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Borstöße unserer Reichstagsfrattion nicht! erstreben. Auch ich, der ich seit einem Bierteljahrhundert feinen Tropfen Alkohol genossen, dabei mir weitgehende Tole­ranz bewahrt habe und jeglichen Fanatismus als das Zeichen geistiger Enge und fittlicher Unreife ablehne, würde nie eine alkoholgegnerische Gesetzgebung betreiben, die den Anschau ungen und dem Willen großer Volksgenossen widerspricht und damit zur Erfolglosigkeit verurteilt sein müßte. Fanatismus ist aber nicht nur bei manchen Abstinenten, sondern auch bei Alkoholfreunden zu finden, nicht zuletzt bei solchen Gelehrten, die sich aus irgendwelchen Gründen auf die alkoholische Lite­ratur geworfen haben. Einer dieser Alkoholfanatiker, der Geheime Justizrat Dr. Konrad Bornhaf, Professor an der Universität Berlin, bringt es fertig, in einer bei Hoffmann u. Campe, Hamburg  , erschienenen Broschüre die Befürworter des GBR. wie folgt zu charakterisieren: Menschen, welchen das Vermögen, die Folgen ihrer Handlungen zu überlegen, ermangelt, werden blödsinnig genannt.

Mit solchem Knoten sich auseinanderzusetzen, ist unmög­lich. Es müssen hüben und drüben die fachlich arbeitenden Menschen den Weg zu einer alkoholgegnerischen Gesetzgebung finden, die auf deutsche Verhältnisse sich einrichtet. Da diese aus tausend Gründen eine Trodenlegung" weder ratsam, noch möglich erscheinen lassen, glaube ich, daß sich die deutsche Gefeßgebung darauf beschränken sollte, dem Gemeindebe­ftimmungsrecht folgende Möglichkeiten zu eröffnen:

1. Abstimmung der wahlmündigen Gemeindemitglieder, ob weitere Ausschankkonzessionen erteilt werden sollen ader nicht.

2. Abstimmung, ob die Zahl der Ausschanktonzessionen innerhalb eines bestimmten Zeitraumes in einem bestimmten Berhältnis zur Bevölkerungszahl verringert werden soll.

3. Abstimmung, ob der Alkoholausschant an bestimmten Tagen oder zu bestimmten Stunden verboten werden soll. 4. Abstimmung, ob in der Gemeinde der Kleinhandel und der Ausschant von Branntwein überhaupt verboten werden soll.

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Eine solche Gesetzgebungsaktion würde ein für allemal das Geschrei von der Trockenlegung als das entlarven, mas es ist: als eine geschäftliche Mache und einen dreisten Volks betrug. Sie würde zugleich zwei große Einheitsfronten" schaffen: hie Feind hie Freund des Fusel's!" Die Sozialdemokratie, die einmal schon, als sie unter bes Führung den Schnapsboykott beschloß, eine alkoholgegnerische Kulturtat ersten Ranges einleitete, fönnte dann gelassen ab­wasten wer von den guten Christen und strammen Patrioten in Barlament und Land die Sache des Schnapses gegen uns zu führen wagte.

Der Agrarierfeldzug geht weiter. Offener Widerstand von Ortsbehörden gegen das Gefeh. Die Landbund und Organisationen ähnlichen Schlages zum Ungehorsam gegen die Reichs gefeße aufgeforderten Gemeindevorstände auf dem Lande find durch den lauwarmen Erleß des Reichsinnenministeriums nicht zur Räson zu bringen.

Wir verzeichnen zwei neue trasse Fälle von groben Ber­stößen gegen das Reichsgefeß über das Boltsbegehren:

Die Gemeindebehörde von Klogin( Kreis Pyriz in Pommern  ) fandte die Eintragungslisten und das Anschreiben ohne Begleitschreiben und Unterschrift zurüd.

Der Gutsvorstand von Dresom( Kreis Greifenberg in Bommern  ) fandte die Eintragungslisten mit folgendem Be gleitschreiben zurück:

,, Urschriftlich zurüd.

Gedanken im Zentrum.

Kezerische Ansichten gegen die Reichstagsfraktion.

