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Derlammlungen.

gelegten Geleise vier beladene Wagen eines Eisenbahnzuges, von Leipzig  . Am 29. Oftober 1894 fand in der Germania  " denen zwei die steile Böschung an der Zorndorferstraße herabfielen. in Leipzig  - Sellerhausen eine von gegen 500 Personen besuchte Ein Bremser wurde anscheinend schwer verletzt.- In der Neuen Metallarbeiter- Versammlung statt, in der die Genossin Rohr Arbeiter- Bildungsschule. Am 10. Juli sprach der Reichs­Friedrichstraße wurde eine Frau durch herabfallende Splitter Iad Berlin über:" Die Nothwendigkeit der Anstellung weib- tags- Abgeordnete Arthur Stadthagen   vor einer zahlreichen eines vom Winde zugeschlagenen Fensters erheblich an der Hand licher Fabrikinspektoren" sprach. Ihr als einigen anderen Buhörerschaft über: Das Märchen von der Unabhängigkeit des verlegt.-In einer Filzschuh- Fabrik in der Neuen Königstraße Rednern wurde vom überwachenden Polizeibeamten das Richters. Der Vortragende gab ein anschauliches Bild von dent erlitt ein Schuhmacher beim Aufgießen von Spiritus auf eine Wort entzogen und die Versammlung schließlich auf- Werden und Leben des preußischen Richters. Unterstüßt durch brennende Lampe schwere Brandwunden im Gesicht und an gelöst. Nach den Aufzeichnungen des überwachenden Beamten eine Reihe gut gewählter Beispiele wies er nach, welch' unhalt­den Händen. Im Laufe des Tages fanden fünf unbedeutende soll sie nun geäußert haben: Der Gewerberath Siebdrath in barer Zustand fich entwickelt, wenn die Staatsanwaltschaft ihre Feuer statt. Dresden   habe eine merkwürdige Art und Weise, seines Amtes zu Arme nach dem Richter ausstreckt, wenn eine Art Ueber walten Er sei einmal von einem Metallarbeiter aufgefordert wachung und Bevormundung in und und außerhalb des worden, wegen vorhandener ungefeßlicher Zustände eine Fabrik Dienstes stattfindet. Im Im weiteren Verlauf seiner Rede zu inspiziren. Siebdrath müffe den Namen des Beschwerdeführers streifte der Vortragende die in jüngster Zeit verhandelten Der Fabrikleitung mitgetheilt haben, und habe auch vor der Be Tendenzprozesse. Er tritt dafür ein, daß auch für den Richter­sichtigung der Fabrik mit dem Fabrikherrn im Komtoir eine stand das Dienstaltersystem in Anwendung gelangt und ein Unterredung gehabt, die Zeit genug geboten habe, ein gutes Disziplinarverfahren, ähnlich wie beim Reichsgericht eingeführt Frühstück und ein paar Flaschen Wein zu sich nehmen zu wird. Eine Gesundung der Rechtspflege kann nur erzielt werden, fönnen. Siebdrath müsse aber auch schon vorher mit Wein gut wenn das Volk, der Träger des Rechtsbewußtseins, selber Recht eingeheizt haben." Der nächstfolgende Redner, der Klempner spricht.( Beifall.) Nach einigen Bemerkungen des Borsigenden Dewald Hertio 3, soll in der Debatte erklärt haben: erreichte die Versammlung ihr Ende.

Witterungsübersicht vom 11. Juli 1895.

Stationen.

Barometer­

ftand in mm, reduzirt auf d. Meeressp.

Windrichtung

759

MNM

Windstärke

ONFIA141 w w( Stala 1-12)

Wetter

Temperatur

nach Celsius

Swinemünde

4

Hamburg

761

.

MNM

Berlin

761

WNW

3

woltig halb bedeckt halb bedeckt

15

15

"

15

Wiesbaden

762

Still

bedeckt

17

München

763

SM

wolkenlos

20

Wien  .

