luxuriösen Wohnung mit Diwanen und Teppichen lebt es sich bequemer als in den bescheidenen Heimen der Kollegen, die dumm genug find, ehrlich zu bleiben. Man verbringt die Tage in Saus und Braus, heute im Sportpalast, morgen in Hoppegarten , übermorgen beim Ballfest im Adlon . Bei Gott, das Leben ist doch schön!"
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Bis der anonyme Brief fommt, bis etwas durchsickert, bis Revision und Entbeding unvermeidlich sind. Der Boden wird glühend heiß, man sucht das Weite.
trägt. Die Anlagen in Rheinfelden , bes Frantenwertes und der Werte des Braunkohlenbezirks in Sachsen schließen das mächtige Krafineß, das Oskar von Miller , der Gründer des Deutschen Museums, geplant hatte. Die Produktion der dre hanerischen Werte ist zwanziginal so groß wie der Berbrauch boa Groß- Berlin. 500 000 Eisenbahnwaggons Kohle wären nötig, um die 10 Milliarden Kilowattstunden zu erzeugen. Es wird nicht sehr mer fallen, fifieren. Alles in allem ist der Film ein grandioser Beweis für mit diesen verfügbaren Energien die bayerischen Bahnen zu eleftvi. die Leistungsfähigkeit deutscher Ingenieure.
Schulbegabung und Lebensbegabung.
fürstendamm 45, sprach auf Einladung der Biychologischen GellIm Institut für prattische Psychologie", S fchaft zu Berlin Reftor Paul Ruthe über das Thema:„ Schulbegabung und Lebensbegabung". Der Redner wandte sich gegen die heutige Schuimethodif des Gedächtnistrainings und verlangte por allem eine Schulung für das Lebensziel, die er in unserer Schule pöllig vermißt. Es wäre sowohl verkehrt zu sagen, daß gute Schuler aufzustellen, ist unmöglich. Reftor Ruthe wandte fich auch gegen die im Bebeit erfolglos find als auch das Umgekehrte. Hier eine Noring mesen. Go hält er Beichnen z. B. für außerordentlich geeignet, die Bernachlässigung gewisser Rebenfächer im Schulformale Bildung des Schülers zu pflegen. Der Redner gab dann Beispiele von Schülern, die es in der Schule zu nichts und im Leben zu sehr viel gebracht haben.( Der Botanifer Lenné, der Physiker Einstein .). Gute Schüler waren G. E. Lessing und der Mathematiter Gaul. Sie haben es trotzdem zu etwas gebracht. Der fünstlerische völlig vernachlässigt. Der Utilitarismus in ber Schule, der nur auf und auch der politische Mensch wird in unserer modernen Schule praffifche Dinge Wert legt und Willens- und Charakterbildung hintanstellt, würdigt das Bildungswesen herab. In der Aussprache führte ein früherer Seemann aus, daß jene Boeligsche Reform, nach der Leuten, die auf einem Spezialgebiet etwas Besonderes geleistet haben, auch ohne den üblichen Bildungsgang das Abiturientencramen ermöglicht wird, praftisch faum zur Geltung tommt. In Wirklichkeit fielen bei der Prüfung von sieben Leuten mindestens sechs durch. Der Staat gibt den Bildungshungrigen feine Gelegenheit, fich nach oben logischen Gesellschaft, ftimmte dem zu und betonte, daß die Durch zuarbeiten. Geheimrat moll, der Vorsitzende der Psychobringung der oberen Schichten mit frischem Blut die einzige Rettung Deutschlands fei. Die Führertiaffen bezeichnete Moll als durchaus degeneriert und er vermies bafür auf den
Abel.
empor
Tierquälerei in einer Hundedreffuranstalt.