Während das Reichstagszentrum eifrig bemüht ist, durch den Kompromiß Entwurf mit dem Reichssonder­gericht" zur Sicherstellung der Fürstenhabe beizutragen, liest man in dem führenden Zentrumsblatt Westfalens  , der Tre­ monia  " über die Stimmung der Wählerschaft ganz andere Dinge. Dort heißt es z. B.:

Es ist nicht nur Aufgabe der Landesregierungen, sondern auch der Reichsregierung, für den Schutz der Reichsgesetze Sorge zu tragen und den Versuchen untergeordneter Behörden, ihren Vollzug zu durchkreuzen, entgegenzutreten. Die vom Landbund und ähnlichen Organisationen auf gemunterten Gutsvorstände machen sich schwerer Dienstver­gehen schuldig. Wie werden diese Dienstvergehen geahndet werden? Anders steht es mit den Organisationen, die Aufforde­rungen zur Nichtbeachtung ihrer Dienstpflichten an Behörden Man verspricht sich ganz und gar nichts von einem Sonder. gerichtet haben. Auf sie treffen die Paragraphen des Strafgericht, das sich, wie es jetzt der Rechtsausschuß des Reichstages be­gefeßbuches über Widerstand gegen die Staatsgewalt, fchloffen hat, aus Berufsrichtern zusammenschen soll. Das §§ 110 ff., zu. Vermögen der Fürsten   ist zum wenigstens allergrößten Teil entstanden aus ihrer staatlichen Macht. Es ist gewiß einiges Privatvermögen darunter; dieses aber vom Staatsgut zu trennen, ist in den allermeisten Fällen unmöglich, selbst wenn dazu ein Riefenaufwand von historischer Gelehrsamkeit und juristischer Spizfindigkeit aufgeboten würde. Gewährt man den Fürsten   in Anbetracht des Umstandes, daß fie Gelegenheit hatten, sich Privat­vermögen zu erwerben und daß sie diese Gelegenheit auch ausgenugt haben.. eine fleine Entschädigung, für deren Höhe Fürst   das Recht haben, sich über lingerechtigkeit zu beklagen. Denn bindende Richtlinien durch Reichsgesetz aufzustellen sind, so wird fein es liegt dann feine Enteignung vor, fondern der Slaat nimmt fid einfach wieder, was ihm von Rechts wegen gehört. Eine solche Ent. scheidung der Abfindungsfrage entspricht auch der christlichen Moral."

Wird die Regierung veranlassen, daß gegen die Rädels­führer in diesem Komplott gegen den Bollzug der Reichsgefeßgebung strafrechtlich vorgegangen wird? Was will fie tun, um die Autorität der Reichsgesetzgebung gegen den offenen Widerstand von Unterbehörden durchzu feßzen?

Zum Volksbegehren und Volksentscheid.

Abg. Wende- Binzig( Dnat.) eingebracht: Bon der Sozialdemo­Im preußischen Landtag wurde folgende kleine Anfrage des tratischen und Kommunistischen Bartei werden an die Gemeinden und Gutsvorsteher in amtlicher Aufmachung Eintragungslisten für ein Boltsbegehren, betreffend Fürstenenteignung, mit einem An­schreiben und einem großen Blatat versandt. Das Blafat, trägt die amtlich klingende Bezeichnung Bekanntmachung" und spricht von Der Einzeichnung in die Eintragungslisten als von politischer Pflicht". Ist das Staatsministerium bereit, diesen Mißbrauch als amtliche Stellen und die Irreführung der Deffentlichkeit mit allen Mitteln und schnellstens zu verhindern.

nur Barteifache sind, und daß das Versenden der Plakate an die Dazu teilt uns der Parteivorstand mit, daß die Plakate zirke erfolgt ist. Die verantwortliche Stelle ist von uns aus bereits Gemeindebehörden unseres Wissens nur in einem unserer 32 Be­vor fünf Tagen gerügt worden. Unsere Anweisung war klar gegeben, nur Listen mit Begleitschreiben sollten an die Behörden geschickt mwerden.

werbenden Parteien erkenntlich. Das gemeinschaftliche Plakat ist jedem Menschen als Plakat der

Fürstenhoffnungen.

