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in Amerika   und Mussolini  . Opposition gegen das Schuldenabkommen Mellon- Volpi. Seit einigen Tagen mehren sich die Nachrichten aus Ame rita über eine wachsende Opposition im amerikanischen  Bolfe gegen die Ratifizierung des im November 1925 abge­schlossenen Abkommens zur Regelung der italienischen Schulden an die Vereinigten Staaten  . Die zwischen dem italienischen Delegierten Volpi und dem Staatssekretär Mellon vereinbarte Regelung ist allgemein als für Italien  fehr günstig empfunden worden, zumal furz vordem Caillaug als französischer Delegierter in einer gleichartigen Mission gescheitert war. Es ist ein vollkommener Mangel an Logif, daß das faschistische Italien   under­gleichlich beffer in Washington   behandelt worden ist, als das demokratische Frankreich  .

Mussolini   hat dank dem Schuldenabkommen Mellon Bolpi einen außenpolitischen Erfolg ersten Ranges buchen können, den er innerpolitisch rücksichtslos aus­genüßt hat. Gestützt auf diesen Erfolg hat er den über faschistischen" Kurs in Italien   selbst proflamiert und durchge­führt, gleichzeitig aber hat auch die Aera der außen politischen Propofationen gegen die Nachbarn Italiens   begonnen, nicht nur gegen das entwaffnete Deutsch  Iand und gegen das hilflose Deutschösterreich, sondern auch gegen Frankreich  . Es muß dem amerikanischen   Bolfe in aller Sachlichkeit gesagt werden, daß die Gewährung eines günstigen Schuldenabkommens an die Regierung Mussolini  eine ich were moralische Niederlage für die Demokratie in Europa  - ohne Unterschied des Landesgewesen ist. Mussolini   spielt heute in Europa  , vielleicht in noch schlimmerem Maße, die Rolle, die Wilhelm II.  in der Borkriegszeit gespielt hat. Nach seinen jüngsten redne rischen Leistungen gegen Deutschland   haben englische liberale Blätter gegen ihn den Ausdrud, mad dog"( toller Hund) mit vollem Recht geprägt. Jeder amerikanische Bürger muß missen, daß er mit der Zustimmung zur Ratifizierung des Mellon- Bolpi- Abkommens eine Bramie dem friegslüfter­nen faschistischen Imperialismus erteilt. Ohne es zu wollen, macht er sich daher mitschuldig, an der Schürung eines kommenden neuen europäischen   Krieges. Er macht sich ferner unbewußt heute schon mitschuldig an der mittelalterlichen Ent­deutschungspolitik Mussolinis gegen die wehrlosen deutschen  und jugoslawischen Minderheiten auf italienischem Boden. Er macht sich mitschuldig an der grausamen Unterdrückung aller innerpolitischen Gegner des Faschismus, der katholischen Volkspartei, der Demokraten, der freien Gewerkschaften, der Freimaurer   und der Sozialisten.

Der amerikanische   Bürger, der seine Zustimmung zu diesem Schulbenabkommen erteilt, unterstützt materiell und moralisch ein Regime der Unterbrüdung aller demokratischen Freiheiten, ein Regime, das er im eigenen Lande feine fünf Minuten bulben würde. Die Ablehnung der Ratifizierung des Mellon- Bolpi- Abkommens würde dage. gen der stärkste moralische Schlag für den Faschismus sein.

einem nicht unbefrächtlichen Tell des Senafs unter Jührung von Borah immer mehr zu Die Opposition macht fich sowohl im republikanischen wie im demokratischen Lager geltend und entspringt ausschließlich der Abneigung gegen die Gewalt politif Mussolinis. Sie macht sich in den verschiedensten Kreifen der Bevölkerung bemerkbar, im Ku- Klux- Klan, in den Freimaurerlogen, in den firchlich- liberalen Organisationen und nicht zuletzt n den Arbeitergewerkschaften.

firmen zuftanbefommen würbert. Gegenstand der Belchäfte müffen in Deutschland   hergestellte Fabritate jein.