760

M

3

halb bedeckt

20

Haparanda.

756

Petersburg.

748

OND NND

woltenlos

15

Cork

760

Aberdin

756

93

2

768

GGD

0

bedeckt bedeckt wolfig bedeckt

18

14 15

Paris  ..

.

17

Wetter- Prognose für Freitag, 12. Juli 1895. Ein wenig wärmeres Wetter mit veränderlicher Bewölkung, etwas Regen und mäßigen westlichen Winden.

Berliner   Wetterbureau.

Gerichts- Beitung.

Es sei bekannt, in welcher niederträchtigen, gemeinen und ver werflichen Art die Fabrikinspektoren ihre Pflicht auffassen und

Der Verein deutscher Schuhmacher( Filiale II.) hörte in betrachten. Die Fabrikinspektoren dürften sich nicht mit den feiner Sigung am 1. Juli eine interessante Vorlesung über Fabritherrn in Verbindung setzen. Diese seien sich ihrer Pflicht afrikanische Sitten und Gebräuche. Zur Erledigung gelangte nicht bewußt, sonst tönnten sie nicht auf solche nieder sodann die Wahl eines Schriftführers, mit welchem Amt das trächtige und Art und hinterlistige Am 11. August arrangirt der Weise. .! Mitglied Bähn betraut wurde. Hier entzog ihm der Ueberwachende das Wort. Ein dritter Verein eine Dampferpartie und ersucht der Vorsitzende um Redner, der Fabrikarbeiter Robert Nickel, gen. Mary, soll ge- recht rege Betheiligung seitens der Mitglieder. sagt haben: Gegen die Bestimmung, daß die Arbeiterinnen des Der deutsche Metallarbeiter- Verband( Filiale Moabit  ), Sonnabends nicht länger als bis 16 Uhr abends beschäftigt tagte am 2. Juli im Saale der Kronenbrauerei. Das Referat werden dürfen, werde viel gefehlt, trotzdem beküm hatte Genosse J. Timm übernommen, der in einem recht bei­mern sich die hiesigen Polizei Organe nicht darum. fällig aufgenommenen Vortrag über das Thema: Die Klaffen­von diesem Vorgehen teine Kenntniß nehmen und darüber hinweg erstattung von der Provinzialkonferenz, die von dem Mitgliede Er sei überzeugt, daß die Polizei- Organe mit Willen kämpfe im Mittelalter" sprach. Dem Vortrage folgte die Bericht gingen." Am 14. März 1895 hatten sich die drei genannten vor Hofmann gegeben wurde. Die Thätigkeit der Kommission dem Landgericht Leipzig   wegen Beleidigung zu verantworten und fand allgemeine Anerkennung. Nach der Wahl eines Hilfskassirers, es wurden Frau Rohrlack zu vier Monaten Gefäng: mit welchem Amt das Mitglied Hagen   betraut wurde, macht niß, Hertloß und Nickel zu je einer Woche Haft verurtheilt. Es wurde festgestellt, daß die Aeußerungen der R. der Vorsitzende auf die Lese- und Diskutirabende aufmerksam und sich auf einen Vorgang, der sich am 13. Februar 1889 in Dresden   ersucht die Mitglieder um recht rege Betheiligung an denselben. in der Fabrik von Meißner abgespielt habe, beziehen und Die Freie Vereinigung der Graveure und Ziseleure Die bitterste Noth war wiederum die Ursache eines von daß der Vorgang in der gleichen Weise von der Preffe, hatte am 2. Juli eine Generalversammlung einberufen. Die einem Post Hilfs boten begangenen Vergehens im Amte. im Reichstag und sächsischen Landtage von fozial Mitgliederzahl des Vereins ist nach dem Bericht des Borstandes Vor der vierten Straffammer am Landgericht I hatte sich gestern demokratischen Abgeordneten ohne Widerspruch erörtert von 167 auf 286 gestiegen. Es gehören dem