Schutz der Bauhandwerker.
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verordneten vom Magiftrat abgelehnt worden. Das haben sich",[
In Stettin find Verhandlungen zwischen der Lohnkommission schreibt der Iserlohner Kreisanzeiger"," die Sozialdemokraten der Schneider und den Konfettionsgeschäften ge Endlich hat die feit Jahren ein ständiges Thema in der selbst zuzuschreiben, da der Magistrat unmöglich in der Lage führt worden. Da keine Einigung zu stande kam, beschloß eine Presse und in Versammlungen bildende Klage der Bauhandwerker war, die von ihnen an den Nachweis gestellten Anforderungen, Schneiderversammlung, an den bekannten Forderungen festzu über die Ausbeutung durch gewiffenlose Bau- Unternehmer zu ohne welche sie bekanntlich auf denselben zu verzichten erklärten, halten. Der Streik dauert also fort. Erwägungen der Reichsregierung geführt. Schon gestern gaben zu erfüllen, wollte er der städtischen Veranstaltung nicht einen Der Streik der Arbeiter der Stuhlrohrfabrik von wir unter Depeschen einen knappen Auszug der betreffenden sozialdemokratischen Stempel aufdrücken." Menck, Schulze u. Ko. in Bremen hat darin seine UrMeldung der Berliner Korrespondenz", die wir nun ausführlicher Und worin bestanden die sozialdemokratischen" Forderungen? sache, daß ein Arbeiter und zwei Arbeiterinnen gemaßregelt folgen lassen: Die Gewerbegerichts- Beisitzer der Arbeiter und die Gewerkschafts - wurden, weil sie dem Vorstand der Stuhlrohrarbeiter- Organisation ,, Um ein Urtheil über die Nothwendigkeit und die Art einer kommission hatten verlangt: 1. Jeder Arbeitslose soll den Ar- angehörten. Remedur zu gewinnen, bedarf es jedoch der Aufklärung auch beitsnachweis unentgeltlich in Anspruch nehmen tönnen.( Der In Pfersee bei Augsburg legten 400 Arbeiter und darüber, ob und in welchem Umfange in anderen Theilen Magistrat hatte beantragt, daß jeder Arbeitsuchende 20 Pf. be= Arbeiterinnen der Spinnerei und Buntweberei des Reichs gleiche Uebelſtände wie in Berlin bemerkbar geworden zahlen sollte, später sollten die hiesigen Arbeitslosen davon fer fee die Arbeit nieder, weil ihnen auch für die geringsten find und das Bedürfniß nach Abhilfe hervorgetreten ist. befreit sein.) 2. Jedem Arbeitsuchenden soll auf Wunsch, Der Reichskanzler hat daher Anlaß genommen, im Anschluß wenn ihm keine Arbeit nachgewiesen werden konnte, eine Be- Fehler pro Stück 20-30 Pf. abgezogen und ferner für fehlerin eine im März d. J. im Reichsamt des Innern unter Bethei- scheinigung eingehändigt werden, damit ihn die Polizei, bafte Stücke die Prämie, die pro Stück 2 M. beträgt, vorenthalten wurde. Durch Vermittlung des Bürgermeisters Lutz von Pferfee ligung von Vertretern des Reichs- Justizamts und mehrerer preu- wenn er nach auswärts auf die Sache nach Arbeit geht, nicht und des Fabritinspektors fam folgende Vereinbarung zu stande: Bischer Refforts stattgehabte Berathung das Ersuchen um ent- etwa als arbeitsscheues Subjekt und Landstreicher in eine Kor: Die Arbeiter erhalten auch von den Stücken, für die sie wegen sprechende Mittheilungen an die Bundesregierungen reftionsanstalt stecken tönne. 3, Der Arbeitsnachweis soll bei zu richten. Gleichzeitig sind die letzten um eine gutachtliche Arbeitseinstellung oder Streit für die betreffende Firma oder Fehlern bestraft werden, die Prämie, d. h. einen thatsächlich verAeußerung darüber gebeten werden, in welcher Form eventuell Branche ruhen. 