Schon seit längerer Zeit gingen in Potsdam Gerüchte um, don in der Blindenhundschule auf dem Bornstebter eld daß die Dresseure, wenn sie sich mit den Hunden auf ber Straße Tierquälereien schlimmster Art vor sich gehen. Es tam fo weit, sehen ließen, das Bublikum eine brohende Haltung gegen fie einnahm. Jegt hat der Botsdamer Tierschutzverein geradezu unhaltbare Zustände in der Anstalt aufgedeckt. Lag und Nacht hörte man das Wimmern der Tiere, die Abrichter haben die Hunde mit Füßen ins Gefäß getreten, sie meterhoch an der Leine in die Luft berumgeschüttelt und zu Boden geworfen. Die Mihhandlungen hatten einen geradezu sadistischen Anstrich. Lehrer, Botsdamer Beamte und Ansiedler des Bornstedier Feldes haben sich der Bollzei und
Aber die Wahrscheinlichkeit spricht dafür, daß sie gefaßt werden: Sie sind teine geborenen Berbrecher! Man wird sie einsperren der Staatsanwaltschaft als Zeugen erboten.
und aburteilen. Ihre Laufbahn ist aus.
erreichten Bildungsstufen" Menschen in Stellungen beruft. denen Aber wird man auch ein System ändern, das auf Grund von fie sittlich nicht gewachsen sind? Und wird sich auch der noch un
gegen den Staat und seine Bertreter hebt, ohne bie Folgen verant Das Wagnis, zu hoffen, ist schwer
worten zu können?
Die Unterschlagungen in Wannsee. Beruntreuungen auch bei der Wannseer Gewerbebant.
Unter den Rädern des Autos. Gestern abend gegen 8 Uhr wurde vor dem Hause Greifswalder Straße 98 ein etma 25 Jahre alter Mann von einem Auto überfahren und schwer verletzt. Die Feuerwehr schaffte den Berunglückten nach dem Strantenhaus am Tod ein. Die Berjonalien des Toten find bisher noch unbekannt. Der Chauffeur des Wutos fowle die Rummer bes Wagens find gleich. falls noch unbekannt.
Im weiteren Verlauf tommt es zu scharfen gefchäftsordnungs. mäßigen Auseinandersetzungen, als v. Sengen wichtige an ihn gerichtete Fragen mit der Begründung ablehnt, sie gehörten nicht zum Berhandlungsthema. Genosse Kuttner weist darauf hin, daß in den 54 Gizungen des Barmat- Ausschusses teiner der angegriffenen fozialdemokratischen Persönlichkeiten eine Aussage verweigert habe, während die Bertreter der Arbeitgebervereinigung in den wenigen Tagen der Bernehmung das immer wieder tun. Sogar der Zentrums abgeordnete Schwering findet, daß in dieser Berweigerung von Aussagen System steckt. Auf Fragen des Genossen Badt. ob Kart belehrte Boltsteil endlich von einer Bresse abwenden, die gewiffenlos Friedrichshain . Auf dem Transport borthin trat aber schon ber Erdmann aus dem Arbeitszeitfonds der Unternehmer volle 196 000 mart erhalten habe, gibt der Bauge teine präzise Aus funft, ebenso auch nicht darauf, melche Beträge an das antifommunistische Bureau Rienzl bezahlt worden sind. Den Fragen, die sich auf die forrumpierende Tätigkeit der Arbeitgeber. propaganda beziehen, fucht Herr D. Zengen bezeichnenderweise dadurch auszuweichen, daß er die angeblichen Gewährsmänner der Breffeveröffentlichungen zu diskreditieren sucht. Diese er nennt den wegen Unterschlagung bestraften Staffierer Schubert und einen entlaffenen früheren Mitarbeiter namens Mummert hätten gegen ihn auch in seinem Bureau Stimmung gemacht. Diese Abwehr ist cußerordentlich bezeichnend. Der verantwortliche Leiter der Arbeit geberpropaganda scheint doch recht sonderbare Borstellungen zu haben, wie eine verantwortliche Breffe das ihr zugehende Material nachprüft. Jedenfalls haben doch schon die bisherigen Zeugenvernehmungen im Polizeipräsidium bewiesen, daß an den Angriffen der Preffe gegen die Tätigkeit des Herrn v. Bengen mehr Wahres mar, als die Propagandastelle monatelang eingestehen wollte. Auf Einzelheiten der Berhandlung und die weitere Bernehmung wird im Morgenblatt noch einzugehen sein.