Verein 177 Graveure der Post- Hilssbote Emil H. zu verantworten. Zu seinen Obliegen worden ist, sowie daß Frau Rohrlack die Mittheilung und 109 Biseleure an. In der Hauptkasse ist ein Bestand von heiten gehörte es u. a., die Briefkästen in den Straßen feines von ihrem Gatten erhalten hat, der der denunzirte Arbeiter fein 100,41 M. vorhanden. Nach stattgehabter Ergänzungswahl zum Reviers zu leeren. Seit längerer Zeit liefen bei dem Revier sollte. Durch die Beweisaufnahme wurde festgestellt, daß Rohr- Vorstand wurde in die Berathung der Anträge eingetreten. Die Klagen über verschwundene Briefe ein. An einem Mai- lack bei dem Gewerberath am 11. Februar 1889 Anzeige gegen Herabsehung der Beiträge auf 20 Pf. pro Woche gelangte gegen Abende gelang es, den Angeklagten dabei zu ertappen, als er Meißner und zwar brieflich erstattet hat, nach dem er be 10 Stimmen zur Annahme. Vom 1. Auguft d. J. ab soll die im Begriff war, einen Brief in zerknittertem Bustande zu bereits von Meißner entlassen worden war und daß Fachzeitung obligatorisch eingeführt werden. Ein anderer Antrag seitigen. Man fand bei ihm 15 Stück Behnpfennig- Marken, nicht Siebdrath, sondern sein Assistent Frießner die Fabrik am bestimmt, daß das Eintrittsgeld auf 20 Pf. erniedrigt wird. die er geständlich dem fortgeworfenen Briefe entnommen hatte. 13. Februar 1889 inspizirt und zu Meißner gesagt hat, daß er Bureifende Berufskollegen, die einem ähnlichen Verein angehörten, Außer diesem wurden noch fünf andere Briefe bei ihm gefunden, denunzirt worden ist. F. habe sich nur 5 Minuten im und binnen vier Wochen ihren Beitritt zur Organisation die er auf ihren Inhalt noch nicht hatte prüfen können. Ga Romtoir aufgehalten und fein Frühstück eingenommen. Her erklären, find vom Eintrittsgeld befreit. Im Arbeitsnachweise zum besten gegeben und wurden im ersten Halbjahr verlangt 52 Bifeleure und 185 Gra waren lauter Soldatenbriefe, von denen dem Angeklagten bekannt lot will ſeine Erlebnisse einen in Fall München  war, daß sie häufig Freimarten zu enthalten pflegten. Im Termine seine Aeußerung auf be- veure; gemeldet hatten sich 46 Biseleure und 104 Graveure. Der war er geständig. Er hatte die Briefe beim Ausleeren eines 80gen haben. Nickel   erklärt, daß er den Wahrheitsbeweis vorgerückten Zeit wegen wurde der übrige Theil der Tages Briefkastens in der Alexanderstraße an sich genommen. Als antreten könne, dies aber nicht thue, weil er dann die ordnung bis zur nächsten Versammlung zurückgestellt und dieser Entschuldigungsgrund führte er feine Nothlage an. Mit Arbeiter außer Arbeit brächte. Alle Verurtheilten legten gegen die Rechte einer Generalversammlung ertheilt. 2 Mt. 50 Pf. Diäten, die er täglich bezogen dieses Urtheil Revision ein. Am 10. Juni 1895 hob auch das Die Bürsten- und Pinselmacher des Deutschen   Holz. habe, sei es ihm schwer geworden, sich, Frau Reichsgericht das Urtheil, soweit es Frau Rohrlack und Nickel arbeiter- Werbandes hielten am 7. Juli eine Branchenversammlung habe, sei es ihm schwer geworden, sich, Frau betraf, wegen nicht präziser Anwendung des§ 193 des Straf ab. Zur Besprechung standen die Lohn- und Arbeitsverhältnisse und drei Kinder zu ernähren. Der