Die umdatierte Quittung.
Malettkes Aussage im Femeausschuß.
Der Femeausschus des Landtags vernahm in der fortgesetzten Beweisaufnahme am Sonnabend zunächst den Gerichtsaffessor a. D. Malettte als Zeugen. Malettfe mar befanntlich Geschäftsführer der Versorgungsstelle des Zentralverbandes der Landarbeiter, beren Liquidation er jetzt durchführt.
Zeuge Maletite führt aus: Meines Wissens hat die Berforgungsstelle nur einmal ein Darlehen von den Arbeitgebern betommen, und zwar waren das die zur Sprache stehenden 5000 m. Als am 6. Junt 5000 m. von der Bersorgungsstelle für einen Wechsel zu zahlen waren und die Versorgungsstelle das Geld nicht hatte, sagte ich in Gegenwart mehrerer Herren:„ Ich werde verfuchen, die 5000 m. von Zengen zu bekommen. 3engen jagte grundsäglich zu, wollte nur bie eine Sicherheit haben und verlangte„ eine Sache mit der Unterschrift von Behrens". Zengen felbst wollte noch die Genehmigung von vorgesetzten Stellen einholen. Schon vor der Zusammenfunft im Restaurant Stettler war mir das Darlehen fest zugejagt. Im Restaurant sagte ich nur leise zu Zengen:„ Ich brauche das Geld schnell! Es handelt sich um eine
Wechselfchuld."
Abg. Kuliner( Soz.): In einer früheren Bernehmung haben Sie gefagt:„ Wir haben im Restaurant hauptsächlich über die For, mulierung ber Quittung gesprochen.
Zeuge Malettte: Wir haben noch darüber gesprochen, ob Behrens in Form einer Bürgschaft oder einer Darlehensschuld Bersorgungsstelle gar nicht; daher sei das Darlehen an sich etwas fchwierig zu geben.
Dann erfuhr ich plöglich, daß Behrens längere Zeit verreisen
wollte.
Ich beauftragte meinen Sekretär, die Quiffung schnell in dem Sinne zu entwerfen, daß Behrens als Borsitzender des Zentralverbandes für die 5000 m. bürge. An der dann entstandenen unglüdlichen Formulierung bin ich also selbst schuld. Der Sekretär hat nämlich geschrieben: Für den Zentralverband der Landarbeiter 5000 m. empfangen- Behrens." Als ich nach der Unterzeichnung durch Behrens diese Formulierung fah, mar mir felbst nicht ganz behaglich. Aber ich habe der Sache feine große Bedeutung beigemessen, weil das Darlehn in Kürze zurüdgezahlt werden sollte.
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Borf.: Auf der Quiffung ist etwas nachgezogen worden. Das fieht ein wenig eigentümlich aus.
Jeuge: Da liegt nicht etma eine Fälschung in unserem Hause var. Bis zum 13. Juni ift die Quittung jedenfalls bei den Arbeitgebern gewefen. Etwa eine Woche nach der Unterredung tam Meyer zu mir und fagte, das Geld wäre für ihn. Ich bestritt das entfchieden, worüber Meyer empört war. Meyer behauptete, ihm sei das Darlehn von Zengen für Schulh zugesichert worden. Ich lieferte das Darlehn nach Fälligkeit an die Ber mögensverwaltung des Zentralverbandes ab,
Abg. Kuffner( S03.): Mener hat aber von der Bermögensver maltung 5000 m. erhalten?
Zeuge: Davon ist mir aus eigener Wahrnehmung nichts be fanni. Am 9. Dezember ließ ich der Arbeitgebervereinigung purch Boien in einem Brief mittels Sched die Summe zurückgeben. Abg. Auftner( S03.) verlieft das Begleitschreiben zu diesem Eched.
Daria ift die Rede von einem am 16. März gewährten Darlehen( während die 5000 2. am 13. Juni quiftiert find). Die 3iffern 16. 3. find dann durchgestrichen worden und umgeändert in 13. 6..
Um den Ankauf der Hochbahn.