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Sozialpolitik im Reichsrat. Erwerbslosenfürsorge, Kurzarbeiterfrage.- Das Handelsabkommen mit Frankreich .
Der Reichsrat erflärte fich in seiner geftrigen Gigung einverstanden mit einer neuen Berordnung, wodurch die letzte Berordnung über Erwerbslofenfürsorge abermals in einem Bunfte abgeändert wird. Die Verordnung enthielt die Bestimmung, daß nicht nur diejenigen Angestellten, die innerhalb der letzten zwei Jahre mindestens drei Monate lang trantenversicherungspflichtig befchäftigt waren, Anspruch auf Fürsorge haben Jahre sechs Monate lang eine solche Beschäftigung gehabt haben. Diefe fechs Monate werden jetzt auf drei Monate herabgelegt. Auch das deutsch französische vorläufige han yelsabfommen wurde angenommen. Namens der preußischen Regierung beantragte Staatssekretär Weismann folgende Entschließung: Der Reichsrat richtet an die Reichsregierung den Wunsch, im Falle des nicht rechtzeitigen Abschlusses ber Berhand lungen über einen allgemeinen Handelsvertrag von einer er längerung des vorliegenden Attommens über die darin vorgesehene Geltungsdauer hinaus abzusehen." Diese Resolution wurde einstimmig angenommen. Dem Reichsrat ist eine Ver ordnung über Kurzarbeiterfürsorge zugegangen. Obwohl die Angelegenheit dringlich ist, ließ es fich noch nicht ermöglichen, sie schon in der heutigen Vollversammlung des Reichsrats zu er lebigen. Es wurde aber auf Sonnabend eine Bollversammlung zur Erledigung dieser Angelegenheit anberaumt.
Zu der Berichtigung des Abg. Wulle in der Angelegenheit der Sammlung von Ruhrhilfsgeldern wird uns mitgeteilt, daß Herr Feige feine Angaben aufrecht erhält. Die Bant, um die es sich handelt, ist das Institut Rondorff. Jägerstraße 19. Im übrigen war nach diesen Mitteilungen Herr Feige nicht Botengänger, sondern Angestellter mit Monatsgehalt. Er ist nicht wegen Ünredlichkeit, sondern wegen unentschuldigten Fernbleibens vom Dienst entlassen worden.
Günftiges Ergebnis der Pariser Luftkonferenz. Die Preffeftelle der Deutschen Lufthanja teilt mit: Die legte Sigung der International Air Traffic Affociaion in Paris brachte eine grundfäßliche Ueberein stimmung zwischen ben Bertretern der deutschen , englischen und franzöfifchen sowie belgischen, holländischen, standinavischen und anderen Luftverkehrsgesellschaften über das 1926 zu befliegende Streckenmez, vorbehaltlich eines günftigen Ergebnisses der schweben den Regierungsverhandlungen über die Beseitigung der deutschen Luftfahrtbeschräntung
Die Untersuchungen der Kriminalpolizei über die Beruntreu ungen des Leiters der Wannseer Ortstrantasse, Bittor Schmugfy, der in Untersuchungshaft sigt, haben dazu geführt, das Verfahren auch auf den Vater des Berhafteten, den bisherigen Kassierer bei der Wannseer Gewerbebant, sowie dessen Bruder, den Rentier Schmusty, auszudehnen. Wie jetzt feststeht, hat Schmutzfy senior nicht nur um die Beruntreuungen feines Sohnes gewußt, sondern ihnen auch vor fchub geleistet. Schmußty junior hat nämlich die Beträge, die von der Ortskrankentasse statutenmäßig der Gewerbebant übergeben werden mußten, für sich verbraucht und hat durch seinen Bater Quittungen ausstellen lassen, deren Unterschrift der Bater fälschte. 23 uchungen vorgenommen, so daß die Ortstrantentaffe ftets Auch in den Büchern der Gewerbebant wurden fingierte
größere Guthaben bei der Bant besaß, die mit dem Soll- Bestand der Kaffe genau übereinstimmten. Schmußty sen. hat auch für die Dristrantenfaffe ein Spartassenbuch ausgestellt, das über 10 000 m. fautete und hat in den Büchern der Bank die Krankenkasse für dieses Guthaben ertannt. Tatsächlich ist aber biefer Betrag ebenso wie 34000 Mart Beiträge niemals in die Kaffe der Gewerbebant gelangt. Die Nachprüfung ist noch im Gange.