Bon mehreren Fraftionen wurde der Beratung widersprochen, Man müsse zunächst feststellen, ob die Borlage ohne besonderes Ges fez lediglich auf Grund des Etatsgefeßes durch den Haushaltsaus schuß verabschiedet werden dürfe, und es sei auch notwendig, für die weittragende und in ihren Konsequenzen noch nicht genügend geflärte Vorlage weitere Unterlagen zu erhalten. Man einigte fich schließlich dahin, die Vorlage in einem Unterausschuß vor. beraten zu laffen und die Entscheidung in der für Donnerstag, den 25. Februar, anberaumten Sigung des Bollausschusses zu treffen. Ein reaktionärer Vorstoß.

Indeffen versucht die Regierung, die fich durch die Unterzeichnung des Abkommens durch den Staatssekretär Mellon außenpolitisch engagiert fühlt, und die einen Teil der Hochfinanz unter Führung der Morgan- Gruppe hinter sich hat, einen starten Druck auf den Senat auszuüben Präsident Coolidge   hat gestern einen Souder. boten zu den Führern der Opposition entfandt, um fie zu einer freundlichen Stellungnahme gegenüber dem Wellon- Bolpi- Ab- Deutschnationaler Antrag auf Schwächung der Macht des Reichstags. tommen zu bewegen, hat aber bisher nur eine Bersteifung ihres Widerstandes erreicht. Auch Pressevertretern gegenüber hob Coolidge   hervor, daß das Abkommen das Ergebnis eingehender Prüfungen durch Sachverständige fei, und erklärte, daß durch seine Prüfungen durch Sachverständige fei, und erklärte, daß durch seine Ablehnung vielleicht die letzte Gelegenheit verloren ginge, über haupt etwas von Jtalien herauszubekommen. Auf das Argu. ment, daß sich Mellon Italien gegenüber zu entgegen­tommend gezeigt habe, erwiderte der Präsident mit einem Hin­weis auf das zwanzigjährige Moratorium, das von den Ber­einigten Staaten fogar dem im Weltfrieg feindlich gewefenen Desterreich gewährt worden sei.

Die Pläne der Reichsbahn. Abgeleugnete, aber tatsächliche Zuschlagsabsichten. Dieser Tage brachten wir die Mitteilung, daß die Reichs. bahngesellschaft durch Einführung von 3ufchlägen auf ilund beschleunigte Personenzüge und Ber boppelung der Schnellzugszuschläge eine Tariferhöhung ab 1. April 1926 plane. Die Reichsbahnhauptverwaltung ließ dagegen durch WTB. ein lahmes Dementi los.

YOUUOP

Die deutsch   nationale Reichstagsfraktion hat einen Antrag eingebracht, einen Ausfuß pon 28 mit. gliedern einzusetzen, der die Reichsverfaffung auf Grund der bisher gemachten Erfahrungen einer Revision unterzieht, und zwar unter anderem in der Richtung:

1. daß Artikel 54 aufgehoben oder mindestens im Sinne der Stärkung der Regierungsgewalt wesentlich abgeändert wird,

2. daß neben dem Reichstag als nicht gleichberechtigter Faftor der Gesetzgebung eine Körperschaft eingeschaltet wird, deren Mitglieder nicht im Wege allgemeiner und diretter Wahlen bestellt werden

Der Artifel 54. der Reichsverfassung bestimmt: Der Reichs fanzler und die Reichsminister bedürfen zu ihrer Amtsführung des Bertrauens des Reichstags. Jeder von ihnen muß zurüdtreten, wenn ihnen der Reichstag auf Beschluß sein Bertrauen entzieht.

Georg Friedrich Knapp  .

In Darmstadt   gestorben.

In Wirklichkeit ist dieses Dementi ein- Dementi". Am Der berühmte Bolfswirtschaftslehrer und Historifer Georg 3. Februar wurde im Haushaltungsausschuß des Reichstags Friedrich Knapp   ist, fast 84 Sahre alt, in Darmstadt   gestorben. die Finanz- und Personalpolitik der Gesellschaft einer scharfen knapp par als Sohn des bekannten Chemikers Ludwig Friedrich Kritit unterzogen. Alle Parteien waren sich in dieser Kritit Snapp in Gießen   geboren, hatte in München  , Berlin   und Göttingen  einig. Am 4. Februar, also einen Tag später nicht wie nationalökonomie und Statistik studiert, wurde 1867 Direttor des BTB. meldet: seinerzeit habe sich die Gesellschaft mit dieser statistischen Amts der Stadt Leipzig  , erhielt zwei Jahre später bie Ferderung um Erhöhung der Tarife an die Reichsregierung außerordentliche Profeffur für Nationalökonomie und Statisti! on -erläßt die Hauptverwaltung eine Berfüder bortigen Universität und folgte 1874 einem Ruf als ordenklicher gewendet" gung 15 p. Nr. 142, unterzeichnet Defer, in welcher die Profeffor derselben Lehrfächer nach Straßburg  . Als überaus frucht. Säße aufgeführt sind, die der Vorwärts" brachte.