Schnellbahnen
und
Die Breffemeldungen über die Verhandlungen wegen des An faufs der Hochbahn durch die Stadt veranlassen den Magistrat zu der folgenden, durch sein Nachrichtenamt verbreiteten Aeußerung: Ueber die Finanzierung der AEG.- Schnellbahn hat bie hierfür gebildete gemischte Deputation der städtischen Störperschaften in den lezten Wochen wiederholt und eingehend beraten. Da die Aufnahme ausländischer Anleihen durch die Stadt selbst für diesen Zweck durch die Aufsichtsbehörden und die Beratungsstelle beim Reichsfinanz ministerium nicht genehmigt wird, so tann die neue Schnellbahn nur in Berbindung mit einer der vorhandenen Schnellbahngesellschaften finanziert werden, also entweder mit der Nordjüdbahn A.-G., deren Anteile ganz überwiegend der Stadt gehören, oder mit der Gesell Ichaft für Hoch- und Untergrundbahnen, an welcher die Stadt be tanntlich mit mehr als ½ des Aftienfapitals beteiligt ist. Als die glücklichste Lösung wurde allgemein eine Verbindung aller Berliner Schnellbahnen anerkannt, d. h. die Zusammenfassung der städtischen gesellschaft. Eine solche Zusammenfassung würde zugleich die der Nordfüdbahn mit der Hochbahnbefte Regelung und Verteilung des Gesamtverkehrs möglich machen. Das jezt aber voraus, daß die privaten Aktionäre der Hochbahn gesellschaft von der Sorge befreit werden, daß die Stadt in der Hoch bahn eine ihre Interessen schädigende Politit durchführen werde. Es ist eine Seitlang erwogen worden, dies dadurch zu erreichen, daß die Stadt den privaten Afflonären eine fefte Dividende garantiere, tönnte. Dieser Weg hat sich jedoch für die Stadt als ungangbar die unter Umständen bei steigendem Berkehr fich ebenfalls erhöhen erwiesen, da große Fraktionen in der Stadtverordnetenverfaminlung grundfähliche Bedenken gegen eine noch bazu in ihrer Höhe unge wisse Dividendengarantie hatten. Magistrat und gemischte Depu tation haben deshalb beschlossen, den privaten Aktionären der Hochbahn den Umtausch ihrer Aktien in feftverzinsliche Stadtobligationen anzutragen. Der Magistrat hat der Deutschen Bank als der Ber treterin der privaten Aktionäre den 11mtausch derart angeboten, daß für jede Attie von 1000 Mart Nennwert 1100 Mart einer neuen 7½prozentigen Stadtanleihe hingegeben werden. Das Angebot würde ben Aktionären in der Berzinsung mehr geben, als die Gesell chaft voraussichtlich auf die Dauer an Dividende verteilen kann; auch im Kurse bedeutet das Angebot erheblich mehr, als der Kurswert ber Attien ausmacht, der bekanntlich in letzter Zeit schon erheblich angezogen hat und in welchem noch 6 bis 7 Broz. Dividende für 1925 enthalten find. Die Anleihe würde auf Goldmart abgestellt werden und frühestens nach fünf Jahren fonvertierbar sein. Ihre Tilgung mürde voraussichtlich mit jährlich 2% Broz erfolgen, also in 20 Jahren durchgeführt sein. Der Magistrat hat gleichzeitig beschlossen, da die Klarstellung der Finanzierung der AEG.- Bahn die Voraussetzung bildet für die Zuschüsse und Darlehen aus der produf tiven Erwerbslosenfürsorge, die Deutsche Bank um die beschleunigte Herbeiführung einer Entscheidung zu bitten. Für den Fall einer Ablehnung soll der Stadtverordnetenversammlung vorgeschlagen werden, das Attientapital der Nordfüdbahn A.-G. zu erhöhen und den Rest der für den Bau der AEG.- Bahn erforderlichen Beträge burdy eine Anleihe der Nordfüdbahn unter Mitwirkung der Straßenbahn zu gewinnen."
Die G. m. b. H. der Defraudanten.
teller des ehemaligen öfterreichischen Ralfers in eine Beinschänte umgewandelt worden, jahrelang wird dort schon ausgeschenkt, und schäzungsweise werden die Vorräte noch fünf bis sechs Jahre aus reichen. In der Distuffion wurden die Darlegungen des Referenten wirkungsvoll unterstrichen, und es wurde aufgefordert, mit aller Kraft für das Volksbegehren und für den Volksentscheid einzutreten.