Einbruch in ein Rrematorium.
Bon Einbrechern wurde heute in früher Morgenstunde das gesucht. Das an dem Wege nach Grünau gelegene Gebäude enthält Rrematorium in Treptow - Baumschulenweg heim. im Obergeschoß die Wohnungen des Oberinspektors und des In( pettors, im Untergeschoß die Bureauräume. Der Inspektor hörte heute früh ein verdächtiges Geräusch und beobachtete noch, wie in der Dunkelheit ein Mann aus den Gartenanlagen verschwand. Gr fah nach und stellte fest, daß aus den Bureauräumen eine 50 × 60 die sie an Ort und Stelle wohl nicht öffnen fonnten, hatten sie ganz Zentimeter große Raffette verschwunden war. Die Einbrecher, weggeschleppt. Sie enthielt aber fein Geld, fondern mur Bücher, Aufschrift Krematorium". Scheine und einen Rundstempel des Magistratsbezirt 15 mit der Aufschrift ,, Krematorium".
Ein technischer Kulturfilm der Bundesfilm A.-G.,„ Die weiße Sohle", der zurzeit in der Urania läuft, gibt einen großartigen Ueberblid über die gewaltige Energieaufipeicherung der bane. rischen Waffertraftwerte. Brof. Dr. ing. Ludin von der Technischen Hochschule Charlottenburg erläuterte eingehend ihren Bau und Betrieb. Die in den schlimmen Jahren von 1918 bis 1923 geleistete Arbeit ist enorm. Affein an der mittleren Jlar umtransportiert, ein Fluß ausgefchöpft und verlegt. maren 8000 Arbeiter beschäftigt. 600 000 Waggons Erde mußten und die Kraftwerke auf eisernen Trägern, die tief in den Boden gerammt wurden, errichtet werden. Wie die Bildwasser eingefangen und in die riesigen Rohre gezmängt werden, bie an den Berghängen wert, wo die Turbinen ihnen ihre Bucht entreißen und den wie Orgelpfeifen liegen, wie fie 200 meter hinabschießen ins KraftDynamomaschinen übertragen, das alles zeigt die foloffale Schönheit technicher Anlagen. Herrlich ist der Kanal an der far mit seinen 57 Brüden, und bie Leerschiffe, die die überschüffigen Baffermengen aufnehmen, sind schöner als die Kastaden der größten Wafferspiele. Mächtige Masten führen den gewonnenen Strom aus den Bergen um Balchen- und Stochelsee in das weite Land. Die drei Haupt werke, Balchensee Kraftwerk, Innwert und die Anlagen an der mittleren far zwischen München und Moosburg , produzieren jähr. lidh 10 milliarden Kilowattstunden, bie das Bayern werk bis nach Württemberg , Frauten und Sachsen
Zur Angelegenheit des offpreußischen Schupotransportes. über die wir im Morgenblatt nach Angaben der Boltszeitung" berichteten, ist festzustellen, daß für den Transport nicht das Innen. verantwortlich ist. Uebrigens find, wie wir von zuständiger Stelle ministerium, sondern der Oberpräsident Don Ostpreußen erfahren, feine Beschwerden von seiten der Mannschaft erfolgt; fie soll sich sogar zum Teil anerkennend geäußert haben. Im übrigen läuft die Untersuchung noch. Auch die Allensteiner Vorkommnisse bei der Abfahrt unterliegen zurzeit genauerer Nachprüfung.