Ein Prinz zur Lippe sein eigener Everling. Ansprüche an die Länder zu vertreten, in der Hoffnung, daß die Die Fürsten   halten sich Rechtsanwälte, um ihre habgierigen Länder schließlich nicht nur die Fürsten  , sondern auch diese Rechts­pertreter bereichern werden. Mußte doch Preußen einem Rechtsan­walt des Exprinzen Leopold 350 000 m. Korrespondenzgebühren zahlen. In dieser Hoffnung halten sich die Fürsten   ihrer Everlinge.

Lippe, ist sein eigener Everling. Er schimpft in der agrarischen Einer von den Kleinen aber, ein gewisser Friedrich Wilhelm zur Bresse über die Fürstenbestehlung", wobei er eine fabelhafte Rechts fenntnis entwickelt. In seinem Geschrei findet sich der folgende Satz:

Benn berücksichtigt werden soll, daß die Ausgaben wegge­fallen sind, die den Fürstenhäusern als Trägern der Staats­gewalt entstanden, so soll das anerkannt werden. Sind sie es einmal wieder, so werden ihnen ja die entsprechenden Einnahmequellen anstandslos wieder zur Verfügung gestellt werden!"

Der Fürstertraub zug foll also nur der Auftakt zur Wiederer oberung der Staatsgewalt durch die Dutzende von fürstlichen Barafiten sein? Armer fleiner Brinz zur Lippe: deutsche reaktionäre Richter dürfen zwar den Staat schädigen und auch Bermögen zu sprechen, die von rechtswegen dem Staat gehören, aber auch wieder die Staatsgemalt per Richterspruch zuerkennen-soweit sind wir

Zu Raub und Diebstahl wird hierorts fein Vorschub geleistet. noch nicht. Dresom( Kr. Greifenberg i. Bommern  ). 24. Febritar 1926.

Gutsvorstand. J. A: Bender.

An die Sozialdem. Partei Deutschlands  : in Berlin   SW. 68, Lindenstr. 3."

Hungern, um zu leben.

Der feinsinnige verstorbene Dichter Franz Kafta hat in einer feiner schönsten Novellen den Ehrgeiz und die Tragik des Hunger fich aus Ekel vor dem allzu Irdischen das Essen fäst völlig abge: wöhnt hat, der das Hungern als seinen Lebensinhalt ansieht, der aus Inbrunst und Ueberzeugung hungert und an dem Unverstand der blöden Menge zugrunde geht, die den tieferen Sinn seiner Schau­stellung nicht ahnt. Ob freilich alle Hungerkünstler von so erhabenen Motiven beseelt sind, ist sehr fraglich, und es mögen auch viel weniger ideale Gründe mitsprechen, die heute wieder so manchen veranlassen, " zu hungern, um zu leven". Wenn der Kafkasche Hungerfünstler darüber lagt, daß die edle Kunst des Fastens verachtet werde und man von Hungervirtuosen nichts mehr wissen wolle, so ist das heute mieder ganz anders geworden, denn ein Hungerkünstler nach dem onderen tritt auf, und diese Schaustellungen werden zur großen Mode.

Ahlemann, der wegen der von Gruette- Lehder gegen ihn er­hobenen Beschuldigungen für heute mittag zur Bernehmung nor die Polizei geladen worden ist, wird, wie BS. erfährt, dieser Ladung Folge leisten. Die Drohung mit der zwangsweisen Vor­führung hat also gemirft.

sie und das Kind sein Leben aufs Spiel feze, weil er sonst feine Arbeit gefunden habe. Die Menge versuchte auch, ihn zum Auf­hören zu überreden, aber vergeblich. So hungerte er immer weiter und war dabei ganz vergnügt, nahm auch viel ein, bis ſchließlich die Polizei Verdacht schöpfte. Man forschte nach und fand, daß der Fastende während der Nachtstunden durch Röhren, die im Fußboden angelegt weren, heimlich gespeist wurde.