Heute vomittag find die österreichischen Genossen, die zum großen Republikanischen Tag des Reichsbanners Schwarz- Rot- Gold nach Hamburg fahren, auf dem Anhalter Bahnhof in Berlin eingetroffen. Schon gegen 9 Uhr hatte man die annähernd 500 Mitglieder des Republikanischen Schutzbundes hier erwartet, doch erst um 10,50 Uhr lief der Zug der öster reichischen Republikaner ein. Es waren Eisenbahner aus Wien , Linz und Wiener Neustadt , stattliche Leute in Nelken im Knopfloch, unter dem Jubel der nach Tausenden zählenden ihren fleidfamen schwarzen und feldgrauen Uniformen, die rote Menge in dem Hof des Bahnhofsgebäudes in der Mödernstraße Aufstellung nahmen. Die vom Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold, Gau Berlin gestifteten Ehrenfahnen in den Reichsfarben hatten die öfterreichischen Genossen mitgebracht. Kurz nach 11 Uhr ergriff Genosse. Reichstagspräsident 2öbe das Wort zu einer kurzen Ansprache an die österreichischen Gäste. Kameraden! Im Namen des Reichsauswillkommen in der Hauptstadt der deutschen Republik. Mein Gruß schusses des Reichsbanners Schwarz- Rot- Gold heiße ich Sie herzlich gilt dem Elitekorps des österreichischen republikanischen Volksstaates, der Republikanischen Schuhwehr. Sie hat zuerst mit festen Händen ben Schutz der österreichischen Republik auf ihre Fahnen geschrieben. Erst später sind wir dahinter gekommen, daß es notwendig ist, einen Schugwall gegen alle monarchistischen Intrigen aufzurichten. Drei des Bolksstaats entschlossen abzuwehren. Millionen starter Arme stehen bereit, jeden Anschlag auf die Rechte Gefährlich sind die Monarchisten heute nicht mehr, aber sie sind da und deshalb gilt es urbemokratischen Seestadt, dem stärksten Bollwerk der deutschen auf der Wacht zu fein. Sie fahren jezt nach Hamburg , der alten Sozialdemokratie. Lassen Sie mich mit einem herzlichen Freundschaft Ihre Fahrt begleiten. Genoffe Büchler, Vizebürgermeister von Wiener Neustadt , dankte dem Gen. Löbe und betonte den un erschütterlichen Anschlußwillen Deutsch - Destereichs. Berlinist die Hauptstadt aller Deutschen.( Stürmischer Beifall.) Nachher formierte sich ein gewaltiger Zug, der unter Vorantritt eines Trommler- und Mufitforps durch die Straßen des Westens zum Bahnhof Bellevue zog. Ueberall wurden Hochrufe auf die Defterreicher ausgebracht, die Teilnahme der Passanten war ersichtlich groß. Die österreichischen Genossen nehmen im Bahnhof Bellevue Quartier und fahren heute nachmittag weiter.
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Ueber Elsa Brandström , die große Schmedin, berichtete Dor einem fnappen Jahr der Borwärts" ausführlich. Gestern hielt fie nun im Rheingold vor der Deutsch - Schwedischen Bereinigung felbft einen Vortrag, bescheiden, frozdem zum Schluß beifallsumtoft, denn für sie spricht allein schon ihre Tat, um die Auf der Suche nach den flüchtigen Stadtinfpektoren. ein jeder wissen sollte. Als der Krieg ausbrach, wurde die PetersZu den Steuerunterfchlagungen bei den Bezirks. burger Diplomatentochter, Schwedin von Nationalität, Rote- Kreuzämtern Mitte und Kreuzberg wird mitgeteilt, daß weitere Ber. Schwester, ging nach Sibirien , forgte sich dort ums Wohl der haftungen nicht stattgefunden haben. Wohl find noch öfterreichischen und deutschen Kriegsgefangenen, mit großer Hilfsbereit Ermittelungen im Gange nach der Richtung, ob vielleicht andere fchaft, mit erstaunlichem Organisationstalent. 1016 aggons Doller Lebensmittel, Kleidungsstücke und Media Beamte den Gerhardt und Schulz irgendwie bewußt obertamente, die sie von Deutschland über Schweden in russische Jeuge: Diese Aenderung ist vom Buchhalter vollzogen. unbewußt die Schiebungen erleichtert haben. Gegen einen Beamten, Elendsrepiere leitete das ist schon etwas, ist mehr als eine Zahl. Die Bücherrevifion hat einwandfrei ergeben, daß das Darlehen am ber mit Gerhardt eng befreundet war, besteht der Berdacht, daß Elsa Brandström besuchte die Gefangenenlager, verbesserte fie in 13. Jumi gewährt morden Ht. er ihn während seiner Beurlaubung wegen Krankheit mit Nach vielerlei Hinsicht, tünumerte sich in erster Linie ums Sanitäre, von Abg. Kuliner( Soz.): Lagen die Mahmungen Bengens auf Zurichten über den Stand der Ermittelungen versorgt habe. Wieweit dem vorerst nicht einmal ein Minimum zu spüren wer. Die Leiden rückzahlung des Darlehens schon vor, als das Geld an Meyer meiter dieser Berdacht begründet ist, läßt sich noch nicht sagen. Wie toll der Epidemien waren erschütternd, durch Elsa Brandströms Hilfe gegeben wurde? Jeuge: An meine Person ja; aber wann ich die die Betrüger es getrieben haben, lehrt eine Feststellung, die jetzt Lebensgefahr, einmal wurde sie als Spionin verhaftet, fie hielt durch wurden fie menigstens gemildert. Oft schwebte die Helferin in Mahnungen an Behrens weitergegeben habe, weiß ich nicht mehr. beim Amtsgericht gemacht worden ist. Sie haben, um das ergau bis zum Ende des Massenmordens und nerte Geld vorteilhaft anlegen zu können, mit Hilfe vorgeschobener Personen eine G. m. b. 5. zum Erwerb und zur Berwer tung von Grundstüden gegründet. Eine halbe Stunde nach dem notariellen Aft sind dann bei demselben Notar die gesamten Geschäftsanteile der G. m. b. 5. auf Gebhardt und Schulz übertragen worden.