4. Am Schlusse eines jeden Geschäftsjahres soll dienten Theil des Lohnes. Ferner eine Lohnerhöhung von 1 Pf. eine Berücksichtigung der zu gunsten des Bauhandwerks fich geltend über die Thätigkeit und Wirkung des Arbeitsnachweises eine für sämmtliche Artikel per Schußfaden, was zirka 10 pet. ausmachen wird. Schließlich wurde der Stückpassirer beauftragt, machenden Wünsche für angängig gehalten werde. Statistik im hiesigen amtlichen Blatte bekannt gegeben werden. Bekanntlich gehen die Ansichten darüber, welche gesetzgeberischen Es ist hiernach klar, daß nicht eine angebliche sozialdemo- nur in alleräußersten Fällen Strafe festzusetzen und die Arbeiter Es ist hiernach klar, daß nicht eine angebliche sozialdemoMaßnahmen zum Schuße der Bauhandwerker zu empfehlen feien, fratische Begehrlichkeit, sondern die bekannte bürgerliche Eng: ordentlich zu behandeln. Die Vereinbarung wurde vom Bürger. weit auseinander. Bu den zahlreichen Anregungen und Vorschlägen herzigkeit den städtischen Arbeitsnachweis für diesmal verhindert meister amtlich beglaubigt. war in dem Entwurf eines Bürgerlichen Gesetzbuchs für das hat. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Die Arbeiter JserDeutsche Reich Stellung zu nehmen. Die Kommission für die zweite lohns werden ihren gemeinnützigen Plan schon noch zu verwirkLesung hat sich dafür entschieden, den Bauhandwerkern wegen ichen wissen. ihrer Forderungen aus dem Werkvertrage den Anspruch auf Beftellung einer Sicherungshypothek am Baugrundstücke einzuräumen. Versicherung wurde von dem fürzlich in Köln abgehaltenen Biegeleien die Arbeit eingeſtellt. Sie verlangen gleiche 30.0Hiermit erachten indessen die Vertreter des Bauhandwerks ihre Intereffen nicht für genügend gewahrt. Unter Hinweis auf Innungs- Verbandstage des Fleischergewerbes befürwortet. Bezahlung wie die böhmischen Arbeiter und wollen unter dem die Erfahrungen in denjenigen Gebieten, in welchen jenes Schutz! schlossen wurde ferner, wegen der obligatorischen Fleischschau vor Bwischenunternehmer, einem Italiener von ärgfter Ausbeutermittel schon jetzt besteht, wird von verschiedenen Seiten eine ftellig zu werden und um die Einrichtung einer besonderen Be- qualität, nicht mehr arbeiten. Auf die üble Behandlung der Arbeiter, die in den Wienerberger Ziegeleien trotz des faum rufsgenossenschaft zu petitioniren. weitergehende Sicherstellung der Rechte der Bauhandwerker verbeendeten Streifs weiter betrieben wird, wirft der Streit der langt. Man wünscht, daß denselben ein gesetzliches Pfandrecht am Eine Auktionsstener ist von den städtischen Behörden in mehr als genügsamen Italiener ein bezeichnendes Licht. Baugrundstück mit Vorzugsrecht vor allen übrigen dinglichen Flensburg beabsichtigt und vom Bezirksausschuß genehmigt In der Mödlinger Schuhfabrik in Mödling bei Belastungen gewährt werde. Von anderer Seite sind gegen diesen worden. Nachträglich hat der Minister die Einführung be- Mien hat sich die Zahl der Ausständigen auf 420 vermehrt. Gedanken und die verschiedenen Vorschläge für dessen Durch anstandet. Es wird in der Begründung zutreffend ausgeführt, Sie haben insgesammt 1860 Familienangehörige zu erhalten. führung gewichtige Bedenken geltend gemacht worden. Das die Erhebung solcher Steuern sei nicht zu rechtfertigen, da sehr höhere Maß von Sicherheit, welches den Bauhandwerkern zu oft Personen aus Noth oder wegen Wechsels des Wohnorts ver- Materielle Hilfe ist deshalb bringend nöthig. Sendungen find gestanden werden soll, würde den übrigen dinglich berechtigten anlaßt find, Gegenstände versteigern zu lassen. Es sei auch nicht an die Gewerkschaftskommission in Wien VI, Kopernikusgasse 12, entzogen werden müffen. Es wird hiernach eine empfindliche angängig, in dieser Form eine bestimmte Art des Geschäfts- zu abreffiren. Schädigung des Hypothekenverkehrs befürchtet, unter welcher vert.hrs zu besteuern. weite Kreise der Bevölkerung schwer zu leiden haben würden.