Gerichtshof billigte ihm mildernde Umstände zu und erkannte nach dem gefehbuches( Wahrnehmung berechtiger Interessen) auf, ver- in dem Gewerbe, eine Aufgabe, der sich der Genosse Soyka in Antrage des Staatsanwalts auf fünf Monate warf dagegen dagegen die von Herfloß eingelegte Revision. eingehender Weise in seinem Referat unterzog. Leider war ihm fängniß. Es tam deshalb die Sache bez. Rohrlack und Nickel am behufs Darstellung der Zustände in den einzelnen Werkstätten 11. Juli 1895 nochmals vor der 4. Strafkammer des Land- nicht genügendes Material unterbreitet. In der Diskussion Was sind feste Verkaufsstellen? Diese Frage entschied gerichts Leipzig   zur Verhandlung. Von den wirklichen Bor: tabelte man, daß die Arbeiter bei der Firma Engler und in einer am Mittwoch stattgefundenen Verhandlung gegen den gängen hat Frau Rohrlack crst durch die letzte Verhandlung Sohn sich bedeutende Abzüge für die Anfertigung von Straßen­Beitungshändler Friz Berger die 129. Schöffengerichts- Ab- Kenntniß erlangt. In der neueren Verhandlung werden nur besen gefallen ließen. Der Firma sind die Lieferungen für die theilung. Berger, welcher unter den Königstolonnaden am die Zeugen Wachtmeister Pickert und Fabrikant Meißner Alexanderplatz im Hause Königstr. 33 unter einem nicht benutzten aus Dresden   vernommen, dagegen auf die weitere Beweis- städtische Straßenreinigung übertragen. Es erscheint deshalb um so Hauseingange feinen Zeitungshandel betreibt, hatte vor etwa aufnahme und Vernehmung der Zeugen verzichtet. Beuge Pickert ungerechter, daß in einer solchen Werkstatt die schon so üble 1/2 Jahren dem Polizeipräsidium angezeigt, daß er von dort, als bestätigt, daß Frau R. fich bemüht habe, in ihrem Bortrage die Lage der Arbeiter noch mehr verschlechtert wird. In einer Resolution, die zur Annahme gelangte, wird die Absicht aus­Don einer festen Handelsstelle aus, sein Geschäft be- Nothwendigkeit der Anstellung weiblicher Fabrikinspektoren nach gesprochen, weitere Ermittelungen über die Arbeitsverhältnisse treibe, ohne daß ihm irgendwie Ginwendungen gemacht zuweisen und gab aus seinem Stenogramm einige Stellen zum besten, anzustellen, und bei geeigneter Zeit mit bestimmten Forderungen worden wären. An zwei aufeinander folgenden Sonntagen, den aus denen mit Deutlichkeit hervorging, daß seine Aufzeichnungen an die Unternehmer heranzutreten. Die Kommission wird auf Lückenhaer 12. und 19. Mai und dem darauffolgenden Himmelfahrtstage sehr lückenhaft sind. meit Seine Aufzeichnungen sind 7 Mitglieder verstärkt und soll die Ausarbeitung eines Lohn­war Berger früh um 7/2 Uhr zur Anzeige gebracht worden, weil milder in der Auffassung und laffen der Annahme er fein Geschäft im Umherziehen betreibe. B. erhielt darauf in Raum, daß die Aufzeichnungen nicht in logischer Folge geschehen tarifs übernehmen; sie seht sich aus folgenden Mitgliedern zu allen brei drei Fällen polizeiliche Strafmandate in der find. So hat nach seiner Notiz die R. gesagt, daß in der ſammen: Bauer, Swinemünderstr. 43; Wiese, Swinemünder­straße 53; Tschachschal, Veteranenftr. 8c, 3 Tr.; Schöpflin, Höhe von 15 Mark. Hiergegen beantragte Berger unter An- Nähe von Dresden   ein Gewerbe Inspektor nicht die Bahn benue, Johanniterfir. 