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Abg. Dr. Deerberg( Dnail): Hat jemals der Landarbeiter verband oder eine feiner Organisationen an Schultz oder eine andere mit Femesachen in Zusammenhang gebrachte Berson irgend. welche Beträge gezahlt? Beuge Maleffte: Nein, niemals! Abg. Dr. Deerberg( Dnatl): Haben Sie mit Schulz oder Klapp roth persönlich gesprochen?-3euge: Mit Klapproth nicht, wohl aber Zeuge: Mit Klapproth nicht, wohl aber öfters mit Schulg. Auf eine weitere Frage Dr. Deerbergs erflärt Der Zeuge, daß aus dem Gutachten des Bücherrevisors eindeutig bervorgehe, bag bas Darlehen von 5000 m. tatsächlich zur Abdeckung der Schuld der Bersorgungsstelle bei der Reichstrebitanſtalt benut worden ist. Auf Fragen des Abg. Riedel( Dem.) erklärt der Zeuge, daß er von dem Bestehen des Kontos Ausschuß für nationale Auftlärung" in feiner Eigenschaft als Vorstands. mitglied der Landvolkbank Kenntnis hatte. Was aber hinter diesem
Konto ftedte, wisse er nicht.
Abg. Riedel( Dem.): Ist Ihnen bekannt,
dah die Einzahlungen auf das Konfo Ausschuß für nationale Aufklärung" ausschließlich von Gutsbesitzern aus der Umgegend von Frankfurt a. D. oder Küffrin geleistet worden sind, auf deren Befihungen Schwarze Reichswehr untergebracht war? 3euge: Nein.
Abg. Riebel( Dem.): Haben Sie eine Erflärung dafür, meshalb ein Angestellter Ihrer Organisation namens Bergmann zu Anfang 1926 Selbstmord begangen hat?
3euge: Well diefe Frage eine sehr schwerwiegende Belaffung für einige Personen mit fich bringen fann, beantworte ich fie dahin: Der Tod von Bergmann war uns zunächst ein düsteres Rätsel.
Die Ratsfrage erledigt? Englische Meldungen bestätigen den Pariser Pessimismus. London , 20. Februar. ( WTB.) Times" berichtet auf der Hauptseite des Blaites: Es fann jest ganz definitio mitgeteilt werden, daß feine Aussicht auf Aufnahme Polens in den Böller bundsrat als ständiges Mitglied im März besteht. Der Gebante einer Aufnahme Bolens in den Rat gemeinsam mit Deutschland ist mäh. rend der letzten Tage eitrig erörtert worden; wenn auch gewisse begründete Argumente zugunsten des Planes vorgebracht worden sind, so ist doch von Anfang an flar gewesen, daß der Antrag nicht medmäßig ist, daß die Art, in der er vorgebracht wurde, fehr ernste Mißverständnisse hervorgerufen hat, und daß durch seine Ber. wirklichung tatsächlich das in Locarno begonnene Wert der Berföhnung mehr gehindert als gefördert worben wäre. Ein heftiger Biderstand gegen den Gedanken einer plöhlichen Erweiterung des Rates im Augenblick des Eintritts Deutschlands ist in England und in zahlreichen anderen Ländern zum Ausdruck gebracht worden, und die Nachricht, daß der schwedische Vertreter im Rat gegebenen falls gegen die Zulassung irgendwelcher neuer Mitglieder, abgesehen von Deutschland , im März stimmen würde, hat das Schicksal des Planes besiegelt, da für die Annahme eines derartigen Bor fchlages Einstimmigkeit im Bölterbundsrat erforderlich ist. Die schwedische Entscheidung, die nach längeren Beratungen zwischen dem schwedischen Außenministerium und beiden Häusern des schwedischen Barlaments gefallen tft und baher taum widerrufen werden fann, ist im übrigen nur fympto. matisch für die allgemeine Stimmung, mas nicht übersehen werden darf.