Die Einführung einer allgemeinen staatlichen Vieh
Vorläufige Ergebnisse der Berufszählung vom 14. Juni. An Versuchen, eine annehmbare Regelung zu finden, welche Insel Helgoland 2394 Einwohner. Kiel 92 730( darunter den widerstreitenden Interessen gebührend Rechnung trägt, hat es nicht gefehlt. Es kann auf das umfangreiche Material hingewiesen 12 300 aktive Militärpersonen, von denen etwa zwei Drittel nur werden, welches vor kurzem der Justizkommission des preußischen wegen der Kanalfeier anweisend waren). Weißenfels 25 552. Abgeordnetenhauses für ihre Berathungen über die Bauhandwerker- Mainz 74 917. Tübingen 13 890.
Parteinachrichten.
Gewerkschaftliches.
In Wien haben bei Baeger u. Strohheim( VII., Lindengasse) die Strohhut- Appreteure und Hutmacher wegen Maßregelung eines Rameraden die Arbeit eingestellt. 120 Jtaliener haben in in den Wienerberger
Ein großer Bäckerausstand ist in Madrid ausgebrochen. Nach der Versammlung, wo der Ausstand beschloffen wurde, kam es zwischen den Bäckern und der Polizei zu Reibereien, wobei mehrere Personen verwundet wurden, darunter sechs Poliziften. 60 Bäcker follen verhaftet worden sein. Es folgte eine Hausfuchung, wobei 106 Dolche und Säbel und vier Pistolen vorgefunden worden sind. So berichtet der Telegraph. Verschwiegen hat er aber, daß in Spanien jedermann, und oft genug auch die Vertreterinnen des schönen Geschlechts, einen Dolch oder eine andere Waffe befißen. Also teine Angst, furchtloser deutscher Spießbürger! Die spanischen Bäcker thun Dir nichts. Sie streifen nur, um aus den jezigen elenden Arbeitsverhältnissen zu einer menschenwürdigen Existenz zu gelangen.
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frage von dem Vertreter des Justizministers vorgelegt worden ist. Nach dem über die Verhandlungen erstatteten Bericht vom 14. v. M. hat sich die Justizkommission im wesentlichen zu dem Standpunkt bekannt, welchen der Entwurf eines Bürgerlichen Gesetzbuchs einnimmt, und insbesondere die Einführung eines den Beim Ausschuß des Berliner Gewerbegerichts ist, wie bestehenden Hypotheken vorgehenden gesetzlichen Vorrechtes der die„ Volks- Zeitung" mittheilt, ein Antrag eingebracht worden, Bauhandwerker in Rücksicht auf den legitimen Hypothekenverkehr wonach der Bundesrath ersucht werden soll, Anordnungen zu Die Haufbrecher in Rogne din in Rußland , Gouver und weil mit den Grundlagen des Realkredits im Widerspruch erlassen dahingehend: Die im Fabrikbetrieb für jugendliche nement Smolensk , legten die Arbeit nieder, um einen Akkordlohn stehend" nicht zu befürworten vermocht. Arbeiter vorgeschriebenen Arbeitspausen auf alle in der Metall- von 3 Ropeten pro Pud Hanf zu bekommen. Nach zweitägigem Die großen Schwierigkeiten, welche einer Verwirklichung der industrie beschäftigten Arbeiter auszudehnen, wenn die tägliche Streit wurde die Forderung bewilligt. Wünsche der Bauhandwerker entgegenstehen, dürfen hiernach nicht Arbeitszeit länger als 10 Stunden dauert. In den In Tejkowo( Rußland ) war bei einem Streik der Direktor verkannt werden. Ob und inwieweit es möglich sein wird, diesen Motiven zu dem Antrag ist unter anderem folgendes der betreffenden Fabrit, ein Engländer namens Crawschaw, von Wünschen zu entsprechen, läßt sich zur Zeit nicht absehen." ausgeführt: Die fortschreitende technische Entwickelung macht den Arbeitern buchstäblich in Stücke gerissen worden. In dieser die Maffenproduktion, und mit ihr eine rationelle Arbeits- seinerzeit von der bürgerlichen Preffe gebrachten Mittheilung ist theilung zur Nothwendigkeit. Die Theilarbeit, bei welcher eine die Ursache des grauenhaften Vorganges nicht angegeben ge fortwährend gleichmäßige Bewegung des Körpers stattfindet, wesen. Jetzt wird der Wiener Arbeiter- Zeitung" berichtet, daß wirkt viel ermüdender, der Kräfteverbrauch ist ein viel größerer, die Arbeiter zu dem fürchterlichen Atte schritten, weil der Direktor Heffische Gemeindewahlen. In dem Dorfe Klein wie in dem früheren handwerksmäßigen Betriebe, in dem eine vom Balkon seiner Wohnung aus auf sie mit dem Revolver ge Auhe im wurden drei Sozialdemokraten mit 121 bis 178 Stimmen gewisse Abwechselung