Die Verfügung schließt ab mit folgendem Satz: " Die Reichsbahndirektionen mollen die erforderlichen Borbe reitungen sofort einleiten und so fördern, daß die Maßnahmen nötigenfalls am 1 April d. 3. bestimmt durchge führt werden fönnen. Von einer Befanntgabe der vorbe reitenden Maßnahmen durch die Presse usw. ist zunächst ab

zusehen."

Darüber hinaus erfahren wir, daß sich Reichsverkehrs­ministerium und Hauptverwaltung der Reichsbahn im Augen blid barüber streiten, ob die geplante Maßnahme der Reichs bahn eine Tariferhöhung sei oder nicht. Die Reichsbahn sagt nein", das Reichsverkehrsministerium fagt ia. Hieraus ift zu ersehen, was von dem Dementi" der Reichsbahngesell.

Im Interesse der europäischen   Demokratie muß man barum hoffen, daß die Opposition gegen die Ratifizierung des italienisch- amerikanischen Schuldenabkommens vom November vorigen Jahres fo start wachsen wird, daß das Washingtoner Rabinett sich der großen Traditionen des eigenen Landes erschaft zu halten ift. innern wird. Es wäre ein grausamer Biß der Weltgeschichte,

wenn durch das Washingtoner   Schuldenabkommen der Name

eines der edelsten Borkämpfer für die Freiheit der Bölker, George Washington, mit dem Namen Mussolinis, des Unter­brüders aller Freiheiten, verknüpft bliebe. Umgekehrt mus ashington Europa   Don Mussolini befreien!

Coolidge   und die Opposition.

Washington  , 20. Februar.( Eigener Drahtbericht.) 3n der Frage der Ratifizierung des italienisch- amerikanischen Schulden­abkommens spitzt sich der Gegensatz zwischen der Regierung und

Kalifenresidenz des 9. Jahrhunderts.

Nördlich von Bagdad   liegt am Tigrisufer heute die kleine Land­stadt Samarra  , die eine Anzahl schiitischer Heiligtümer birgt und die daher noch für die Angehörigen einiger Wüstenstämme Be deutung hat. Aber weit über ihr Gebiet hinaus erstrecken sich die Ruinen des einstigen Samarra  , das im Jahre 833 von einem Sohne Harun al Rafchids gegründet wurde und eine Ausdehnung von 33 Kilometer hatte, elso etwa so lang war, wie der Weg von Pots­ dam   nach Berlin  . Diese weitläufige Kalifenstadt, deren Trümmer noch erkennen laffen, daß alle Berichte von dem orientalischen Brunt, ben uns die Märchen aus 1001 Nacht schildern, auf Wahrheit be­ruhen, hat nur etwa ein halbes Jahrhundert bestanden. Dann wurde sie von den Bewohnern wieder verlassen, und der Flugsand der Büftengebiete hüllte sie mehr und mehr ein, während Wind und Beiter die Lehmziegel der Häuferwände, soweit sie unverschüttet blieben, rasch verfallen ließen. Nur die gebrannten Tonziegel der Baläste und Moscheen troßten den Angriffen der Witterung, und manche Mauer davon überragt noch heute die versandete Stadt als Wahrzeichen threr einstigen Größe.