Auf dem Sport- und Werbeabend des 2kademischen Ausschufies für Celbesübungen an der Handelshochschule sah man die erfreuliche Kehrseite der Medaille, deren andere Seite reattionar aussieht. Ein Teil der Studentenschaft ist ehrlich bemüht, Kneipereien und Landesvaterstechen durch Ski- und Wanderfahrten und strenge sportliche Betätigung zu ersetzen. Es wurden recht anerkennens merte Leistungen an Geräten und im Borkampf geboten. Tänze feffor Iießen begrüßte den vom Ministerium für Handel und und Keulenschwingen der Studentinnen medten hele Freude. ProGewerbe erschienenen Ministerialdirektor v. Seefeld . Sportlehrer Fleischmann zeigte schöne Lichtbilder vom vorjährigen Stiturfus am Arlberg.
Fahrpreisermäßigung in der Jugendpflege. Wie die Deutsche Reichsbahngesellschaft durch die Reichsbahndirettion Berlin mitteilt. haben die gelben Berechtigungsfarten für die Fahrpreisermäkiauna in der Jugendpflege bis zum 30. April d. J. Gültigkeit. Beitere Bekanntmachung wird in dieser Sache später ergehen.
Volf und Zeit", unsere illustrierte Wochenschrift, und Der Kinderfreund" liegen der heutigen Bostauflage bei. Original- Entem ble gelangen auf Veranlaffung des Bolts. bilbungsamtes reusberg am Freitag, den 19. Februar, abends
Mufifalische Komödien unter Mitwirkung von Dr. Erich Fischers
8 Uhr, im Drpheum, Hasenheibe, Ede Gräfeftraße, zur Aufführung. Auf dem Programm steben Seleinopern von Haydn , Dfenbach und Reichardt. Entrittspreis einschließlich Programm 1 M., für Mitalieder und Jugendliche 75 3f. Starten find im Boltsbildungsamt, Fordfir 11, 3immer 156, und an ber Abendkasse erhältlich.
Sport.
Die aus Stockholm heimkehrende polnische Eishodey Stäbtemannschaft trat gestern im Sportpalast zu einem interessanten Eishodeymatch gegen die Eishockeyabteilung des ,, Charlottenburger Sport- Clubs"( GCC.) an. Die polnischen Stubenten, bie in ihrer flotten und guten Spielart bei den legter Europameisterschaften über Erwarten gut abschnitten, waren gestern gegen den SCC. fiegreich, wenn sie auch nicht ganz den gefegten Erwartungen entsprachen. Der Ranadier Watson fungierte als nationsspiel, ihre Berteidigung und vor allen Dingen der Tormächter Schiedsrichter. Die polnischen Studenten lieferten ein gutes Rombi waren vorzüglich. Nach der Bause tonnten bie polnischen Studenten nod) vier weitere Tore schießen. Unter Beifall gelang es dann ben Berlinern, nach einem gelungenen Durchbruch das einzige und Ehrentor zu landen. Der Torwächter war gut, sonst wäre bie Torzahl für Warschau noch bedeutend größer gewesen. Warschau siegte also mit 7: 1.
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Groß- Berliner Parteinachrichten.
t. teutons. Die Besteksführer werben gebeten, am Sonnabend, ben 20. Fe bruar, abends 7 1hr, beim Genoffen Roht, zu einer turzen Besprechung zu erscheinen. Sungjozialisten. Gruppe Keutolla 1: Seute, Freitag, den 19. Februar, abends nus
9% Uhr im Jugendheim, Mogatftr. 11-12, und nicht um 7. 8. Bertragsaberb über: Berfaffungsgeschichte. Referent: Erwin Marquardt. Gruppe Falfenberg: Sonnabend, ben 20. Februar, abends& Uhr, im Jugendheint, Bortrags abend.