stattfand. Deshalb ist es nothwendig, in schoffen, zwei von ihnen getödtet und viele andere verwundet in den Gemeinderath gewählt. Von der Zentrumspartei tam gewissen Zwischenräumen Pausen eintreten zu lassen, in denen hatte. Wie viele Arbeiter infolge der Affäre zum Tode vers nur ein Kandidat durch. dem Körper neue Nahrung zugeführt und dem besonders an urtheilt, oder nach Sibirien verbannt worden sind, ist noch nicht Aus der Parteipreffe. Das Boltsblatt für Angeftrengten Rörpertheile die nöthige Ruhe gewährt werden bekannt. halt", das jest wöchentlich dreimal erscheint, soll vom 1. Oktober fönne. Die Frühstücks- und Vesperpausen müssen mindestens Die Pullman Schlafwagen Gesellschaft in Amerika ab täglich herausgegeben werden. eine halbe Stunde betragen, weil sonst die nothwendige Reinigung der Hände vor dem Essen nicht möglich ist. soll die Löhne ihrer Arbeiter um 10 pet. erhöht haben. Polizeiliches, Gerichtliches 2c. Es sind beim Metallarbeiter zahlreiche Gegenstände, bevor Freigesprochen von der Anklage der Majestätsbeleidigung fie in feine Hände gelangen, durch die verschiedensten chemischen wurde vom Landgericht in Stade der Parteigenoffe Otto Prozesse, als da sind: Beizen, Brennen und so weiter Pessier aus Hamburg . Er hatte in einer Versammlung des hindurchgegangen, sie sind also mit Giften behaftet. Ferner sind Schöneberg . Der deutsche Metallarbeiter Verband be Sozialdemokratischen Vereins von Wilhelmsburg die bekannte Messing und Kupfer durch ihre Grünspanbildung in hohem schäftigte sich in seiner Sigung am 6. Juli mit der Berathung Depesche getadelt, die wegen des Beschlusses des Reichstages Grade gefährlich. Die Hände der Arbeiter müssen daher, soll des Verwaltungsplanes. Nach einer längeren sehr regen Debatte in Sachen der Bismarcfeier vom Kaifer an Bis- nicht durch sie eine Uebertragung dieser giftigen Substanzen in präzisirt die Versammlung in folgender Resolution ihren Stand
mard gerichtet worden ift. Der Staatsanwalt hatte den Körper bewirkt werden, vor dem Effen gründlich gereinigt
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Versammlungen.
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gegen Bessier vier Monate Gefängniß beantragt. Das werden. Auch ist es nothwendig, älteren und mit schlechten punkt:" Die Versammlung erklärt sich im Prinzip gegen die Gericht entschied aber: Es gebe leider viele Verblendete" im Kauwerkzeugen versehenen Arbeitern Gelegenheit zu geben, in Reorganisation, weil sie der Ansicht ist, daß die Agitation zu deutschen Baterlande, welche die Anschauungen des Kaisers Ruhe ihr Brot zu verzehren, da ſonſt Krankheiten der Ver- gunsten der Bentralleitung hierdurch nicht gefördert wird." nicht theilten; hoffentlich würden diese Verblendeten" sehr dauungsorgane die unausbleibliche Folge sein würden. Es Hierauf wurde die Erzgänzungswahl der Ortsperwaltung voll bald in die Arme der Ordnung zurückgeführt, vorläufig fommt nicht selten vor, daß die Arbeiter gezwungen sind, täglich ogen, bie folgendes Resultat ergab: Wilhelm Schmidt, Kassirer, dürfe man ihnen jedoch das Recht der Kritik nicht 12 und 18 Stunden zu arbeiten, ohne Frühstück- und Vesper Karl Fechner und Anton Orczekowski, Revisoren. absprechen. Der Angeklagte habe nach Ansicht des Ge- pause. Dieselben sind gezwungen, mit schmutzigen Händen in richts feine beleidigende Kritik geübt und sei fei daher den meisten Fällen sogar heimlich ihr Brot zu verzehren, wenn toftenlos freizusprechen. Die inkriminirt gewesene Aeußerung fie es nicht vorziehen, so lange zu hungern. Hieraus erklären Passier's hier mitzutheilen ist leider nicht angängig, weil, was sich auch die hohe Sterblichkeitsgiffer und der schlechte Stand in Deutschland ein Gericht beschließt, nicht maßgebend ist für unserer Krankenkassen, trotz der hohen Beiträge. Deshalb ist es die anderen Gerichte. In der Aera Köller Brausewetter ift nothwendig, daß hier schnell Remedur geschaffen wird. es nicht ausgeschlossen, daß man gegen den Vorwärts" wegen der einfachen Wiedergabe der in Stade für straflos erklärten Aeußerung einen Majestätsbeleidigungs- Prozeß mit Erfolg anhängig machen würde.