leber diese untergegangene Ralifenresidenz sprach im Rahmen der Raiser Wilhelm Gesellschaft Brofessor Dr. Sarre, ter gemeinjam mit Professor Ernst Herzfeld   die beiden mesopota mischen Expeditionen 1907 bis 1908 und 1911 bis 1913 unternommen hatte. Er schilderte die riesigen Balaftanlagen inmitten der Stadt und fährte sie refonstruiert in Lichtbildern vor. Bon Profeffor Herzfeld gezeichnete Grundrisse ließen erkennen, daß die eigentlichen Wohngebäude der Herrscher und ihrer Umgebung von Kasernen anlagen, Schaghäusern, Ererzierplätzen, Rennbahnen und Tierparts umfäumt wurden. Selbft ein weiter Grund für Bolo, das ja eigent lich ein persisches Nationalspiel ist, fehlte hier nicht. Der Hauptpalast bes Stalifen mißt so mit allen Anlagen über einen Kilometer Länge. Intereffant find dann vor allem die Moscheen, deren die Stadt zwei aufzuweisen hatte. Die große der Mutawaffil hat einen be fonders charakteristischen Gebetturm, der auf runder Basis als auf steigende, fünffach gewundene Spirale erbaut ist und sich nach oben zu start verjüngt. Auch die fleinere Moschee zeigt ein ähnliches Minarett, nur in weniger ausgeprägter Gestalt. Un den Innen­wänden der Moscheen aber wie in Balaften und Wohnhäusern finden fich etwa einen Meter hohe Studfodel, die man entweder in Gips mittels Holzformen aufprägte und die dann regelmäßig wieder­tehrende flächenfüllende Ornamente zeigen, oder die mit der Hand hergestellt wurden und dann start auf Tiefenwirkung, auf das Reben einander von schwarz- weiß berechnet sind. In diesem Falle find die Füllungen natürlich weit abwechslungsreicher und stellen oft bis zur Unfenntliteit fiilisierte Tier- und Pflanzenformen, unter denen fich besonders häufig das Weinblatt und die Traube wiederholen, bar. Die darüber befindliche, stets fensterlose Bandfläche zeigt bann aber in den Palästen Malereien, die bekunden, daß die Kalifen fich nicht an das Roranverbot, keine Abbildungen von Geschöpfen und Dingen zu schaffen, fehrten. Man ficht hier ierbenprächtige Jagdszenen,

Grunen von Tänzerinnen und ähnliches.

Die Keramiffunde der Ausgrabungen beweisen wie die Bau­funft die fünftlerisch und technisch hohe Kultur dieser so rasch ver fellenen Stadt. Doch neben ben einheimischen Keramiten intereffieren

Belebung des Exports nach Sowjetrußland

Eine Vorlage im Haushaltsausschuß.

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barer statistischer Schriftsteller hat Snapp besonders Fragen der Moralstatistik, des Bevölkerungswechsels und der Sterblichkeits­messung behandelt. Seinen Ruhm verdanft er aber dem grund. legenden historischen Wert Bauernbefreiung   in Preußen ( 1887). Jn den vier Vorträgen Die Landarbeiter in Knechtschaft und Freiheit"( als Buch 1891 erschienen) behandelte er den Ursprung der Stlaverei in den Kolonien, die bäuerliche Leibeigenschaft im

Often, die Erbuntertänig? eit in der fapitalistischen Wirtschaft und die, Landarbeiter in der Stein- Hardenbergschen Gesetzgebung. Seinte Untersuchung über die staatliche Theorie des Geldes rief seinerzeit eine lebhafte Distuffion hervor.

Der Präfident der Reichsgetreidestelle gestorben. Der Bräsident der Reichsgetreidestelle, Mera, ist im Alter von 43 Jahren am heutigen Sonnabend gegen 4 Uhr früh an den Folgen des Schlag anfalls, den er gestern plöglich im Reichstage im Anschluß an eine Sigung des Volkswirtschaftlichen Ausschusses erlitt, ge das Bewußtsein, nicht wieder zurüderlangt, und heute früh mußte der behandelnde Arzt den Tod feststellen. Präsident Merz, der in Bayreuth   geboren ist, ging aus dem bayerischen Finanzdienst hervor, trat dann in den Kolonialdienst über und war bis zum Kriegs­ausbruch Bezirksamtmann auf den Marschallinseln. Nach einer. furzen Dienstzeit beim Reichsernährungsministerium wurde Prä fident Merz im Jahre 1921 zum Leiter der Reichsgetreidestelle cr