Die Linten Leute. Ein Teil der linksgerichteten Schriftsteller hat sich auf Grund ihrer freiheitlichen Gesinnung, nicht aber auf der Basis eines bestimmten Parteiprogramms oder einer sonstigen for­mellen Bindung zusammengeschlossen, um ihren Werten ein neues Forum für wirksame Berkündung zu schaffen. Der erste Abend der Linken Leute fand in der Sezession statt, der Besuch war gut voll und vielseitig wie die Entschiedenheit, mit der es zum Vortrag und der Erfolg groß, die Auswahl des Programms ebenso geschmad gebracht wurde. Ueber die Absichten dieser Organisation", die keine ist, berichtete nach feiner Begrüßung in prägnanter Weise Kurt Siller, der start die Unabhängigkeit des Kreises betonte, ebenso energisch aber sich gegen jene Art von Literaten und Literaten gläubigen wandte, die unter dem Vorwand, geistesrevolutionär" zu fei. Bas anschließend gelesen, wurde, atmete denn auch durchweg den Geist, geistiger Selbständigkeit, der vielfach künstlerisch beachtens werten Niederschlag gefunden hatte. Ernst Blaß   brachte Lyrif, die an dieser Stelle durchaus nicht isoliert wirfte, zum Vortrag, Surf hiller las einen flugen Auffah Pazifismus und Kommu nismus", ferner eine Arbeit über Mussolini  , der sachlich gewiß nicht überall zuzustimmen war, die aber schon durch Klarheit des Stils sehr angenehm berührte. In dieser Beziehung unterschied fie sich besonders von dem etwas zu pathetischen Manifest Martin Raschtes Wir werden sein", wobei denn überhaupt zu fragen wäre, was heute denn noch Manifeſte ſollen, wenn sie nicht wirklich ihn z. B. der auch den Vorwärts"-Lesern bekannte Richard uelsenbed über das fulturelle Problem Amerika  " las, ist auf alle Fälle mehr. Zum Schluß ritt Erich Weinert   auf feinem ungezogenen, teden Pegasus forsche Attacken gegen alle Dunkelmänner schwarzweißroter und farbverwandter Schattierung in der ach so lieben, guten, toleranten Republik  .

Interessanterweise: ist gerade in Frankreich  , wo man die Eßfunft so sehr verfeinert hat, auch die Kunst des Hungerns zuhause. Dort lebt heute noch der älteste Vertreter der Hungerkünstler- Zunft, Ar- lein, aller Entschiedenheit und verpflichtenden Entscheidung abhold mand Succi, der im Jahre 1886 in dem Olympia- Barieté zu Baris bei einem Wetthungern den Preis von 75 000 Frant errang. Er hat seitdem erstaunliche Leistungen aufgestellt und war bis zu Anfang des 20. Jahrhunderts der berühmteste Hungerfünstler. Auch noch heute mit 65 Jahren erflärt er, es mit jedem anderen Meister dieses Faches aufzunehmen. Die Tragödie des Holländers Wolly, der nach dem 10. Hungertage einen Tobsuchtsanfall bekam und fich selbst in die Hand biß, um an dem herausquellenden Blut seinen Durst zu stillen, ist ja viel besprochen worden. Er hat die Schau­stellung im Glassarge, das endlose Zigarettenrauchen und das Voll­

schreiben von Notizbüchern, das jetzt vielfach nachgeahmt wird, in Mode gebracht. Ein anderer Hungerkünstler, Harry Hood, hielt es 30 Tage ohne Essen und Trinken aus. Er wurde in einen Sarg gelegt, der ein Glasfenster über seinem Gesicht hatte, so daß man ihn beständig beobachten konnte. Der Sarg wurde versiegelt, und Luft wurde ihm durch eine schmale Deffnung zugepumpt. Das Bu­blikum von Amiens  , wo er seine Leistung vollbrachte, beaufsichtigte das Zunageln und Versiegeln des Sarges und achtete darauf, daß ihm nicht heimlich Nahrungsmittel zugesteckt wurden. Er zeigte während der ganzen Zeit große Lebendigkeit und Teilnahme an allen Dingen. Nur am 25. Tage wurde er schwach, so daß man ihn aus seinem graufigen Bette herausnehmen wollte; er wehrte sich aber dagegen und hielt bis zum 30. Tage aus, an dem er bewußt

los wurde.