Bei den Gemeindewahlen in Sofia ( Bulgarien ) erlangten die Regierungsparteien die absolute Mehrheit, inedm fie von 60 Man Baken 32 erhielten
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länger noch. Nicht mehr Menschenrettung, sondern Menschenpflege ift ihr jezt Biel und Aufgabe. Für die Gefangenen, die sie in Ruß land betreute und zum großen Teil tatsächlich rettete, erwarb sie mehrere Erholungsheime, für die Kinder der Gefangenen aber und vor allem für die Waisen unter ihnen im herrlichen mittelsächsischen Hügelland das Kinderheim Schloß Neuforge bei Mittweida. geflogenen Defraudanten auszusetzen, hatte der Bürgermeister erlebnisse ein Buch chrieb, weiter auch durch eine Vortragsreise in Eine Belohnung von 10 000 m. auf die Ergreifung der Die großen Summen, die fie für diese Swede benötigte, er hielt sie dadurch, daß sie in schwedischer Sprache über ihre KriegsSchneider von Berlin- Mitte beim Magiftrat angeregt. Ein Mittags Amerifa, von der sie gestern manche hübsche Einzelheit berichtete. blatt weiß zu melden, daß der Magistrat dieser Anregung bereits Besonders rührte sie die Hilfsbereitschaft der unteren Folge gegeben und die Aussetzung einer Belohnung in dieser Höhe lassen; vierzig Minuten sprad) fie einmal vor den Arbeitern beschlossen habe. Wie wir erfahren, ist diese Meldung falsch. einer Fabrit über die deutsche Kindernot, und sofort entschlossen sich Der Magiftrat hat sich heute in einer außerordentlichen Sizung mit die Männer, zwei Tagelöhne zu opfern, um das Glend ein wenig ber Unterschlagungsaffäre befchäftigt und dabei auch die Frage beru mildern. Bem die Dollars nicht so loder in der Tasche laßen, Belohnungsaussetzung erwogen; er ist aber zu einem ablehnen hidte in Raten nach Deutschland fein Geld, in Raten bis zu den Beschluß gelangt.
Eröffnung der Grünen Meffe.
Heute mittag wurde die Grüne Messe in der Funthalle eröffnet. Es fprachen Staatsminister Steiger als Bertreter der Regierung. Oberbürgermeister Böß als Bertreter der Stadt Berlin , Rittergutsbefizer v. Wieffy, der Vorsitzende der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft, und Landtagsabgeordneter Selb , ber Bor. figende der Deutschen Jagdfammern. Daran schloß sich eine Führung durch die Ausstellung, die sehr reich beschickt ist und viel Interessantes aus dem Reich der Landwirtschaft und Kleintierzucht aufweist. Su erwähnen wäre, daß vor dem Hause der Funkindustrie ein großes Schwarzroigolbenes Banner flattert.
Landesverband Brandenburg im Reichsbund deutscher Papier. und Im Saalbau Friedrichshain murbe ferner die vom Schreibmarenhändler veranstaltete 26. Berliner Bapier meffe eröffnet. Die Ausstellung ist in 12 Gruppen geteilt, die Bapierverarbeitung, Bapierausstattung, Schreibwaren und Bureau bedarf, Bücher, Zeitschriften, Galanterie, Leder- und Spielwaren, Sportartikel, Buchbinderei, Hilfsmaschinen, photographische Bedarfs. artifel, Reflame, Berpadungsmaterial, Einrichtungsgegenstände, Fach, Schul. und Lehrlingswesen sowie Seilerwaren umfassen. Die Messe bleibt heute und am Montag von 10-10 Uhr und am Sonntag von 9-8 Uhr geöffnet.