16; Müller, Friedenstr. 79 v.; Biggel, Alexan führung des obigen Thatbestandes richterliche Entscheidung. weil ihm die nicht sicher genug sei und er deshalb einen alten drinenstr. 28, H. 4 Tr.; Zwilling, Elisabethstr. 28, H. 4 Tr. Der Staatsanwalt bekämpfte die Ansicht, daß feste Berkaufsstellen Schimmel benuße   um per Wagen seine Inspektion vorzu- Diejenigen, welche bis jetzt versäumt haben, Mittheilungen an unter Thornischen, Hausfluren 2c. eingenommen werden könnten. nehmen. Bekanntlich bezieht sich dies auf den Gewerbe­Eine feste Verkaufsstelle bedinge vielmehr einen von der Straße Inspektor in Meiningen   und wurde dieser Herr erst durch die Kommission gelangen zu laffen, mögen dies schleunigst nach abgeschlossenen, eingefriedigten und verschließbaren Raum. die Auslaffungen des Genossen Seige in Böened bekannt, der holen und einer der genannten Personen ihre Angaben über­Pößneck Das Aufstellen einer Waare oder eines Zeitungskaftens es auf dem Frankfurter   Parteitag zum besten gab. Auch zum Schuh die Unbilden gegen Der Verband deutscher   Maurer( Filiale I) hielt am des Wetters felbft darüber, ob N. feine Aeußerungen auf hiesige Polizeiorgane" ber mit Genehmigung des Hauseigenthümers könne ale feste zogen hat, weiß Bickert nichts anzugeben. Ober- Staatsanwalt 7. Juli eine Generalversammlung ab. Bor Eintritt in die Ver­Verkaufsstelle nicht angesehen werden. Diesen Ausführungen trat Häntschel beantragt Bestrafung nach§ 186 des St.-G.-B. und handlungen ehrte die Versammlung das Andenken des ver­das Schöffengericht nach längerer Berathung bei und erkannte Bersagung des Schutzes des§ 193 des St.-G.-B.( Wahr  : storbenen Mitgliedes Gaider in der üblichen Weife. Hierauf gegen Berger auf 15 M. Geldstrafe event. 3 Tage Haft. B., der nehmung berechtigter Interessen.) Da, wenn ein Schuh in so sprach der Genosse Rohrlad in einem beifällig aufgenommenen in der Zeit von 21/2 Jahren die stattliche Anzahl von 187 Strafen allgemeiner Form und bei Wahrnehmung so allgemeiner Interessen Vortrag über das Thema: Arbeitslohn und Kapitaleinkommen. in Ausübung feines Berufes erlitten hat, wird gegen das Er nach§ 193 zugebilligt werde, jeder Agitator sich auf den§ 193 Von einer Diskussion wurde allseitig Abstand genommen und in tenntniß Berufung einlegen. berufen könne. Die Angeklagte sei eine sogenannte Reiseagitatorin die Besprechung der Verbandsangelegenheiten eingetreten. In und benutze derartige Brandreden(!) zur Propaganda für die sehr entschiedener Weise verurtheilten mehrere Redner das Der Nuf von Plöhensee ist in Gefahr! Ginige Arbeiter sozialdemokratische Partei. Rechtsanwalt Heinemann, Berhalten der nach Flensburg   gereisten Berufskollegen. Man hatten auf ihrem Heimweg am Sonntag, den 5. Mat, gegen Berlin  , weist darauf hin, daß das Reichsgericht im Urtheil war der Meinung, die betreffenden haben wohl gewußt, daß sich 12 Uhr das schöne Lied Wer schafft das Gold zu Tage" in ausgesprochen hat, die Borinstanz habe angenommen, die Maurer   in Flensburg   im Ausstand befinden. Es werden der Seestraße zu Plößenfee gesungen. Der Amtsvorsteher hatte daß den Angeklagten der Schutz des§ 198 zur Seite deshalb die