Ueberraschend endete die Schaustellung eines Hungerfünstlers in Dijon  , den sich alle Bauern der Umgegend bewundernd ansahen. Sovie Frau fam mit ihrem Kind auf dem Arm und beschwor die Menge, ihn zum Aufgeben seines Fastens zu veranlassen, da er für

ergo.

teske Friz Seltens offenbar aus einer Schartekenkiste hervor­Residenz- Theater: Foppfe, der Egoist." Obwohl diese Gro­geholt wurde, anüfiert eine gewiffe Pfiffigkeit. Der Schuster würde sagen: es ist nicht gerade randgenäht. Doch das Ganze iſt ziemlich deftig. Handelt es sich doch darum, daß Frau Maria Foppte um jeden Preis ein Kind triegen fell. Diesmal ging es aber nicht, und so tommt im letzten Augenblick heraus, daß fie fchon von früher her eins auf Lager hat; als sie noch nicht zu Herrn Forple gehörte. Die Sache verwickelt sich. Damals war oppte auch noch ftuar und wurde von der Konfektionöse in Rattomin auf Mimente verflagt. Damals wußte er auch noch nicht, daß Onkel Auguft ihm nur die Million vererbt, wenn er in Jahresfrist mit einem Kind aufwarten fant Kurz und gut das Kind ist ge

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Die Konsequenz dieses Standpunktes wäre allerdings, daß das Zentrum für das Boltsbegehren eintreten müßte, damit der Staat sich wirklich wiedernehmen fann, mas ihm gebührt. Aber das Zentrum sucht einer solchen Entschei dung auszuweichen.

Mampe.

Oder: der wandlungsfähige Weftarp.

tags vom 27. Januar als Führer der Deutschnationalen aus: Graf Bestarp führte in der auswärtigen Debatte des Reichs.

Ich stehe nicht auf dem Standpunkt, den manche, vielleicht auch uns nahestehende Zeitungen hin und wieder vertreten haben, zu sagen: Jawohl, Deutschland   hat einen Berzicht aufbeut. fches Land und Bolt ausgesprochen. Das ist nicht richtig. Ich will der deutschen   Auslegung ihr objektives Recht gar nicht bestreiten. Das habe ich nie getan."

Einige Wochen später, am 14. Februar, sprach der Graf auf Er sagte:

dem Arnsberger   Landesparteitag der Deutschnationalen in Siegen.

,, Durch die Annahme des Locarno- Bertrages haben wir auf das im Westen und Osten geraubte Land und Bolf grund. fäglich verzichtet. Diesen Raub tönnen wir aber niemals als ein Recht anerkennen."

Graf Westarp ist der Führer der deutschnationalen Reichstags­den offiziellen Beteuerungen deutschnationaler Führer zu halten iſt. fraftion. Seine Siegener   Rede ist ein Beweis dafür, wie wenig von

Besserung im Ruhrgebiet  ?

Hörde, 24. Februar.( Eigener Drahtbericht.) Im Lauf des Februar hat sich die Zahl der Arbeiter auf Phönig" in era freulicher Weise von 3100 auf 4000 Mann erhöht. Es steht zus wünschen, daß sich die Zahl noch erheblich vermehrt, obgleich wenig Hoffnung besteht, daß die Frie de ns beleglchaftsziffer von rund 8000 wieder erreicht werden wird.

Matteottis Mörder sind von Rom   nach Chieti   gebracht worden, wo der Prozeß am 16. März beginnen soll. Bolpi, Viola und die anderen Verhafteten trugen Schwarzhemden mit den Kriegsaus­zeichnungen.

Die Falchisierung der italienischen Handelskammern im Aus­land macht weitere Fortschritte. Jetzt sind von der Handelskammer in Tunis   die verdächtigen Elemente entfernt worden.