Die Kriegsbeschädigten gegen Fürftenabfindungen. Die eindrucksvolle Kundgebung, die gestern der Reichsbund der Kriegsbeschädigten im großen Saal des Gewertschafts. hauses abhielt, beschäftigte sich im wesentlichen mit dem Thema: Fürstenabfindung und Kriegsbeschädigtenabfindung. Genosse Ma. role, der Hauptreferent des Abends, führte aus, daß ein Kriegs beschädigter im Jahre 364 m. erhält, die Hinterbliebenen für den Berlust ihres Ernährers 481 m. influfive Zuschlagsrente. Die Durchschnittspension der Offiziere beträgt 4448 M. Außerdem wer. den aus Etatsmitteln für Siedlungs- und Bauzwede den Kriegsbeschädigten ganze fünf Millionen zugewiesen. Für Sozialpolitik enthielt der vorige Etat zwölf Millionen. der Etat 1926/1927 ganze 25 Millionen. Wir haben immer noch den Beamtenabbau, wir haben immer noch nicht die Heilbehandlung für die Hinterbliebenen ber Kriegsopfer erreicht. Die Berbefferung des Schmerbeschädigten. gefeßes wird mit allen Mitteln von der gleichen Regierung befämpft, die Milliarden für die Fürftenabjinding hergeben will. In Desterreich werden die Einnahmen aus den Fürstengütern verwendet, um dem Javalibenfonde Mittel zu nerichaffen.& B. ist der Wein
25 Cents!
As Elsa Brandström geendet hatte übrigens machte die theologische Fakultät der Universität Königsberg sie zu einem Fräu lein Dottor ehrenhalber-, lohnte sie von Herzen fommender Bei fall. Der Reichstanzler Dr. Luther erhob sich von seinem Platz und stattete den Dank des ganzen beutschen Boites ab. Sie hat ihn verdient. Das preußische Kultus ministerium war durch Professor Schubert vertreten und die schwedische Gesandtschaft durch den schwedischen Gesandten felbft. Für das Rote Kreuz, in beffen Organisation Fräulein Dr. Brandström ihren Dienst eingeordnet hatte, sprach dessen Bräsibent, Dr. von Winterfeld, der der gefeierten Frau, die im Kreuzfeuer der Photographen verlegen schwankte, das höchste Ehrenzeichen. des neuen deutschen Roten Kreuzes verlieh. Und blonde, hübsche. Schwedenmädels in Nationaltracht, die sich um das leuchtenbe Banner ihres Vaterlandes geschart hatten, sangen ihres Volkes frohe Lieber...
Güferzugentgleifung auf der Ringbahn. Heute früh gegen 5 Uhr entgleiften auf ber Ringbahn in Höhe des Bahnhofs Pa pestraße. brei Bagen eines durchfahrenden Güterzuges. Beide Güter gleife waren auf etwa vier Stunden gesperrt. Der Güter vertehr wurde durch Umlentung aufrechterhalten. Der Personen verfehr war nicht in Mitleidenschaft gezogen. Der Materialschaden ist gering.
Selbstmord im Krematorium. Im Krematorium in der Ge richtstraße spielte sich heute vormittag ein aufregender Vorfall ab. Bei der Leichenfeier feines Baters zog der 25 Jahre alte Rutscher Kurt Baul aus der Fennstraße 57 plötzlich einen Revolver und schoß sich eine Kugel in den Kopf. Er brach zusammen und war sofort tot. Das Motiv zu der Tat ift in Schwermut zu suchen.
Weltliche Schulen in Neuföln. In Ergänzung der Notia in der Tetten gewiesen, daß nicht nur die 45./46. Schule, Kaifer- Friedrich- Straße 4, eine
Sonntagsausgabe Bur Einschulung in weltliche Schulen wird darauf hinweltliche ist, fondern auch bie 5./6., Marienborfer Weg, die 15./16., Leffing
Straße und die 31./82. und 41./42. Edhule in der Rütlistraße und daß sich auch in der 8. Schule, Mahlower Straße, und in der 20. Schule, Herzberg blak, Sammelklassen befinden. Bon diesen Schulen sind die 31./32. und 45./46. Schule Versuchsschulen.
Käthe Kollwih als Mensch, Künfflerin und Sozialerzieherin unseres Voffes". Ueber diefes Thema beranſtaltet der Bund Religiöser Sozialisten Montag, 22. 68. Mis., 7, Uhr, in Neuföln, Herthaftr. 9, einen Lichtbilder vertrag von Dr. Adolf Heilborn . Eintritt frei.
Jugendveranstaltungen.
Morgen, Sonntag, den 21. Februar. Ablershof. Fahrt nach den Stahlbergen. Treffpunkt 18 Uhr Bahnhof .