Maurer nochmals darauf aufmerksam gemacht, daß deshalb 6 M. Strafe gegen jeden dieser Sänger wegen, ruhe- stehe, ihn aber den Angeklagten nicht zugebillgt habe. der Buyer Ramm, ein ehemaliger Kollege, sich eifrigst bemüht, störenden Lärms" festgeseht. Gegen diese Festsetzung trugen die Er weist auf verschiedene Entscheidungen des Reichsgerichts Streitbrecher nach Flensburg   anzuwerben. Diese unkollegialische schweren Miffethäter auf gerichtliche Entscheidung an. Singen hin, die eine Wahrnehmung berechtigter Interessen auch dann Handlungsweise fand in der Versammlung allgemeine Vers und ruheftörender Lärm schien ihnen zweierlei. Vor dem Amts- erkennen, wenn der Thäter seine Handlung für geeignet urtheilung. gericht beantragte der Amtsanwalt Schulz, die Strafe auf je bielt, eine Aenderung des gerügten Buftandes zum besseren 15 M. zu erhöhen. Das Gericht, unter Vorsitz des Amtsgerichts- herbeizuführen. Er beantrage Freisprechung. Rechtsanwalt einberufen vom Deutschen   Holzarbeiter- Verbande, tagte am 7. Juli Eine Branchenversammlung der Parquetbodeuleger, Raths Balcke, erkannte jedoch auf je vier Wochen Haft aus Mieses, der Vertreter Nickel's  , schließt sich diesen Ausführungen bei Schöning, Stallschreiberstr. 29. Bum 1. Punkt der Tages folgenden Gründen: Es ist thatsächlich festgestellt, daß und Antrag auch für seinen Mandanten an und bemerkt, daß bie Angeklagten zu Plößenfee in der Nacht zum 6. Mai Nickel ja nur allgemeine Zustände besprochen und sich auf Leip- ordnung, die Lohnreduktion bei der Firma Rosenfeld   u. Ko., dieses Jahres wird bekannt gegeben, daß bei genannter Firma verschiedene und siger Verhältnisse nicht bezogen hat. Frau Rohrlack wendet sich Preise gezahlt werden. Während die in der Firma arbeitenden Seestraße durch Brüllen überlautes Absingen eines sozialdemokratischen Liedes ungebühr gegen die Vorwürfe des Staatsanwalts. Das Gericht verurtheilte Frau Rohrlack zu vier Mo wird bei den neu hinzutretenden versucht, den Preis zu drücken. älteren Kollegen durchgängig den verabredeten Preis erhalten, licherweise ruheftörenden Lärm erregt haben. Die dieser halb seitens des Amtsvorstehers in aael fest- naten Gefängniß und Nickel zu einer Woche gesezte Geldstrafe von sech 3 Mart erschien bei Saft. Es fab in den Aeußerungen eine Beleidigung des Ge- Gegen dieses System soll von der Vereinigung entschieden Front Lage der Sache als teine genügende Sühne der werberaths Siebdrath und der Leipziger   Polizei. Der Schuß gemacht werden. An stelle des Mitgliedes Claus, welcher schon That. Es mußte vielmehr in Hinblick auf die Gröblichkeit des§ 193 wurde den Angeklagten versagt. Bezüglich der 3 mehreren Versammlungen nicht erschienen ist, wurde Glement der Ausschreitung, sowie in Berücksichtigung des Um- Gründe, die zur Verfagung geführt haben, verwies das Gericht als Werkstatt- Kontrollkommissionsmitglied gewählt. standes, daß durch die Handlungsweise der auf die im Urtheil schriftlich niederzulegenden Gründe. Die Sattler hielten am 10. b. eine öffentliche Versammlung Angeklagten der Ruf eines Orts in ab. Zur Besprechung standen zunächst die sanitären Verhältnisse fahr gebracht wird, auf die empfindlich und Ueber einen neuen