torben. Präsident Merz hatte bis in die späten Nachtſtunden

haft sollte eine Berlage des Wirtschaftsministeriums wegen Ueber In der Sonnabendigung des Ausschuffes für den Reichshaus, nahme einer Ausfallgarantie des Reiches für nach Sowjetrußland abgeschlossene Ausfuhrgeschäfte be raten werden, die auf Grund des Etatsgefezes direkt an den Haus. haltsausschuß gelangt war. Sinn und 3wed der Borlage ist, zu­fäßliche Geschäfte zu ermöglichen, d. h. solche, die ohne die Aus. fallgarantie nicht oder schwerlich mit deutschen   Liefer.ift

besonders solche aus Ostasien  , die man zahlreich unter den Balaft. ruinen fand, und die beweisen, daß zwischen Oft- und Borderasien ein reger Tauschhandel bestanden haben muß. Selbst chinesisches Borzellan, bas bisher erst aus weit späterer Zeit befannt war, wurde hier gefunden.

Professor Dr. Sarre wies am Schluß feiner interessanten Aus Bearbeitungen, dieser kulturell so wichtigen Funde hin. Zu den führungen auf den augenblicklichen Stand der wissenschaftlichen Bearbeitungen, dieser fulturell so wichtigen Funde hin. Zu den bereits erschienenen zwei Samarra- 2anden, die den Wandschmud der Bauten und seine Ornamentit und die Keramit behandeln, sollen fich bald zwei weitere gefellen über die Wandmalereien und über das Glas und die sonstigen Kleinfunde. Außerdem befinden fich zahlreiche Abgüsse, photographische Aufnahmen und Kleinfunde bereits dem Publikum zugänglich im Samarra  - Saal in der flámifchen Abteilung des Kaiser- Friedrich Museums.

Zes.

Revue ohne nadie Beine. Nachdem sich herausgestellt hat, daß auch mit Nachtvorstellungen den Kaffen der Theater nicht auf die Beine zu helfen ist, faßt Herr Tagger den Entschluß, seinerseits die­Beine zu helfen ist, faßt Herr Tagger den Entschluß, seinerseits die felbe Sache im Renaissance Theater zu probieren. Wenn die anderen müde ins Bett steigen, beginnt bort Laterna Magica, auch eine Revue", wie Friedrich Holländer  feinen Scherz nennt. Das künstlerische Bedürfnis befriedigt Holländer nicht wie in den sonst gewohnten Revuen durch grazios ausgezogene Mädchen, sondern durch Wis, Laune und spielerischen lebermut. Die Laterna Magica" ist eine Art improvifierter Kabarettvor ift eine Art improvifierter Rabarettvor stellung mit vorwiegend parodistischer Note. Das Renaissance­Theater hat es schwerer als die Rabaretts, weil hier mangels bes Beingenuifes mährend der Vorstellung fich nicht die Berbindung zwischen Barkett und Bühne automatisch herstellt. Den paar Schau spielern gelingt es aber, das Publikum in aufgeräumtefte Stimmung zu bringen. Im Laufe der Zeit werden einige allzu kindliche Bilder ausgemerzt werden und einige neue luftige Einfälle die wißige An gelegenheit beleben. Alle Mitwirkenden hatten Anteil am Erfolg der Nacht. Borweg zu nennen find Aribert Wäscher  , Balesca Gert, v. Imarbowstt, Herbert Bernit, Blandine Ebinger   und Annemarie haafe. Dgr.

nannt.

Rekordtiefstand des französischen   Frants. Das englische Pfund an der Bariser Börse auf 136, der Dollar auf 28 Frant geftiegen.

überreichte König Fuad einen Brief, in dem Rockefeller   diese Stif tung mitteilt. Breasted erklärte, Rockefeller   habe erfahren, in wie unzulänglicher Weile die unvergleichlichen Monumente und Schätze der altägyptischen Kultur in Kairo   aufbewahrt wurden und er wolle dazu beitragen, diesen ältesten Denkmälern der menschlichen Kultur eine würdige Stätte zu verschaffen. Auch die weitere Erforschung der Kultur diefes ältesten Kulturvolles" foll durch das jüngste Kulturvoll" in umfoffendem Maße gefördert werden. Nach dem Urteil der Sachverständigen wird es möglich, mit diesen gewaltigen Mitteln in Kairo   ein Museum zu schaffen, das in seiner Art bas großartigste der Welt werden dürfte.