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Soziale Lebericht. Aus der deutschen Rechtsprechung. In Arnstadt i. Th. hat ein Fabrikant ca. 20 über 16 Jahre alte Arbeiterinnen länger als 11 Stunden täglich beschäftigt, ohne die polizeiliche Genehmigung eingeholt zu haben. Der Amtsanwalt beantragte au 50 M. Geldstrafe, das Schöffengericht erkannte auf 3 M. Der Fall mag juristisch liegen wie er will, sicher ist, daß eine solch niedrige Strafe feinen Fabrikanten von der gesetzwidrigen Ausnugung der Arbeitskraft abhält.
Für die Metallarbeiter in Friedenau , Steglib, 3ehlendorf und Umgegend findet am Sonnabend, den 13. Juli, abends 8 Uhr, in Steglit, Schloßstraße 66, eine Versammlung statt. Wir ersuchen die Berufsgenossen, in dieser Versammlung recht zahlreich zu erscheinen, um auch an diesen Orten für unsere Organisation eine Anzahl tüchtiger Mitarbeiter zu werben. Die von uns aufgenommene Statistik hat bewiesen,
Pankow . Hier tagte am 7. Juli eine Wanderversammlung des Vereins zur Regelung der gewerblichen Verhältnisse der Töpfer. Das Referat hielt der Genosse Sassenbach, der in beifällig aufgenommenem Vortrag über Heinrich Heine sprach. Bei Besprechung der Vereinsangelegenheiten wurde von dem Mitglied Daudert darauf hingewiesen, welche Opfer der letzte Lohnkampf gekostet. Er richtet deshalb an die Anwesenden die Bitte, die Organisation in ihren Bestrebungen eifrig zu unterstüßen, sowie neue Mitglieder für dieselbe zu werben.
Depeschen.
Wolff's Telegraphen- Bureau.
daß die Lohn- und Arbeitsverhältnisse überaus schlechte sind, Berlin , 11. Juli. Die Berliner Rorrespondeng" schreibt: somit unsere Berufsgenossen alle Veranlassung haben, sich eifrig Ein Erlaß des Kultusministers vom 9. Juli weist darauf hin, Lebenslage bezwecken. Mögen deshalb unsere Freunde für einen Verwaltungsbehörden, welche nicht für die Deffentlich. an den Bestrebungen zu betheiligen, die eine Besserstellung ihrer daß in neuerer Zeit wiederholt solche Verfügungen von echt guten Besuch der Versammlung Sorge tragen. Die Verteit bestimmt waren, von nicht dienstlichen Stellen wortgetreu waltung des Deutschen Metallarbeiter- Verbandes .