Meineidsprozeß wird uns aus bei der Firma Wunderlich. Namens der Agitationsfommission, Schreckend wirkende Strafe Don je 4 Wochen Haft Swidau vom 10. Juli berichtet: Frau Bauer, zur Zeit in Dels an welche alle Beschwerden und Mißstände zu melden sind, bes erkannt werden." Gegen das Urtheil ist selbstverständniß i/ S. wurde heute wegen Meineids zu 2 Jahren Zuchthaus richtete Börsch. Im allgemeinen sind der Agitationsfommission Mich Berufung eingelegt worden. Herr Amtsgerichts- verurtheilt. Die Beweisaufnahme ergab, daß die Angeklagte, wenige Meldungen dieser Art gemacht worden. Eine Aus Rath Balcke war bis zu seiner erst türzlich erfolgten Er die als Entlastungszeugin im Prozeß gegen den Redakteur nahme macht die Werkstube von Wunderlich, von welcher wieder­nennung zum Amtsgerichts- Nath lediglich Staatsanwalt. A. Strunz am 15. November v. J. vernommen wurde, auf die holt Beschwerden eingelaufen find. Der Referent schickte voraus, Als solcher beantragte er häufig hohe Strafen und erzielte durch Frage nach ihren Borstrafen ausdrücklich erklärte, daß sie nur daß die Fabrit von Wunderlich keineswegs die schlechteste in diese Zaktik und die Art der Begründung seiner Strafanträge wegen Rückfalldiebstahls vorbestraft sei, aber verschwiegen hatte, Berlin   sei. Die Beschwerden betreffen den Zustand, daß für das vielfach das Gegentheil seiner Anträge. Ein unvergängliches daß sie auch wegen Bettelus, Unzucht 2c. Vorstrafen erlitten. Personal nur eine einzige Retirade vorhanden ist, sowie die un­Dentmal ist ihm durch sein fruchtloses Bemühen ge- Die Geschworenen bejahten die Frage auf Meineid, und deshalb erträgliche Hiße, welche in einem unter dem Dache liegenden worden, in erster Instanz gegen den wegen Schwindeleien an- fiel die zweite Frage, welche der Bertheidiger angeregt und der Arbeitsraume für die Arbeiter den Aufenthalt fast unerträglich Da geflagten Bolte nach jahrelanger Untersuchungshaft ein ver- Gerichtshof auch gestellt hatte; diese lautete auf fahrlässigen macht. die in dieser Fabrik arbeitenden Sattler urtheilendes Erkenntniß zu erzielen. Seit jener Zeit trat er selten Falscheid. wenig oder gar nicht organisirt sind, 10 richtete als Ankläger in öffentlichen Anklagen auf, bis er dann auf seinen der Referent an diese die dringende Mahnung, fich der gewerkschaftlichen Organisation anzuschließen. Wie in der folgenden Debatte hervorgehoben wurde, sollen bei den Kleinmeistern die sanitären Verhältniffe ganz bedeutend mehr zu wünschen übrig lassen. Von einem Arbeiter der Fabrit von Wunderlich wurden die gerügten Mißstände in Abrede gestellt.

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jezigen, verhältnißmäßig wenig Aufwand an Zeit und Arbeit er- Aus Elberfeld   wird berichtet: Der Prozeß in Sachen der fordernden Posten berufen wurde. Vielleicht hat Herr Balte Zeit, falliten Elberfelder Gewerbebant endete mit der Berurtheilung sich darüber zu äußern, ob er etwa durch das Singen sozial- des Buchhalters Kruse   wegen Unterschlagung zu sechs Jahren demokratischer Lieder den guten Ruf der Strafanstalt Blößensee Gefängniß. Die Aufsichtsräthe Mechelen   und Löwenstein wurden für gefährdet erachtet hat. freigesprochen.

mitteln.