Amerikanische   Steuerherabsehung. Der Senat nahm mit 61 gegen 10 Stimmen das Steuernerminderungsgesetz an, wodurch die Steuern des nächsten Jahres um 378 Millionen Dollar herabgesetzt werden. Das Gesetz geht jetzt an Coolidge   zur Unterschrift.

funden und die Million unter Dach und Fach. Der wizige Kopf, der diese Situationsfomit ausfnobelt, will faustdick auf das Parfett einhauen. Aber er besißt auch eine gewisse Unverfrorenheit im Ge­brauch der uralten Schwanfmittel. So fommt seine Groteske

immer wieder auf die Beine, wenn es schon langweilig wird. Das

Residenz- Theater will sich auf eine derartige Unterhaltung wieder spezialisieren und führt das Stüd sehr knallig auf. Der Operetten­fomiter Ostar Sabo, sonst ein graziöser Bossenreißer, soll diesen Schwerenöter und Unglüdsraben Foppte spielen und eine Stufe der immer noch übertreibt, auch dann, wenn der Ton milder und hinaufsteigen zum Charakterspauspieler. Er ist ein tüchtiger Mann, tiefer werden soll. Aber er amüsiert. Und Frau Limburg   und Fräulein Rommer sind die Damen, die ihm erbaulich Gefolg­M. H. schaft leiſten.

Eine Stiftung für die Nationalgalerie. Der Kunstsammler daß vier Hauptmerke aus feiner Galerie in den Besiz des preußischen Eduard Arnhold   hat die testamentarische Bestimmung getroffen, der in der berühmten Sammlung in der Regentenstraße, später fom­Staates übergehen. Bei Lebzeiten feiner Witme verbleiben die. Bil­men fie sämtlich in die Nationalgalerie. Es sind Wilhelm Leibls Bauernbild, 1877 in Schorndorf   gemalt, als Die Dorfpolitiker all­bekannt; Die Geschwister von Hans Thoma  , 1873 in München  entstanden; Mar Liebermanns Garten am Altmännerhaus in Amsterdam  ", gleichfalls in München   vollendet im Jahre 1880, einst als das erste deutsche Bild mit gemalten Sennenfleden vielbe rufen; und endlich der" Prometheus von Arnold Bödlin, der 1882 entstand. Da die alte Hoffnung, die Arnholdsche Galerie als Ganzes für Berlin   zu erhalten, fich leider nicht verwirklichen ließ, darf man sich freuen, daß wenigstens jene vier bedeutenden Bilder der heute schon flassischen Zeit um 1880 in der Natinalgalerie der Allgemeinheit erhalten bleiben.

In der Boltsoper im Theater des Wefiens findet am Sonntag, nach­

mittags 1,4 1hr, eine legte Bieberbolung von Dig non statt.

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Erde   und Arbeit. Der Pazifiitische Studentenbund lägt unter diesem Titel am Sonnabend, 5 Uhr, im Leffing- Ruſeum aus Goethe  , Bebel, Gott­belf und modernen Dichtern lesen. Eintritt frei.

Dr. Mar Deri beginnt Freitag 8 1hr in der Aula des Fall- Realghm­nasiums, Luzomstraße 84 d, eine Borlesung über Das Weltbild der Bissenschaft"( Bissenschaft, Kunst und Religion).

In der Physiognomischen Studiengesellschaft wird Sonnabend, 8 Uhr, im Zahnärztebaus, Bülowoftr. 104, 2a ffalles Totenmaste demonstriert. Ferner spricht Dr. B. Königsberger über Stantbeitszeichen als usbrudsformen feelischer Strebungen.

Ein Nachlaßwert von Albert Corging. Der Bochumer   Musikdirektor Rudolf Hoffmann hat im Berliner   Loring- Museum die Handfchriftliche Bartitur einer Maurerischen Kantate für Männerchor, Soli und Drchefter des Komponisten entbedt, die nur ein einziges Mal im Jahre 1841 auf geführt worden und seitdem völlig in Bergeffenheit geraten ist. Das Wert o nunmehr im kommenden April anläßlich Lorgings 75. Todestage wieder aufgeführt werden..

Das Mostauer Karl- Marg- Denfinal. Das für Karl Mart in Moslau in Aussicht genommene Dentmal witd in ber Mitte des Swerdlowplates aufgestellt werden. Die ersten Arbeiten dazu haben bereits begonnen