Lärmprobe im fchechischen Parlament. Der Saal des Rudolfis mums in Prag   diente früher den schönsten Konzerten, jetzt wird er oft von den weniger melodischen Stürmen der Opposition erfüllt, da er zur Beratungsstätte des Abgeordnetenhauses geworden ist. Durch frühere Erfahrungen gewißigt, hat man zur neuen Session an der Stirnwand des Saales fieben Lautsprecher angebracht, die mit mikrophonen am Red terpult und am Bräsidententisch verbunden sind und auch beim stärksten Lärm verhindern follen, daß Redner und Präsident vollkommen unverständlich werden. Am Tage vor der Eröffnungsfizung veranstaltete das Präsidium eine Lärmprobe. Die Beamten und Angestellten des Hauses, über zweihundert an der Bahl, mußten die Bänke der Abgeordneten befeßen, und, während zwei Beamte abwechselnd in die Mikrophone hineinsprachen, soviel Strawall machen, als sie tonnten. Trogbem blieben die Redner" verständlich. In der Eröffnungsjigung felbft aber nuzten auch die Lautsprecher nichts. Wahrscheinlich hat bas Personal des Abgeordnetenhauses, das natürlich nur aus Tschechen   besteht, doch nicht jene Rücksichtslosigkeit gegenüber der obersten Bertretung ihres Staates aufgebracht wie die nicht tschechischen Parteien samt den Kommunisten, bie am Dienstag Herrn Benesch vollkommen niedergeschrien haben.

B- 1.

Erffaufführungen der Woche. Dienst. Tribune: Der entfesselte Botan. Donnerst. Nefidens b.: Fopple. Sonnab. Ståba tifeDper: Bique- Dame".- Mont. 3entral H.: Eva Bonheur". Urania  - Borirage. Dont.( 7 u. 9), Dienst. bis Sonnab.( 5 u. 9), - Donnerst.( 7): Die Sonnt.( 5, 7, 9): Die Büfte am Meer". üfte am Meer( Wohltätigteitsveranstaltung der Frauenhilfe). Sonnab.( 7): Die weiße Roble".

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Prof. James Jfrael, der berühmte Chirurg, ist heute früh im 79. Lebensjahre nach langer Krankheit gestorben. Er war ge borener Berliner  , hatte hier, sowie in Bien, London   und Edinburg  studiert und wurde Assistent des großen Langenbed, nach bessem Krantenhaus übernahm. Sewohl als Forscher wie als praktischer Tode er die Leitung der chirurgischen Abteilung am Jüdischen Chirurg genoß Israel   einen Ruf, der weit über Deutschlands   3. März im Theater des Westens   stattfinden werden. Grenzen hinausging. Durch seine Arbeiten über die Strahlenpilz. frankheit und durch seine Tätigkeit auf dem Gebiet der Nieren­chirurgie hat er bahnbrechend gewirti.

Die Tanzgruppe Mary Wigman   wirb nach dem großen Erfolg, ben ihre neuen Tangfuiten gefunden baben, mit dem gleichen Programm noch drei Aufführungen veranstalten, die zu popula: en Preisen am 1., 2. und

10 Millionen Dollar für ein Museum. Als die größte Summe, die jemals für die Pflege der Wissenschaft und Kunst gestiftet worden ist. tönnen die 10 millionen Dollar gelten, bie der jüngere John D. Rockefeller König   und und dem ägyptischen Boff für den Bau eines neuen Museums in Kairo   und für die Errichtung eines archäologischen Instituts in einem besonderen Gebäude gestiftet hat. Der belannte amerikanische   Aegyptologe Dr, James H. Breafted

Der Sturm. Heute findet in der Kunitausstellung Der Stum, Bois. damer Str. 184a, ein Stompofitionsabend u bolf Reti statt. Aus fübrende: Das Biener Enreichquartett, Emma von Stetten( Gesang), Leopold Münger( Klavier).

Das teusche München  . Am Freitag abend lam es in den Münchener  fiche Beinbere, das bei seinen bisberigen Aufführungen warten Rammerspielen anläglich einer Aufführung des Luftspiels Der frob. Beifall gefunden hatte. zu großen Läumigenen. Die im groeiten Att sich bes fonders durg Pfui- Ruse und Getrampel äußerten und bis zum Schlujje ber Borstellung erhebliche Störungen verurfachten. Die Bolizei mu wieberbolt einfähreiten und nahm eine Reihe bar Ruhestärer fot