veröffentlicht worden seien und dies nur durch groben Die Weber des Berliner Distrikts haben das hier bestehende Vertrauensbruch eines Beamten möglich gewesen sei. Der Erlaß Einigungsamt für Weberei um seine Vermittlung nach der betont, daß die Mittheilung amtlicher Schriftstücke an unbefugte Die weimarische Regierung will die Berichte des Richtung angerufen, daß die jämmerlichen Löhne aufgebeffert Dritte als schwere Verletzung der von den Beamten übernommenen Fabritinspettors nicht in der Weise der Deffentlichkeit werden. Das Einigungsamt bat in einer Sigung die Nothlage Pflicht der Verschwiegenheit im Amte angefehen und, wie dies neuerder Weber anerkannt. Die in dem Einigungsamt fißenden dings in einem solchen Falle geschehen sei, mit ernsten Disziplinarzugänglich machen, wie es in Preußen, Sachsen und anderen Unternehmer erklärten sich zu einer Lohnerhöhung bereit, be strafen geahndet werde. Staaten geschieht, sondern das jetzige Verfahren beibehalten, haupteten aber, fie tönnten auf ihre Kollegen außerhalb des wonach die Berichte des Fabrikinspektors den im Zeitraum Ginigungsamts feinen Einfluß ausüben, und gaben den Webern mehrerer Jahre erscheinenden Berichten der Gewerbekammer den Rath, sich zu vereinigen, um so ihre Forderungen mit Nach Die GewerbekammerSachsen Weimars beigelegt werden. Berichte werden jetzt den Mitgliedern der Gewerbekammer, der bruck geltend zu machen. Die gegenwärtige Lage des Geschäfts Gewerbevereine und den Gemeindevorständen der größeren Städte, sei so, daß auf Erfolg zu hoffen wäre. Weiter sicherte man den also nicht einmal aller Drte zugestellt. Wer Webern zu, für einen später einzuberufenden Kongreß, wo die also die Berichte des weimarischen Fabrifinspettors lesen will, fann Lohnfrage durch fefte Tarife geregelt werden foll, eine Beihilfe fie fich nicht im Buchhandel kaufen, um sie daheim zu fiubiren. zu leisten. Die weimarische Regierung hält diese ungenügende Veröffent In Landsberg a. W. haben in der Holzbildhauerei lichung furiofer Weise für ausreichend". Ausreichend ist diese von Staepte von 12 dort beschäftigt gewesenen Gehilfen 10 Veröffentlichungsmethode aber nur für das Unternehmerthum die Arbeit wegen Herabsehung des Lohns niedergelegt. Es wird und allenfalls eine Regierung, die für die Intereffen der Unter- um Vermeidung des Zuzugs ersucht. nehmer mehr Verständniß hat als für die Interessen der Arbeiter. Würde überall im Deutschen Reich sozialpolitisch so furzsichtig verfahren wie in Sachsen- Weimar , so wüßte man so viel wie nichts davon, wie es um die Ausführung der Arbeiterschuhbestimmungen und um das Walten des Fabrikinspektorats steht. Dann stünde es um die Sozialpolitik noch ein gut Theil schlechter, als es ohnehin der Fall ist.
schweig ist in der Hauptsache erfolgreich beendet. Zur Maurerbewegung. Der Maurerstreit in Braun Nur mit einem Unternehmer schweben noch Verhandlungen.
In Halle a. S. feiern jetzt über 500 Maurer und rund 250 Arbeitsleute. Auf mehreren Bauten find die Forderungen bereits bewilligt. Zuzug ist aufs allerstrengste zu vermeiden. Die Maurer in Plauen i. V. find am Mittwoch in im Die Errichtung eines städtischen Arbeitsnachweises ponirender Zahl in den Streit getreten. Sie verlangen ben ist in Iserlohn troh wiederholten Beschlusses der Stadt- Behnstundentag und 35 Pf. Mindestlohn die Stunde.
Paris , 11. Juli. In der Deputirtenkammer interpellirte ber Sozialist Guesde über die Nichtgenehmigung der Entschädigung von 1000 Frants, welche von dem sozialistischen Gemeinderathe von Romilly- sur- Seine ( Departement Aube ), für den dortigen Bürgermeister bewilligt war. Der Minister des Innern, Leygues, erklärte, das Gesetz verbiete den Bürgermeistern kleiner Städte, Nach lärmender, von den Entschädigungen anzunehmen. Sozialisten veranlaßter Diskussion wird die einfache von der Regierung genehmigte Tagesordnung mit 235 gegen 147 Stimmen angenommen. Der Senat genehmigte mit 253 gegen 1 Stimme das Handelsabkommen mit der Schweiz , welches der Minister des Aeußeren Hanotaur vertheidigte.
London , 10. Juli. Die Times" meldet aus Lima von gestern, daß die peruvianische Regierung die von Bolivia ge forderte Genugthuung verweigert hat.
Madrid , 11. Juli. Heute Nachmittag drang ein schlecht gekleidetes Individuum in das fönigliche Palais und schoß sich in den Galerien eine Pistolenkugel in die Brust. Der Schwerverwundete wurde zum Depot gebracht. Man nimmt an, daß der Selbstmörder lediglich die Absicht hatte, die Aufmerksamkeit auf das Elend seiner Familie zu lenken.
Berantwortlicher Redakteur: J. Dierl( Emil Roland) in Berlin . Druck und Verlag von Mag Bading in Berlin , SW., Beuthstraße 2.
Hierzu eine Beilage.